DE19751824A1 - Kontinuierlich arbeitende Presse - Google Patents
Kontinuierlich arbeitende PresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende Presse zur Herstellung von
Spanplatten, Faserplatten, Sperrholzplatten oder dgl., gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Eine solche kontinuierlich arbeitende Presse ist aus der DE-PS 31 40 548
bekannt geworden.
Für kontinuierlich arbeitende Pressen haben sich im großindustriellen Einsatz im
wesentlichen Systeme mit rollender Abstützung in der Praxis durchgesetzt. Aus
der Patentliteratur ist weiter die DE-PS 21 57 746 in der Ausführung als
Rollkettenteppich bekannt, mit einem Rollendurchmesser 12 mm, Rollenabstand
circa 13 mm, mit mehreren Kettensträngen in einer Breite von circa 400 mm,
wobei sich die Stahlbänder mittels diesen Kettensträngen, die nebeneinander
angeordnet sind, gegenüber den Preßplatten rollend abstützen. Nachteilig hat
sich in der Anwendungspraxis bei diesem System herausgestellt:
Unterschiedliche Preßgutmattenbreiten können nicht eingesetzt werden, weil dieses zu Kollision zwischen den einzelnen Kettensträngen im Bereich zwischen belasteten und unbelasteten Bereich des Stahlbandes und somit zur Zerstörung der Kettenstränge selbst führt.
Unterschiedliche Preßgutmattenbreiten können nicht eingesetzt werden, weil dieses zu Kollision zwischen den einzelnen Kettensträngen im Bereich zwischen belasteten und unbelasteten Bereich des Stahlbandes und somit zur Zerstörung der Kettenstränge selbst führt.
Eine Begrenzung findet sich hier auch in der Pressenlänge, die nicht mehr als
40 m betragen sollte. Bedingt durch die Stahlbandverlaufsregelung ergeben sich
durch die in das Stahlband eingeleiteten Regelungskräfte unterschiedliche
Dehnungslängen, welches zu unkontrollierten Längs- und Querbewegungen der
einzelnen Kettenstränge führt, so daß bei einer Länge von mehr als 40 m die
Stahlbandführung nicht mehr beherrschbar ist.
Eine weitere bekannte kontinuierlich arbeitende Presse stellt die
DE-PS 31 17 778 dar, der eine Bemessungsregelung für den
Rollstangendurchmesser von 11-18 mm, im Mittel also von ca. 15 mm,
zugrundeliegt. Mit der Rollenabstützung mittels Rollstangen sind
Breitenverstellungen in der Preßgutmattenbreite sowie Preßlängen im Bereich
von 50 m beherrschbar. Nachteilig bei einem Rollstangenprinzip mit sehr kleinen
Durchmessern und Rollstangenabständen ist, daß mit länger werdenden
Preßstrecken, und zwar im Bereich von 50 m bis ca. 75 m die Stahlband- und
somit die Rollstangengeschwindigkeit aufgrund der dadurch bedingten
Leistungserhöhung kaum mehr beherrschbar sind, bedingt durch die eingesetzten
Einlauf- und Kettenverbundsysteme für die Rollstangen selbst.
Bei Rollstangendurchmessern von ca. 15 mm und kleiner, wie in der Patentschrift
DE 31 17 778 entsprechend den kleinen Rollstangenmittenabständen von 1,5 mm
zueinander, führt das im Verbund mit diesen Rollstangen eingesetzte
Führungskettensystem hinsichtlich einer ausreichenden Dimensionierung zur
Übernahme der Führungsfunktion und muß entsprechend ausgelegt sein. Gelöst
wird dieses Problem dabei, durch eine Ausführung nach DE-PS 34 32 548.
Entsprechend der in dieser Patentschrift offenbarten Ausführung derart, daß die
Laufbahn der Führungskette außerhalb der Laufbahn der Rollstangen liegt, d. h.
nicht kongruent ist. Von Nachteil dabei ist, daß die Abstände der Rollstangen im
Einlaufbogen größer sind als in der horizontalen Laufebene der Rollstangen und
sich dieser Abstand im kritischen Übergang der Einlauftangente verändert. Um
diese Nachteile zu kompensieren, wird gemäß den Patentschriften
DE 31 19 529 und DE 31 52 911 ein zusätzliches Einführungskettensystem
eingesetzt, welches sicherstellt, daß die Rollstangen sowohl im Einlaufbogen als
auch in der Horizontalen immer den gleichen Abstand, insbesondere in der
Einlauftangente, haben. Dazu ist es jedoch notwendig, daß nach
DE-PS 34 32 548 die Rollstangen in der Führungskette mittels eines
Blattfedersystems sich den veränderten Sekantenmaßen federelastisch anpassen
können. Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist, daß bei höheren
Stahlbandgeschwindigkeiten im Bereich von 1 bis 2 m pro Sekunde durch den
zusätzlichen kinematischen Aufwand nicht nur ein größerer Verschleiß an den
Funktionselementen selbst auftritt, sondern die Funktion unter Einfluß
unterschiedlicher Temperaturen soweit gestört werden kann, daß ein sicherer
orthogonaler Lauf, sowohl im Einlauf als auch vermehrt über den gesamten Lauf
in der Preßstrecke, nicht mehr gegeben ist.
Nach DE-PS 31 40 548, von der die Erfindung ausgeht, ist bekannt, zur
Übertragung des erforderlichen hohen Preßdrucks zwischen den Stahlbändern
und den Pressenholmen umlaufende Rollstangen vorzusehen, die mit ihren
Enden über Bolzen in Laschenketten gelagert und geführt werden und daß die
sich seitlich neben dem Preßraum der Presse erstreckenden Ketten, als reine
Zug- und Führungsketten, groß bemessene, stabile Kettenlaschen aufweisen, die
einseitig von der Kettenbahn abragende Abschnitte haben, in denen jeweils
mehrere Rollstangen in einer zur Kettenbahn versetzten Ebene gelagert sind.
Demnach sind an einer Kettenlasche mehrere Rollstangen in geringem Abstand
zueinander angeordnet. Der systemimmanente kritische Punkt bei diesen
Kettensystempressen ist allgemein der orthogonale Lauf der Rollstangen zur
Durchlaufrichtung in der Presse. Einerseits bei indifferentem Lastwechsel bei der
Einführung der Rollstangen in die Kompressionszone, insbesondere beim
Übergang vom Einlaufbogen über die Tangente in die horizontale Preßzone und
andererseits beim Betriebsartenwechsel vom Leerlauf auf Lastbetrieb im Bereich
der horizontalen Preßzone, also das Anlauf- und Leerlaufverhalten. Im
Einlaufbogen und im Übergangsbereich der Kompressionszone vom Einlaufbogen
über die Tangente in die Horizontale erfüllen die Führungsketten dabei diese
Aufgabe nicht, da die Führungskette als solches nicht in der Ebene der
Rollstangen, sondern auf einen kleineren Radius im Bereich dieses Bogens
geführt wird und somit das Bogenmaß der Rollstangen größer ist als das der
Führungskette, das heißt, im Einlaufbogen ergibt sich bei diesem Kettensystem
ein unterschiedliches Sekantenmaß zwischen den Rollstangen der jeweiligen
Doppellasche bei unterschiedlichen Krümmungsradien bis R gegen ∞.
Auch für die Beherrschung einer Stahlbandverlaufsregelung ist der sichere
orthogonale Einlauf der Rollstangen in die Preßstrecke Voraussetzung, wobei der
Übergang von der gekrümmten Einlaufstrecke, das heißt der Einlauftangente in
die horizontale Preßstrecke besonders kritisch ist, da sich die Abstände der
Rollstangen zueinander in dem gekrümmten Einlauf und der eigentlichen
Rollstangenpreßstrecke nicht verändern dürfen. Dies ist die geometrische
Voraussetzung für eine kinematisch einwandfreie Funktion im Einlauf der
Rollstange im Verbund mit der Führungskette.
Die Entwicklung und Anwendungspraxis im Einsatz von kontinuierlich arbeitenden
Spanplattenpressen zeigt, daß mit der Forderung nach immer höheren
Produktionsleistungen die Forderung nach längeren Preßstrecken und im
Verbund damit größere Stahlbandgeschwindigkeiten, sprich Ausstoßleistungen,
erfüllt werden müssen mit dem Resultat, daß Preßlängen im Bereich von 50 m bis
75 m und Stahlbandgeschwindigkeiten im Bereich von 1 m bis 2 m pro Sekunde
beherrscht werden müssen. Um umwelttechnische Auflagen, zum Beispiel in
Richtung geringerer Phenolausdünstungen an den hergestellten
Spanplattenprodukten, zu vermeiden, kommen auch mehr und mehr
Leimsysteme, wie zum Beispiel Isozyanat, zur Anwendung, die längere
Preßfaktoren bedingen und somit zur Erfüllung der Produktionsleistungs
anforderungen gleichfalls längere Preßstrecken ≧ 50 m bedingen.
Eine weitere kontinuierlich arbeitende Presse ist aus der US-PS 4,718,843 für
einen Durchmesserbereich der Rollstangen von 10 bis 21 mm, vorzugsweise
einem mittleren Durchmesser von 16 mm, bekannt geworden. Hier sind die
formschlüssig mit der Rollstange verbundene Zentrierzapfen mit der
Führungskette in Langlöchern, ähnlich der DE-PS 34 32 548, geführt, wobei in
der Einlauftangente mittels einer rotierenden Einführungshilfe die Rollstangen
orthogonal und im gleichen Abstand in die Preßstrecke eingeführt werden. Durch
das Langloch in den Laschen der Führungskette haben die Rollstangen in etwa
den gleichen Freiheitsgrad gegen Abweichungen im Abrollen der Rollstangen
über die gesamte Preßstrecke wie bei den Kettenführungssystemen nach
DE-PS 31 17 778. Nachteilig bei diesem Prinzip ist, daß neben dem relativ sehr
aufwendigen und kinematisch komplizierten rotierenden Einführungssystem für
die Rollstangen die Rollstangen immer im kraftschlüssigen Kontakt zwischen
Stahlband und den Preßplatten über die gesamte Preßstrecke stehen müssen.
Das trifft in dem Moment nicht mehr zu, wenn in einer Leerlaufsituation, primär
bezogen auf das obere Stahlband und den dazugehörigen Rollstangenteppich,
das Stahlband durchhängt und sich somit ein indifferenter Abstandszustand
zwischen den Rollstangen aufgrund der Langlöcher einstellen kann. Nachfolgend
ergibt sich beim Übergang vom Leerlauf- auf Lastbetrieb in diesem Bereich der
Preßstrecke ein chaotischer Zustand in Hinsicht auf die Ausrichtung und dem
Abstandsverhalten der Rollstangen. Neben den unkontrollierbaren Zuständen bei
der Stahlbandverlaufsregelung führt dies auch zu erhöhtem Verschleiß und unter
Umständen zur Zerstörung des gesamten Rollstangen- und im Verbund
wirkenden Führungskettensystems.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine kontinuierlich arbeitende Presse
zu schaffen, die den oben beschriebenen Anforderungen aus der industriellen
Praxis gerecht wird sowie die erwähnten Nachteile nach DE-PS 31 40 548
kompensieren kann und weiter ein Rollstangensystem im Verbund mit einem
Kettenführungssystem zu schaffen,
- - mit dem die Stützabstände der Rollstangen zu dem Stahlband in der Anbindung zur Führungskette so klein wie möglich auszuführen sind,
- - mit dem ein guter Wärmeübergang und höhere Preßdrücke auf das Preßgut erreichbar sind um eine schonendere Belastung der Stahlbänder zu gewährleisten und
- - mit dem hohe Arbeitsgeschwindigkeiten, Stahlbandgeschwindigkeiten von 2 m pro Sekunde, möglich sind.
Die Lösung für diese Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegeben.
Als bemerkenswerter Vorteil der Erfindung ist herauszustellen, daß aufgrund der
relativ kleinen Rollendurchmesser und den damit verbundenen kleinen Mitten- bzw.
Stützabständen, im Vergleich zu den größeren Stützabständen mit größeren
Rollendurchmessern eine erhöhte Linienberührung zur beheizten Preßplatte und
somit ein guter Wärmeübergang gegeben ist und weiter die Biegebelastung auf
die Stahlbänder (oben/unten) geringer ist und somit eine höhere
Lebenserwartung der hochbelasteten Stahlbänder gegeben ist.
An Vorteilen zur DE-PS 31 40 548 sind weiter anzuführen:
der Zentrierabstand zwischen Rollstange und dem Zentrierabstand der Laschen der Führungskette ist kongruent und in der Einlauftangente verändert sich der Sekantenabstand nur für die Aufhängung der Führungskette selbst, welches jedoch für die Kinematik der Rollstange ohne Belang ist. Die Bemessungsregel für den größeren Bohrungsdurchmesser E in der Rollstange zur Aufnahme des Lagerbolzens wird durch zwei Abhängigkeiten bestimmt:
der Zentrierabstand zwischen Rollstange und dem Zentrierabstand der Laschen der Führungskette ist kongruent und in der Einlauftangente verändert sich der Sekantenabstand nur für die Aufhängung der Führungskette selbst, welches jedoch für die Kinematik der Rollstange ohne Belang ist. Die Bemessungsregel für den größeren Bohrungsdurchmesser E in der Rollstange zur Aufnahme des Lagerbolzens wird durch zwei Abhängigkeiten bestimmt:
- 1) der Lagerbolzendurchmesser d plus zweimal den Spaltabstand s zwischen den Rollstangen und
- 2) die unterschiedliche Krümmungs- bzw. Bogenradien R0 für die Doppellaschenkette und R1 für die Rollstangen im Einlaufkreis des Einführungszahnrades ist im Bereich der Bogenkrümmung das Sekantenmaß S1 der Rollstangen zwischen den Doppellaschen größer als im Bereich der Horizontalen der Einlauftangente, entsprechend dem Strahlensatz Laschenkettenradius R0 : Sekante S0 = Rollstangenradius R1 : Sekante S1.
Das größere Maß zwischen 1) und 2) ist bestimmend für die endgültige Größe
des Innendurchmessers der Rollstangenbohrung E.
Die Bohrungen in den Rollstangen sind demnach in vorteilhafter Weise merklich
größer als der Durchmesser des Lagerbolzens ausgebildet, so daß dadurch ein
genügender Freiheitsgrad für die sich während des Durchlaufens der Preßstrecke
entstehenden Abweichungen im Rollstangenablauf zueinander gegeben ist und
somit diese oszillierende Bewegung nicht auf die Führungskette im Bereich der
Preßstrecke übertragen wird und weiter eine Übertragung der Kräfte auf die
Führungskette und Überlastung derselben verhindert wird.
Als Bemessungsregel für die Bohrung in der Rollstangen gilt in vorteilhafter
Weise, der Bohrungsdurchmesser D entspricht dem Lagerbolzendurchmesser d
plus dem doppelten Spaltabstand s der Rollstangen zueinander, das heißt, bei
einem konstanten Spaltabstand s zwischen den Rollstangen von konstant 1,3 mm
ist der Bohrungsdurchmesser um 2,6 mm größer als der Lagerbolzendurchmesser
von circa 5 mm, das sind 7,6 mm.
Durch die Verlagerung des Freiheitsgrades mittels einer größeren Bohrung in der
Rollstangen ist auch der Vorteil gegeben, daß auch bei einem nicht
kraftschlüssigen Verbund zwischen Stahlband und der oberen Preßplatte, z. B.
bei einem Leerlaufbetrieb, bei durchhängendem oberen Stahlband, die
Rollstangen sich selbstzentrierend in ihren Bohrungen gehalten werden und somit
bei diesem Betriebszustand stets ein gleicher Rollstangenabstand vorliegt und
somit auch im Übergang vom Leerlauf auf den Lastbetrieb ein kontrollierter
orthogonaler Abstand der Rollstangen zueinander vorliegt. Als Einlaufhilfen für
die Rollstangen im Einlaufbereich und in der Einlauftangente sind
Einführungszahnräder mit folgender Funktion vorgesehen:
Die Führungsketten, in denen die Rollstangen lose mit den Lagerbolzen eingehängt sind, übergeben vom rücklaufenden Rollstangentrum die Rollstangen horizontal in die Einführungszahnräder, das heißt mit der Einlauftangente ist der Zentrierabstand der Führungskette mit dem Einführungszahnrad und dem Rollstangenabstand kongruent und in der Auslauftangente des Einführungszahnrades, das heißt in der Übergabe der Rollstange zum Stahlband ist somit der gleiche Abstand zwischen Rollstange und Führungskette gegeben, so daß in vorteilhafter Weise eine korrekte orthogonale Übergabe auch bei sehr breiten Pressen für Preßbreiten im Bereich von 10 bis 12 Fuß (≈ 3 bis 3,6 m Breite) gegeben ist.
Die Führungsketten, in denen die Rollstangen lose mit den Lagerbolzen eingehängt sind, übergeben vom rücklaufenden Rollstangentrum die Rollstangen horizontal in die Einführungszahnräder, das heißt mit der Einlauftangente ist der Zentrierabstand der Führungskette mit dem Einführungszahnrad und dem Rollstangenabstand kongruent und in der Auslauftangente des Einführungszahnrades, das heißt in der Übergabe der Rollstange zum Stahlband ist somit der gleiche Abstand zwischen Rollstange und Führungskette gegeben, so daß in vorteilhafter Weise eine korrekte orthogonale Übergabe auch bei sehr breiten Pressen für Preßbreiten im Bereich von 10 bis 12 Fuß (≈ 3 bis 3,6 m Breite) gegeben ist.
Langzeitversuche und die Erfahrung aus der Anwendungspraxis bisheriger
Systeme haben weiter gezeigt, daß aufgrund der Axialverschiebung der
Rollstangen im Bereich von ± 15 mm der Rollstangen selbst eine gute
Schmierverteilung zwischen Lagerbolzen und der Bohrung in der Rollstange
gegeben ist und sich aufgrund der Werkstoffpaarung des Lagerbolzens und der
hochvergüteten Rollstange ein sehr gutes Verschleißverhalten mit langer
Lebensdauererwartung ergibt. Von Vorteil ist auch, daß die Anzahl der
Laschenverbindungen der Führungsketten mit kleiner werdendem
Rollstangendurchmessern den aufzunehmenden Führungskräften angepaßt
werden können.
Die erfindungsgemäße Dimensionierung von Rollstange, Lagerbolzen und
Führungskette im koaxialen Verbund, sind kinematisch einwandfreie
Voraussetzungen für ein Hochgeschwindigkeitssystem, mit
Stahlbandgeschwindigkeiten bis zu 2 m pro Sekunde, zur Erfüllung der Forderung
nach extrem großen Pressenlängen im Bereich von 50 m bis 75 m.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der
Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit
der Zeichnung hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt der Führungskette mit Rollstangen im Einlaufbogen
der kontinuierlich arbeitenden Presse nach der Erfindung in
Vorderansicht,
Fig. 2 eine Seitenansicht im Schnitt der Führungskette mit Rollstangen im
Einlaufbogen,
Fig. 3 die Führungskette mit Rollstangen nach Fig. 2 in perspektivischer
Ansicht und
Fig. 4 in schematischer Darstellung die kontinuierlich arbeitende Presse nach
der Erfindung in Seitenansicht.
Nach den Fig. 1 bis 3 sind Ausgangsbasis der Erfindung
- - der biegesteife Lagerbolzen 2 mit einem Durchmesser d von circa 5 mm ± 0 5 mm,
- - die Rollstangen 1 mit einem Außendurchmesser D von 14 bis 20 mm, im Mittel von 17 mm ± 3 mm,
- - die Bohrungen 10 an den Stirnseiten der Rollstangen 1, im Durchmesser E gleich dem Durchmesser d der Lagerbolzen 2 plus dem doppelten Spaltabstand s, wodurch die in die Bohrungen 10 eintauchenden Lagerbolzen 2 die Rollstangen 1 axial verschiebbar und zentrisch zur Führungskette 12 halten,
- - die Rollstangen 1 durch die Einführungszahnräder 16 mit Radius R1 und die Führungskette 12 durch die Einlaufzahnräder 6 mit Radius R0 im Einlaufbereich in die Kompressionszone bzw. dem Preßbereich eingeführt werden,
- - ein konstanter Spaltabstand s von 1,3 mm ± 0,3 mm und
- - Innen- und Außenlaschen 3 und 11 mit Höhen h gleich dem Radius der Rollstangen minus ≦ 0,5 mm.
Nach Fig. 4 besteht die kontinuierlich arbeitende Presse 5 aus dem Preßtisch 8,
dem beweglichen Preßbär 7 und diese verbindenden Zugsäulen (nicht
dargestellt). Zur Einstellung des Preßspaltes wird der Preßbär 7 von
hydraulischen Kolbenzylinderanordnungen (nicht dargestellt) auf- und abbewegt
und in der gewählten Stellung arretiert. Die Stahlbänder 14 (oben) und 15 (unten)
sind über je eine Antriebstrommel 17 und Umlenktrommel 18 um Preßtisch 8 und
Preßbär 7 geführt. Zur Reibungsminderung zwischen den am Preßtisch 8 und
Preßbär 7 angebrachten Heizplatten 21 und den umlaufenden Stahlbändern 14
und 15 sind ebenfalls umlaufend je ein aus Rollstangen 1 gebildeter
Rollstangenteppich vorgesehen. Die Rollstangen 1, deren Achsen sich quer zur
Banddurchlaufrichtung erstrecken, werden an beiden Längsseiten der Presse 5 in
Gelenkhülsen 9 der erfindungsgemäßen Führungskette 12 mit vorgegebenem
Teilungsmaß zusammengeschlossen und an den Heizplatten 21 von Preßbär 7
und Preßtisch 8 einerseits sowie an den Stahlbändern 14 und 15 abrollend von
den Stahlbändern durch die Presse geführt. Die Anbindung der Rollstangen 1 in
der Führungskette 12 unterliegt bei der zu übertragenden hohen Preßkraft auf
das durch laufende Preßgut einer starken Beanspruchung. Voraussetzung für
einen reibungslosen Preßbetrieb ist somit unter anderem, daß lineare
Verschiebungen der Rollstangen 1 im Preßbereich keine Zerstörung der
Führungsketten 12 bewirken können. Maßgebend ist dafür im Preßbereich ein
ausreichendes Ausgleichsspiel zwischen Rollstangen 1 und Führungskette 12.
Voraussetzung für nicht zu große lineare Verschiebungen im Preßbereich sind
jedoch eine genaue orthogonale Einführung der Rollstangen 1 im Einlaufbogen
und im tangentialen Übergang in die horizontale Preßebene.
Wie in Fig. 1 dargestellt, werden die von den Rollstangen 1 ausgehenden Kräfte
über biegesteife Lagerbolzen 2 in die Gelenke der Führungskette 12 eingeleitet,
das heißt, die Kräfte der Lagerbolzen 2 werden über die Gelenkhülsen 9 von der
Führungskette 12 aufgenommen, die auch als Kettenbolzen für die Innen- und
Außenlaschen 3 und 11 dienen. Abweichungen vom Teilungsmaß bei der
Abrollbewegung der Rollstangen 1 werden in einem Ausgleichsspiel, von den
übergroßen Bohrungen 10 ausgleichend aufgenommen und können keine
Zerstörung der Führungskette 12 bewirken. Die Lagerbolzen 2 sind
zweckmäßigerweise in den Gelenkhülsen 9 mit Preßsitz verankert.
Weiter ist erfindungsgemäß je umlaufenden Rollstangenteppich von Preßbär 7
und Preßtisch 8 vorgesehen, daß die Rollstangen 1 von mehreren
Einführungszahnrädern 16 und die Führungsketten 12 von zwei seitlich der
Heizplatte 21 angeordneten Einlaufzahnrädern 6 im Einlaufbogen und im
tangentialen Übergang in die horizontale Preßebene geführt sind, wobei die
Einführungszahnräder 16 mit Radius R1 und die Einlaufzahnräder 6 mit Radius R0
auf einer Achse X-X angeordnet sind. Der Zentrierabstand zwischen den
Rollstangen 1 und dem Zentrierabstand der Innen- und Außenlaschen 3 und 11
der Führungskette 12 ist kongruent und in der Einlauftangente verändert sich der
Sekantenabstand S1 nur für die Aufhängung der Führungskette 12 selbst, welches
jedoch für die Kinematik der Rollstangen 1 ohne Belang ist. Damit ist eine absolut
exakte Steuerung der Rollstangen 1 im Einlaufbogen möglich und somit auch eine
genaue orthogonale Ausrichtung der Rollstangen 1 bis in die Kompressionszone.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Führungsketten 12 mit
Ausnehmungen 20 die Kettenbolzen 4 umgreifenden Einlaufzahnrädern 6 geführt
sind. Es ist verständlich, daß auch damit eine bessere Führung der
Führungskette 12 selbst bewirkt wird.
Die Ausbildung der Führungskette 12 und der tangentiale Übergang vom Einlauf
bogen in die horizontale Preßebene ist in den Fig. 1 bis 3 veranschaulicht.
Weiter ist daraus zu entnehmen, wie über die Kettenbolzen 4 die Führungskette
12 mit den Ausnehmungen 20 der Einlaufzahnräder 6 und die Rollstangen 1 mit
den Ausnehmungen 19 der Einführungszahnräder 16 geführt sind. Der
Rollstangenumlauf über die Umlenkräder 13 ist in der Fig. 4 gezeigt. Die in den
Bohrungen 10 der Rollstangen 1 gelagerten Enden der Lagerbolzen 2 sind in
vorteilhafter Weise im Durchmesser d wesentlich kleiner als der Durchmesser E
der Bohrungen 10 ausgebildet. Damit wird ein größerer radialer und axialer
Freiheitsgrad der Lagerbolzen 2 erreicht, das heißt seine Freiheit wird für das
Ausgleichsspiel zwischen Rollstange 1 und Führungskette 12 vergrößert und
seine Reibung in der Bohrung 10 verkleinert.
1
Rollstangen
2
Lagerbolzen
3
Innenlaschen
4
Kettenbolzen
5
Presse
6
Einlaufzahnräder
7
Preßbär
8
Preßtisch
9
Gelenkhülse
10
Bohrung in Rollstangen
11
Außenlaschen
12
Führungskette
13
Umlenkräder
14
Stahlband oben
15
Stahlband unten
16
Einführungszahnräder für
Rollstangen
17
Antriebstrommel
18
Umlenktrommel
19
Ausnehmungen der
Einführungszahnräder
20
Ausnehmungen in
Einlaufzahnrädern
21
Heizplatte
D ∅ der Rollstangen
d ∅ der Lagerbolzen
E ∅ der Bohrung
h Höhe der Innen- und Außenlaschen
R1
D ∅ der Rollstangen
d ∅ der Lagerbolzen
E ∅ der Bohrung
h Höhe der Innen- und Außenlaschen
R1
Einführungsradius für
Rollstangen
R0
R0
Einführungsradius für
Führungskette
s Spaltabstand der Rollstangen
S0
s Spaltabstand der Rollstangen
S0
Stützabstand der Rollstangen
zueinander bei der Übergabe
in die Horizontale
S1
S1
Sekantenmaß, Abstand der
Rollstangen im Einlaufbogen
Claims (6)
1. Kontinuierlich arbeitende Presse zur Herstellung von Span-, Faser,
Sperrholzplatten oder dgl., mit den Preßdruck übertragenden sowie das zu
pressende Gut durch die Presse ziehenden, flexiblen endlosen Stahlbändern, die
über Antriebstrommeln und Umlenktrommeln um den Tisch bzw. Preßbär geführt
sind und die sich mit einstellbarem Preßspalt über mitlaufende, mit ihren Achsen
quer zur Bandlaufrichtung geführten Rollstangen gegen Widerlager von Tisch und
Preßbär abstützen, wobei die Rollstangen an beiden Enden jeweils mittels
Lagerbolzen in Führungsketten geführt sind, deren Kettenlaschen beider
Längsseiten zwei Kettenbolzen aufweisen und damit miteinander verbunden sind
und die Kettenlaschen einseitig von der Kettenbahn abragende Abschnitte haben,
in denen jeweils mehrere Rollstangen in einer zur Kettenbahn (B-B) versetzten
Ebene (A-A) gelagert sind, gekennzeichnet durch die Kombination
folgender Merkmale:
- a) die Rollstangen weisen eine Stärke von 14 mm bis 20 mm auf,
- b) die Rollstangen (1) sind im Einlaufbogen durch Ausnehmungen (19) von mehreren am Umfang der Rollstangen (1) verteilten Einführungszahnräder (16) mit Radius (R1) geführt, wobei die Rollstangen (1) in der Einlauftangente der Stahlbänder (14, 15) kraftschlüssig mit dem Spaltabstand (s) und dem Stützabstand nach dem Sekantenmaß (S0) übergeben werden, während gleichzeitig die zugehörigen Lagerbolzen (2) mit sich ändernden (variablen) Abstand gleich dem jeweiligen Sekantenmaß (S1) auf der Kettenbahn (B-B) mit Ausgleichsspiel in größeren Bohrungen (E) der Rollstangen (1) umlaufen,
- c) die Führungsketten (12) werden im Einlaufbogen mittels den Umfang ihrer Kettenbolzen (4) umgreifenden Ausnehmungen (20) von Einlaufzahnrädern (6) mit Radius (R0) geführt.
- d) die Rollstangen (1) sind an ihren Stirnseiten mit Bohrungen (10) versehen, in die biegesteife Lagerbolzen (2) eintauchend die Rollstangen (1) axial verschiebbar halten, wobei die Lagerbolzen (2) in Gelenkhülsen (9) der Führungsketten (12) mit Preßsitz verankert sind und
- e) die Bohrungsdurchmesser (E) in den Rollstangen (1) sind für ein Ausgleichsspiel im Einlaufbogen mit dem Lagerbolzendurchmesser (d) plus dem doppelten Spaltabstand (s) der Rollstangen (1) zueinander entsprechend ausgeführt sind.
2. Kontinuierlich arbeitende Presse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohrungsdurchmesser (E) in den Rollstangen
(1) gleich dem Lagerbolzendurchmesser (d) plus dem doppelten Spaltabstand (s)
plus dem Überschuß der sich aus Stützabstand (D+s) minus dem Sekantenmaß
(S1) im Einlaufbogen ergibt entsprechend ausgeführt sind.
3. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einführungszahnräder (16) die Rollstangen (1)
von den orthogonal zur Pressenlängsachse mit einem konstanten Spaltabstand
(s) von 1,3 mm zueinander in den Preßbereich eingeführt werden.
4. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der zentrische Mittenabstand der Führungskette
(12) gleich ist dem Spaltabstand (s) der Rollstangen (1) plus dem Durchmesser
(D) der Rollstangen (1) zueinander.
5. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerbolzen (2) mit einem Durchmesser (d) von
circa 5 mm ± 0,5 mm ausgeführt sind.
6. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Höhe (h) der Innen- und Außenlaschen (3 und
11) gleich dem Radius der Rollstangen (1) ausgeführt ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997151824 DE19751824A1 (de) | 1997-11-22 | 1997-11-22 | Kontinuierlich arbeitende Presse |
SE9803104A SE517588C2 (sv) | 1997-11-22 | 1998-09-14 | Kontinuerlig press för tillverkning av spånskivor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997151824 DE19751824A1 (de) | 1997-11-22 | 1997-11-22 | Kontinuierlich arbeitende Presse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19751824A1 true DE19751824A1 (de) | 1999-05-27 |
Family
ID=7849538
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997151824 Withdrawn DE19751824A1 (de) | 1997-11-22 | 1997-11-22 | Kontinuierlich arbeitende Presse |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19751824A1 (de) |
SE (1) | SE517588C2 (de) |
-
1997
- 1997-11-22 DE DE1997151824 patent/DE19751824A1/de not_active Withdrawn
-
1998
- 1998-09-14 SE SE9803104A patent/SE517588C2/sv unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE517588C2 (sv) | 2002-06-25 |
SE9803104L (sv) | 1999-05-23 |
SE9803104D0 (sv) | 1998-09-14 |
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