Die vorliegende Erfindung betrifft ein gleichpoliges
Filter, mit dem die Amplituden der gleichpoligen Ströme
in den elektrischen Versorgungsleitungen weitgehend
reduziert werden können.
Heutzutage haben die elektrischen Stromversorgungsnetze
einen beträchtlichen Anstieg nichtlinearer Lasten wie
Computer-Schnittversorgungen, elektronische Wechsel
getriebe für Asynchronmotore, elektronische Leistungs
gleichrichter, Leuchtstoffbeleuchtungen, Induktionsöfen
und unsymmetrische Belastungen, aufzunehmen.
Diese nichtlinearen Lasten erzeugen Oberwellenströme mit
hoher Amplitude, unter denen die gleichpoligen
Oberwellen (H3, H9.H(6K + 3)) einen besonderen Rang
einnehmen.
In dreiphasigen Versorgungsnetzen mit verteiltem
Nullpunkt häufen sich tatsächlich die gleichpoligen
Oberwellen im Neutralleiter an, wobei dieser durch
kräftige Ströme mit hohen Frequenzen durchströmt wird.
Nicht ausnahmsweise werden Anlagen angetroffen, bei
denen der im Neutralleiter umlaufende Strom mehr als
zweimal das Doppelte des Phasenstroms ausmacht.
Diese Lage führt dazu, daß die Verteilungsausfälle
erheblich zunehmen und die Versorgungsleistung
beschränkt wird. In der Tat durchfließen diese Ströme
den Neutralleiter, der für solche hohen Ströme, deren
thermischer Effekt noch durch den sogenannten
Skin-Effekt verschlechtert wird, nicht vorgesehen ist. Ferner
durchströmen diese Ströme ebenfalls den Leitungs
transformator, in dem beträchtliche zusätzliche Verluste
erzeugt werden.
Darüber hinaus erreicht auch der Strom im Leiter, bei
einer stark unsymmetrischen Last wie zum Beispiel eine
einzige 100% beladene Phase, einen gleichen Wert wie
der Phasenstrom.
Die Stromzufuhrleistung hängt vom Höchststrom ab, den
der verteilte Neutralleiter zuläßt bzw. vom Höchstrom,
den der dem Leitungstransformator innenliegende Neutral
leiter, der Wechselstromgenerator bzw. die Versorgungs-UPS
standhalten kann.
Auf dem Markt sind gleichpolige Filter erhältlich,
jedoch weisen diese bekannten Filter den Nachteil auf,
daß sie eine nicht unbeträchtliche Verformung der
Spannungswellen der Störbelastungen hervorrufen.
Es sind Systeme bekannt, bei denen ein Dyn-Transformator
eingesetzt wird. Mit diesen Systemen lassen sich die
Oberwellen in der Dreieck-Wicklung überbrücken. Dennoch
verläuft die ganze Energie durch den Transformator,
wodurch die Stromwärmeverluste vergrößert und die den
hohen Stromoberwellen bereitgestellten Impedanzen
verstärkt werden. Diese Impedanzerhöhungen ziehen
wiederum eine Verformung der Ausgangsspannungswelle des
Transformators nach sich.
Andere Systeme benutzen einen parallelgeschalteten
Transformator zur Bildung einer schwachen gleichpoligen
Impedanz. Tritt jedoch eine Spannungstiefe an einer
Phase des Versorgungsnetzes auf, dann kann der Strom im
Neutralleiter übertriebene Werte erreichen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
diese Nachteile beiseite zu schaffen und ein
gleichpoliges Filter bereitzustellen, mit dem sich die
gleichpoligen Ströme in den Phasen und im Neutralleiter
einer elektrischen Anlage drastisch reduzieren lassen,
dies ohne zu einer Verformung der Spannungswellengestalt
der Störbelastungen zu führen und unter weiterer
Unabhängigkeit vom Kurzschlußleistung des diesem Filter
vorgeschalteten Netzes, und wobei dieses Filter darüber
hinaus relativ kostengünstig ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein
gleichpoliges Filter mit einerseits einem zwischen den
Phasen und dem Leitungsneutralleiter im Nebenschluß
geschalteten Generator, wobei der Neutralleiter des
Generators mit dem Leitungsneutralleiter verbunden ist
und dieser Generator durch Zickzackwicklungen auf einem
dreisäuligen Transformatorkern gebildet ist, und die
Wicklungen auf die jeweiligen Säulen verschachtelt
ausgebildet sind, und andererseits mit einem induktiven
Widerstand bzw. Drossel, die durch einen einphasigen
Kern gebildet wird, auf dem drei den drei Phasen
entsprechende Wicklungen derart gewickelt sind, daß ihre
Stromflüsse übereinstimmend gestaltet sind.
Vorzugsweise zeigt der gleichpolige Generator gegenüber
den Rückwärts- bzw. Umpolspannungssystemen eine hohe
Magnetisierungsimpedanz auf, so daß er selbst keine
Magnetisierungsstromoberwellen erzeugt und gegenüber den
Nullspannungssystemen eine möglichst geringe Impedanz
aufweist.
Vorzugsweise ist der induktive Widerstand so
ausgebildet, daß er gegenüber den Vorwärts- bzw.
Rückwärtsströmen eine möglichst geringe Impedanz, und
gegenüber den Nullstromsystemen eine einem Bruchteil der
einheitlichen Impedanz der zu filtrierenden Last
entsprechende Impedanz aufweist.
Vorzugsweise sind die Wicklungen des induktiven
Widerstands verschachtelt ausgebildet. Der Deutlichkeit
halber wird im weiteren Verlauf ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsmäßigen gleichpoligen Filters auf
beispielhafter und nicht beschränkender Art und Weise
beschrieben, wobei auf die beiliegenden Zeichnungen
Bezug genommen wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Dreiphasen-Versorgungsnetzes, in dem zwei
erfindungsmäßige gleichpolige Filter geschaltet sind;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines
erfindungsmäßigen gleichpoligen Filters nach Fig. 1;
Fig. 3 eine stark schematisierte Darstellung eines
gleichpoligen Generators des Filters nach Fig. 2;
Fig. 4 eine Schnittansicht durch einen Teil des
Generators nach Fig. 3, wobei die Wicklungen an einer
Kernsäule gezeigt werden;
Fig. 5 eine der Schnittansicht nach Fig. 4 ähnliche
Schnittansicht, aber im Bezug auf eine andere
Ausführungsform des Generators;
Fig. 6 einen Schnitt entlang einer Linie VI-VI in
Fig. 5;
Fig. 7 eine schematische Darstellung des induktiven
Widerstands des Filters nach Fig. 2;
Fig. 8 eine Schnittansicht des induktiven Widerstands
nach Fig. 7, wobei im vergrößerten Maßstab die
Wicklungen auf dem Kern im Einzelnen gezeigt werden;
Fig. 9 und 10 eine der Schnittansicht nach Fig. 8
ähnliche Schnittansicht, die sich jedoch auf andere
Ausführungsformen des induktiven Widerstands bezieht;
Fig. 11 und 12 der Schnittansicht nach Fig. 7
ähnliche schematische Darstellungen, die sich jedoch auf
andere Ausführungsformen des induktiven Widerstands
beziehen;
Fig. 13 eine Perspektivansicht einer weiteren
Ausführungsform des induktiven Widerstands für das
erfindungsmäßige gleichpolige Filter;
Fig. 14 das elektrische Schema einer Phase für die
gleichpoligen Bestandteile;
Fig. 15 einen Teil der schematischen Darstellung nach
Fig. 14, aber in detaillierter Art und Weise für die
drei Phasen.
In Fig. 1 wurde ein Dreiphasen-Versorgungsnetz mit
verteiltem Neutralleiter dargestellt, das sich aus
seiner Quelle 1, zum Beispiel ein Transformator oder ein
Wechselstromgenerator, einem UPS, drei Phasenleitern 2
und dem die Quelle 1 mit der Abzweigertafel 4
verbindenden Neutralleiter 3, sowie aus verformenden
Lasten 5 zusammensetzt.
In der Abzweigertafel 4 ist vor jeder Last 5 ein
gleichpoliges Filter 6 angeordnet, das sich im
wesentlichen aus einem gesonderten im Nebenschluß
geschalteten gleichpoligen Generator 7, und aus einem
gesonderten induktiven Widerstand 8 wie in Fig. 2
schematisch abgebildet zusammensetzt.
Wie in Fig. 3 dargestellt besteht der gleichpolige
Generator 7 aus Zickzackwicklungen 9, die im Nebenschluß
geschaltet und auf einem dreisäuligen Kern 10 angeordnet
sind. Ferner enthält jede Säule zwei verschachtelt
ausgebildete Wicklungen 9.
Die auf jeder Säule befindlichen Wicklungen 9 können
verschiedenartig verschachtelt sein.
In der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform bestehen
die Wicklungen aus Draht und deren Windungen werden in
aufeinanderfolgenden voneinander isolierten Lagen
aufgewickelt, wobei eine Lage einer Wicklung 9 mit einer
Lage der anderen Wicklung 9 abwechselnd ausgebildet ist.
In den Fig. 3 und 4 wurden der Eingang und der
Ausgang der jeweiligen verschachtelten Wicklungen 9 mit
E1 und S1 beziehungsweise E'1 und S'1 für die erste
Säule, mit E2 und S2 beziehungsweise E'2 und S'2 für die
zweite Säule, und mit E3 und S3 beziehungsweise E'3 und
S'3 für die dritte Säule angedeutet.
Die Eingänge E'1, E'2 und E'3 sind jeweils mit den drei
Phasenleitern 2 verbunden, während die Eingänge E1, E2
und E3 mit dem Neutralleiter 3 verbunden sind.
Bei der in den Fig. 5 und 6 dargestellten
Ausführungsform besteht jede Wicklung aus einer einzigen
Windung aus Bandmaterial, und die Drahtlagen sind
deswegen durch Lagen aus Bandmaterial ersetzt worden.
Die aufeinanderfolgenden Lagen beider Wicklungen 9 an
einer Säule gehören abwechselnd den beiden Wicklungen 9.
Diese letzte Ausführungsform wird für die Filter 6 hoher
Leistung bevorzugt, wenn der Strom im Neutralleiter
300 A überschreiten kann.
Neben der Tatsache, daß die gleichpoligen
Gesamtamperewindungen in einer Säule des Kerns 10 gleich
null sind, wie in jeder Zickzack-Windung, wird durch die
verschachtelte Ausgestaltung der Wicklungen 9 der
Streufluß der Nullströme in sehr deutlicher Weise
verringert.
Die Höchstinduktion wird willkürlich herabgesetzt, um
die Erzeugung harmonischer Ströme zu verhindern.
Durch diese Eigenschaft wird ebenfalls eine Herabsetzung
des Rufstroms beim Einschalten sowie eine Verminderung
der magnetischen Verluste ermöglicht.
Der Generator 7 wird also derart ausgebildet, daß er
gegenüber den Vor- und Rückwärtsstromsystemen eine hohe
Magnetisierungsimpedanz aufweist, damit er selbst keine
Magnetisierungsstrom-Oberwellen erzeugt und gegenüber
den Nullspannungssystemen eine möglichst geringe
Impedanz aufweist.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich, besteht das gesonderte
Impedanzglied 8 aus einem einphasigen Kern 11 und aus
drei an diesem angeordneten Wicklungen 12 für die drei
Phasen.
Die drei Wicklungen 12 werden so aufgespult, daß ihre
Stromflüsse übereinstimmend gestaltet sind. In Fig. 7
wurden die Eingänge bzw. Ausgänge der drei Wicklungen
mit E1 und S1 für die erste Phase, mit E2 und S2 für die
zweite Phase und mit E3 und S3 für die dritte Phase
angedeutet.
Diese Wicklungen 12 werden so ausgebildet, daß der
induktive Widerstand 8 gegenüber Vor- und
Rückwärtsstromsystemen eine möglichst geringe Impedanz
und gegenüber den Nullstromsystemen eine einem
Bruchteil, zum Beispiel 10%, der einheitlichen Impedanz
der zu filtrierenden Last entsprechende Impedanz
aufweist.
Dazu sind die drei Wicklungen 12 zum Beispiel wie in den
Einzelheiten in Fig. 8 bis 11 dargestellt
verschachtelt ausgebildet. Insbesondere für Filter mit
geringer Leistung, in denen der Strom im Neutralleiter 3
300 A unterschreitet, können die Wicklungen 12
ineinandergefügt sein, wie in Fig. 8 dargestellt, bei
der die Wicklungen um die einphasige Säule aus Drähten
bestehen. Die Drähte der drei Wicklungen sind
nebeneinander- und zusammengewickelt. Die Zugehörigkeit
der Drähte zu den jeweiligen drei Wicklungen wurde mit
A, B und C angedeutet.
In der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform setzt
sich jede Wicklung aus einer einzigen, durch ein
Bandmaterial bzw. Flachteil gebildeten Windung zusammen.
Dies bedeutet, daß drei aufeinanderliegende Flachteile,
ein für jede Phase, gleichzeitig aufgewickelt sind.
Die Zugehörigkeit der Bände zu den drei Wicklungen 12
wurde in Fig. 9 ebenfalls mit A, B und C angedeutet.
Diese Ausführungsform wird für Hochleistungsfilter
bevorzugt.
In einer abgewandelten Ausführungsform können die
Wicklungen 12 durch ein Kabel mit drei Drähten, ein
Draht für jede Phase, gebildet. Wenn das Kabel
aufgewickelt wird, werden die Drähte gleichzeitig
aufgewickelt und so erhält man drei verschachtelt
ausgebildete Wicklungen, wie in Fig. 10 abgebildet.
Bei Einsatz eines ferromagnetischen Kerns 11 wird der
Luftspalt 13 im Hinblick hierauf bemessen, daß jede
Auslastung bei sehr großen einphasigen Stromabrufen
verhindert wird.
Wie in Fig. 11 und 12 dargestellt, kann der induktive
Widerstand 8 aus zwei Säulen bestehen. Die Wicklungen 12
können nur eine einzige Säule umgeben, wie in Fig. 11
dargestellt, oder ausgespaltet sein und einen Abschnitt
12a und 12b an jeder Säule umfassen.
Bei sehr großen Stromstärken von über 1000 A im
Neutralleiter kann eine einzige Windung ausreichen.
Diese einzige Windung kann sogar durch einen Satz von
drei Stangen A, B, C gebildet sein, der sich wie in
Fig. 13 dargestellt durch den Kern erstreckt.
Der Betrieb des vorbeschriebenen gleichpoligen Filters
ist wie folgt.
Die Stromsysteme lassen sich in ihre Vorwärtskomponente
(Id), in ihre Rückwärtskomponente (Ii) und in ihre
Nullstromkomponente (Io) aufgliedern.
Die Vorwärts- und Rückwärtsströme Id und Ii werden das
Impedanzglied bzw. die Drossel 8 durchlaufen, ohne
Spannungsabfälle an deren Klemmen hervorzurufen, da die
Summe der Amperewindungen gleich null und aufgrund des
schwachen Streuflusses die Impedanz geringfügig ist.
Der gleichpolige Generator 7 wird von der Wirkung dieser
Ströme nicht beeinflußt und eine sehr große Impedanz
(Magnetisierungsimpedanz) beibehalten.
Die Nullströme werden ihrerseits eine nicht zu
vernachlässigende Impedanz v.w.Lo auftreffen, wo Lo die
gleichpolige Induktivität einer Phase des induktiven
Widerstands 8, w der Grundpuls und v die Zahl der
einpoligen Oberwelle ist, wobei sich die gleichpoligen
Amperewindungen tatsächlich und erfindungsgemäß im
Impedanzglied addiert werden.
Die gleichpolige Impedanz der Quelle wird als
unbedeutend angesehen.
Das Schema einer Phase für die Nullstromkomponenten läßt
sich auf Fig. 10 zusammenfassen.
Bei der Last einer Phase für die Nullstromkomponenten
wird der von ihr erzeugte Strom unter der Impedanz
v.w.Lo und der Impedanz des gleichpoligen Generators
v.w.Lzo (Lzo ist die Induktivität des gleichpoligen
Generators 7) aufgeteilt.
Hinsichtlich der Last, also des gleichpoligen Generators
7, entspricht die gleichpolige Impedanz Zo der
vorgeschalteten Einrichtungen für die erste Phase:
Zo = (v.w.Lo.Lzo)/(v.w.Lo + v.w.Lzo)
Zo = v.w.Lo.Lzo.(Lo + Lzo)
Ucov=(v.w.Lzo/(Lo + Lzo).Icov (wo Uco die Spannung auf der
Last 5 und Ico der Strom durch diese Last 5 ist)
und Izo.v=Uco.v/v.w.Lzo (Izo ist der Strom durch den
induktiven Widerstand 8).
Also
Izo.v = ((Lo//Lzo)/((Lo/Lzo) + 1)).Ico.v.
Das gleichpolige Filter 6 wird um so wirkungsvoller
sein, daß das Verhältnis Lo/Lzo groß sein wird.
Wenn Lo/Lzo = 5, so wird der durch den ursprünglich 3.Icov
ausmachenden Neutralleiter 3 umlaufende Strom um sechs
reduziert.
Diese Werte sind nur angenähert, denn sie vernachlässigen
das Phasenmaß der Impedanzglieder. Im übrigen wird die
Wirksamkeit des Filters erhöht, wenn die gleichpolige
Induktivität der Quelle vor Lo nicht unbedeutend ist.
Die oben für die Oberwellen-Ströme gehandhabten
Ausführungen lassen sich selbstverständlich auf die
unsymmetrischen Ströme mit einer Grundfrequenz (v = 1)
übertragen, die ebenfalls in ihre Vorwärts-, Rückwärts-
und Nullstromkomponenten Id, Ii, Io aufgegliedert werden
können.
So wird eine einphasige Last (Ph, Neutral) mit einem
Nennstrom In im Neutralleiter einen Strom
herbeischaffen, der In (dem Nennstrom) gleich ist.
Durch die Anwendung des Filters 6 wird der sich aus der
einphasigen Last (Io = In/3) ergebende gleichpolige
Oberwellenstrom verringert.
Wird zum Beispiel nur eine einphasige Last an der Phase
I (in Fig. 15 angegeben) aufgedrückt, und wenn die
Widerstände des Filters beiseite gelassen werden, so
gelten die folgenden Gleichungen: die jeweiligen
Stromspannungen und Impedanzen L sind in Fig. 15
angegeben und stellen die momentanen Werte dar.
U1-L11d/dt i1-L12d/dt i2-L13d/dt i3-UC1 = 0
U2-L21d/dt i1-L22d/dt i2-L23d/dt i3-UC2 = 0
U3-L31d/dt i1-L32d/dt i2-L33d/dt i3-UC3 = 0
Erfindungsgemäß ist die Gesamtinduktivität L0des
Impedanzgliedes 8 vollkommen gekoppelt, woraus
L11 = L12 = L13 = L22 = . . . = L
Im übrigen, in der dreisäuligen Neutralleiter-
Induktivität Zo, die zickzackartig aufgewickelt ist, ist
die Summe der Stromflüsse aus den drei Säulen gleich
Null.
Also, uc1 + uc2 + uc3 = 0 in jedem Zeitpunkt.
Sind die Eingangsspannungen ausgeglichen :
so u1 + u2 + u3 = 0
Beim Addieren der 3 Gleichungen läßt sich das System
auf 0 + 3L d/dt (i1 + i2 + i3) + 0 = 0 zusammenfassen, und
so gilt
i1 + i2 + i3 = 0,
da es keine Gleichstromkomponente gibt.
Dennoch
i1 + iz1 = ic1
i2 + iz2 = 0
i3 + iz3 = 0
und so
ic1 = iz1 + iz2 + iz3,
da
iz = iz1 + iz2 + iz3 und ic1 = iz + iN
iN = ic1 - ic1 = 0 (A).
Im übrigen wird die Gleichung (1)
U1- L d/dt (i1 + i2 + i3) - uc1 = 0
u1 = uc1
also, in gleicher Weise → u2 = uc2 (B)
u3 = uc3.
Es wird das bemerkenswerte Erzeugnis erreicht, daß der
Strom im Neutralleiter oberhalb des Filters gleich Null
ist, und daß die Spannungen am Filtereingang mit der
Spannung am Ausgang identisch sind (es gibt keinen
Spannungsabfall in L).
Dies gilt für jegliche unsymmetrische Stromausgestaltung,
und zwar ohne Berücksichtigung der Frequenzen dieser
Ströme.
Aus dem vorhergehenden ergibt sich, daß durch den Aufbau
des Impedanzgliedes ZO, dieses nur von den gleichpoligen
Komponenten aufgrund der Symmetrie iz1 = iz2 = iz3,
durchströmt sein wird.
Also,
iz1 = ic1/3 = iz2 = iz3
Im Falle einer Unsymmetrie von 100% werden die Ströme
oberhalb des Filters den folgenden Gleichungen
entsprechen:
i1 = 2/3 ic1
i2 = -1/3 ic2
i3 = -1/3 ic3.
In diesem Fall verteilt sich die an einer Phase
aufgenommene Leistung im wesentlichen unter sämtlichen
Phasen der Quelle.
Wird nun angenommen, daß in einem gegebenen Zeitpunkt in
einer der Phasen der Quelle ein transitorisches
Spannungstal von beispielsweise 30% auftritt, so sind
die Spannungen V1, V2 und V3 in den Phasen:
V1 = 0,7.V1n, V2=V2n, V3=V3n
Vd = (V1+aV2+a2V3)/3
Vi = (V1=a2V2+aV3)/3
Vo = (V1+V2+V3)/3
Vo = 0,1.V1n.
Wie höher angegeben werden die Vorwärts- und
Umpolspannungskomponenten keinen Einfluß auf das Filter
ausüben.
Die Nullstromspannung wird den Umlauf eines
transitorischen Nullstroms, dessen Amplitude in jeder
Phase auf +/- 0,1.V1/w.(Lo+Lzo) geschätzt werden kann,
hervorrufen.
Diesem Strom zufolge wird der Spannungsabfall von 30%
in einer Phase, auf +/- 10% unter sämtlichen Phasen
verteilt.
Dieses Beispiel zeigt ebenfalls die Zweckmäßigkeit und
die Notwendigkeit, das Impedanzglied bzw. die Drossel 8
gemäß der Erfindung einzubringen.
Tatsächlich würde bei einer Quelle 1 mit einer
unbegrenzten Pcc der Nullstrom nur von der Impedanz Lo
beschränkt, die erfindungsgemäß auf einen äußerst
geringen Wert ermäßigt ist.
Der einphasige Nullstrom wird zum Teil oberhalb des
Filters unter den drei Phasen verteilt sein. Diese
Eigenschaft wird ein schnelles Auslösen der einzelnen
Schutzvorrichtungen für die Kurzschlußlast ermöglichen,
wobei dann die Selektivität der Schutzvorrichtungen
vereinfacht wird.
Da das Filter 6 bei nicht gleichpoligen Oberwellen
durchlässig ist, für welche seine Impedanz praktisch
vernachlässigbar ist, wird es in keiner Hinsicht die
gegebenenfalls in der Leitungsanlage vorgesehenen, auf
die Oberwellen H5, H7, H11 und H13 abgestimmten Filter
beeinflussen, gleich ob diese oberhalb oder unterhalb des
Filters 6 angeordnet sind.
Das oben beschriebene gleichpolige Filter 6 ist in der
Lage, die Nullströme in den Phasen 2 und im
Neutralleiter 3 einer elektrischen Anlage drastisch zu
reduzieren, ohne eine Beeinträchtigung der
Spannungswellengestalt der störenden Lasten 5
hervorzurufen.
Das Filter 6 ermöglicht es ebenfalls, hinsichtlich der
Last 5 die Amplitude der einphasigen transitorischen
Spannungstäler, die im Versorgungsnetz auftreten, zu
reduzieren, sowie die Ströme einer stark asymmetrischen
Last unter den drei Phasen zu verteilen.
Mit dem Filter 6 wird die Selektivität im Falle eines
Kurzschlusses an einer der unterhalb des Filters 6
befindlichen einphasigen Lasten vereinfacht und
sämtliche Stromverluste der Anlage durch Wärme
reduziert.
Mit ihm läßt sich auch die elektromagnetische
Hochfrequenzstrahlung dieser Anordnung verringern.
Das bzw. die erfindungsmäßigen Filter 6 können in
irgendwelchem Störpunkt, und zwar ohne Berücksichtigung
der Quelle 1 angeordnet werden.
Mehrere Filter 6 können vor der selben Last 5 in
paralleler Anordnung geschaltet werden, wobei eine
weitere Entwicklung der Filter 6 entsprechend einem
Anstieg der verformenden Last 5 ermöglicht wird.
Selbstverständlich können den vorbeschriebenen Beispielen
mehrere Abänderungen angebracht werden, ohne vom Umfang
der Erfindung abzuweichen.