DE19730886A1 - Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkaros
serie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
In allgemein bekannter Weise werden Fahrzeugkarosserien in einem Ver
fahrensschritt in einer Rohbauanlage als Rohkarosserien hergestellt. In
einem weiteren Verfahrensschritt werden solche Rohkarosserien einer
Lackieranlage zugeführt und dort lackiert.
Rohkarosserien aus der Rohbauanlage sind regelmäßig verunreinigt bei
spielsweise durch Ölfilme und Staub. Solche Verunreinigungen werden
nachteilig in die Lackieranlage eingetragen, wo sie dortige Reinigungssy
steme insbesondere eingangsseitige Entfettungssysteme verschmutzen.
Aus der Rohbauanlage kommen zudem auch Rohkarosserien mit Oberflä
chenfehlern, wobei diese nach einer Lackierung von einem Kunden als
qualitätsmindernde Fehler erkannt würden. Vor der Lackieranlage werden
daher Rohkarosserien auf Oberflächenfehler der Karosserieaußenhaut hin
inspiziert. Dies erfolgt derzeit durch Prüfpersonen. Es bestehen auch Be
strebungen, eine Oberflächenfehlererkennung zu automatisieren. Erkannte
Oberflächenfehler werden beispielsweise durch Schleifen nachgearbeitet.
Die dabei entstehenden Verschmutzungen werden ebenfalls nachteilig in
die Lackieranlage eingetragen.
Außenhautfehler sind jedoch an den teilweise verschmutzten und matten
Oberflächen der Rohkarossen sowohl durch Tasten als auch durch eine vi
suelle Inspektion nur schwer erkennbar. Daher durchlaufen solche Karos
serien mit Oberflächenfehlern zumindest teilweise den Lackierprozeß.
Wenn solche Fehler nach dem Lackieren, z. B. nach einer Grundlackierung
festgestellt werden, sind sie nur noch mit großem Aufwand zu beseitigen.
Es ist bereits eine Anlage zur Spritzvorbehandlung von Werkstücken für
eine nachfolgende Lackierbehandlung oder Pulverbeschichtung bekannt
(DE 43 33 932 A1). Diese Anlage weist einen Tunnel, durch den die Werk
stücke transportierbar sind, und mehrere Bäder zur Aufnahme von Be
handlungsflüssigkeiten auf, wobei ein oberes, offenes Endes eines Bades
mit dem Tunnel derart in Verbindung steht, daß Flüssigkeit vom Tunnel in
das Bad abfließen kann. Die Seitenwände von Tunnel und Bad bilden eine
Baueinheit, wobei die Bäder von den Seitenwänden und sich zwischen den
Seitenwänden erstreckenden Querwänden umgrenzt werden. Die Anlage
bzw. der Tunnel ist in Modulbauweise ausgeführt. Die zu behandelnden
Werkstücke werden auf Hängevorrichtungen durch den Tunnel befördert
und jeweils in entsprechende Bäder abgesenkt. Für komplette Rohkarosse
rien ist eine solche Anlage nur bedingt geeignet.
Weiter ist ein Arbeitskabinensystem zur Reinigung und Oberflächenbe
handlung von Gegenständen bekannt (DE 295 15 615 U1), bei dem mehre
re Basiseinheiten zu einem Kabinensystem unterschiedlicher Zweckbe
stimmung kombinierbar sind. Jede Basiseinheit besteht aus Wandmodu
len, die über einen Hohlraum zur Aufnahme von Funktionsbaugruppen
verfügen. Solche Arbeitskabinensysteme sind insbesondere zur Durchfüh
rung von Sandstrahlarbeiten verwendbar, jedoch für die Serienproduktion
von Fahrzeugkarosserien nicht geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer Fahr
zeugkarosserie vorzuschlagen, mit dem der Eintrag von Verschmutzungen
in die Lackieranlage verringert wird und zudem die Erkennung von Ober
flächenfehlern an der Außenhaut einer Rohkarosserie verbessert wird. Wei
ter besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine geeignete Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 wird in einem Verfahrensschritt zwischen der Rohka
rosserieherstellung und der Karosserielackierung die Rohkarosserie in einer
Reinigungsanlage gründlich gereinigt, so daß Rohbauverunreinigungen vor
Eintritt in die Lackieranlage beseitigt werden.
Vorteilhaft wird dadurch erreicht, daß insbesondere die speziellen und
hochwertigen ersten Tauchbäder der Lackieranlage nicht mit Verschmut
zungen der Rohkarosserien verunreinigt werden. Dadurch sind vorteilhaft
höhere Badstandzeiten mit geringeren Kosten möglich. Zudem können
Außenhautfehler nach der Reinigung vor der Lackierung wesentlich besser
erkannt werden. Dadurch wird die Anzahl von Rohkarossen, die mit Ober
flächenfehlern die Lackierung durchlaufen, stark reduziert, so daß Kosten
für aufwendige Nacharbeiten ebenfalls reduziert werden.
Entsprechend erfolgt in einem Verfahrensschritt nach Anspruch 2 die In
spektion und Erkennung von Oberflächenfehlern der Karosserieaußenhaut
durch eine Prüfperson oder automatisiert, sowie ggf. eine Markierung und
Nacharbeitung vorteilhaft nach der Reinigung in der Reinigungsanlage.
Zweckmäßig wird die Reinigung nach Anspruch 3 in einen Verfahrens
schritt der Außenreinigung in einer Außenreinigungsanlage und einen
nachfolgenden Verfahrensschritt der Innenreinigung in einer Innenreini
gungsanlage aufgeteilt.
Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn der Außenreinigung die Erken
nung und ggf. Nacharbeitung von Außenhautfehlern nachgeordnet ist und
sich daran die Innenreinigung anschließt. Im Zusammenhang mit der In
nenreinigung können dann noch Reinigungsvorgänge zur Beseitigung von
durch die Nacharbeitung von Oberflächenfehlern entstandenen Verunreini
gungen durchgeführt werden.
Um eine gründliche Reinigung zu erhalten, wird mit Anspruch 5 die auf
einanderfolgende Aufbringung von Reinigungsflüssigkeiten vorgeschlagen,
nämlich eines flüssigen Reinigers, Betriebswassers und VE-Wassers
(vollentkalktes Wasser).
Diese Reinigungsflüssigkeiten sollen aus Kostengründen und aus Gründen
des Umweltschutzes möglichst lange in einem Umlaufverfahren verwendet
werden. Für lange Standzeiten muß daher eine Vermischung der unter
schiedlichen Reinigungsflüssigkeiten möglichst vermieden werden. Um
dies zu erreichen, werden gemäß Anspruch 6 die unterschiedlichen Reini
gungsflüssigkeiten jeweils getrennt aufgefangen und für eine Mehrfachver
wendung gesammelt. Um eine solche Trennung weiter zu verbessern, wer
den zudem Abtropfzeiten zwischen den unterschiedlichen Aufbringungen
eingeschaltet.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe mit den Merkmalen des An
spruchs 7 gelöst.
Gemäß Anspruch 7 ist eine Reinigungsanlage vorgesehen, die eine Außen
reinigungsanlage und eine Innenreinigungsanlage umfaßt. Sowohl die
Außenreinigungsanlage wie auch die Innenreinigungsanlage besteht aus
wenigstens einer Förderbahn zum Transport der Rohkarosserien durch die
Reinigungsanlagen, aus im Verlauf der Förderbahn aufeinanderfolgende
Sprüh- und Wascheinrichtungen zur Aufbringung der Reinigungsflüssig
keiten und aus zugeordneten Auffangwannen sowie nachgeordneten Behäl
tern, Pumpen und Ventilen für die unterschiedlichen Reinigungsflüssigkei
ten. Zweckmäßig sind auch Trocknereinrichtungen vorgesehen.
Beim Einsatz einer solchen Vorrichtung zwischen dem Karosserierohbau
und der Lackieranlage werden die eingangs im Zusammenhang mit dem
Verfahren angegebenen Vorteile erreicht.
Die Sprüh- und Wascheinrichtungen können nach Anspruch 8 je nach den
Gegebenheiten als die Rohkarosserie zumindest weitgehend in einer
Querebene umgebende Düsenringe ausgeführt sein. Je nach Bedarf können
dabei nacheinander mehrere Düsenringe für die gleiche Reinigungsflüssig
keit eingesetzt werden. Die Düsenringe können insbesondere als Portale
mit daran verstellbar angebrachten Spritzdüsen ausgeführt sein. Insbeson
dere bei geringen Karosseriestückzahlen kann die Aufbringung der Reini
gungsflüssigkeiten auch über programmgesteuerte Roboter erfolgen.
Gemäß Anspruch 9 werden dabei die unterschiedlichen Reinigungsflüssig
keiten jeweils nacheinander durch wenigstens einen Roboter gesteuert auf
gebracht. Entsprechend werden nacheinander die jeweiligen Reinigungs
flüssigkeiten im Bereich des Roboters aufgefangen und gesammelt, wobei
eine Trennung der unterschiedlichen Reinigungsflüssigkeiten durch eine
umschaltbare Abfaulverteilung erfolgt.
Um alle Orte an der Karosserie möglichst schnell und einfach erreichen zu
können, ist ein solcher Roboter nach Anspruch 10 seitlich entlang einer zu
reinigenden Rohkarosserie gesteuert verfahrbar und weist einen gesteuert
verfahrbaren Arm mit endseitigen Düsen zur Aufbringung der Reinigungs
flüssigkeiten auf. Solche Roboter sind sowohl für die Außenreinigung als
auch Innenreinigung geeignet. Insbesondere kann ein Roboterarm für eine
gründliche Innenreinigung auch durch die Karosserieöffnungen in den Ka
rosserieinnenbereich eingeführt werden.
Die erforderliche Steuerung der Reinigungsanlage, insbesondere der Dü
senringe und/oder der Roboter ist relativ komplex. Es wird daher mit An
spruch 11 eine Steuerung durch eine Rechneranlage nach einem jeweils
abgelegten, karosseriespezifischen Programm vorgeschlagen. Zum zeitrich
tigen Start des jeweiligen, karosseriespezifischen Reinigungsprogramms
wird vorgeschlagen, über Sensoren den jeweiligen Karosserietyp und den
Anfang einer Karosserie zu detektieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 12 wird zumindest
ein Rollenbahnteil, auf dem eine Rohkarosserie steht, kippbar ausgeführt,
so daß die Reinigungsflüssigkeit aus dem Innenbereich herausläuft. Dies ist
insbesondere in Verbindung mit und am Ende der Innenreinigung vorteil
haft.
Die Kippbewegung läßt sich einfach nach Anspruch 13 durch eine
Schwenkung des Rollenbahnteils auf einer mittleren Querachse mit Hilfe
eines Arbeitszylinders durchführen.
Die erfindungsgemäße Reinigung erfolgt zweckmäßig im Rahmen des
Transports der Rohkarosserie zur Lackieranlage, wobei nach Anspruch 14
als Förderbahn eine kontinuierlich angetriebene, üblich verwendete Rol
lenbahn beansprucht wird.
Besonders vorteilhaft wird die Reinigungsanlage nach Anspruch 15 als
Container in Modulbauweise aus unterschiedlich langen Segmenten aufge
baut. Diese Segmente enthalten die Förderbahn und/oder Sprüh- und
Wascheinrichtungen und/oder Auffangwannen und/oder Abtropfstrecken
und/oder Trockeneinrichtungen. Weiter können Absaugungen und Wärme
rückgewinnungsvorrichtungen enthalten sein.
Durch einen Aufbau in Modulbauweise sind eine einfache Herstellung so
wie kostengünstige Montage und bei einem Produktionsstandortwechsel
ggf. eine einfache Demontage möglich.
Nach Anspruch 16 werden Segmentinnenbereiche voneinander zumindest
teilweise durch Abschottungen, die eine Rohkarosserie möglichst eng um
geben, getrennt. Dadurch können Bereiche mit unterschiedlichen zugeord
neten Reinigungsflüssigkeiten gegen Flüssigkeitsspritzer und Dämpfe an
derer Reinigungsflüssigkeiten sowie ggf. gegen unterschiedliche Tempera
turen weitgehend abgeschottet werden, so daß unerwünschte Vermischun
gen reduziert werden. Die Einzelsegmente sind nach Anspruch 17 in
Längsrichtung aneinandergereiht und über Anlageflansche miteinander
verschraubt.
Gemäß Anspruch 18 kann es je nach den Gegebenheiten vorteilhaft sein,
weitere Segmentaufteilungen vorzunehmen und insbesondere in Oberseg
menten die Förderbahn und die Sprüh- und Wascheinrichtungen anzubrin
gen, wobei dann zugeordnete Untersegmente Auffangwannen und zugehö
rige Ablaufsteuerelemente enthalten. Eine solche zusätzliche, horizontale
Unterteilung kann die Flexibilität und Einsatzmöglichkeit weiter erhöhen.
Für die eingesetzten Bauteile sind korrosionsfeste bzw. korrosionsgeschütz
te Materialien zu verwenden, zumindest soweit diese mit den Reinigungs
flüssigkeiten in Verbindung kommen.
Die Reinigungsanlage wird bevorzugt voll automatisch betrieben. Bei ge
ringen Karosseriestückzahlen und/oder einem Einsatzort mit kostengünsti
gen Arbeitskräften können auch einzelne Maßnahmen, wie beispielsweise
der Transport der Rohkarosserien durch die Reinigungsanlage von Hand
durchgeführt werden.
Anhand einer Zeichnung werden Ausführungsformen der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Außenreinigungsanlage einer
in Modulbauweise aufgebauten Reinigungsanlage,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Segment einer Außenreinigungsanlage
mit einer Segmentabschottung,
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Segment einer Außenreinigungsanlage
mit einem Düsenring,
Fig. 4 eine detaillierte Darstellung einer Segmentverbindung,
Fig. 5 eine alternative Ausführungsform einer Außenreinigungsanlage mit
Robotern als Sprüh- und Wascheinrichtungen,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die in der Fig. 5 dargestellte Außenreinigungs
anlage,
Fig. 7 einen Querschnitt entlang der Linie A-A der Fig. 5,
Fig. 8 eine Draufsicht auf eine Innenreinigungsanlage einer Reinigungsan
lage,
Fig. 9 eine vergrößerte Darstellung eines Reinigungssegments der in
Fig. 8 dargestellten Innenreinigungsanlage,
Fig. 10 einen Querschnitt entlang der Linie B-B der Fig. 8,
Fig. 11 einen Querschnitt entlang der Linie C-C der Fig. 8,
Fig. 12 eine Seitenansicht eines abkippbaren Rollenbahnteils einer Innen
reinigungsanlage in einer Nicht-Kippstellung, und
Fig. 13 eine Seitenansicht eines abkippbaren Rollenbahnteils einer Innen
reinigungsanlage in einer Kippstellung.
Bei einem Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie wird zuerst
in einer Rohbauanlage eine Rohkarosserie 2 hergestellt. Die aus der Roh
bauanlage kommenden Rohkarosserien 2 sind in der Regel durch Ölfilme
oder Staub verunreinigt. Um eine Verschmutzung der hochwertigen ersten
Tauchbäder einer Lackieranlage zu vermeiden sowie Oberflächenfehler
rechtzeitig vor dem Aufbringen der Lackierung zu erkennen, werden in
einem der Rohbauanlage nachgeschalteten Verfahrensschritt die Verunrei
nigungen von der Rohkarosserien 2 vor deren Eintritt in die Lackieranlage
in einer Reinigungsanlage 1 abgewaschen.
In einem ersten Reinigungsschritt erfolgt hierbei eine Außenreinigung der
Rohkarosserie 2 in einer Außenreinigungsanlage 3 bzw. 45 (Fig. 1 bis 7).
Daran anschließend werden in einer Erkennungsstation 42 Außenhautfeh
ler der Rohkarosserie 2 entweder durch eine Prüfperson oder automatisiert
ermittelt und ggf. in einer Nacharbeitstation 43 beseitigt. In einem zweiten
Reinigungsschritt wird schließlich eine Innenreinigung der Rohkarosserie 2
in einer Innenreinigungsanlage 68 (Fig. 8 bis 13) vorgenommen, wobei in
der Innenreinigungsanlage 68 gleichzeitig auch die durch eine evt. Nachar
beit entstandenen Verunreinigungen auf der Karosserieaußenhaut beseitigt
werden.
Die Rohkarosserien 2 werden in der Reinigungsanlage 1 somit einer gründ
lichen Reinigung unterzogen, so daß sich in der Lackieranlage insbesonde
re bei den ersten Tauchbädern längere Badstandzeiten ergeben. Durch
diese der Lackieranlage vorgeschaltete Reinigung der Rohkarosserien 2
können Außenhautfehler bereits im Vorfeld der Lackieranlage besser er
kannt und beseitigt werden. Dadurch wird die Anzahl von Rohkarosserien
2, die mit Oberflächenfehlern die Lackieranlage durchlaufen, stark redu
ziert.
In der Fig. 1 ist eine ersten Ausführungsform einer Außenreinigungsanlage
3 einer in Modulbauweise aus Segmenten aufgebauten Reinigungsanlage 1
dargestellt. Unmittelbar vor einem Eingang 6 zur Außenreinigungsanlage 3
wird eine Rohkarosserie 2 auf eine als kontinuierlich angetriebene Rollen
bahn ausgebildete Förderbahn 7 aufgesetzt. Mittels dieser Förderbahn 7
werden die Rohkarosserien 2 durch die Reinigungsanlage 1 transportiert.
Die Außenreinigungsanlage 3 umfaßt als erstes Segment eine Einlaufab
schottung 8, die eine Luftsperre gegen Dampf ausbildet. Wie dies insbeson
dere aus der Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Rohkarosserie 2 hier von einer
Segmentabschottung 9 eng umgeben. Eine derartige Segmentabschottung
9 ist bevorzugt teilbar ausgebildet und damit leicht demontierbar.
Im auf die Einlaufabschottung 8 folgenden Reinigersegment 10 erfolgt eine
Reinigung der Rohkarosserie 2 von Verunreinigungen mittels eines flüssi
gen Reinigers. Dieser Reiniger wird über portalförmige Düsenringe 12 auf
gebracht, die als Sprüh- und Wascheinrichtungen die Rohkarosserie 2 in
einer Querebene umgeben, wie dies insbesondere aus der Fig. 3 ersichtlich
ist. Die Düsenringe 12 sind aus einzelnen Rohrklemmelementen 11 aufge
baut und umfassen zur Düsenringmitte hin ausgerichtete, verstellbare Dü
sen 16. In einer alternativen Verwendungsform können diese Düsenringe
12 auch mit Trocknungsdüsen bestückt sein und auch zum Trocknen ver
wendet werden.
Da in den Reinigungsstrecken eine möglichst hohe Wassermenge umzu
wälzen ist, sind in dem Reinigersegment 10 bevorzugt mindestens sechs
Düsenringe 12 aus nicht rostendem Edelstahl, z. B. V2A, hintereinander in
Durchlaufrichtung der Rohkarosserien 2 versetzt angeordnet. Die Behand
lungszeit der Rohkarosserie 2 in dem Reinigersegment 10 beträgt
ca. 30 Sekunden, wobei der flüssige Reiniger mit einem Druck von bis zu
3 bar auf die Rohkarosserie 2 aufgesprüht wird. Der Solldruckbereich in
einem solchen Reinigersegment 10 beträgt regelmäßig zwischen 1,5 bis
2 bar.
Der von der Rohkarosserie 2 abfließende flüssige Reiniger, der mit den von
der Rohkarosserie 2 abgewaschenen, hauptsächlich öligen Verunreinigun
gen angereichert ist, gelangt, wie dies aus der Fig. 3 ersichtlich ist, über
einen Gitterrost 13 in eine Auffangwanne 14, dessen schräg angestellter
Boden 15 durch Ablaufbleche gebildet ist. Bevor der aufgefangene flüssige
Reiniger wieder dem Reinigerkreislauf zugeführt wird, durchläuft er
zweckmäßigerweise einen Separator zur Ölabscheidung. Dadurch kann der
flüssige Reiniger möglichst lange in einem Kreislauf verwendet werden.
Wenn der flüssige Reiniger nach einer bestimmten Gebrauchszeit einen
bestimmten Verunreinigungsgrad aufweist, wird über eine Wechselanzeige
ein vorzunehmender Austausch des flüssigen Reinigers angezeigt. Eine
derartige Wechselanzeige kann z. B. mittels einer Steuerung über einen
elektrischen Leitwert realisiert werden.
An das Reinigersegment 10 schließt sich ein erstes Abtropfsegment 17 an,
das im unteren Segmentbereich entsprechend dem Reinigersegment 10
eine Auffangwanne 14 zur Aufnahme des von der Rohkarosserie 2 ab
tropfenden Reinigers aufweist. Die Abtropfung kann hier ggf. durch Luft
düsen zusätzlich unterstützt werden.
An das erste Abtropfsegment 17 schließt sich ein Betriebswassersegment
18 an, das ähnlich dem Reinigersegment 10 aufgebaut ist. Durch das vor
geschaltete Abtropfsegment 17 wird dabei sichergestellt, daß die Rohkaros
serie 2 mit möglichst wenig flüssigem Reiniger in das Betriebswasserseg
ment 18 gelangt. Dadurch wird eine Vermischung des flüssigen Reinigers
mit dem Betriebswasser weitestgehend vermieden, was lange Standzeiten
für das ebenfalls im Umlaufverfahren verwendete Betriebswasser gewähr
leistet. Um auch hier eine möglichst hohe Wassermenge umzuwälzen, sind
mindestens drei z. B. aus nichtrostendem V2A bestehende Düsenringe 12
hintereinander in Durchlaufrichtung der Rohkarosserie 2 versetzt in dem
Betriebswassersegment 18 angeordnet.
Die Behandlungszeit, während der das Betriebswasser über die Düsenringe
12 mit einem Druck von bis zu 3 bar auf die Rohkarosserie 2 aufgebracht
wird, beträgt ca. 20 Sekunden. Der Solldruckbereich in einem solchen Be
triebswassersegment 10 beträgt regelmäßig zwischen 1,5 bis 2 bar. Das
von der Rohkarosserie 2 ablaufende Betriebswasser gelangt analog zu dem
Reinigersegment 10 über einen Gitterrost 13 in eine Auffangwanne 14 mit
schräg angestelltem Boden 15. Bevor das aufgefangene und mit Verunrei
nigungen angereicherte Betriebswasser wieder in den Betriebswasserkreis
lauf eingespeist wird, werden die Verunreinigungen über einen Beutelfilter
aus dem aufgefangenen Betriebswasser herausgefiltert. Bei einer zuneh
menden Anreicherung des Betriebswassers mit Fremdstoffen und Fremd
flüssigkeiten wird ebenfalls analog zum Reinigersegment 10 ein Wasser
wechsel über eine Wasserwechselanzeige angezeigt.
An das Betriebswassersegment 18 schließt sich ein zweites Abtropfsegment
20 an, das im unteren Segmentbereich entsprechend dem Betriebswasser
segment 18 eine Auffangwanne 14 zur Aufnahme des von der Rohkarosse
rie 2 abtropfenden Betriebswassers aufweist. Dadurch wird eine Vermi
schung des im nachfolgenden VE-Wassersegments 21 auf die Rohkarosse
rie 2 aufgebrachten VE-Wassers mit Betriebswasser weitgehend vermieden,
was lange Standzeiten für das ebenfalls im Umlaufverfahren verwendete
VE-Wasser (vollentkalktes Wasser) gewährleistet.
Im VE-Wassersegment 21 sind wenigstens zwei aus nichtrostendem V2A-
Stahl hergestellte Düsenringe 12 hintereinander in Durchlaufrichtung der
Rohkarosserie 2 versetzt angeordnet. Mittels dieser Düsenringe 12 wird
während einer ca. 10 Sekunden dauernden Behandlungszeit VE-Wasser
unter einem Druck von bis zu 3 bar auf die Rohkarosserie 2 aufgesprüht.
Analog den vorhergehenden Reinigungsstufen beträgt der regelmäßige
Solldruckbereich hier zwischen 1,5 bis 2 bar. Das von der Rohkarosserie 2
ablaufende VE-Wasser wird hier ebenfalls wieder in einer analog den vor
hergehenden Segmenten aufgebauten Auffangwanne 14 gesammelt. Bevor
das VE-Wasser wieder in den Kreislauf eingespeist wird, werden die im
aufgefangenen VE-Wasser enthaltenen Verunreinigungen mittels eines
Beutelfilters herausgefiltert. Auch hier ist wieder eine Wasserwechselanzei
ge vorgesehen.
An das VE-Wassersegment 21 schließt sich ein drittes Abtropfsegment 22
an, das im unteren Segmentbereich entsprechend dem VE-Wassersegment
21 eine Auffangwanne 14 zur Aufnahme des von der Rohkarosserie 2 ab
tropfenden VE-Wassers aufweist. Unmittelbar an das dritte Abtropfsegment
22 schließen sich zwei Trockensegmente 23, 24 an. In diesen Trockenseg
menten 23, 24 erfolgt eine Trocknung der Rohkarosserie über z. B. Warm
luftdüsen.
An diese Trocknungssegmente 23, 24 schließt sich ein Abschottungsseg
ment 25 an, das im Aufbau der insbesondere in der Fig. 2 dargestellten
Einlaufabschottung 8 entspricht. Dieses Abschottungssegment 25 am Aus
gang 26 der Außenreinigungsanlage 3 dient insbesondere auch der
Dämpfung der Zu- und Abluftgeräusche sowie einer Abkühlung ggf. mit
Wärmerückgewinnung der Rohkarosserien 2.
Im Bereich unmittelbar nach dem Austritt einer Rohkarosserie 2 aus der
Außenreinigungsanlage 3 ist eine Absaugung 27 zur Wärmerückgewin
nung vorgesehen. Eine derartige Absaugung ist auch im Bereich des Ab
schottungssegments 25 und der Trocknungssegmente 23, 24 vorgesehen,
die in der Fig. 1 jedoch nicht dargestellt ist. Im Bereich der Trocknungs
segmente 23, 24 ist zusätzlich ein Wasserabscheider zur Absonderung des
verdampfenden Wassers angeordnet.
Die einzelnen Segmente 8, 10,17, 18, 20, 21, 22, 23, 24 und 25 stellen se
parat transportierbare Containermodule dar und sind unterschiedlich lang,
wobei die Länge insgesamt so zu wählen ist, daß eine Anpassung an die
jeweilige Taktzeit und Fördergeschwindigkeit einer Serienproduktion statt
findet. Untereinander sind die Segmente 8, 10, 17, 18, 20, 21, 22, 23, 24
und 25 durch in der Fig. 4 dargestellte Segmentverbindungen 28 verbun
den. Eine Segmentverbindung 28 ist hier durch zwei in einer Vertikalebene
liegende Anlageflansche 29, 30 gebildet, die miteinander verschraubt sind.
Zusätzlich umfaßt die Segmentverbindung 28 Schrauben 31 für einen Ni
veauausgleich. Eine Fundamentplatte 32 ist im linken Teil der Fig. 4 mit
dem Boden 34 durch eine Schraubverbindung 33 verbunden und im rech
ten Teil der Fig. 4 in den Boden 34 einbetoniert.
Wie dies in der Fig. 2 lediglich strichliert eingezeichnet ist, kann wenig
stens ein Teil der Segmente aus einem Untersegment 36 und einem Ober
segment 37 an horizontalen Anlageflanschen 35 zusammengesetzt sein.
Dadurch wird die Flexibilität und Einsatzmöglichkeit weiter erhöht. Für
den Transport der einzelnen Segmente 8, 10,17, 18, 20, 21, 22, 23, 24 und
25 sind am Obersegment 36 zusätzlich Ösen 38 für ein Krangeschirr ange
bracht.
Im Bereich des Abschottungssegments 25 ist ein Förderantrieb 40 als An
trieb für die Rollenbahn durch alle Segmente 8, 10, 17, 18, 20, 21, 22, 23,
24 und 25 angeordnet. In einer alternativen Ausführungsform ist der För
derantrieb 40 in der Fig. 2 im Außenbereich des Reinigersegments 10 an
gebracht. Dieser Förderantrieb 40 treibt eine hier nicht näher dargestellte
Mitnehmerkette einer Antriebsmechanik 41, die mit der Rollenbahn 7 ver
bunden ist, kontinuierlich an. Um zu verhindern, daß die im mittleren
Segmentbereich unter der Rollenbahn 7 angeordnete Antriebsmechanik 41
dem ablaufenden Reinigungswasser ausgesetzt ist, sind Abdeckbleche 19
vorgesehen. Alternativ sind auch Segmenteinzelantriebe möglich.
Im Anschluß an die Außenreinigung der Rohkarosserie 2 in der Außenrei
nigungsanlage findet in einer Erkennungsstation 42 eine Erkennung von
Oberflächenfehlern auf der Karosserieaußenhaut statt. Die Inspektion und
Erkennung von Oberflächenfehlern erfolgt entweder durch eine Prüfperson
oder automatisiert. Falls Oberflächenfehler an der Karosserieaußenhaut
entdeckt werden, erfolgt in einer der Erkennungsstation 42 nachgeordneten
Nacharbeitstation 43 eine Nacharbeit dieser Außenhautfehler, z. B. durch
Schleifen.
Dieser Aufbau der Außenreinigungsanlage 3 gewährleistet eine leichte De
montage und Montage, z. B. bei einem Produktionsstandortwechsel, und ist
für Produktionslinien mit großen Karosseriestückzahlen geeignet.
In den Fig. 5 bis 7 ist eine alternativen Ausführungsform einer Reinigungs
anlage 45 für Produktionslinien mit geringen Karosseriestückzahlen darge
stellt. Die Aufbringung der Reinigungsflüssigkeiten erfolgt hier durch ein
dreigeteiltes, umschaltbares System mit Robotern 46 und 47.
Eine derartige Außenreinigungsanlage 45 ist aus lediglich einem Reini
gungssegment 48 und einem darauffolgenden Trocknungssegment 49 auf
gebaut. Im Reinigungssegment 48 sind die Roboter 46, 47 jeweils seitlich
entlang einer zu reinigenden Rohkarosserie 2 auf Führungsschienen ge
steuert verfahrbar, wie dies in der Fig. 6 dargestellt ist. Die Roboter 46, 47
selbst sind spritzwassergeschützt und umfassen jeweils einen gesteuert
verfahrbaren Arm 50, 51 mit endseitigen Düsen 52 bzw. 53 zur Aufbrin
gung der unterschiedlichen Reinigungsflüssigkeiten.
In einer ersten Reinigungsstufe wird über die Roboter 46, 47 flüssiger Rei
niger mit bis zu 3 bar Druck auf die Karosserie aufgesprüht, wobei die Ro
boter 46, 47 entsprechend programmgesteuert zu beiden Seiten entlang der
Rohkarosserie 2 verfahren werden. Der Solldruckbereich beträgt auch hier
regelmäßig zwischen 1,5 und 2 bar. Dadurch wird ein sich nach dem Roh
bau auf der Rohkarosserie 2 befindlicher Ölfilm, der mit Staub und sonsti
gen Verunreinigungen angereichert ist, von der Rohkarosserie 2 abgewa
schen. Diese von der Rohkarosserie 2 ablaufende Reinigungsflüssigkeit ge
langt anschließend in eine trichterförmige Auffangwanne 54 im unteren
Reinigungssegmentbereich 56 und von dort über einen Wannenstutzen 57
in einen ersten Auffangbehälter 58 für flüssigen Reiniger, der in der ersten
Reinigungsstufe programmgesteuert direkt unter den Wannenstutzen 57
verfahren ist. Zur Ölabscheidung ist ein hier nicht dargestellter Separator
vorgesehen. Die Wasseraustauschsteuerung erfolgt auch hier über einen
Leitwert.
In einer zweiten Reinigungsstufe wird über die Roboter 46, 47 Betriebswas
ser ebenfalls mit bis zu 3 bar Druck auf die Rohkarosserie 2 aufgesprüht.
Das ablaufende Betriebswasser wird analog zur ersten Reinigungsstufe in
der Auffangwanne 54 gesammelt und gelangt über den Wannenstutzen 57
in einen unter diesen programmgesteuert verfahrenen, zweiten Auffangbe
hälter 59 für Betriebswasser.
In der dritten Reinigungsstufe wird schließlich VE-Wasser über die Roboter
46, 47 auf die Rohkarosserie mit einem Druck von bis zu 3 bar aufge
sprüht. Das von der Rohkarosserie 2 ablaufende VE-Wasser wird ebenfalls
in der trichterförmigen Auffangwanne 54 aufgefangen und gelangt an
schließend über den Wannenstutzen 57 in einen programmgesteuert unter
den Wannenstutzen 57 verfahrenen Auffangbehälter 60 für VE-Wasser.
Um das Abtropfen der Rohkarosserie 2 nach den einzelnen Reinigungsstu
fen zu unterstützen, kann über die Roboter 46, 47 auch Luft auf die Rohka
rosserie 2 geblasen werden. Dadurch kann eine zunehmende Vermischung
der einzelnen Reinigungsmittel entsprechend einer Abtropfstrecke vermie
den werden. Um ein vollständiges Ablaufen der Reinigungsmedien aus der
Rohkarosserie 2 zu gewährleisten, kann die Rollenbahn 7 im Bereich der
Roboter 46, 47 auch als Kippstation ausgebildet sein. Eine derartige Kipp
station wird im Detail weiter unten im Zusammenhang mit der Innenreini
gungsanlage 68 näher erläutert (Fig. 12 und 13).
In dem auf das Reinigungssegment 48 folgenden Trocknungssegment 49
wird die Rohkarosserie 2 getrocknet. Dazu sind in diesem Trocknungsseg
ment 49 Warmluftdüsen 63 im oberen Trocknungssegmentbereich 64 an
geordnet. Das mittels dieser Warmluftdüsen 63 von der Rohkarosserie 2
abgeblasene, restliche VE-Wasser wird in einer im unteren Trocknungs
segmentbereich angeordneten Tropfwanne 66 aufgefangen. Von dort kann
das VE-Wasser wieder in den VE-Wasserkreislauf eingespeist werden.
Nach dem Durchlaufen des Trocknungssegments 49 wird in analoger
Weise zu der vorstehend beschriebenen Außenreinigungsanlage 3 eine
Oberflächenfehlererkennung durchgeführt.
Im Anschluß an die Außenreinigung der Rohkarosseie 2 in einer der
Außenreinigungsanlagen 3 bzw. 45 und eine ggf. erfolgte Nacharbeitung
findet eine Innenreinigung der Rohkarosserie in einer Innenreinigungsan
lage 68 statt. Diese Innenreinigungsanlage 68, die im Aufbau der Außen
reinigungsanlage 45 ähnlich ist, umfaßt als erstes Segment ein Reini
gungssegment 69, das in der Fig. 9 vergrößert dargestellt ist. Dort sind Ro
boter 70, 71, die in ihrem Aufbau den Robotern 46, 47 der Außenreini
gungsanlage 45 entsprechen, jeweils an einer Seite der Rohkarosserie 2
programmgesteuert in Durchlaufrichtung der Rohkarosserien 2 auf Füh
rungsschienen verfahrbar angeordnet.
Wie dies insbesondere aus der Fig. 10 ersichtlich ist, die einen Schnitt
durch das Reinigungssegment 69 entsprechend der Linie B-B der Fig. 8
darstellt, ragen die Roboterarme 72, 73 der Roboter 70, 71 jeweils in das
Innere der Rohkarosserie 2. Dadurch gelangen die über die endseitigen Dü
sen 74, 75 der Roboterarme 72, 73 versprühten Reinigungsflüssigkeiten in
das Innere der Rohkarosserie 2, um die dortigen Verunreinigungen zu be
seitigen. Auch in der Innenreinigungsanlage 68 können unterschiedliche
Reinigungsflüssigkeiten nacheinander in unterschiedlichen Reinigungsstu
fen aufgebracht werden. Die Roboter 70, 71 werden dabei nach jedem
Sprühvorgang so umgeschaltet, daß über die Düsen 74, 75 Trocknungsluft
ausgeblasen wird. Dadurch wird eine zunehmende Vermischung der ein
zelnen Reinigungsmittel entsprechend einer Abtropfstrecke vermieden.
Um ein vollständiges Ablaufen der Reinigungsmedien aus der Rohkarosse
rie 2 zu gewährleisten, ist ein Rollenbahnteil 77 des Reinigungssegments
69 auf einer mittleren Querachse 78 schwenkbar gelagert und durch einen
Luftzylinder 79 verschwenkbar, wie dies in den Fig. 12 und 13 dargestellt
ist. Dabei ist in der Fig. 12 das Rollenbahnteil 77 in einer Nicht-Kippstel
lung und in der Fig. 13 in einer Kippstellung dargestellt.
Die ablaufenden Reinigungsflüssigkeiten werden im unteren Reinigungs
segmentbereich 80 in einer Auffangwanne 81 gesammelt, die im Aufbau
derjenigen der Reinigungsanlage 3 entspricht. Für die unterschiedlichen
Reinigungsflüssigkeiten können analog zur Außenreinigungsanlage 45
mehrere Auffangbehälter gesteuert unterhalb eines Wannenstutzens der
Auffangwanne 81 verfahrbar angeordnet sein, was hier jedoch nicht darge
stellt ist.
Den Robotern 70, 71 ist in dem Reinigungssegment 69 ein Düsenring 12
nachgeschaltet, der im Aufbau denjenigen der Außenreinigungsanlage 3
entspricht. Mit diesem Düsenring 12 können die im Rahmen der Nachar
beit entstandenen Außenhautverschmutzungen von der Rohkarosserie 2
abgewaschen werden, wie dies in der Fig. 11 dargestellt ist.
Die Innenreinigungsanlage 68 umfaßt weiterhin ein sich unmittelbar an
das Reinigungssegment 69 anschließendes Trocknungs- und Abtropfseg
ment 83. Dort werden die Rohkarosserien 2 z. B. über hier nicht darge
stellte Warmluftdüsen vor dem Zuführen zu einer Lackiererei vollständig
getrocknet. Zudem ist hier, wie in der Fig. 8 mit dem Pfeil 84 angedeutet,
eine Ausschleusungsmöglichkeit für manuelle Tätigkeiten gegeben.
Bei langen Taktzeiten, können die beiden Roboter 70, 71 in einer alternati
ven Ausführungsform einer Innenreinigungsanlage auch durch Werker er
setzt werden.
Die Steuerung einer derartigen Reinigungsanlage 1, insbesondere der Dü
senringe 12 und/oder der Roboter 46, 47, 70, 71 ist relativ komplex, so daß
eine hier nicht dargestellte Rechneranlage eine Steuerung nach einem je
weils abgelegten, karosseriespezifischen Programm vornimmt. Zum zeit
richtigen Start des jeweiligen, karosseriespezifischen Reinigungspro
gramms werden dazu über im Bereich der Reinigungsanlage 1 angeordnete
Sensoren der jeweilige Karosserietyp sowie der Anfang einer Rohkarosserie
2 bestimmt.
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie,
wobei in einem Verfahrensschritt in einer Rohbauanlage eine Rohka
rosserie hergestellt wird, und
in einem weiteren Verfahrensschritt die Rohkarosserie einer Lackieran
lage zugeführt und dort lackiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem weiteren, dazwischenliegenden Verfahrensschritt die
Rohkarosserie (2) zwischen der Rohbauanlage und der Lackieranlage in
einer Reinigungsanlage (1) gründlich gereinigt und damit Verunreini
gungen der Rohkarosserie (2) vor deren Eintritt in die Lackieranlage
beseitigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
weiteren Verfahrensschritt nach dem Reinigen der Rohkarosserie (2) in
der Reinigungsanlage (1) die Karosserieaußenhaut auf Oberflächenfeh
ler hin inspiziert und solche erkannt, bevorzugt automatisiert erkannt
und markiert werden und ggf. nachgearbeitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verfahrensschritt der Reinigung der Rohbaukarosserie (2) auf
geteilt ist in einen Verfahrensschritt der Außenreinigung in einer
Außenreinigungsanlage (3; 45) und einen nachfolgenden Verfahrens
schritt der Innenreinigung in einer Innenreinigungsanlage (68).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfah
rensschritt der Innenreinigung nach den Verfahrensschritten der
Außenreinigung und der Erkennung und ggf. Nacharbeitung von Ober
flächenfehlern der Karosserieaußenhaut erfolgt und zusätzlich in einem
nachgeordneten Verfahrensschritt, bevorzugt in der Innenreinigungsan
lage (68) eine weitere Außenhautreinigung zur Beseitigung von durch
eine Nacharbeitung von Oberflächenfehlern auftretenden Verunreini
gungen erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Außenreinigung und/oder bei der Innenreinigung nachein
ander auf die Rohkarosserie (2) Reinigungsflüssigkeiten, nämlich ein
flüssiger Reiniger, Betriebswasser und VE-Wasser (vollentkalktes Was
ser) aufgebracht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige
Reiniger, das Betriebswasser und das VE-Wasser nach dem Aufbringen
und Ablaufen von der Rohkarosserie (2) zur Vermeidung einer gegen
seitigen Vermischung getrennt aufgefangen und für eine Mehrfachver
wendung gesammelt werden, wobei zwischen der jeweiligen Aufbrin
gung Abtropfzeiten, bevorzugt in Verbindung mit Weitertransportzeiten
eingeschaltet werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung von Verfahren nach einem der Ansprü
che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Reinigungsanlage (1) vorgesehen ist, die eine Außenreini
gungsanlage (3; 45) und eine Innenreinigungsanlage (68) umfaßt, und
die jeweils
aus wenigstens einer Förderbahn (7) zum Transport der Rohkarosserien (2) durch die Reinigungsanlagen (3; 45; 68),
aus im Verlauf der Förderbahn (7) aufeinanderfolgende Sprüh- und Wascheinrichtungen (12; 46, 47; 70, 71) zur Aufbringung der Reini gungsflüssigkeiten,
aus zugeordneten Auffangwannen (14; 54; 81) für die unterschiedlichen Reinigungsflüssigkeiten, und ggf.
aus einer Trocknereinrichtung (23, 24; 49; 83) bestehen.
aus wenigstens einer Förderbahn (7) zum Transport der Rohkarosserien (2) durch die Reinigungsanlagen (3; 45; 68),
aus im Verlauf der Förderbahn (7) aufeinanderfolgende Sprüh- und Wascheinrichtungen (12; 46, 47; 70, 71) zur Aufbringung der Reini gungsflüssigkeiten,
aus zugeordneten Auffangwannen (14; 54; 81) für die unterschiedlichen Reinigungsflüssigkeiten, und ggf.
aus einer Trocknereinrichtung (23, 24; 49; 83) bestehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprüh- und
Wascheinrichtungen als die Rohkarosserie (2) zumindest weitge
hend in einer Querebene umgebende Düsenringe (12) und/oder als pro
grammierbare Roboter (46, 47; 70, 71) ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die unter
schiedlichen Reinigungsflüssigkeiten jeweils nacheinander durch we
nigstens einen Roboter (46, 47; 70, 71) gesteuert aufbringbar sind und
entsprechend am Ort der Aufbringung das Auffangen und Sammeln der
Reinigungsflüssigkeiten durch eine Wanne (54) mit einer umschaltba
ren Ablaufverteilung (58, 59, 60) zur Trennung der unterschiedlichen
Reinigungsflüssigkeiten erfolgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß der wenigstens eine Roboter (46, 47; 70, 71) seitlich entlang
einer zu reinigenden Rohkarosserie (2) auf Führungsschienen gesteuert
verfahrbar ist und einen gesteuert verfahrbaren Arm (50, 51; 72, 73)
mit endseitigen Düsen (52, 53; 74, 75) zur Aufbringung der Reinigungs
flüssigkeiten aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Steuerung der Reinigungsanlage (1), insbesondere der Düsen ringe (12) und/oder der Roboter (46, 47; 70, 71) durch eine Rechneran lage nach einem jeweils abgelegten, karosseriespezifischen Programm erfolgt, und
daß durch Sensoren der jeweilige Karosserietyp und der Anfang einer Karosserie (2) zum Start des Reinigungsvorgangs detektiert werden.
daß die Steuerung der Reinigungsanlage (1), insbesondere der Düsen ringe (12) und/oder der Roboter (46, 47; 70, 71) durch eine Rechneran lage nach einem jeweils abgelegten, karosseriespezifischen Programm erfolgt, und
daß durch Sensoren der jeweilige Karosserietyp und der Anfang einer Karosserie (2) zum Start des Reinigungsvorgangs detektiert werden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Rollenbahnteil (77), auf dem eine Rohkarosserie (2)
steht, in der Reinigungsanlage (1), zumindest in der Innenreinigungs
anlage (68) kippbar ist, so daß Reinigungsflüssigkeit aus dem Innenbe
reich der Rohkarosserie (2) abläuft.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Rol
lenbahnteil (77) auf einer mittleren Querachse (78) schwenkbar gelagert
ist und durch einen Arbeitszylinder (79), bevorzugt durch einen Luftzy
linder verschwenkbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Förderbahn (7) eine kontinuierlich angetriebene Rol
lenbahn ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reinigungsanlage (1) in Modulbauweise als Container
aus Segmenten (8, 10, 17, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 25; 48, 49; 69, 83),
bevorzugt aus unterschiedlich langen Segmenten (8, 10, 17, 18, 20, 21,
22, 23, 24, 25; 48, 49; 69, 83) aufgebaut ist, die die Förderbahn (7)
und/oder Sprüh- und Wascheinrichtungen (12; 46, 47; 70, 71) und/oder
Auffangwannen (14; 54; 81) und/oder Abtropfstrecken (17, 20, 22)
und/oder Trockeneinrichtungen (23, 24; 49; 83) enthalten.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Seg
mentinnenbereiche voneinander zumindest teilweise durch Abschot
tungen (9) getrennt sind, die eine Rohkarosserie (2) möglichst eng um
geben.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Segmente (8, 10, 17, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 25; 48,
49; 69, 83) in Längsrichtung mit in einer Vertikalebene liegenden An
lageflanschen (29, 30) aneinandergrenzen und dort miteinander ver
schraubt sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet,
daß wenigstens ein Teil der Segmente (8, 10, 17, 18, 20, 21, 22, 23, 24,
25; 48, 49; 69, 83) zudem aus Untersegmenten (37) und Obersegmen
ten (36) an etwa horizontalen Anlageflanschen (35) zusammengesetzt
sind, wobei
die Obersegmente (36) bevorzugt die Förderbahn (7) und die Sprüh- und
Wascheinrichtung (12; 46, 47; 70, 71) enthalten und die Unter
segmente (37) Auffangwannen (14; 54; 81) und zugehörige Ablaufsteue
relemente (15) enthalten.
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