DE19814228A1 - Verfahren zur Abrechnung von Energieeinheiten beim Betrieb eines Blockheizkraftwerkes für mehrere Verbraucher in Abhängigkeit vom tatsächlichen Energiepreis - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrauchs- und kostengerechten Abrechnung von Strom und/oder Wärme beim Betrieb eines Blockheizkraftwerkes im Verbund für mehrere Abnehmer.

Blockheizkraftwerke werden zur dezentralen Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt, neben der Versorgung von Industriebetrieben wird auch zunehmend die Eigenversorgung eines Verbundes von privaten Haushalten mit einem zentralen BHKW durchgeführt. Von einem zentralen BMKW werden Wärme und Strom in die einzelnen Haushalte verteilt und stehen dem Verbraucher zur Verfügung. Insbesondere bei dem Bau neuer Siedlungen und einem Energieversorgungsverbund aus mehrere Haushalten ist der Einsatz einer dezentralen Energieversorgung für die einzelnen Haushalte sinnvoll, da neben dem Strom den einzelnen Haushalten gleichzeitig die Abwärme zur Verfügung steht, d. h. sie heizen zum Nulltarif. Die relativ hohen Anschaffungs- und Betriebskosten machen die Anschaffung im Rahmen einer Siedlung und Umlage auf die einzelnen Haushalte sinnvoll, da die einzelnen Gebäude auch nur noch über den Warmwasser und Stromanschluß vom EHKW verfügen. Es entfallen Heizungskessel, möglicherweise Heizöltank und die Anschlußkosten für Gas- und Stromanschluß der Energieversorgungsunternehmen (EVUs).

Durch die Nutzung der Abwärme eines BHKW erhöht sich der Wirkungsgrad der eingesetzten Energie gegenüber von EVUs erzeugtem Strom erheblich. Er ist weiterhin darin begründet, daß die elektrischen Verluste durch die Energieübertragung über lange Wege bei den EVUs bei diesem Konzept der lokalen Energieerzeugung nicht auftreten.

Beim Einsatz eines BHKW für private Haushalte wird die Anlage für die Spitzenlast des Wärmebedarf ausgelegt und verfügt oft neben einem Gasanschluß oder einen Gastank hinaus auch über einen Anschluß an das öffentliche Stromnetz.

Sollte die erforderliche elektrische Energie der angeschlossenen Verbraucher größer sein als diese Nennleistung, können Spitzenzeiten über externen Strom abgedeckt werden.

Gleichzeitig kann über diesen Anschluß aber auch der vom BHKW erzeugte Strom, der nicht von den angeschlossenen Verbrauchern genutzt wird, in das Netz eingespeist werden, und wird von den EVUs vergütet. Die tatsächlich einzusetzende Primärenergie und ihre damit verbundenen Kosten sind neben jahreszeitlichen Schwankungen - im Sommer ist Gas oder Flüssigbrennstoff günstiger als im Winter - auch Tagesschwankungen unterworfen.

In Zeiten allgemein hohem Stromverbrauchs müssen auch Spitzentarife an die EVU gezahlt werden. Von den angeschlossenen Verbrauchern nicht benötigter Strom kann in das öffentliche Netz eingespeist werden und erwirtschaftet so zusätzlich einen Profit.

Beispielbeschreibung einer Patenanmeldung

Aufgabe der Erfindung ist es, die für die Erzeugung von Strom und/oder Wärme notwendigen Energiekosten zu errechnen und verbrauchsabhängig auf die einzelnen Haushalte umzulegen, um einen erzielten Energiespareffekt als Kostenersparnis direkt an die Verbraucher weiterzugeben.

Entsprechend dem Stand der Technik und geltender Vorschriften wird dabei der tatsächliche Energieverbrauch der einzelnen Haushalte auch weiterhin über geeichte konventionelle Strom- und Wärmezähler erfaßt.

Im Rahmen der Erfindung wird zusätzlich ein zweiter Leistungsmesser pro Haushalt installiert, welcher die abgenommene Leistung für den Verbraucher über die einzustellenden Stromtarife direkt in eine in dem Moment der Abnahme zu zahlende Gebühr umgerechnet und auf einer Anzeige darstellt. Dies ist insbesondere interessant für den Fall der Überlast und der Notwendigkeit der Abnahme von externem Strom zu Spitzenzeiten.

Die Informationen über die gesamte Auslastung des Motors wird über eine programmierbare digitale Steuerung aufgenommen, welche die aktuellen Energiekosten errechnet und den einzelnen Haushalten über eine einfache Anzeige zur Verfügung gestellt. Die Anzeige kann dabei wahlweise eine direkte Berechnung der aktuellen Kosten und Darstellung in Form einer digitaler Anzeige sein, denkbar ist aber z. B. auch der Einsatz eines konventionellen analogen Leistungsmessers. Die digitale Steuerung verändern entsprechend dem momentanen Tarif die Spannung des Spannungspfades so, daß das Produkt aus Spannung und Strom dem zu zahlenden Tarif entspricht. Der analoge Zähler würde bei günstigeren Tarifen langsamer laufen, als der geeichte Zähler; ist der Tarif teuerer als der Standardtarif für den geeichten Zähler läuft der zweite Zähler schneller.

Die Abrechnung der verbrauchten Energie erfolgt nun wahlweise entsprechend dem geeichten Zähler oder dem nicht geeichten zweiten Zähler, welcher die Energieeinsparungen berücksichtigt, jedoch nur, wenn dieser Zähler einen geringeren Zählstand erreicht ist als der geeichte Zählstand.

Ein höherer Zählstand des zweiten Zählers weist darauf hin, daß der Verbraucher vermehrt in Spitzenzeiten "teuere" Energie genutzt hat. In diesem Fall wird nach dem gesetzlich vorgeschriebenen geeichten Zähler abgerechnet.

Über diese Information kann vom einzelnen Verbraucher entschieden werden, besonders "energiefressende" Geräte zu- oder abzuschalten, um z. B. nicht teuren externen Strom abnehmen zu müssen. Denkbar ist an dieser Stelle eine Anzeige mit geschalteten Ausgängen Mit geschalteten Leistungsausgängen ("Ampelschaltung" mit roten, gelben und grünen LEDs die sich entsprechen dem aktuellen Strompreis ein- und ausschalten) kann der Verbraucher die Möglichkeit erhalten, direkt elektrische Geräte anzuschließen, um z. B. "Stromfresser" nur auf günstigem Verbrauch laufen zu lassen.

Der Verbraucher hat immer die Informationen über die Kosten seines aktuellen Energieverbrauchs und kann über sein Verbrauchsverhalten direkt seine Energieabrechnung beeinflussen.

Claims (8)

1. Verfahren zur Abrechnung von Energieeinheiten beim Betrieb eines Blockheizkraftwerk mehrere Verbraucher in Abhängigkeit vom tatsächlichen Energiepreis, dadurch gekennzeichnet, daß eine digitale Steuerung die momentanen tatsächlichen Kosten für die Energieerzeugung ermittelt und die Kosten für jeden einzelnen Verbraucher aus deren Energieabnahme errechnet.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Information über den momentanen Tarif und/oder dem Gesamtverbrauch den einzelnen Paushalten in Form einer digitalen oder analogen Anzeige zur Verfügung gestellt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige über den Gesamtverbrauch zur Abrechnung des Energieverbrauchs der einzelnen Haushalte genutzt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die analoge Anzeige als konventioneller Leistungszähler mit Strom und Spannungspfad ausgeführt wird, bei dem die digitale Steuerung die Amplitude der Spannung des Spannungspfades entsprechend des Tarifes ändert, um so die Zählung der verbrauchten Einheiten zu beeinflussen.

5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzeige als Ampelschaltung ausgeführt wird, in der farbige LEDs (rot, gelb und grün) den momentanen Tarif in drei Kostenkategorien aufteilen.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ampelschaltung ebenfalls direkt genutzt werden kann, um angeschlossene Gerate entsprechend einem Tarif einzuschalten.

7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Haushalte mit ihrem Verhalten beim Energieverbrauch die Höhe ihrer Abrechnung beeinflussen können.

8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die digitale Steuerung die einzelnen Tarife für die Energieeinheiten gespeichert hat und diese auch später aktualisiert werden können.