DE19814950A1 - Verfahren der Kernspintomographie zur geräuschlosen Durchführung von Untersuchungen insbesondere der Hirnaktivierung - Google Patents
Verfahren der Kernspintomographie zur geräuschlosen Durchführung von Untersuchungen insbesondere der HirnaktivierungInfo
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Abstract
Ein Verfahren der Kernspin(= MR)tomographie, bei welchem ein MR-Signal aus mehreren Schichten eines Untersuchungsvolumens durch gleichzeitiges Anlegen von mehreren Hochfrequenz(= HF)-Impulsen mit jeweils schmalem Anregungsprofil unter Anwesenheit eines Schichtselektionsgradienten angeregt wird, wobei die Phase der jeder einzelnen Schicht zugeordneten Einzel-HF-Impulse von einem Anregungsschritt zum nächsten in für jede Schicht eindeutige Weise variiert wird, und bei welchem eine Signalerzeugung durch Gradientenumkehr im Sinne eines Gradientenechos erfolgt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die zur Signalanregung und Ortskodierung angewandten zeitlich veränderlichen Magnetfeldgradienten so angewendet werden, daß die Änderung der Stärke von Magnetfeldgradienten mit einer sigmodalen Funktion erfolgt, deren Zeitverhalten dadurch bestimmt ist, daß die durch die Gradientenschaltung verursachten Lorentzkräfte minimiert werden. Dadurch kann ein bekanntes Standardverfahren mit unaufwendigen Mitteln so modifiziert werden, daß eine möglichst geringe oder gar keine Lärmbelästigung des untersuchten Patienten entsteht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der Kernspin(= NR)tomo
graphie, bei welchem ein MR-Signal aus mehreren Schichten
eines Untersuchungsvolumen durch gleichzeitiges Anlegen von
mehreren Hochfrequenz(= HF)-Impulsen mit jeweils schmalem
Anregungsprofil unter Anwesenheit eines Schichtselektions
gradienten angeregt wird, wobei die Phase der jeder einzel
nen Schicht zugeordneten Einzel-HF-Impulse von einem Anre
gungsschritt zum nächsten in für jede Schicht eindeutiger
Weise variiert wird, und bei welchem eine Signalerzeugung
durch Gradientenumkehr im Sinne eines Gradientenechos er
folgt.
Ein solches Verfahren ist beispielsweise bekannt aus
US-A-4,843,322.
Die am weitesten verbreiteten Verfahren für kernspintomogra
phische Untersuchungen zur Hirnaktivierung verwenden das
Prinzip des BOLD-Kontrastes. Diese Technik beruht auf der
geänderten Gewebssuszeptibilität als Folge der Verschiebung
des Verhältnisses von oxygeniertem zu deoxygeniertem Blut.
Als Methode der Wahl hat sich hierbei vor allem das Verfah
ren des echo-planar-imaging (EPI) durchgesetzt, welches in
nerhalb einer kurzen Aufnahmezeit von 1-3 s die Aufnahme ei
nes das ganze Gehirn umfassenden Datensatzes erlaubt.
Auf Systemen, welche nicht über die für EPI benötigte hohe
Performance der verwendeten zeitlich veränderlichen Magnet
feldgradienten verfügen, kann auch ein Gradientenecho-Ver
fahren mit entsprechend langer Echozeit Verwendung finden.
Ein für Lokalisationsexperimente gravierender Nachteil des
letzteren Ansatzes ist es jedoch, dass hiermit lediglich
Einzelschichten untersucht werden können, da die Aufnahme
zeit für eine technisch durchaus mögliche Durchführung der
Aufnahme als Mehrschichtverfahren deutlich mehr als 20 s be
trägt und damit nicht mehr vereinbar ist mit der typischen
Zeitskala der zu beobachtenden Aktivierungseffekte.
Die Mehrschichtfähigkeit von Gradientenecho-Sequenzen lässt
sich durch neue Verfahren wie echo-shifting (ES-FLASH) (Liu,
G., et al. Magn.Reson.Med. 30, 68-75(1993)) oder die MUSIC-
Sequenz (T.Lönneker et al., Magn.Reson.Med. 35, 870-874
(1996)) zwar erheblich und signifikant verbessern. Als Nach
teil muss hierbei jedoch in Kauf genommen werden, dass durch
die zusätzlich angewandten Gradientenschaltschritte zusätz
licher gradientenbedingter Lärm entsteht.
Bezüglich der Lärmbelastung ist eine Einzelschicht-Gradien
tenecho Aufnahme zwar deutlich leiser als MUSIC, ES-FLASH
oder gar EPI, jedoch in konventioneller Implementierung im
mer noch so laut, dass Experimente, welche durch Lärm ge
stört werden, nicht oder nur mit Abstrichen durchgeführt
werden können. Beispiele hierfür sind zum einen Untersuchun
gen des akustischen Wahrnehmungsapparates, jedoch auch
Sprachparadigmen sowie Untersuchungen im Schlaf.
Die bisher vorgestellten Lösungen zur Durchführung leiser
MR-Experimente sind entweder technisch sehr aufwendig (A New
Silent MRI Using A Rotating DC Gradient. Z.H. Cho, et al.,
Proc.5th Ann.Meeting ISMRM, p.280 (1997)) oder beruhen auf
Techniken mit intrinsisch niedrigem Signal-zu-Rausch Ver
hältnis (Ultrafast Silent MRI Using FM DANTE Sequence. Z.H.
Cho, et al. Proc.5th Ann.Meeting ISMRM, p.1822 (1997)).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Stan
dardverfahren der eingangs beschriebenen Art mit möglichst
unaufwendigen Mitteln so zu modifizieren, daß eine möglichst
geringe oder gar keine Lärmbelästigung des untersuchten Pa
tienten entsteht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso überraschend
einfache wie wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, daß
die zur Signalanregung und Ortskodierung angewandten zeit
lich veränderlichen Magnetfeldgradienten so angewendet wer
den, dass die Änderung der Stärke von Magnetfeldgradienten
mit einer sigmoidalen Funktion erfolgt, deren Zeitverhalten
dadurch bestimmt ist, dass die durch die Gradientenschaltung
verursachten Lorentzkräfte minimiert werden.
Damit steht ein Verfahren zur Durchführung von kernspintomo
graphischen Messungen insbesondere der Hirnaktivierung be
reit, welches den bei herkömmlichen Verfahren erheblich stö
renden und bei einer Reihe von Untersuchungen auch die Er
gebnisse verfälschenden Lärm der eingesetzten Magnetfeldgra
dienten vermeidet. Das erfindungsgemäße Verfahren beruht da
bei auf dem Prinzip einer Gradientenecho-Sequenz, wobei der
störende Lärm dadurch vermieden wird, dass die zeitlich ver
änderlichen Gradientenfelder mit einer Schaltcharakteristik,
welche keine oder nur geringe akustischen Schwingungen ver
ursacht, angewendet werden. Die Erzeugung von mehreren
Schichten in einem Untersuchungszyklus wird durch die Anwen
dung von speziellen Hochfrequenzanregungsimpulsen zur
Schichtanregung bewirkt, welche mehrere Schichten simultan
anregt, jedoch so, dass die erzeugten Signale jeder Schicht
eine unterschiedliche örtliche Kodierung erhalten und so bei
der Bildrekonstruktion separiert und den jeweiligen Einzel
schichten zugeordnet werden können.
Der erste Schritt des erfindungsgemäßen leisen MR-Verfahrens
entsprechend der Aufgabenstellung beruht auf der Tatsache,
dass der größte Teil des Lärms einer kernspintomographischen
Aufnahme durch die schnellen Schaltvorgänge der zeitlich
veränderlichen Magnetfeldgradienten erzeugt wird. Durch die
lokale Änderung des Magnetfeldes um einige mT in einer Zeit
von unter 1 ms treten sehr starke Lorentzkräfte auf, welche
auf die Gradientenspulen wirken und diese in mechanische
Schwingungen versetzen. Über die Oberfläche des Gradienten
systems werden diese auf die Luft im Magneten übertragen und
führen zur Ausbildung von Schallwellen.
Für die Untersuchungsperson belästigend wirkt dabei zum ei
nen der sogenannte Körperschall, welcher durch direkte me
chanische Übertragung via Gradientenrohr, mechanische Befe
stigung, Patientenliege direkt auf den Kopf wirkt, zum ande
ren die Schallübertragung durch die Luft. Der wahrgenommene
Schallpegel ist daher einerseits über die akustische Charak
teristik des Gesamtsystems bezüglich der Weiterleitung von
Körperschall bestimmt, zum andern auch in nicht unwesentli
chem Umfang durch die Akustik des MR-Raums inklusive der zy
lindrischen Magnetöffnung.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen zur Reduktion des Lärmes be
stehen darin, zum einen die Schaltgeschwindigkeit der Ma
gnetfeldgradienten zu reduzieren und andererseits dafür zu
sorgen, dass die auftretenden periodischen Lorentzkräfte
Schwingungen in einem Frequenzbereich anregen, welcher aus
serhalb von Resonanzmaxima des Untersuchungsraumes liegt.
Bezüglich der Anregung von Schallwellen kommt hierbei der
Umstand zu Hilfe, dass die Schwingungseigenschaften der üb
licherweise eingesetzten Gradientenrohre nicht linear sind
und unterhalb charakteristischer Schaltgeschwindigkeiten zu
keinerlei wahrnehmbaren Schallschwingungen führen. Die die
Schallemissionen verursachenden Lorentzkräfte sind propor
tional zur zeitlichen Änderung des lokalen Magnetfeldes. Die
Schwingung des Gradientenrohres und damit die verursachten
Schallwellen werden in erster Linie durch zeitlich veränder
liche Krafteinwirkung bedingt. Das Frequenzspektrum einer
periodisch wiederholten kernspintomographischen Sequenz
lässt sich damit durch die Fouriertransformierte der 2. Ab
leitung des Gradientenschaltschemas beschreiben. Der wahrge
nommene (Körper- oder Luft-) Schall ergibt sich dann aus der
Übertragungscharakteristik des Systems angewendet auf diese
Sequenz.
Unter einen "sigmoidalen Funktion" wird daher im Sinne der
vorliegenden Erfindung eine Funktion verstanden, deren 2.
Ableitung keine Spitzen, also keine diskreten Extrema auf
weist.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens, bei der die Änderung der Phase der Anre
gungsimpulse von einem Anregungsschritt zum nächsten in Form
eines für jede Einzelschicht konstanten und von Schicht zu
Schicht unterschiedlichen Inkrements erfolgt. Dadurch er
scheinen bei Kodierung des ausgelesenen Signals im Sinne der
zwei-dimensionalen Fourier-Transformation die Bilder der
Einzelschichten nach der Rekonstruktion gegeneinander ver
setzt.
Vorteilhaft ist auch eine Weiterbildung, bei der die Phasen
der Einzel-HF-Impulse zur Anregung der Einzelschichten so
gegeneinander verschoben sind, dass die Hochfrequenzleistung
und damit die spezifische Absorptionsrate erniedrigt wird.
Damit läßt sich eine Hochfrequenz-bedingte Aufheizung des zu
untersuchenden Patienten minimieren.
Diesem Zweck dient auch eine Verfahrensvariante, bei der die
Einzel-HF-Impulse zur Anregung der Einzelschichten zeitlich
versetzt angewendet werden.
Besonders einfach ist eine Weiterbildung dieser Verfahrens
variante, bei der die unterschiedliche Dephasierung der
Spins in Schichtselektionsrichtung durch die vorliegende
und im allgemeinen unbekannte lokale Feldinhomogenität be
wirkt wird, so dass die Signale aus Regionen unterschiedli
cher Homogenität zumindest während eines Teils der Datenak
quisitionszeit rephasiert vorliegen.
Alternativ dazu kann bei einer anderen Verfahrensvariante
die durch den zeitlichen Versatz bedingte unterschiedliche
Dephasierung der MR-Signale bezüglich des Schichtselektions
gradienten dadurch kompensiert werden, dass ein entsprechen
der Gradient während der Signalauslesung angewendet wird.
Auch mit dieser Verfahrensvariante können die Echos inner
halb des Auslese-Zeitfensters zur zeitlichen Deckung ge
bracht werden.
Eine bevorzugte Weiterbildung dieser Verfahrensvarianten
sieht vor, daß die durch den unterschiedlichen Zeitpunkt der
Anregung jeder Einzelschicht bedingte unterschiedliche Echo
zeit der Signale dadurch ausgeglichen wird, dass während der
Signalanregung ein entsprechender Magnetfeldgradient in
Richtung des Lesegradienten angewendet wird. Auf diese Weise
können unterschiedliche Dephasierungen der Signale aus den
Einzelschichten problemlos ausgeglichen werden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Verfahrensvariante wird in
der Zeit zwischen Signalanregung und Signalauslesung ein von
einem Anregungsschritt zum nächsten inkrementierter Gradient
in Richtung des Schichtselektionsgradienten angewendet. Da
durch erfolgt die Signalabfolge der jeweiligen Einzelschich
ten durch eine Linearkombination der für jede Schicht in
charakteristischer Weise phasenkorrigierten Einzelsignale.
Denselben Zweck erfüllt auch eine Verfahrensvariante, bei
der die Phasenänderung der HF-Impulse von einem Anregungs
schritt zum nächsten nach dem Prinzip der Hadamard-Kodierung
erfolgt. Diese Verfahrensvariante ist zwar technisch etwas
einfacher realisierbar als die vorhergehend beschriebene,
dafür müssen etwas schlechter Abbildungseigenschaften in
Kauf genommen werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfin
dungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und
beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaf
ten Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird an
hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die zeitlichen Verläufe von Gradientenschaltungen
sowie deren zugehöriger erster und zweiter Ablei
tung, wobei in der Spalte A ein typisches Schalt
schema für herkömmliche Gradientenschaltungen, in
Spalte B ein Schaltschema für eine parabolische
Schaltcharakteristik und in Spalte C ein Schaltsche
ma für eine sinusoidale Schaltcharakteristik darge
stellt ist;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Anregungs- und Meßsequenz im
zeitlichen Verlauf mit drei simultanen Schichtselek
tionsimpulsen der Frequenzen f1, f2, f3, einem
Schichtselektionsgradienten Gs, einem Lesegradienten
Gr, einem Phasencodiergradienten Gp sowie einem Gra
dientenechosignal Rf, wobei die Veränderung der Gra
dientenamplituden mit parabolischer Schaltcharakte
ristik erfolgt;
Fig. 3 ein Schaltschema wie in Fig. 2 mit Anwendung eines
Sättigungsimpulses S in Anwesenheit eines
Schichtselektionsgradienten in Richtung von Gp;
Fig. 4 Sequenz wie Fig. 2, jedoch mit zeitlich gegeneinan
der versetzten Schichtselektionsimpulsen f1, f2, f3;
Fig. 5 Sequenz wie Fig. 4, jedoch mit kleinem Kompensati
onsgradienten in Schichtselektionsrichtung Gs;
Fig. 6a eine schematische Abfolge der Voxel bei senkrecht
zum Schichtselektionsgradienten Gs ausgerichteter
Schichtebene und Auslesung mit dem Lesegradienten Gr
in einer Richtung senkrecht zum Schichtselektions
gradienten Gs;
Fig. 6b wie Fig. 6a, jedoch mit einem Lesegradienten Gr, der
nicht senkrecht auf dem Schichtselektionsgradienten
Gs steht;
Fig. 7 Sequenz wie Fig. 5, jedoch mit zusätzlichem Kompen
sationsgradienten in Richtung des Lesegradienten Gr;
Fig. 8 Sequenz wie Fig. 4, jedoch mit inkrementiertem Kom
pensationsgradienten in Richtung des Schichtselekti
onsgradienten Gs;
Fig. 9 eine Sequenz zum "Spiral-Imaging"; und
Fig. 10 Abtastschema beim "Spiral-Imaging" im k-Raum.
Fig. 1 zeigt (A) ein typisches Schaltschema als Bestandteil
von MR-Sequenzen, bei welchem ein Gradient zunächst linear
auf eine bestimmte Amplitude hochgefahren wird und nach ei
ner gewissen Zeit auf einen anderen, in diesem Fall negative
Amplitudenwert verändert und schliesslich wieder auf null
gesetzt wird.
Ein typischer Zeitbereich für einen solchen Vorgang liegt im
Millisekundenbereich oder darunter. Die erste Ableitung der
Gradientenamplitude über die Zeit spiegelt die auftretenden
Lorentzkräfte wieder, welche zu einer mechanischen Auslen
kung und Deformation des Gradientenrohrs führen. Schall
schwingungen werden durch die in der zweiten Ableitung re
präsentierten Änderungen der Auslenkung und Deformation be
dingt. Die Abfolge der beobachteten Spitzen der zweiten Ab
leitung führt infolge der zeitlichen Abfolge im Millisekun
denbereich zu Schallschwingungen mit Frequenzen um 1kHZ.
Wie in (B) gezeigt, führt eine Gradientenänderung mit einer
parabolischen Schaltcharakteristik zu einer linearen Ände
rung und damit zu einer zweiten Ableitung mit über die
Schaltzeit konstanten Werten. Die Verteilung der Wirkungsam
plitude über den gesamten Schaltbereich führt zu einer we
sentlichen Reduktion der Schallamplitude. Bei einer sinusoi
dalen Schaltung (C) werden die lärmverursachenden Spitzen
ebenfalls vermieden.
Die passive Schalldämmung eines Kernspintomographiesystems
besitzt typischerweise eine nicht-lineare Dämpfungscharakte
ristik, wobei niederfrequente Frequenzanteile stärker ge
dämpft werden als hochfrequente. Diese mit der Frequenz mo
noton abfallende Dämpfungscharakteristik kann durch die aku
stischen Eigenschaften des Patiententunnels sowie des Unter
suchungsraumes erheblich beeinflusst werden, so dass die Ge
samtübertragungsfunktion zu einer komplexen Funktion der An
regungsfrequenz wird.
Eine Messung der gesamten Übertragungsfunktion lässt sich
zweckmässigerweise durch frequenzabhängige Bestimmung des
Schalldrucks durchführen, wobei die Gradienten sinusoidal
geschaltet werden und die Frequenz der Sinusmodulation im
relevanten Bereich variiert wird. Insbesonders zur Bestim
mung der hochfrequenten Anteile lässt sich alternativ dazu
das akustische Geräuschspektrum auch durch Anwendung eines
kurzen Schallimpulses bestimmen. Hierbei bleiben dann aller
dings diejenigen Schallanteile, welche sich über Resonanz in
Form stehender Wellen ausbilden, weitgehend unberücksich
tigt. Insbesondere für Räume ohne schalldämmende Elemente
erfolgt die Messung dann besser durch periodische Wiederho
lung von Gradientenpulsen, welche auch die Messung von sich
ausbildenden stehenden Schallwellen erlauben. Bei stark
nichtlinearer Schallcharakteristik empfiehlt es sich, das
Schallspektrum direkt mit der zu verwendenden kernspintomo
graphischen Messsequenz zu ermitteln.
Aus der Tatsache, dass das Schallspektrum sich in erster Nä
herung aus der zweiten Ableitung der Gradientenschaltsequenz
ergibt folgt, dass schnelle Änderungen der Gradientenschalt
vorgänge vermieden werden sollten. Dies lässt sich dadurch
erreichen, dass die üblicherweise eingesetzte trapezförmige
Gradientenschaltung durch eine sigmoide Schaltcharakteristik
ersetzt wird. Je nach Schallübertragungsfunktion kann es
hierbei von Vorteil sein, die Schaltung mit konstanter 2.
Ableitung (also als jeweils quadratisch ansteigende und wie
der abfallende Funktion) durchzuführen oder mit einer Cha
rakteristik mit zeitlich veränderlicher 2. Ableitung (etwa
sinusoidal). Die Schaltzeit zur Änderung der Gradientenam
plitude richtet sich dann nach dem noch als akzeptabel be
trachteten Schallpegel.
Die hierbei auftretenden tolerierbaren Schaltzeiten lassen
allerdings Messsequenzen, welche viele und schnell veränder
liche Schaltvorgänge erfordern, nicht mehr zu. Daher ist
dieses Prinzip nicht mit EPI-, MUSIC- und nur mit Einschrän
kungen mit ES-FLASH vereinbar.
Eine einfache Einzelschichtaufnahme mittels Gradientenecho-
Sequenz lässt sich zwar durch langsame Schaltvorgänge der
Magnetfeldgradienten realisieren, erfüllt jedoch nicht den
Erfindungszweck der möglichen Untersuchung mehrerer Schich
ten mit adäquater räumlicher und zeitlicher Auflösung.
Für das erfindungsgemässe Verfahren muss die Gradientenecho
sequenz daher so modifiziert werden, dass die Untersuchung
mehrerer Schichten möglich ist, jedoch ohne oder zumindest
nur mit geringfügiger Erweiterung der Zahl der Schaltschrit
te der Magnetfeldgradienten.
Eine Möglichkeit der Aufnahme aus mehreren Schichten ist da
bei durch Anwendung des Prinzips der Verwendung mehrschicht
selektiver Pulse gegeben, wie sie aus (J.Hennig Magn.Re
son.Med. 25: 289-298 (1992)) und (G.H.Glover, US Patent
4,843,322 (1989)) bekannt sind. Diese Pulse beruhen auf ei
ner Überlagerung von Pulsen, welche jeweils eine einzelne
Schicht anregen.
Die Überlagerung der Einzelpulse erfordert dabei keineswegs
die Verwendung mehrerer Hochfrequenzsender nebst Hochfre
quenzspulen. Vielmehr lässt sich die Überlagerung als einfa
che Summe der Einzelsignale berechnen, so dass gerätetech
nisch lediglich ein einziger Hochfrequenzimpuls verwendet
werden muss, dessen Profil der geforderten Überlagerung ent
spricht.
Im Sinne einer zwei-dimensionalen Fouriertransformation wird
dabei die sogenannte k-Raum Matrix durch Wiederholung der
Aufnahme unter Variation des Phasengradienten zeilenweise
gefüllt. Die Phasenlage der Pulse jeder Einzelschicht wird
bei jedem Anregungsschritt bezüglich der Referenzphase um
einen Betrag fortgeschaltet, welcher von einem Anregungs
schritt zum nächsten konstant ist, jedoch für jede angeregte
Einzelschicht unterschiedlich. Für in unterschiedlich ange
regte Schichten wählt man günstigerweise das Phaseninkrement
Φi der i-ten Schicht zu
Φi = 2π (i-1)/m (1).
Im k-ten Aufnahmeschritt hat daher die i-te
Schicht einen Phasenversatz von
ΦI, k = 2π k(i-1)/m (2).
In diesem Fall erscheinen nach der Fouriertransformation die
Bilder der Einzelschichten um jeweils 1/m-tel der Bildgrösse
in Phasenkodierrichtung gegeneinander versetzt. Eine über
lappungsfreie Darstellung lässt sich dadurch erreichen,
dass entweder das Abbildungsfeld der Datenaufnahme bei
gleichbleibender Zahl der Bildpixel, also unter Reduktion
der Bildauflösung, entsprechend vergrössert wird, wobei die
se Vergrösserung in einer bevorzugten Implementierung ledig
lich in der Phasenkodierrichtung des Bildes erfolgt.
Das Schaltschema einer solchen Sequenz ist in Fig. 2 gezeigt.
Nach Anschalten eines Schichtselektionsgradienten Gs werden
simultan drei Schichtselektionspulse mit den Frequenzen f1,
f2 und f3 angelegt, deren Bandbreite so beschaffen ist, dass
sie kleiner oder gleich gross der Differenz der jeweiligen
Frequenzen ist um so in Verbindung mit Gs simultan Spins in
mehreren separaten Schichten anzuregen.
Nach Beendigung der Schichtselektionspulse wird durch Anwen
dung eines Lesegradienten Gr sowie eines Phasenkodiergradi
enten Gp ein Signal im Sinne eines Gradientenechos ein Si
gnal Rf erzeugt, wobei die Veränderung der Gradientenampli
tuden entsprechend dem erfindungsgemässen Verfahren mit ei
ner allmählichen (in diesem Fall parabolischen) Schaltcha
rakteristik erfolgt. Die Amplitude des Phasenkodiergradien
ten wird von einer Anregung zur nächsten geändert, um auf
diese Weise nach mehrfacher Wiederholung einen Datensatz zur
zwei-dimensionalen Fouriertransformation zu erhalten.
Bei Untersuchungen, welche lediglich einen Teilbereich des
Kopfes erfassen sollen, besteht auch die Möglichkeit der Si
gnalsättigung der nicht zu beobachteten Körperanteile mit in
der Literatur bekannten Sättigungsverfahren. Eine gängige
Methode hierzu besteht in der Anwendung eines Sättigungsim
pulses S in Anwesenheit eines Schichtselektionsgradient in
Richtung von Gp, wobei die Amplitude von S so gewählt wird,
dass die z-Magnetisierung der durch die Bandbreite und Fre
quenz von S sowie der Amplitude von Gp selektierten betrof
fenen Spins zum Zeitpunkt der Anwendung der Anregungsimpulse
gerade null ist und damit keinen Signalbeitrag liefert
(Fig. 3).
Eine Alternative zur Vermeidung von unerwünschten Überlap
pungen der Bilder unterschiedlicher Schichten besteht auch
in einer Erweiterung des Abbildungsfeldes in Phasenkodier
richtung um das m-fache bei entsprechend reduzierter Auflö
sung in Phasenkodierrichtung. Eine Vergrösserung des Abbil
dungsfeldes um das m-fache und damit eine Beibehaltung der
Bildauflösung in Phasenrichtung ist zwar auch möglich, führt
jedoch zu einer Verlängerung der Messzeit auf Grund der not
wendigen grösseren Zahl von Messschritten mit unterschiedli
cher Phasenkodierung.
Ein Problem bei der Anwendung von Mehrfachselektionspulsen
besteht in der Tatsache, dass diese bei einfacher kohärenter
Überlagerung die m-fache Amplitude gegenüber einem äquiva
lenten Einzelschichtpuls aufweisen. Die insgesamt angewandte
Hochfrequenzleistung steigt damit mit m2, was insbesondere
bei Geräten mit hoher Feldstärke von 2T oder mehr, wie sie
bevorzugt für den angestrebten Anwendungszweck eingesetzt
werden, zu Problemen bezüglich der Überschreitung der zuläs
sigen SAR (=specific absorption rate) führt.
In (J.Hennig Magn.Reson.Med. 25: 289-298 (1992)) wurde be
reits aufgezeigt, dass sich dieses Problem bei nicht-kohä
renter Überlagerung reduzieren lässt, so dass dann die Hoch
frequenzleistung lediglich linear mit der Schichtenzahl an
steigt.
Eine andere Möglichkeit der Leistungsreduktion beruht darin,
die für die Anregung der Einzelschichten verwendeten Puls
profile zeitlich gegeneinander versetzt anzuwenden, wie dies
in Fig. 4 gezeigt ist. Bei dieser Art der Implementierung
werden die Spins der einzelnen Schichten auf Grund des zeit
lichen Versatzes der Einzelanregungsimpulse der dephasieren
den Wirkung des Schichtselektionsgradienten unterschiedlich
lang ausgesetzt. Eine exakte Rephasierung tritt daher ledig
lich für Spins einer einzelnen Schicht auf, während die
Spins der jeweils anderen Schichten eine Dephasierung quer
zur Schichtebene aufweisen.
Die Grösse dieser Dephasierung hängt vom zeitlichen Versatz
der Pulse gegeneinander sowie von der Stärke des verwendeten
Schichtselektionsgradienten ab. Eine Dephasierung um ca. 90°
kann dabei als gerade noch tolerabel angesehen werden, da
eine solche Dephasierung und der damit verbundene Signalver
lust bei den verwendeten Sequenzen durchaus auch auf Grund
von Magnetfeldinhomogenitäten auftreten kann.
Diese Dephasierung kann dann vermieden werden, wenn während
der Zeit des Auslesens der Daten ein kleiner Kompensations
gradient in Schichtselektionsrichtung angelegt wird, welcher
dazu führt, dass die beobachteten Signale zu jeweils einem
bestimmten und von Schicht zu Schicht leicht unterschiedli
chen Zeitpunkt innerhalb des Datenakquisitionsfensters refo
kussiert werden (Fig. 5).
Es ist allerdings zu beachten, dass durch die verwendeten
Zusatzgradienten die Richtung von Schichtselektionsgradient
und Lesegradient nicht mehr senkrecht aufeinanderstehen.
Wie in Fig. 6a schematisch dargestellt, bestimmt normaler
weise die Senkrechte zum Schichtselektionsgradienten Gs die
Ausrichtung der Schichtebene (= horizontale Voxelkante).
Die Senkrechte des seinerseits orthogonal zum Schichtselek
tionsgradienten Gs angelegten Lesegradienten Gr bestimmt die
Blickrichtung auf das Voxel (= vertikale Voxelkante). Wenn
also Schichtselektionsgradient Gs und Lesegradient Gr ortho
gonal sind, ergeben sich rechteckige Voxel.
Fig. 6b zeigt schematisch, dass die in einem Bildpunkt zu
sammengefassten Signale eines Voxels nicht mehr aus einem
Quader senkrecht zur Bildebene stammen, wenn Schichtselekti
onsgradient Gs und Lesegradient Gr nicht mehr orthogonal
sind. Die Kanten des Voxels sind dann vielmehr in Richtung
der durch Schichtselektions- und Lesegradienten definierten
Bildebene gekippt.
In Anhang A ist gezeigt, welche Bedingungen für die zusätz
lichen Gradienten jeweils erfüllt sein müssen und welche
Bildgeometrie sich daraus ergibt. Der Zeitpunkt der nominel
len Refokussierung bezüglich Lese- und Schichtselektionsgra
dient ist in dieser Implementierung unterschiedlich. Solange
der Unterschied der Echoauslesezeit in einem Bereich von
+/-20% bleibt, ist der sich dadurch ergebende Kontrastunter
schied der Einzelbilder der Schichten für den Anwendungs
zweck allerdings unerheblich.
Die unterschiedliche Auslesezeit lässt sich korrigieren,
wenn während der Anwendung der Pulse ein entsprechender Gra
dient in Richtung des Lesegradienten geschaltet wird. Die
vollständig kompensierte Sequenz ist in Fig. 7 dargestellt.
Analog lässt sich die unterschiedliche Dephasierung der
Spins in den Einzelschichten auch dadurch kompensieren, dass
in Schichtselektionsebene ein kleiner und von Aufnahme
schritt zu Aufnahmeschritt analog zum Phasenkodiergradient
inkrementierter Gradient angewandt wird (Fig. 8). Dies führt
zu einer Kippung der Voxelkanten in Richtung des Phasenko
diergradienten.
Bei beiden Varianten ist zu beachten, dass die Nicht-Ortho
gonalität der Bildebene zur Schichtselektionsebene nur für
kleine Kippwinkel θ tolerierbar ist (θ « 30°, bevorzugte
Werte sind 10° oder weniger), da ansonsten eine starke Bild
unschärfe infolge eines Verlustes an Kanteninformation auf
tritt. Allgemein gilt, dass der akzeptable Wert für θ umso
kleiner ist, je dicker die untersuchte Schicht im Vergleich
zur Bildauflösung wird.
Schliesslich soll noch darauf hingewiesen werden, dass das
lässt, welche nicht auf einer Bildkodierung nach dem Prinzip
der zwei-dimensionalen Fouriertransformation beruhen. Solche
Verfahren sind zum Beispiel durch die Methode der Signalko
dierung im Sinne einer gefilterten Rückprojektion bekannt
oder auch im Sinne des sogenannten "Spiral-Imaging". Vor al
lem letzteres eignet sich auf Grund der Art der Signalkodie
rung besonders zur Implementierung als "stille" Sequenz.
Hierbei werden während der Signalauslesung beide Gradienten
in der Bildebene so verändert, so dass die Signalkodierung
einer Spirale im k-Raum folgt (Fig. 9).
Die in den bisherigen Sequenzen als Gr und Gp bezeichneten
Gradienten werden nun als Gx und Gy bezeichnet, da hier kei
ne offensichtliche Unterscheidung als Lese- oder Phasenko
diergradient möglich ist. Die drei Gradienten Gs, Gx und Gy
kennzeichnen jedoch wie bisher senkrecht aufeinanderstehende
Magnetfeldgradienten.
Bei einer für den Anwendungszweck akzeptablen Aufnahmezeit
von 30-50 ms und unter Einbehaltung der Rahmenbedingung ei
ner zur Lärmunterdrückung hinreichend langsamen zeitlichen
Änderung der Magnetfeldgradienten lässt sich der sogenannte
k-Raum nicht mit einer zur Bildrekonstruktion ausreichend
dichten Spirale abtasten, vielmehr gelingt lediglich die Ab
tastung von typischerweise 1-4 Windungen pro Aufnahme
schritt. Im Sinne einer segmentierten Aufnahme lässt sich
eine hinreichend vollständige Abtastung durch Wiederholung
unter entsprechender Änderung der Spirale erreichen
(Fig. 10).
Die Aufnahme von mehreren simultanen Schichten entsprechend
der obigen Beschreibung wird dann im einfachsten Fall so
durchgeführt, dass für m Schichten entsprechend obiger Be
schreibung die Aufnahme für jede Teilspirale m-fach wieder
holt wird, wobei die Phase der Pulse jeder Einzelschicht,
wie beschrieben, von einer Aufnahme zur nächsten weiterge
schaltet wird. Das Signal der einzelnen Schichten lässt sich
daraus dann durch Linearkombination der aufgenommenen Signa
le errechnen. Zur Bestimmung des Signals Si der i-ten
Schicht werden daher die jeweils m aufgenommenen Signale in
ihrer Phase so korrigiert, dass sämtliche Teilsignale der
i-ten Schicht kohärent sind. Für die k-te Teilaufnahme Sk
(mit k= 1 bis m) beträgt diese Korrektur folglich entspre
chend (2):
-ΦI,k =-2π k(i-1)/m.
Si ergibt sich daher zu
Da bei diesem Vorgehen die m Einzelsignale der anderen
Schichten gleichmässig dephasiert vorliegen, werden sie bei
der Aufsummierung ausgemittelt. Durch die m-fache Wiederho
lung der jeweiligen Teilspiralen verlängert sich dabei die
Aufnahmezeit um den Faktor m. Auf Grund der intrinsisch
schnelleren Datenaufnahme durch die geringere Anzahl von
Teilspiralen zur hinreichend dichten Aufnahme der k-Raumda
tenmatrix ist dies jedoch mit den zeitlichen Rahmenbedingun
gen einer Aufnahme unter 20 s durchaus zu vereinbaren.
Gegenüber der sequentiellen Aufnahme von m Einzelschichten,
welche in derselben Messzeit durchgeführt werden kann, bie
tet diese Art der Aufnahme eine Verbesserung des Signal-zu-
Rausch Verhältnisses um den Faktor m1/2. Auch bei dieser Im
plementierung kann es günstig sein, eine durch einen zeitli
chen Versatz der Anregungsimpulse erzielte unterschiedliche
Dephasierung der Signale der einzelnen Schichten durch einen
schwachen Gradienten in Schichtselektionsebene während der
Datenauslesung sukzessive von Schicht zu Schicht zu kompen
sieren. Auf Grund der speziellen Abbildungseigenschaften
nicht-rectilinearer k-Raum-Abtastungsverfahren werden da
durch nämlich eventuelle Restsignale der jeweils durch Line
arkombination nicht vollständig kompensierten Signale als
diffuse und daher wenig störende Artefakte über die Bildebe
ne ausgebreitet. Eine Implementierung des Verfahrens kann
auch mit simultanen Einzelpulsen analog zu Fig. 2 durchge
führt werden.
Dieselbe Strategie lässt sich auch für andere Ortskodie
rungsverfahren wie gefilterte Rückprojektion und selbst für
nicht-Fourierkodierungsverfahren wie Wavelet-encoding, sin
gular value decomposition (SVD) u.ä. anwenden.
Schliesslich sei noch darauf hingewiesen, dass eine eindeu
tige Kodierung der Signale der Einzelschichten auch dadurch
möglich ist, dass die Phase der Anregungsimpulse entspre
chend dem Prinzip der Hadamard-Kodierung erfolgt.
Abschliessend sei noch erwähnt, dass das hier beschriebene
Verfahrensprinzip auch zur Durchführung von MR-tomographi
schen Untersuchungen angewendet werden kann, die nicht zur
Beobachtung der Hirnaktivierung dienen. So können die be
schriebenen Sequenzen beispielsweise überall dort eingesetzt
werden, wo der bei herkömmlichen MR-Untersuchungen auftre
tende Gradientenlärm für den Patienten belastend ist oder
aus anderen Gründen vermieden werden soll. Beispiele sind
Untersuchungen an schlafenden Patienten und Probanden, ins
besonders Kleinkindern oder an besonders schreckhaften Per
sonen.
Schliesslich soll noch darauf hingewiesen werden, dass sich
das in Fig. 5 gezeigte Prinzip der sukzessiven Refokussierung
der Einzelsignale durch Anlegen eines Gradienten in Schicht
ebene und damit die Beobachtung eines Bildes mit zur Bilde
bene gekippten Voxeln auch dazu eignet, nicht absichtlich
herbeigeführte unterschiedliche Dephasierung von Signalen zu
kompensieren. Es kann vielmehr auch dazu angewendet werden,
unabsichtliche und unbekannte Dephasierungen, wie sie etwa
durch lokal unterschiedliche Feldhomogenitäten verursacht
werden, zumindest über einen partiellen Teil des Aufnahme
fensters zu kompensieren und kann damit zur Verbesserung der
Bildqualität auch konventioneller Aufnahmen wie konventio
nelle Gradientenecho-Sequenzen aber auch echo planar imaging
verwendet werden.
Die Bandbreite der Einzelpulse jeder Schicht sei BW, die
Zahl der Schichten n, die Schichten sind unmittelbar anein
andergrenzend, so dass der Abstand von Schichtmitte zu
Schichtmitte ebenfalls BW beträgt. Bei einer zeitlichen Ver
zögerung dt gegeben durch
dt = 1/(n BW) (A1)
der Abfolge der Einzelpulse tritt völliger Kohärenzverlust
der Profile der Einzelpulse ein, da bei diesem zeitlichen
Abstand die relative Phase der benachbarten Schichten zuge
ordneten Pulse gerade 360°/n beträgt, das heisst, die Vekto
ren des Hochfrequenzfeldes sind in der Ebene gleich verteilt.
Bei einer Schichtdicke SL errechnet sich die verwendete Gra
dientenstärke Gs des Schichtselektionsgradienten zu:
Gs = BW/SL 1/γ, (A2)
Gs = BW/SL 1/γ, (A2)
wobei γ das gyromagnetische Verhältnis darstellt.
Das Gradientenintegral zwischen der Mitte des zeitlich er
sten und letzten Pulses beträgt demnach
Gs dt = 1/(n SL) 1/γ (A3).
Es ist damit nur von der Distanz der jeweils äussersten
Schichten abhängig, nicht jedoch von der Bandbreite der ver
wendeten Pulse.
Bei einer Auslesezeit AQ der Signale ergibt sich die Stärke
des während der Aufnahme anzulegenden Gradienten Gsr in
Schichtselektionsrichtung zu
Gsr = Gs dt/aq.
Für eine Aufnahme mit einer Aufnahmezeit aq für MX Daten
punkte ergibt sich eine spektrale Weite SW der Aufnahmefre
quenz zu
SW = MX/(2 aq).
Die Stärke des Lesegradienten Gr zur Erreichung eines
Beobachtungsfensters der Grösse FOV ist damit gegeben durch
Gr = MX/(2 aq FOV) 1/γ (A4).
Für typische Werte von BW= 1kHz, SL= 5mm, n=3, aq= 25.6 ms,
FOV=25 cm und MX=256 ergibt sich
Gsr = 0.061 mT/m.
Der Lesegradient beträgt
Gr = 0.469 mT/m.
Der Kippwinkel α der Voxel zur Bildebene beträgt damit
arctan α = Gsr/Gr und damit α = 7.41°.
Ein solcher Kippwinkel ist durchaus vertretbar und führt zu
keiner nennenswerten Reduktion der Bildqualität. Bei einem
grösseren Gsr tritt die Refokussierung der Signale der Ein
zelschichten während eines Zeitintervals, welches kleiner
als aq ist, auf. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass der ne
gative Gradient in Schichtselektionsrichtung zwischen der
Zeit der Anregung durch die Hochfrequenzimpulse und der Da
tenauslesung eine Amplitude hat, so, dass die Spins aller
Schichten zu einem definierten und innerhalb des Acquisiti
onsfensters liegenden Zeitpunkt rephasiert werden.
Claims (10)
1. Verfahren der Kernspin(= MR)tomographie, bei welchem
ein MR-Signal aus mehreren Schichten eines Untersu
chungsvolumen durch gleichzeitiges Anlegen von mehreren
Hochfrequenz(= HF)-Impulsen mit jeweils schmalem Anre
gungsprofil unter Anwesenheit eines Schichtselektions
gradienten angeregt wird, wobei die Phase der jeder
einzelnen Schicht zugeordneten Einzel-HF-Impulse von
einem Anregungsschritt zum nächsten in für jede Schicht
eindeutiger Weise variiert wird, und bei welchem eine
Signalerzeugung durch Gradientenumkehr im Sinne eines
Gradientenechos erfolgt
dadurch gekennzeichnet, dass
die zur Signalanregung und Ortskodierung angewandten
zeitlich veränderlichen Magnetfeldgradienten so ange
wendet werden, dass die Änderung der Stärke von Magnet
feldgradienten mit einer sigmoidalen Funktion erfolgt,
deren Zeitverhalten dadurch bestimmt ist, dass die
durch die Gradientenschaltung verursachten Lorentzkräf
te minimiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Änderung der Phase der Anregungsimpulse von einem
Anregungsschritt zum nächsten in Form eines für jede
Einzelschicht konstanten und von Schicht zu Schicht un
terschiedlichen Inkrements erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die Phasen der Einzel-HF-Im
pulse zur Anregung der Einzelschichten so gegeneinander
verschoben sind, dass die Hochfrequenzleistung und da
mit die spezifische Absorptionsrate erniedrigt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die Einzel-HF-Impulse zur
Anregung der Einzelschichten zeitlich versetzt angewen
det werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die unterschiedliche Dephasierung der Spins in Schicht
selektionsrichtung durch die vorliegende und im allge
meinen unbekannte lokale Feldinhomogenität bewirkt
wird, so dass die Signale aus Regionen unterschiedli
cher Homogenität zumindest während eines Teils der Da
tenakquisitionszeit rephasiert vorliegen.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die durch den zeitlichen Versatz bedingte unterschied
liche Dephasierung der MR-Signale bezüglich des
Schichtselektionsgradienten dadurch kompensiert wird,
dass ein entsprechender Gradient während der Signalaus
lesung angewendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass die durch den unterschiedlichen
Zeitpunkt der Anregung jeder Einzelschicht bedingte un
terschiedliche Echozeit der Signale dadurch ausgegli
chen wird, dass während der Signalanregung ein entspre
chender Magnetfeldgradient in Richtung des Lesegradien
ten angewendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass in der Zeit zwischen Signalanregung
und Signalauslesung ein von einem Anregungsschritt zum
nächsten inkrementierter Gradient in Richtung des
Schichtselektionsgradienten angewendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 8, da
durch gekennzeichnet, dass die Ortskodierung der MR-Si
gnale aus der Bildebene im Sinne des Verfahrens des
"spiral imaging" erfolgt und die zugrundeliegende Se
quenz zur Messung von m Einzelschichten m-fach wieder
holt wird, wobei die Phase des zur Anregung jeder Ein
zelschicht verwendeten HF-Impulses von einem Anregungs
schritt zum nächsten in Form eines für jede Einzel
schicht konstanten und von Schicht zu Schicht unter
schiedlichen Inkrements erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 8, da
durch gekennzeichnet, dass die Phasenänderung der HF-Impulse
von einem Anregungsschritt zum nächsten nach
dem Prinzip der Hadamard-Kodierung erfolgt.
Priority Applications (2)
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DE1998114950 DE19814950A1 (de) | 1998-04-03 | 1998-04-03 | Verfahren der Kernspintomographie zur geräuschlosen Durchführung von Untersuchungen insbesondere der Hirnaktivierung |
GB9907652A GB2337125B (en) | 1998-04-03 | 1999-04-01 | Magnetic resonance imaging method for noise-free investigations,in particular of brain activation |
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DE1998114950 DE19814950A1 (de) | 1998-04-03 | 1998-04-03 | Verfahren der Kernspintomographie zur geräuschlosen Durchführung von Untersuchungen insbesondere der Hirnaktivierung |
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ID=7863474
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DE1998114950 Ceased DE19814950A1 (de) | 1998-04-03 | 1998-04-03 | Verfahren der Kernspintomographie zur geräuschlosen Durchführung von Untersuchungen insbesondere der Hirnaktivierung |
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GB (1) | GB2337125B (de) |
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GB9907652D0 (en) | 1999-05-26 |
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