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Die
Erfindung betrifft eine Schrotmühle
mit mindestens einem Paar sich gegenläufig drehender Walzen, zwischen
denen das zu schrotende Gut gemahlen wird, wobei die Walzen jeweils
in Lagerschalen gelagert sind und die Stirnseiten der Walzen und die
jeweiligen Lagerschalen bzw. Lagerschalenträger einen Spalt bilden, entsprechend
dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Eine
Schrotmühle
der eingangs genannten Art ist bereits aus der
DE 7633018 U1 bekannt. Diese Druckschrift
zeigt ebenfalls eine Schrotmühle,
wobei ein enger Spalt zwischen der Stirnseite einer Walze und einem
Lagerschalenträger
vorhanden ist, welcher sich durch das beaufschlagte Schrotgut zusetzen
kann.
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Bei
der Schrotung von Gut, z. B. zur Bereitung der Maische im Rahmen
eines Verfahrens zur Bierherstellung, wird das zu schrotende Gut
zwischen zwei sich gegenläufig
drehenden Walzen gemahlen. Mehrere solche Doppelwalzenanordnungen können aufeinanderfolgen,
um einen entsprechenden Schrotungsgrad zu erhalten. Die Walzen sind
mit ihren Achsen bzw. Wellenstummeln in entsprechenden Lagerschalen
gelagert, die einen leicht gängigen Betrieb
ermöglichen.
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Zwischen
den Stirnseiten der jeweiligen Walzen und den Lagerschalen bzw.
anderen Trägerelementen
entsteht dabei ein geringer Spalt, der ein Freilaufen der Walze
ermöglicht.
Der Spalt wird möglichst
klein gehalten, damit nicht zuviel des zu schrotenden Gutes in den
Spalt gelangt. Wird nun auf die Doppelwalzenanordnung das zu schrotende
Gut gegeben, so wird der Großteil
dieses Gutes zwischen den Walzen gemahlen. Ein kleiner Teil des
zu schrotenden Gutes gelangt jedoch in den Spalt, der sich zwischen
den Stirnseiten jeder Walze und ihrem Lager bildet. Dieses in dem
Spalt befindliche Gut verhindert einen reibungsfreien Betrieb und
erschwert daher den Schrotungsvorgang. Außerdem werden in dem Lager vorhandene
Dichtungen durch das in dem Spalt befindliche Gut beeinträchtigt.
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Um
den Spalt von derartigem eingetretenen Schrotgut zu befreien und
um allgemeine Verschmutzungen zu entfernen, ist es nötig, die
Schrotmühle
in periodischen Abständen
zu reinigen. Dazu wird die Schrotmühle außer Betrieb genommen und z.
B. mit Wasser gespült.
Naturgemäß ist dabei
der genannte Spaltbereich schwer zugänglich.
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Ausgehend
hiervon ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schrotmühle zur
Verfügung
zu stellen, bei der die Reinigung des Spaltes, der sich zwischen
den Stirnseiten der Schrotungswalzen und dem jeweiligen Lager bzw.
der jeweiligen Lagerschale bildet, leicht zu bewerkstelligen ist,
ohne die Schrotmühle
außer
Betrieb nehmen zu müssen.
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Diese
Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Schrotmühle durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß sind in
den Lagerschalen der einzelnen Walzen jeweils mindestens ein Spülkanal vorgesehen,
wobei jeder Spülkanal
von der Außenseite
der jeweiligen Lagerschale zu dem Spalt führt, der zwischen der Stirnseite
der jeweiligen Walze und dem Lagerträger bzw. der Lagerschale besteht.
Das innere Ende dieses Spülkanales
endet nahe der Welle der jeweiligen Walze in diesem Spalt.
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Mit
einer derartigen Vorrichtung ist es sehr einfach, den Spalt durchzuspülen. An
den Spülkanal kann
ein Flüssigkeitsanschluß gelegt
werden, mit dem der Kanal direkt durchgespült werden kann, ohne eine andere
Reinigungsprozedur durchführen zu
müssen.
Die Reinigung des Spaltes kann auf diese Weise auch während des
Betriebes der Schrotmühle
durchgeführt
werden, wenn eine Flüssigkeit benutzt
wird, die dem zu schrotenden Gut nicht schadet. Aufgrund der Zentrifugalkraft
wird das Wasser im Spalt nach außen getrieben.
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Durch
die Spülung
der Schrotmühle
durch den erfindungsgemäßen Kanal
während
des Schrotungsprozesses wird zudem eine Kühl- und Schmierfunktion der
Schrotmühle
bewirkt. Zudem wird das Schrotgut, das nicht zwischen die beiden
Mahlwalzen gelangt ist, immer sofort durch die Spülung entfernt.
Auf diese Weise werden die vorhandenen Dichtungen zwischen der Welle
einer Walze und der entsprechenden Lagerschale geschont.
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Vorteilhafterweise
ist der Spülkanal
so ausgelegt, dass er einem hohen Flüssigkeitsdruck widerstehen
kann. Durch hohen Druck kann die Spüleffektivität erhöht werden.
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Sind
zwischen den Lagerschalen und den jeweiligen Walzenachsen Lippendichtungen
vorgesehen, so kann der Spülkanal
in einem ringförmigen Raum
enden, der von der der Walze am nächsten liegenden Lippendichtung,
der Stirnseite der Walze, dem Lagerträger und der Welle der Walze
gebildet wird. Dieser ringförmige
Raum bietet die Möglichkeit, dass
die Spülflüssigkeit
optimal verteilt wird und eine gute Durchspülung des Spaltes gewährleistet
ist.
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Wird
die Schrotmühle
für die
Naßschrotung eingesetzt,
so kann der Spülkanal
an eine Zuleitung angeschlossen sein, die mit der gleichen Flüssigkeit gespeist
ist, die auch zum Weichen des Schrotgutes eingesetzt wird. Dies
bedeutet einen weiteren Zeitgewinn. Zudem wird das Schrotgut nicht
verunreinigt.
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Eine
erfindungsgemäße Schrotmühle kann vorteilhaft
zum Mahlen von Malz oder Gerste beim Bierbrauprozeß eingesetzt
werden, wobei der Spülkanal
an eine Zuleitung angeschlossen ist, die mit Maischewasser gespeist
wird. Da das geschrotete Gut zur Maischeherstellung benutzt wird,
ist auf diese Weise keine Verunreinigung des zu schrotenden Gutes
zu befürchten,
wenn der Spalt mit Maischewasser gespült wird.
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Zur
Erhöhung
der Spüleffektivität können je Lagerschale
mehrere Spülkanäle vorgesehen
sein.
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In
den Unteransprüchen
2 bis 6 sind besonders vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Schrotmühle nach
Anspruch 1 angegeben.
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Im
folgenden wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung anhand der beiliegenden
Zeichnungen erläutert.
Dabei ist
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1 eine
schematische Schnittansicht einer Doppelwalzenanordnung zur Schrotung
von Gut;
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2 eine
schematische Teilschnittansicht einer Walzeneinheit im Bereich eines
Lagers einer erfindungsgemäßen Schrotmühle; und
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3 ein
vergrößerter Ausschnitt
der Walzeneinheit der 2.
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Die
beschriebene Ausführungsform
ist eine Schrotmühle
zur Schrotung von Malz oder Gerste bei der Herstellung von Maische
in einem Bierbrauprozeß.
In 1 ist schematisch eine Schnittansicht gezeigt,
die zwei sich gegenläufig
drehende Walzen 1 und 2 zeigt. Die Drehrichtungen
sind mit B und C bezeichnet. Die Walzen laufen auf Achsen bzw. Wellen 10 und 20.
Das zu schrotende Gut wird entsprechend der Pfeilrichtung A auf
die Walzen gegeben. In dem engen Spalt zwischen den Walzen 1 und 2 wird
das Gut geschrotet. Das geschrotete Gut verlässt die Walzeneinheit entsprechend
dem Pfeil D.
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In 2 ist
eine Teilschnittansicht der Lagereinheit einer Walze 1 einer
erfindungsgemäßen Schrotmühle gezeigt.
Die Walze 1 dreht sich mit ihrer Achse (50) bzw.
einer Welle 10 in einem Lager. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist dieses Lager ein Pendelrollenlager 17 mit Pendelrollen 12.
Dieses Pendelrollenlager 17 wird von einer Lagerschale 11 getragen
und durch Distanzringe 14 in Position gehalten. Die Lagerschale 11 wird
z. B. von einem Lagerträger 15 gehalten.
Die Verbindung zwischen Lagerträger 15 und
Lagerschale 11 wird mit einer Dichtung 16 abgedichtet.
Die Pendelrollenlagereinheit wird mit einer Abdeckkappe 13 geschützt.
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Zwischen
der Welle 10 und der Lagerschale 11 sind Lippendichtungen 19 vorgesehen,
wobei in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
jeweils zwei Lippendichtungen vorhanden sind. Zur Schmierung ist
eine Fettkammer 18 vorgesehen.
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Eine
solche Anordnung gewährleistet,
daß sich
die Welle 10 mit der Walze 1 in dem Pendelrollenlager 17 um
die Achse 50 drehen kann.
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Zwischen
der Stirnseite 60 der Walze 1 und dem Lagerträger 15,
bzw. in anderen Ausführungsbeispielen
der Lagerschale 11, entsteht ein Spalt 30. Dieser
Spalt 30 ist notwendig, damit sich die Walze frei gegenüber den
feststehenden Teilen drehen kann. Der Spalt 30 muß jedoch
klein gehalten werden, damit das zu schrotende Gut mehrheitlich
auf der Walze gehalten wird und zwischen die Walzen 1 und 2 geführt wird,
um gemahlen zu werden.
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Ein
gewisser Teil des zu schrotenden Gutes gerät jedoch in diesen Spalt und
verhindert eine reibungsfreie Bewegung der Walze 1. Außerdem werden
die Lippendichtungen 19, die der Walze am nächsten liegen,
durch das eintretende Gut beeinträchtigt. Es ist daher nötig, den
Spalt 30 von Schrotgut freizuhalten.
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Konventionelle
Schrotmühlen
werden dazu periodisch gereinigt, z. B., indem Wasser oder eine entsprechende
Spülflüssigkeit
von oben auf die Walzenanordnung gegeben bzw. gespritzt wird. Gerade der
Spalt zwischen der Lagerschale und der Walzenstirnseite ist jedoch
auf diese Weise schwierig zu reinigen.
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3 zeigt
einen vergrößerten Teil
einer Lagereinheit einer erfindungsgemäßen Schrotmühle.
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Erfindungsgemäß ist ein
Spülkanal 33 vorgesehen,
der in einer Nut 32, z. B. von der Größenordnung 6 mm, fortgesetzt
ist und nahe der Welle quer dem Wellenansatz der Walze sich zu einem
Raum 31 öffnet,
der mit dem Spalt 30 in Verbindung steht, der sich zwischen
der Stirnseite 60 der Walze 1 und dem Lagerträger 15 befindet.
In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird dieser Spülkanal über einen Einschraubnippel 34 und
einen Schlauch 35 mit Maischewasser versorgt. Dieses Maischewasser
kann z. B. unter hohem Druck durch den Spülkanal gepreßt werden,
was eine effiziente Reinigung des Spaltes 30 zwischen der
Stirnseite der Walze 1 und dem Lagerträger 15 ermöglicht.
Der Flüssigkeitsweg
ist in 3 schematisch durch Pfeile im Spülkanal 33 und
dem Spalt 30 angedeutet.
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Da
in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Spülkanal
mit Maischewasser gespeist wird, kann die Reinigung während des
Betriebes der Schrotmühle
erfolgen, da keine unerwünschte
Verunreinigung des Schrotgutes, hier des Malzes oder der Gerste,
durch das Maischewasser hevorgerufen wird. Das Wasser wird dabei
von der Zentrifugalkraft im Spalt nach außen getrieben.
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Bei
dem geschilderten Ausführungsbeispiel wird
der Spülkanal
mit Hilfe einer Zuleitung gespeist, die z. B. unter hohem Druck
steht. Es ist jedoch ohne weiteres möglich, den Spülkanal direkt
mit einer Abzweigung aus dem Prozeßwasserzulauf zu verbinden.
Auf diese Weise wird die Spülung
während
des Schrotmühlenbetriebes
direkt mit Prozeßwasser durchgeführt, wobei
der Aufbau der Vorrichtung sehr einfach ist.
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Allgemein
bewirkt eine Spülung
während
des Betriebes der Schrotmühle
nicht nur eine optimale Reinigungsmöglichkeit für den Spalt zwischen Walzenstirnseite
und Lagerschale, sondern auch eine Schmier- und Kühlfunktion
der Lagereinheit. Durch die ständige
Entfernung von Schrotgut, das in den Spalt und den Dichtungsbereich
geraten ist, werden zudem die Lippendichtungen geschont.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
also eine einfache zeitsparende und kostengünstige Möglichkeit, einen möglichst
reibungsfreien Betrieb der Schrotmühle bzw. eine einfache Reinigung
zu gewährleisten.