DE19745040C2 - Anordnung und Verfahren zum Messen einer Temperatur - Google Patents
Anordnung und Verfahren zum Messen einer TemperaturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zum Messen einer Temperatur,
insbesondere für Hochleistungshalbleiter.
Es ist bekannt, elektrische Verbraucher mit hoher Leistung durch Elemente wie mechanische
Relais zu schalten. Diese sind jedoch nur bedingt zuverlässig und besonders gegenüber
mechanischen Belastungen empfindlich. In zunehmendem Maße werden integrierte
Halbleiterschalter zum Schalten von elektrischen Verbrauchern mit hoher Leistung
eingesetzt, da diese Halbleiterschalter eine höhere Zuverlässigkeit und eine geringe
Empfindlichkeit gegenüber mechanischen Erschütterungen aufweisen. Der Nachteil liegt
jedoch darin, daß diese Bauelemente ihrer p/n-Sperrschichten wegen gegenüber elektrischer
und/oder thermischer Überlastung erheblich empfindlicher sind als mechanische Relais.
Dauerhafter Betrieb bei hohen Temperaturen nahe der maximal zulässigen
Sperrschichttemperatur beschleunigt die Degradation des Halbleiter-Bauelements, zudem ist
die Empfindlichkeit gegenüber anderen Überlastbedingungen erhöht. Überstrom gefährdet
das Halbleiter-Bauelement auf zwei Arten. Einerseits kann es durch Überschreiten der
zulässigen Stromdichten zur Schädigung der Metallisierung und/oder des Bondsystems
kommen. Andererseits besteht die Gefahr, daß der Überstrom zu einer extrem stark
ansteigenden Verlustleistung und damit das Überschreiten der maximalen
Sperrschichttemperatur zum Bauelementausfall führt.
Überlastschutzeinrichtungen für Leistungshalbleiter sind in verschiedenen Varianten
bekannt. Der Schutz konzentriert sich im wesentlichen auf die Überwachung der
Sperrschichttemperatur (on-Chip-Temperaturmessung), wie in DE 41 22 653 C2 offenbart
oder die Überwachung des Laststroms des Leistungshalbleiters, wie aus DE 43 20 021 A1
bekannt ist.
Bei monolithisch integrierten Leistungshalbleiterschaltern, sogen. Smart-Power-
Schaltkreisen, findet häufig eine Temperaturüberwachung mit einem Sensor Verwendung,
der in thermischem Kontakt zu der den Hauptstrom schaltenden Halbleitersperrschicht steht.
In der Patentschrift DE 41 22 653 C2 ist offenbart, einige der Schaltzellen der
Schalteinrichtung besonders schwach zu dimensionieren und dort deren
Sperrschichttemperatur direkt zu messen, so daß an diesen künstlich erzeugten
Schwachstellen die höchste Bauelementtemperatur gemesssen wird. Bei Überschreiten einer
maximalen lokalen Bauelementtemperatur wird der Schalter abgeschaltet, ohne daß die
anderen Schaltzellen des Schalters thermisch überlastet werden. Diese Anordnung stellt
jedoch erhebliche Anforderungen an die Technologie dar und erfordert z. B. zusätzliche
Kontaktanschlüsse für den Temperatursensor. Die Alternative, die Bauelementtemperatur
sperrschichtfern, z. B. am Gehäuse, zu bestimmen, führt wegen der großen räumlichen
Distanz zu etwaigen thermisch belasteten Sperrschichten zu nicht tolerierbaren
Zeitverzögerungen bei einem plötzlichen Temperaturanstieg und damit letzlich zur
Zerstörung der Sperrschicht.
Aus Patent Abstracts of Japan JP 1-196858 A ist ein Transistor
mit Sperrschichttemperaturüberwachung bekannt.
Eine Anordnung zum Überlastschutz von Halbleiterbauelementen
mit den Merkmalen entsprechend des Oberbegriffs des unabhängi
gen Anspruchs ist aus der DE 38 21 460 C2 bekannt. Aus diesem
Dokument ist hauptsächlich eine Anordnung zum Überlastschutz
eines integrierten Halbleiterbauelementes bekannt, das einen
Schalter enthält, an welchen ein Last- und Steuerkreis ange
schlossen ist. Weiterhin hat dabei der integrierte
Temperatursensor seinen Temperaturmesspunkt unter anderem auch
an einem elektrischen Anschluss des Schalters und dieser elekt
rische Anschluss dient ebenfalls gleichzeitig der elektrischen
Kopplung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Außentemperatur eines Bauelements,
insbesondere eines kontaktlosen Schalters, auf einfache Weise zu messen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Weiterführende und vorteilhafte Ausgestaltungen sind den weiteren Ansprüchen und
der Beschreibung zu entnehmen. Durch die Erfindung ist es möglich, die
Bauelementttemperatur mit weniger Aufwand zu ermitteln und zu überwachen.
Die Erfindung geht davon aus, bei einem Schalter, welcher Last- und Steuerkreis aufweist,
durch die Kombination von Restspannungsüberwachung und Temperaturüberwachung die
aktive, zu steuernde Zone J bzw. die aktiven, zu steuernden Zonen J des Schalters vor
Überlastung zu schützen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung zur Temperaturmessung
und ein vorteilhaftes Kompensationsverfahren wird der Überlastschutz weiter verbessert.
Der Steuerkreis wird so dimensioniert, daß zur Begrenzung des maximalen, im Schalter
fließenden Laststroms die thermischen Widerstände berücksichtigt werden, welche den
Wärmeabfluß zwischen der und/oder den aktiven Zonen J im Innern des Schalterkörpers, die
durch Verlustleistung besonders in Mitleidenschaft gezogen sind und einem
Temperatursensor an der Außenwelt des Schalterkörpers behindern. Damit wird erreicht, daß
die maximal zulässige Temperatur an der aktiven, zu steuernden Zone J des Schalters nicht
überschritten werden kann.
Die Erfindung kann bevorzugt für Schalter eingesetzt werden, welche mit Verlustleistung
behaftet sind, besonders bevorzugt für MOSFET-Schalter.
Vorteilhaft ist, daß durch die Dimensionierung derartige Schalter in einem weiteren
Leistungsbereich ausgenutzt werden können als üblich. Im Gegensatz zum Stand der
Technik ist die Dimensionierung nicht mehr eine "Worst-Case"-Abschätzung. Der maximale
Laststrom im Schalter wird zuverlässig begrenzt. Daher ist es möglich, den Schalter im
Dauerbetrieb nahe der Maximaltemperatur zu betreiben, ohne daß kurze, nicht oder nur
verzögert erkennbare Temperaturspitzen eine aktive, zu steuernde Zone J im Schalterkörper
zerstören können. Es entfällt die Notwendigkeit einer schnellen Temperaturmessung zur
Temperaturüberwachung, insbesondere von Temperaturspitzen an der aktiven Zone J, so daß
zweckmäßigerweise preiswerte, einfache und auch langsamere Temperaturmeßverfahren
eingesetzt werden können.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß es durch die Dimensionierung des Schalter-
Steuerkreises möglich wird, die Temperatur des Schalters nicht sperrschichtnah, sondern
zweckmäßigerweise gehäusenah zu messen, was die Meßanordnung vereinfacht.
Erfindungsgemäß wird dabei zur Temperaturmessung ein Bipolar-Transistor oder eine
Diode eingesetzt.
Erfindungsgemäß wird einer der elektrischen Kontakte des Temperatursensors sowohl
elektrisch als auch thermisch zumindest mittelbar am Schalter und/oder am Schaltergehäuse
anzuordnen. Besonders geeignet sind Transistoren oder Dioden, zweckmäßigerweise mit im
wesentlichen flächigen Kontakten, die eine besonders gute thermische Ankopplung an den
Schalter ermöglichen. Eine ganz besonders bevorzugte Anordnung ist die direkte
Verbindung des Kollektoranschlusses eines vorzugsweise verwendeten Bipolar-Transistors
mit dem Drain eines vorzugsweise verwendeten MOSFET-Schalters. Zusammen mit der
erfindungsgemäßen Dimensionierung des Schalter-Steuerkreises stellt diese einfache und
billige Temperaturmeßanordnung eine weitere Vereinfachung und Verbesserung der
Überlastüberwachung dar.
Der Temperaturmeßpunkt kann z. B. durch eine Leiterbahn, eine Sperrschicht, ein Gehäuse
oder dergl. eines oder mehrerer zu überwachender Schalter gebildet sein. Diese vorteilhafte
Art der Temperaturmessung ist für verschiedene Bauelemente geeignet und nicht auf die
Anwendung bei Halbleiterschaltern beschränkt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterentwicklung der Erfindung besteht darin, die
Temperaturabhängigkeit der Schaltschwelle des Schalter-Steuerkreises zu kompensieren.
Die Temperatur kann dabei sperrschichtnah oder sperrschichtfern gemessen werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren kann daher vorteilhaft nicht nur bei der bevorzugten
Anordnung, sondern auch bei Schaltern, insbesondere Halbleiterschaltern, eingesetzt
werden, bei denen zumindest mittelbar die Sperrschichttemperatur selbst überwacht wird.
Im folgenden sind die Merkmale, soweit sie für die Erfindung wesentlich sind, eingehend
erläutert und anhand von Figuren näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Anordnung zum Überlastschutz mit Restspannungs- und
Temperaturüberwachung,
Fig. 2 einen Schalter mit aktiver Zone und Laststrom,
Fig. 3 den Querschnitt durch eine Anordnung mit lokalen Temperaturen und
Wärmewiderständen,
Fig. 4 den Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Anordnung mit Temperatursensor und
zugehörigen Wärmewiderständen,
Fig. 5 eine bevorzugte Schaltungsanordnung,
Fig. 6 eine bevorzugte Schaltungsanordnung,
Fig. 7 eine bevorzugte Schaltungsanordnung,
Fig. 8 eine Aufsicht und den Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Anordnung,
Fig. 9 die Abhängigkeit der Basis-Emitterspannung eines Transistors von der Temperatur,
Fig. 10 die Abhängigkeit des Einschaltwiderstands eines Transistors von der Temperatur,
Fig. 11 eine bevorzugte Schaltungsanordnung zur Kompensation der Schaltschwelle des
Steuerkreises eines Schalters,
Fig. 12 eine bevorzugte Schaltungsanordnung zur Kompensation der Schaltschwelle des
Steuerkreises eines Schalters,
Fig. 13 eine Beschaltung einer bevorzugte Schaltungsanordnung zur Kompensation der
Schaltschwelle des Steuerkreises eines Schalters.
Eine Anordnung zum Überlastschutz ist modellhaft am Beispiel einer Anordnung mit einem
MOSFET-Schalter in Fig. 1 dargestellt. Die Erfindung ist nicht auf diese einfache
Anordnung beschränkt, sie eignet sich vielmehr für Schalter, welche im Betrieb eine
Restspannung und somit eine Verlustleistung aufweisen. Bevorzugt weist der Schalter einen
Lastkreis und einen Steuerkreis mit lastkreisseitigen und steuerseitigen elektrischen
Eingängen und/oder Ausgängen auf. Ein Schalter M1 wird bei Überschreiten einer
Schwellspannung UR im Steuerkreis und/oder bei Überschreiten einer Grenztemperatur Tmax
des Schalters M1 zumindest mittelbar vorzugsweise über eine Logik L und einen Gatetreiber
G abgeschaltet. Bevorzugt ist der Schalter M1 aus einem Leistungs-MOSFET gebildet. Die
Temperatur T wird mit einem Sensor T erfaßt. Ein Komparator im Steuerkreis vergleicht
die Restspannung am Schalter, insbesondere den lastkreisseitigen aktuellen Spannungsabfall
UDS am MOSFET M1, mit einer Komparatorschwelle UR.
In Fig. 2 ist schematisch ein Schalter M1 mit einer im Schalterkörper angeordneten aktiven
Zone J abgebildet. Die Temperatur der aktiven Zone J ist TJ. Ein Laststrom ID fließt durch
die aktive Zone J. Etwaige lastkreisseitige oder steuerseitige Anschlüsse sind nicht
dargestellt.
Unterhalb der Sättigungsspannung des Schalters M1 ist der Spannungsabfall UDS am
Schalter M1 proportional zum Drainstrom ID und dem Einschaltwiderstand RDS,on, welcher
eine bauelementtypische Größe des Schalters M1 ist. Im allgemeinen ist der
Einschaltwiderstand RDS,on der Messung nicht zugänglich, sondern nur die Restspannung
UDS am Schalter. Es gilt UDS = ID.RDS,on.
Die Abhängigkeit der Restspannung UDS kann zur Messung des Laststromes, insbesondere
des Drainstromes ID, am Einschaltwiderstand RDS,on und damit zu einer relativ genauen
Überstromabschaltung genutzt werden. Vorteilhaft ist, den Laststrom ID zu begrenzen. Die
Abschaltung erfolgt schon bei vergleichsweise geringen Spannungen, so daß die
Verlustleistung PV = UDS.ID am Schalter M1 gering bleibt. Auch der Schutz eines etwaigen
angeschlossenen Verbrauchers auf der Lastseite kann auf diese Art und Weise gewährleistet
werden.
Die Komparatorschwelle UR für die Restspannungsüberwachung kann durch die
erfindungsgemäße Dimensionierung des Steuerkreises des Schalters M1 dergestalt verändert
werden, daß der Schalter M1 wesentlich höhere Ströme zulassen kann als beim Einsatz
üblicher, im Handel erhältlicher Steuerkreise für Schalter, welche mit einer konventionellen
Restspannungsüberwachung betrieben werden.
Der maximale Laststrom, vorzugsweise der Drainstrom ID bei einem MOSFET-Schalter M1,
wird bevorzugt durch die maximal abführbare Verlustleistung PV,max bestimmt. Die
prinzipiell zu berücksichtigenden Größen sind in Fig. 3 skizziert. Eine Schalteranordnung 1
mit einem Schalter M1 in einem Gehäuse 2 und einer Kühlfahne 3 ist auf einem Kühlkörper
4 angeordnet. Der Kühlkörper 4 kann durch einen metallischen Kühlkörper oder eine
Platine oder dergl. gebildet sein. Die Temperatur der steuerbaren, aktiven, zu schützenden
Zone J des Schalters M1, insbesondere der Sperrschicht des MOSFET-Schalters, ist TJ, die
Temperatur der Rückseite des Gehäuses 2 ist TC, die Umgebungstemperatur des Kühlkörpers
ist TA. Rth,JC bezeichnet der Wärmewiderstand zwischen der aktiven Zone J des Schalters
M1, insbesondere der Sperrschicht des MOSFET, zur Rückseite des Gehäuses 2, welche
durch die Kühlfahne 3 gebildet wird. Die Kühlfahne 3 kann durch einen
Bauelementanschluß des Schalters M1, insbesondere den Drainanschluß des MOSFET-
Schalters, gebildet sein. Rth,CA bezeichnet den Wärmewiderstand, welcher den Transport der
Wärme von der Rückseite des Gehäuses 2 und/oder der Kühlfahne 3 durch einen etwaigen
Kühlkörper 4 hindurch zur Umgebung der Schaltereinrichtung bestimmt. Der thermische
Gesamtwiderstand Rth,JA von der aktiven Zone J des Schalters M1 zur Umgebung ergibt sich
als Summe der beiden einzelnen Wärmewiderstände. Für die maximal zulässige
Verlustleistung PV,max ergibt sich
PV,max = (TJ,max - TA,max)/Rth,JA,max = I2 D,max.RDS,on,max
Diese Gleichung ist eine "Worst-Case"-Abschätzung für den schlimmsten eintretenden Fall
mit der maximal zulässigen Temperatur der aktiven Zone J, TJ,max, der unter ungünstigsten
Umgebungs- und/oder Betriebsbedingungen des Schalters M1 zu erwartenden maximalen
Umgebungstemperatur TA,max und dem sicher erreichbaren maximalen Wärmewiderstand
Rth,JA,max zwischen aktiver Zone J und Umgebung der kompletten Schaltereinrichtung.
Der Wert des Einschaltwiderstands RDS,on des Schalters M1 ist Streuungen unterworfen und
hängt insbesondere von der Temperatur des Schalters M1 ab. Für die Begrenzung der
Verlustleistung PV muß vom statischen Fall ausgegangen werden, wenn sich der Schalter
M1 bereits auf die maximale Temperatur aufgeheizt hat. Nach dem Stand der Technik wird
hier mit dem maximalen Einschaltwiderstand RDS,on,max gerechnet, wobei sich für die
Restspannung UDS,max, bei welcher der Schalter M1 schließlich durch den Steuerkreis
abgeschaltet wird, dann in der "Worst-Case"-Abschätzung zur Dimensionierung des
Steuerkreises ergibt
Der Abschaltstrom ist temperaturabhängig und ergibt sich als
ID,max = UDS,max/RDS,on(TJ)
Die nur schwer zu fällenden Aussagen über maximal erreichbare Betriebstemperaturen des
Schalters M1 im Betrieb und das Problem, einen bestimmten Wärmewiderstand sicherstellen
zu müssen, führen bei den bekannten Anordnungen entweder zur Überdimensionierung der
Kühlung des Schalters M1, was zu erhöhtem Platzbedarf der gesamten Anordnung führt,
und/oder aber zu einer geringen Ausnutzung des Schalters M1. Weiterhin kann der
Abschaltstrom ID,max über den gesamten Temperaturbereich um den Faktor 2 bis 3 variieren.
Durch die Erwärmung des Schalters ist zwar eine Abschaltung vor Erreichen der maximal
zulässigen Verlustleistung PV,max garantiert, einer etwaigen Anwendung als elektronische
Sicherung steht jedoch die große Stromvariation entgegen.
Fig. 4 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung aus Fig. 3 mit einem Temperatursensor 5,
welcher die Temperatur TM an einem Temperaturmeßpunkt der Schaltungsanordnung 1 mißt.
Vorzugsweise wird der Temperaturmeßpunkt gehäusenah gewählt. Ebenfalls geeignet kann
als Temperaturmeßpunkt eine elektrische Leitfähigkeitsfläche des Schalters, vorzugsweise
eine Leiterbahn oder ein Drainanschluß, gewählt werden. Zweckmäßig ist ein
Temperaturmeßpunkt, der eine hinreichend gute thermische Ankopplung an die aktive Zone
J des Schalters aufweist, insbesondere elektrische Zuführungen zum Schalterkörper.
Vereinfacht lassen sich bei diesem Aufbau vier Wärmewiderstände unterscheiden. Die
Temperatur TM am Temperaturmeßpunkt unterscheidet sich von der Gehäusetemperatur TC
aufgrund der Aufteilung des Wärmeflusses durch Rth,CM, dem Wärmewiderstand zwischen
Gehäuse 2 und Temperaturmeßpunkt und Rth,MA, dem Wärmewiderstand zwischen Meßpunkt
und Umgebung. Da der Wärmewiderstand Rth,CM zwischen Gehäuse und
Temperaturmeßpunkt klein ist, insbesondere bei Anordnung des Temperaturmeßpunktes auf
einer elektrischen Leitfähigkeitsfläche des Schalters, unterscheidet sich die Meßtemperatur
TM nur geringfügig von der Gehäusetemperatur TC.
Zur weiteren Betrachtung wird ein äquivalenter Wärmewiderstand Rth,JM eingeführt, welcher
den Temperaturunterschied zwischen aktiver Zone J des Schalters, insbesondere der
Sperrschicht, und Temperaturmeßpunkt auf den Gesamtwärmefluß bezieht und die
Betrachtung der schwer zugänglichen einzelnen Wärmewiderstände Rth,CM und Rth,MA ersetzt.
Es gilt
Rth,JM = (TJ - TM)/PV
Rth,JM ist zwar von der Wärmeabfuhr an die Umgebung abhängig, die Abhängigkeit ist
jedoch geringer als bei den real auftretenden Wärmewiderständen im und am Schalter-
Bauelement. Je besser die Wärmeabfuhr ist, desto höher fällt der äquivalente
Wärmewiderstand aus. Genauere Aussagen lassen Simulationsrechnungen, Schätzungen
oder Messungen zu. Insbesondere ist der äquivalente Wärmewiderstand Rth,JM jedoch nicht
von der Umgebungstemperatur TA des Schalters abhängig.
Wird als maximal zulässige Umgebungstemperatur die maximal zulässige Temperatur TM,max
am Temperaturmeßpunkt eingeführt und der maximale äquivalente Wärmewiderstandes
Rth,JM,max verwendet, ergibt sich eine neue Dimensionierungsvorschrift für den Steuerkreis des
Schalters mit
Die bei der Dimensionierung schwer im voraus zu bestimmende maximale
Umgebungstemperatur TA,max ist durch eine leicht meßbare Temperatur TM,max und der schwer
zugängliche Wärmewiderstand Rth,JA,max ist durch den abschätzbaren äquivalenten
Wärmewiderstand Rth,JM,max ersetzt. Der Schalter wird abgeschaltet, sobald im Steuerkreis
eine Spannung UDS detektiert wird, die größer als eine vorgegebene Schwellspannung
UR = UDS,max ist und/oder sobald die maximal zulässige Bauelementtemperatur TM,max
überschritten wird. In einer Anordnung wie in Fig. 1 wird eine Komparatorschwelle UR auf
UDS,max eingestellt.
Die Vorteile der Dimensionierung des Schalter-Steuerkreises liegen zum einen darin, daß die
Maximaltemperatur im Betrieb des Schalters keine reine Abschätzung mehr darstellt,
sondern gemessen werden kann. Dabei kommt es nicht darauf an, ob die
Temperaturmessung in unmittelbarem Kontakt zu einer aktiven Zone J, insbesondere einer
Sperrschicht, im Schalterkörper durchgeführt wird. Vielmehr besteht jetzt die vorteilhafte
Möglichkeit, die Temperatur am Äußeren des Schalters zu bestimmen, vorzugsweise am
Gehäuse 2 oder an der Kühlfahne 3 des Schalters M1, ohne daß die Gefahr einer
Überhitzung der aktiven Zone J durch kurzzeitige Verlustleistungsspitzen oder lokale
Temperaturunterschiede besteht. Besonders zweckmäßig ist die Anordnung eines
Temperatursensors an einem elektrisch und thermisch gut an die aktive Zone J des Schalters
gekoppelten Kontakt-Anschluß. Zwar müssen die Unsicherheiten hinsichtlich der
Wärmeabfuhr bei der Dimensionierung für den Dauerbetrieb noch berücksichtigt werden,
haben jedoch keinen Einfluß auf die Funktion des Selbstschutzes des Schalters.
Die Vorteile der Erfindung zeigen sich ganz besonders bei Aufbautechniken mit geringer
Wärmeabfuhr in die Umgebung, wie sie häufig beim Einbau von Leistungshalbleitern in
Steuergeräte auftritt.
Der äquivalente Wärmewiderstand Rth,JM ist nicht so stark wie der Wärmewiderstand
zwischen aktiver Zone J und Umgebung Rth,JA von den Umgebungsbedingungen des Aufbaus
des Schalters abhängig. Außerdem sind die fertigungstechnischen Toleranzen bei der
Herstellung eines Schalters relativ gering und Rth,JM daher auch für eine Mehrzahl von
Schaltern mit ausreichender Genauigkeit abschätzbar.
Die Dimensionierung erlaubt vorteilhafterweise, daß zumindest kurzzeitig hohe Ströme im
Schalter zugelassen werden können. Dies ermöglicht eine deutlich bessere Ausnutzung des
Schalters.
Die Gefahr einer Überhitzung des Schalters besteht nicht, da die Verlustleistung im
Gegensatz zur rein thermischen Abschaltung nach dem Stand der Technik begrenzt bleibt.
Erfindungsgemäß werden als Dimensionierungskriterium für den Steuerkreis die statischen
Wärmewiderstände herangezogen. Aus diesem Grund kann der Schalter hohe
Einschaltstromspitzen tolerieren. Die an der aktiven Zone J anfallende Verlustleistung kann
durch die die aktive Zone J umgebenden Wärmekapazitäten aufgenommen werden, bis
TM,max am Meßpunkt erreicht ist. Vorteilhaft ist es, kurzzeitig die Überstromabschaltung des
Schalters auszublenden, vorzugsweise während des Einschaltvorgangs. Der erhöhte
Laststrom kann den Schalter nur solange erwärmen, bis die maximal erlaubte Temperatur
TM,max erreicht ist und/oder solange die maximal erlaubte Verlustleistung PV,max nicht
überschritten ist.
Fig. 5 zeigt eine weitere vorteilhafte Gestaltung der Anordnung. Hier wird das
Temperatursignal T zu einer Variation der Schaltschwelle UR der
Restspannungsüberwachung im Steuerkreis herangezogen. Auf diese Weise kann die durch
die Temperaturabhängigkeit des Einschaltwiderstandes RDS,on des Schalters M1
hervorgerufene Variation des Abschaltstromes ID kompensiert werden.
Als Temperatursensoren sind prinzipiell alle üblicherweise zu diesem Zweck verwendeten
Sensoren einsetzbar. Besonders zweckmäßig ist der Einsatz von Transistoren oder Dioden.
Eine derartige Schaltungsanordnung ist in Fig. 5 dargestellt. Erfindungsgemäß wird beim
Anbringen des Temperatursensors, insbesondere eines Kleinsignal-Bipolartransistors, an
einen Temperaturmeßpunkt einer der elektrischen Anschlüsse, welcher montagetechnisch
einen sehr guten Wärmeübergang zum Halbleiterkörper des Temperatursensors besitzt,
gleichzeitig auch zur thermischen Kopplung des Temperatursensors an den Meßpunkt
verwendet. Besonders bevorzugt ist die Anordnung, einen derartigen Kontakt des Sensors
mit einem elektrischen Kontakt des Schalters M1 zu verbinden, welcher ebenfalls einen
guten Wärmeübergang zum Körper, insbesondere Halbleiterkörper, des Schalters aufweist.
In Fig. 6 ist sowohl ein Leistungs-MOSFET, der als Schalter M1 eingesetzt ist, als auch ein
üblicher Kleinsignal-Bipolartransistor Q1 als Temperatursensor dargestellt. Beide
Transistoren M1, Q1 weisen einen elektrischen Anschluß mit guter thermischer Kopplung
zum jeweiligen Halbleiterkörper auf. Beim Leistungs-MOSFET M1 ist vorzugsweise der
Drainanschluß, beim Bipolartransistor Q1 vorzugsweise der Kollektoranschluß dafür
ausgewählt. Vorzugsweise ist der Drainanschluß des MOSFET M1 mit dem Kollektor des
Bipolartransistors Q1 verbunden.
Die Basis des Transistors Q1 wird auf einem Referenzpotential U0 gehalten. Über eine an
sich bekannte Biaseinrichtung B, vorzugsweise ein Widerstand oder eine Stromquelle, wird
ein vorbestimmter Kollektorstrom eingestellt. Die Basis-Emitterspannung UBE des
Transistors Q1 dient als Maß für die Temperatur TM. Vorteilhaft ist, daß die Basis-
Emitterspannung UBE nicht nur zur Überwachung der maximal zulässigen Schalter-
Temperatur eingesetzt werden kann, sondern zweckmäßigerweise auch zur Beeinflussung
der Abschaltschwelle UR des Steuerkreises der Restspannungsüberwachung. Eine
andernfalls auftretende Temperaturabhängigkeit des maximal zulässigen Laststromes ID,max
wird dadurch vermieden, so daß bei jeder zulässigen Schaltertemperatur TM,max derselbe
maximale Lastrom ID,max im Schalter M1 zulässig ist.
In Fig. 7 ist eine weitere erfindungsgemäße Schaltungsanordnung mit guter
Wärmeankopplung zwischen Temperatursensor Q1 und Schalter M1 dargestellt. Dort ist
nicht nur der Kollektor des Transistors Q1 mit dem Drainanschluß des Halbleiterschalter-
MOSFETs M1, sondern auch die Basis von Q1 mit dem Source-Anschluß von M1
verbunden. Diese Art der Anordnung des Temperatursensor-Transistors Q1 an den Schalter
M1 ist ganz besonders vorteilhaft, wenn der Transistor Q1 nicht als diskretes Bauteil,
sondern als parasitäre Struktur auf oder in dem Halbleiterkörper des Schalters M1 verfügbar
ist.
Fig. 8 zeigt eine Aufsicht und einen seitlichen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Anordnung von Bauelementen einer Schutzanordnung, die sich besonders für den Einsatz in
elektronischen Steuergeräten eignet. Der Schalter M1 und der Temperatursensor 5,
insbesondere ein Bipolartransistor Q1, sind als Bauelemente für Oberflächenmontage
ausgeführt. Der Schalter M1 im Gehäuse 2 ist mit der Kühlfahne 3, welche insbesondere den
Drainanschluß des Schalters M1 darstellt, zumindest mittelbar auf einem Kühlkörper 4
angeordnet, welcher bevorzugt durch eine Platine gebildet wird. Zwischen Kühlkörper 4 und
Kühlfahne 3 sind elektrische Kontaktflächen 6, z. B. eine oder mehrere Kupferleiterbahnen,
angeordnet. Die Kontaktfläche 6, die mit dem Drainanschluß 3 des MOSFET-Schalters
verbunden ist, dient als Wärmespreizer. Der Kollektoranschluß 5.1 des Bipolartransistors Q1
ist nahe der Kühlfahne 3 des Schalters M1 auf der Kontaktfläche 6 angeordnet,
vorzugsweise angelötet.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, bevorzugt unter Verwendung des Temperatursensors Q1,
die Schwellspannung UR des Steuerkreises unter Berücksichtigung der
Temperaturabhängigkeit des Restwiderstandes RDS,on des Schalters M1 so zu verändern, daß
der Schalter bei unterschiedlichen Betriebstemperaturen bei einem vorgegebenen,
konstanten Laststrom ID,max abgeschaltet wird.
In einem Dimensionierungsbeispiel sind die Vorteile der bevorzugten Anordnung
dargestellt. Die Erfindung ist nicht auf die im Beispiel angegebenen Werte beschränkt.
Bei einem maximalen Einschaltwiderstand des Schalters M1, insbesondere ein
Leistungstransistor, von RDS,on,max = 25 mΩ und einer maximal zulässigen Temperatur der
aktiven Zone J, insbesondere einer Sperrschicht, von TJ,max = 175°C, mit Rth,JC = 1,5 K/W und
Rth,CA = 25 K/W und der maximal zu erwartenden Umgebungstemperatur von 80°C ergibt sich
für eine Schutzanordnung ohne Temperaturüberwachung ein maximal zulässigen Laststrom
von ID,max = 12 A. Der Schalter wird bei Erreichen dieses Wertes zumindest mittelbar
abgeschaltet. Besonders zu beachten ist, daß der maximal zulässige Laststrom ID,max nicht
überschritten werden darf.
Wird die bevorzugte Anordnung mit Temperatur- und Restspannungskontrolle unter
denselben Randbedingungen überwacht, ist dieser Wert ID,max ebenfalls der maximal erlaubte
Dauer-Laststrom des Schalters M1. Mit einer vorgegebenen oberen Schaltertemperatur von
TM,max = 125°C und einem äquivalenten Wärmewiderstand Rth,JM = 2 K/W ergibt sich jedoch ein
weit höherer Wert für einen zulässigen Spitzenstrom von ID,max = 32 A. Dieser Laststrom darf
kurzzeitig, insbesondere bis zu mehreren Sekunden, im Schalter M1 fließen, ohne daß der
Schalter geschädigt wird. Dabei erwärmt sich der Schalter M1, und die
Übertemperaturüberwachung schaltet bei Erreichen der maximal erlaubten
Schaltertemperatur ab. Über den prinzipiellen Gewinn an Sicherheit hinaus, insbesondere im
statischen Fall, bedeutet dies im beschriebenen Beispiel eine um den Faktor 2,5 bessere
Ausnutzung des Schalters M1.
Ein weiteres, besonders zweckmäßiges Verfahren zum Überlastschutz von Schaltern kann
vorzugsweise bei MOSFET-Schaltern verwendet werden. Die präzise Messung des Lastroms
ID,max erfordert die Einbeziehung der Temperaturabhängigkeit des Einschaltwiderstandes
RDS,on(TJ) des Schalters, wobei gilt ID,max = UDS,max/RDS,on(TJ). Über den gesamten
Temperaturbereich, in dem das System eingesetzt wird, kann sich dieser Wert um einen
Faktor 2-3 ändern. Durch die Erwärmung des Halbleiters ist zwar die Abschaltung bei einer
unzulässigen Verlustleitstung gewährleistet, jedoch scheitert der Einsatz als elektronische
Sicherung an der großen Variation des Laststromes ID,max.
Vorzugsweise wird die Schaltschwelle UR durch ein aus der Durchlaßspannung UBE eines
thermisch eng mit dem Halbleiterschalter M1 gekoppelten Temperatursensors Q1,
vorzugsweise ein Bipolartransistor oder eine Diode, gewonnenes Signal verändert. Dabei
wird auf den Schwellwert UR durch Überlagerung des Temperaturmeßsignals eingewirkt, so
daß der Schalter durch Verändern der Schwellspannung UR unabhängig von der
Betriebstemperatur bei einem konstanten Wert des maximalen Lastromes ID,max abgeschaltet
wird. Bleibt die Schwellspannung UR unverändert, wird der Schalter bei mit ansteigender
Temperatur steigendem Einschaltwiderstand RDS,on(TJ) zu früh bei einem zu niedrigen
Laststrom ID abgeschaltet.
Die Basis-Emitter-Spannung UBE eines Bipolartransistors ist in erster, hinreichend guter
Näherung linear von der Temperatur abhängig, wobei gilt UBE(T) = UBE(T0) - λ.(T - T0). T0 ist
eine Referenztemperatur. Fig. 9 verdeutlicht die Qualität dieser Näherung anhand des
Vergleichs zwischen typischen Meßwerten der Basis-Emitterspannung UBE(T) eines
Bipolartransistors als Funktion der Temperatur und einer Ausgleichsgeraden. UBE(T) sinkt
mit steigender Temperatur.
Auch der Temperaturgang des Einschaltwiderstandes eines MOSFETs läßt sich mit
ausreichender Genauigkeit durch eine lineare Näherung beschreiben, wobei die Beziehung
gilt RDS,on(T) = RDS,on(T0).(1 + α.(T - T0)). Fig. 10 zeigt die lineare Temperaturabhängigkeit
anhand eines Vergleichs von Meßpunkten und Ausgleichsgerade. Der Einschaltwiderstand
RDS,on(T) steigt mit steigender Temperatur. Ähnliche Annahmen können auch für andere
Bauelemente in hinreichender Genauigkeit getroffen werden.
Da der Einschaltwiderstand RDS,on(T) und damit auch der lastkreisseitige Spannungsabfall
am Schalter M1 bei einem konstanten Laststrom ID mit der Temperatur ansteigt, wird
erfindungsgemäß eine zur Temperaturmeßspannung proportionale Spannung im richtigen
Verhältnis zur Drain-Source-Spannung hinzuaddiert, um eine konstante Abschaltschwelle
UR zu erhalten.
In Fig. 11 ist die prinzipielle erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Durchführung des
bevorzugten Verfahrens dargestellt. Der Schalter M1 wird über eine an sich bekannte Logik
L und einen Gatetreiber G, der auch eine Ladungspumpe enthalten kann, angesteuert. Der
Bipolartransistor Q1 dient erfindungsgemäß als Temperatursensor. Der Temperatursensor
kann dabei sperrschichtnah oder sperrschichtfern zumindest mittelbar am Schalter, am
Gehäuse, an einem etwaigen Kühlkörper oder einem anderen geeigneten Meßpunkt der
Schalteranordnung angeordnet sein. Der Arbeitspunkt des Transistors Q1 wird über eine an
sich bekannte Biasschaltung B, vorzugsweise eine Konstantstromquelle, und die
Biasvorspannungsquelle 11 mit U0 eingestellt. Statt der Spannungsquelle 11 kann auch eine
veränderliche Spannung angelegt werden.
Eine Variante ist, die Basis B des Transistors Q1 statt mit der Biasspannung U0 mit der
Source-Elektrode S von M1 zu verbinden. Diese Variante ist nicht in der Figur dargestellt.
Die Restspannung am Schalter M1 wird über einen an sich bekannten Spannungsmesser 7,
die Basis-Emitter-Spannung UBE über einen an sich bekannten Spannungsmesser 8
abgegriffen und jeweils mit einem konstanten Faktor k7, k8 bewertet. Bei 7 und 8 handelt es
sich im einfachsten Fall um direkte Verbindungen oder Pegelschieber. In einem Addierer 12
werden die Ausgangssignale von 7 und 8 aufsummiert. Der Addierer 12 wird im einfachsten
Fall durch einen Widerstand gebildet, an dem zwei Ströme überlagert werden. Ein an sich
bekanter Komparator 9 vergleicht das Ausgangssignal mit einer Referenzspannung 10 mit
dem Wert UR. Bei Überschreiten von UR wird der Leistungsschalter M1 über die Logik L
abgeschaltet.
In einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist das Ausgangssignal von 7 und 8 eine
Spannung. Die Ausgangsspannung von 8 ist die mit einem Faktor k8 bewertete Basis-
Emitterspannung von Q1 mit
U8 = k8[UBE(T0) - λ.(T - T0)].
Die Restspannung UDS von M1 wird mit einem Faktor k7 gewichtet, und es gilt
U7 = k7.[IDRDS,on(T0)(λ + α(T - T0))].
Mit der für die Referenztemperatur gewünschten maximalen Restspannung
UDS,max = ID.RDS,on(T0) ergibt sich als Spannungswert U12 am Ausgang von 12 folgender
Ausdruck
U12 = k7.UDS,max + k8.UBE(T0) + k7.UDS,max.α.(T - T0) - k8.λ.(T - T0).
Dieser Ausdruck wird dann temperaturunabhängig, wenn gilt
(k7/k8) = λ/(UDS,max.α).
Im einfachsten Fall kann k7 oder k8 frei gewählt werden, z. B. k7 = 1. Bevorzugt wird ein
Parameter, besonders bevorzugt k7, so gewählt, daß die Dimensionierung der Beschaltung
der Schutzanordnung mit für die Auslegung sinnvollen Werten erfolgen kann. Der andere
Parameter ergibt sich entsprechend.
Die Referenzspannungsquelle 10 wird auf
UR = k8.(λ/α + UBE(T0))
eingestellt.
Dasselbe Ergebnis läßt sich erzielen, wenn das Temperatursignal mit der Referenzspannung
UR für die Abschaltschwelle addiert wird. In Fig. 12 ist dieses erfindungsgemäße
Ausführungsbeispiel dargestellt. Der Ausgang von 8 wird von der Spannung der
Spannungsquelle 10 subtrahiert. Das Ergebnis ist das gleiche wie oben beschrieben.
In Fig. 13 ist ein Beispiel zur Beschaltung einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
dargestellt. Logik und Gatetreiber U2 werden mit einem üblichen Baustein (z. B. LM9061
der Firma National Semiconductor) realisiert, welcher bereits eine übliche
Restspannungsüberwachung enthält. Mit R4 wird die Spannung am Eingang THRE
eingestellt. Unterschreitet die Spannung an SENSE diesen Wert, wird der Leistungsschalter
M1 abgeschaltet. Zur Temperaturmessung dient erfindungsgemäß der Transistor Q3, der mit
R2 und U1A als Stromquelle betrieben wird. Die Rolle von Block 8 aus Fig. 11 übernehmen
U1B, Q2 und R5. Block 7 ist nicht explizit ausgeführt, er wird vereinfachend als Verbindung
dargestellt. U1C, Q1 und R1 setzen die Spannung an R5 in einen Strom um, der am
Widerstand R3 einen proportionalen Spannungsabfall hervorruft. An SENSE liegt die
Summe von Restspannung und Temperatursignal an. Auf diese Weise wird der Addierer 12
realisiert. Die Konstanten λ und α ergeben sich aus der Dimensionierung der Widerstände
des Beschaltungsbeispiels.
Claims (13)
1. Anordnung zum Überlastschutz eines Schalters (M1), an wel
chen ein Lastkreis und ein Steuerkreis angeschlossen sind,
wobei
der Steuerkreis mindestens eine Logikschaltung (L), ei nen Gatetreiber (G), einen Komperator (9, < UR), der den Spannungsabfall am Schalter (M1) mit einem vorgegebenen Schwellwert (UR) vergleicht und einen Temperatursensor (T) mit zugeordneter Schwellwerterkennung (< Tmax) enthält,
und der Schalter (M1) bei Überschreiten mindestens eines Grenzwertes (UR) für die über dem Schalter abfallende Spannung oder eines Grenzwertes (Tmax) für die zulässige Schaltertemperatur von der Logikschaltung (L) und dem der Logikschaltung nachgeordneten Gatetreiber (G) abgeschaltet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperatursensor (T, Q1, 5) die Außentemperatur eines Bauteils misst, seinen Temperaturmesspunkt an einem gehäusenahen elektrischen Anschluss des Schalters (M1) hat und dieser gehäusenahe elektrische Anschluss gleichzeitig der thermischen Kopplung von Temperatursensor und Schalter dient.
der Steuerkreis mindestens eine Logikschaltung (L), ei nen Gatetreiber (G), einen Komperator (9, < UR), der den Spannungsabfall am Schalter (M1) mit einem vorgegebenen Schwellwert (UR) vergleicht und einen Temperatursensor (T) mit zugeordneter Schwellwerterkennung (< Tmax) enthält,
und der Schalter (M1) bei Überschreiten mindestens eines Grenzwertes (UR) für die über dem Schalter abfallende Spannung oder eines Grenzwertes (Tmax) für die zulässige Schaltertemperatur von der Logikschaltung (L) und dem der Logikschaltung nachgeordneten Gatetreiber (G) abgeschaltet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperatursensor (T, Q1, 5) die Außentemperatur eines Bauteils misst, seinen Temperaturmesspunkt an einem gehäusenahen elektrischen Anschluss des Schalters (M1) hat und dieser gehäusenahe elektrische Anschluss gleichzeitig der thermischen Kopplung von Temperatursensor und Schalter dient.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlfahne (3) des
Schalters (M1) als elektrischer Kontakt ausgebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (M1) ein
MOSFET ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der DRAIN-Anschluß des
MOSFET (M1) elektrisch leitend mit der Kühlfahne (3) des MOSFET verbunden ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichet, daß der Tem
peratursensor (T, 5) ein Bipolartransistor (Q1) ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Drain Anschluß des
MOSFET mit dem Kollektoranschluß des Bipolartransisitors (Q1) verbunden ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der MOSFET (M1)
als auch der Temperatursensor (Q1, 5) auf einem gemeinsamen Kühlkörper (4) ange
bracht sind.
8. Anordnung nach Anspruch 5, bei der der Kollektor des Transistors (Q1) mit dem Drain
des MOSFET (M1) und die Basis des Transistors (Q1) mit der Source des MOSFET
(M1) sowohl thermisch als auch elektrisch verbunden ist.
9. Anordnung nach Anspruch 1, bei der der Temperatursensor aus einer Diode (Q1) ge
bildet ist.
10. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis Emitter Span
nung (UBE) des Bipolartransistors (Q1) als linearisiertes Temperaturmeßsignal dient.
11. Anordnung nach Anspruch 5 oder 9, bei der mit einem ersten Spannungsmesser (7)
die Restspannung am Schalter (M1) gemessen wird und mit einem zweiten Span
nungsmesser die Spannung am Temperatursensor (Q1) gemessen wird und sodann
beide Spannungswerte aus dem ersten Spannungsmesser und dem zweiten Span
nungsmesser mit einem Addierer addiert werden und die Summenspannung dem
Komperator (9) zugeführt wird.
12. Anordnung nach Anspruch 11, bei der
der Schwellwert (UR) des Komperators der Beziehung UR = k8((λ/α) + UBE(T0)) genügt,
wobei α die Steigung der zumindets bereichsweise linearisierten Kennlinie des Ein
schaltwiderstandes des Schalters in Abhängigkeit der Temperatur, λ die Steigung der
zumindest bereichsweise linearisierten Kennlinie der Durchlaßspannung UBE des Tran
sistors oder der Diode in Abhängigkeit der Temperatur und k8 eine Konstante ist.
13. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Logikschaltung (L) und
der Gatetreiber (G) in einem gemeinsamen Baustein mit integrierter Restspannungs
überwachung eine Einheit bilden.
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