DE19719549A1 - Kapsulotom zur Eröffnung der Linsenkapsel bei Kataraktoperationen (Augenchirurgisches Instrument) - Google Patents
Kapsulotom zur Eröffnung der Linsenkapsel bei Kataraktoperationen (Augenchirurgisches Instrument)Info
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- A61F9/00736—Instruments for removal of intra-ocular material or intra-ocular injection, e.g. cataract instruments
- A61F9/00754—Instruments for removal of intra-ocular material or intra-ocular injection, e.g. cataract instruments for cutting or perforating the anterior lens capsule, e.g. capsulotomes
Description
Bei der Erfindung handelt es sich um ein augen
chirurgisches Instrument zum Eröffnen und Heraus
trennen der vorderen Linsenkapsel (5) bei extra
kapsulären Kataraktoperationen.
Das Instrument besteht aus einem Griff (1) einem
Schaft (2) und einer Schneidklinge (3), die nach
Einführen des Instrumentes in die Vorderkammer
aus dem Schaft (2) geführt wird und durch das
vorgespannte, federnde Klingenmaterial einen
kreisförmigen Schnitt (4) in der vorderen
Linsenkapsel (5) ausführt.
Nach dem glattrandigen und kreisrunden Schneide
vorgang der vorderen Kapsel (5) kann die Klinge
(3) wieder in den Schaft (2) zurückgezogen werden
und das Instrument gefahrlos aus der Vorderkammer
entfernt werden.
Das Öffnen und Vergrößern des Schneidapperates im
Auge ist nötig, da bei der heutzutage in den meisten
Fällen verwendeten Operationstechnik nur noch mit
einer kleinen Öffnung (Tunneltechnik - z. B. 3 mm) als
Zugang in das Auge gearbeitet wird, die Wunde am
Operationsende selbstdichtend ist und in den meisten
Fällen ohne eine Naht auskommt.
Ein Schneideinstrument mit einer feststehenden
Schneidevorrichtung (siehe bereits angemeldetes
Patent Patent-Nr.DE 30 38 024 A1) mit einem Schnitt
durchmesser von z. B. 6 mm kann bei dieser neuen
Tunneltechnik nicht in die Vorderkammer eingeführt
werden.
Bei der heutzutage üblichen Methode der Katarakt
operation nimmt die schnell, sicher und möglichst
rund durchgeführte Eröffnung der vorderen Kapsel
(5) mit einem bestimmten Durchmesser (Kapsulorhexis)
eine zentrale Stellung ein.
Sie erfolgt heute vorzugsweise durch Reißen der
vorderen Kapsel (5) auf einer möglichst
kreisförmigen Trennlinie und wird vom Operateur zum
Teil mit gebogener Kanüle oder Pinzette nach Eröff
nung der Vorderkammer unter dem Mikroskop
durchgeführt.
Die verschiedensten Umstände (Geschick und
Aufmerksamkeit des Operateurs, Zustand des Kapsel-
und Zonulaapperates, Stadium der Katarakt,
Sichtverhältnisse, Vis a tergo etc.)
können dazu führen, daß die Rhexis nicht gelingt und
intraoperativ z. B. die hintere Kapsel einreißt, was
weitere Komplikationen nach sich ziehen kann wie
z. B.:
- - die Intraokularlinse kann nicht in den Kapselsack implantiert werden;
- - Implantation eines anderen ungünstigeren Linsentyps (z. B. Vorderkammerlinse)
- - Glaskörperverlust mit z. B. konsekutiver Netzhaut ablösung
- - Kernverlust; evtl. Pars-Plana-Vitrektomie nötig; in manchen Fällen ist hierzu die Verlegung in eine ophthalmologische Spezialklinik nötig.
Besonders in schwierigen Fällen verbraucht die
klassisch durchgeführte Rhexis einen Großteil der
Aufmerksamkeit und Zeit des Operateurs und ist auch
dann (z. B. bei einer hypermaturen Katarakt ) manchmal
nur mit zusätzlichen Hilfsmitteln (z. B. Kalticht;
weiteren technisch aufwendigen Geräten wie dem
Klöti-Kapsulotom) zu bewerkstelligen und dann
trotzdem nicht immer in der idealen Form.
Bei der Erfindung handelt es sich um ein Instrument
mit dem im Gegensatz zum Stand der Technik in jeder
Situation eine schnellere und sichere Kapseleröffnung
mit dem jeweils gewünschten Kreisdurchmesser
durchgeführt werden kann.
Von den bisher zu diesem Thema entwickelten Geräten
und angemeldeten Patenten unterscheidet sich die
genannte Erfindung dadurch, daß sie:
- 1. technisch machbar und mit einem geringen Aufwand herstellbar ist,
- 2. das gestellte Problem optimal löst,
- 3. geringere Risiken für den weiteren Operations ablauf beinhaltet,
- 4. bei schwierigen Operationsverhältnissen eine sichere und gute Rhexis ermöglicht,
- 5. auch in der weniger geübten Hand sicher einsetz bar ist,
- 6. niedrige Kosten verursacht.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß das Instrument aus einem
Schaft (2) besteht, in dem die Schnittkante der
Klinge (3) berührungsfrei liegt und nach Einführen
des Gerätes in die Vorderkammer nach vorne aus dem
Schaft (2) geschoben wird und aufgrund des
vorgegebenen Biegeradiuses der Klinge (3) aus z. B.
Federstahl (evtl. Nebenansprüche hinsichtlich der
verschiedenen Materialien/Herstellungsmöglichkeiten
des Federbandes und Klingenantriebes ect.) die Klinge
einen kreisförmigen Schnitt (4) in der vorderen
Linsenkapsel (5) ausführt.
Das verwendete Klingenfederband zeigt aufgrund
seiner Bauart (Höhe z. B. 2 mm) und seiner Führung
im Schaft die erforderliche Stabilität, die nötig
ist, um durch leichten Druck des
geöffneten Kreises auf die Vorderkapsel 5) diese
durch Druck und Schneiden mit einem kreisrunden
Schnitt zu öffnen.
Nach gelungenem kreisrundem Schneiden der vorderen
Kapsel kann die Klinge (3) wieder in den Schaft (2)
zurückgezogen werden und aus dem Auge gefahrlos
entfernt werden.
Das genannte Instrument kann entweder als Einmal
instrument eingesetzt werden oder nach Sterilisation
wiederverwendet werden.
Weitere Einzelheiten und Merkmale des erfindungsgemäß
ausgebildeten Instrumentes gehen aus den Unter
ansprüchen und den nachfolgend schematisch dar
gestellten Zeichnungen hervor.
Claims (12)
1. Augenchirurgisches Instrument zum Eröffnen und
Herausnehmen der vorderen Linsenkapsel bei
Kataraktoperationen,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Einführen des Schaftes (2) des
Instrumentes über einen Tunnel (z. B. 3 mm
Öffnung) in die Vorderkammer des Auges aus der
Spitze des Schaftes (2) des Instrumentes eine
Klinge (3) geschoben werden kann, die aufgrund
Ihrer speziellen Eigenschaften eine kreisförmige
Schnittlinie (4) im Auge (Durchmesser z. B. 6 mm)
ermöglicht.
2. Augenchirurgisches Instrument nach Patent
anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinge (3) nach dem Öffnungsvorgang (auf
z. B. 6 mm Durchmesser) und Aufsetzen auf der
Linsenvorderkapsel (5) einen präzisen und runden
Schnitt (4) auf der selbigen durchführt und
danach wieder in den Schaft (2) des Instrumentes
zurückgezogen werden kann.
3. Augenchirurgisches Instrument nach Patent
anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnitt auch beim Klingenvorschub durch
die schräg verlaufende Vorderkante der Klinge
(3) erfolgen kann.
4. Augenchirurgisches Instrument nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidekante der Klinge (3) im Schaft
(2) des Instrumentes berührungsfrei untergebracht
ist und dadurch bei der Bewegung der Klinge (3)
im Schaft (2) die Schneideeigenschaften der
Klinge (3) nicht beeinträchtigt werden und somit
nach Sterilisation des Instrumentes wiederholt
einsetzbar ist.
5. Augenchirurgisches Instrument nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Bedarf über eine Öffnung (9) am Griff
(1) des Gerätes ein Zufluß (handelsübliche
Operationslösungen) von Flüssigkeit geschaffen
werden kann, die aus der Spitze des Schaftes (2)
des Instrumentes in die Vorderkammer des Auges
austritt (Stabilisierung der Vorderkammer)
6. Augenchirurgisches Instrument nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Vor- oder Zurückschieben der Klinge ein
manueller Mechanismus benützt wird (z. B.
Schiebeknopf Fig. 2 (6), oder bereits erprobter
Antrieb über Pinzettengriff Fig. 3 (7) oder
federunterstützter Druckstempel Fig. 4 (8)).
7. Augenchirurgisches Instrument nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Vor- und Zurückschieben der Klinge (3)
ein Antriebsmotor (Elektromotor) verwendet wird.
8. Augenchirurgisches Instrument nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Klinge (3) und Schaft (2) vom Griff (1)
getrennt werden können und nach erfolgtem
Schneidevorgang ein neuer Schaft (2) mit neuer
Klinge (3) (Einmalinstrument) auf den alten Griff
(1) (wiederverwendbares Teil) gesteckt wird.
9. Augenchirurgisches Instrument nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß verschiedene Klingen (3) geliefert werden
können, die aufgrund ihrer speziellen Feder
eigenschaften unterschiedliche Kreisformen und
Kreisdurchmesser (z. B. von 3-8 mm) beschreiben
können.
10. Augenchirurgisches Instrument nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinge aus handelsüblichem rostfreiem
Federbandstahl besteht (z. B. Nirosta Kenn-Nr.
1134/3 der Fa. Krupp Thyssen).
11. Augenchirurgisches Instrument nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Material für die Klinge (3) ein Bimetall
band bzw. Metall- und Nichtmetallband verwendet
wird, und daß im Schaft (2) das Band auf eine
gegenüber der Temperatur in der Augenvorderkammer
(bedarfszweise zusätzlich Erwärmung z. B. durch
Rotlicht) geringere Temperatur gekühlt wird.
Wegen unvermeidlicher Temperaturübergänge ist
eine Schaftspitze mit konisch sich erweiternder
Öffnung erforderlich.
12. Augenchirurgisches Instrument nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei aufeinanderliegende, gegeneinander
verschiebbare Metallbänder, die an beiden Enden
fest miteinander verbunden sind von einer Rolle
im Griff (1) (mit vorgegebenem Durchmesser z. B.
6 mm) beim Bandvorschub abgewickelt wird und
beim Austritt aus dem Schaft (2) einen Bogen mit
gleichem Durchmesser (z. B. 6 mm) bildet. Die
beiden Bänder dürfen sich auch nach Austritt aus
dem Schaft (2) nicht voneinander abwölben. Eines
der beiden Metallbänder ist breiter ausgeführt
und bildet an der unteren und vorderen Kante die
Schneide.
Post scriptum
Die in Punkt 12 und 13 beschriebenen Zusatz ansprüche sind nur dann zur technischen Realisierung vorgesehen, wenn die eingeleitete Erprobung des unter Punkt 1 bis 11 geschilderten Konzeptes unerwartete Probleme bereitet.
Post scriptum
Die in Punkt 12 und 13 beschriebenen Zusatz ansprüche sind nur dann zur technischen Realisierung vorgesehen, wenn die eingeleitete Erprobung des unter Punkt 1 bis 11 geschilderten Konzeptes unerwartete Probleme bereitet.
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---|---|---|---|
DE1997119549 DE19719549C2 (de) | 1997-05-09 | 1997-05-09 | Augenchirurgisches Instrument zum Eröffnen der vorderen Linsenkapsel |
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Publications (2)
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