DE19741089A1 - Schneid- und Ritzwerkzeug - Google Patents
Schneid- und RitzwerkzeugInfo
- Publication number
- DE19741089A1 DE19741089A1 DE19741089A DE19741089A DE19741089A1 DE 19741089 A1 DE19741089 A1 DE 19741089A1 DE 19741089 A DE19741089 A DE 19741089A DE 19741089 A DE19741089 A DE 19741089A DE 19741089 A1 DE19741089 A1 DE 19741089A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cutting
- chamfer
- cutting edge
- blade
- force component
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B26—HAND CUTTING TOOLS; CUTTING; SEVERING
- B26F—PERFORATING; PUNCHING; CUTTING-OUT; STAMPING-OUT; SEVERING BY MEANS OTHER THAN CUTTING
- B26F1/00—Perforating; Punching; Cutting-out; Stamping-out; Apparatus therefor
- B26F1/38—Cutting-out; Stamping-out
- B26F1/44—Cutters therefor; Dies therefor
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B26—HAND CUTTING TOOLS; CUTTING; SEVERING
- B26D—CUTTING; DETAILS COMMON TO MACHINES FOR PERFORATING, PUNCHING, CUTTING-OUT, STAMPING-OUT OR SEVERING
- B26D1/00—Cutting through work characterised by the nature or movement of the cutting member or particular materials not otherwise provided for; Apparatus or machines therefor; Cutting members therefor
- B26D1/0006—Cutting members therefor
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B26—HAND CUTTING TOOLS; CUTTING; SEVERING
- B26D—CUTTING; DETAILS COMMON TO MACHINES FOR PERFORATING, PUNCHING, CUTTING-OUT, STAMPING-OUT OR SEVERING
- B26D1/00—Cutting through work characterised by the nature or movement of the cutting member or particular materials not otherwise provided for; Apparatus or machines therefor; Cutting members therefor
- B26D1/0006—Cutting members therefor
- B26D2001/002—Materials or surface treatments therefor, e.g. composite materials
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B26—HAND CUTTING TOOLS; CUTTING; SEVERING
- B26D—CUTTING; DETAILS COMMON TO MACHINES FOR PERFORATING, PUNCHING, CUTTING-OUT, STAMPING-OUT OR SEVERING
- B26D1/00—Cutting through work characterised by the nature or movement of the cutting member or particular materials not otherwise provided for; Apparatus or machines therefor; Cutting members therefor
- B26D1/0006—Cutting members therefor
- B26D2001/0053—Cutting members therefor having a special cutting edge section or blade section
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Forests & Forestry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Milling Processes (AREA)
- Preliminary Treatment Of Fibers (AREA)
- Control And Other Processes For Unpacking Of Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Schneid- und Ritzwerkzeug, vorzugs
weise für den Druckschnitt, bestehend aus einer Klinge mit einer
Schneidkante und mindestens einer an einer Klingenlängsseite aus
gebildeten mit der anderen Klingenlängsseite einen Keilwinkel
einschließenden Fase, wodurch beim Schneiden eine Normalkraftkom
ponente und eine Querkraftkomponente auftreten.
Derartige Werkzeuge werden z. B. in der Kartonagenindustrie ein
gesetzt, um aus einem Karton- oder Pappmaterial Zuschnitte für
Kartons oder Schachteln (z. B. Zigarettenschachteln) herzustellen.
Dies geschieht üblicherweise mittels Stanzvorrichtungen, die die
klingenförmigen Werkzeuge mit zumindest beim Schneidvorgang zur
Materialebene senkrechter Klinge so aufnehmen, daß die an einer
Klingenlängsseite vorhandene Fase senkrecht zur Materialebene
durch Hub- oder Rotationsbewegung in das Material eindringt.
Hierdurch können die Zuschnitte einerseits ausgeschnitten sowie
andererseits auch zur Bildung von Faltlinien durch ein nur teil
weises Ausschneiden angeritzt werden, wobei die Faltlinien ein
Auffalten des Zuschnittes, z. B. zu einer Schachtel ermöglichen.
Die Schneide des Schneid-, und Ritzwerkzeuges hat die Form eines
Keiles, dessen Seitenflächen einen Keilwinkel bilden. Die Wirkung
einer solchen Schneide wird beispielweise in Spaethe-Trzebia
towsky: Metallbearbeitung Bd. 1, Olten - Freiburg i. Br., 6.
Aufl. 1965, S. 67 beschrieben. Diese Wirkung ist von der Stellung
und Bewegung der Schneide relativ zum Werkstück abhängig. Bei der
beim Druckschneiden erfolgenden senkrechten Anstellung wird das
Gut durchschnitten oder getrennt, während bei schräger Anstellung
Späne abgetrennt würden. Durch die aufgebrachte Schnittkraft wird
der Keil in den Werkstoff eingetrieben. Dabei muß er den Werk
stoff verdrängen. Der zu überwindende Schnittwiderstand ist ab
hängig von den Festigkeitseigenschaften des zu schneidenden Werk
stoffes, von der Größe des Keilwinkels und der wirksamen Schnei
denlänge. Bei schlankem Keil mit kleinem Keilwinkel ist weniger
Werkstoff zu verdrängen als bei großem Keilwinkel. Der Schnitt
widerstand ist deshalb geringer. Jedoch hat der schlanke Keil
eine geringere Festigkeit, bricht leicht oder die Schneide
stumpft leicht ab. Beim Trennen zerlegt sich die Schnittkraft in
recht-winklig zu den Seitenflächen gerichtete Seitenkräfte. Die
entstehende Reibung erfordert einen höheren Kraftaufwand. Die
Seitenkräfte teilen sich in senkrechte und waagerechte Teilkräfte
(Normal- und Querkraftkomponenten). Die senkrechten Kräfte bewir
ken den Vortrieb, wobei sich unter Umständen vor der Schneidkante
ein Riß bilden bzw. eine sogenannte Berstung im zu stanzenden
Material auftreten kann. Übersteigen die waagerechten Teilkräfte
(Querkraftkomponenten) die Festigkeit des Stanzgutes, so wird es
auseinandergerissen. Es erfolgt ein Bruch mit rauher Bruchfläche,
während die eigentliche Schnittfläche glatt ist.
In der DE-A-27 43 258 wird ausgeführt, daß zum Schneiden von
Karton, Papier usw. normalerweise Klingen aus gehärtetem Stahl
verwendet werden, die beim üblichen Anschleifen eine Rauheit von
einem Mikrometer oder weniger besitzen und sehr oft ersetzt und
neu angeschliffen werden müssen. Obgleich es auch Klingen mit
einer Plattierung aus Wolframcarbid für derartige Zwecke gibt,
welche diesen Nachteil nicht aufweisen, sind diese Ausführungen
jedoch außerordentlich kostspielig und wenig verbreitet. Zweck
des Anmeldegegenstandes dieser Schrift ist daher eine Verbes
serung der Klingen aus gehärtetem Stahl für Stanz-/Schneidmaschi
nen in der Weise, daß ihre Standzeit verlängert und gleichzeitig
das Eindringen der Klinge in das zu bearbeitende Stanzgut er
leichtert wird. Es wird eine Klinge aus gehärtetem Stahl be
schrieben, die eine erste geschliffene Seitenfläche mit einer
Rauheit von maximal 0,9 µm aufweist, welche einen Winkel von 19
bis 22 Grad mit einer flachen Klingenseite bildet, und die wei
terhin eine zweite geschliffene Seitenfläche mit einer Rauheit
von maximal 0,02 µm aufweist, welche einen Winkel mit der flachen
Klingenseite bildet, der um 1 bis 5 Grad größer ist als der Win
kel der ersten geschliffenen Seitenfläche. Die gewünschte Verbes
serung wird also insbesondere durch eine sehr ausgeprägte Glätte
und der Feinheit der Klinge, d. h. durch eine teilweise extrem
geringe Oberflächenrauheit erreicht, womit ein beträchtlicher
Fertigungsaufwand verbunden ist.
Insbesondere bei der Verarbeitung von folien- oder aluminiumka
schiertem Karton bildet sich bei der Bearbeitung mit bekannten
Schneid- und Ritzwerkzeugen Kantenstaub an den Zuschnitten,
vielfach auch "Fusseln" genannt. Dieser Stanzstaub muß zum Teil
in mühsamer Handarbeit, mit Bürsten, Schwingschleifer, Druckluft
oder ähnlichen Hilfsmitteln von den Zuschnitten entfernt werden.
Daher sind verschiedene technische Lösungen zur Vermeidung des
Kantenstaubes vorgeschlagen worden.
Bei der Herstellung der auch unter dem Namen "Schneidlinien" be
kannten Schneid- und Ritzwerkzeuge aus Stahl, wie sie beispiels
weise in der DE-A-39 19 536 beschrieben ist, wird zunächst ein
Stahlband durch eine spanabhebende Bearbeitung, wie beispiels
weise durch Schaben oder Strählen, mit Anfasungen versehen, die
die Schneid- bzw. Ritzkante bilden. Danach wird das Stahlband
insbesondere im Bereich der Schneid- und Ritzkante gehärtet.
Dieses Härten erfolgt durch Erwärmen auf die erforderliche Här
tetemperatur und eine anschließende definierte Abkühlung. Das
Erwärmen kann dabei in vorteilhafter Weise im induktionsverfahren
mit Hochfrequenz erfolgen, da die Härtung insbesondere im Bereich
der Schneid- und Ritzkante nur mit einer geringen Tiefe in der
Dicke des Stahlbandes erfolgen muß. Der Bereich der Schneid- bzw.
Ritzkante erhält dadurch in einem kontinuierlich durchführbaren
Arbeitsgang die erforderliche Härte, so daß die Schneid- und
Ritzwerkzeuge auch eine lange Standzeit aufweisen. Beim Hoch
frequenz-Erwärmen bis auf die erforderliche Härtetemperatur
erfolgt jedoch ein Anlaufen und Verzundern der Oberfläche des
Stahlbandes. Solche Verzunderungen an den Flächen der Anfasungen
beeinträchtigen das glatte Eindrücken in Karton, Papier oder
dergleichen, so daß an den Schnittkanten des Kartons, Papiers
oder dergleichen Schnittstaub und Ausfaserungen entstehen. Dem
Anlaufen und Verzundern kann, wie die DE-A 39 19 536 vorschlägt,
durch eine Schutzgasbehandlung entgegengewirkt werden.
Betrachtet man den Querschnitt der Klingen bekannter Schneid- und
Ritzwerkzeuge, so läßt sich eine Vielzahl verschiedener Formen
feststellen. Der Querschnitt kann symmetrisch oder asymmetrisch
ausgebildet sein (vgl. US-A-2 276 376). Die Klinge kann eine
konkave Gestalt, wie beispielsweise entsprechend der US-A-2 211
213, oder eine konvexe Gestalt, wie beispielsweise entsprechend
der US-A-2 049 157 oder der US-A-2 276 376, besitzen. Allen
Klingen gemeinsam ist jedoch mindestens eine Anfasung im Bereich
der Klingenspitze, die in jedem Fall eben ausgebildet ist.
Die überwiegende Zahl der bekannten Schneid- und Ritzwerkzeuge
besitzt insbesondere entweder eine geschabte oder eine ge
schliffene Fase (FR-A-1 483 301, DE-A-23 04 237, DE-A-2 743
258), d. h. bei dem Vorprodukt, einem kaltgewalzten, gehärteten
und angelassenen Stahlstreifen aus Federbandstahl, wird die Fase
entweder durch Schleifen oder durch Schaben gebildet. Unter
Schaben versteht man eine spanabhebende Bearbeitung, bei der das
zu bearbeitende Werkstück relativ zu einem feststehenden Werk
zeug, z. B. einem Hartmetallziehstein oder dergleichen bewegt
wird, d. h. der Stahlstreifen wird zur Bildung der Fase in
Längsrichtung durch mindestens eine Ziehstation gezogen.
In der EP-A-0 234 009 werden die Vor- und Nachteile der bekann
ten entweder geschliffenen oder geschabten gattungsgemäßen -
Schneid- und Ritzwerkzeuge beschrieben. Die geschliffene Fase
weist einen minimalen Hohlschliff auf, wodurch sich eine her
vorragende Schärfe ergibt, so daß ein geringer Stanzdruck er
forderlich ist. Jedoch ist die Maßhaltigkeit einer derartigen
Fase nicht für alle Zwecke zufriedenstellend. Geschabte Fasen
besitzen aufgrund ihrer Herstellung im Ziehverfahren eine sehr
gute Maßhaltigkeit, so daß sie bei hohen Ansprüchen an die Maß
genauigkeit eingesetzt werden. Da die Fase aber schwach konvex
ist, ist die Schärfe dieser Fase gering und sie wirkt nicht
schneidend sondern drückend auf das Material ein, so daß höhere
Stanzdrücke erforderlich sind. In den genannten Schriften wird
ein Schneid- und Ritzwerkzeug, bzw. ein Herstellungsverfahren für
ein Werkzeug vorgeschlagen, das sich insbesondere durch eine
außerordentlich hohe Maßhaltigkeit, d. h. eine sehr geringe
Höhentoleranz, auszeichnet, was für den oben beschriebenen
Anwendungsfall insofern besonders wichtig ist, als die Schneid
kante genau linear sowie parallel zu der Ebene des zu schneiden
den und/oder zu ritzenden Materials verlaufen muß, da ansonsten
nur ein ungleichmäßiges Ausschneiden bzw. Anritzen zu erreichen
wäre. Ferner besitzt das Werkzeug eine erhöhte Standzeit und es
wird die Bildung von Schnittstaub weitestgehend vermieden. Das
Schneid- und Ritzwerkzeug besitzt dazu eine ausgehend von der
Fasenspitze schabriefenfreie feingeschliffene Oberfläche auf der
an einer an einer Klingenlängsseite ausgebildeten geschabten
Fase. Der Anschliffwinkel des Feinschliffes beträgt dabei in
einer vorteilhaften Ausführung ca. 45° bis 60°.
In der EP-A-0 715 933 werden Stanzmesser vorgestellt, die sich
von allen vorstehend beschriebenen dahingehend unterscheiden, daß
die Schneidenspitze eine bewußt angestrebte Verrundung aufweist.
Diese Verrundung wird als das entscheidende Merkmal angesehen,
durch welches verhindert werden soll, daß die Schneide bei Über
druck beschädigt, d. h. plattgedrückt wird und ein Grat entsteht.
Die Belastbarkeit einer solchen abgerundeten Schneide sei dreimal
höher als die einer spitzen Schneide, wobei die Schnittqualität
auch über hohe Auflagen erhalten bliebe. Bei einer solchen Aus
führung muß von hohen notwendigen Schnittkräften ausgegangen wer
den. Eine derartige stumpfe Schneide entsteht herstellungsbedingt
auch beim Schaben von Fasen an der Klinge.
Aus den vorstehenden Angaben gehen die hohen Ansprüche an die
beim Schneiden und Ritzen verwendeten Werkzeugen hervor, die sich
wie folgt zusammenfassen lassen. Das geschnittene Gut muß eine
hohe Schnittqualität bzw. -güte aufweisen, die sich durch die
Erfüllung verschiedener Anforderungen auszeichnet:
- - Einhaltung der geometrisch genauen Schnittfläche;
- - keine, z. B. durch Messerbeschädigungen verursachte, Streifenbildung in Schnittrichtung;
- - keine, z. B. durch wechselnde Härte über die Höhe eines zu schneidenden Stapels hervorgerufenen, wellenartigen Aus buchtungen;
- - minimale Rauheit der Schnittfläche;
- - keine Rißbildung bzw. Bersten vor der Schneidkante;
- - minimaler Anfall von Schneidstaub, als dessen Hauptursache eine zu hohe Rauheit des Schneidwerkzeugs angesehen wird.
Aus den Anforderungen an die Qualität des Schnittgutes leiten
sich dann die nachstehenden Forderungen an die Schneidwerkzeuge
ab:
- - hohe Schneidhaltigkeit, und zwar
- - eine sehr geringe Höhentoleranz der Klinge, weil die Schneidkante genau linear sowie parallel zu der Ebene des zu schneidenden und/oder zu ritzenden Materials verlaufen muß;
- - Maßhaltigkeit der Fase;
- - geringe, aber hinsichtlich der Herstellungskosten optimierte Rauheit der Klinge;
- - hohe Standzeit des Werkzeugs durch
- - Festigkeit der Klinge - insbesondere darf diese auch bei überhöhtem Schneiddruck nicht beschädigt werden;
- - Härte der Klinge zur Gewährleistung einer hohen Ver schleißfestigkeit;
- - Gewährleistung eines optimalen Ablaufs des Schneidvorgangs hinsichtlich
- - eines schneidenden (nicht drückenden) Eindringens in das Stanzgut;
- - eines geringen Stanzdruckes durch minimalen Schnitt widerstand und kleine Reibungskräfte beim Schneiden;
- - möglichst niedriger Herstellungsaufwand;
- - kurze Zurichtzeiten bei der Bemesserung der Stanzformen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schneid- und Ritz
werkzeug der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit dem die
se sich teilweise antagonistisch zueinander verhaltenden Forde
rungen besser erfüllt werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Fase eine derart kon
vexe Krümmung aufweist, daß jede in Richtung der Schneidkante an
die Fase angelegte Tangente mit einer in Schnittrichtung durch
die Schneidkante verlaufenden Achse einen Winkel einschließt, der
kleiner als 90° ist.
Erfindungsgemäß kommt es zur Bildung einer grundsätzlich schar
fen, spitzwinkligen Schneidkante, aber während des Eindringens
der Klinge des Schneidwerkzeugs in das zu schneidende Gut über
die Schnittiefe zur Ausbildung jeweils unterschiedlicher wirksam
werdender Keilwinkel, die durch die Winkel zwischen den in Rich
tung der Schneidkante an die Fase angelegte Tangenten und der in
Schnittrichtung durch die Schneidkante verlaufende Achse bestimmt
werden. Ausgehend von der Schneidkante des Werkzeugs in Richtung
auf die Oberkante des zu schneidenden Gutes nehmen diese Winkel
stetig ab. Mit dieser Winkelveränderung ist ursächlich von der
Schneidkante des Werkzeugs ausgehend über die Länge der Fase eine
Veränderung des Verhältnisses der Normalkraftkomponente zur Quer
kraftkomponente der Schnittkraft verbunden. An der Schneidkante
ist die Normalkraftkomponente im Vergleich zur Querkraftkom
ponente groß, während am anderen Ende der Fase ein Minimalwert
des Verhältnisses von Normalkraftkomponente zur Querkraftkom
ponente erreicht wird. Durch die Größe und den Verlauf der kon
vexen Krümmung der Fase kann dieses Verhältnis vorteilhafterwei
se, angepaßt an die Beschaffenheit des zu schneidenden Gutes,
kontrolliert gesteuert werden, wodurch auch eine Rißbildung bzw.
Berstung vor der Schneidkante wirksam vermieden wird.
Es hat sich gezeigt, daß es zweckmäßig ist, wenn die konvexe
Krümmung der Fase derart ausgebildet ist, daß beim Eindringen in
das zu schneidende Gut das Verhältnis der Normalkraftkomponente
zur Querkraftkomponente von der Schneidkante ausgehend über die
Länge der Fase von maximal etwa 100 auf minimal etwa 0,2 abnimmt.
Innerhalb dieses Bereiches muß insbesondere eine derartige Krüm
mung der Fase als optimal angesehen werden, bei der beim Ein
dringen des Werkzeugs in das zu schneidende Gut das Verhältnis
der Normalkraftkomponente zur Querkraftkomponente von der
Schneidkante ausgehend über die Länge der Fase von maximal etwa
5 auf minimal etwa 0,5 abnimmt.
Mit einem derartigen Kräfteverlauf ist nicht nur ein schneidendes
Eindringen der Schneidkante in den Karton oder den Papierstapel
garantiert, sondern es kann auch bei einem vergleichsweise ge
ringen Stanzdruck gearbeitet werden, da das zu schneidende Gut
dem erfindungsgemäß ausgebildeten Schneidwerkzeug nur einen mini
malen Schnittwiderstand entgegensetzt. Auch der Verlauf der
Reibungskräfte zwischen der Klinge und dem zu schneidenden Gut
kann vorteilhafterweise durch die Größe und den Verlauf der
konvexen Krümmung beim Schneiden kontrolliert gesteuert werden.
Außerdem hat sich auch gezeigt, daß sich die erfindungsgemäße
Ausbildung der Fase im Hinblick auf eine Reduzierung des Anfalls
von Schneidstaub günstig auswirkt. Im Vergleich zu den bekannten
Werkzeugen besitzt das erfindungsgemäße Schneid- und Ritzwerkzeug
des weiteren aufgrund der konvexen Ausbildung des Schneidenkeils
im Bereich der Fase eine höhere Festigkeit der Klinge. Diese kann
auch bei hohem Schneiddruck nicht beschädigt werden kann und ne
ben einer verbesserten Maßhaltigkeit wird auch eine Standzeitver
längerung möglich. Eine im gestanzten Gut durch Messerbeschä
digungen verursachte, unsaubere Schnittkante ist unterbunden.
Diesen überraschend vielen Vorteilen stehen keine Qualitätsein
bußen, sondern sogar weitere Verbesserungen der Gebrauchs- und
Fertigungseigenschaften des Schneid- und Ritzwerkzeugs gegenüber.
Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung enthalten.
Anhand mehrerer in den beiliegenden Zeichnungsfiguren darge
stellter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 im Querschnitt und vergrößert gegenüber der natürli
chen Größe, eine erste Ausführungsform eines erfin
dungsgemäßen Schneid- und Ritzwerkzeuges,
Fig. 2 in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung, eine
zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schneid- und Ritzwerkzeuges,
Fig. 3 in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung, eine
dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schneid- und Ritzwerkzeuges,
Fig. 4 in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung, eine
vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schneid- und Ritzwerkzeuges,
Fig. 5 ein Oberflächenprofil einer Fase eines erfindungs
gemäßen Schneid- und Ritzwerkzeuges.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile
stets mit denselben Bezugszeichen versehen, so daß sie in der
Regel auch jeweils nur einmal beschrieben werden.
Wie Fig. 1 zeigt, besteht eine erste Ausführungsform eines er
findungsgemäßen Schneid- und Ritzwerkzeuges, das vorzugsweise für
den Druckschnitt vorgesehen ist, aus einer Klinge 1, die eine
scharfe Schneidkante 2 aufweist. An den beiden Klingenlängsseiten
3 sind Fasen 4 ausgebildet, die miteinander einen Keilwinkel α
einschließen. Dadurch treten beim Schneiden an jeder Stelle der
Fasen 4 jeweils eine Normalkraftkomponente FN und eine Querkraft
komponente FS auf. Die Fasen 4 weisen eine derart konvexe Krüm
mung auf, daß jede in Richtung der Schneidkante 2 an die Fase 4
angelegte Tangente T-T mit einer in Schnittrichtung (dargestellt
durch die Schnittkraft F) durch die Schneidkante 2 verlaufenden
Achse X-X einen Winkel β einschließt, der kleiner als 90° ist.
Die in Schnittrichtung F durch die Schneidkante 2 verlaufende
Achse X-X ist eine Mittenachse, hinsichtlich derer die Klingen
längsseiten 3 mit den konvexen Fasen 4 symmetrisch ausgebildet
sind. Wahlweise können die Klingenlängsseiten 3 mit ihren Fasen
auch asymmetrisch zueinander ausgebildet sein. Der von den Fasen
4 an den beiden Klingenlängsseiten 3, bzw. von den Tangenten T-T
eingeschlossene wirksame Keilwinkel α ändert sich stetig mit zu
nehmenden Abstand von der Schneidkante 2. Bei einer symmetrischen
Ausbildung der Klinge 1 ergibt er als doppelter Wert des Winkels
β zwischen der an einer Klingenlängsseite 3 in Richtung der
Schneidkante 2 an die Fase 4 angelegte Tangente T-T mit der
Mittenachse X-X.
Die konvexe Krümmung der Fase 4 ist derart ausgebildet, daß auf
grund der Veränderung des Keilwinkes α beim Eindringen in das zu
schneidende Gut das Verhältnis der Normalkraftkomponente FN zur
Querkraftkomponente FS von der Schneidkante 2 ausgehend über die
Länge der Fase 4 abnimmt.
Die Klinge 1 kann zweckmäßigerweise eine Dicke D im Bereich von
0,3 bis 2,0 mm aufweisen. Eine bevorzugte Ausführung hat eine
Dicke D von etwa 0,7 mm. Ein Winkel γ zwischen einer von der
Schneidkante 2 ausgehenden, zum anderen Ende der Fase 4 ver
laufenden Sekante S-S und der in Schnittrichtung F durch die
Schneidkante 2 verlaufenden Achse X-X sollte zweckmäßigerweise
im Bereich von 15° bis 35° liegen. Vorzugsweise kann dieser Win
kel γ bei etwa 27° liegen. Durch die Angabe der Dicke D der
Klinge 1 und des Winkels γ ist die Länge L der Sekante S-S fest
gelegt. Sowohl vom fertigungstechnischen Standpunkt als auch vom
Standpunkt des Schneidvorganges aus hat es sich nun als günstig
erwiesen, wenn die Fase 4 durch einen Kreisbogenabschnitt mit
einem Radius R begrenzt ist, der den drei- bis fünffachen Wert
der Sekantenlänge L aufweist. Im o.g. bevorzugten Fall einer
Dicke D der Klinge 1 von etwa 0,7 mm und einem Winkel γ von etwa
270 kann der Radius R derart günstigerweise einen Wert von etwa
2,8 mm annehmen.
Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel der Er
findung unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel
durch eine hinsichtlich der in Schnittrichtung F durch die
Schneidkante 2 verlaufenden Achse X-X asymmetrische Ausbildung.
An den Klingenlängsseiten 3 befinden sich Fasen 4, 5 unter
schiedlicher Länge. Die Fase 4 größerer Länge weist die erfin
dungsgemäße konvexe Krümmung auf. Die kürzere Fase (Gegenfase 5)
ist in bekannter Weise eben ausgebildet. Bedarfsweise könnte aber
auch die kürzere Gegenfase 5 erfindungsgemäß ausgebildet sein.
Der von den Fasen 4 an den beiden Klingenlängsseiten 3 einge
schlossene wirksame Keilwinkel α ändert sich beim zweiten Aus
führungsbeispiel der Erfindung ebenfalls stetig mit zunehmenden
Abstand von der Schneidkante 2. Bei der asymmetrischen Ausbildung
der Klinge 1 ergibt er als Summe des Winkels β zwischen der an
einer Klingenlängsseite 3 in Richtung der Schneidkante 2 an die
Fase 4 angelegte Tangente T-T mit der in Schnittrichtung F durch
die Schneidkante 2 verlaufenden Achse X-X und eines Winkels δ
zwischen der Gegenfase 5 an der anderen Klingenlängsseite 3 und
der Achse X-X.
Auch hier ist die konvexe Krümmung der Fase 4 derart ausgebil
det, daß beim Eindringen in das zu schneidende Gut das Verhältnis
der Normalkraftkomponente FN zur Querkraftkomponente FS von der
Schneidkante 2 ausgehend über die Länge der Fase 4 abnimmt. Zur
besseren Veranschaulichung dieses Sachverhalts sind in Fig. 2 an
zwei unterschiedlichen Stellen die Normalkraftkomponente FN und
die Querkraftkomponente FS eingetragen. In der Nähe der Schneid
kante ist die Normalkraftkomponente mit FN1 und die Querkraftkom
ponente FS1 bezeichnet. An einem weiter von der Schneidkante ent
fernten Punkt auf der Fase trägt die Normalkraftkomponente die
Bezeichnung FN2 und die Querkraftkomponente die Bezeichnung FS2.
Wie aus der Zeichnung deutlich zu erkennen ist, ist das Verhält
nis von Normalkraftkomponente FN1 zu Querkraftkomponente FS1 grö
ßer als das Verhältnis von Normalkraftkomponente FN2 zu Quer
kraftkomponente FS2. Mit zunehmendem Abstand von der Schneidkante
wächst die Querkraftkomponente FS relativ zur Normalkraftkompo
nente FN an.
Im bekannten, erfindungsgemäß zu vermeidenden Fall, daß die Fase
4 eine derart konvexe Krümmung aufweist, daß eine an der Schneid
kante 2 an die Fase 4 angelegte Tangente T-T mit der in Schnitt
richtung F durch die Schneidkante 2 verlaufenden Achse X-X einen
rechten Winkel β einschließt, wäre die Normalkraftkomponente FN
gleich der Schnittkraft F und die Querkraftkomponente FS ungün
stigerweise gleich Null.
Es hat sich gezeigt, daß es zweckmäßig ist, wenn die konvexe
Krümmung der Fase 4 so ausgebildet ist, daß beim Eindringen in
das zu schneidende Gut das Verhältnis der Normalkraftkomponente
FN zur Querkraftkomponente FS von der Schneidkante 2 ausgehend
über die Länge der Fase 4 von maximal etwa 100 auf minimal etwa
0,2 abnimmt. Insbesondere erscheint eine Abnahme von einem Ma
ximalwert von etwa 5 auf einen Minimalwert von etwa 0,5 als opti
mal. Die Klinge 1 dringt sehr leicht in das zu schneidende Gut
ein und trennt dieses, ohne daß Berstungen oder nennenswerte Be
träge an Schneidstaub auftreten.
Fig. 3 veranschaulicht das dritte Ausführungsbeispiel der Er
findung. Dieses unterscheidet sich von den beiden anderen da
durch, daß die Klingenlängsseiten 3 jeweils eine weitere Ab
schrägung 6 aufweisen. Diese kann mit den Fasen 4 einen Vierer
schliff bilden. Eine solche Abschrägung 6 kann in figürlich nicht
dargestellter Weise auch nur an einer der Klingenlängsseiten 3
vorgesehen sein, wobei diese dann mit der Fase 4 einen Doppel
schliff bilden kann. Durch die facettenartige Ausbildung mit der
zusätzlichen Abschrägung 6 erhält die Klinge eine schlankere Ge
stalt und kann so an die Dicke des Schneidgutes angepaßt werden.
Die erfindungsgemäßen Fasen 4 können in diesem Fall hinsichtlich
der Länge L ihrer Sekanten S-S besonders kurz ausgebildet sein.
In Fig. 4 ist ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung dar
gestellt. Wie im zweiten Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei
um ein asymmetrisch ausgebildetes Schneid- und Ritzwerkzeug, wel
ches aber nur an einer Klingenlängsseite 3 eine, erfindungsgemäß
ausgebildete Fase 4, jedoch an der anderen Längsseite 3 keine
Gegenfase 5 aufweist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Schneid- und Ritzwerkzeuges
ist besonders dann von Vorteil, wenn die Klinge 1 aus einem zu
mindest im Bereich der Fase 4 gehärteten, vorzugsweise induk
tionsgehärteten, und anschließend, vorzugsweise bei einer Tem
peratur von 250 bis 500°C, angelassenen Federbandstahl besteht.
Bei der thermischen Behandlung durch das Härten und Anlassen kann
der im Stahl enthaltene Kohlenstoff ausdiffundieren, wodurch es
im Werkstoff zu einer Randentkohlung kommt. Diese Randentkohlung
ist an einer Kante oder Spitze größer als an einer eben oder kon
kav ausgebildeten Fläche und zieht das Entstehen einer weichen
Randschicht nach sich. Die Dicke einer solchen Randschicht ist
an einer Kante wie der Schneidkante 2 größer als an anderen Stel
len der Fase 4. Daher kann der Werkstoff an dieser Stelle beson
ders leicht spanabhebend entfernt werden, um zu einem erfindungs
gemäßen Schneid- und Ritzwerkzeug zu kommen. Jedoch könnte aber
auch eine hartstoffbeschichtete Fase erfindungsgemäß ausgebildet
sein.
Die Fase 4 (oder ggf. 5) kann vorteilhafterweise durch Schleifen
erzeugt werden. Weiterhin ist es im Hinblick auf den Schneidvor
gang günstig, wenn die Fase 4 (bzw. 5) einen Querschliff auf
weist.
Hinsichtlich der Bearbeitungsgenauigkeit der Fase 4 hat es sich
gezeigt, daß die Fase 4 vorteilhafterweise im Gegensatz zum ein
gangs dargestellten Stand der Technik mit einer maximalen Rauh
tiefe Rt von weniger als 2,5 µm, vorzugsweise von 0,5 bis 1,5 µm
ausgeführt werden kann, wenn sie ein Rauheitsprofil aufweist, bei
dem der Traganteil tp in einer Tiefe, die der halben Rauhtiefe Rt
entspricht, etwa 30 bis 85 Prozent, vorzugsweise über etwa 50
Prozent, beträgt. Trotz der etwas größeren Rauhtiefe Rt ergeben
sich glatte Schnittflächen und wenig Kantenstaub. Ein solches
Profil ist in Fig. 5 dargestellt. Es handelt sich dabei um ein
idealisiertes Oberflächenprofil mit einem Traganteil tp von 75
Prozent in einer Tiefe, die der halben Rauhtiefe Rt entspricht.
Die Profilausbildung kann durch die Wahl der Art und der tech
nologischen Parameter des spanabhebenden Bearbeitungsverfahrens
an der Fase 4 bestimmt werden.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorstehenden Ausfüh
rungsbeispiele. So ist es beispielsweise auch möglich, die Krüm
mung der Fase 4 nicht kreisbogenförmig sondern als Teil einer
Ellipse oder einer anderen konvexen Kurve auszuführen, bei der
jede in Richtung der Schneidkante 2 an die Fase 4 angelegte
Tangente T-T mit einer in Schnittrichtung F durch die Schneid
kante 2 verlaufenden Achse X-X einen spitzen Winkel ß ein
schließt, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
Bezugszeichenliste
1 Klinge
2 Schneidkante
3 Klingenlängsseite
4 Fase
5 kurze Fase (Gegenfase)
6 Abschrägung an 3
D Dicke von 1
F Schnittkraft, Schnittrichtung
FN Normalkraftkomponente
FS Querkraftkomponente
FN1 Normalkraftkomponente (in der Nähe von 2)
FS1 Querkraftkomponente (in der Nähe von 2)
FN2 Normalkraftkomponente (entfernt von 2)
FS2 Querkraftkomponente (entfernt von 2)
L Länge von S-S
R Radius für 4
S-S Sekante an 4
T-T Tangente an 4
X-X Achse von 1 durch 2
α Keilwinkel
β Winkel zwischen T-T und X-X
γ Winkel zwischen S-S und X-X
δ Winkel zwischen 5 und X-X
2 Schneidkante
3 Klingenlängsseite
4 Fase
5 kurze Fase (Gegenfase)
6 Abschrägung an 3
D Dicke von 1
F Schnittkraft, Schnittrichtung
FN Normalkraftkomponente
FS Querkraftkomponente
FN1 Normalkraftkomponente (in der Nähe von 2)
FS1 Querkraftkomponente (in der Nähe von 2)
FN2 Normalkraftkomponente (entfernt von 2)
FS2 Querkraftkomponente (entfernt von 2)
L Länge von S-S
R Radius für 4
S-S Sekante an 4
T-T Tangente an 4
X-X Achse von 1 durch 2
α Keilwinkel
β Winkel zwischen T-T und X-X
γ Winkel zwischen S-S und X-X
δ Winkel zwischen 5 und X-X
Claims (11)
1. Schneid- und Ritzwerkzeug, vorzugsweise für den Druck
schnitt, bestehend aus einer Klinge (1) mit einer
Schneidkante (2) und mindestens einer an einer Klin
genlängsseite (3) ausgebildeten mit der anderen Klin
genlängsseite (3) einen Keilwinkel (α) einschließenden
Fase (4), wodurch beim Schneiden eine Normalkraftkom
ponente (FN) und eine Querkraftkomponente (FS) auftre
ten,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Fase (4) eine derart konvexe Krümmung aufweist, daß
jede in Richtung der Schneidkante (2) an die Fase (4)
angelegte Tangente (T-T) mit einer in Schnittrichtung
(F) durch die Schneidkante (2) verlaufenden Achse (X-X)
einen Winkel (β) einschließt, der kleiner als 90°
ist.
2. Schneid- und Ritzwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
konvexe Krümmung der Fase (4) derart ausgebildet ist,
daß beim Eindringen in das zu schneidende Gut das
Verhältnis der Normalkraftkomponente (FN) zur Quer
kraftkomponente (FS) von der Schneidkante (2) ausgehend
über die Länge der Fase (4) von maximal etwa 100 auf
minimal etwa 0,2 abnimmt.
3. schneid- und Ritzwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
konvexe Krümmung der Fase (4) derart ausgebildet ist,
daß beim Eindringen in das zu schneidende Gut das
Verhältnis der Normalkraftkomponente (FN) zur Quer
kraftkomponente (FS) von der Schneidkante (2) ausgehend
über die Länge der Fase (4) von maximal etwa 5 auf
minimal etwa 0,5 abnimmt.
4. Schneid- und Ritzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
in Schnittrichtung (F) durch die Schneidkante (2) ver
laufende Achse (X-X) eine Mittenachse ist, hinsicht
lich derer die Klingenlängsseiten (3) mit den konvexen
Fasen (4) symmetrisch ausgebildet sind.
5. Schneid- und Ritzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
gekennzeichnet durch eine hin
sichtlich der in Schnittrichtung (F) durch die
Schneidkante (2) verlaufenden Achse (X-X) asymmetri
sche Ausbildung, wobei sich an den Klingenlängsseiten
(3) Fasen (4, 5) unterschiedlicher Länge befinden und
zumindest die Fase (4) größerer Länge die konvexe
Krümmung aufweist.
6. Schneid- und Ritzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Klinge (1) eine Dicke (D) im Bereich von 0,3 bis 2,0
mm, vorzugsweise etwa 0,7 mm, aufweist, ein Winkel (γ)
zwischen einer von der Schneidkante (2) ausgehenden,
zum anderen Ende der Fase (4) verlaufenden Sekante (S-S)
und der in Schnittrichtung (F) durch die Schneid
kante (2) verlaufenden Achse (X-X) im Bereich von 15°
bis 35°, vorzugsweise bei etwa 27°, liegt und die Fase
(4) durch einen Kreisbogenabschnitt mit einem Radius
(R) begrenzt ist, der den drei- bis fünffachen Wert
der Sekantenlänge (L) aufweist.
7. Schneid- und Ritzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Klinge (1) aus einem zumindest im Bereich der Fase (4)
gehärteten, vorzugsweise induktionsgehärteten, und an
schließend, vorzugsweise bei einer Temperatur von 250
bis 500°C, angelassenen Federbandstahl besteht.
8. Schneid- und Ritzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Fase (4) geschliffen ist.
9. Schneid- und Ritzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1
bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Fase (4) einen Querschliff aufweist.
10. Schneid- und Ritzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1
bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Klingenlängsseite (3) eine weitere Ab
schrägung (6) aufweist.
11. Schneid- und Ritzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1
bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Fase (4) eine maximale Rauhtiefe Rt von weniger als 2,5
µm, vorzugsweise von 0,5 bis 1,5 µm, und ein Rauheits
profil aufweist, bei dem der Traganteil tp in einer
Tiefe, die der halben Rauhtiefe Rt entspricht, etwa 30
bis 85 Prozent, vorzugsweise über etwa 50 Prozent, be
trägt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19741089A DE19741089A1 (de) | 1996-09-24 | 1997-09-18 | Schneid- und Ritzwerkzeug |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29616585U DE29616585U1 (de) | 1996-09-24 | 1996-09-24 | Schneid- und Ritzwerkzeug |
DE19741089A DE19741089A1 (de) | 1996-09-24 | 1997-09-18 | Schneid- und Ritzwerkzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19741089A1 true DE19741089A1 (de) | 1998-04-02 |
Family
ID=8029630
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29616585U Expired - Lifetime DE29616585U1 (de) | 1996-09-24 | 1996-09-24 | Schneid- und Ritzwerkzeug |
DE19741089A Withdrawn DE19741089A1 (de) | 1996-09-24 | 1997-09-18 | Schneid- und Ritzwerkzeug |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29616585U Expired - Lifetime DE29616585U1 (de) | 1996-09-24 | 1996-09-24 | Schneid- und Ritzwerkzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE29616585U1 (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29809958U1 (de) | 1998-06-04 | 1998-08-27 | Essmann + Schaefer GmbH + Co. KG, 42369 Wuppertal | Schneid- und Ritzwerkzeug |
WO2005070630A1 (en) * | 2004-01-21 | 2005-08-04 | Sandvik Intellectual Property Ab | Nicked cutting rule |
DE202009009301U1 (de) | 2008-08-25 | 2009-09-17 | Essmann + Schaefer Gmbh + Co. Kg | Schneid- und Ritzwerkzeug |
DE102009013117A1 (de) * | 2009-03-13 | 2010-09-23 | Karl Marbach Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur Herstellung von Biegelinien in einem Materialbogen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
CN104684699A (zh) * | 2012-09-28 | 2015-06-03 | 联合材料公司 | 平刃状切刀及生片切刀 |
CN104684700A (zh) * | 2012-09-28 | 2015-06-03 | 联合材料公司 | 平刃状切刀及生片切刀 |
AT520930B1 (de) * | 2018-06-29 | 2019-09-15 | Voestalpine Prec Strip Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Bandstahlmessers und Bandstahlmesser für Werkzeuge |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2797607A1 (fr) * | 1999-08-18 | 2001-02-23 | Guy Delteil | Dispositif de creation de lignes de moindre resistance sur des materiaux en feuilles |
DE29922281U1 (de) * | 1999-12-20 | 2001-04-26 | Essmann + Schaefer GmbH + Co. KG, 42369 Wuppertal | Schneid- und Ritzwerkzeug |
EP1118437A1 (de) * | 2000-01-21 | 2001-07-25 | Crescent Manufacturing Company | Enthäutungsmesser |
GB0215862D0 (en) * | 2002-07-10 | 2002-08-14 | Ucb Sa | Packaging film |
DE10346547B4 (de) * | 2003-10-02 | 2009-11-05 | G. Wachsmuth & Co Werkzeugbau Gmbh | Werkzeug zum Durchtrennen von Folien, insbesondere von mehrschichtigen Folien |
DE102007031904B4 (de) * | 2006-08-15 | 2012-01-26 | Essmann + Schaefer Gmbh + Co. Kg | Schneid- und/oder Ritzwerkzeug |
DE102008016640B4 (de) * | 2008-04-01 | 2016-06-02 | Böhler-Uddeholm Precision Strip GmbH & Co. KG | Schneidlinien zum Schneiden von flächigen Materialien |
AT508551B1 (de) | 2010-01-26 | 2011-02-15 | Boehler Uddeholm Prec Strip Gmbh | Stanzwerkzeug |
CN113020451A (zh) * | 2021-03-18 | 2021-06-25 | 苏州高泰电子技术股份有限公司 | 一种薄片材料斜边加工用模具及加工方法 |
-
1996
- 1996-09-24 DE DE29616585U patent/DE29616585U1/de not_active Expired - Lifetime
-
1997
- 1997-09-18 DE DE19741089A patent/DE19741089A1/de not_active Withdrawn
Cited By (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29809958U1 (de) | 1998-06-04 | 1998-08-27 | Essmann + Schaefer GmbH + Co. KG, 42369 Wuppertal | Schneid- und Ritzwerkzeug |
WO2005070630A1 (en) * | 2004-01-21 | 2005-08-04 | Sandvik Intellectual Property Ab | Nicked cutting rule |
CN100532033C (zh) * | 2004-01-21 | 2009-08-26 | 山特维克知识产权股份有限公司 | 切口裁尺 |
DE202009009301U1 (de) | 2008-08-25 | 2009-09-17 | Essmann + Schaefer Gmbh + Co. Kg | Schneid- und Ritzwerkzeug |
EP2159013A1 (de) | 2008-08-25 | 2010-03-03 | Essmann + Schaefer GmbH + Co. KG | Schneid- und Ritzwerkzeug und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE102009013117A1 (de) * | 2009-03-13 | 2010-09-23 | Karl Marbach Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur Herstellung von Biegelinien in einem Materialbogen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
CN104684699A (zh) * | 2012-09-28 | 2015-06-03 | 联合材料公司 | 平刃状切刀及生片切刀 |
CN104684700A (zh) * | 2012-09-28 | 2015-06-03 | 联合材料公司 | 平刃状切刀及生片切刀 |
TWI584928B (zh) * | 2012-09-28 | 2017-06-01 | 聯合材料股份有限公司 | 平刃狀切割刃以及綠板切割刃 |
KR101773267B1 (ko) * | 2012-09-28 | 2017-08-31 | 가부시끼가이샤 아라이도 마테리아루 | 그린 시트 절단날 |
AT520930B1 (de) * | 2018-06-29 | 2019-09-15 | Voestalpine Prec Strip Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Bandstahlmessers und Bandstahlmesser für Werkzeuge |
AT520930A4 (de) * | 2018-06-29 | 2019-09-15 | Voestalpine Prec Strip Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Bandstahlmessers und Bandstahlmesser für Werkzeuge |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE29616585U1 (de) | 1998-01-29 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19741089A1 (de) | Schneid- und Ritzwerkzeug | |
DE69209034T2 (de) | Bohrer | |
DE19901456B4 (de) | Wendeschneidplatte | |
DE966464C (de) | Schraube | |
DE69900567T2 (de) | Stechschneideinsatz | |
EP1511590B1 (de) | Fräser mit wiper-radius | |
EP0073926B1 (de) | Schneidwerkzeug, insbesondere Wendeschneidplatte | |
DE3044791C2 (de) | ||
EP1239989B1 (de) | Kugelbahnfräser, schneidplatte hierfür und verfahren zur herstellung von kugelbahnen | |
DE2734095C2 (de) | Schneidwerkzeug zum Schälen auf einer Drehbank | |
EP1110685B1 (de) | Schneid- und Ritzwerkzeug | |
EP0263258B1 (de) | Bandstahlstanzwerkzeug mit elastischem Profilstreifen | |
DE2708739C3 (de) | Bandstahlmesser für Holzzerspanungsmaschinen | |
EP1238793B1 (de) | Kombiniertes Rill- und Schneidwerkzeug | |
DE19838514C1 (de) | Rillwerkzeug zum Prägen von Faltrillen bei faltbaren Materialien | |
DE102007031904B4 (de) | Schneid- und/oder Ritzwerkzeug | |
DE4134878A1 (de) | Verfahren zum herstellen einer pendelnd aufgehaengten trennleiste fuer eine haeckselvorrichtung, trennleiste und haeckselvorrichtung | |
EP3817878B1 (de) | Einlippenbohrer mit zwei längsnuten in der spanfläche | |
DE29809958U1 (de) | Schneid- und Ritzwerkzeug | |
EP0031529A2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines nachschleifbaren Messers für Holzzerspanungsmaschinen | |
EP0271481B1 (de) | Verfahren und Rohling zur Herstellung von Werkzeugen | |
DE102008025606A1 (de) | Schneid- und Ritzwerkzeug | |
WO2017207554A1 (de) | Kombiniertes präge- und ritz-/schneidwerkzeug und dessen verwendung | |
AT15151U1 (de) | Schneideinsatz | |
DE19616678C1 (de) | Kreismesser |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |