DE19835190A1 - Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Biegen von Strangmaterial, insbesondere von langen Rohren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Biegen von Strangmaterial, insbesondere von langen RohrenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D7/00—Bending rods, profiles, or tubes
- B21D7/08—Bending rods, profiles, or tubes by passing between rollers or through a curved die
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- B21D9/00—Bending tubes using mandrels or the like
- B21D9/10—Bending tubes using mandrels or the like by passing between rollers
Abstract
Um ein langes Rohr (1) mit einem minimalen technischen Aufwand mehrfach zu biegen, geht die Erfindung davon aus, daß das Rohr (1) in seiner ungefähren Mitte festgehalten wird und daß eine einzige Biegeeinheit vom einen Rohrende aus in Richtung zur Einspannvorrichtung (2) bewegt wird, wobei die gewünschten Biegungen mit Hilfe eines an der Biegeeinheit (4) um die Rohrachse drehbar gelagerten Biegekopfes (5) vorgenommen werden, an dem einseitig die Verformungsrollen (10, 11) angeordnet sind. Daraufhin wird das Rohr (1) von der Einspannvorrichtung (2) aus dem Biegekopf (5) abgehoben, so daß die Biegeeinheit (4) an der Einspannvorrichtung (2) vorbei bis zum anderen Rohrende versetzt werden kann. Dabei wird die Biegeeinheit um eine vertikale Achse (7) um 180 DEG gedreht, so daß die Verformungsrollen (10, 11) wieder in Richtung zur Einspannvorrichtung (2) zu liegen kommen. Nun kann der zweite Rohrabschnitt (14) von außen her gebogen werden. Die Einspannvorrichtung (2) dient zugleich dem Auslegen des gebogenen Rohres (1) und kann zu diesem Zweck um ca. 180 DEG geschwenkt werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und
Vorrichtungen zum maschinellen Biegen von Strangmaterial,
insbesondere von langen Rohren.
Es ist bekannt, ein Rohr in einem Spannfutter
festzuhalten, das um die Längsachse des Rohres drehbar
ist. In Distanz zum Spannfutter befindet sich eine
Biegevorrichtung, die in der Lage ist, das herangeführte
Rohr quer zur Rohrachse in einem vorgegebenen Winkel
abzubiegen. Um die nächstfolgende Biegung vorzunehmen, muß
das Rohr über das Spannfutter in die geeignete
Drehwinkellage verdreht werden.
Eine solche Maßnahme ist problematisch, wenn es um das
Biegen von langen Rohren geht, weil dann das über das
Spannfutter hinausgehende Rohr beim Biegen einen sog.
Peitscheneffekt erfährt.
Es ist daher vorgesehen worden, lange Rohre mit zwei
Biegeeinrichtungen zu biegen, wobei das Rohr in der Mitte
gehalten wird und die Biegeeinrichtungen von außen her auf
die Rohrabschnitte einwirken. Eine solche Anlage ist
kostenaufwendig wegen der Anordnung von zwei
Biegeeinheiten mit der entsprechenden Steuerung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein langes Rohr
oder ein entsprechendes Strangmaterial (im folgenden wird
nur von Rohr gesprochen) mit einer einzigen Biegeeinheit
zu verformen und damit die Kosten einer maschinellen
Biegevorrichtung erheblich zu minimieren.
Diese Erfindung wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit folgenden Verfahrensschritten gelöst:
- a) Das lange Rohr wird ungefähr mittig von einer Einspannvorrichtung gehalten;
- b) ein einziger, das Rohr umgreifender Biegekopf wird längs einer parallel zum Rohr sich erstreckenden Führung von einer Außenseite des Rohres bis zur Einspannvorrichtung voranbewegt und erzeugt dabei die in diesem Abschnitt geforderten Rohrbiegungen;
- c) am Ende dieses ersten Bewegungsabschnittes des Biegekopfes wird dieser in seine Grundstellung gebrachte bei welcher das Rohr vom Biegekopf lösbar ist;
- d) die Einspannvorrichtung hebt das Rohr vom Biegekopf ab;
- e) eine den Biegekopf aufnehmende Biegeeinheit wird um eine vertikale Achse um 180° gedreht und auf die gegenüberliegende Seite der Einspannvorrichtung verfahren, so daß der Biegekopf auf der der Einspannvorrichtung abgekehrten Seite der Biegeeinheit zu liegen kommt;
- f) das Rohr wird durch die Einspannvorrichtung in den Biegekopf gesetzt und die Biegeeinheit wird bis zum anderen Ende des Rohres versetzt;
- g) der Biegekopf wird in Richtung zur Einspannvorrichtung längs des zweiten Rohrabschnittes bewegt und erzeugt dabei die in diesem Abschnitt geforderten Rohrbiegungen.
Es ist natürlich nicht zu verkennen, daß die Arbeitszeit
der erfindungsgemäßen Anordnung ungefähr doppelt so lang
ist wie die Arbeitszeit einer Rohrbiegevorrichtung, die
mit zwei Biegeeinheiten gegenläufig operiert. Dieser
Zeitverlust wird aber bei weitem dadurch aufgehoben, daß
die Herstellungs- und Betriebskosten der erfindungsgemäßen
Anordnung wesentlich geringer als beim Stand der Technik
sind. Wer beispielsweise eine verhältnismäßig geringe
Anzahl von Rohren zu biegen hat, wird mit dem Gegenstand
der Erfindung wirtschaftlicher arbeiten als mit dem
Gegenstand des Standes der Technik.
In den Unteransprüchen sind Vorrichtungsmerkmale
aufgezeigt, die zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wichtig und in der Beschreibung dargestellt
sind.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung.
In ihr ist die Erfindung schematisch und beispielsweise
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein zu biegendes Rohr
(oder sonstiges Strangmaterial) mit einem
einzigen Biegekopf und einer das Rohr
ungefähr in der Mitte haltenden
Einspannvorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das in Fig. 1
gezeigte Rohr mit einem einseitig
gebogenen Rohrabschnitt,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Rohr (1) in einer
abgehobenen Stellung bei welcher die
Biegeeinheit in einer um 180° gekehrten
Lage an der Einspannvorrichtung
vorbeibewegt werden kann.
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Rohr gemäß Fig. 2
mit der um 180° gedrehten und auf die
andere Seite der Einspannvorrichtung
versetzten Biegeeinheit,
Fig. 5 eine Draufsicht auf das Rohr (1) im
eingespannten Zustand, bei welcher die
Biegeeinheit von der anderen Rohrseite her
in Richtung zur Einspannvorrichtung
bewegbar ist,
Fig. 6 eine Draufsicht auf das Rohr gemäß Fig. 1
mit beidseitig gebogenen Rohrabschnitten
und
Fig. 7 einen Querschnitt durch die Biegeeinheit
mit dem daran schwenkbar angeordneten
Biegekopf.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht von einer
Grundausstattung gemäß Fig. 1 aus, bei welcher das Rohr
(1) ungefähr in seiner Mitte von einer Einspannvorrichtung
(2) gehalten ist. Am einen Ende des Rohres (1) befindet
sich eine Biegeeinheit (4), die längs einer Führung (6)
parallel zur Rohrachse bewegbar ist. An der Biegeeinheit
(4) befindet sich ein schematisch dargestellter Biegekopf
(5), der der Einspannvorrichtung (2) abgewandt ist. Dieser
Biegekopf (5) ist in der Biegeeinheit (4) um die Rohrachse
drehbar gelagert und weist an der einen Seite der
Biegeeinheit die üblichen Verformungswerkzeuge (10, 11) zum
Biegen des Rohres (1) auf. Der Biegekopf (5) hat die
Funktion, das Rohr (1) quer zu seiner Rohrachse zu
verformen. Danach wird die Biegeeinheit (4) in Richtung
zur Einspannvorrichtung (2) bis zur nächsten Biegestelle
bewegt.
Damit die Verformungswerkzeuge (10, 11) in richtiger
Winkellage zum Rohr stehen, wird der Biegekopf (5) in der
Biegeeinheit (4) drehbar gelagert und entsprechend
verdreht.
Das Ergebnis dieser Biegearbeit ist aus Fig. 2
ersichtlich, bei welcher die Biegeeinheit (4) mit dem
Biegekopf (5) in der Nähe der Einspannvorrichtung (2)
angelangt ist und das Rohr (1) den gebogenen Rohrabschnitt
(8) aufweist.
In dieser Situation wird nunmehr das Rohr (1) durch die
Einspannvorrichtung (2) aus der Biegeeinheit (4) mit dem
Biegekopf (5) abgehoben, wobei Voraussetzung dafür ist,
daß der Biegekopf (5) das Abheben des Rohres (1) zuläßt,
wie dies in Fig. 7 dargestellt ist. In dieser abgehobenen
Lage der Einspannvorrichtung gemäß Fig. 3 ist nun die
Bewegung der Biegeeinheit (4) längs der Führung (6)
ungehindert möglich. Hierzu ist es aber erforderlich, die
Biegeeinheit (4) um die vertikale Drehachse (7) zu drehen
und auf die andere Seite der Einspannvorrichtung zu
verfahren, damit der Biegekopf (5) an die der
Einspannvorrichtung (2) abgekehrten Seite der Biegeeinheit
(4) zu liegen kommt. In dieser umgekehrten Lage des
Biegekopfes (5) wird das Rohr wieder in die
Eingriffstellung des Biegekopfes durch die
Einspannvorrichtung bewegt, worauf der Biegekopf bis zum
Ende des anderen Rohrabschnittes verfahren wird, wie dies
aus Fig. 5 hervorgeht. In dieser Lage gemäß Fig. 5 ist
das Rohr (1) wieder ungefähr mittig eingespannt und die
Biegeeinheit (4) kann mit dem Biegekopf (5) nunmehr in
entgegengesetzter Richtung voranbewegt werden, um den
zweiten Rohrabschnitt (14) in der geforderten Weise zu
biegen.
In Fig. 7 ist schematisch dargestellt, daß die
Biegeeinheit (4) einen V-förmigen Einschnitt (12)
aufweist, durch den das Rohr (1) in die Biegestellung
gebracht wird. Mit 11 ist eine Verformungsrolle
gezeichnet, die quer zur Achse des Rohres (1) entsprechend
den Pfeil (13) bewegbar ist und dabei das Rohr (1) um die
ortsfest gelagerte Biegerolle (10) verformt und abbiegt.
Solche Verformungswerkzeuge sind bekannt und bedürfen
keiner näheren Beschreibung.
In Fig. 7 ist die Grundstellung der Biegeeinheit (4)
dargestellt, bei welcher der V-förmige Einschnitt (12) die
Möglichkeit eröffnet, das Rohr (1) von oben her
einzusetzen und nach oben auszuheben. Sobald das Rohr (1)
mit Hilfe der Einspannvorrichtung (2) über die Konturen
der Biegeeinheit (4) hinausbewegt worden ist, läßt sich
die Biegeeinheit (4) um die vertikale Drehachse (7) um
180° verdrehen und verfahren, so daß die aus Fig. 4
ersichtliche Stellung erreicht wird.
Man erkennt aus Fig. 7 ferner, daß der Biegekopf um die
Achse des Rohres (1) in der Biegeeinheit (4) drehbar
gelagert ist, so daß die einseitig am Biegekopf (5)
angeordnete Biegestelle (10) und Verformungsrolle (11) in
die richtige Winkelstellung zum Rohr (1) gebracht werden
können.
Die Verformung des zweiten Rohrabschnittes (14) entspricht
dann etwa dem gebogenen Rohrabschnitt (8), woraus
resultiert, daß mit einer einzigen Biegeeinheit (4) ein
langes Rohr (1) gebogen werden kann.
Die Erfindung nimmt in Kauf, daß die Biegezeit länger als
bei herkömmlichen Anlagen mit zwei Biegeeinheiten ist. Es
kommen aber häufig Fälle vor, bei denen die Länge der
Biegezeit in Kauf genommen werden kann zugunsten einer
preisgünstigen Anlage. Dieses Problem hat die Erfindung
gelöst.
1
Rohr
2
Einspannvorrichtung
3
Achse
4
Biegeeinheit
5
Biegekopf
6
Führung
7
vertikale Drehachse
8
gebogener Rohrabschnitt
9
Drehbewegungspfeil
10
Biegerolle
11
Verformungsrolle
12
v-förmiger Einschnitt
13
Pfeil
14
zweiter Rohrabschnitt
Claims (5)
1. Verfahren zum maschinellen Biegen von Strangmaterial,
insbesondere von langen Rohren (1),
gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- a) das lange Rohr (1) wird ungefähr mittig von einer Einspannvorrichtung (2) gehalten;
- b) ein einziger, das Rohr (1) umgreifender Biegekopf (5) wird längs einer parallel zum Rohr (1) sich erstreckenden Führung (6) von einer Außenseite des Rohres (1) bis zur Einspannvorrichtung (2) voranbewegt und erzeugt dabei die in diesem Abschnitt geforderten Rohrbiegungen (8);
- c) am Ende des ersten Bewegungsabschnittes des Biegekopfes (5) wird dieser in seine Grundstellung gebracht, bei welcher das Rohr (1) vom Biegekopf (5) lösbar ist;
- d) die Einspannvorrichtung (2) hebt das Rohr (1) vom Biegekopf (5) ab;
- e) eine den Biegekopf (5) aufnehmende Biegeeinheit (4) wird um eine vertikale Achse (7) um 180° gedreht und auf die gegenüberliegende Seite der Einspannvorrichtung verfahren, so daß der Biegekopf (5) auf der der Einspannvorrichtung (2) abgewandten Seite der Biegeeinheit (4) zu liegen kommt;
- f) das Rohr (1) wird durch die Einspannvorrichtung (2) in den Biegekopf (5) gesetzt und die Biegeeinheit (4) wird bis zum anderen Ende des Rohres (1) versetzt;
- g) der Biegekopf (5) wird in Richtung zur Einspannvorrichtung (2) längs des zweiten Rohrabschnittes (14) bewegt und erzeugt dabei die in diesem Abschnitt geforderten Rohrbiegungen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Biegung eines langen Stranges, z. B. Rohres
(1), eine einzige Biegeeinheit (4) mit einem an einer
Seite der Biegeeinheit (4) angeordneten Biegekopf (5)
vorgesehen ist, der um die Rohrachse (1) drehbar an
der Biegeeinheit (4) gelagert ist und quer zur
Rohrachse (1) wirksame Biegeelemente (10, 11) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biegeeinheit (4)
mit dem Biegekopf (5) um eine vertikale Achse (7)
drehbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
gekennzeichnet durch eine das Rohr (1)
ungefähr in dessen Mitte haltende Einspannvorrichtung
(2), die mit dem Rohr (1) aus einer Betriebsstellung
in eine Ausweichstellung und zurück bewegbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Biegeeinheit (4) mit dem Biegekopf (5) zwei zur
Biegung des Rohres (1) führende Arbeitsstrecken
aufweist, die jeweils vom Rohrende bis zur
eingespannten ungefähren Rohrmitte sich erstrecken und
daß der Vorschubantrieb für die Biegeeinheit (4) so
gesteuert ist, daß die Biegeeinheit (4) nach den
Biegen des ersten Rohrabschnittes (8) in um 180°
verdrehter Lage bis zum Ende des anderen
Rohrabschnittes (14) versetzt wird, bis dann
rückläufig der zweite Rohrabschnitt (14) gebogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998135190 DE19835190A1 (de) | 1998-08-04 | 1998-08-04 | Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Biegen von Strangmaterial, insbesondere von langen Rohren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998135190 DE19835190A1 (de) | 1998-08-04 | 1998-08-04 | Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Biegen von Strangmaterial, insbesondere von langen Rohren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19835190A1 true DE19835190A1 (de) | 2000-02-17 |
Family
ID=7876421
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998135190 Withdrawn DE19835190A1 (de) | 1998-08-04 | 1998-08-04 | Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Biegen von Strangmaterial, insbesondere von langen Rohren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19835190A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1998
- 1998-08-04 DE DE1998135190 patent/DE19835190A1/de not_active Withdrawn
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