DE19826695A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels einer Last - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels einer LastInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels (phi) einer Last (4) um eine durch den Mittelpunkt des Lastaufnehmermittels (2) verlaufenden vertikalen Achse (8). Erfindungsgemäß wird aus zwei ermittelten Pendelauslenkungen (X1, X2) in Lasttransportmittel (38) ein Verdrehwinkel-Istwert (phi) bestimmt, der mit einem vorbestimmten Verdrehwinkel-Sollwert (phi*) verglichen wird und wird in Abhängigkeit einer ermittelten Regelabweichung (phi¶e¶) ein Beschleunigungs-Signal (S¶a¶) errechnet, mit dessen Hilfe eine Drehbeschleunigung erzeugt wird, die derart auf die Last (4) einwirkt, daß die Regelabweichung (phi¶e¶) zu Null wird. Somit kann man auf einfache Art und Weise mittels einer erzeugten Drehbeschleunigung jeden Verdrehwinkel (phi) einer Last (4) aktiv und dynamisch ausregeln.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und einer Vor
richtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels einer Last um
eine durch den Schwerpunkt der Last verlaufenden vertikalen
Achse.
Krane, wie z. B. Containerkrane, dienen dazu Lasten an einer
vorgegebenen Stelle aufzunehmen, sie über eine bekannte
Strecke zu fördern und an einer festgelegten Stelle abzu
setzen. Bei der Automatisierung dieser Vorgänge tritt das
Problem auf, daß die Last durch das notwendige Anfahren und
Abbremsen zu unerwünschten Pendelbewegungen angestoßen wird,
die wegen der geringen Eigendämpfung des Systems nur langsam
abklingen und damit das Aufnehmen und positionsgenaue Absen
ken der Last erheblich erschweren und verzögern. Da die För
derleistung im starken Maße davon bestimmt wird, wie schnell
ein Aufnahme-Absetz-Vorgang durchgeführt werden kann, muß man
im Interesse einer hohen Förderleistung versuchen, diese Be
wegungen durch regelungstechnische Maßnahmen kontrolliert er
folgen zu lassen, auf ein tragbares Maß zu reduzieren oder
sogar auszunutzen. Wenn die Pendelbewegung der Last nicht oh
ne weiteres, beispielsweise durch Rechnersimulation, vor
ausberechnet werden kann, ist es für die Ausregelung der
Lastpendelungen sowie für die Lastpositionierregelungen er
forderlich, die tatsächliche Pendelbewegung, also die sich
zeitlich ändernde Istposition der Last zu erfassen.
Nun zeigt die Praxis, daß die Kranlasten häufig nicht nur
Längs- und Querpendelungen voll führen, sondern auch noch
Drehschwingungen um die vertikale Achse durch den Schwerpunkt
der Last. Diese Bewegung stört ganz erheblich, insbesondere
wenn die Last grade auf einer Unterlage, z. B. ein Fahrzeug,
abgesetzt werden muß, und zwar sowohl bei automatischem Kran
betrieb aber auch bei manuellem.
Die einfachste Lösung besteht darin, die Last beim Absetzen
knapp über dem Ziel zum Stillstand zu bringen, den Nulldurch
gang der Drehschwingung abzuwarten und die Last dann in die
sem Moment abzusetzen. Nachteil dieser Methode ist der Zeit
verlust durch das Warten auf den Nulldurchgang.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Drehschwingung zu
beeinflussen. Hierzu existieren Methoden, die Drehkräfte auf
die Last ausüben, indem die Seilaufhängungspunkte oder Seil
umlenkrollen oben auf der Krankatze aus ihrer Ruhelage ver
schoben werden. Nachteile dieser Methode sind:
- - hoher mechanischer Aufwand
- - komplexe Regelungsstrukturen aufgrund der komplizierten Re gelstrecke.
- - langsames Ausregeln aufgrund des geringen Kraftdurchgriffs auf die Last.
Aus der EP 0 596 330 A1 ist eine Anordnung zum meßtechnischen
Erfassen von Lastpendelungen bei Kranen bekannt. Um bei Kra
nen Lastpendelungen mit hoher Genauigkeit erfassen zu können,
ist im Bereich der Last eine Markierung mit einer reflektie
renden Fläche angeordnet. An der Krankatze ist sowohl eine
auf die Markierung gerichtete Beleuchtungseinrichtung als
auch eine ebenfalls auf die Markierung gerichtete Zeilenkame
ra mit einer längs zur Pendelrichtung ausgerichteten Bildsen
sorzeile angeordnet, deren Signal in einer Auswerteeinrich
tung zur Bestimmung der momentanen Position der Markierung
ausgewertet wird. Ebenfalls ist aus dieser Entgegenhaltung
eine Anordnung bekannt, mit der auch Querpendelungen erfaßt
werden können. Dazu ist quer zur Ausrichtung der ersten Bild
sensorzeile eine weitere Bildsensorzeile vorgesehen, der eine
weitere Auswerteeinrichtung nachgeordnet ist. Diese weitere
Bildsensorzeile kann Bestandteil einer zweiten oder der sel
ben Zeilenkamera sein, die auf der Markierung oder eine wei
tere Markierung gerichtet ist. Die von den beiden Auswerte
einrichtungen gelieferten Positionsdaten ergeben die jeweili
ge Komponente der Pendelbewegung in den jeweiligen Richtungen
der beiden rechtwinklig zueinander ausgerichteten Sensorzei
len wieder, wobei der Vorteil besteht, daß beide Bewegungs
komponenten mit jeweils den gleichen Meßmethoden und damit
mit der gleichen Meßgenauigkeit erfaßt werden.
Aus dieser genannten europäischen Patentanmeldung ist eine
weitere Anordnung bekannt, mit der Drehbewegungen der Last
erfaßt werden können. Dazu ist parallel zur ersten Bildsen
sorzeile eine zusätzliche Bildsensorzeile mit einer zusätzli
che Auswerteeinrichtung vorgesehen. Außerdem ist die Markie
rung in Richtung quer zur Bildsensorzeile soweit ausgedehnt
oder eine von der Markierung in Richtung quer zur Bildsensor
zeile beabstandete zusätzliche Markierung vorgesehen, daß sie
von der zusätzlichen Bildsensorzeile optisch erfaßt wird, wo
bei aus der Differenz der von den beiden Auswerteeinrichtun
gen gelieferten Positionsdaten die Drehbewegung der Last um
die Vertikalachse detektiert wird.
Dieser EP 0 596 330 A1 ist weder ein Verfahren noch eine Vor
richtung zur Ausregelung eines detektierten Verdrehwinkels zu
entnehmen.
Der Erfindung liegt nun Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels anzu
gehen, das bzw. die die zuvor genannten Nachteile nicht mehr
aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 bzw. 5.
Dadurch, daß in Abhängigkeit eines Vergleiches der beiden er
mittelten Lastpendelauslenkungen und eines Verdrehwinkel-
Sollwertes ein Beschleunigungs-Signal errechnet wird, mit
dessen Hilfe eine Drehbeschleunigung erzeugt wird, wird eine
Last mit einem Lastaufnahmemittel derart drehbeschleunigt,
daß der Verdrehwinkel zu Null wird. Auf diese Weise wird die
Drehbewegung direkt beeinflußt, ohne daß durch die Kranseile
eine Verzögerung eintritt. Somit erhält man eine aktive Aus
regelung eines auftretenden Verdrehwinkels einer Last.
Da bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren nur ein stationärer
Wert eines auftretenden Verdrehwinkels erfaßt wird, können
nur konstante Verdrehwinkel ausgeregelt werden. In einer vor
teilhaften Ausführungsform dieses erfindungsgemäßen Verfah
rens wird aus ermittelten Verdrehwinkel-Istwerten eine Ver
dreh-Winkelgeschwindigkeit ermittelt. Dadurch können nun dy
namisch auftretende Verdrehwinkel ausgeregelt werden. Somit
erhält man eine aktive und dynamische Ausregelung eines auf
tretenden Verdrehwinkels einer Last.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ausregelung eines Dreh
winkels einer Last weist zwei gleichartige Pendelmeßeinrich
tungen, eine mittels eines drehzahlveränderbaren Antriebs ge
steuerte Schwungscheibe auf dem Lastaufnahmemittel und eine
Regeleinrichtung auf. Mittels der Regeleinrichtung wird in
Abhängigkeit zweier ermittelter Pendelauslenkungen ein Be
schleunigungs-Signal generiert, mit dem der drehzahlveränder
bare Antrieb gesteuert wird. In Abhängigkeit dieses Beschleu
nigungs-Signals wird die Schwungscheibe derart beschleu
nigt, daß ein ermittelter Verdrehwinkel zu Null oder auf einen
gewünschten Wert geregelt wird.
So bewirkt beispielsweise eine Drehbeschleunigung der
Schwungscheibe gegen den Uhrzeigersinn, daß die Last mit
Lastaufnahmemittel im Uhrzeigersinn beschleunigt wird. Auf
diese Weise läßt sich der Verdrehwinkel der Last um eine
durch den Schwerpunkt der Last verlaufenden vertikalen Achse
ohne verzögernde Einflüsse durch dazwischen befindliche Kran
seile schnell ausregeln. Diese Wirkungsweise ist unabhängig
von dem Ort der Verbindung der Schwungscheibe mit dem Last
aufnahmemittel.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind den unter
Ansprüchen 6 bis 14 zu entnehmen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in der eine Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Ausregelung eines Verdrehwinkels einer Last schematisch
veranschaulicht ist.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Lastaufnahmemittels
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Lastaufnahmemittels
und einer Krankatze mit der Sensorik der erfindungs
gemäßen Vorrichtung nach Fig. 1, die
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf das Lastaufnahmemittel nach
Fig. 2 und in
Fig. 4 ist ein Blockschaltbild einer Regeleinrichtung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 1 näher darge
stellt.
In der Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines Lastaufnahmemit
tels 2 mit einer daran befestigten Last 4 dargestellt. Axial
zu einer durch den Mittelpunkt des Lastaufnahmemittels verti
kalen verlaufenden Achse 8 ist eine mittels eines drehzahl
veränderbaren Antriebs 10 gesteuerte Schwungscheibe 12 ange
ordnet. Der drehzahlveränderbare Antrieb 10 weist einen Motor
14 und ein Stellglied 16 auf. Als drehzahlveränderbarer An
trieb 10 kann ein stromrichtergespeister Elektromotor vorge
sehen sein. In dieser Ausführungsform ist der Motor 14 des
drehzahlveränderbaren Antriebs 10 derart mit dem Lastaufnah
memittel 2 verknüpft, daß die Schwungscheibe 12 aus dem Last
aufnahmemittel 2 herausragt. Der Motor 14 des drehzahlverän
derbaren Antriebs 10 kann auch derart mit dem Lastaufnahme
mittel 2 verknüpft sein, daß die Schwungscheibe 12 in diesem
Lastaufnahmemittel 2 integriert ist. Ebenso kann ein Hydrau
lik- oder Pneumatik-Antrieb als drehzahlveränderbarer Antrieb
10 vorgesehen sein. Außerdem ist eine Regeleinrichtung 18
vorgesehen, die ausgangsseitig mit einem Stellgrößen-Eingang
des Stellgliedes 16 verbunden ist. Eingangsseitig ist diese
Regeleinrichtung 18 mit einer Sensorik 20 verknüpft. Da die
Regeleinrichtung 18 und das Stellglied 16 nicht Bestandteil
des Lastaufnahmemittels 2 sind, sind diese jeweils durch eine
Strich-Punkt-Linie dargestellt. Das Stellglied 16 mit Regel
einrichtung 18 kann beispielsweise in einem nicht näher dar
gestellten Maschinenhaus untergebracht sein.
Die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Lastaufnahmemittels
2 mit zugehöriger Krankatze 22 mit der Sensorik 20 der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung. Diese Sensorik 20 weist zwei
gleichartige Pendelmeßeinrichtungen 24 und 26 auf. Die Pen
delmeßeinrichtung 24 bzw. 26 besteht aus einer Zeilenkamera
28 bzw. 30 einem Reflektor 32 bzw. 34 und einer Auswerteelek
tronik, die in dieser Darstellung nicht näher dargestellt
ist. Die Abtastzeile 36 der Zeilenkamera 28 der Pendelmeßein
richtung 24 liegt in Bewegungsrichtung 38 (Fig. 3) der Last
4. Die zweite Pendelmeßeinrichtung 26 ist derart beabstandet
zur ersten Pendelmeßeinrichtung 24 angeordnet, daß die Ab
tastzeile 40 der Zeilenkamera 30 räumlich parallel zur Ab
tastzeile 36 der Zeilenkamera 28 verläuft. Somit erfassen
beide Pendelmeßeinrichtungen 24 und 26 identische Pendel
auslenkungen X1 und X2, wenn kein Verdrehwinkel ϕ um die ver
tikale Achse 8 auftritt. Am jeweiligen Ausgang der nicht nä
her dargestellten Auswerteelektroniken der Pendelmeßeinrich
tungen 24 und 26 stehen diese Pendelauslenkungen X1 und X2
an. Aus der Differenz dieser beiden Pendelauslenkungen X1 und
X2 wird eine Drehbewegung der Last 4 um die durch den Mittel
punkt des Lastaufnahmemittels 2 verlaufenden vertikalen Achse
8 detektiert. Die Empfindlichkeit der Sensorik 20 wird be
stimmt vom Abstand L der beiden Abtastzeilen 36 und 40 der
Zeilenkameras 28 und 30.
Wird die Last 4 gemäß Fig. 3 aus einer Geraden N, die senk
recht zur Transportrichtung 38 der Last 4 verläuft, verdreht,
so liefert die zweite Pendelmeßeinrichtung 26 eine Pendel
auslenkung X2, die verschieden von der Pendelauslenkung X1
ist. Verdreht die Last 4 aus dieser Geraden N gegen den Uhr
zeigersinn, so ist die Pendelauslenkung X2 größer als die
Pendelauslenkung X1. Verdreht der Lastwinkel jedoch aus die
ser Geraden N in Uhrzeigersinn, so ist die Pendelauslenkung
X2 kleiner als die Pendelausrichtung X1. Im Fall X2 < X1 er
hält man aus dem Vergleich beider Pendelauslenkungen XI und
X2 einen positiven Verdrehwinkel ϕ, wogegen im Fall X2 < X1
der Vergleich einen negativen Verdrehwinkel ϕ ergibt.
Die Optimierungskriterien und die Funktionsweise der Pendel
einrichtung 24 bzw. 26 ist der eingangs genannten Entgegen
haltung EP 0596 330 A1 zu entnehmen.
In der Fig. 4 ist ein Blockschaltbild einer Ausführungsform
der Regeleinrichtung 18 der Fig. 1 schematisch dargestellt.
Diese Regeleinrichtung 18 weist eine Einrichtung 42 zur Er
mittlung eines Verdrehwinkel-Istwertes ϕ, einen Vergleicher
44 und eine Recheneinheit 46 auf. Die Signal-Eingänge 48 und
50 der Einrichtung 42 sind mit den Ausgängen der beiden Pen
delmeßeinrichtungen 24 und 26 verknüpft, wobei am Parameter-
Eingang 52 der Abstand L dieser beiden Pendelmeßeinrichtungen
24 und 26 zueinander ansteht. Der Ausgang 54 dieser Einrich
tung 42 ist mit einem invertierenden Eingang des Vergleichers
44 verknüpft. Am nichtinvertierenden Eingang dieses Verglei
chers 44 steht ein vorbestimmter Verdrehwinkel-Sollwert ϕ*
an. Ausgangsseitig ist dieser Vergleicher 44 mit einem Si
gnal-Eingang 56 der Recheneinheit 46 verbunden. Diese Rechen
einheit 46 weist mehrere Parameter-Eingänge auf, an denen die
Parameter Masse mL und Pendellänge lL des Lastaufnahmemittels
2 mit angehängter Last 4 und die Parametermasse ms und Radius
rs der Schwungscheibe 12 anstehen. Am Ausgang 58 steht ein
Beschleunigungs-Signal Sa an, daß dem Stellgrößen-Eingang des
Stellgliedes 16 des drehzahlveränderbaren Antriebs 10 zuge
führt wird.
Die Einrichtung 42 zur Ermittlung eines Verdrehwinkels-Ist
wertes ϕ vergleicht die beiden ermittelten Pendelauslenkungen
X1 und X2 miteinander und berechnet aus der Differenz ΔX in
Abhängigkeit des Abstandes L der beiden Pendelmeßeinrich
tungen 24 und 26 mittels einer Umkehrfunktion einer Kreis
funktion den zugehörigen Verdrehwinkel-Istwert ϕ. Verdreht
sich das Lastaufnahmemittel 2 mit zugehöriger Last 4 gegen
den Uhrzeigersinn, so ist X2 < X1 und die Differenz ΔX ist
negativ. Verdreht sich das Lastaufnahmemittel 2 mit Last 4
aus der Geraden N in Uhrzeigersinn, so ist X2 < X1 und die
Differenz ΔX ist positiv.
Der nachfolgende Addierer 44 ermittelt aus diesen Verdreh
winkel-Istwert ϕ und einem vorbestimmten Verdrehwinkel-
Sollwert ϕ* eine Regelabweichung ϕe, die der nachfolgenden
Recheneinheit 46 zugeführt ist. Soll das Lastaufnahmemittel 2
mit einer Last 4 entlang der Geraden N ausgerichtet sein, so
ist der Verdrehwinkel-Sollwert ϕ* gleich Null. Damit ist die
Regelabweichung ϕe bei einem positiven Verdrehwinkel-Istwert
ϕ negativ und bei einem negativen Verdrehwinkel-Istwert ϕ
positiv. Der Wert der Regelabweichung ϕe ist gleich dem Wert
des ermittelten Verdrehwinkel-Istwertes ϕ. Soll das Lastauf
nahmemittel 2 mit oder ohne Last 4 eine vorbestimmte Verdreh
winkellage zur Geraden N einnehmen, so ist der Verdrehwinkel-
Sollwert ϕ* ungleich Null. Das heißt, mit dieser erfindungs
gemäßen Vorrichtung kann man nicht nur einen auftretenden
Verdrehwinkel ϕ ausregeln sondern auch einen bestimmten Ver
drehwinkel ϕ einstellen.
In der Recheneinheit 46 wird aus der ermittelten Regelabwei
chung ϕ und den anstehenden Parametern mL, ms, lL und rs ein
Beschleunigungs-Signal Sa derart berechnet, daß der Verdreh
winkel-Istwert ϕ einem vorbestimmten Verdrehwinkel-Sollwert
ϕ* nachgeführt wird. Dazu wird aus dem Vorzeichen der Regel
abweichung ϕe die Beschleunigungsrichtung der Schwungscheibe
12 festgelegt und aus seinem Betrag den Wert der Dreh-Be
schleunigung berechnet. Dazu werden zunächst die Massenträg
heitsmomente des Lastaufnahmemittels 2 mit einer Last 4 und
der Schwungscheibe 12 jeweils bezogen auf die vertikal ver
laufende Achse 8 berechnet. Mit diesen Massenträgheitsmomen
ten werden jeweils ein Drehimpuls des Lastaufnahmemittels 2
mit der Last 4 und der Schwungscheibe 12 berechnet, aus denen
dann eine Drehbeschleunigung ermittelt wird. Das heißt, daß
bei stillstehender Schwungscheibe 12 und einem Verdrehwinkel
ϕ des Lastaufnahmemittels 2 mit angehängter Last 4 aus der
Geraden N gegen den Uhrzeigersinn, die Schwungscheibe 12 ge
gen den Uhrzeigersinn durch eine konstante Änderung seiner
Drehzahl entsprechend der berechneten Drehbeschleunigung be
schleunigt wird. Damit das Lastaufnahmemittel 2 mit der Last
4 asymptotisch der Geraden N nähert, ändert sich die Drehbe
schleunigung in Richtung und Betrag. Sobald der Verdrehwin
kel-Istwinkel ϕ gleich dem vorbestimmten Drehwinkel-Sollwert
ϕ* ist, ist die Drehbeschleunigung Null und die Schwungschei
be 12 rotiert mit der zuletzt erreichten Drehzahl. Diese ro
tierende Schwungscheibe 12 wird abgebremst, sobald die Last 4
auf einem festen Untergrund steht. Wobei die Abbremsung der
Schwungscheibe vorteilhaft in Abhängigkeit einer Bremskurve
gebremst wird.
Soll nicht nur ein statischer Verdrehwinkel des Lastaufnahme
mittels 2 mit einer angehängten Last 4 ausgeregelt werden,
sondern auch ein dynamischer Verdrehwinkel , so wird nicht
nur der ermittelte Verdrehwinkel-Istwert ϕ, sondern auch des
sen Änderung in der Recheneinheit 46 verarbeitet.
Somit kann man mittels eines drehzahlveränderbaren Antriebs
10 angetriebenen Schwungscheibe 12, die mit einem Lastaufnahme
mittels 2 verbunden ist, jeden ermittelten Verdrehwinkel ϕ
einer Last 4 um eine durch den Schwerpunkt der Last 4 ver
laufenden vertikalen Achse 10 auf einfache Art und Weise ak
tiv und dynamisch ausregeln.
Claims (14)
1. Verfahren zur Ausregelung eines Verdrehwinkels (ϕ) einer
Last (4) um eine durch den Schwerpunkt der Last (4) ver
laufenden vertikalen Achse (8) wobei aus zwei ermittelten
Pendelauslenkungen (X1, X2) in Transportrichtung (38) ein
Verdrehwinkel-Istwert (ϕ) der mit einem vorbestimmten Ver
drehwinkel-Sollwert (ϕ*) verglichen wird, und wobei in Abhän
gigkeit einer ermittelten Regelabweichung (ϕe) ein Beschleu
nigungs-Signal (Sa) errechnet wird, mit dessen Hilfe derart
eine Drehbeschleunigung erzeugt wird, die derart auf die Last
(4) einwirkt, daß die Regelabweichung (ϕe) zu Null wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß aus ermittelten Verdrehwinkel-
Istwerten (ϕ) ein dynamischer Verdrehwinkel-Istwert () er
mittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß mittels einer drehzahl
veränderbaren Schwungscheibe (12) eine Drehbeschleunigung ge
neriert wird.
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Be
rechnung eines Beschleunigungs-Signals (Sa) Parameter (mL, lL)
der Last (4) mit Lastaufnahmemittel (2) und Parameter (ms, rs)
einer drehzahlveränderbaren Schwungscheibe (12) verwendet
werden.
5. Vorrichtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels (ϕ) einer
Last (4) um eine durch den Schwerpunkt der Last (4) verlau
fenden vertikalen Achse (8) mit zwei gleichartigen Pendel
meßeinrichtungen (24, 26), einer Regeleinrichtung (18) und
einer mittels eines drehzahlveränderbaren Antriebs (10) ge
steuerten Schwungscheibe (12), wobei die Regeleinrichtung
(18) mit den Ausgängen der beiden Pendelmeßeinrichtungen (24,
26) und ausgangsseitig mit einem Stellgrößen-Eingang des
drehzahlveränderbaren Antriebs (10) verbunden ist und wobei
der Regeleinrichtung (18) ein Verdrehwinkel-Sollwert (ϕ*),
Parameter (mL, lL) der Last (4) und Parameter (ms, rs) der
Schwungscheibe (12) zugeführt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwungscheibe (12) mit
drehzahlveränderbaren Antrieb (10) axial zu einer durch den
Mittelpunkt des Lastaufnahmemittels (2) verlaufenden vertika
len Achse (10) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der drehzahlveränderbare
Antrieb (10) derart mit dem Lastaufnahmemittel (2) so ver
knüpft ist, daß die Schwungscheibe (12) aus dem Lastaufnahme
mittel (2) herausragt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der drehzahlveränderbare Antrieb (10)
derart mit dem Lastaufnahmemittel (2) verknüpft ist, daß die
Schwungscheibe (12) in dem Lastaufnahmemittel (2) integriert
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß als drehzahl
veränderbare Antrieb ein stromrichtergespeister Elektromotor
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß als dreh
zahlveränderbarer Antrieb (10) ein Hydraulik-Antrieb vorgese
hen ist.
11. Vorrichtungen nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß als dreh
zahlveränderbarer Antrieb (10) ein Pneumatik-Antrieb vorgese
hen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Regel
einrichtung (18) eingangsseitig eine Einrichtung (42) zur Er
mittlung eines Verdrehwinkel-Istwertes (ϕ) und ausgangsseitig
eine Recheneinheit (46) aufweist, daß die eingangsseitige
Einrichtung (42) ausgangsseitig mittels eines Addierers (44)
mit einem Signal-Eingang (56) der Recheneinheit (46) ver
knüpft ist, daß am nichtinvertierenden Eingang des Addierers
(44) ein vorbestimmter Verdrehwinkel-Sollwert (ϕ*) ansteht
und daß an Parameter-Eingängen der Recheneinheit (46) Parame
ter (mL, lL) der Last (4) und Parameter (ms, rs) der Schwungs
cheibe (12) anstehen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß jede Pendel
meßeinrichtung (24, 26) eine Zeilenkamera (28, 30) und einen
Reflektor (32, 34) aufweist, wobei der Reflektor (32, 34) auf
dem Lastaufnahmemittel (2) und die Zeilenkamera (28, 30) der
art auf der Unterseite einer Krankatze (22) angebracht sind,
daß eine Abtastzeile (36, 40) der Zeilenkamera (28, 30) in
Transportrichtung (38) der Last (4) ausgerichtet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß eine erste Pen
delmeßeinrichtung (24) in der Mittelachse des Lastauf
nahmemittels (2) und eine zweite Meßeinrichtung (26) beab
standet zur ersten Meßeinrichtung (24) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998126695 DE19826695A1 (de) | 1998-06-16 | 1998-06-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels einer Last |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998126695 DE19826695A1 (de) | 1998-06-16 | 1998-06-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels einer Last |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19826695A1 true DE19826695A1 (de) | 1999-12-23 |
Family
ID=7870992
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998126695 Withdrawn DE19826695A1 (de) | 1998-06-16 | 1998-06-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels einer Last |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19826695A1 (de) |
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