DE197642C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06C—FINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
- D06C11/00—Teasing, napping or otherwise roughening or raising pile of textile fabrics
Description
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 197642 KLASSE 8 δ. GRUPPE
CARL KÜBLER in DÜSSELDORF.
oder filzartigen Decke.
Bei gerauhten Geweben, insbesondere gerauhten Baumwollflanellen strebt man neben
möglichster Dicke des Stoffes einen vollen weichen Griff und eine im Tragen haltbare
Faserdecke an.
Es sind im Laufe der Zeit aus diesem Bedürfnis heraus Verbesserungen gemacht worden, welche dieses Ziel anstreben, ohne es
ganz erreicht zu haben. Vor etwa zehn
ίο Jahren war es noch unbekannt, Baumwollflanelle
so zu rauhen, daß sie eine im Tragen auch nur geringe haltbare Faserdecke hatten.
Bei der geringsten Berührung der Rauhdecke gegen den Strich entstand eine rauhe sichtbare
Stelle und nach kurzer Zeit des Tragens erschien dieser Mangel mehr oder weniger
am ganzen Kleidungsstück, welches dadurch unansehnlich und abgetragen aussah. Diesem
Übelstand suchte man durch möglichst kurzes und dichtes Rauhen, welches bis zu 20 Rauhpassagen
erforderte, zu begegnen, oder man schnitt, da dieses Rauhen meist zu teuer war, den zu langen Pelz auf der Schermaschine
teilweise wieder herunter. Erst durch Anwendung des . sog. »Verfilzungssystems« in
der Rauherei, bei welchem die vorher aus der Ware herausgezogenen, die Flaumdecke
bildenden Faserenden wieder in das Gewebe hineingestoßen werden, wurde eine haltbarere,
sich besser tragende Flaumdecke, der sog. Filz, erzielt. In vielen Fällen wird auch hier
die Faserdecke nochmals kurz geschoren, um die Tragechtheit zu erhöhen und das Aussehen
zu verbessern.
Durch die vorliegende Erfindung ist ein weiterer ganz erheblicher Fortschritt gemacht
worden. Die Erfindung besteht darin, daß vor oder bei dem gewöhnlichen Rauhen oder
Rauhen im Strich und Gegenstrich zwecks Erzielung einer filzartigen Decke eine Appreturflüssigkeit,
z. B. Lösungen von Gummi, Cerealien, Leim, Seifen, Fetten, ölen, Salzen,
Natronlauge, auf und in den Faserflaum auf- und eingebracht (eingestrichen) wird, so daß
das Rauhen im feuchten oder nassen Zustand geschieht. Von dem bekannten Appretieren,
Mercerisieren und dem sonstigen- Behandeln von Geweben mit Flüssigkeiten unterscheidet
sich das neue Verfahren dadurch, daß nasse Appretur- oder Imprägniermittel den Rauh-Vorgang
und die Rauhwirkung beeinflussen. Eine solche Beeinflussung des Rauhvorganges durch Einrauhen von flüssigen Imprägniermitteln
hat man bisher nicht gekannt: Diese Beeinflussung gestaltet sich je nach dem
Fasermaterial und je nach den verwendeten Imprägniermitteln verschieden. Rauht man
beispielsweise in einen. Baumwollflanell eine fünfprozentige Türkischrotöllösung hinein, so
erzielt man in viel kürzerer Zeit die gewünschte Dichte des Pelzes als ohne Anwendung dieses
Mittels. Rauht man dagegen in den gleichen Stoff die Lösung eines Kleb- oder Füllmittels
(Dextrin u. dgl.) ein, so wird die erhaltene Faserdecke widerstandsfähiger gegen das
Wolligwerden und das Abtragen, und zwar infolge des leichten Zusammenklebens der
Faserenden.
Rauht man Natronlauge von 360 Be. ein, so kräuseln sich die Fasern des Rauhpelzes
zusammen, werden kürzer, stabiler und wollähnlich. In allen Fällen wird beim nassen
oder feuchten Rauhen von Baumwollgeweben eine besonders viel kürzere und dichtere
Faserdecke erzielt als beim Trockenrauhen. Behandelt man dagegen ein Gewebe aus Schafwolle, indem man z. B. eine Seifenlösung
(fünfprozentig) einrauht, so entsteht etwas Unerwartetes, das Gewebe filzt wie auf einer
Walkmaschine und rauht trotzdem gut und gleichmäßig die Fasern der Oberfläche zu
einer glatten Schur und läßt sich diese Methode infolge ihrer Billigkeit und des besonderen
Effektes vielfach in der Tuchfabrikation anwenden.
Da in der Regel sechs- bis zwölfmal und mehr gerauht wird, kann das Auf- und Ein-'
bringen von geeigneten Appreturmitteln ganz nach Bedarf mehr oder weniger oft während
der Rauhpassagen vorgenommen werden. Während mit dem bislang vielfach üblichen Kurzscheren des vorher längeren Faserflaumes
naturgemäß eine Qualitätsverschlechterung durch die Gewichtseinbuße verbunden ist,
schafft die vorliegende Erfindung eine Qualitätsverbesserung, und anstatt geschoren zu
werden, kann man beispielsweise das Gewebe so behandeln, daß die letzten Passagen des
Strichrauhens oder Rauhens im Strich und Gegenstrich (Filzrauhen) auf einer solchen
Rauhmaschine vorgenommen werden, welche Natronlauge in den Faserflaum einstreicht
und dadurch die Fasern in der durch die Mercerisation bekannten Art verstärkt und verkürzt,
die Filzdecke fester, geschlossener und verfilzter macht. Da außerdem die Natronlauge
eine starke Kräuselung der Faser bewirkt, erscheint die Faserdecke eines baumwollenen
Gewebes täuschend wollähnlich, fest und kurz, also tragecht.
Wünscht man bei leichten billigen Flanellen, daß die Faserdecke sich kräftig, dick und
voll anfühlt, so ist das Einstreichen von Dextrin-Bittersalzlösungen, Appreturöl vor
oder während des Rauhens angebracht. Auf diese Weise kann eine Ware bis doppelt so
dick ausfallen, als solche auf bekannte Art appretierte Ware erreicht wird. Als Rauhorgane
oder ähnlich wirkende Hilfsmittel können solche benutzt werden, wie sie in den Patentschriften 167632 und 172036 dargestellt
worden sind. Für gewöhnlich genügt es, wenn nur ' die Faserdecke des Gewebes
vor oder während des Rauhens mit Appreturmitteln versehen wird, so daß feucht gerauht
wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum Rauhen von Geweben zwecks Erzielung einer glatten oder filzartigen
Decke, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegenwart von nassen Appreturoder Imprägniermitteln gerauht wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich die Faserdecke
des Gewebes vor oder während des Rauhens mit Appreturmitteln versehen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT37151D AT37151B (de) | 1907-01-29 | 1908-05-29 | Verfahren zum Rauhen von Geweben zwecks Erzielung einer glatten oder filzartigen Decke. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE197642C true DE197642C (de) |
Family
ID=460512
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1907197642D Expired - Lifetime DE197642C (de) | 1907-01-29 | 1907-01-29 |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE197642C (de) |
-
1907
- 1907-01-29 DE DE1907197642D patent/DE197642C/de not_active Expired - Lifetime
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