DE19823938C1 - Verfahren und Vorrichtung zum linearen Positionieren und zur Lageerkennung eines Substrates - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum linearen Positionieren und zur Lageerkennung eines SubstratesInfo
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Abstract
In einen Bestückautomaten transportierte Substrate (1) werden bisher mit Hilfe eines Ultraschall- oder Reflexlichtsensors erkannt, der Lineartransport (2) abgebremst und das Substrat gegen einen mechanischen einfahrbaren Stopper gefahren, so daß die Position des Substrats (1) bekannt ist. Durch die feste Position des Stoppers werden dabei unterschiedlich große Substrate (1) immer an einer Stelle gestoppt, die nicht notwendigerweise für optimale Bestückwege und kurze Bestückzeiten geeignet ist. DOLLAR A Durch die Anordnung eines Sensors (10) mit einem frei über das Bestückfeld (x) des Bestückautomaten positionierbaren Sensorfeld (13) läßt sich die Position eines transportierten Substrats (1) innerhalb des Bestückfeldes (x) bestimmen. Der Sensor (10) detektiert ein vorgegebenes Substratmerkmal (9) an einer vorgegebenen Bremsposition (x1) im Bestückfeld (x), der Lineartransport (2) wird abgebremst, so daß das Substrat (1) mit dem Substratmerkmal (9) an einer Bestückposition (x2) zur Ruhe kommt. Der Sensor (10) vermißt das an der Bestückposition (x2) zur Ruhe gekommene Substratmerkmal (9) und ermittelt anhand der gemessenen Position die Position von auf dem Substrat angeordneten Justiermarken (15), die dann mit einem am Bestückkopf (4) angebrachten Justiersensor (14) genau vermessen werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum linearen Po
sitionieren und zur Lageerkennung eines Substrates innerhalb
eines Bestückfeldes eines Bestückautomaten sowie auf eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der automatischen Bestückung von Substraten (beispiels
weise Leiterplatten oder Keramiksubstraten) mit Bauelementen
(beispielsweise SMD-Bauelemente, SMD = Surface Mounted De
vice, oder Ball-Grad-Arrays = BGA) werden die einzelnen Bau
elemente mittels eines Bestückkopfes aus einem Magazin oder
einer Zuführeinrichtung entnommen und dann in einer vorgege
benen Lage auf dem Substrat positioniert. Die Substrate wer
den dabei aus einem Magazin entnommen, an zwei gegenüberlie
genden Seiten geführt und mit Hilfe eines Lineartransports in
den Bestückautomaten befördert. Für eine genaue Bestückung
ist es erforderlich, daß die Position der Leiterplatte in
Transportrichtung genau bekannt ist.
Aus der älteren, nicht vorveröffentlichten deutschen Pa
tentanmeldung DE 197 38 922 A1 sind eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Bestücken eines Leadframes mit integrierten
Schaltungen bekannt. Dabei dient eine ortsfeste Detektorein
heit zum Erfassen der Position der integrierten Schaltungen
und/oder der Position des Leadframes vor dem Bestücken. Mit
hilfe einer solchen Detektoreinheit läßt sich zwar die Posi
tion der Leiterplatte, nachdem sie bereits abgebremst wurde,
erkennen, ein Verfahren zum Abbremsen der Leiterplatte ist
allerdings nicht zu entnehmen.
Aus GB 2 150 098 A ist eine Maschine zum Bestücken von Sub
straten mit elektrischen Bauelementen bekannt, bei der die
Substrate in einer Bestückposition durch mechanische Stopper
angehalten werden, durch teleskopartig verfahrbare Stifte,
die in Löcher der Substrate eingreifen, exakter positioniert
werden und anschließend durch Klemmittel in der exakteren Po
sition fixiert werden. Durch das abrupte Abbremsen beim Fah
ren gegen den mechanischen Stopper können unerwünschterweise
bereits bestückte Bauelemente verrutschen. Außerdem ist die
exaktere Positionierung mit den Stiften häufig für Bestück
prozesse von Bauelementen mit geringem Abstand der Anschlüsse
nicht genau genug.
Aus DE 43 25 565 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Beförderung eines Leiterrahmens von einem ersten Punkt zu ei
nem zweiten Punkt bekannt, bei der der Leiterrahmen zunächst
an einer ersten Stelle nach dem ersten Punkt abgebremst und
in einem Klemmechanismus gehalten wird, anschließend im ge
haltenen Zustand in einen Bearbeitungsraum bewegt wird, dort
bearbeitet und anschließend im gehaltenen Zustand zum zweiten
Punkt bewegt wird, wobei das Erreichen der jeweiligen Halte
punkte durch Sensoren detektiert wird. Durch das zweimalige
Anhalten, zunächst an der ersten Stelle und dann im Bearbei
tungsraum, tritt ein unerwünschter Zeitverlust gegenüber ei
nem einmaligen Anhalten im Bearbeitungsraum auf. Außerdem
wird im Bearbeitungsraum keine Positionserkennung der tat
sächlichen Lage des Leiterrahmens mehr durchgeführt, was vor
allem bei Bauelementen mit sehr geringen Abständen zwischen
den Anschlüssen zu ungenau ist.
Aus DE 36 30 178 A1 ist eine rechnergesteuerte Montageein
richtung bekannt, die auch zur Leiterplattenbestückung ver
wendet wird. Die Leiterplatten werden dabei auf Werkstückträ
ger gelegt, die auf Transportstationen zu einzelnen Arbeits
stationen bewegt werden. Dabei detektieren Fotosensoren die
Anwesenheit von Werkstückträgern und mittels eines Justier
stiftes wird der Werkstückträger genauer positioniert. Über
den Abbremsvorgang selbst sind keine Angaben gemacht. Die Po
sitionierung mit den Justierstiften ist teilweise zu ungenau.
Desweiteren werden für die Erkennung von Leiterplatten bei
spielsweise Ultraschallreflextaster benutzt, die eine trans
portierte Leiterplatte erkennen. Daraufhin wird der Linear
transport abgebremst und das Substrat wird mit geringer Ge
schwindigkeit gegen einen einfahrbaren, mechanischen Stopper
gefahren. Anstelle des Ultraschallreflextasters werden manch
mal auch Reflexlichtsensoren verwendet. Verschiedene Leiter
platten oder keramische Substrate weisen dabei eine unter
schiedliche Transparenz für das verwendete Licht und damit
unterschiedliche Reflexionseigenschaften auf. Daher sind die
verwendeten Ultraschallreflextaster bzw. Reflexlichtsensoren
nicht für alle Substrate einsetzbar. Darüber hinaus ist es
nachteilig, daß bei diesem Verfahren alle Substrate gegen ei
nen festpositionierten mechanischen Stopper gefahren werden,
so daß teilweise mit dem Bestückkopf längere Transportwege zu
fahren sind, als es bei
kleinen Substraten beispielsweise in Abhängigkeit von der Po
sition der Zuführeinrichtungen nötig wäre. Außerdem erfahren
die Substrate beim abrupten Abbremsen durch den mechanischen
Stopper eine Beschleunigung, die zum Verrutschen bereits be
stückter Bauelemente führen kann.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ei
ne Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, um
Substrate unabhängig von ihrem Material und ihrer räumlichen
Ausdehnung so im Bestückautomaten zu positionieren, daß mög
lichst geringe Verfahrwege mit dem Bestückkopf erforderlich
sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Patentan
spruchs 4 gelöst.
Durch die Verwendung eines Sensors mit einem Sensorfeld, das
im wesentlichen das Bestückfeld des Bestückautomaten umfaßt,
läßt sich die Position eines Substrats im gesamten Bestück
feld bestimmen. Der Sensor wird zunächst so angeordnet, daß
ein in das Bestückfeld transportiertes Substrat an einer
Bremsposition vom Sensor erkannt wird. Zum Erkennen dient ein
vorgegebenes Substratmerkmal, beispielsweise die Vorderkante
des Substrats, ein auf einer vorgegebenen Stelle des Substra
tes angebrachter Balkencode oder auch auf dem Substrat ange
ordnete Anschlüsse (Pads) oder andere lichtundurchlässige
Stellen des Substrats. Nachdem der Sensor das Substratmerkmal
erkannt hat, wird der Lineartransport abgebremst, so daß das
Substrat in einer Bestückposition zur Ruhe kommt. Der Sensor
detektiert die Position des Substratmerkmals an der Bestück
position, so daß die Lage des Substrats bekannt ist.
In vorteilhafter Weise wird gemäß Anspruch 2 die Positionsbe
stimmung des Substratmerkmals an der Bestückposition dazu be
nutzt, einen optischen Justiersensor in den Bereich von auf
dem Substrat angebrachten Justiermarken für eine noch genaue
re Positionsbestimmung zu verfahren.
Besonders einfach gestaltet sich das Verfahren gemäß Anspruch
3, indem die Frontkante des Substrats als Substratmerkmal er
kannt wird.
Durch die Verwendung eines optischen Sensors gemäß Anspruch 5
lassen sich unterschiedliche Substratmerkmale, wie Frontkante
oder Balkencodes, einfach erkennen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung nach Pa
tentanspruch 6 ist der Sensor fest mit einem oberhalb des
Substrats verfahrbaren Bestückkopf verbunden, so daß der Sen
sor und damit das Sensorfeld einfach auf die frei wählbaren
Bremspositionen des Transportweges einstellbar ist.
Besonders vorteilhaft ist die Anordnung gemäß Patentanspruch
7, bei der der am Bestückkopf normalerweise zur Erkennung von
Justiermarken angeordnete Justiersensor als Sensor zur Erken
nung des Substratmerkmals dient, wodurch die Kosten für einen
zusätzlichen Sensor eingespart werden.
Durch die Anordnung einer nach oben gerichteten Lichtquelle
gemäß Patentanspruch 7 läßt sich in vorteilhafter Weise ein
einfacher optischer Sensor zur Erkennung der Substratmerkmale
am Bestückkopf verwenden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeich
nung näher beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht eines Bestückautomaten
mit einem Substrat, das in den Bestückautomaten verfahren
wird,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Bestückautoma
ten, bei dem ein Substratmerkmal der Leiterplatte an einer
Bremsposition detektiert wird und
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht eines Bestückautoma
ten, bei dem ein abgebremstes Substrat an einer Bestückposi
tion genauer vermessen wird.
In Fig. 1 ist dargestellt, wie ein Substrat 1
(beispielsweise eine Leiterplatte oder ein keramisches
Substrat) auf einem Lineartransport 2 in einen Bestückautoma
ten in der Transportrichtung 3 verfahren wird. Der Bestückbe
reich des Bestückautomaten ist mit x gekennzeichnet. An einem
in XY-Richtung beweglichen Bestückkopf 4 sind in diesem Bei
spiel eine Befestigungsvorrichtung 6 für mehrere Saugpipetten
5 sowie ein Sensor 10 und ein Justiersensor 14 befestigt. Die
Saugpipetten 5 dienen dabei der Aufnahme von nicht darge
stellten Bauelementen aus nicht dargestellten Zuführeinheiten
und dem Positionieren dieser Bauelemente auf dem Substrat 1.
Der Lineartransport 2, der Justiersensor 14, der Bestückkopf
4 sowie der Sensor 10 sind dabei mit einer Steuereinrichtung
7 verbunden. Der Sensor 10 ist hierbei als optischer Sensor
ausgebildet, mit einem Detektor 11 und einer optischen Abbil
dungseinrichtung 12, die ein Sensorfeld 13 erzeugt, welches
an einer frei wählbaren Bremsposition x1 positioniert ist.
Eine ortsfeste Lichtquelle 8, insbesondere eine Weißlicht
quelle, die sich vorzugsweise über den gesamten Bestückbe
reich x erstreckt, ist unterhalb des Lineartransports 2 ange
bracht und beleuchtet das Substrat 1 von unten. Dabei können
Lichtquellen mit einer in erster Linie linearen Ausdehnung
als auch teilweise flächig ausgestaltete Lichtquellen zum
Einsatz kommen, um beispielsweise Substrate mit Aussparungen
zu erkennen. Zur genauen Positionierung des Substrats sind
auf dem Substrat 1 Justiermarken 15 vorgesehen.
In Fig. 2 ist dargestellt, daß die Vorderkante des Substrats
1 als Substratmerkmal 9 an der Bremsposition X1 vom Sensor
10 erkannt wird. Der Lineartransport 2 wird über die Steuer
einrichtung 7 abgebremst, so daß, wie in Fig. 3 dargestellt,
das Substrat mit dem Substratmerkmal 9 in einer Bestückposi
tion x2 angehalten wird. Zur genauen Untersuchung der Be
stückposition x2 wird der Sensor 10 mit Hilfe des in XY-
Richtung verfahrbaren Bestückkopfes 4 mit seinem Sensorfeld
13 an die Bestückposition x2 verfahren und vermißt die genaue
Lage des Substrats 1. Aufgrund dieser Lagevermessung läßt
sich die Position der Justiermarken 15 des Substrats 1 be
rechnen, so daß der Justiersensor 14 über die Justiermarken
15 verfahren werden kann, wodurch eine hochgenaue Lagebestim
mung des Substrats 1 erfolgt. Durch die genaue Lagebestimmung
des Substrats 1 läßt sich dieses nun hochgenau mit Bauelemen
ten bestücken. Durch die seitliche Führung der Substrate 1 in
Bestückautomaten reicht die genaue Positionserkennung in
Transportrichtung 3 für die Lageerkennung aus.
Je nach Substratgröße läßt sich mit diesem Verfahren die Po
sition des Substrats 1 auf kurze Bestückwege optimieren, so
daß kurze Bestückzeiten und damit hohe Bestückleistungen er
zielt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zum linearen Positionieren und zur Lageerkennung
eines Substrates (1) innerhalb eines Bestückfeldes eines Be
stückautomaten mittels eines Lineartransports (2), wobei
ein auf das Substrat (1) gerichtetes Sensorfeld (13) auf eine
frei wählbare Bremsposition (x1) auf dem Transportweg eines
Substratmerkmals (9) des Substrats (1) innerhalb des Bestück
feldes (x) eingestellt wird,
der Lineartransport (2), nachdem das Substratmerkmal (9) die Bremsposition (x1) durchlaufen hat, bis zum annähernden Erreichen einer Bestückposition (x2) definiert abgebremst wird,
nachdem Abbremsen des Lineartransportes (2) das Sensorfeld (13) annähernd auf die Bestückposition (x2) des Substratmerk mals (9) des gestoppten Substrats (1) eingestellt wird und die Bestückposition (x2) des ruhenden Substratmerkmals (9) zur Lageerkennung bestimmt wird.
der Lineartransport (2), nachdem das Substratmerkmal (9) die Bremsposition (x1) durchlaufen hat, bis zum annähernden Erreichen einer Bestückposition (x2) definiert abgebremst wird,
nachdem Abbremsen des Lineartransportes (2) das Sensorfeld (13) annähernd auf die Bestückposition (x2) des Substratmerk mals (9) des gestoppten Substrats (1) eingestellt wird und die Bestückposition (x2) des ruhenden Substratmerkmals (9) zur Lageerkennung bestimmt wird.
2. Verfahren zum linearen Positionieren und zur Lageerkennung
eines Substrates (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß anhand der Positionsdaten des ruhenden Substratmerkmals
(9) ein optischer Justiersensor (14) in den Bereich von Ju
stiermarken (15) verfahren wird.
3. Verfahren zum linearen Positionieren und zur Lageerkennung
eines Substrates (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Substratmerkmal (9) die Frontkante des Substrates (1)
vom Sensor (10) erfaßt wird.
4. Vorrichtung zum linearen Positionieren und zur Lageerken
nung eines Substrates (1), insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
mit einem Lineartransport (2) zum Transport des Substrats
(1),
mit einem Sensor (10), dessen Sensorfeld (13) auf eine frei
wählbare Bremsposition (x1) auf dem Transportweg eines
Substratmerkmals (9) des Substrats (1) eingestellt ist,
und mit einer mit dem Lineartransport (2) und dem Sensor (10)
verbundenen Steuereinrichtung (7) zum Abbremsen und Anhalten
des Lineartransports (2), so daß das Substratmerkmal in einer
Bestückposition (x2) zur Ruhe kommt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (10) als optischer Sensor (11, 12) ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (10) fest mit einem oberhalb des Substrates
(1) verfahrbaren Bestückkopf (3) des Bestückautomaten verbun
den ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der am Bestückkopf (4) angeordnete Justiersensor (14) als
Sensor (10) zur Erkennung des Substratmerkmals (9) dient.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine unterhalb des Substrats (1) ortsfest angeordnete,
nach oben gerichtete Lichtquelle (8) den gesamten frei wähl
baren Positionierbereich der Substratmerkmale (9) unter
schiedlicher Substrate (1) beleuchtet.
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