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Diese
Erfindung betrifft elektrochemische Festkörpervorrichtungen, die aus
einer oder mehreren Elektroden in Kontakt mit einer Festkörper-Elektrolytmembran
bestehen. Insbesondere betrifft diese Erfindung elektrochemische
Festkörpervorrichtungen,
in denen ein geringerer Gesamtinnenwiderstand der Zelle in einer
besseren Leistungsfähigkeit
der Vorrichtung, wie etwa von Festoxid- oder Keramikbrennstoffzell-Vorrichtungen oder
Festoxid- oder Keramikelektrolysezellen resultiert.
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Eine
elektrochemische Festkörperzelle
umfaßt
zwei Elektroden, die Anode und die Kathode, und eine dichte Festelektrolytmembran,
welche die Anoden- und Kathodenbereiche der Zelle trennt. Die anodischen
und kationischen Reaktionen treten an den Grenzflächen Anode/Elektrolyt
bzw. Kathode/Elektrolyt auf. Die Festelektrolytmembran ist ein Material,
das in der Lage ist, ionische Spezien, wie etwa Sauerstoffionen,
Natriumionen, Fluoridionen oder Wasserstoffionen, zu leiten, das
jedoch eine geringe spezifische elektrische Leitfähigkeit
aufweist. Die Elektrolytmembran muß für die elektrochemischen Reaktanten
undurchlässig
sein.
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Es
ist bekannt, eine Festoxid-Brennstoffzelle herzustellen, die eine
dichte Elektrolytmembran aus einem keramischen Sauerstoffionen-Leiter,
eine poröse
Anodenschicht aus einer Keramik oder einem Metall oder, am häufigsten,
einem Keramik-Metall-Verbundstoff, in Kontakt mit der Elektrolytmembran
auf der Brennstoffseite der Zelle und eine poröse Kathodenschicht aus einem
Elektronen-leitfähigen Metalloxid
auf der Oxidansseite der Zelle umfaßt, in welcher Elektrizität durch
die elektrochemische Reaktion zwischen einem Brennstoff und einem Oxidans
gebildet wird. Diese elektrochemische Nettoreaktion umfaßt Ladungstransferschritte,
die an der Grenzfläche
zwischen der ionenleitfähigen
Elektrolytmembran, der elektronenleitfähigen Elektrode und der Gasphase
(Brennstoff oder Sauerstoff) auftreten. Der Beitrag dieser Ladungstransferschritte,
insbesondere des Ladungstransfers, der an der Sauerstoffelektrode
auftritt, zum gesamten Innenwiderstand einer Festoxid-Brennstoffzellen-Vorrichtung
kann beträchtlich
sein, insbesondere wenn die Betriebstemperatur der Brennstoffzelle
relativ gering ist. Eine Verringerung des Innenwiderstandes einer
Festoxid-Brennstoffzellen-Vorrichtung verbessert deren Leistungseigenschaften.
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Elektrodenstrukturen,
die eine poröse Schicht
aus Elektrolytpartikeln auf einer dichten Elektrolytmembran mit
einem elektrokatalytischen Material auf und innerhalb der porösen Schicht
des Elektrolyten umfassen, sind bekannt. In solchen Elektrolyten liegt
das Elektrokatalysatormaterial zusammenhängend auf der Oberfläche des
porösen
Elektrolytmaterials vor, um eine Dreiphasengrenzfläche (TPB; three-phase
boundary) zu erzeugen, an der das Elektrolytmaterial, der Elektrokatalysator
und das Gas in Kontakt stehen. Die Elektrode wird durch Aufbringen eines
Elektrokatalysator-Vorläufermaterials
als Aufschlämmung
auf eine poröse
Elektrolytstruktur und dann Erwärmen
des Vorläufermaterials,
um den Elektrokatalysator zu bilden, hergestellt. Es ist jedoch üblicherweise
notwendig, das Verfahren zum Aufbringen des Elektrokatalysator-Vorläufermaterials auf
das poröse
Substrat mehrere Male zu wiederholen, um genügend Elektrokatalysator bereitzustellen, um
eine Brennstoffzelle mit den gewünschten
Leistungseigenschaften zu erhalten. Für Brennstoffzellen-Anwendungen
kann dieses Verfahren zur Herstellung der Elektrokatalysatorschicht
in und auf der porösen
Elektrolytstruktur durch wiederholtes Aufbringen der Elektrokatalysatoraufschlämmung mehr Verfahrensschritte
bei der Herstellung der Brennstoffzelle verursachen, als in einem
kommerziellen Herstellungsverfahren wünschenswert sind. Zusätzlich können die
Leistungseigenschaften der durch solche Verfahren hergestellten
Elektrodenstruktur, wie etwa die Spannung bei einer bestimmten Stromdichte,
geringer als für
bestimmte Anwendungen wünschenswert
sein.
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US 5,543,239 offenbart eine
Elektroden/Elektrolyt-Struktur, welche eine aus einem dichten Elektrolytmaterial
bestehende Substratschicht, eine poröse Oberflächenschicht aus dichtem Elektrolytmaterial über der
aus dem dichten Elektrolytmaterial bestehenden Substratschicht,
sowie ein Elektrokatalysatormaterial auf oder innerhalb der porösen Oberflächenschicht
umfasst, wobei das Elektrokatalysatormaterial kontinuierlich auf
der Oberfläche
des porösen
Elektrolyten verteilt ist und hierdurch eine vergrößerte Dreiphasengrenzfläche bereit
gestellt wird.
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DE 36 11 291 C2 betrifft
ein Verfahren zur Herstellung langzeitbeständiger Sauerstoffelektroden
für Elektrolysezellen
unter Verwendung eines Festelektrolyten. Das Verfahren umfasst das
Bereitstellen eines keramischen Elektronenleiters und eines keramischen
Ionenleiters jeweils in Form eines Pulvers, Mischen der beiden Pulver
in einem Schlickermedium, Aufspritzen des auf diese Weise hergestellten
Schlickers auf einen festen Elektrolyten unter Ausbildung einer
ersten Schlickerschicht, Bereitstellen des aus einem keramischen
Elektronenleiter bestehenden eigentlichen Elektrodenwerkstoffs in
Form eines zweiten Schlickers, Aufspritzen des zweiten Schlickers
auf die erste Schlickerschicht, und gemeinsames Einbrennen der ersten
und zweiten Schlickerschicht.
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DE 38 35 336 A1 beschreibt
eine poröse
Verbundelektrode, welche zur Verwendung zwischen einem Elektronenleiter
und einer Ionenaustauschmembran einer elektrochemischen Zelle vorgesehen
ist. Die Elektrode umfasst einen zwischen einer ersten und zweiten
Stirnfläche
angeordneten Abschnitt, welcher ein ionenleitfähiges Material, ein elektronenleitfähiges Material
und einen Elektrokatalysator enthält.
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DE 42 41 150 C1 betrifft
Elektrodenmembranen aus einem einen Kernbereich bildenden Ionenaustauschermaterial
und daran beidseitig kontaktierten Elektroden für Brennstoffzellen oder Elektrolyseure,
wobei das Ionenaustauschermaterial aus in Lösungsmittel löslichen
Homopolymeren oder Copolymeren oder Gemischen hiervon gebildet ist
und das Polymer zumindest einen in Ionen dissoziierbaren Rest aufweist.
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In
einem Aspekt betrifft diese Erfindung eine Sauerstoffverbundelektroden/Elektrolyt-Struktur
für eine
elektrochemische Festkörpervorrichtung,
die eine poröse
Verbundelektrode in Kontakt mit einer dichten Elektrolytmembran
aufweist, wobei die Elektrode umfaßt:
- (a)
eine poröse
Struktur, die sich gegenseitig durchdringende Netzwerke eines ionenleitfähigen Materials
und eines elektronenleitfähigen
Materials aufweist; und
- (b) einen Elektrokatalysator, der von dem elektronenleitfähigen Material
verschieden ist und in den Poren der porösen Struktur dispergiert ist.
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In
einem zweiten Aspekt betrifft diese Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer geschichteten Sauerstoffverbundelektroden/Elektrolyt-Struktur, die eine
poröse
Verbundelektrode in Kontakt mit einer dichten Elektrolytmembran
aufweist, welches die Schritte umfaßt:
- (i)
in Kontakt bringen eines Gemisches, welches Teilchen eines ionenleitfähigen Materials
und eines elektronenleitfähigen
Materials umfaßt,
mit einer Schicht, die ein ionenleitfähiges Elektrolytmaterial umfaßt, um eine
Anordnung zu bilden, die eine Schicht des Gemisches auf mindestens
einer Seite der Elektrolytmaterialschicht umfaßt;
- (ii) Sintern der Anordnung, wobei eine poröse Struktur gebildet wird,
die einander durchdringende Netzwerke des ionenleitfähigen Materials
und des elektronenleitfähigen
Materials aufweist, und
- (iii) Infiltrieren der Anordnung mit einer Lösung oder Dispersion eines
Elektrokatalysator-Vorläufers,
wobei der aus dem Elektrokatalysator-Vorläufer
gebildete Elektrokatalysator von dem elektronenleitfähigen Material
verschieden ist und in den Poren der porösen Struktur dispergiert ist.
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Es
wurde festgestellt, daß die
Elektrodenstruktur und das Verfahren der Erfindung eine Sauerstoffelektroden/Elektrolyt-Anordnung
bereitstellen, die relativ einfach herzustellen ist, die relativ
wenige Schritte zur Infiltrierung eines Elektrokatalysator-Vorläufermaterials
benötigt,
um eine Elektrodenstruktur zu erhalten, die sich in einer Festoxid-Brennstoffzelle vorteilhaft
verhält,
die einen relativ geringeren Innenwiderstand aufweist und die die
Auswahl eines optimalen elektronenleitfähigen Materials und Elektrokatalysators
erlaubt. Die Erfindung stellt auch eine Elektroden/Elektrolyt-Struktur
mit einer vorteilhaften Dreiphasengrenz-(TBP)-Länge
zwischen dem Elektrokatalysator, dem ionenleitfähigen Material in Kontakt mit
dem Elektrokatalysator und der Gasphase bereit. Als Kathode und
Elektrolytmembran einer Festoxid-Brennstoffzelle verwendet, haben
solche Brennstoffzelle vorteilhafte Leistungsdichten bei relativ
geringen Betriebstemperaturen, wie etwa 700°C bis 800°C. Diese und andere Vorteile
der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung ersichtlich.
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Die 1 bis 5 veranschaulichen
das Leistungsvermögen
von Anode/Elektrolyt/Kathode-Strukturen, die jeweils gemäß den in
den Beispielen 1 bis 5 beschriebenen Vorgehensweisen hergestellt
und untersucht wurden.
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Der
Ausdruck "Sauerstoffelektrode", wie hierin verwendet,
bezeichnet die Elektrode, an der Sauerstoff entweder reduziert oder
Sauerstoffanionen oxidiert werden, abhängig von der Funktion der Zelle,
wie etwa als Kathodenbereich einer Festoxid-Brennstoffzelle oder
als Anodenbereich einer Elektrolysezelle. Der Sauerstoffelektrodenbereich der
Elektroden/Elektrolyt-Struktur der Erfindung umfaßt ein poröses Fest-Fest-Gemisch eines ionenleitfähigen Materials
und eines elektronenleitfähigen Materials,
welches einen von dem elektronenleitfähigen Material verschiedenen
Elektrokatalysator in seien Poren verteilt aufweist. Das Gemisch
umfaßt
eine kontinuierliche Phase des ionenleitfähigen Materials und eine kontinuierliche
Phase des elektronenleitfähigen
Materials, die sich gegenseitig durchdringende Netzwerke bilden.
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Die
Elektroden/Elektrolyt-Struktur der Erfindung kann durch jedes geeignete
Verfahren hergestellt werden. Zum Beispiel kann das nicht-gesinterte Gemisch
von elektronenleitfähigen
und ionenleitfähigen
Materialien auf einer Schicht abgelagert werden, die ein gesintertes
oder nicht-gesintertes ionenleitfähiges Elektrolytmaterial umfaßt, bevor
es gesintert wird, um einen ausreichenden Kontakt zwischen den Schichten
sicherzustellen, wie im Verfahren des zweiten Aspekts der Erfindung
veranschaulicht. In einer Ausführungsform
eines solchen Verfahrens wird das Gemisch aus ionenleitfähigen und
elektronenleitfähigen
Materialien auf einer nicht-gesinterten Schicht des Elektrolytmaterials
abgelagert und das Gemisch und die Elektrolytschicht werden gleichzeitig
gesintert. In einer anderen Ausführungsform
wird das Gemisch auf einer zuvor gesinterten Schicht eines Elektrolyten
abgelagert und dann gesintert.
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Das
Gemisch von ionenleitfähigen
und elektronenleitfähigen
Teilchen kann auf die Schicht, die Teilchen eines Elektrolytmaterials
umfaßt
(im folgenden: "Elektrolytschicht") durch alle geeigneten
Mittel aufgebracht werden, z. B. Bandgieß-Verfahren (tage casting methods),
Aufmalen oder Siebdrucken einer Aufschlämmung des Materials (der Materialien)
auf die Elektrolytschicht, oder durch Dampfabscheidungstechniken,
wie etwa Plasma-Spray, direkt auf die Festelektrolytstruktur. Wenn
sie gesintert sind, bilden die ionenleitfähigen und elektronenleitfähigen Materialien
einander durchdringende Netzwerke, die aus verschmolzenen Körnern von
ionenleitfähigem Material
bzw. elektronenleitfähigem
Material bestehen. Nachdem das Gemisch an die Elektrolytschicht gesintert
ist, wird ein Elektrokatalysator in das poröse Netzwerk von elektronenleitfähigen Teilchen
und ionenleitfähigen
Teilchen durch eine geeignete Technik inkorporiert, wie etwa durch
Infiltrieren des Netzwerkes mit einer Lösung oder Dispersion eines
Elektrokatalysatorvorläufers
und Erwärmen
des infiltrierten Netzwerks unter Bedingungen, die genügen, um
den entsprechenden Elektrokatalysator zu bilden.
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Der
Ausdruck "elektronenleitfähiges Material" bezeichnet, wie
hierin verwendet, ein Material, das eine Elektronenleitfähigkeit
von mindestens 10–1 Siemens/cm (S/cm)
bei der Betriebstemperatur der Vorrichtung aufweist. Bevorzugt beträgt die spezifische
Leitfähigkeit
des Materials mindestens 10 S/cm, mehr bevorzugt mindestens 100
S/cm. Diese Phase muß auch
mit der Elektrolytschicht und dem ionenleitfähigen Material der Verbundelektrode
kompatibel sein. Zum Beispiel darf es nicht signifikant Reaktionen
mit entweder der Schicht oder dem Material bei den Verarbeitungs-
oder Betriebstemperaturen eingehen, wobei eine neue Phase mit ungenügender spezifischer
Leitfähigkeit
oder ungenügenden
elektrokatalytischen Eigenschaften zur Verwendung in einer praktischen
Vorrichtung gebildet wird. Die Hauptfunktion des elektronenleitfähigen Materials
ist der Transport von Elektrizität
(Elektronen) entweder vom äußeren Stromkreis
zu den aktiven Stellen der Elektrode oder von den aktiven Stellen
zum äußeren Stromkreis,
auch wenn die elektronenleitfähige
Phase auch eine signifikante Ionenleitfähigkeit aufweisen kann und
auch ein guter Elektrokatalysator sein kann.
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Der
Ausdruck "Elektrokatalysator", wie hierin verwendet,
bezeichnet ein Material mit ausreichender katalytischer Aktivität für die elektrochemische Reaktion
(für die
elektrochemischen Reaktionen), die an der Elektrode auftreten, für seine
Verwendung in einer praktischen Vorrichtung. Dieses Material muß bei der
Betriebstemperatur der Vorrichtung auch mit der Elektrolytschicht,
dem ionenleitfähigen
Material und dem elektronenleitfähigen
Material kompatibel seien. Die Hauptfunktion dieses Materials ist
es, die gewünschte
elektrochemische Reaktion (die gewünschten elektrochemischen Reaktionen)
in der Elektrode wirksam zu fördern.
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Geeignete
elektronenleitfähige
Materialien und Elektrokatalysatoren umfassen metallische oder semi-leitfähige Materialien,
wie etwa Metalle, leitfähige
Metallegierungen, leitfähige
Metalloxide und Gemische davon.
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Beispiele
von geeigneten Metallen umfassen Platin, Silber, Palladium, Rhodium,
Iridium und Ruthenium. Beispiele von geeigneten leitfähigen Metallegierungen
umfassen leitfähige
Metalloxide, wie etwa die Seltenerdenperovskite mit der allgemeinen Formel:
A1-aA'aB1-bB'bO3-δ,
worin 0 ≤ a ≤ 1; 0 ≤ b ≤ 1; –0,2 ≤ δ ≤ 0,5; A mindestens
ein Seltenerdkation, wie etwa La, Pr, Nd, Sm oder Tb ist; A' mindestens ein Dotierungskation
ist, wie etwa die Erdalkalikationen Sr oder Ca; B mindestens ein Übergangselementkation
von Mn, Co, Fe, Cr oder Ni ist; und B' ein Übergangselementkation ist,
das von B verschieden ist. Beispiele von solchen leitfähigen Seltenerden-Perovskiten umfassen
La1-aSraMnaMnO3-δ ("LSM"),
worin 0 ≤ a ≤ 0,5; Pr1-aSraMnO3-δ ("PSM"), worin 0 ≤ a ≤ 0,6; Pr1-aSraCoO3-δ worin
0 ≤ a ≤ 0,5; La1-aSraCo1-bFebO3-δ, worin 0 ≤ a ≤ 0,4 und 0 ≤ b ≤ 0,8; La1-aSraCo1-bNibO3-δ, worin 0 ≤ a ≤ 0,6 und 0 ≤ b ≤ 0,4 und La1-aSraCrO3-δ oder
La1-aCaaCrO3-δ worin
0 ≤ a ≤ 0,5. Beispiele
von anderen leitfähigen
Metalloxiden umfassen die Produkte, die aus Gemischen von In2O3-PrO1,83-ZrO2 gebildet werden, die Zusammensetzungsverhältnisse von
In2O3 von 0 bis
90%, PrO1,83 von 10 bis 100%, ZrO2 von 0 bis 50% aufweisen und die aus Gemischen
von Co3O4-PrO1,83-ZrO2 gebildeten
Produkte, die Zusammensetzungsverhältnisse von Co3O4 von 0 bis 70%, PrO1,83 von
30 bis 100% und ZTO2 von 0 bis 50% aufweisen.
Andere leitfähige
oder semi-leitfähige
Materialien, die eine spezifische Leitfähigkeit von mindestens 0,1
S/cm bei der Zellbetriebstemperatur aufweisen, können ebenfalls verwendet werden.
Bevorzugt ist das elektronenleitfähige Material ein Seltenerdmanganit,
wie etwa PSM oder LSM, insbesondere wenn das Elektrolytmaterial
ein dotiertes Zirkoniumoxid ist.
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Der
Ausdruck "ionenleitfähiges Material", wie hierin verwendet,
bezeichnet ein Material mit ausreichender Ionenleitfähigkeit
für seine
Verwendung in einer praktischen Brennstoffzellenvorrichtung (typischerweise σi ≥ 10–3 S/cm
bei der Betriebstemperatur der Vorrichtung). Dieses Material muß ebenfalls
mit den ionenleitfähigen
und elektronenleitfähigen
Materialien kompatibel sein, mit denen es benachbart in der Elektrolyt/Elektroden-Struktur
vorliegt. Zum Beispiel darf es keine wesentlichen Reaktionen mit
einem dieser Materialien bei den Verarbeitungs- oder Betriebstemperaturen
eingehen, bei denen eine neue Phase mit unzureichender Leitfähigkeit
oder unzureichenden elektrokatalytischen Eigenschaften zur Verwendung
in einer Brennstoffzelle gebildet wird. Die Hauptfunktion des ionenleitfähigen Materials
in der Elektrode ist der wirksame Transport von Ionen von den aktiven
Stellen der Elektrode zu der Elektrolytmembran und umgekehrt, abhängig davon, ob
die Vorrichtung, in der die Elektrode verwendet wird, eine Brennstoffzelle
oder eine Elektrolysezelle ist. Das ionenleitfähige Material kann jedoch auch eine
beträchtliche
Elektronenleitfähigkeit
aufweisen und kann auch ein guter Elektrokatalysator sein.
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Geeignete
ionenleitfähige
Materialien umfassen dotierte Zirkoniumoxide, wie etwa Yttriumoxid-stabilisiertes
Zirkoniumoxid ("YSZ"), Ytterbium-stabilisiertes
Zirkoniumoxid ("YbSZ"), Scandium-dotiertes
Zirkoniumoxid, Ceroxid, Gadolinium-dotiertes Ceroxid, Gd0,019Pr0,01Ce0,8O2-y (y variiert
mit den Oxidationszuständen
des Gd und Pr), Strontium-dotiertes BaCeO3,
Seltenerden- oder Erdalkali-dotiertes LaAGaO3,
Calcium-dotiertes Gd2Ti2O7, Reaktionsprodukte von Gemischen von PrCoO3-YSZ, die die Zusammensetzungsverhältnisse
von PrCoO3 von 0 bis 70%, YSZ von 30 bis
100% aufweisen und Gemische davon. Bevorzugt ist das ionenleitfähige Material
ein dotiertes Zirkoniumoxid und am meisten bevorzugt ist es YSZ.
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Die
elektronen- und ionenleitfähigen
Materialien werden in Mengen eingesetzt, die ausreichend sind, um
leitfähige
Netzwerke zwischen ähnlichen Partikeln
nach einem Sintern zu bilden, liegen aber bevorzugt in einer Menge,
bezogen auf das feste Volumen der zur Herstellung der porösen Schicht
verwendeten Materialien, von mindestens 20 Volumenprozent von jedem
und bevorzugt nicht mehr als 80 Volumenprozent von jedemvor. Die
Größe der Teilchen
von ionenleitfähigen
und elektronenleitfähigen Materialien,
sowie die Größe der nach
dem Sintern vorliegenden Körner
des Materials (wie durch Rasterelektronenmikroskopie beobachtet
werden kann) liegt bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 20 μm. Das zur Herstellung
des porösen
ineinandergreifenden Netzwerkes verwendete Gemisch kann gegebenenfalls ein
flüchtiges
Bindemittel, wie etwa ein organisches Polymer und/oder einen flüchtigen
Porenbildner, wie etwa Kohlenstoffteilchen enthalten, die bei oder
unterhalb der Sintertemperatur verbrennen, um die Porosität der Struktur
zu erhöhen.
Beispiele von geeigneten flüchtigen
Bindemitteln umfassen Acrylate, Poly(vinylbutyral) (erhältlich von
Monsanto als ButvarTM), Polyvinylaceton,
Methylcellulose und Styrol/Butadien-Copolymere.
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Der
Ausdruck "Elektrolytmembran", wie hierin verwendet,
bezeichnet eine ionenleitfähige
feste Membran mit einer Ionenleitfähigkeit (σi) von
mindestens 10–3 S/cm
bei der Betriebstemperatur der Vorrichtung und einer ausreichend
niedrigen Elektronenleitfähigkeit
(σe) für
ihre Verwendung als Elektrolytmembran, welche die Anode von der
Kathode in einer elektrochemischen Festkörper-Vorrichtung trennt. Bevorzugt
ist σe/σi ≤ 10–2 und
mehr bevorzugt ist σe/σi ≤ 10–3.
Bevorzugt ist der flächenspezifische Widerstand
der Membran kleiner als 0,1 Ω·cm2, was durch Teilen ihrer Dicke durch ihre
Leitfähigkeit, σ, berechnet
werden kann. Die Elektrolytmembran kann durch jedes geeignete Verfahren
hergestellt werden, wie etwa durch Ablagern einer Aufschlämmung eines ionenleitfähigen Elektrolytmaterials
direkt auf eine der Elektroden oder durch Herstellen eines gegossenen
Streifens eines ionenleitfähigen
Elektrolytmaterials, der auf einen gegossenen Streifen eines Elektrodenmaterials
laminiert wird. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform
wird das ionenleitfähige Elektrolytmaterial
auf eine Schicht von nicht-gesintertem Material aufgebracht, die
nach dem Sintern die Elektrode auf der gegenüberliegenden Seite der Elektrolytmembran
bezüglich
der durch das Verfahren der Erfindung hergestellten Elektrode wird.
Eine oder beide von der Anoden- und Kathodenseite einer Kathoden/Elektrolytmembran/Anoden-Struktur
kann die Elektrode der Erfindung sein oder durch das Verfahren der
Erfindung hergestellt sein.
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Die
Anordnung wird dann unter geeigneten Druck- und Temperaturbedingungen
gesintert. Die Sinterbedingungen sollten derart ausgewählt werden,
daß sie
ausreichen, die Mehrheit der ähnlichen Teilchen
in der Anordnungsschicht zu verschmelzen, die die ionenleitfähigen und
elektronenleitfähigen Teilchen
enthält,
sowie die Mehrheit der ähnlichen Partikel
an der Elektrolytmembran/Elektroden-Grenzfläche ausreichend zu verschmelzen,
um einen ionenleitfähigen
Weg dazwischen zu bilden. Wenn die Schicht an ionenleitfähigem Material
zuvor nicht gesintert worden ist, sollten die Sinterbedingungen
ausgewählt
werden, um das ionenleitfähige
Material ausreichend zu verdichten, um eine gasundurchlässige Elektrolytmembran
zu bilden. Flüchtige Poren-bildende
Materialien, die bei oder unterhalb der Sintertemperatur verbrennen,
können
ebenfalls in das Gemisch eingebracht werden, um die Porosität der Elektrodenschicht
zu steuern, wie oben diskutiert. Die Sinterbedingungen, die zur
Bildung der Struktur mit einer optimalen Porosität (soweit das Leistungsvermögen der
Brennstoffzelle oder Elektrolysezelle betroffen ist) notwendig sind,
können
leicht experimentell bestimmt werden.
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Bei
der Herstellung der Elektroden/Elektrolyt-Struktur der Erfindung
wird, nachdem das Gemisch aus ionenleitfähigen und elektronenleitfähigen Materialien
gesintert worden ist, die aus dem Gemisch des elektronenleitfähigen Materials
und des ionenleitfähigen
Materials gebildete poröse
Struktur oder Anordnung dann mit einer Lösung oder Dispersion eines
Elektrokatalysator-Vorläufermaterials
infiltriert. Bevorzugt wird eine Lösung eines Vorläufermaterials
verwendet. Jeder Elektrokatalysator, der durch Wärmebehandeln einer Vorläuferlösung oder
des Verdampfungsrückstandes
einer Vorlauferlösung
gebildet werden kann, kann in der porösen Elektrodenstruktur durch
Infiltrieren der Elektrode mit der Vorläuferlösung und dann Erwärmen der
Elektroden/Elektrolyt-Anordnung verwendet werden. Bevorzugt ist
der Elektrokatalysator PrCoO3 oder PrCoO3/Silber, die Reaktionsprodukte gebildet
aus Gemischen von PrCoO3-YSZ mit Zusammensetzungsverhältnissen
von PrCoO3 von 30 bis 100%, YSZ von 0 bis
70%, La(Sr)CoO3 oder La(Sr)Co(Ni)O3. Wenn das ionenleitfähige Material YSZ oder YbSZ
ist, ist der Elektrokatalysator bevorzugt PrCoO3.
Wenn das ionenleitfähige
Material Ceroxid oder ein dotiertes Ceroxid ist, ist der Elektrokatalysator
bevorzugt La(Sr)CoO3, La(Sr)Co(Ni)O3 oder La(Sr)Fe(Co)O3.
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Lösungs-Vorläufer von
Elektrokatalysatoren umfassen wäßrige oder
nicht-wäßrige Lösungen von Salzen
der oben genannten Metalle, wie etwa Nitrate, Acetate und Citrate.
Weiterhin kann jeder Elektrokatalysator, der durch Ablagerung aus
oder Zersetzung eines Gasphasenvorläufers gebildet werden kann, ebenfalls
in die poröse
Elektrodenstruktur durch Infiltrieren der Elektrode mit dem Gasphasen-Vorläufer eingebracht
werden. Zum Beispiel kann La1-xSrxMnO3 in der porösen Struktur
durch Erwärmen
der Struktur gebildet werden, nachdem sie mit einer Lösung infiltriert
wurde, die ein Gemisch von 1 – x
molaren Äquivalenten
von Lanthannitrat, x-molaren Äquivalenten von
Strontiumnitrat und 1 molares Äquivalent
von Mangannitrat enthält.
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Die
poröse
Struktur kann durch alle geeigneten Mittel infiltriert werden, wie
etwa durch Streichen oder Siebdrucken der Lösung des Elektrokatalysatormaterials
in die poröse
Struktur. Falls gewünscht, kann
ein Zellstapel vor dem Infiltrieren zusammengebaut werden und gleichzeitig
infiltriert werden. Wenn Vorläufermaterialien
verwendet werden, wird der Erwärmungsschritt
des Materials zur Bildung des Elektrokatalysators bevorzugt ausgeführt, wenn
die Brennstoffzelle auf ihre Betriebstemperatur erwärmt wird.
Der Erwärmungsschritt
des Elektrokatalysator-Vorläufers
zur Bildung des Elektrokatalysators kann an der Anordnung nach der
Infiltration ausgeführt
werden oder nachdem die Anordnung zur Herstellung eines Multizellenstapels
verwendet worden ist.
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Die
zur Herstellung der elektronen- und ionenleitfähigen Phasen der Verbundelektrode
verwendeten Materialen werden bevorzugt derart ausgewählt, daß sie mit
der Elektrolytmembran kompatibel sind, so daß Reaktionen, die für das Leistungsvermögen der
Zelle deutlich nachteilig sind, bei Sinter- oder Zellbetriebsbedingungen
nicht auftreten. Die katalytischen Eigenschaften der optimalen elektronenleitfähigen Materialien
können
jedoch geringer als gewünscht
sein. Da der Elektrokatalysator-Vorläufer infiltriert wird, nachdem
die poröse
Netzwerkschicht und Elektrolytschicht gesintert sind, braucht er
mit der Netzwerk- und Elektrolytschicht nur bei Temperaturen kompatibel
sein, bei denen das Vorläufermaterial
erwärmt
wird oder die Brennstoffzelle betrieben wird, die typischerweise
viel geringer sind, als die Temperatur, bei der die Elektrode zuvor
gesintert worden ist. Das elektronenleitfähige Material hat bevorzugt
bei den Sinter- und Brennstoffzellen-Betriebstemperaturen eine Elektronenleitfähigkeit
und eine chemische Kompatibilität
mit der Elektrolytmembran, sowohl hinsichtlich der chemischen Reaktivität als auch
Wärmeausdehnungskoeffzienten.
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Die
Porosität
der Verbundelektrodenstruktur, die den Elektrokatalysator enthält, beträgt bevorzugt mindestens
10%, mehr bevorzugt mindestens 20%; ist aber bevorzugt nicht größer als
50%, mehr bevorzugt nicht größer als
35%. Die mittlere Porengröße der Verbundstruktur
beträgt
bevorzugt mindestens 0,1 μm,
mehr bevorzugt mindestens 1 μm;
ist aber bevorzugt nicht größer als
20 μm, mehr
bevorzugt nicht größer als
10 μm. Wenn
die Struktur erwärmt wird,
um die richtige Form des Elektrokatalysators zu bilden, wird sie
bevorzugt bei einer Temperatur unterhalb der Sintertemperatur der
Materialien und der porösen
Schicht erwärmt,
so daß die
Teilchen sich nicht weiter vergröbern.
Die Dicke der gesinterten Elektrolytmembran beträgt bevorzugt mindestens 5 μm, mehr bevorzugt
mindestens 10 μm;
ist aber bevorzugt nicht größer als
35 μm, mehr
bevorzugt nicht größer als
20 μm. Die
Dicke der gesinterten Verbundelektrode beträgt bevorzugt mindestens 5 μm, mehr bevorzugt
mindestens 50 μm;
ist aber bevorzugt nicht größer als
500 μm,
mehr bevorzugt nicht größer als 200 μm.
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Festoxid-Brennstoffzellen,
welche die Elektrode der Erfindung enthalten, haben bevorzugt eine Peak-Leistungsdichte
von mindestens 0,3 Watt/cm2, wenn sie bei
800°C unter
Verwendung von Wasserstoffgas als Brennstoff und Luft als Oxidans
verwendet werden.
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Die
folgenden Beispiele sind angegeben, um die Erfindung zu veranschaulichen
und sollten in keiner Weise als begrenzend interpretiert werden.
Falls nicht anders angegeben sind alle Teile und Prozentangaben
nach Gewicht angegeben.
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Beispiel 1
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Der
Anodenbereich einer Anoden/Elektrolyt/Kathoden-Struktur wurde durch
Pressen einer Scheibe mit 1,25 Zoll (3,2 cm) Durchmesser aus 2,5 g
eines Gemisches von NiO (62 Gew.-%)/YSZ (38 Gew.-%) gebildet. Das
Gemisch aus NiO/YSZ wurde durch Kugelmahlen von 31,0 g NiO (erhältlich von Johnson
Matthey, Ward Hill, MA), 19,0 g von YSZ (Tosoh TZ-8Y, erhältlich von
Tosoh Ceramics, Boundbrook, NJ) und 1,45 g eines Styrol/Butadien-Latexbindemittels
in 65 ml Ethanol und 10 ml Wasser für 1,5 Tage hergestellt. Eine
dünne Beschichtung
aus YSZ (dem ionenleitfähigen
Elektrolytmaterial) wurde auf eine Fläche der NiO/YSZ-Scheibe aufgebracht, indem
7 bis 8 Tropfen einer Dispersion von YSZ in absolutem Alkohol auf
die Oberfläche
der Scheibe gegeben wurden und die Scheibe schnell kreisförmig geneigt
wurde, um die Oberfläche
der Scheibe vollständig
und so gleichmäßig wie
möglich
zu bedecken. Die Dispersion wurde durch Beschallen einer Suspension
von 0,5 g YSZ in 20 ml absolutem Ethanol für etwa 4 Minuten hergestellt.
Die beschichtete Scheibe wurde für
50 Minuten unter einer Glasdeckschale trocknen gelassen. Die Beschichtungsvorgehensweise
wurde weitere dreimal für
insgesamt vier Anwendungen wiederholt (dies ergibt typischerweise eine
etwa 15 μm
dicke gesintere YSZ-Elektrolytmembran).
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Eine
Beschichtung eines Gemisches von YSZ (ionenleitfähiges Material), LSM (elektronenleitfähiges Material)
und Graphit (flüchtiges
Poren-bildendes Material) wurde auf die Oberfläche der Scheibe aufgebracht,
welche zuvor mit YSZ beschichtet worden war. Das YSZ/LSM/Graphit-Gemisch
wurde durch Beschallen einer Suspension von 1,8 g YSZ (Tosoh TZ-8Y),
1,4 g LSM (La0,8Sr0,2MnO3, Seattle Specialty Ceramics, Seattle, WA)
und 1,5 g Graphit (325 Meshgröße, erhältlich von
Johnson Matthey) für 4
Minuten in 22 ml absolutem Ethanol hergestellt. Nach Trocknen für etwa 2
Stunden wurde die Scheibe gemäß dem folgenden
Plan gebrannt, um die flüchtigen
Porenbildner und Bindemittel auszubrennen und die Struktur zu sintern:
Erwärmen
von Raumtemperatur auf 300°C
in 1:10 (1 Stunde 10 Minuten), 300°C auf 750°C in 5:00, 750°C auf 800°C in 1:30,
800°C auf
1200°C in
2:30, 1200°C
auf 1225°C in
3:00, Abkühlen
von 1225°C
auf 1000°C
in 2:00, von 1000°C
auf 500°C
in 2:30, dann Ofenabkühlen von
500°C auf
Raumtemperatur (RT). Nach dem Brennen hatte die Scheibe einen Durchmesser
von etwa 1,0 Zoll (2 cm) und war leicht gekrümmt. Die Scheibe wurde durch
Flachbrennen unter dem Gewicht eines Einstellelements für 3 Stunden
bei 1250°C
durch Kriechen geebnet.
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Nach
dem Abkühlen
wurde die poröse LSM/YSZ-Schicht
mit einer wäßrigen Lösung von
1 M Praseodymnitrat und 1 M Kobaltnitrat durch Aufbringen der Lösung mit
einer Bürste,
bis die poröse LSM/YSZ-Schicht die
Lösung
vollständig
absorbiert hatte, infiltriert. Nach Trocknen bei Raumtemperatur für etwa 1
Stunde wurde die Scheibe bei 900°C
für 1 Stunde
gebrannt (der Elektrokatalysator-Vorläufer). Nach dem Abkühlen wurde
eine zweite Beschichtung einer Pt-Tinte auf die Anodenfläche aufgebracht,
eine zweite Infiltration der Kathodenschicht wurde durchgeführt, dieses
Mal mit einer wäßrigen Lösung, welche
1 M Praseodylnitrat, 1 M Kobaltnitrat und 1 M Silbernitrat enthielt.
Nach Trocknen bei etwa 110°C
für 1 Stunde
wurde eine Pt-Tinte auf die Kathodenfläche aufgemalt und ein Silbergitter
wurde sowohl an die Anoden- als auch an die Kathodenoberfläche der Brennstoffzelle
angebracht, um als Stromkollektoren zu wirken. Die Zellanordnung
wurde dann für
2 Stunden bei 875°C
gebrannt. Die Pt-Tinte und das Silbergitter dienten als Stromkollektoren
für die
Zelltestvorrichtung.
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Die
Strom-Spannungs-Charakteristik (Response) der Brennstoffzelle wurde
bei 800°C
unter Verwendung von angefeuchtetem Wasserstoff (etwa 3% Wasser)
als Brennstoffgas und Luft als Oxidationsgas gemessen. Der Luftstrom über die
Kathode wurde bei etwa 500 ml/Minute gehalten und der Brennstoffstrom über die
Anode wurde bei etwa 150 ml/Minute gehalten. Die in 1 gezeigten Strom-Spannungs-Daten
wurden mit einem Hewlett-Packard
DC Electronic Load im konstanten Spannungsmodus aufgenommen, nachdem
die Zelle für
etwa 22,5 Stunden unter einer Last von etwa 0,6 Ohm (VZelle =
0,795 V, IZelle etwa 1,3 A) betrieben worden
war.
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Eine
Zellfläche
von 2,34 cm2 (die Fläche einer Scheibe mit einem
Durchmesser von 0,68 Zoll (4,3 cm)) wurde verwendet, um die Zellstromdichte und
Leistungsdichte zu berechnen, die in 1 gezeigt
sind. Die Steigung der graphischen Auftragung der Zellspannung gegen
die Stromdichte ist der flächenspezifische
Widerstand der Zelle (0,35 Ohm·cm2 aus 1).
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Beispiel 2
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Eine
Anoden/Elektrolyt-Kathoden-Struktur wurde wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellt, außer
daß die
Zelle für
12 Stunden auf 800°C
erwärmt wurde
und wieder auf Raumtemperatur abgekühlt wurde, bevor sie ein einziges
Mal mit dem Katalysatorvorläufer
für PrCoO3 infiltriert wurde. Die Zelle wurde dann
gemäß der in
Beispiel 1 beschriebenen Vorgehensweise getestet und die Strom-Spannungs-Daten
der Zelle sind in 2 gezeigt.
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Beispiel 3
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Eine
Scheibe mit einem Durchmesser von 1,25 Zoll (3,2 cm) wurde aus 2,5
g eines Gemisches gepreßt,
das 62 Gew.-% NiO (Alfa), 26 Gew.-% YSZ (Tosoh TZ-8Y) und 12 Gew.-%
YbSZ (8 Mol-% Yb-dotiertes ZrO2, Seattle
Specialty Chemicals) enthielt. Eine dünne Beschichtung von YbSZ wurde
auf eine Fläche
der NiO/YSZ/YbSZ-Scheibe aufgebracht, indem 6 bis 8 Tropfen einer
Dispersion von 8 Mol-% Yb-dotiertem ZrO2 in
absolutem Alkohol auf die Oberfläche
der Scheibe gegeben wurden und die Scheibe schnell kreisförmig geneigt
wurde, um die Oberfläche
der Scheibe vollständig
und so gleichmäßig wie
möglich
zu bedecken. Die beschichtete Scheibe wurde für 50 Minuten unter einer Glasdeckschale
trocknen gelassen. Die Beschichtungsvorgehensweise wurde vier weitere
Male für
insgesamt fünf
Aufbringungen wiederholt. Als nächstes
wurde eine Beschichtung eines Gemisches von YbSZ, LSM und Graphit
auf die Oberfläche
der Scheibe aufgebracht, die zuvor mit YbSZ beschichtet worden war, indem
eine Aufschlämmung,
die 38 Gew.-% YbSZ, 30 Gew.-% LSM (La0,8Sr0,2MnO3, Seattle
Specialty Ceramics) und 32 Gew.-% Graphitpulver (erhältlich von
Johnson Matthey) in absolutem Alkohol enthielt, aufgebracht wurde.
Nach dem Trocknen wurde die Scheibe gemäß dem folgenden Plan gebrannt:
Erwärmen
von Raumtemperatur auf 300°C
in 1:10, von 300°C
auf 750°C
in 5:00, von 750°C
auf 850°C
in 1:30, von 850°C
auf 1225°C
in 3.00, von 1225°C
auf 1250°C
in 3:00, von 1250°C
auf 1000°C
in 2:00, von 1000°C
auf 500°C
in 1:30, von 500°C
auf Raumtemperatur in 0:50. Nach dem Brennen wurde die Brennstoffzelle
unter dem Gewicht eines Einstellelements für 3:00 bei 1250°C durch Kriechen
geebnet.
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Die
YbSZ/LSM-Kathode der Brennstoffzelle wurde dann mit einer 1 M Lösung von
Pr- und Co-Nitraten in Wasser infiltiert und für 1 Stunde bei 900°C wärmebehandelt.
Die Infiltrations/Wärmebehandlungs-Vorgehensweise
wurde zweimal wiederholt. Nach Aufbringen der Platintinte/Silbergitter-Stromkollektoren
wurde das Zelleistungsverhalten bei 800°C unter Verwendung von angefeuchtetem
Wasserstoff als Brennstoffgas und Luft als Oxidationsgas gemessen.
Der Luftstrom über
die Kathode wurde bei etwa 520 ml/Minute gehalten und der Brennstoffstrom über die
Anode wurde bei etwa 150 ml/Minute gehalten. Die Strom-Spannungs-Charakteristik der
Brennstoffzelle ist in 3 gezeigt. Die Zelle erzeugt
eine Peak-Leistung von 0,95 W/cm2. Die Steigung
der Auftragung der Zellspannung gegen die Stromdichte gibt einen
Wert für
den flächenspezifischen
Widerstand (ASR; area specific resistance) der Zelle von ASR = 0,24 Ω·cm2.
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Beispiel 4
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Anoden/Elektrolyt/Kathoden-Streifen
von YSZ (Tosoh TZ-8Y), NiO/YSZ (NiO/YSZ = 50/50 nach Gewicht) und
LSM/YSZ/Graphit (LSM/YSZ/C = 100/30/20 nach Gewicht) wurden in einer
Chargengießvorrichtung
gegossen. In den Bandgießstreifen wurden
ein 50/50-Gemisch von Methylethylketon/Ethanol als Lösungsmittel,
Polyvinylbutyral (Monsanto) als Bindemittel und Dibutylphthalat
(Aldrich) als Weichmacher verwendet. Der YSZ-Elektrolytschicht-Streifen wurde mit
einer Dicke von 0,002 Zoll (0,005 cm) gegossen, der NiO/YSZ-Anodenschicht-Streifen
wurde mit einer Dicke von 0,010 Zoll (0,02 cm) gegossen und der
LSZ/YSZ/Graphit-Kathodenschicht-Streifen
wurde mit einer Dicke von 0,010 Zoll (0,02 cm) gegossen. Eine geschichtete Struktur
bestehend aus einer LSM/YSZ/Graphit-Kathode; (1 Schicht)/einem YSZ-Elektrolyten;
(1 Schicht)/einer NiO/YSZ/Anode; (5 Schichten) wurde durch Laminieren
der Streifen bei 70°C,
2 ksi (= 13,8 MPa) isostatischem Druck für 10 Minuten unter Verwendung
eines isostatischen Laminators hergestellt. Die geschichtete Struktur
wurde dann gemäß dem folgenden
Plan cogesintert: 5°C/Minute
von Raumtemperatur auf 300°C,
2°C/Minute
von 300°C
auf 900°C;
Halten bei 900°C
für 1 Stunde;
2,5°C/Minute von
900°C auf
1250°C;
Halten bei 1250°C
für 3 Stunden;
Kühlen
auf RT bei 5°C/Minute.
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Die
YSZ/LSM-Kathode der Brennstoffzelle wurde einmal mit einer 1 M Lösung von
Pr- und Co-Nitraten (Elektrokatalysator-Vorläufer) in Wasser infiltriert
und für
1 Stunde bei 900°C
wärmebehandelt.
Nach Aufbringen der Platintinte/Silbergitter-Stromkollektoren wurde
das Zelleistungsverhalten bei 800°C
unter Verwendung von angefeuchtetem Wasserstoff als Brennstoffgas
und Luft als Oxidationsgas gemessen. Der Luftstrom über die
Kathode wurde bei etwa 750 ml/Minute gehalten und der Brennstoffstrom über die
Anode wurde bei etwa 200 ml/Minute gehalten. Die Strom-Spannungs-Charakteristik
der Brennstoffzelle ist in 4 gezeigt.
Die Zelle erzeugte eine Peak-Leistung von 0,74 W/cm2. Die
Steigung der Auftragung der Zellspannung gegen die Stromdichte ergab
einen Wert für
den flächenspezifischen
Widerstand der Zelle von 0,33 Ω·cm2.
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Beispiel 5
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Eine
Scheibe mit einem Durchmesser von 1,25 Zoll (3,2 cm) wurde aus 2,5
g eines Gemisches gepreßt,
das 62 Gew.-% NiO (Alfa), 26 Gew.-% YSZ (Tosoh TZ-8Y) und 12 Gew.-%
YbSZ (8 Mol-% Yb-dotiertes ZrO2, Seattle
Specialty Ceramics) enthielt. Dieses Gemisch wurde durch das gleiche
Verfahren wie in Beispiel 3 beschrieben hergestellt, außer daß kein Latexbindemittel
verwendet wurde. Eine dünne
Beschichtung von YSZ wurde auf eine Fläche der NiO/YSZ/YbSZ-Scheibe
aufgebracht, indem 6 bis 8 Tropfen einer Dispersion von YSZ (Tosoh TZ-8Y)
in absolutem Ethanol auf die Oberfläche der Scheibe gegeben wurden
und die Scheibe schnell kreisförmig
geneigt wurde, um die Oberfläche
der Scheibe vollständig
und so gleichmäßig wie
möglich zu
bedecken. Die Dispersion wurde durch Beschallen von 0,497 g YSZ
in 20 ml absolutem Ethanol für 2
Minuten bei 100 W hergestellt. Die Beschichtungsvorgehensweise wurde
zwei weitere Male für
insgesamt drei Anwendungen wiederholt. Als nächstes wurden zwei Beschichtungen
von YbSZ oben auf die YSZ-Schicht in der gleichen Weise aufgebracht.
Die YbSZ-Dispersion wurde durch Beschallen von 0,506 g von 8 Mol-%
Yb-dotiertem ZrO2 (Seattle Specialty Ceramics) in 20 ml absolutem
Ethanol für
4 Minuten bei 100 W hergestellt. Schließlich wurde eine Beschichtung
von YbSZ/Graphit auf die Oberfläche
der Scheibe aufgebracht, die zuvor mit YbSZ beschichtet worden war,
indem eine Aufschlämmung,
die 38 Gew.-% YbSZ, 30 Gew.-% LSM und 32 Gew.-% Graphitpulver (Alfa, –325 Mesh)
in absolutem Ethanol enthielt, aufgebracht wurde.
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Nach
dem Trocknen wurde die Scheibe gemäß dem folgenden Plan gebrannt:
Erwärmen
von Raumtemperatur auf 300°C
in 1:10, von 300°C
auf 750°C
in 5:00, von 750°C
auf 850°C
in 1:30, von 850°C
auf 1225°C
in 3:00, von 1225°C
auf 1250°C
in 3:00, von 1250°C
auf 1000°C
in 2:00, von 1000°C
auf 500°C
in 1:30, von 500°C
auf Raumtemperatur in 0:50. Nach dem Sintern wurde die Brennstoffzelle
unter dem Gewicht eines Einstellelements gemäß dem folgenden Brennplan durch
Kriechen geebnet: Erwärmen
von Raumtemperatur auf 300°C
in 1:10, von 300°C
auf 750°C
in 5:00, von 750°C
auf 800°C
in 1:30, von 800°C
auf 1225°C
in 3:00, von 1250°C
auf 1250°C
in 3.00, Kühlen
von 1250°C
auf 1000°C
in 2:00 und von 1000°C
auf 500°C
in 1:30, dann Ofenabkühlen
von 500°C
auf Raumtemperatur. Nach dem Sintern hatten die Zellen einen Durchmesser von
etwa 1,0 Zoll (3,2 cm) und waren leicht gekrümmt. Die Krümmung wurde durch Ebnen der
Zellen durch Kriechen unter dem Gewicht eines Einstellelements für 3 Stunden
bei 1250°C
entfernt.
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Die
LSM/YbSZ-Schicht wurde einmal mit dem 1 M PrCoO3-Silber-Vorläufer infiltriert
und die Anoden- und Kathodenoberflächen wurden mit Pt-Tinte bestrichen.
Die Zelle wurde dann bei 900°C für 1 Stunde
gebrannt. Nach dem Kühlen
wurde die Infiltration wiederholt und die Anoden- und Kathodenoberflächen wiederum
mit Pt-Tinte bestrichen und für
1 Stunde bei 900°C
gebrannt. Eine weitere Beschichtung von Pt-Tinte wurde auf die Kathodenoberfläche aufgebracht
und die Zelle ein drittes Mal für 1
Stunde bei 900°C
gebrannt. Schließlich
wurde eine weitere Aufbringung von Pt-Tinte auf die Anoden- und Kathodenoberflächen durchgeführt und
die Zelle zwischen Silbergitter sandwichartig eingebracht und bei
900°C für 1 Stunde
unter dem Gewicht von zwei Einstellelementen gebrannt. Glimmerschichten
wurden zwischen der Zellanordnung und den Einstellelementen angeordnet,
um zu verhindern, daß die
Zelle an den Einstellelementen klebt. Aller Glimmer, der nach dem
Brennen an der Zelle haftete, wurde durch ein leichtes Schleifen
entfernt. Die Zelle wurde in einen Teststand gegeben und unter den
in 5 angegebenen Bedingungen getestet. Die Strom-Spannungs-Charakteristik
der Brennstoffzelle ist in 5 gezeigt.