DE19718618C2 - Komposit-Struktur mit einem mehrere mikroelektronische Bauteile und eine Diamantschicht aufweisenden Wachstums-Substrat sowie Verfahren zur Herstellung der Komposit-Struktur - Google Patents
Komposit-Struktur mit einem mehrere mikroelektronische Bauteile und eine Diamantschicht aufweisenden Wachstums-Substrat sowie Verfahren zur Herstellung der Komposit-StrukturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Komposit-Struktur mit einem mehrere mi
kroelektronische Bauteile und eine Diamantschicht aufweisenden
Wachstums-Substrat sowie ein Verfahren zur Herstellung der Kom
posit-Struktur gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 6, wie beides aus der gattungs
bildend zugrundegelegten US 5087959 A als bekannt hervor
geht.
Aus der zugrundegelegten US 5087959 A ist eine Komposit-
Struktur bekannt, die ein Wachstums-Substrat und mikroelektro
nische Bauteile aufweist. Teile der Oberfläche des Wachstums-
Substrats und Teile der Oberflächen der Bauteile sind mit ei
ner als Schutz- und Passivierungsschicht wirkenden Diamantschicht versehen. Wie die genannten Teile der
Diamantschicht angeordnet sind, ist hieraus jedoch nicht be
kannt. Bei der industrielle Herstellung werden aus Kostengrün
den zumeist mehrere Bauteile auf dem Wachstumssubstrat ange
ordnet. Nach der Abscheidung der Diamantschicht
werden die Bauteile anschließend voneinander
insbesondere durch Sägen getrennt, womit eine hohe Ausschußrate
verbunden ist. Dies ist u. a. ein Grund dafür, daß diese Bautei
le immer noch sehr teuer sind. Des weiteren ist die Haltbarkeit
der Diamantschicht auf den Bauteilen aufgrund sich aufbauender
und/oder bestehender Spannungen zwischen den unterschiedlichen
Materialien z. T. sehr gering.
Aus der EP 589 678 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung ein mi
kroelektronisches Bauteil bekannt, das auf einem Wachstums-
Substrat abgeschieden ist und eine Schutzschicht aus Diamant
aufweist. Die Schichtdicke der Diamantschicht ist seitlich des
Bauteils gering.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, die zugrundegelegte Komposit-
Struktur dahingehen zu verbessern, daß der Ausschuß für mi
kroelektronische Bauteile, die mit einer Diamantschicht bedeckt
und unter Zuhilfenahme einer Komposit-Struktur hergestellt
sind, bei möglichst guter Qualität der Bauteile gesenkt wird
und daß die Spannungen zwischen der Diamantschicht und den Bau
teilen verringert ist.
Die Aufgabe wird bei einer zugrundegelegte Komposit-Struktur
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 bzw. bzgl. des Verfahrens mit den kennzeichnenden
Verfahrensschritten des Anspruchs 6 gelöst. Durch die Freihal
tung der Räume zwischen den Bauteilen von der Diamantschicht
können die Bauteile bspw. durch Zersägen der Komposit-Struktur
voneinander vereinzelt werden, wobei bei den meisten Bauteilen
die aufgebrachte Diamantschicht nach dem Sägen immer noch ver
wendbar ist.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprü
chen entnehmbar.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der
Figuren erläutert. Da
bei zeigt
Fig. 1 ein mehrere Bauteile aufweisendes Wachstums-Substrat
mit darauf abgeschiedener und als vereinzelte Diamant
inseln ausgebildeter Diamantschicht,
Fig. 2 ein Ausschnitt eines Schnittes durch ein Bauteil mit
darauf angeordneter und aus Diamantbezirken gebildeter
Diamantschicht,
Fig. 3 eine Prinzipskize einer CVD-Anlage zur Abscheidung von
Diamant auf Substraten,
Fig. 4 eine Detailzeichnung eines Substrathalters,
Fig. 5 eine Detailzeichnung einer Düse für das CVD-Verfahren
mittels Arcjet und
Fig. 6 eine Detailzeichnung einer Abdeckung.
In Fig. 1 ist eine Komposit-Struktur 32 dargestellt, die meh
rere mikroelektronische Bauteile 33 aufweist. Die Bauteile 33
sind unmittelbar auf einem Wachstums-Substrat 35 angeordnet. Wie
insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Bauteile 33
unter einer funktionellen Verwendung des Materials des Wachs
tums-Substrats 35 hergestellt. Die funktionelle Verwendung ist
dahingehend zu verstehen, daß im Bereich eines Bauteiles 33 das
Wachstums-Substrat 35 bspw. eine vergrabene Funktionsschicht
38, wie insbesondere n- oder p-dotierte oder intrinsische Halb
leiterschichten, aufweist.
Das Wachstums-Substrat 35 und direkt auf ihm angeordneten
Funktionsschichten 36, 37 und 38 des Bauteiles 33 bilden ein
Substrat 2, das auf seiner außenliegenden Substratoberfläche 6
mittels eines CVD-Arcjet-Verfahrens mit einer Dia
mantschicht 34 versehen wird.
Die Diamantschicht 34 ist durch einzelne räumlich voneinander
getrennte Diamantinseln gebildet, die ausschließlich im Bereich
der Bauteile 33 in polykristalliner Form abgeschieden sind. Um
eine gute Haftung auf der Oberfläche der Bauteile 33 zu errei
chen, sind die Diamantinseln ihrerseits in einzelne Diamantbe
zirke unterteilt, die gleichfalls voneinander getrennt sind.
Durch diese Maßnahmen ist u. a. die Spannung zwischen der Dia
mantschicht 34 und der Oberfläche des darunter angeordneten
Bauteils 33 zumindest vermindert.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt eines quer zur Flachseite des
aus weitgehend monokristallinem Silizium gefertig
ten Wachstums-Substrats 35 geführten Schnittes eines
mikroelektronischen Bauteils 33 dargestellt. Das
Bauteil 33 weist die im Wachstums-Substrat 35 vergrabene Funktions
schichten 38 auf. Bei den vergrabenen Funktionsschichten 38
kann es sich, um n- oder p-dotierte Halbleiterschichten
oder um intrinsisch leitende Halbleiterschichten handeln, wobei
die Dotierung auf übliche Weise, insbesondere durch Diffusion
und/oder Ionenimplantation, vorgenommen wird.
Auf den vergrabenen Funktionsschichten 38 sind elektrisch iso
lierende Isolationsschichten 37 angeordnet, die bspw. aus SiO2
oder undotiertem Diamant bestehen und die zweckmäßigerweise aus
einer Gas- und/oder Flüssigkeitsphase epitaktisch abgeschieden
sind.
In der Ebene der Flachseite des Wachstums-Substrats 35 sind
zwischen der Isolationsschicht 37 bzw. den vergrabenen Funkti
onsschichten 38 Leiterbahnen 39 angeordnet, die
aus Aluminium bestehen.
Oberhalb einer Isolationsschicht 37 ist eine weitere Funktions
schicht 36 angeordnet, die günstigerweise in einem allgemein
bekannten Epitaxieprozeß aus einer Gasphase und/oder einer
übersättigten Flüssigkeit abgeschieden wird.
Über den abgeschiedenen Funktionsschichten 36 und auch zumin
dest teilweise oberhalb von Leiterbahnen 39 sind einzelnen Dia
mantbezirke der Diamantschicht 34 angeordnet. Die Diamantbezir
ke der Diamantschicht 34 sind räumliche voneinander getrennt,
so daß auch nach der Abscheidung der Diamantschicht 34 die
Substratoberfläche 6 des Substrats 2 bereichsweise noch frei
liegt.
Insbesondere werden derartige freiliegende Bereiche der
Substratoberfläche 6 an Kontaktstellen 40 vorgesehen, an denen
das Bauteil 33 elektrisch kontaktiert wird.
In Fig. 3 ist eine Prinzipskize einer Vorrichtung zur Be
schichtung eines Substrats 2 mit der Diamantschicht 34 darge
stellt. Bei der Vorrichtung handelt es sich um eine Supersonic-
DC-Arcjet-Anlage. Die CVD-Anlage weist einen Leistungsbereich
zwischen 1 und 5 kW auf.
Der zylindrische Reaktor 10 (Rezipient) besteht aus nichtro
stendem Stahl in doppelwandiger Ausführung, wodurch eine Küh
lung mittels Wasser ermöglicht ist, die über einen Wasseran
schluß 13 mit dem Reaktor verbunden ist.
Zur Evakuierung des Reaktorinnerns 14 weist die Vorrichtung ein
mit einer Druckregelung 31 versehenes Pumpensystem 15 mit drei
Einzelpumpen auf. Der erreichbare Druck liegt bei ca. 10-3
mbar. Als Pumpen sind eine Drehschieberpumpe und zwei Wälzkol
benpumpen vorgesehen.
Des weiteren weist die Vorrichtung ein Gasversorgungssystem 16
auf, mit dem die für ein Plasma benötigten Gase (Argon und Was
serstoff) sowie die für das Diamantwachstum benötigten Prozeß
gase, insbesondere Sauerstoff und Methan, in das Reaktorinnere
14 gezielt eingeleitet werden können.
Zur Temperaturbestimmung des Substrats 2 oberhalb 400°C kann
es sinnvoll sein, wenn die Vorrichtung ein Wärmepyrometer auf
weist.
Innerhalb des Reaktors 10 ist ein
Substrathalter 1 angeordnet, der zur flächigen und gut wärme
leitenden Aufnahme des vorbehandelten und bereits bekeimten
Substrats 2 vorgesehen ist. Die gegenständliche Ausbildung des
Substrathalters 1 ist in Fig. 4 dargestellt.
Der Substrathalter 1 weist u. a. einen massiven, rotationssymme
trischen und im Querschnitt T-förmig ausgebildeten Block 17 aus
Cu auf. In der Mitte des Blocks ist ein Thermoelement 12, das
aus Chrom/Aluminium (Cr/Al) gefertigt ist, zur
Temperaturmessung des Substrats 2 hindurchgeführt. Die freie
Fläche des größeren Querschnitts des Blocks 17 - im folgenden
Substratseite 3 genannt - ist dem Substrat 2 zugewandt. Um sei
nen dünneren Querschnitt ist in engem und gut wärmeleitenden
Kontakt ein Kühlkörper 18 aus Cu angeordnet. Der Kühlkörper 18
weist in seinem Inneren fluidisch durchströmbare Kanäle 19 für
eine Kühlflüssigkeit, insbesondere Wasser auf, die mit einem
Kühlsystem 132 verbunden sind.
Aufgrund des gut wärmeleitenden Kupfers und des innenseitigen
Kühlmittelflusses kann mit einem derartigen Substrathalter 1
ein darauf angeordnetes und mit einer gut wärme
leitenden Schicht aus Leitsilber versehenes Substrat 2
während einer Beschichtung mit Diamant auf Temperaturen gerin
ger als 450°C temperiert werden. Allerdings kann mit einer derar
tigen Kühlung das Substrat 2, bei einer maximalen Temperatur
des Wassers von ca. 368 K, nur etwa zwischen 400°C und 500°C
temperiert werden. Des weiteren ist die mögliche Temperaturre
gelung auch auf einen Bereich von ca. 85°C begrenzt.
Anstelle des Leitsilbers kann zwischen dem Substrat 2 und der
Substratseite auch ein schmaler Spalt angeordnet sein, durch
den ein Gas hindurchgeströmt wird, wobei die Temperierung dann
durch Konvektion erfolgt. Da dieser Spalt zumeist unterhalb 1 mm
beträgt, ist dieser Fall im Sinne dieser Anmeldung ebenfalls
als direkte Wärmeleitung zu verstehen.
Dies ist für eine Beschichtung bei tieferen Temperaturen, wie
sie insbesondere im vorliegenden Fall der Diamantbeschichtung
von zumindest weitgehend fertigen mikroelektronischen Bauteilen
33 und hierbei insbesondere von mit Leiterbahnen 39 aus Alumi
nium versehenen mikroelektronischen Bauteilen 33 notwendig
sind, zumindest zum Teil unbefriedigend.
Um diesen Umstand zu verbessern, weist der Substrathalter 1 auf
seiner Substratseite 3 eine innenseitig (Strömungskanäle 11)
mit einem Temperier-Gasstrom durchflossene Klimascheibe 4 auf,
auf der das Substrat 2 angeordnet ist. Zwischen der Klimaschei
be 4 und der Substratseite 3 kann ggf. eine Wärmeisolierschicht
20 angeordnet sein.
Da die Klimascheibe 4 nur mit Stegen 21 zumindest mittelbar an
der Substratseite 3 anliegt, wird die Wärme zwischen der Klima
scheibe 4 und der Substratseite 3 des Blocks 17 nur bereichs
weise direkt kontaktgeleitet. Zwischen dem Block 17 und dem
Kühlkörper 18 erfolgt der Wärmeübertrag vollflächig.
Ferner ist auch eine stegförmige Ausbildung der Klimascheibe 4
möglich, wobei durch die sich zwischen der Substratseite 3 und
der Klimascheibe 4 bildenden Kanäle 22 das Temperier-Gas, ins
besondere Luft, hindurchgeleitet wird.
Allen Möglichkeiten und auch deren Kombinationen ist gemeinsam,
daß die gesamte Ableitung von Wärme in den Substrathalter 1
gegenüber einem Wärmeabfluß bei vollflächiger Anlage geringer
ist. Dies ist daher von Vorteil, da in ungünstigen Fällen die
Kühlwirkung zu groß werden kann, wodurch die Substrattemperatur
dann zu gering wird.
Obwohl die spez. Wärmekapazität des Temperier-Gases in etwa nur
25% von der spez. Wärmekapazität von Wasser beträgt, kann ein
auf der Klimascheibe 4 und damit auf der Halteroberfläche 5 des
Substrathalters 1 zumindest mittelbar angeordnetes Substrat 2
auf Temperaturen unterhalb von 400°C und sogar unterhalb 300
°C temperiert werden.
Hierdurch werden die mikroelektronische Bauteile 33 bei der
Diamantbeschichtung allenfalls geringfügig, insbesondere ver
nachlässigbar, belastet. Durch die geringere Temperatur bei der
Beschichtung von mikroelektronischen Bauteilen 33 mit Diamant
ist die Ausschußrate nennenswert gesenkt. Des weiteren ist auch
das Temperaturintervall, innerhalb dem das Substrat 2 tempe
riert werden kann, vergrößert.
Dem Substrat 2 gegenüberliegend ist eine Düse 23 angeordnet,
die zur Erzeugung eines das Substrat 2 mit Diamant beschichten
den Gasstrahles geeignet ist. Derartige Düsen 23 wurden ur
sprünglich für die Raumfahrt entwickelt, wobei bei diesem Ver
wendungsfall die Dissoziation des Trägergases aus Wasserstoff
einen hohen Verlust darstellt. Demgegenüber ist der Dissoziati
onsgrad des Trägergases, das bei der Epitaxie von Diamant
aus der Gasphase als Prozess- oder Precursorgas bezeichnet
wird, von Bedeutung.
Der Aufbau der Düse 23 ist in Fig. 5 dargestellt. Die Düse 23
weist eine axial und zentrisch innenliegende sowie axial beweg
liche Kathode 9 auf, die einen Schmelzpunkt von 3410°C auf
weist und aus einer Wolframlegierung mit 2% Thorium besteht.
Die Kathode 9 ist in der Form einer Düsennadel ausgebildet und
fungiert gleichzeitig als Verschlußnadel der Düsenöffnung 24.
Im Bereich etwa der Mitte der Kathode 9 ist eine Gaseinlaßöff
nung 25 für ein oder ggf. mehrere später ein Plasma bildendes
Gas, insbesondere Wasserstoff, angeordnet. Am auslaßseitigen Be
reich der Düse 23 ist eine Anode 8 angeordnet. Die eigentliche
Düsenöffnung 24 wird durch einen Einsatz, den sogenannten Kon
striktor 26 gebildet, der zur Anode 8 gehört. Im Bereich des
Konstriktors 26 wird der für die Plasmabildung benötigte elek
trische Entladungsbogen stabilisiert.
Im Bereich der Nadelspitze der Kathode 9, also am Verschluß der
Düsenöffnung 24, ist eine konzentrisch zur Kathode 9 angeordne
te erste Injektorscheibe 27 als Gaseinlaß für ein oder mehrere Gase
des Plasmas angeordnet, während außerhalb der Düsenöffnung 24
eine zweite Injektorscheibe 28 für die Prozeßgase (CH4 und O2) ange
ordnet ist.
Die Anode 8 der Düse ist domartig ausgebildet und im Bereich
der Düsenöffnung konzentrisch um die Kathode 9 herum angeord
net. Die Anode 8 absorbiert den Elektrodenstrom und ist starken
thermischen Belastungen ausgesetzt. Um die Belastungen zu redu
zieren, ist die Kontaktfläche der Anode 8 stark vergrößert, wo
durch sich der Druckgradient im Expansionsbereich erhöht. Durch
den hohen Druckgradienten vergrößert sich die freie Weglänge,
und der Kontaktbereich der Anode 8 verschmiert.
Zwischen dem Eintritt und dem Austritt der Düse 24 fällt der
Druck von ca. 1 bar auf ca. 0,3 mbar, also zwischen 3 und 4 De
kaden ab. Das gebildete Plasmagas wird stark entspannt, wodurch
das ursprünglich ca. 20000 bis 30000°K heiße Plasma auf ca.
5000°K abgekühlt wird. Der statische Druck am Düsenaustritt
ist größer als der Druck im Reaktor. Die Strahlgeschwindigkeit
erreicht infolge der starken Expansion des Plasmas etwa ein-
bis dreifache Schallgeschwindigkeit.
Im nachfolgenden wird kurz auf die Funktionsweise der Düse 23
- also des Arcjets - eingegangen. In der Düse 23 wird zwischen
der Kathode 9 und der Anode 8 ein elektrisches Feld aufgebaut.
Die aus der Kathode 9 kommenden Elektronen werden stark be
schleunigt. Ein Teil der kinetischen Energie der Elektronen
wird über Stoßprozesse an das später das Plasma bildende Gas -
im folgenden nur noch Wasserstoff genannt - abgegeben, wodurch
es zur Ionisation und zur Dissoziation des Wasserstoffs kommt.
In der Mitte der nadelförmigen Kathode 9 wird der Wasserstoff
tangential zur Kathode 9 eingeleitet, wodurch der Wasserstoff
mit einem Drall versehen wird. Aufgrund der konvergierenden
Geometrie des Gasraumes zwischen der Anode 8 und dem sie umge
benden Gehäuse wird der Wasserstoff beschleunigt und kommt kurz
vor dem Konstriktor 26 in Kontakt zwischen dem von der Katho
denspitze ausgehenden Entladungsbogen. Der relativ hohe Druck
im Bereich des Konstriktors 26 führt zu einer hohen Stoßrate
und damit zu einem guten thermischen Kontakt zwischen den Elek
troden des Entladungsbogen und des Wasserstoffs und zur Bildung
des Plasmas. Nach der Düse 23 weitet sich der Plasmastrahl auf,
so daß seine Energiedichte abnimmt.
In das schnell strömende Plasma wird von der zweiten, also
ausströmseitigen Injektorscheibe 28 das Prozeß- bzw. Precursor
gas eingeleitet, dessen Energie im Plasma erhöht und von dem
Gasstrom in Richtung des Substrats 2 geleitet, wo es sich als
Diamant abscheidet.
Zwischen der Düse 23 und der zu beschichtenden Substratoberflä
che 6 ist eine Abdeckung 7 angeordnet, die in Fig. 6 genauer
dargestellt ist. Die plattenartige Abdeckung 7 weist in etwa
eine Dreiecksform auf. Die Abdeckung 7 ist um einen parallel
zur Flächennormalen des Substrats 2 ausgerichtete Schwenkachse
29 schwenkbar gehaltert. An einem Randbereich weist die Abdec
kung 7 eine kreisförmigen Beschichtungsöffnung 30
auf, welche an die Form des Substrats angepaßt ist. Am anderen
Bereich, der den gleichen Abstand von der Schwenkachse wie die
Beschichtungsöffnung auf. Bis auf die Beschichtungsöffnung 30
ist die Abdeckung geschlossen ausgebildet, wobei der Durchmes
ser der Beschichtungsöffnung 30 ungefähr dem
Durchmesser des Substrats 2 entspricht, insbesondere etwas grö
ßer ist.
Mit der Abdeckung 7 wird die bekeimte Substratoberfläche 6 des
Substrats 2 vor dem Zünden des Plasmas abgedeckt und erst nach
Stabilisierung des Plasmas und/oder des beschichtend wirkenden
Gasstroms aus Precursor-Material wieder entfernt. Die Zeit des
Abdeckens beträgt nach der Zündung des Plasmas zwischen 5 und
30 min. bevorzugt zwischen 10 und 20 min. besonders bevorzugt
etwa 15 min. Sinnvollerweise wird die Abdeckung 7 zumindest
während des Abdeckens des Substrats 2 gekühlt. Die Kühlung er
folgt zweckmäßigerweise mittels eines flüssigen Kühlmittels,
vorzugsweise Wasser, daß durch Kanäle, die in der Abdeckung an
geordnet sind, hindurchströmt.
Desweiteren ist es von Vorteil, vor dem Zünden des Plasmas zu
erst ein Inert-Gas, vorzugsweise ein Edelgas, besonders bevor
zugt Argon (Ar), gasförmig zwischen eine Anode und eine Kathode
gasförmig einzuströmen, das Argon zu zünden und daraus ein Ar-
Plasma zu erzeugen. In das Ar-Plasma wird während einer Über
leitphase Wasserstoff eingeleitet, gezündet und als Plasma-
Material verwendet, wobei nach der Überleitphase das Argon ab
gestellt wird.
Bei dieser Vorgehensweise wird das als Precursor-Material ver
wendete Prozeßgas frühestens mit dem H2, insbesondere frühe
stens nach der Überleitphase in das Plasma eingeströmt, wobei
es insbesondere bei tieferen Temperaturen sinnvoll ist, zusam
men mit dem als Precursor-Material verwendeten Prozeß-Gas Sau
erstoff (O2) einzuströmen.
Nachfolgend wird auf das Verfahren zur Herstellung einer
Komposit-Struktur eingegangen. Zuerst werden das ge
reinigte und in üblicher Weise vorbehandelte Wachstums-Substrat
35 in den Reaktor 10 eingebaut und der Reaktor 10 evakuiert.
Nach dem Evakuieren werden unter Zuhilfenahme des Wachstums-
Substrats 35 mittels eines epitaktischen Verfahrens in bekann
ter Weise mehrere mikroelektronische Bauteile hinsichtlich ih
rer Schichtstruktur hergestellt. Wie schon zuvor erwähnt, bilden
das Wachstums-Substrat 35 und die direkt auf ihm angeordneten
Funktionsschichten 36, 37 und 38 des Bauteiles 33 das Substrat
2, das auf seiner außenliegenden Substratoberfläche 6 mit der
Diamantschicht 34 zu versehen ist.
Nach der Herstellung des Substrats 2 wird auf die
Substratoberfläche 6 mittels
eines lithographischen Verfahrens bereichsweise eine Immunisie
rungsschicht aufgetragen, bspw. ein Fotolack mit der
Schichtdicke 1 bis 5 µm, der bei ca. 80°C ausge
backen wird. Im Bereich der Immunisierungsschicht ist die Be
keimung der Substratoberfläche 6 verhindert oder zumindest er
schwert. Eine Erschwerung ist hierbei derart zu verstehen, daß
nach der Bekeimung die in diesen Bereichen vorliegende Keim
dichte zu gering für die Ausbildung einer geschlossenen Diaman
tabscheidung ist.
Nach dem Aufbringen der Immunisierungsschicht erfolgt die Be
keimung der verbleibenden freien Substratoberfläche 6. Die
Substratoberfläche wird vorzugsweise mechanisch und/oder durch
Zuhilfenahme von Ultraschall bekeimt.
Bei der Ultraschall-Bekeimung wird das Substrat in einen Tank
mit einer Diamant-Wasser-Suspension eingelegt und mit Ultra
schall bestrahlt. Hierbei wird die Substratoberfläche 6 bevor
zugt im Bereich außerhalb der Immunisierungsschicht mit den
Wachstumskeimen versehen.
Bei der mechanischen Bekeimung wird auf die Substratoberfläche 6
ein Schlamm aus Isopropanol und Diamantpulver aufgebracht und
die Körner des Diamantpulvers in die Substratoberfläche
6 eingerieben bzw. einpoliert. Auch hierbei wird die Substrat
oberfläche 6 bevorzugt außerhalb der Immunisierungsschicht mit
den Wachstumskeimen versehen.
Nach der Bekeimung wird die Immunisierungsschicht entfernt und
die Diamantschicht 34 - wie zuvor schon beschrieben - abge
schieden. Insbesondere kann die Immunisierungsschicht bei oder
schon vor der Abscheidung der Diamantschicht 34 bspw. durch
Auflösen in Aceton, Einäschern im Sauerstoffplasma, durch Plas
maätzen oder rein thermisch entfernt werden.
Anstelle der genannten Vorgehensweise bei der Bekeimung sind
auch andere Arten der selektiven Bekeimung möglich. So ist es
insbesondere günstig, an den Orten, an denen später die Dia
mantschicht angeordnet sein soll, einen Fotolack aufzutragen,
der mit Wachstumskeimen für die Diamantschicht vermischt ist.
Hier erfolgt also keine Unterdrückung einer Bekeimung, sondern
wird durch den Fotolack vorgegeben.
In der nachfolgenden Tabelle werden die Versuchsparameter bei
verschiedenen Substratmaterialien und deren Ergebnisse darge
stellt. Alle Substrate wurden vergleichbar vorbehandelt, insbe
sondere gereinigt und entsprechend dem später dargestellten
Verfahren bekeimt; die Keimdichte und die Größe der Wachstums
keime war vergleichbar. Für die Tabelle werden folgende Be
zeichnungen verwendet:
Nr.: Nummer der Probe,
Sub.: Material des Substrats, wobei das mikroelektronische Bauteil ein MOSFET in SI/SiO2-Technik war, der vor und nach der Beschichtung noch vollkommen funktions tüchtig war,
CH4/H2: Verhältnis von Methan zu Wasserstoff in Prozent [%],
O2/CH4: Verhältnis von Sauerstoff zu Methan in Prozent [%],
H2-Fluß: Gasfluß von Wasserstoff in [slm],
ID: Stromfluß in der Düse zwischen der Anode und der Kathode in Ampere [A],
TS: Substrattemperatur bei der Diamantabscheidung in [°C],
PD: mittlere Leistung am Arcjet in [kW],
tw: Prozeßdauer in [min],
ds: mittlere Schichtdicke der Diamantschicht in [µm]
vs: Wachstumsgeschwindigkeit bzw. -rate in [µm/h] und
Haftung: Haftung der Diamantschicht auf dem jeweiligen Substrat.
Nr.: Nummer der Probe,
Sub.: Material des Substrats, wobei das mikroelektronische Bauteil ein MOSFET in SI/SiO2-Technik war, der vor und nach der Beschichtung noch vollkommen funktions tüchtig war,
CH4/H2: Verhältnis von Methan zu Wasserstoff in Prozent [%],
O2/CH4: Verhältnis von Sauerstoff zu Methan in Prozent [%],
H2-Fluß: Gasfluß von Wasserstoff in [slm],
ID: Stromfluß in der Düse zwischen der Anode und der Kathode in Ampere [A],
TS: Substrattemperatur bei der Diamantabscheidung in [°C],
PD: mittlere Leistung am Arcjet in [kW],
tw: Prozeßdauer in [min],
ds: mittlere Schichtdicke der Diamantschicht in [µm]
vs: Wachstumsgeschwindigkeit bzw. -rate in [µm/h] und
Haftung: Haftung der Diamantschicht auf dem jeweiligen Substrat.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, konnten auf allen Substra
ten hohe Wachstumsgeschwindigkeiten bzw. -raten erzielt werden,
die gegenüber den bei diesen Temperaturen bekannten Wachstums
geschwindigkeiten bzw. -raten um etwa eine Dekade höher sind.
Alle aufgeführten Proben wiesen eine gute Haftung der Diamant
schicht mit dem Substrat auf. Dabei wurde die Haftung mit dem
sogenannten Scotch-Tape-Test (ST-Test) ermittelt. Bei diesem
Test wir die Diamantschicht mit einem Klebestreifen (Markenname
Tesa-Film) überklebt. Löst sich beim Abziehen des Klebestrei
fens die Diamantschicht nicht vom Substrat, so wird die Haftung
als ausreichend betrachtet.
Claims (17)
1. Komposit-Struktur mit einem Wachstums-Substrat, mit mehreren
mikroelektronischen Bauteilen und mit einer die Bauteile bedec
kenden und auf der von dem Wachstums-Substrat abgewandten
Oberfläche der Bauteile - im folgenden Substratoberfläche ge
nannt - angeordneten Diamantschicht, wobei die Diamantschicht
Unterbrechungen aufweist und wobei die Bauteile unmittelbar
auf dem Wachstums-Substrat angeordnet und/oder unter einer
funktionellen Verwendung des Materials des Wachstums-Substrat
hergestellt sind, die
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diamantschicht (34) aus mehreren räumlich voneinander
getrennten Diamantinseln gebildet ist, daß einem jeden Bauteil
(33) eine Diamantinsel zugeordnet ist und eine Diamantinsel
räumlich voneinander getrennte Diamantbezirke aufweist.
2. Komposit-Struktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diamantschicht (34) außerhalb von Kontaktstellen (40)
der Bauteile (33) Kanten aufweist und daß ein Bauteil (33) im
Bereich seiner Kontaktstellen (40) frei von Diamant ist oder
Diamant nur in einer vernachlässigbaren Menge aufweist.
3. Komposit-Struktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diamantschicht (34) aus polykristallinem Diamant be
steht.
4. Komposit-Struktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diamantschicht (34) zumindest bereichsweise über den
Rand eines Bauteils (33) hinausragt.
5. Komposit-Struktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diamantschicht (34) im Randbereich und/oder oberhalb
eines einzelnen Bauteiles (33) Kanten aufweist, an denen sich
die Schichtdicke um mindestens 10% der Schichtdicke der Dia
mantschicht (34), bevorzugt um mindestens 50% und besonders be
vorzugt um mindestens 90% der Schichtdicke der Diamantschicht
(34) sprungartig verändert.
6. Verfahren zur Herstellung einer Komposit-Struktur nach einem
der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wachstums-Substrat vorbehandelt und in einen Reaktor
eingebaut wird, daß auf dem Wachstums-Substrat zuerst die Bau
teile direkt und/oder unter Verwendung des Materials des Wachs
tums-Substrats in an sich bekannter Weise abgeschieden werden -
das mit den Bauteilen versehene Wachstums-Substrat wird im fol
genden vereinfachen als Substrat bezeichnet -, daß die abge
schiedenen Bauteile mit Wachstumskeimen für die Diamant
schicht versehen werden und daß die Diamantschicht nach der Be
keimung auf der Substratoberfläche der Bauteile abgeschieden
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Bekeimen auf die Substratoberfläche (6) ein insbesonde
re aufgeschlämmtes Diamantpulver mit vorzugsweise einem Korn
durchmesser bis zu 200 µm aufgebracht wird und daß die Körner
des Diamantpulvers mechanisch in die Substratoberfläche (6)
eingerieben oder einpoliert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Bekeimen auf die Substratoberfläche (6) eine mit Kör
nern aus Diamant versehene Flüssigkeit aufgebracht wird und daß
diese Flüssigkeit mit Ultraschall beschallt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Bekeimung auf die Substratoberfläche (6) im Bereich
der Dünnstellen eine Immunisierungsschicht aufgetragen wird,
welche eine Nukleation für Diamant zumindest erschwert, vor
zugsweise verhindert, daß nach der bereichsweisen Immunisierung
die Substratoberfläche (6) im Bereich außerhalb der Immunisie
rungsschicht mit Wachstumskeimen für die spätere Diamantschicht
(34) versehen wird und daß die Immunisierungsschicht vor
und/oder während der Abscheidung der Diamantschicht (34) ent
fernt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diamantschicht (34) mit einem Arcjet-Verfahren aufge
bracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diamantschicht (34) mittels eines Plasma-CVD-
Verfahrens, insbesondere eines Arcjet-Verfahrens, bei Tempera
turen unterhalb 450°C, bevorzugt unterhalb 350°C und besonders
bevorzugt unterhalb 300°C abgeschieden wird.
12. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abscheidung von Diamant mittels eines Arcjet-Verfahrens
vorgenommen wird, daß zur Erzeugung eines Plasmas ein Gas, vor
zugsweise ein Edelgas, und besonders bevorzugt Argon (Ar) ein
geleitet, anschließend elektrisch gezündet und daraus ein Plas
ma erzeugt wird, daß in das Inert-Gas-Plasma während einer
Überlapphase das H2 eingeleitet, gezündet und als Plasma-
Material verwendet wird und daß nach der Überleitphase das
Inert-Gas abgestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Reaktor zumindest zusammen mit dem als Precursor-
Material verwendeten Gas Sauerstoff (O2) eingeleitet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Zünden des Plasmas die bekeimte Substratoberfläche
(6) vor dem Plasma und/oder vor einem das Substrat (2) mit Dia
mant beschichtend wirkenden Gasstrom aus Precursor-Material zu
mindest mittelbar abgedeckt wird und nach Stabilisierung des
Plasmas und/oder des beschichtend wirkenden Gasstroms aus
Precursor-Material der Abdeckung entfernt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Zündung des Plasmas die Abdeckung zwischen 5 und
30 min. bevorzugt zwischen 10 und 20 min. besonders bevorzugt
etwa 15 min aufrecht erhalten wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung zumindest während des Abdeckens des Substrats
gekühlt, insbesondere von einem flüssigen Kühlmittel durchflos
sen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat während des Abscheidens der Diamantschicht
(34) auf eine Temperatur geringer 450°C, bevorzugt geringer
350°C und besonders bevorzugt geringer 300°C temperiert wird.
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