DE19817803C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Elektrodenkappen von einer insbesondere konisch ausgebildeten Aufnahme eines Schweißroboters - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Elektrodenkappen von einer insbesondere konisch ausgebildeten Aufnahme eines SchweißrobotersInfo
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- DE19817803C1 DE19817803C1 DE19817803A DE19817803A DE19817803C1 DE 19817803 C1 DE19817803 C1 DE 19817803C1 DE 19817803 A DE19817803 A DE 19817803A DE 19817803 A DE19817803 A DE 19817803A DE 19817803 C1 DE19817803 C1 DE 19817803C1
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Elektrodenkappen von einer insbesondere konisch ausgebildeten Aufnahme eines Schweißroboters. DOLLAR A In der industriellen Fertigung, insbesondere im Automobilbau, werden die Elektrodenkappen an Schweißroboterarmen immer noch manuell ausgewechselt. Zur Senkung der Kosten und Optimierung der Prozeßzuverlässigkeit wird ein Verfahren vorgeschlagen, in dem DOLLAR A - eine Elektrodenkappe in einem Werkzeug drehfest fixiert wird, DOLLAR A - mit einem Drehmoment um die Mittelachse der Elektrodenkappe beaufschlagt und DOLLAR A - einer entlang dieser Mittelachse in Richtung des Endes der Aufnahme gerichteten Kraft zur Verschiebung unterworfen wird. DOLLAR A Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Umsetzen dieses Verfahrens.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Entfernen von Elektrodenkappen von einer ins
besondere konisch ausgebildeten Aufnahme eines Schweißrobo
ters.
Unter einem Schweißroboter wird im Rahmen dieser Erfindung ein
computergesteuerter Roboterarm mit einer Schweißzange ver
standen, wobei auf die Schweißzange an einander gegenüberlie
genden Zangenenden je eine Elektrodenkappe auf eine spezielle
Aufnahme aufgesteckt ist. Zur selbständigen Fixierung der
Elektrodenkappen sind die Aufnahmen der Schweißzangen übli
cherweise konisch zu ihrem freien Ende hin verjüngt ausge
bildet, so daß eine aufgesetzte Elektrodenkappe unter federn
der Weitung durch die Preßkraft der Schweißzange auf der Auf
nahme automatisch fixiert wird. Der so erreichbare Halt einer
Elektrodenkappe auf einer konischen Aufnahme ist so stark, daß
zum Auswechseln einer verschmutzten oder im Arbeitsprozeß ver
schlissenen Elektrodenkappe ein Spezialschlüssel von Hand
unter Aufbringung großer Kräfte eingesetzt werden muß. Ein
derzeit verbreitet praktiziertes Verfahren unter Verwendung
einer Stehbolzenabziehzange ist durch den Einsatz von Hand
arbeit vergleichsweise teuer. Zudem verursacht dieses Verfah
ren auch eine Stillstandszeit am Schweißroboter, da bei einem
Auswechselvorgang zugleich beide einander gegenüberliegenden
Elektrodenkappen ausgewechselt werden müssen. Eine prüfbare
Einhaltung der Prozeßnormen nach ISO 9001 ist zudem nicht
gegeben, da ein manueller Wechsel der Elektrodenkappen zu
einem vorgegebenen Zeitpunkt nicht beliebig genau kontrollier
bar durchgeführt werden kann.
Aus der DE 36 05 099 C2 ist ein Verfahren zum Abziehen von
Elektrodenkappen bekannt, bei dem nach dem Fixieren bzw.
Klemmen und Drehen eine axial gerichtete Kraft zum Abziehen
auf die Elektrodenkappe ausgeübt wird. Eine in einem Vor
bereitungsschritt angebrachte Fixierung schützt die Elek
trodenkappenaufnahme dabei vor dem Einfluß des Drehmoments.
Drehen und eine Bewegung in axialer Richtung erfolgen dabei
aufgrund einer starren Kopplung stets gleichzeitig, indem im
Zuge der Drehbewegung durch eine Nockenscheibe eine axial
gerichtete Kraft auf die fixierte Elektrodenkappe ausgeübt
wird.
Die DE 34 27 366 A1 offenbart ein Abziehverfahrens für Elek
trodenkappen, bei dem einer Schwenk-/Drehbewegung ebenfalls
gleichzeitig eine axial wirkende Kraft überlagert, indem ein
Zangenmechanismus mit der darin fixierten Elektrodenkappe
mit einem raumbeweglichen Lager auf einer festen Kurvenbahn
bewegt werden. Zudem sind getrennte Fixierungen für die
Elektrodenaufnahme und die Elektrodenkappe selber vorgese
hen.
Es besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur schnellen, preisgünstigen und prozeßtechnisch sicher
prüfbaren Auswechselung von Elektrodenkappen und sicheren Anpaßbarkeit an diverse Typen von Elektrodenkappen an Schweißrobo
tern zu schaffen.
Obwohl die vorstehend geschilderten Probleme seit langer Zeit
insbesondere im Bereich der Automobilindustrie bekannt sind,
sind keine zuverlässigen Lösungen für diese Aufgabe bekannt
geworden.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Entfernen von Elek
trodenkappen vorgeschlagen, in dem
- - nur die in der Aufnahme des Schweißroboters angeord nete Elektrodenkappe in einem Werkzeug drehfest fixiert wird und
- - mit einem Drehmoment um die Mittelachse der Elektro denkappe beaufschlagt und
- - einer entlang dieser Mittelachse in Richtung des Endes der Aufnahme gerichteten, und vom Verlauf des Drehmoments unabhängig steuerbaren Kraft zur Ver schiebung unterworfen wird.
Der sich im kontinuierlichen Betrieb eines Schweißroboters
zwischen der Elektrodenkappe und ihrer Aufnahme ausbildende
Preßsitz wird nach dem Stand der Technik zum Lösen durch eine
Stehbolzenabziehzange als Handwerkzeug durch ein manuell er
zeugtes Drehmoment überwunden. Die Elektrodenkappe besitzt
nach dem Überwinden der Haftreibung jedoch eine ausreichend
hohe innere Spannung, so daß die Elektrodenkappe sich zwar auf
der Aufnahme drehen, aber trotzdem nicht von der Aufnahme
abnehmen läßt. In der Praxis wird die Elektrodenkappe daher so
lange auf der Aufnahme bewegt, bis sie sich von ihrem koni
schen Sitz förmlich herunterdreht und abgenommen werden kann.
Diese Vorgehensweise ist sehr zeitintensiv und verschließt
zudem auch die Aufnahme stark. Ferner setzt dieses Vorgehen
die Aufnahme der Gefahr einer Beschädigung durch das Handwerk
zeug aus.
Verfahren nach dem vorstehend zitierten Stand der Technik
weisen das Problem der starren und nicht an geänderte Be
triebsbedingungen anpaßbare Kopplung von Drehbewegung und
axial gerichteter Kraft zum Abziehen der Elektrodenkappe
auf. Zudem tragen sie in sich das Erfordernis einer zusätz
lichen Fixierung auch der Elektrodenaufnahme in sich.
Hingegen sieht ein erfindungsgemäßes Verfahren nach dem Fixie
ren nur der Elektrodenkappe neben dem Aufbringen eines Drehmomentes zum Losbrechen der
Elektrodenkappe aus dem Preßsitz durch Überwindung der Haft
reibung auch eine unabhängig davon steuerbare axial wirkende Kraft zum Abziehen der fi
xierten Elektrodenkappe vor. Eine derartige Kraft wird in
Verfahren nach dem Stand der Technik nicht aufgebracht. Die
Strecke, über die diese axial zum freien Ende der Aufnahme hin
gerichtete Kraft auf die fixierte Elektrodenkappe einwirkt,
ist dabei vorteilhafterweise sehr kurz. Dieses Verfahren weist
dabei gegenüber bekannten Verfahren den Vorteil auf, daß es
sehr zuverlässig ist und zudem auch voll mechanisierbar ist.
Eine technische Umsetzung des Verfahrens ist daher mit sehr
vielen verschiedenen Ansätzen realisierbar.
In einer Weiterbildung werden die Verfahrensschritte des Be
aufschlagens der fixierten Elektrodenkappe mit dem Drehmoment
und des Aufbringens der entlang der Mittelachse in Richtung
des freien Endes der Aufnahme gerichteten Kraft zeitlich min
destens teilweise überlagert. Diese besondere Steuerung des
Verfahrens hat sich in Versuchen als besonders vorteilhaft
erwiesen. Nach dem Fixieren der Elektrodenkappe in einem Werk
zeug wird daher bevorzugt erst ein Drehmoment aufgebracht. Dem
Drehen der Elektrodenkappe wird aber noch unter Einwirkung des
Drehmomentes eine Kraft überlagert, die zum freien Ende des
Aufnahme hin gerichtet ist. Die aus dem starren Preßsitz her
aus durch das Drehmoment drehbare Elektrodenkappe wird somit
durch die Kraft von der Aufnahme abgezogen, wobei diese beiden
Vorgänge einander in zeitsparender Weise überlagert werden.
Eine Verminderung der Drehweges ist somit möglich. Das spart
nicht nur Zeit und Energie ein, sondern reduziert auch die
Baugröße einer Vorrichtung zur Umsetzung des Verfahrens. Zudem
wird die Dauer der Flächenreibung zwischen der Elektrodenkappe
und der Aufnahme verkürzt, so daß die Aufnahme auch insgesamt
weniger verschleißt.
Erfindungsgemäß wird zur Verwirklichung des vorstehend be
schriebenen Verfahrens eine Vorrichtung zum Entfernen einer
Elektrodenkappe von einer insbesondere konisch ausgeformten
Aufnahme eines Schweißroboters vorgeschlagen mit
- - einem Greifer zum drehfesten Fixieren der Elektroden kappe,
- - der in einem Gehäuse angeordnet ist,
- - das aus zwei Teilen aufgebaut ist, vorzugsweise einem Oberteil und einem Unterteil,
- - die gegeneinander zur Übertragung eines Drehmomentes auf die Elektrodenkappe verschwenkbar sind, wobei
- - das Gehäuse auf einem Ende eines Pneumatikzylinders befestigt ist.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Umsetzung des vorge
schlagenen Verfahrens ermöglicht es, die Verfahrensschritte
bzw. Funktionen des Fixierens einer Elektrodenkappe über einen
Greifer sowie der Übertragung eines Drehmomentes auf die Elek
trodenkappe mittels eines einzigen Gehäuses zu realisieren.
Das Gehäuse besteht dazu aus einem Oberteil und einem Unter
teil, die insbesondere durch ein Lager miteinander gelenkig
verbunden sind. Die Gehäuseteile können somit gegeneinander um
einen Drehachse herum verschwenkt werden, wodurch um diese
feste Drehachse ein Drehmoment aufgebaut wird.
Das durch diesen konstruktiven Ansatz sehr kompakte Gehäuse
ist an einem Pneumatikzylinder bzw. auf dem Kolben eines Pneu
matikzylinders befestigt. Das Gehäuse ist dementsprechend als
Ganzes insbesondere aus einer Normallage heraus in beide Rich
tungen höhenverstellbar. Auf diese Weise kann sehr einfach
eine entsprechend große Zug- bzw. Druckkraft über das Gehäuse
auf den im Gehäuse angeordneten Greifer und somit auf die in
dem Greifer fixierte Elektrodenkappe ausgeübt werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Gehäuse in
einem seiner Teile eine Einführöffnung zum Einführen der Elek
trodenkappe auf. Gegenüber dieser Einführöffnung ist insbeson
dere auch in dem anderen Teil des Gehäuses eine Einführöffnung
so angeordnet, daß der in dem Gehäuse angeordnete Greifer
vorzugsweise von zwei Seiten alternativ zum Abziehen von Elek
trodenkappen genutzt werden kann. Vor dem Hintergrund des
Einsatzes von Schweißzangen mit jeweils an gegenüberliegenden
Ende dieser Schweißzangen angeordneten Elektrodenkappen ist
die Ausbildung der Einführöffnung in der Form einer beidseitig
nutzbaren Durchgangsöffnung besonders vorteilhaft. Zum Abzie
hen der Elektrodenkappen muß die Schweißzange so nicht von
einer in die andere Stellung um z. B. 180° gedreht und neu in
einer Vorrichtung positioniert werden. Weiter kann die gelen
kige Verbindung von Oberteil und Unterteil des Gehäuses so in
besonders einfacher Weise durch ein Kugellager erfolgen.
Alternativ kann der Greifer auch z. B. um die Achse der Ein
führöffnung herum drehbar in einem umschließenden Gehäuse
angeordnet sein. So kann der Greifer dann beidseitig in dem
Gehäuse gelagert werden, z. B. durch Kugellagerringe jeweils um
den Bereich der Einführöffnungen herum. Das Gehäuse kann auch
um den Greifer herum weitgehend geschlossenen werden. Die
Zange kann sich zur Übertragung des Drehmoments auf die Elek
trodenkappe im Innern des Gehäuses bewegen, wobei dann keine
beweglichen Teile mehr nach außen in Erscheinung treten kön
nen. Die Größe des Gehäuses ist also an die maximalen Auslen
kungen des Greifers anzupassen. Das Gehäuse kann so als Schutz
gegen Unfälle oder Verschmutzung dienen. Eine erfindungsgemäße
Vorrichtung wird jedoch in der Nähe eines beweglichen Schweiß
roboters eingesetzt und zeichnet sich durch einen extrem robu
ten Aufbau aus, wie anhand eines Ausführungsbeispiels nachfol
gend noch erläutert wird, so daß eine Vorrichtung mit zweige
teiltem Gehäuse der vorstehend beschriebenen Alternative mit
geschlossenem Gehäuse insgesamt vorgezogen wird.
Vorteilhafterweise umfaßt der Greifer einen Zangenmechanismus
und insbesondere als Anordnung aus zwei Doppelhebeln, die um
Anlenkungspunkte auch eine den Hebellängen entsprechende Über
setzung der Kräfte erlauben. Der Zangenmechanismus ist vor
teilhafterweise in einem der Teile des Gehäuses angelenkt
und/oder wird geführt. So wird neben der Übertragung einer
Kraft auch die Übertragung eines hohen Drehmomentes auf die
Elektrodenkappe ermöglicht. Zudem wird der Zangenmechanismus
vorzugsweise durch das Oberteil des Gehäuses mechanisch unter
stützt. Der Zangenmechanismus kann somit auch zur Übertragung
großer Kräfte und Momente insgesamt vergleichsweise schwach
ausgelegt werden, da er sich im Gehäuse abstützen kann.
Der Greifer bildet zur sicheren Fixierung einer Elektrodenkap
pe stets einen kraftschlüssigen Kontakt mindestens in Form
einer Dreipunkt-Auflage aus. In einer bevorzugten Ausführungs
form ist der Greifer dazu mit Greiferbacken ausgerüstet, die
zueinander nicht symmetrisch ausgebildet sind. Eine Greifer
backe ist V-förmig, die andere ist zu ihrem äußeren Ende hin
rampenförmig ansteigend. Beide Greiferbacken können drehfest
an dem Greifer fixiert sein.
In einer alternativen Weiterbildung der Erfindung weist der
Greifer mindestens eine im Bereich der Einführöffnung ver
schiebliche angeordnete Greiferbacke auf. Diese Greiferbacke
wird durch den vorstehend beschriebenen Zangenmechanismus zur
Fixierung der Elektrodenkappe in die Einführöffnung vorzugs
weise senkrecht zu der Drehachse hineingeschoben. Dabei über
trägt diese Greiferbacke eine Kraft zum Aufbau eines kraft
schlüssigen und somit auch drehfesten Kontaktes auf die Elek
trodenkappe. Bevorzugt werden jedoch zwei einandergegenüber
liegende Greiferbacken eingesetzt, die im wesentlichen auf
einer Linie verschieblich sind, die durch die Drehachse der
beiden Teile des Gehäuses verläuft. Jede Greiferbacke weist
insbesondere eine der runden Außenform der Elektrodenkappe
angepaßte Innenkontur und vorzugsweise auch eine Innenverzah
nung auf. Die Fixierung der Elektrodenkappe erfolgt somit
stets kraft- und zudem auch formschlüssig nur im Oberteil des
Gehäuses, das gegenüber dem Unterteil drehbar gelagert ist.
Vorteilhafterweise ist der Zangenmechanismus an dem Ende, das
dem Greifer entgegengesetzt ist, an einer Zug- und Schubstange
über einen Kniehebelmechanismus angelenkt. Die über eine oder
zwei Greiferbacken auf die Elektrodenkappe ausgeübte Fixie
rungskraft kann so in einfacher Weise bei hoher Übersetzung
durch einen Pneumatikzylinder aufgebracht werden, der an der
Zug- und Schubstange angebunden ist.
In einer Weiterbildung weist die Zug- und Schubstange eine
Längenverstellung auf. Diese Längenverstellung ist beispiels
weise in Form einer Gewindestange mit Rechts-/Linksgewinde-
Abschnitten und einer z. B. mittig angeordneten Stellschraube
verwirklicht. Auf diese Art und Weise wird über die Längenver
stellung der Schubstange der Bewegungsbereich des Pneumatik
zylinders festgelegt. Dabei ist über die Doppelhebel des Zan
genmechanismus auch der maximale Öffnungsgrad der Greifbacken
über einen weiten Bereich einstellbar. Es ist prinzipiell
möglich, den gesamten Bereich der normierten Durchmesser von
Elektrodenkappen durch diese Stellschraube einzustellen. Vor
zugsweise wird diese Stellschraube jedoch nur für die Feinein
stellung genutzt, da der Kniehebelmechanismus möglichst nicht
bis in seinen Totpunkt hinein betrieben werden soll. Eine
Anpassung an alle gängigen Elektrodenkappentypen an einer
einzigen erfindungsgemäßen Elektrodenwechsler-Vorrichtung kann
dann in einfacher Weise durch Austausch der Greiferbacken
zuverlässig mit wenigen Handgriffen vorgenommen werden. Eine
Sicherung der Feineinstellung kann bei Gewindespiel-Unter
drückung in bekannter Weise z. B. durch Kontermuttern erfolgen.
In einer alternativen Ausführungsform wird beim Zangenmecha
nismus an Stelle eines Kniehebelmechanismus ein Keilmecha
nismus eingesetzt, der durch Federkraft z. B. in eine geöffnete
Ausgangslage zurückgestellt wird. Ein Keilmechanismus weist
die Besonderheit auf, daß er unabhängig von der Öffnungsweite
der Greiferbacken eine Kraft gleicher Größe übertragen kann.
Dabei ist ein Keilmechanismus, wie er z. B. nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels beschrieben wird, unanfällig gegen
über Toleranzen der Vorrichtung und der Elektrodenkappen. An
den Kontaktstellen des Greifers bzw. der Doppelhebel mit dem
Keil können Rollen zur Reibungs- und Verschleißminimierung
eingesetzt werden. Die Federkraft zur Rückstellung des Grei
fers kann durch eine oder mehrere Druck- oder Zugfedern breit
gestellt werden.
Bei einem Keilmechanismus ist eine Einrichtung bzw. Anpassung
der Öffnungsweiten des Greifers über den gesamten Bereich der
normierten Durchmesser von Elektrodenkappen durch Regelung
einer Einschubtiefe des Keils möglich. Für eine besonders
genaue Einstellung bzw. Regelung kann ein Spindelantrieb an
die Stelle des bevorzugt eingesetzten Pneumatikzylinders tre
ten, wobei der Spindelantrieb selber pneumatisch getrieben
werden kann. Ein Feinabgleich durch eine Stellschraube ist bei
Einsatz einer elektronischer Regelung, wie er aus dem Bereich
der CNC-Maschinen bekannt ist, nicht erforderlich.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Pneumatikzylinder
im Bereich des einen Teils des Gehäuses, in der Gebrauchslage
der Vorrichtung vorzugsweise des Unterteils, angelenkt und am
Ende seines Kolbens mit dem anderen Teil, vorzugsweise dem
Oberteil, derart gelenkig verbunden, daß sich ein Hebelarm
zwischen der Anlenkung des Kolbens am Oberteil und der Dreh
achse des Oberteils und des Unterteils ergibt. Ein wesentli
cher Teil der gesamten Gehäusebaulänge bildet somit einen
Hebelarm von den Kraftangriffspunkten zur Drehachse hin. So
kann um die Drehachse auch bei relativ kleiner, vorzugsweise
pneumatisch aufgebrachter Kraft, ein großes Moment aufgebracht
werden. Durch diese Art der Übersetzung kann in einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung auch ein relativ kleiner Pneumatik
zylinder als preiswertes Normbauteil eingesetzt werden.
In einer Weiterbildung wird die durch die Teile des Gehäuses
gebildete Drehachse mit der Mittelachse der in dem Greifer
fixierten Elektrodenkappe in der Einführöffnung des Gehäuse in
Übereinstimmung gebracht. Durch die Dreipunkt-Auflage der
Elektrodenkappe im Greifer wird beim Fixieren automatisch auch
eine Justierung bewirkt, so daß die Drehachse des Elektroden
wechsels mit der Mittelachse der Elektrode übereinstimmt.
Hieraus ergeben sich neben der Minimierung zusätzlicher Tor
sionsmomente innerhalb des Elektrodenwechsels für die Kon
struktion vielfältige Vorteile, wie nachfolgend auch noch
anhand einer bevorzugten Ausführungsform gezeigt wird.
Vorteilhafterweise ist unterhalb des Pneumatikzylinders, der
zur Höhenverstellung bzw. zum Aufbau einer axial wirkenden
Kraft dient, mindestens ein Federelement angeordnet. Ein bei
ungenauer Einführung der Schweißzange eines Schweiß-Roboter
arms in eine erfindungsgemäße Vorrichtung auftretender Winkel-
bzw. Achsenversatz zwischen der Drehachse und der Mittelachse
der Elektrodenkappe ausgleicht. Beschädigungen durch Verbiegen
der Schweißzange oder der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Auswechseln werden somit auch bei nicht exakter Positionierung
der Schweißzange vermieden. Die Vorrichtung kann sich gegen
die Federkraft neigen oder ohne Störungen auch leicht ver
drehen. Eine über eine Meßzelle bestimmbare zu extreme Be
anspruchung kann eine Not-Abschaltung auslösen.
Weiter können im Bereich des zur Höhenverstellung bzw. zum
Aufbau einer Abziehkraft dienenden Pneumatikzylinders außen
seitig Stützkolben angebracht werden, die ohne eigenen Antrieb
mit einer Passung in entsprechenden Hülsen geführt werden.
Eine derartige Anordnung dient der Aufnahme eines Kippmomen
tes, das bei Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beim
Abziehvorgang einer Elektrodenkappe von ihrer Aufnahme ent
stehen kann.
Bei Einsatz von Elektrodenkappen mit zu extrem stark unter
schiedlichen Durchmessern erlaubt eine erfindungsgemäße Vor
richtung auch die Anordnung von zwei Zangenmechanismen in
einem gemeinsamen Oberteil übereinander, die mit ihren Grei
ferbacken gemeinsam in einer Einführöffnung für Elektrodenkap
pen arbeiten, wobei wahlweise jedoch nur ein Greiferbackenpaar
in Abhängigkeit der jeweils auszuwechselnden Elektrode ange
steuert wird. Diese und andere Möglichkeiten der Anpassung an
unterschiedlichste Gegebenheiten werden insbesondere durch die
geringe Bauhöhe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erst mög
lich. Dabei kann die Einführöffnung als Durchgangöffnung in
dem Gehäuse generell von beiden Seiten durch Einführen zu
wechselnder Elektrodenkappen genutzt werden.
Durch den kompakten Aufbau wird eine erfindungsgemäße Vor
richtung bzw. ein Elektrodenwechsler vorteilhaft in Kombina
tion mit einer aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 94 14 151 U1
bekannten Vorrichtung zur Elektrodenreinigung eingesetzt. In
prozeßleittechnisch jederzeit prüfbarer Weise ist somit der
Einsatzzyklus eines mit einer Start- bzw. Neufräsung versehe
nen Paars von Elektrodenkappen geschlossen. Das einsatzbereite
neue Elektrodenkappenpaar ist erfahrungsgemäß nach ca. 50
Schweißungen aufgrund anhaftender Verschmutzungen bzw. Korro
sion und eines damit stark ansteigenden Übergangswiderstandes
soweit verunreinigt, daß es in eine Elektrodenreinigungsvor
richtung bzw. Fräseeinheit zum Reinigen gefahren wird. Ein in
der Kontrollogik des Schweißroboters integrierter Zähler regi
striert die Anzahl dieser Reinigungsvorgänge, bei denen erfah
rungsgemäß auch Elektrodenmaterial abgetragen werden muß. So
kann beispielsweise nach 20 Reinigungsvorgängen eine für einen
Kappentyp maximal zulässige Lebensdauer erreicht sein, so daß
der Schweißroboterarm von seiner Steuerlogik ein spezielles
Signal zum Wechseln der Kappen in einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung erhält. Nach dem Abziehen beider Elektrodenkappen
in vorstehend beschriebener Weise entnimmt der Schweißroboter
mit seiner Schweißzange aus einem nach dem Stand der Technik
bekannten Magazin ein neues Paar Elektrodenkappen. Beispiels
weise durch Zusammendrücken der Schweißzange werden diese
neuen, rohen Kappen auf ihren Aufnahmen fixiert. Durch einen
nachgeschalteten Sensor kann die erfolgreiche Durchführung der
Aufnahme neuer Elektrodenkappen an die Steuerlogik des Robo
ters bestätigt werden. Der Roboterarm verfährt nun wiederum in
die Elektrodenreinigungsvorrichtung, in der die rohen Elek
trodenkappen ihre Startfräsung erhalten. Die Startfräsung ist
jeweils auf den Anwendungsvorgang hin speziell angepaßt. Damit
stehen nun wieder neue, einsatzbereite Elektrodenkappen an den
Schweißzangen des Roboterarms zur Verfügung.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung wird bevorzugt unter Verwen
dung von Pneumatikzylindern aufgebaut, da insbesondere beim
Kraftfahrzeugbau in den Werkshallen stets Druckluft zur Verfü
gung steht. Es können jedoch in für den Fachmann leicht er
kennbarer Weise auch hydraulische oder z. B. auch elektrische
Antriebe eingesetzt werden, wie beispielsweise in der Form von
Spindelhubvorrichtungen mit sich ändernder Ganghöhe.
Weitere Vorteile werden nachfolgend anhand der Zeichnung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläu
tert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Elek
trodenwechslers bei geöffnetem Gehäuseoberteil;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Ausführungsform von Fig. 1 im
Schnitt in der eingezeichneten Ebene A-A und
Fig. 3 einen Ausschnitt von Fig. 1 mit einer alternativen
Ausführungsform eines Greifers.
In Fig. 1 ist eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines
Elektrodenwechslers 1 dargestellt bei geöffnetem Gehäuse 2,
bei dem eines der beiden Teile, ein Oberteil 3 (vgl. Fig. 2),
der Übersichtlichkeit halber abgenommen wurde. So ist nun ein
in dem Gehäuse 2 liegender Greifer 4 mit einem Kniehebelmecha
nismus 5 zu sehen, der zwei Doppelhebel 6 umfaßt. Die Doppel
hebel 6 sind an Anlenkungspunkten A, B im Oberteil 3 angeord
net. An einer Endseite der Doppelhebel 6 ist jeweils eine
Greiferbacke 7 angelenkt, die in hier lediglich angedeuteten
seitlichen Führungen 8 des Oberteils 3 verschiebbar sind. Die
Greiferbacken 7 ragen in Abhängigkeit der Stellung der Doppel
hebel 6 unterschiedlich weit in eine Einführungsöffnung 9
eines hier als Basis dargestellten Unterteils 10 hinein. Die
gleiche Einführungsöffnung 9 ist auch in dem hier nicht dar
gestellten Oberteil 3 an gleicher Stelle, also gegenüberlie
gend, angeordnet. So kann eine Elektrodenkappe von beiden
Seiten her in den Elektrodenwechsler 1 eingeführt, fixiert und
abgezogen werden.
An dem den Greiferbacken 7 entgegengesetzt liegenden, anderen
Ende der Doppelhebel 6 ist ein Zwischenstück 11 über Gelenk
punkte a, b, c und d des Kniehebelmechanismus 5 angeschlossen.
Das Zwischenstück 11 ist über eine Längenverstellung in Form
einer Stellschraube 12 mit dem Kolben 13 eines Pneumatikzylin
ders 14 verbunden und durch eine Kontermutter gesichert. Die
Längenverstellung kann dabei mit einem Links/Rechtsgewinde
ausgestattet werden. Durch Drehen der Stellschraube 12 der
Längenverstellung ist bei ausgefahrener Endposition des Kol
bens 13 die Schließstellung der Greiferbacken 7 des Greifers 4
sowie die Öffnungsweite des Greifers 4 im Bereich der Ein
führungsöffnung 9 einstellbar. Damit kann der Greifer 4 des
Elektrodenwechslers 1 zum drehfesten Fixieren eines jeden
normgerechten Elektrodenkappentyps in der Einführöffnung 9
variabel eingestellt werden.
Es wird jedoch bevorzugt, diese Anpassung an die in vorgegebe
nen Normstufen eingesetzten Elektrodenkappen einfach durch
Auswechseln der Greiferbacken 7 vorzunehmen. Die Stellschraube
12 wird dann nur zur Feineinstellung mit Toleranzabgleich
genutzt, während die unterschiedlichen Öffnungsweiten der
Greifers 4 durch die Baulänge der jeweils eingesetzten Grei
ferbacken 7 festgelegt werden. Der Verstellweg des Kniehebel
mechanismus 5 bleibt dadurch unabhängig von dem Durchmesser
der abzuziehenden Elektrodenkappe stets gleich. Er wird nie
bis zum Kniepunkt, dem Totpunkt des Mechanismus, betrieben.
Der Kniepunkt wird insbesondere wegen der darin auftretenden
extrem hohen Kräfte bewußt gemieden.
Ein Wechsel der Greiferbacken 7 hat auch den weiteren Vorteil,
daß die jeweils eingesetzten Greiferbacken 7 in der Formgebung
ihrer Innenflächen 7a stets optimal an eine Elektrodenkappen
baugröße angepaßt sind. In Fig. 1 sind die Innenflächen 7a
kreisbogenförmig an den hier eingesetzten Elektrodenkappentyp
angepaßt. Sie können auch innenverzahnt werden.
Der Pneumatikzylinder 14 ist in diesem Ausführungsbeispiel als
Flachzylinder dargestellt. So kann der Kolben 13 nicht ver
dreht werden. Die Feineinstellung kann daher mit nur einem
Werkzeug erfolgen und wird durch eine Kontermutter fixiert.
Dabei wird gleichzeitig auch das Gewindespiel in der Längen
anpassung unterdrückt, was die Anordnung insgesamt gegen ein
Ausschlagen bzw. "Ausleiern" schützt. Der o. g. besonderen
Eigenschaft des Pneumatikzylinders 14 ist auch die Längenver
stellung mit einem der Kontermutter gegenüberliegenden, frei
drehbaren Ende angepaßt. Es können jedoch bei einfacher Ände
rung des Aufbaus auch normale, runde Pneumatikzylinder-Baufor
men aus Normreihen eingesetzt werden.
Ein weiterer Pneumatikzylinder 15 ist über einen Anlenkpunkt C
mit einem an dem Unterteil 10 fixierten Träger 16 verbunden.
Ein Kolben des Pneumatikzylinders 15 ist an einem Anlenkpunkt
D mit dem Oberteil 3 des Gehäuses 2 verbunden, dazu ist hier
beispielsweise der Anlenkpunkt D auf einer Platte angeordnet,
die wiederum über vier Schraubverbindungen mit dem Oberteil 3
bzw. dem am Oberteil 3 fixierten Pneumatikzylinder 14 fixiert
ist, wie anhand einer nachfolgenden Seitenansicht des Elek
trodenwechslers 1 noch dargestellt wird.
Das Oberteil 3 und das Unterteil 10 des Gehäuses 2 sind über
ein in der Darstellung der Fig. 1 verdecktes Lager 17 so an
einander angelenkt, daß sich eine Drehachse E ergibt, die in
der dargestellten Ausführungsform in der Mitte der Einführöff
nung 9 liegt. Ferner sind die Greiferbacken 7 in der seitli
chen Führung 8 des Oberteils 3 durch die Doppelhebel 6 auf
einer Linie gegeneinander verschiebbar, die senkrecht durch
die Drehachse E und ferner auch senkrecht zu einer Längsachse
L des Gehäuses 2 verläuft. Im Betrieb des Elektrodenwechslers
treten so keine zusätzlichen Momente auf, z. B. aus einem Ver
satz der Kontaktstellen der Greiferbacken 7 an der Elektroden
kappe resultieren könnten. Durch die Form der Greiferbacken 7
wird stets mindestens eine Dreipunktauflage einer Elektroden
kappe zwischen den Greiferbacken 7 hergestellt. Hierdurch ist
bei Anpassung des Greifers 4 auf beliebige Elektrodenkappen
durchmesser stets eine sichere und drehfeste Fixierung mög
lich.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausgangslage des Elektroden
wechslers 1 ist die Drehachse E um eine Distanz h entlang der
Längsachse L von dem Anlenkpunkt D des Kolbens 18 des Pneuma
tikzylinders 15 entfernt. Eine durch den Pneumatikzylinder 15
im Anlenkpunkt D aufgebaute Kraft bewirkt über h als Hebelarm
ein Drehmoment um die Drehachse E, und somit auch um die Mit
telachse einer zwischen den Greiferbacken 7 kraftschlüssig
fixierten Elektrodenkappe. Dazu wird das Oberteil 3 durch den
Pneumatikzylinder 15 um die Drehachse E gegenüber dem Unter
teil 10 entlang des eingezeichneten Pfeils P um ca. 20° ge
dreht.
Zur vollständigen Darstellung von in Fig. 1 verdeckt liegenden
Teilen des Elektrodenwechslers 1 ist in Fig. 2 eine Schnitt
darstellung entlang der Ebene A-A aus Fig. 1 durch das Gehäuse
2 skizziert. Es wird hier insbesondere der Kraftfluß innerhalb
des Greifers 4 verdeutlicht. Er wirkt vom Pneumatikzylinder 14
ausgehend über die Längenverstellung 12, Zwischenstück 11 mit
einer seitlichen Führung 11a am Oberteil 3 des Gehäuses 2 zu
der endseitig an je einem Doppelhebel 6 angeordneten Greifer
backe 7.
Ferner ist anhand der Fig. 2 auch im Detail der Aufbau des
Gehäuses 2 im Bereich der Einführöffnung 9 vom Oberteil 3
sowie vom Unterteil 10 her dargestellt. So wird die Einführ
öffnung 9 durch ein Drehstück 19 gebildet, das hier über einen
Bolzen 20 mit dem Oberteil 3 starr verbunden ist und über das
Lager 17 mit dem Unterteil 10 um die Drehachse E herum drehbar
gelagert wird.
Die Durchbrüche 8a in dem Drehstück 19 können den Greiferbac
ken 7 als seitliche Führungen 8 dienen. Im vorliegenden Aus
führungsbeispiel sind die Greiferbacken 7 jedoch mit Spiel an
den Enden der Doppelhebel 6 befestigt. Sie führen also keine
exakte Linearbewegung aus, sondern laufen auf einem kurzen
Stück einer Kreisbahn, die in ersten Näherung aber als gerade
Strecke betrachtet werden kann. In einer nicht weiter dar
gestellten Ausführungsform können die Greiferbacken 7 an den
Enden der Doppelhebel 6 angelenkt sein, so daß die Durchbrüche
8a den Greiferbacken 7 dann als wirkliche seitliche Führungen
8 zur Herstellung einer exakten Linearverschiebung dienen
können.
Die im Einsatz mit einer Elektrodenkappe 21 in Kontakt stehen
den Innenflächen 7a der Greiferbacken 7 werden zur Erzeugung
einer formschlüssigen Verbindung mit einer Innenverzahnung
bzw. einer Riffelung versehen.
Im Schnitt ist in Fig. 2 eine auszuwechselnde Elektrodenkappe
21 auf einer konischen Aufnahme 22 einer (nicht weiter dar
gestellten) Schweißzange eines Schweißroboterarmes skizziert,
wobei die Mittelachse der Elektrodenkappe 21 mit der Drehachse
E des Elektrodenwechslers 1 bzw. des Gehäuses 2 übereinstimmt.
Der Grad der Abnutzung ist an der Elektrodenkappe 21 gestri
chelt eingezeichnet. Die unter extrem hoher Haftreibung ste
hende Verbindung zwischen der Elektrodenkappe 21 und der ko
nischen Aufnahme 22 der Schweißzange wird im vorliegenden Fall
von unten in die Einführöffnung 9 des Gehäuses 2 durch den
Roboterarm eingeführt, bis die Greiferbacken 7 sicher um die
Elektrodenkappe 21 durch den Greifer 4 unter Wirkung des Pneu
matikzylinders 14 angedrückt werden können. Nachfolgend wird
durch den Pneumatikzylinder 15 über den Hebelarm h ein Drehmo
ment um die Drehachse E aufgebaut sowie nach dem Einsetzen
einer Drehbewegung des Elektrodenkappe 21 eine Hubkraft durch
einen Pneumatikzylinder 23 als teilweise Überlagerung von zwei
Bewegungen aufgebaut. Die Drehbewegung und die Hubkraft sind
voneinander unabhängig über die Steuerung des Elektrodenwechs
lers 1 einstellbar. Es wird im vorliegenden Fall erst eine
Drehbewegung um ca. 20° durchlaufen bevor der Pneumatikzylin
der 23 die Hubkraft zum Abziehen der Elektrodenkappe 21 in
Form eines kurzen Impulses aufbaut. Hinsichtlich der Beanspru
chung des Lagers 17 hat es sich jedoch auch als vorteilhaft
herausgestellt, das Gehäuseoberteil 3 durch ein Zurückdrehen
wieder in seine Ausgangslage zurückzufahren und erst dann,
also bei geschlossenem Gehäuse, den Pneumatikzylinder 23 an
zusteuern. Der Anwender ist hier in der Wahl prinzipiell frei
und kann die Steuerung des Elektrodenwechslers 1 seinen Be
dürfnissen anpassen.
Einen sich während des Abziehprozesses am Kolben des Pneuma
tikzylinders 23 aufbauendes Kippmoment wird durch seitlich zum
Kolben des Pneumatikzylinders 23 parallel laufende Stützbolzen
24 abgefangen. Die Stützbolzen 24 verlaufen ohne eigenen An
trieb in Führungshülsen 25 kippstabil und dienen nur dem
Schutz des Pneumatikzylinders 23.
Nach dem Abziehen der Elektrodenkappe 21 wird die Aufnahme 22
z. B. zum Positionieren der zweiten Elektrodenkappe 21 der
Schweißzange verfahren. Dadurch wird unter dem Elektroden
wechsler 1 Platz geschaffen, so daß die verbrauchte Elektro
denkappe 21 einfach durch Lösen des Greifers 4 unter Wirkung
der Schwerkraft aus dem Elektrodenwechsler 1 entfernt werden
kann. Die Elektrodenkappe 21 fällt aus dem Gehäuse 2 heraus,
z. B. in ein unterhalb unterhalb des eigentlichen Elektroden
wechslers 1 angeordneten Auffang- bzw. Sammelbehälter.
Eine durch die Einführöffnung 9 des Oberteils 3 hindurch posi
tionierte und in dem Greifer 4 fixierte Elektrodenkappe 21
kann dann in einem anschließenden Prozeßschritt von der ko
nischen Aufnahme gelöst werden, wobei der Elektrodenwechsler 1
aus der in Fig. 2 dargestellten Normallage heraus durch den
Pneumatikzylinder 15 zum Aufbau einer zusätzlichen, dem Dreh
moment um die Drehachse E überlagerten Kraft nach unten hin
verfahren wird.
Ein unterhalb des Pneumatikzylinders 23 angeordnetes Feder
element ist in Fig. 2 nicht mehr dargestellt worden. Es werden
in einem Elektrodenwechsler 1 bevorzugt vier Federelemente
unterhalb der Führungshülsen 25 angeordnet, um ein Anpassen
des Elektrodenwechslers 1 an Achsenfehler bzw. Winkelungenau
igkeiten durch ein beschränktes Neigen zu ermöglichen. Diese
Fehler können im Betrieb des Elektrodenwechslers 1 insbesonde
re durch eine ungenaue Positionierung der Elektrodenkappe 21
in der Einführöffnung 9 hervorgerufen werden und könnten ohne
Schutzmaßnahmen zur Zerstörung des Elektrodenwechslers 1 füh
ren.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Greifers
4'. Im Unterschied zu dem in Fig. 1 dargestellten Greifer 4
wird der Greifer 4' über einen Keilmechanismus 5' angetrieben.
Der Keilmechanismus 5' umfaßt einem Keilstück 26, das analog
zu dem Verbindungsstück 11 der Ausführungsform von Fig. 1 und
2 mit dem Ende des Kolbens 13 verbunden ist. Das Keilstück 26
und der Kolben 13 können mit oder auch ohne zwischengeschalte
te Längenverstellung miteinander starr verbunden werden.
Das Keilstück 26 weist seitliche Führungen 11a' auf, die mit
dem Gehäuseoberteil 3 in Kontakt stehen. Zudem besitzt das
Keilstück 26 eine Rippe 27, die ebenfalls als Führung im Ge
häuseoberteil 3 genutzt werden kann. In der dargestellten
bevorzugten Ausführungsform wird nur die Rippe 27 zur Führung
des Keilstücks 26 eingesetzt, ohne seitliche Führungen 11a'.
Die eigentliche Aufgabe der Rippe 27 besteht jedoch darin,
zusammen mit einer Wegmeßeinheit eine elektronische Regelung
der Bewegung des Kolbens 13 zu ermöglichen.
Zwei in diesem Ausführungsbeispiel symmetrisch ausgebildete
Keilflächen 28 des Keilstücks 26 stehen über Rollen 29 mit den
Enden von Doppelhebeln 6' in Kontakt. Eine Verschiebung des
Keilstücks 26 bewirkt somit eine Bewegung der Doppelhebel 6',
wobei das Maß der Bewegung über die Neigung der Keilflächen 28
vorgegeben wird. Der Bereich der Schließbewegung ist von dem
Durchmesser der jeweils abzuziehenden Elektrodenkappe abhängig
und wird als maximaler Verschiebeweg in einer elektronischen
Steuerung gespeichert, die die Bewegung der Kolbens 13 über
wacht. Über eine Regelung ist der Verschiebungsweg des Kolbens
13 unter Einsatz bekannter Techniken frei einstellbar, der
über die Doppelhebel 6' eine Fixierung aller Normkappendurch
messer bei einheitlichen Greiferbacken ermöglicht. Ebenfalls
in gestrichelter Darstellung sind die Doppelhebel 6' in einer
Extremlage beim Fixieren z. B. einer Elektrodenkappe mit einem
Durchmesser von 13 mm, dem derzeit nach der Norm geringsten
Durchmesser, eingezeichnet.
Die Doppelhebel 6' werden durch Federelemente 30 belastet, so
daß sich die Doppelhebel 6' beim Zurückziehen des Keilstücks
26 bzw. Einfahren des Kolbens 13 in seinen Zylinder 14 automa
tisch wieder in eine geöffnete Ruheposition bewegen, in der
vorzugsweise jede normgerechte Elektrodenkappe 21 in der Ein
führöffnung 9 positioniert werden kann.
Als Alternative zur der Ausführungsform von Fig. 1 sind die
Doppelhebel 6' jenseits der Anlenkungen A und B einstückig mit
Greiferbacken 7' und 7" verbunden. Dabei unterscheiden sich
die Greiferbacken 7' und 7" in ihrer Form deutlich vonein
ander: Die Innenfläche 7a' der Greiferbacke 7' ist V-förmig,
die Greiferbacke 7" hingegen weist eine rampenförmig zum frei
en Ende hin ansteigende Innenfläche 7a" auf. Eine in gestri
chelter Darstellung nur als Umriß 21a wiedergegebene Elek
trodenkappe wird zwischen den Greiferbacken 7' und 7" in einer
stabilen Dreipunktauflage fixiert, wobei auch eine Verzahnung
der Innenflächen 7a' und 7a" einen weiteren Beitrag zu einer
sicheren, kraftschlüssigen Fixierung leisten kann.
Claims (14)
1. Verfahren zum Entfernen von Elektrodenkappen (21) von einer
insbesondere konisch ausgebildeten Aufnahme (22) eines
Schweißroboters, in dem
- 1. nur die in der Aufnahme (22) des Schweißroboters an geordnete Elektrodenkappe (21) in einem Werkzeug (1) dreh fest fixiert wird,
- 2. mit einem Drehmoment um die Mittelachse (E) der Elek trodenkappe (21) beaufschlagt und
- 3. einer entlang dieser Mittelachse (E) in Richtung des Endes der Aufnahme (22) gerichteten und vom Verlauf des Drehmoments unabhängig steuerbaren Kraft zur Verschiebung unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. sich der Verfahrensschritt des Beaufschlagens der fixierten Elektrodenkappe (21) mit dem Drehmoment
- 2. mit dem Aufbringen der entlang der Mittelachse in Richtung des Endes der Aufnahme (22) gerichteten Kraft
- 3. zeitlich mindestens teilweise überlappt.
3. Vorrichtung zum Entfernen von Elektrodenkappen (21) von
einer insbesondere konisch ausgebildeten Aufnahme (22) eines
Schweißroboters mit
- 1. einem Greifer (4) zum drehfesten Fixieren der Elektrodenkappe (20),
- 2. der in einem Gehäuse (2) angeordnet ist,
- 3. das aus zwei Teilen aufgebaut ist, vorzugsweise einem Oberteil (3) und einem Unterteil (10),
- 4. die gegeneinander zur Übertragung eines Drehmo mentes auf die Elektrodenkappe (21) verschwenkbar sind, wobei
- 5. das Gehäuse (2) auf einem Ende eines Pneumatik zylinders (23) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß
- 1. das Gehäuse (2) eine Einführöffnung (9) zum Ein führen der Elektrodenkappe (21) aufweist,
- 2. insbesondere je eine im Oberteil (3) und im Un terteil (10) angeordnete Einführöffnung (9),
- 3. durch die eine Elektrodenkappe (21) eingeführt und in dem Greifer (4) fixiert werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und/oder Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Greifer (4) einen Zangen
mechanismus umfaßt, der insbesondere als Anordnung aus
zwei Doppelhebeln (6) in einem Teil des Gehäuses (2)
angelenkt ist, vorzugsweise dem Oberteil (3).
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
3-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (4) zur
sicheren Fixierung einer Elektrodenkappe (21) stets
einen kraftschlüssigen Kontakt mindestens in Form einer
Dreipunkt-Auflage ausbildet, wobei er bevorzugt mit
Greiferbacken (7) ausgerüstet ist, die zueinander nicht
symmetrisch geformt sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
3-6, dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. der Greifer (4) mindestens eine im Bereich der Ein führöffnung (9) verschiebliche angeordnete Greifer backe (7) aufweist,
- 2. vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende Grei ferbacken (7),
- 3. die im Einsatz der Vorrichtung auf einer Linie im wesentlichen senkrecht zur Drehachse (E) verschoben werden.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
3-7 dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (4) an einem
dem Greiferbacken (7) entgegengesetzten Ende mit einer
Zug- und Schubstange in Kontakt steht bzw. an dieser
angelenkt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zug- und Schubstange (13) eine Längenverstel
lung aufweist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
3-9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zangenmechanismus
einen Kniehebelmechanismus (5) oder eine Keilmecha
nismus (5') umfaßt.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
3-10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pneumatikzylinder
(15) im Bereich des Unterteils (10) angelenkt und am
Ende seines Kolbens (13) mit dem Oberteil (3) derart
gelenkig verbunden, daß sich ein Hebelarm (h) zwischen
der Anlenkung des Kolbens am Oberteil (3) und der Dreh
achse (E) des Oberteils (3) und des Unterteils (10)
ergibt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
3-11, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (E) mit
der Mittelachse der Elektrodenkappe (21) übereinstimmt.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
3-12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Feder
element vorzugsweise unterhalb des einer Höhenverstel
lung dienenden Pneumatikzylinders (23) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
3-13, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des für die
Höhenverstellung dienenden Pneumatikzylinders (23)
mindestens ein Stützbolzen (24) angebracht ist, der
vorzugsweise außenseitig ohne eigenen Antrieb mit einer
Passung in entsprechenden Führungshülsen (25) geführt
ist.
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