DE19745538A1 - Verfahren und Einrichtung zur Reinigung von Klimaanlagen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Reinigung von KlimaanlagenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Reinigung von Klimaanlagen, d. h. von Heiz-, Kühl- und Belüftungsanla
gen, insbesondere von Fahrzeugen, wie von Kraftfahrzeugen, Automobi
len, Lastkraftwagen, Omnibussen, Straßenbahnen, Zügen und Flugzeu
gen.
Die Klimatisierung der Innenbereiche von Fahrzeugen gewinnt zuneh
mend an Bedeutung. So werden immer mehr Automobile und sonstige
Kraftfahrzeuge zur Abkühlung des Fahrgastraums oder des Arbeitsplatzes
des Kraftfahrers mit hochleistungsfähigen Kühlaggregaten in Form von
Klimaanlagen ausgerüstet. Diese Klimaanlagen ermöglichen durch Hei
zung oder Kühlung des zu temperierenden Raumes eine angenehme Umge
bungsatmosphäre mit gleichbleibender Temperatur. Trotz der erreichten
angenehmen Abkühlung in der warmen Jahreszeit treten doch häufig un
angenehme Nebeneffekte auf, welche sich in einem unangenehmen fauli
gen, modrigen oder nach kaltem Rauch riechendem Geruch manifestieren
und die insbesondere nach dem Betrieb der Klimaanlage und einem länge
rem Stillstand auftreten. Untersuchungen haben gezeigt, daß diese unan
genehmen Gerüche durch Mikroorganismen, wie Bakterien und/oder Pilze
verursacht werden, welche sich auf den Oberflächen namentlich des Ver
dampfers, wie der Verdampferschlangen etc., in dem die eingeblasene Au
ßenluft abgekühlt wird, absetzen und das dort vorliegende organische
Material unter Verursachung der hier angesprochenen unangenehmen
Gerüche, abbauen.
Die bisherigen Maßnahmen zur Beseitigung dieser Gerüche, wie die An
ordnung von Feinfiltern und dergleichen oder die manuelle Reinigung der
Klimaanlage, sind aufwendig, nur wenig wirksam und bedingen zum Teil
eine Zerlegung der Klimaanlage.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen es in einfacher und ko
stengünstiger Weise und ohne Zerlegung der Klimaanlage gelingt, diese
unangenehmen Gerüche zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird nun gelöst durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 und
die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Einrichtung nach An
spruch 20. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen
dieses Erfindungsgegenstandes.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf die beigefüg
ten Zeichnungen erläutert. In der Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine zumindest zum Teil im Schnitt und in Explosionsdar
stellung wiedergegebene erfindungsgemäße Einrichtung
zur Reinigung von Klimaanlagen;
Fig. 2 ein Detail dieser Einrichtung, nämlich die an dem Schlauch
der Einrichtung befestigte Rundstrahldüse; und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Reinigung des Ver
dampferraumes der Klimaanlage unter Verwendung der er
findungsgemäßen Reinigungseinrichtung.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Reinigung von Kli
maanlagen, insbesondere von Fahrzeugen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein Schwall eines ein biozides Mittel, ein Tensid und ein Lösungs
mittel enthaltenden flüssigen Reinigungsmittels auf die Verdampfer
schlangen der Klimaanlage aufgesprüht wird. Dies erfolgt insbesondere
dadurch, daß das Reinigungsmittel mit Hilfe einer Sprühdüse unter ho
hem Druck in den Verdampferraum eingesprüht wird, wo es auf die Ver
dampferschlangen, die Kühlbleche, die Wandungen und dergleichen auf
trifft und die dort vorhandenen Abscheidungen unter der Druckeinwir
kung ablöst und gleichzeitig unter Einwirkung des bioziden Mittels eine
Abtötung der dort vorhandenen Keime, wie Bakterien, Pilze und derglei
chen bewirkt.
Mit Vorteil wird das Reinigungsmittel mit einem Druck von 2 bis 15 bar,
vorzugsweise 5 bis 10 bar und noch bevorzugter 6 bis 8 bar in den Ver
dampferraum der Klimaanlage eingesprüht. Dabei wird die Menge des
schlagartig in Form eines Schwalles in den Verdampferraum eingeführten
Reinigungsmittels derart ausgewählt, daß die Oberfläche der mit der zu
kühlenden Luft in Verbindung stehenden Außenseite des Verdampfers,
d. h. also die Verdampferschlangen und dergleichen der Klimaanlage in
nerhalb eines Zeitraumes von etwa 1 bis 20 Sekunden, vorzugsweise 3 bis
10 Sekunden insbesondere etwa 10 Sekunden im wesentlichen vollständig
überspült wird.
Für den Fall einer Klimaanlage von Personenkraftwagen wird ein Schwall
von 100 bis 1000 ml, vorzugsweise 300 bis 500 ml des Reinigungsmittels
innerhalb eines Zeitraumes von etwa 10 Sekunden in den Verdampfer
raum der Klimaanlage eingespritzt und zwar vorzugsweise mit Hilfe eines
in den Verdampferraum der Klimaanlage einführten Schlauches. Dieser
Schlauch ist mit Vorteil an dem in die Klimaanlage eingeführten Ende mit
einer Rundstrahldüse versehen, welche am Umfang des Düsenrandes an
geordnete Öffnungen aufweist, so daß der Sprühstrahl quer zur Achse der
Rundstrahldüse seitlich abgegeben wird und damit gut sämtliche zu be
handelnden Oberflächen überstreicht. Der mit der Rundstrahldüse verse
hene Schlauch wird über den Ventilatorschacht oder an einer anderen ge
eigneten Stelle der Klimaanlage des hier angesprochenen Kraftfahrzeuges
durch eine Kanüle oder Sonde in die Klimaanlage eingeführt und bis an die
Verdampferschlangen herangeführt. Mit Vorteil wird der Schlauch wäh
rend des Einsprühens des Reinigungsmittels hin und her bewegt, um eine
Spritzreinigung des gesamten Verdampferraumes zu bewirken.
Auf Grund des während des Einsprühvorganges angewandten hohen
Druckes von 2 bis 15 bar und der schlagartigen Einführung des erfin
dungsgemäß eingesetzten Reinigungsmittels gelingt es auch dickere oder
fettige Schmutzschichten zu durchdringen und jeden Winkel des Ver
dampferraumes zu erreichen. In dieser Weise wird während des Aussprüh
vorganges, der beispielsweise für eine Reinigungsmittelmenge von 300 ml
nur maximal 10 Sekunden dauert, eine vollständige Spritzreinigung des
Verdampferraumes mit sämtlichen dort vorliegenden Oberflächen, auf de
nen sich die aus der Außenatmosphäre stammenden Abscheidungen ge
bildet haben, erreicht.
Das überschüssige Reinigungsmittel läuft zusammen mit den abgelösten
Verschmutzungen über das Kondensatablaufrohr der Klimaanlage ab. Er
findungsgemäß läßt man mit Vorteil das noch an den Oberflächen des Ver
dampferraumes anhaftende Reinigungsmittel während einer Zeitdauer
von mindestens 10 Minuten, bevorzugter mindestens 15 Minuten und am
bevorzugtesten etwa 30 Minuten einwirken, um in dieser Weise eine voll
ständige Abtötung der noch lebenden Mikroorganismen zu bewirken, wel
che letztlich den unangenehmen Geruch hervorrufen. Im Anschluß daran
werden die Reste des Reinigungsmittels durch Einschalten der Klimaanla
ge über das Gebläse der Klimaanlage abgetrocknet. Nach dem Laufenlas
sen des Gebläses der Klimaanlage während etwa fünf Minuten ist das noch
verbliebene Reinigungsmittel soweit entfernt, daß die durchströmende
Luft geruchsneutral ist.
Das erfindungsgemäß verwendete Reinigungsmittel enthält als Tensid
vorzugsweise ein fluoraliphatisches Tensid, welche eine besonders
schnelle und vollständige Verteilung des Reinigungsmittels auf der ge
samten Oberfläche des erfindungsgemäß zu behandelnden Verdampfer
raumes der Klimaanlage sicherstellt. Besonders bevorzugte fluoraliphati
sche Tenside sind Perfluoralkansäuren mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen im
Alkanrest und/oder Alkali- und/oder Ammoniumsalze davon, wobei be
vorzugte Perfluoralkansäuren Perfluoralkylcarbonsäure und/oder Perflu
oralkylsulfonsäure, wie Perfluorbuttersäure, Trifluormethansulfonsäure
und/oder Perfluoroctansäure sind. Gemäß seiner besonders bevorzugten
Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Reinigungsmittel als
Tensid Kaliumperfluoroctoat.
Das fluoraliphatische Tensid ist vorzugsweise in einer Konzentration von
0,001 bis 1 Gew.-%, bevorzugter in einer Menge von 0,005 bis 0,1 Gew.-%
und am bevorzugtesten in einer Menge von etwa 0,01 Gew.-% in dem ver
wendeten Reinigungsmittel enthalten.
Das Reinigungsmittel enthält als biozides Mittel vorzugsweise einen Alde
hyd, ein Phenolderivat, ein Halogenphenylderivat, eine quartäre Ammoni
umverbindung und/oder eine aktiven Sauerstoff freisetzende Verbin
dung, wobei Glyoxal und/oder Glutaraldehyd besonders bevorzugt sind.
Diese letztgenannten bioziden Mittel sind äußerst aktiv und preiswert bei
gleichzeitiger Schonung der zu behandelnden Oberflächen und ohne Ge
fährdung des das Reinigungsmittel handhabenden Personals. Das biozide
Mittel ist vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 3 Gew.-%, bevorzugter in
einer Menge von etwa 0,3 Gew.-% in dem Reinigungsmittel enthalten.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Reinigungsmittel enthält als Lösungs
mittel vorzugsweise Wasser und/oder mindestens einen wasserlöslichen
Alkohol, wie Ethanol, Propanol und/oder Isopropanol. Bevorzugt enthält
das Reinigungsmittel als Lösungsmittel eine Mischung aus destilliertem
Wasser und mindestens einem der Alkohole Ethanol, Propanol und Iso
propanol im Verhältnis 20 : 80 bis 80 : 20, wobei ein Lösungsmittelgemisch
aus 50% Wasser und Ethanol und/oder Propanol als Rest besonders be
vorzugt ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann das erfindungsgemäß
verwendete Reinigungsmittel noch einen Duftstoff enthalten, wie er übli
cherweise in flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Durchfüh
rung des oben beschriebenen Verfahrens zur Reinigung von Klimaanla
gen.
Wie in der Fig. 1 dargestellt ist, umfaßt die Einrichtung einen das Reini
gungsmittel unter Druck enthaltenden Behälter 1, ein Ventil 2 und einen
Schlauch 3 zur Einführung in den Verdampferbereich der Klimaanlage.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt der Behälter eine
Zweikammerpreßpackdose, vorzugsweise eine genormte Aerosolzwei
kammerdose mit einer Außendose 4 aus Metall, wie Aluminium, und einem
Innenbeutel 5 aus Kunststoff. Dabei liegt das Reinigungsmittel in dem vor
zugsweise in Form eines Polyethylenbeutels vorliegenden Innenbeutel 5
vor, welcher über ein in die Außendose 4 eingebrachtes Gas unter einem
Druck von 2 bis 15 bar, vorzugsweise 5 bis 10 bar und am bevorzugtesten 6
bis 8 bar steht. Als Preßgas ist Preßluft oder Stickstoff vorhanden. In Ab
hängigkeit von der Größe des Behälters 1 umfaßt der Innenbeutel 5 100 bis
1000 ml, vorzugsweise 300 bis 500 ml des Reinigungsmittels. Da das Rei
nigungsmittel in dem Innenbehälter 5 vorliegt, ist die Sauberkeit des Rei
nigungsmittels auch bei längerer Lagerung ebenso sichergestellt, wie eine
Korrosion der Außendose 4 vermieden wird. Durch die Anwendung dieses
Zweikammerprinzips kann die Anwendung von umweltschädlichen Treib
gasen vermieden werden, da es ohne weiteres möglich ist, den Innenbeutel
durch Einführung von Preßluft oder Stickstoff in die Außendose 4 unter
Druck zu setzen.
Der das Reinigungsmittel enthaltende Behälter 1 ist mit einem Ventil 2
verschlossen, welches vorzugsweise als Kippventil ausgebildet ist, das die
Abgabe einer großen Menge des Reinigungmittels in kürzester Zeit ermög
licht. Durch Kippen dieses Ventils wird nämlich die Öffnung des Behälters
schlagartig freigelegt, so daß die Flüssigkeit sehr schnell aus dem Behälter
austreten kann, von wo es dann über den Schlauch 3 in den Verdampferbe
reich der Klimaanlage eingeführt werden kann. Vorzugsweise besteht die
ser Schlauch 3 aus Polyethylen oder Polyamid und besitzt bei einem
Durchmesser von 4 mm eine Länge von 60 bis 80 cm. Der Schlauch 3 ist an
seinem behälterseitigen Ende vorzugsweise mit einem Winkelstück 7 ver
sehen, welches zur besseren Handhabung einen Hebel 8 in Form eines Pi
stolengriffes aufweist. Dieses Winkelstück ist über den Schraubansatz 6
des Kippventils 2 mit dem Behälter 1 verbunden.
Am anderen Ende ist der Schlauch 3 mit einer Rundstrahldüse 9 versehen,
welche an ihrem Ende verschlossen ist und eine Vielzahl von am Umfang
angeordneten dreieckigen Düsenöffnungen 10 mit radialer Sprührichtung
aufweist, wie es in der Fig. 2 in vergrößertem Maßstab dargestellt ist. In
dieser Fig. 2 ist der Schlauch 3 mit Rundstrahldüse 9 in dem in die Kli
maanlagenöffnung 11 eingeführter Zustand gezeigt.
Der Innenbeutel 5 enthält vorzugsweise das Reinigungsmittel mit der oben
beschriebenen bevorzugten Zusammensetzung.
Bei der Benutzung dieser Einrichtung im Rahmen der Reinigung einer
Kraftfahrzeugklimaanlage, wie es schematisch in der Fig. 3 dargestellt
ist, wird zunächst, ein etwa vorhandenes Mikrofilter ausgebaut, wonach
das Steuergerät oder der Temperatursensor am Gehäuse der Klimaanlage
entfernt wird. Über die sich hierdurch ergebende Öffnung 11 oder aber
auch über den Ventilatorschacht oder eine andere geeignete Öffnung wird
nun der Schlauch 3 mit seinem mit der Rundstrahldüse 9 versehenen Ende
in das Gehäuse der Klimaanlage eingeführt und in Richtung auf den Ver
dampfer eingeschoben. Nachdem die Rundstrahldüse 9 den Verdampfer
raum 12 erreicht hat, wird das Kippventil 2 durch Betätigen des Hebels 8
geöffnet, was zur Folge hat, daß der gesamte Inhalt des Innenbeutels 5
schlagartig aus dem Behälter 1 entweicht und über den Schlauch 3 der
Rundstrahldüse 9 zugeführt wird. Über die Düse 9 tritt das Reinigungs
mittel unter hohem Druck radial zur Schlauchachse aus und bildet einen
kreisförmigen Sprühstrahl aus. Durch Hin- und Herbewegen des Schlau
ches während dieses Vorganges wird erreicht, daß das Reinigungsmittel
sämtliche Oberflächen des Verdampferraumes 12 erreicht, auf denen die
zu entfernenden Abscheidungen vorliegen. Da das Einsprühen des Reini
gungsmittels schlagartig unter hohem Druck und in sehr kurzer Zeit er
folgt, ergibt sich eine starke mechanische Reinigungswirkung auf den zu
behandelnden Oberflächen. So wird beispielsweise eine Reinigungsmittel
menge von etwa 300 ml im Verlaufe von lediglich 10 Sekunden unter einem
Druck 6 bis 8 bar aufgesprüht, so daß auch dickere oder fettige Schmutz
schichten in den entferntesten Winkeln des Verdampferraumes erreicht
und beseitigt werden.
Nach der Entleerung des Behälters 1 wird der Schlauch wieder aus der Kli
maanlage herausgezogen und deren Öffnung wieder verschlossen, wobei
gleichzeitig das überschüssige Reinigungsmittel über das Kondensatab
laufrohr der Klimaanlage abläuft. Vorzugsweise wartet man dann nach
dem Aufsprühen während mindestens 10 Minuten, vorzugsweise minde
stens 15 Minuten, beispielsweise 30 Minuten ab, bevor man die Reste des
Reinigungsmittels durch Einschalten des Gebläses der Klimaanlage ab
trocknet. Innerhalb dieser Einwirkungsdauer erfolgt eine vollständige Ab
tötung der eventuell noch vorhandenen Mikroorganismen. Nach dem Lau
fenlassen des Gebläses während etwa fünf Minuten ist das Reinigungsmit
tel in einem solchen Maße entfernt, daß die ausströmende Luft geruchs
neutral ist.
Die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht das Aufbringen einer maxi
malen Menge des Reinigungsmittels innerhalb kürzester Zeit unter hohem
Druck auf die zu behandelnden Oberflächen. Auf Grund der bevorzugt vor
handenen Rundstrahldüse ergibt sich ein sternförmiger Sprühstrahl, so
daß sämtliche zu behandelnden Oberflächen der Klimaanlage ohne weite
res erreicht werden können. Hierdurch ergibt sich eine konzentrierte äu
ßerst wirksame Behandlung der unerwünschten Abscheidungen auf den
Verdampferblechen der Klimaanlage, so daß es ohne weiteres gelingt, die
unangenehmen, fauligen, modrigen und nach altem Tabakrauch riechen
den Gerüche dauerhaft zu beseitigen und zwar ohne die bislang übliche
zumindest teilweise Zerlegung der Klimaanlage.
Es ist ersichtlich, daß das im Rahmen einer Klimaanlage von Automobilen
beschriebene Verfahren und die dafür verwendete Einrichtung auch für
die Reinigung größerer Klimaanlagen geeignet sind, wie sie beispielsweise
in Lastkraftwagen, Omnibussen, Eisenbahnwagen, Flugzeugen und Schif
fen eingesetzt werden.
Claims (30)
1. Verfahren zur Reinigung von Klimaanlagen, insbesondere von Fahr
zeugen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schwall eines ein biozides Mit
tel, ein Tensid und ein Lösungsmittel enthaltenden flüssigen Reinigungs
mittels auf die Verdampferschlangen der Klimaanlage aufgesprüht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rei
nigungsmittel mittels einer Sprühdüse unter hohem Druck in den Ver
dampferraum eingesprüht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rei
nigungsmittel mit einem Druck von 2 bis 15 bar, vorzugsweise 5 bis 10 bar
eingesprüht wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des mit dem Schwall eingeführ
ten Reinigungsmittels dazu ausreicht, die Oberfläche der mit der zu küh
lenden Luft in Verbindung stehenden Außenseite des Verdampfers der Kli
maanlage innerhalb eines Zeitraums von etwa 3 bis 20 Sekunden, vor
zugsweise 5 bis 10 Sekunden, im wesentlichen vollständig zu überspülen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Schwall von 100 bis 1000 ml, vorzugsweise 300 bis 500 ml des Reinigungs
mittels innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 bis 20 Sekunden, vorzugs
weise 3 bis 10 Sekunden eingespritzt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwall des Reinigungsmittels über ei
nen in den Verdampferraum der Klimaanlage eingeführten Schlauch ein
gesprüht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit
einer Rundstrahldüse versehener Schlauch verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlauch während des Einsprühvorgangs in der Klimaanlage hin- und her
geschoben wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufsprühen eine Einwirkungs
dauer von mindestens 10, bevorzugter mindestens 15 Minuten abgewartet
wird, bevor die Reste des Reinigungsmittels über das Gebläse der Klimaan
lage abgetrocknet werden.
10. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel als Tensid ein fluo
raliphatisches Tensid enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reinigungsmittel als fluoraliphatisches Tensid mindestens eine Perfluo
ralkansäure mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen im Alkanrest und/oder ein Al
kali- und/oder Ammoniumsalz davon enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reinigungsmittel als Perfluoralkansäure eine Perfluoralkylcarbonsäure
und/oder eine Perfluoralkylsulfonsäure enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reinigungsmittel als Perfluoralkansäure Perfluorbuttersäure, Trifluor
methansulfonsäure und/oder Perfluoroctansäure enthält.
14. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel das fluoraliphati
sche Tensid in einer Konzentration von 0,001 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise
0,005 bis 0,1 Gew.-% enthält.
15. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel als biozides Mittel
einen Aldehyd, ein Phenolderivat, ein Halogenphenylderivat, eine quartä
re Ammoniumverbindung und/oder eine aktiven Sauerstoff freisetzende
Verbindung enthält.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Aldehyd Glyoxal und/oder Glutaraldehyd enthält.
17. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel als Lösungsmittel
Wasser und/oder mindestens einen wasserlöslichen Alkohol enthält.
18. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Rei
nigungsmittel als wasserlöslichen Alkohol Ethanol, Propanol und/oder
Isopropanol enthält.
19. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel als Lösungsmittel
eine Mischung aus destilliertem Wasser und mindestens einem der Alko
hole Ethanol, Propanol und Isopropanol im Verhältnis 20 : 80 bis 80 : 20
enthält.
20. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens ei
nem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen das
Reinigungsmittel unter Druck enthaltenden Behälter (1), ein Ventil (2)
und einen Schlauch (3) zur Einführung in den Verdampferbereich der Kli
maanlage.
21. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter eine Zweikammerpreßpackdose mit einer Außendose (4) und ei
nem Innenbeutel (5) umfaßt.
22. Einrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reinigungsmittel in dem Innenbeutel (5) vorliegt, welcher über ein in die
Außendose (4) eingebrachtes Gas unter einem Druck von 2 bis 15 bar, vor
zugsweise 5 bis 10 bar steht.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ventil (2) des Behälters eine vollständige Entleerung
des Innenbeutels (5) in weniger als 20 Sekunden, vorzugsweise in weniger
als 10 Sekunden ermöglicht.
24. Einrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventil (2) ein Kippventil ist.
25. Einrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kippventil (2) einen Schraubansatz (6) aufweist.
26. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 25, ge
kennzeichnet durch ein zwischen dem Ventil (2) und dem Schlauch (3)
angeordnetes Winkelstück (7).
27. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß das
Winkelstück (7) einen Hebel (8) in Form eines Pistolengriffes aufweist.
28. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 26, da
durch gekennzeichnet, daß der Schlauch (3) an seinem in die Klimaanla
ge einzuführenden Ende mit einer Rundstrahldüse (9) versehen ist.
29. Einrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rundstrahldüse (9) mit einer Vielzahl am Umfang angeordneten dreiecki
gen Düsenöffnungen (10) mit radialer Sprührichtung versehen ist.
30. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 29, da
durch gekennzeichnet, daß das in dem Innenbehälter (5) vorliegende Rei
nigungsmittel die in den Ansprüchen 10 bis 19 angegebene Zusammenset
zung aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145538 DE19745538C2 (de) | 1997-10-15 | 1997-10-15 | Verfahren und Einrichtung zur Reinigung von Klimaanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145538 DE19745538C2 (de) | 1997-10-15 | 1997-10-15 | Verfahren und Einrichtung zur Reinigung von Klimaanlagen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19745538A1 true DE19745538A1 (de) | 1999-04-22 |
DE19745538C2 DE19745538C2 (de) | 2003-02-20 |
Family
ID=7845608
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997145538 Expired - Lifetime DE19745538C2 (de) | 1997-10-15 | 1997-10-15 | Verfahren und Einrichtung zur Reinigung von Klimaanlagen |
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