DE19728848A1

DE19728848A1 - Bekleidungsstück mit eingeprägtem Zeichen

Info

Publication number: DE19728848A1
Application number: DE1997128848
Authority: DE
Inventors: Hermann Schuetzmeier
Original assignee: KUNERT WERKE GmbH
Current assignee: KUNERT WERKE GmbH
Priority date: 1997-07-05
Filing date: 1997-07-05
Publication date: 1999-01-07

Description

Die Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück, ins besondere ein Beinbekleidungsstück, wie einen Strumpf oder eine Strumpfhose, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Sowohl bei Beinbekleidungsstücken, wie halterlosen Damenstrümpfen oder Feinstrumpfhosen, als auch bei anderen Kleidungsstücken, wie Freizeit- oder Sportbekleidung, ist häufig der Wunsch vorhanden, an dem betreffenden Klei dungsstück Markierungen, Zeichen, Beschriftungen, Logos, Schmuckelemente od. dgl. anzubringen. Dies erfolgt häufig durch aufgenähte Etiketten oder Farbaufdrucke. Jedoch sind in einigen Fällen sowohl Farbaufdrucke als auch Etiketten nicht praktikabel. Beide stören häufig den optischen Eindruck oder verschlechtern die Trageeigenschaften zu mindest an der Anbringstelle.

Insbesondere elastische Gewebe oder Gestricke sind zum Anbringen von Farbmarkierungen oder Etiketten meist wenig geeignet. Während sich Farbmarkierungen in diesem Bereich beim Spannen des Grundmaterials lösen können, verändern aufgenähte Etiketten die Eigenschaften des textilen Flächengebildes, insbesondere die Elastizität nachhaltig. Außerdem stören beide den optischen Gesamtein druck. Dies gilt insbesondere für Abschnitte eines Beklei dungsstücks, die in getragenem Zustand gespannt, d. h. gedehnt sind. Dies ist beispielsweise an dem oberen Rand von halterlosen Damenstrümpfen oder Feinstrumpfhosen der Fall. Darüber hinaus gilt dies für entsprechende Abschnit te sonstiger Bekleidungsstücke.

Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, Bekleidungsstücke mit einer Kennzeichnung zu versehen, die die Trageeigenschaften an der entsprechenden Stelle nicht fühlbar verändert.

Diese Aufgabe wird von einem Bekleidungsstück mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Das erfindungsgemäße Bekleidungsstück weist wenig stens in dem zu kennzeichnenden Bereich ein textiles Flächengebilde auf, das durch ein oder mehrere Fäden gebildet ist, die dauerhaft verformbar sind. Vorzugsweise sind diese durch Temperatur und Druck verformbare Kunst fasern. Diese sind miteinander vermascht, so daß das textile Flächengebilde in entspanntem Zustand eine Dicke aufweist, die größer als die Fadendicke ist. Beispiels weise wird dieser Bereich des Flächengebildes durch Ma schen gebildet, die eine gewisse Ausdehnung senkrecht zu der Fläche des Flächengebildes haben. Das Gestrick kann sowohl ein- als auch mehrfädig ausgebildet sein.

Dem zu erzeugenden Muster, dem Logo oder der son stigen Markierung entsprechend sind Prägebereiche festge legt, in denen das Flächengebilde durch Druck- und Tempe ratureinwirkung so umgeformt worden ist, daß es eine verminderte Dicke aufweist. Gegenüber diesen Prägeberei chen wirken die übrigen Bereiche des textilen Flächenge bildes erhaben, so daß eine räumliche Wirkung zustande kommt. Damit ist es möglich, ohne Veränderung der jeweili gen Farbe Schriftzüge, Logos oder sonstige Markierungen in den betreffenden Bereich des Bekleidungsstücks einzuprä gen, die insbesondere dann plastisch hervortreten, wenn das Flächengebilde entspannt ist, d. h. keinem Zug ausge setzt ist. Die Prägeparameter sind dabei vorzugsweise so festgelegt, daß die einzelnen Fäden oder Fasern des textilen Flächengebildes nicht aufgelöst werden, sondern bei dem Prägevorgang erhalten bleiben. Sie werden ledig lich deformiert. Damit wird eine Schädigung des Gestricks insbesondere im Übergangsbereich von dem Prägebereich zu umgebenden ungeprägten Bereichen vermieden.

Auf die genannte Weise lassen sich insbesondere bei Feinstrumpfhosen, Strümpfen, Miederwaren oder Sportbeklei dung Schriftzüge oder Logos einprägen, die relativ auf fäl lig sind, wenn die Ware lose ausgebreitet liegt und die die Trageeigenschaften nicht fühlbar verändern.

Das textile Flächengebilde besteht vorzugsweise aus Kunstfasern, die bei dem Prägevorgang dauerhaft verformt werden. Auch nach vielmaligem Tragen oder Waschen bleibt das eingeprägte Muster in dem lose liegenden Material deutlich sichtbar.

Ein besonders guter Effekt wird erreicht, wenn das textile Flächengebilde eine Maschenware, insbesondere ein Gewirk, ein Gestrick oder Raschelware ist. Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn der Prägebereich auf einem mehrlagigen Textilbereich ausgebildet ist. Hier tritt die räumliche Wirkung durch den Unterschied zwischen den Prägebereichen und den erhabenen Bereichen am deutlichsten hervor. Vorzugsweise sind die einzelnen Lagen des Flächen gebildes auch in den Prägebereichen miteinander nicht verschmolzen, so daß der Tragekomfort nicht beeinträch tigt ist.

Die durch ein elastomeres Garn gebildeten einzelnen Fasern oder Fäden des textilen Flächengebildes sind vor zugsweise oberflächig so weit angeschmolzen, daß sich in dem Prägebereich im ungedehnten Zustand fast glatte Flä chenbereiche ergeben, die die Strickstruktur kaum mehr erkennen lassen. Der Schmelzvorgang oder die Struktur änderung geht jedoch nicht so weit, daß die einzelnen Fäden ganz miteinander verschmelzen. Vielmehr bleiben sie in dem Gewebe wenigstens etwas beweglich, um keine steifen Bereiche zu erzeugen.

Die Prägebereiche können als Buchstabenzeichen od. dgl. ausgebildet werden. Sie können sowohl als Ver zierungen als auch zur Kennzeichnung oder als Informa tionsträger verwendet werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:

Fig. 1 einen mit einer eingeprägten Kennzeichnung versehenen Damenstrumpf, in schematisierter Darstellung,

Fig. 2 den Damenstrumpf nach Fig. 1, in einer aus schnittsweisen Darstellung seines oberen Randes,

Fig. 3 eine perspektivische Schnittdarstellung eines geprägten Bereichs und sich daran anschließender ungepräg ter Bereiche des Randes des Strumpfs nach Fig. 2, in stark schematisierter Prinzipdarstellung und

Fig. 4 ein geprägtes textiles Flächengebilde, in aufs Äußerste schematisierter Schnittdarstellung und in einlagiger Ausführung.

Beschreibung

In Fig. 1 ist ein Damenstrumpf 1 dargestellt, dessen oberer Rand 2 mit einem Markenlogo 3 versehen ist. Der obere Rand 2 ist als Doppelrand oder Bündchen ausgebildet. Das hier doppelt vorhandene Strumpfmaterial ist durch den sogenannten Umhang 4 miteinander verbunden. In dem bei einer Trennlinie 5 beginnenden Rand- und Griffbereich 6 ist das Strumpfmaterial unter Verwendung texturierter Garne besonders elastisch ausgebildet. Der Damenstrumpf 1 ist insgesamt rundgestrickt aus synthetischem Garn ge arbeitet. Dabei können auch mehrere Synthetikgarne unter schiedlicher Konstruktion verarbeitet sein. Beispielsweise kann in den Maschenreihen abwechselnd ein umwundenes ela stomeres Garn und ein glattes Garn verstrickt sein ("Sa tin-Sheer"). Das synthetische elastomere Garn ist vorzugs weise aus Polyamidfasern gebildet, wobei unter Umständen auch andere Garne in Frage kommen.

Der in den Saum 2 eingeprägte Schriftzug 3 wird, wie Fig. 2 zeigt, durch Prägebereiche 8 gebildet, die von ungeprägten Bereichen 9 umgeben sind. Während die unge prägten Bereiche 9 deutlich die Maschenstruktur des rund gestrickten Flächengebildes erkennen lassen, ist die Struktur der Maschenware in den Prägebereichen 8 so weit geändert, daß diese Flächenbereiche fast glatt sind. Dabei sind die einzelnen Fäden allenfalls oberflächlich angeschmolzen oder zumindest deformiert. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind sowohl in dem ungeprägten Bereich 9 als auch in dem Prägebereich 8 einzelne Fäden 11, 12 erkennbar, wobei die Maschen in dem Prägebereich 8 nicht zerstört sind.

Während in dem ungeprägten Bereich die Gesamtdicke des hier aus zwei Lagen 13, 14 bestehenden Flächengebildes deutlich größer als der Durchmesser eines Fadens und auch größer als eine einzelne Masche ist, ist die Dicke in dem Prägebereich 8 geringer. Jedoch wird dies nur durch Ver formung der einzelnen Fäden 11, 12, nicht aber durch Verschmelzen beider Lagen 13, 14 miteinander erreicht. Während die Maschen der Lagen 13, 14 in den ungeprägten Bereichen 9 mehr oder weniger räumlich angeordnet sein und aus den Fäden 11, 12 Filamente herausragen können, die einen gewissen Flor schaffen, liegen die Maschen zumindest der oberen Lage 13, in dem Prägebereich 8 flach, wobei die aus den Fäden 11, 12 herausragenden Filamente hier ange schmolzen sind. Dadurch ist die Maschenstruktur kaum mehr zu erkennen und der Prägebereich 8 kann eine glatte, zum Teil auch glänzende Oberfläche erhalten, während die übrigen Bereiche matt und erhaben erscheinen. Die Maschen struktur ist jedoch erhalten, so daß die Prägebereiche 8 sowohl dehnbar als auch dauerhaft mechanisch stabil sind.

Bei Dehnung des Saums 2, insbesondere wenn der Strumpf 1 getragen wird, zeigen die Prägebereiche 8 im Vergleich zu den ungeprägten Bereichen kaum oder nicht verändertes Dehnverhalten. Die Fäden 11, 12 sind in den Prägebereichen 8 im Wesentlichen genauso stabil wie in den ungeprägten Bereichen 9, so daß der eingeprägte Schrift zug 3 keine nachteiligen Auswirkungen auf den Saum 2 hat.

Wie bei dem Strumpf 1 ist es gleichermaßen möglich, an einem entsprechenden Bund einer Feinstrumpfhose Schriftzüge 3 oder sonstige Markierungen, Logos od. dgl. anzubringen. Dies kann ebenfalls an entsprechenden Teilen von sonstigen, aus elastomeren Garnen hergestellter Klei dungsstücke geschehen. Dies können beispielsweise Bodies sein. Die eingeprägten Zeichen können an beliebigen zwei lagig ausgebildeten Stellen, wie beispielsweise Ärmelbünd chen, Kragen oder an sonstigen Stellen vorgesehen werden.

Darüber hinaus ist es möglich, textile Flächengebilde 15, wie sie aus Fig. 4 ersichtlich sind, mit Prägeberei chen 8' zu versehen, wenn die betreffenden Flächengebilde 15 einen räumlichen Aufbau haben. Dieser kann sich, wie in Fig. 4 angedeutet, dadurch ergeben, daß das hier im Querschnitt veranschaulichte Flächengebilde in entspanntem Zustand nicht eben, sondern gerippt liegt. Das Flächenge bilde 15 ist vorzugsweise eine Maschenware, die in diesem Fall sowohl ein- als auch mehrlagig ausgebildet sein kann. Der beim Prägen entstehende dauerhafte Dickenunterschied zwischen Prägebereichen 8' und ungeprägten Bereichen 9' ergibt sich durch plastische Verbiegung einzelner Rippen 17, 18, die gegenüber undeformierten Rippen 19, 20 eine geringere Höhe aufweisen.

Ein vorzugsweise aus Maschenware ausgebildetes Be kleidungsstück 1 besteht wenigstens teilweise aus einem elastomeren, thermisch deformierbaren Kunstfasergarn. Um das Bekleidungsstück mit gewünschten Zeichen, Kennzeich nungen u. dgl. zu versehen, sind diese in die Maschware durch Temperatur- und/oder Druckeinwirkung eingeprägt. Es werden dabei Prägebereiche 8 ausgebildet, in denen die Maschenware wesentlich dünner liegt als in der anschlie ßenden Umgebung 9. Die Prägebereiche 8 sind dabei im Wesentlichen glatt ohne daß hier die Fadenstruktur aufge löst wäre. Obwohl die Maschen als solche erhalten sind, ergibt sich, beispielsweise durch partielles Anschmelzen der Oberfläche, ein glattes, im Vergleich zur Umgebung geändertes Aussehen, was eine plastische oder räumliche Wirkung des gewünschten Schriftzugs oder sonstigen Logos hervorbringt.

Claims

1. Bekleidungsstück (1), insbesondere Beinbeklei dungsstück,
mit wenigstens einem durch ein textiles Flächengebil de (2) gebildeten Abschnitt, der von einem oder mehreren dauerhaft verformbaren Fäden (11, 12) gebildet ist und der eine Dicke aufweist, die deutlich größer ist, als die Dicke des Fadens, dadurch gekennzeichnet,
daß in das textile Flächengebilde (2) eine Struktur eingeprägt ist, die erhabene Bereiche (9) sowie Prägebe reiche (8) enthält, die zwischen den erhabenen Bereichen (9) angeordnet sind und die eine Dicke aufweisen, die geringer ist als die Dicke der erhabenen Bereiche (9).

2. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der oder die Fäden (11, 12) Kunstfasern sind, die thermoplastische Eigenschaften aufweisen.

3. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das textile Flächengebilde (2) eine Maschen ware, insbesondere ein Gewirk, ein Gestrick oder Raschel ware ist.

4. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der oder die das Flächengebilde (2) bilden den Fäden (11, 12) sowohl in den erhabenen Bereichen (9) als auch in den Prägebereichen (8) beweglich gelagert sind.

5. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der oder die das Flächengebilde (2) bilden den Fäden (11, 12) sowohl in den erhabenen Bereichen (9) als auch in den Prägebereichen (8) untereinander unver bunden sind.

6. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Fadenstruktur des oder der das Flächen gebilde (2) bildenden Fäden (11, 12) sowohl in den erhabe nen Bereichen (9 als auch in den Prägebereichen (8) erhal ten ist.

7. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der oder die Fäden (11, 12) aus einheitli chem Material bestehen.

8. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der oder die Fäden (11, 12) aus unterschied lichen Materialien bestehen.

9. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Flächengebilde (2) elastisch ist.

10. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Flächengebilde (2) mehrlagig (13, 14) ausgebildet ist.

11. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Flächengebilde (2) wenigstens abschnittsweise wenigsten zwei aufeinander liegende Lagen (13, 14) aufweist.

12. Bekleidungsstück nach Anspruch 11, dadurch ge kennzeichnet, daß die Lagen (13, 14) untereinander nicht verbunden sind.

13. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der oder die Fäden (11, 12) des Flächenge bildes (2) in den Prägebereichen (8) oberflächlich ange schmolzen sind.

14. Bekleidungsstück nach Anspruch 13, dadurch ge kennzeichnet, daß die oberflächlich angeschmolzenen Fäden (11, 12) in dem Prägebereich (8) eine fast glatte Ober fläche definieren, die die Maschenstruktur des Flächenge bildes (2) kaum mehr erkennen lassen.

15. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Prägebereiche (8) Informationsträger sind.

16. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Prägebereiche (8) als Logo ausgebildet sind.