DE19815541C1 - Vorrichtung zur Destillation von Wasser - Google Patents
Vorrichtung zur Destillation von WasserInfo
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Abstract
Vorrichtung zur Destillation von Wasser mit einer aus einer transparenten Oberfolie (1) und einer mit der Oberfolie (1) wasserdicht verbundenen Unterfolie (4) gebildeten Verdunstungs- und Kondensationskammer (6), wobei die Oberfolie (1) entlang mindestens einer Längskante (2, 2') eine einteilig mit der Oberfolie (1) ausgebildete, im wesentlichen rohrförmige Kammer (3, 3') aufweist, die einen Wasservorratsbereich (15) der Verdunstungs- und Kondensationskammer (6) von einem zwischen rohrförmiger Kammer (3, 3') und Oberfolie (1) ausgebildeten Kondensatsammelbereich (8, 8') abtrennt und wobei die Verdunstungs- und Kondensationskammer (6) sowie die mindestens eine rohrförmige Kammer (3, 3') mit einem Überdruck beaufschlagbar sind.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Destillation von
Wasser.
Derartige Vorrichtungen sind bekannt und werden insbesondere in heißen
Landstrichen mit einer großen Stundenzahl von Sonneneinwirkung stationär
betrieben. Die bekannten Vorrichtungen sind feste und stabile Konstruktio
nen, beispielsweise aus Beton, Stahl und Glas und umfassen stets eine Ver
dunstungs- und Kondensationskammer, in der salz- und mineralhaltiges
Wasser aus einem Wasservorratsbereich heraus durch Einwirkung natürli
cher Wärmeentwicklung verdunstet und anschließend an einer beispielswei
se aus Glas oder Plexiglas bestehenden Abdeckung der Verdunstungs- und
Kondensationskammer kondensiert. Das Kondensat tropft von der schräg
angeordneten Abdeckung in mindestens einen Kondensatsammelbereich,
von wo es als destilliertes Wasser abgeleitet werden kann.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur Destillation von Wasser zu schaffen, die besonders kostengünstig
ist und ohne großen Aufwand transportierbar und an einem anderen Ort
wieder aufbaubar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung zur Destillation von Was
sern mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Demnach ist die
Verdunstungs- und Kondensationskammer aus einer transparenten Oberfolie
und einer mit der Oberfolie wasserdicht verbundenen Unterfolie gebildet.
Die Oberfolie weist entlang mindestens einer Längskante eine einteilig mit
der Oberfolie ausgebildete, im wesentlichen rohrförmige Kammer auf, die
einen Wasservorratsbereich der Verdunstungs- und Kondensationskammer
von einem zwischen rohrförmiger Kammer und Oberfolie ausgebildeten
Kondensatsammelbereich abtrennt. Des weiteren sind die Verdunstungs-
und Kondensationskammer sowie die mindestens eine rohrförmige Kammer
mit einem Überdruck beaufschlagbar.
Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine aus leichten Mate
rialien einfach herstellbare Destillationsvorrichtung bereitgestellt, die platz
sparend und einfach transportierbar ist und an dem geeigneten Zielort durch
einfaches Beaufschlagen der Kammern mit einem leichten Überdruck auf
stellbar ist. Durch die Beaufschlagung mit Überdruck werden sowohl die
Verdunstungs- und Kondensationskammer als auch die mindestens einer
rohrförmigen Kammer aufgeblasen, so daß eine selbsttragende Struktur ent
steht, in deren Wasservorratsbereich das zu destillierende Wasser eingefüllt
wird. Durch das Gewicht des eingefüllten Wassers verfügt die Destillations
vorrichtung über eine ausreichende Standfestigkeit. Durch die einteilige
Ausbildung der mindestens einen rohrförmigen Kammer mit der Oberfolie
wird die Anzahl der wasserdichten Verbindungsstellen, die durch Verkleben
oder Verschweißen hergestellt werden, und somit die Anfälligkeit der Destil
lationsvorrichtung minimiert. Erfindungsgemäß ist somit nur eine wasser
dichte Verbindung zwischen der Unterfolie und der Oberfolie notwendig. Da
die Vorrichtung zur Destillation von Wasser vorzugsweise in Gebieten mit
intensiver Sonneneinstrahlung verwendet wird, kann zur Erzeugung des an
die Kammern angelegten Überdrucks vorteilhafterweise ein über eine Solar
zellenanordnung betriebenes Aggregat vorgesehen werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind zwei entlang
den Längskanten der Oberfolie durch Umschlagen der Oberfolie und verkle
ben mit sich selbst gebildete rohrförmige Kammern vorgesehen. Dadurch
entsteht eine besonders einfache Struktur, bei der durch das Aufblasen zwi
schen den beiden rohrförmigen Kammern ein durch die Unterfolie begrenz
ter Wasservorratsbereich geschaffen wird und in dem Übergangsbereich
zwischen rohrförmiger Kammer und dem Abdeckungsbereich der Oberfolie
jeweils eine Vertiefung entsteht, die als Kondensatsammelbereich dient.
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Die einzige Figur zeigt eine stirnseitige Frontalansicht einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung zur Destillation von Wasser.
Die Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zur Destillation von
Wasser in aufgeblasenem, betriebsfertigem Zustand. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung 10 zur Destillation von Wasser umfaßt eine transparente Ober
folie 1 und eine mit der Oberfolie 1 entlang Schweißnähten 5, 5' wasserdicht
verbundene Unterfolie 4. Die Unterfolie 4 ist vorzugsweise dunkel, insbe
sondere schwarz, um den Wirkungsgrad der Verdunstung zu erhöhen. An
statt einer Verschweißung der Unterfolie 4 mit der Oberfolie 1 kann die
wasserdichte Verbindung auch durch Verklebung oder dergleichen herge
stellt sein.
Die transparente Oberfolie 1 weist entlang ihrer beiden Längskanten 2, 2'
(die in der Darstellung der Figur senkrecht zur Zeichenebene verlaufen) je
weils eine rohrförmige Kammer 3, 3' auf, die einteilig mit der Oberfolie 1
ausgebildet sind.
Zur Bildung der rohrförmigen Kammern 3, 3' ist die Oberfolie 1 an den
Längsseiten nach innen gefaltet. Der nach innen gefaltete Abschnitt der
Oberfolie 1 ist nach außen zum Bereich der Faltung hin zurückgeführt und
entlang Schweißnähten 2, 2' dort mit sich selbst verschweißt (oder auch
verklebt), so daß jeweils ein schlauchförmiger Hohlraum entsteht, der nach
dem wie nachfolgend beschrieben erfolgten Aufblasen die im wesentlichen
rohrförmige Kammer 3 bzw. 3' bildet. Die wasserdichte Verbindung der
Unterfolie 4 mit der Oberfolie 1 erfolgt in dem in der Figur dargestellten Aus
führungsbeispiel im Bereich der rohrförmigen Kammer 3, 3', kann jedoch
auch in einem weiter oben liegenden Bereich der Oberfolie 1 erfolgen, in
dem die Unterfolie 4 außen um die rohrförmigen Kammern 3, 3' herumge
führt wird.
Die Oberfolie 1 und die Unterfolie 4 sind an ihren beiden Enden zur Bildung
abgeschlossener Kammern mit stirnseitigen Folienabschnitten 7, 7' wasser-
und gasdicht verbunden. Die stirnseitigen Folienabschnitte sind vorzugswei
se transparent ausgebildet. Die dem Betrachter zugewandte stirnseitige Folie
7 kommt in der Darstellung der Figur in der Zeichenebene zu liegen, wäh
rend die dem Betrachter abgewandte Folie 7' deckungsgleich dahinter liegt.
Zur Erhöhung der Stabilität der Destillationsvorrichtung können zum stirn
seitigen Abschluß anstatt Folien auch dünne Kunststoffplatten verwendet
werden.
An den stirnseitigen Folien 7, 7' sind mehrere Anschlüsse vorgesehen, näm
lich ein Wassereinlaß 11, ein Wasserauslaß 11', Luftspeiseanschlüsse 12,
12', 12" sowie Kondensatauslässe 9, 9'.
Die Luftspeiseanschlüsse 12, 12' führen zu den im wesentlichen rohrförmi
gen Kammern 3, 3', während der dritte Luftspeiseanschluß 12" in einen obe
ren Abschnitt des durch die Oberfolie 1, die Unterfolie 4 und die stirnseiti
gen Folien 7, 7' gebildeten Innenraum führt. Durch Beaufschlagung der
Luftspeiseanschlüsse 12, 12', 12" mit einem leichtem Überdruck wird die
erfindungsgemäße Vorrichtung 10 aufgeblasen, so daß eine selbsttragende
Struktur entsteht, deren Innenraum eine Verdunstungs- und Kondensations
kammer 6 bildet.
Der des weiteren an der stirnseitigen Folie 7 vorgesehene Wassereinlaß 11
mündet in einen unteren Bereich des durch die Folien 1, 4, 7, 7' gebildeten
Innenraumes zwischen den beiden rohrförmigen Kammern 3, 3' in den Was
servorratsbereich 15 der Verdunstungs- und Kondensationskammer 6. Durch
Beaufschlagung des Wassereinlasses 11 mit zu destillierendem Wasser 16
kann der Wasservorratsbereich 15 zwischen den beiden rohrförmigen Kam
mern 3, 3' gefüllt werden. Zur Entleerung des Wasservorratsbereiches 15,
beispielsweise bei Wartung, Reinigung oder anstehendem Transport der
Destillationsvorrichtung, ist an dem gegenüberliegenden Stirnende 7' ein ent
sprechender Wasserauslaß 11' vorgesehen.
Zum Schutz der transparenten Oberfolie 1 ist eine die Oberfolie 1 umspan
nende, ebenfalls transparente Schutzfolie 13 vorgesehen, die entlang Ver
bindungsstellen 14, 14' im Bereich der rohrförmigen Kammern 3, 3' lösbar
mit der Oberfolie 1 verbunden ist. Durch die lösbare Verbindung der
Schutzfolie 13 mit der Oberfolie 1 kann bei Beschädigung oder Verschmut
zung der Schutzfolie 13 diese abgelöst und ausgetauscht werden. Dadurch
wird die Langlebigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung deutlich verbes
sert. Vorteilhafterweise ist die Schutzfolie 13 mehrlagig ausgebildet
(beispielsweise vier Lagen), so daß zur Erneuerung der Schutzfolie nur die
oberste Folie abgezogen werden muß. Dies erleichtert die Handhabung, da
das Aufbringen der Folie aufwendiger ist als das Abziehen.
Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Destillationsvorrichtung wird in dem
Wasservorratsbereich 15 befindliches Wasser 16 durch Wärmeeinwirkung
von außen durch die transparenten Folien 1, 13 verdunstet. Der dadurch
entstehende Wasserdampf steigt auf und kondensiert an der Oberfolie 1, die
zwischen den beiden rohrförmigen Kammern 3, 3' die Abdeckung der Ver
dunstungs- und Kondensationskammer 6 bildet. Durch die durch das Aufbla
sen gegebene teilkreisförmige Geometrie der Abdeckung fließt das an der
Oberfolie 1 gebildete Kondensat nach links und rechts unten ab, wo es in die
zwischen Oberfolie 1 und den rohrförmigen Kammern 3, 3' gebildeten Kon
densatsammelbereiche 8, 8' fließt bzw. tropft und gesammelt wird. Durch
die möglichst tief in den Kondensatsammelbereichen 8, 8' mündenden Kon
densatauslässe 9, 9' kann das aufgefangene Kondensat 17 als destilliertes
Wasser abgeführt werden.
Die erfindungsgemäße Destillationsvorrichtung ist mit einfachen Mitteln
schnell und kostengünstig herstellbar und aufgrund ihres sehr geringen Ge
wichts und ihrer in nicht aufgeblasenem Zustand geringen Abmessungen
ebenfalls einfach und kostengünstig transportierbar. Die Montage vor Ort
gestaltet sich ebenfalls als äußerst einfach, da die erfindungsgemäße Vor
richtung durch bloßes Anlegen eines leichten Überdrucks und Befüllen mit
zu destillierendem Wasser aufgestellt wird und eine ausreichende Stand
stabilität aufweist. In besonders windigen Gegenden kann unter Umständen
ein zusätzlicher Windschutz vorgesehen werden. Die Demontage erfolgt
ebenso einfach durch Ablassen des Wassers und Abschalten des Über
drucks, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung problemlos wieder abge
baut, entfernt und ggf an einem anderen Ort wieder aufgestellt werden. Be
schädigte Destillationsvorrichtungen können somit besonders einfach ausge
tauscht werden. Durch die fast ausschließliche Verwendung von Folien- und
Kunststoffmaterialien für die Bildung der Kammern und die für die Zu- und
Abführungen benutzten Schläuche ist eine weitestgehende Wiederverwer
tung gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Destillationsvorrichtung kann in unterschiedlichen
Abmessungen je nach Verwendungsort ausgebildet werden. Zur Erzielung
einer möglichst guten Wirtschaftlichkeit handelt es sich vorzugsweise um im
aufgeblasenen Zustand schlauchförmige Gebilde mehrere Meter Länge
(beispielsweise 50 bis 200 Meter) mit einem Durchmesser von etwa 1 bis 2 Metern.
Die tatsächlichen Abmessungen können jedoch je nach Bedarf vari
ieren.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Destillation von Wasser mit einer aus einer transpa
renten Oberfolie (1) und einer mit der Oberfolie (1) wasserdicht verbunde
nen Unterfolie (4) gebildeten Verdunstungs- und Kondensationskammer (6),
wobei die Oberfolie (1) entlang mindestens einer Längskante (2, 2') eine
einteilig mit der Oberfolie (1) ausgebildete, im wesentlichen rohrförmige
Kammer (3, 3') aufweist, die einen Wasservorratsbereich (15) der Verdun
stungs- und Kondensationskammer (6) von einem zwischen rohrförmiger
Kammer (3, 3') und Oberfolie (1) ausgebildeten Kondensatsammelbereich
(8, 8') abtrennt und wobei die Verdunstungs- und Kondensationskammer (6)
sowie die mindestens eine rohrförmige Kammer (3, 3') mit einem Überdruck
beaufschlagbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die mindestens eine rohrförmi
ge Kammer (3, 3') durch Umschlagen der Oberfolie (1) parallel zu deren
Längskante (2, 2') und dichtes Verbinden der Längskante (2, 2') mit der
Oberfolie (1) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der entlang jeder Längskan
te (2, 2') der Oberfolie (1) eine rohrförmige Kammer (3, 3') vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei der die Unterfolie (4) mit der
Oberfolie (1) im Bereich der rohrförmigen Kammern (3, 3') dicht verbunden
ist, derart daß die Unterfolie (4) mit den rohrförmigen Kammern (3, 3') den
Wasservorratsbereich (15) der Verdunstungs- und Kondensationskammer
(6) bildet.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der eine die
transparente Oberfolie (1) nach außen abdeckende und lösbare Schutzfolie
(13) vorgesehen ist, die auch mehrlagig ausgebildet sein kann.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die
Unterfolie (4) dunkelfarben, insbesondere schwarz ist.
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