DE19717889C1 - Vorrichtung und Verfahren zur Zersetzung von giftigen Schadstoffen in Abgasen von Verbrennungsprozessen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Zersetzung von giftigen Schadstoffen in Abgasen von VerbrennungsprozessenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Zersetzung von giftigen Schadstoffen wie NOx in Abgasen aus Ver
brennungsprozessen, insbesondere in Auspuffgasen von Kraftfahrzeugen oder stationären Motoren und von
Rauchgasen von mit fossilen Brennstoffen betriebenen Kraftwerken. Dazu wird das zu reinigende Abgas einer
Plasmabehandlung mit einer erfindungsgemäß aufgebauten Vorrichtung, die nachdem Prinzip der dielektrisch
behinderten Entladung arbeitet, unterzogen.
Dielektrisch behinderte Entladungen sind seit längerem bekannt. Oft werden sie in der Literatur auch als stille
Entladung oder Wechselspannungsentladung zwischen isolierten Elektroden bezeichnet. Charakteristisch für
dielektrisch behinderte Entladungen ist, daß sie in einem Druckbereich von einigen 10 mbar bis zu einigen bar
arbeiten, daß der Elektrodenabstand 1/10 mm bis zu einigen mm beträgt, und daß mindestens ein Dielektrikum
zwischen den Elektroden oder auf einer der Elektroden angeordnet ist. Die Entladung wird mit Wechsel
spannungen im Bereich von einigen Hz bis zu einigen 100 kHz betrieben. Durch die Isolation begrenzt sich die
Entladung nach dem Durchbruch selbständig und die Entladungsdauer beträgt in der Regel nur Bruchteile der
Halbperiodendauer. Dadurch kommt es zu keiner nennenswerten Gasaufheizung.
Bekannt ist ferner, daß mit solcherart Plasmen chemische Verbindungen erzeugt oder zerstört werden können.
Beiträge zu diesem Themenkreis sind beispielsweise enthalten in: "Proceedings of the NATO Advanced Research
Workshop on Non-Thermal Plasma Techniques for Pollution Control", Cambridge, Sept. 1992, herausgegeben
von B. Penetrante und S. Schultheis, "Non-Thermal Plasma Techniques for Pollution Control", Springer-Verlag
Berlin 1993.
In technischen Lösungen ist die dielektrisch behinderte Entladung Teil eines Plasmareaktors. In der Regel
handelt es sich dabei um ein großvolumiges und, da die dielektrisch behinderte Entladung in ihrer Elektroden
fläche beliebig skalierbar ist, großflächiges Gebilde, so daß auch große Volumenströme behandelt werden
können. Die Formgebung ist entweder planar oder koaxial. Eine entsprechende Vorrichtung ist z. B. in der DE
37 08 508 A1 beschrieben.
Es wurde auch vorgeschlagen, beispielsweise in DE 195 25 754 A1 und DE 195 25 749 A1, das
Reaktorvolumen in räumlich periodische Strukturen zu unterteilen, so daß in Flußrichtung Entladungszonen und
entladungsfreie Zonen entstehen. Die Formgebung weist dabei im Bereich der Entladungszonen Mittel zur
Feldüberhöhung auf. In DE 195 25 749 A1 ist dabei ferner vorgesehen, chemisch wirksame Materialien im
Bereich der Oberflächen der Strukturen einzubringen.
In der DE 195 34 950 A1 wird ein Reaktor beschrieben, der aus mehreren Modulen mit einer Vielzahl von
parallelen und räumlich voneinander getrennten Kanälen in einem dielektrischen Körper mit darin eingebrachten
Elektroden besteht.
Eine weitere Version für den Aufbau einer dielektrisch behinderten Entladung ist in der Patentschrift DE 43 02
456 C1 vorgeschlagen worden. Dabei besteht mindestens eine Elektrode aus einem spannungsangeregten Plasma.
Eine andere Möglichkeit des Reaktoraufbaus wird in der US-PS 4954 320 benannt. Die Vorrichtung enthält
metallische Elektroden, zwischen die eine lose Schüttung von dielektrischen Isolationskörpern, z. B. Keramik
kugeln, eingebracht ist. Eine ähnliche Variante stellt die Vorrichtung nach DE 44 16 676 A1 dar. Bei dieser
ist der Raum zwischen plattenförmigen Elektroden mit Isolierstoffkörpern ausgefüllt, die auf ihrem gesamten
Querschnitt von Kanälen durchzogen sind oder Poren enthalten.
Bei dem Stand der Technik strömt der zu behandelnde Abgasstrom längs zu den parallel zueinander
verlaufenden Elektrodenflächen durch den Entladungsraum. Er tritt an einem Ende des durch die zwei Elektroden
gebildeten Entladungsraumes ein und am anderen Ende aus, auch unabhängig davon, ob zwischen den Elektroden
eine Schüttung von Isolierstoffkörpern eingebracht ist. Das Abgas hat in dem Plasmabehandlungsraum eine
Verweildauer entsprechend der eingestellten oder der anfallenden Durchflußmenge und der sich aus der
Querschnittsfläche des Behandlungsraumes ergebenden Strömungsgeschwindigkeit. Da der Elektrodenabstand aus
physikalischen Gründen nur in begrenztem Maß verbreitert werden kann, läßt sich die Strömungsgeschwindigkeit
für eine optimale Behandlung nur verringern, wenn der Entladungsraum in seiner Querausdehnung stark
verbreitert wird bzw. eine Vielzahl von Parallelschaltungen solcher Entladungsräume erfolgt, was zu einem
großen Bauvolumen führt. Dies bewirkt ferner einen erhöhten Energieverbrauch als auch eine Herabsetzung der
Effektivität des Reinigungsprozesses hinsichlich der chemischen Reaktionsabläufe. Außerdem können so weitere
Reaktionen initiiert werden, wodurch andere schädliche Substanzen oder unerwünschte Nebenprodukte entstehen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen und ein dazugehöriges Verfahren
anzugeben, wodurch der Abbau von Schadstoffen, insbesondere NOx, aus Abgasen verbessert wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Merkmale der Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Geeignete
Verfahren zur Zersetzung von giftigen Schadstoffen sind in den Ansprüchen 15 und 17 angegeben.
Die poröse Elektrodenwand besteht in einer bevorzugten Ausführung aus einem elektrisch leitfähigem
Material, beispielsweise einem reaktionsverbundenem Siliziumkarbid (SiC) hoher Porosität, so daß der
Gasaustausch zwischen den benachbarten Räumen gut gewährleistet ist und dieses Material auch gleichzeitig als
Elektrode dienen kann.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß mit der Durchleitung des
Abgasstromes durch die poröse Elektrodenfläche eine Beruhigung des Gasstromes erfolgt, da die Elektroden
fläche immer größer ist als die Querschnittsfläche des Entladungsraumes, so daß die Strömungsgeschwindigkeit
im Bereich der porösen Elektrode herabgesetzt ist und so eine effektive Behandlung erfolgen kann. Weiterhin
wird eine kompakte Bauweise der Vorrichtung ermöglicht und der Energieeinsatz vermindert.
Bei dem zugehörigen Verfahren wird der zu behandelnde Abgasstrom in einen der erfindungsgemäß
aufgebauten Räume eingeleitet und es erfolgt eine Plasmabehandlung des Abgases vor dem Durchströmen durch
die Elektrodenwand in einen oder mehrere benachbarte Räume. Der benachbarte Raum kann seinerseits auch als
eine Konfiguration zum Betreiben einer dielektrisch behinderten Entladung ausgelegt sein, so daß in diesem eine
weitere Zersetzung der zuvor im ersten Behandlungsraum gebildeten Zwischenprodukte erfolgt. Die Behandlung
kann gegebenenfalls in weiteren benachbarten Räumen fortgesetzt werden. Vorteilhaft ist, daß so stufenweise eine
Behandlung des Abgases erfolgen kann und auf diese Art komplexe Reaktionen der Ausgangsprodukte mit den
Abbauprodukten eingeschränkt werden.
Die poröse Elektrode kann aber auch ein oder mehrmals zur Beruhigung des Gasstromes genutzt werden,
indem das Abgas in einen ersten Raum einströmt, in dem keine Plasmabehandlung erfolgt, dann durch die Wand
beruhigt wird und in einen benachbarten Raum einströmt, der erfindungsgemäß als dielektrisch behinderte
Entladung ausgebildet ist und in dem eine Plasmabehandlung erfolgt. Danach kann dieses Verfahren auch
mehrfach wiederholt werden, indem das Abgas nach der Behandlung in einen weiteren Raum strömt, der wie der
erste aufgebaut ist, und daß anschließend wieder wie oben beschrieben verfahren wird.
In einem bevorzugten Verfahren ist der erste einströmende Raum von mehreren Räumen zur Plasma
behandlung umgeben, so daß die durchströmte Fäche der Elektrode möglichst groß wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit weiteren Unteransprüchen. Es zeigen
Fig. 1a den prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung mit einer porösen Elektrode,
Fig. 1b den prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung mit einer aus zwei Teilen bestehenden porösen Elektrode,
Fig. 2 den Schnitt durch eine koaxiale Ausführung der Vorrichtung und
Fig. 3 den Schnitt durch eine Vorrichtung mit mehreren Reaktionsräumen.
Die Fig. 1a verdeutlicht den prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung schematisch. Diese besitzt einen
Gaseinlaß 1 und einen Gasauslaß 2, wobei Gaseinlaß und Gasauslaß auch vertauscht sein können, ohne das
erfindungsgemäße Prinzip zu verändern.
Durch ein elektrisch leitendes Material 3 und einem darauf befindlichen Isolationsmaterial 4 ist eine isolierte
Elektrode gebildet. Dieser gegenüber angeordnet ist eine poröse Elektrode 6, die elektrisch leitfähig ist. Zwischen
diesen Elektroden ist ein Gasraum als Behandlungsraum 5 ausgebildet, in welchem bei Anlegen einer
Wechselspannung an die Elektroden mit einer Wechselspannungsversorgung 9 eine Gasentladung betrieben
werden kann.
Die Vorrichtung wird von einem Gehäuse 8 begrenzt. Zwischen Gehäuse 8 und der porösen Elektrode 6 ist ein
Gasraum 7 zur Aufnahme des zugeführten oder behandelten Gases ausgebildet.
Der Gasstrom wird durch die so gebildete Vorrichtung geleitet, insbesondere durch die poröse Elektrode 6, und
erfährt dort beim Durchtritt eine Beruhigung.
An Stelle der porösen elektrisch leitfähigen Elektrode 6 kann aber auch ein elektrisch nicht leitfähiges Material
verwendet werden. In diesem Fall muß die poröse Elektrode 6 als eine isolierte Elektrodenkonfiguration
ausgebildet sein, die sich aus zwei Bestandteilen zusammensetzt. Ein solcher Fall ist in der Fig. 1b
veranschaulicht. Bei sonst gleichem Aufbau der Vorrichtung wie zuvor, besteht die poröse Elektrode aus einer
elektrisch nicht leitenden Schicht 6a und einer leitenden Schicht 6b, an die eine Seite der Wechsel
spannungsversorgung 9 angeschlossen werden kann. Die elektrisch nicht leitende Schicht 6a ist dabei auf der
Seite des Behandlungsraumes 5 angeordnet und die leitenden Schicht 6b auf der Seite des Gasraumes 7. Auf diese
Art ist zusammen mit der isolierten Elektrode, bestehend aus 3 und 4, eine dielektrisch behinderte Ent
ladungskonfiguration mit zwei isolierten Elektroden ausgebildet.
Bei solcher Anordnung kann in einer anderen Ausführung auch auf die Isolation 4 verzichtet werden, so daß
die dielektrisch behinderte Entladung zwischen dem elektrisch leitenden Material 3 und der aus den Bestandteilen
6a und 6b gebildeten porösen Elektrode ausgebildet werden kann.
Die verschiedenen Schichten 6a und 6b der porösen Elektrode können beispielsweise aus unterschiedlich
dotiertem SiC bestehen.
Es ist aber nicht zwingend notwendig, den elektrisch leitenden Teil 6b aus einem porösen Material zu fertigen.
Die elektrisch leitfähige Schicht 6b kann auch aus einem nicht porösen Material bestehen, das als eine gitter- oder
lochförmig Struktur ausgeformt ist, damit das Gas dort ungehindert hindurchtreten kann.
Zur Unterstützung von plasmachemischen Reaktionsabläufen kann die Elektrode 6 auch aus einem katalytisch
wirkenden Material aufgebaut oder mit diesem belegt sein, wobei zum erfindungsgemäßen Gebrauch die Porosität
erhalten bleiben muß.
In Fig. 2 ist der Schnitt durch eine koaxiale Ausführung einer Vorrichtung gezeigt. Darin bilden ein elektrisch
leitendes Material 3 und ein Isolationsmaterial 4 zusammen eine koaxiale, zylindrische isolierte Elektrode. Diese
zylindrische isolierte Elektrode ist von einem Rohr 6 aus einem porösen Material mit elektrisch leitfähigen
Eigenschaften umgeben, welches als Gegenelektrode dient, wobei durch hier nicht näher eingezeichnete
Abstandshalter ein Gasraum zwischen den beiden Elektroden als Behandlungsraum 5 fixiert wird, in dem eine
Gasentladung betrieben werden kann. Ein Gehäuse 8 schließt die Anordnung mit einem Gasraum 7 zur
Aufnahme und Verteilung des Gases ein. Die Zufuhr des zu behandelnden Gases erfolg über den Gasraum 7 durch
einen hier nicht dargestellten geeigneten Gaseinlaß senkrecht zur Bildebene. Das Gas strömt dann durch die
poröse Elektrode 6 in den Behandlungsraum 5, in welchem eine Plasmabehandlung erfolgt. Die
Plasmabehandlung wird wieder über eine Wechselspannungsversorgung 9 herbeigeführt. Der Behandlungsraum
ist nach außen hin mit einem geeigneten Gasauslaß versehen, durch welchen das behandelte Gas abgeführt werden
kann.
Ohne das erfindungsgemäße Prinzip zu ändern, kann aber auch die Gaszufuhr über den Behandlungsraum 5
vorgenommen werden, in welchem dann zuerst eine Plasmabehandlung erfolgt. Dabei wird das Gas durch die
poröse Elektrode 6 abgeführt. Die Gaszufuhr erfolgt entweder über beide Enden des Behandlungsraumes 5 oder
über ein Ende, wobei der Behandlungsraum 5 dann an dem zum Gaseintritt gegenüberliegenden Ende in
geeigneter Weise verschlossen ist, damit dort kein unbehandeltes Gas austritt.
Für den erfindungsgemäßen Gebrauch ist es ferner unerheblich, welche Formgebung den Elektroden zugrunde
gelegt wird. So ist es möglich, beide Elektrodenformen quadratisch, rechteckförmig oder anderweitig
auszuformen, oder auch verschiedene Formen zu kombinieren, wobei das beschriebene Prinzip beibehalten wird.
Für bestimmte Anwendungsfälle ist es vorteilhaft, das Abgas zusätzlich mit flüssigen oder gasförmigen
Beimengungen zu versehen. Dazu können dem Behandlungsraum 5 und/oder dem Gasraum 7 geeignete Einlässe
für die Beimischung von gasförmigen oder flüssigen Substanzen zum Abgas zugeordnet sein.
Von Vorteil kann es auch sein, wenn die Vorrichtung mit einer Kühlung ausgestattet ist. Dazu ist in einer nicht
näher eingezeichneten Variante eines Ausführungsbeispiels das elektrisch leitende Material 3 als Rohr
ausgebildet, durch welches ein geeignetes Kühlmittel strömt. Anstelle eines flüssigen oder gasförmigen
Kühlmittels kann auch in geeigneter Weise ein Wärmerohr benutzt werden.
Die Längenausdehnung der Vorrichtung richtet sich nach der zu behandelnden Volumenmenge und Flußrate
des Abgases, wobei für den erfindungnsgemäßen Gebrauch nur wesentlich ist, daß die Länge so gewählt wird,
daß die entstehende Fläche der porösen Elektrode größer als die Querschnittsfläche des Behandlungsraumes 5 ist,
damit eine geeignete Beruhigung des Gasstromes erfolgt. Das ist bei Längen größer als der Dicke des Gasraumes
bereits erfüllt, wobei vorzugsweise die Länge um einen Faktor von 10 und mehr über der Gasraumdicke liegt.
Die Gasraumdicke des Behandlungsraumes 5 entspricht dem Stand der Technik. Für die Wandstärke der
porösen Elektrode 6 werden 0,5 mm bis 5 mm bevorzugt, wobei auch andere Dicken möglich sind. Der
Porendurchmesser des porösen Materials liegt vorzugsweise im Bereich von 3 µm bis 200 µm, es können aber
auch andere Durchmesser gewählt werden.
Es ist weiterhin möglich, vorbeschriebene Vorrichtungen mit mehreren strömungsmäßig parallel zu betreiben,
um einen hohen Gasdurchsatz zu erreichen.
Der in den vorbeschriebenen Beispielen vorhandene Gasraum 7 kann vorteilhaft durch einen Reaktionsraum
ersetzt sein, so daß in diesem eine weitere Plasmabehandlung ausgeführt werden kann. Die Fig. 3 zeigt ein
entsprechendes Ausführungsbeispiel der für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendbaren
Vorrichtung, bei der eine Plasmabehandlung mit mehreren Reaktionsräumen erfolgt. Dargestellt ist der Schnitt
durch eine solche Vorrichtung. Bei dieser Anordnung ist die poröse Elektrode 6 als eine verbundene
Wabenstruktur von fünf rechteckförmigen Wabenteilen in Form von rechteckförmigen hohlen Quadern
ausgebildet, bei denen zwei aneinanderstoßende Seitenflächen eine gemeinsame Wand bilden. In diese
Hohlquader sind isolierte Elektroden mit den Bestandteilen 3 und 4 eingebracht. In der Fig. 3 sind dabei koaxiale
Ausführungen der isolierten Elektroden in Form von zylinderförmigen Stäben gezeigt. Zwischen den aus 3 und
4 bestehenden isolierten Elektroden und der mehrere Kammern bildenden porösen leitenden Elektrode 6 sind
durch nicht näher eingezeichnete Abstandshalter mehrere Gasräume ausgebildet, die in diesem Fall
verfahrensgemäß als Behandlungsräume (5a, 5b, 5c und 5d) dienen. Die Elektroden der Vorrichtung sind
wiederum mit einer Wechselspannungsversorgung 9 verbunden.
In der Zeichnung nach Fig. 3 sind die isolierten Elektroden mit den Bestandteilen 3 und 4 nur an einem
Wabenteil ausgewiesen, da die anderen gleichartig aufgebaut sind und sich dies entsprechend wiederholt.
In der Ausführung nach Fig. 3 ist die Wabenstruktur der porösen Elektrode 6 so geordnet, daß ein zentraler
hohler Quader gebildet wird, an dessen Seitenflächen die vier benachbarten angrenzen.
Verfahrensgemäß wird das Abgas in den in der zentralen Wabe ausgebildeten Raum, der als Behandlungs
raum 5 gestaltet ist, eingeleitet. Das Gas ist hier einer ersten Plasmabehandlung ausgesetzt und strömt durch die
poröse Elektrodenwand in die vier benachbarten Waben mit ihren gleichfalls vorhandenen Behandlungsräumen
5a, 5b, 5c und 5d, in denen eine zweite Behandlung erfolgt. Das im zweiten Schritt behandelte Gas strömt durch
den jeweiligen Behandlungsraum hindurch und über die anderen drei Wände nach außen, wo es über ein nicht
näher eingezeichnetes Gehäuse und einen geeigneten Gasauslaß an die Umgebung abgegeben wird. Zur
Srömungsführung ist der zentrale Behandlungsraum 5 an einem Ende verschlossen und das Gas strömt von dem
anderen Ende ein, oder das Gas strömt von beiden Enden ein und danach durch die Seitenwände in die
benachbarten Behandlungsräume. Die benachbarten Behandlungsräume 5a, 5b, 5c und 5d zur zweiten Behandlung
können ihrerseits an beiden Enden verschlossen sein, so daß das Gas durch ihre anderen drei Wände abströmt. Es
ist auch möglich, daß die Behandlungsräume 5a, 5b, 5c und 5d an einem oder beiden Enden geöffnet sind, so daß
das behandelte Gas dadurch abströmt.
Durch die nach Fig. 3 beschriebene Anodnung erfolgt eine Zweifachbehandlung des Abgases, aber ebenso eine
vorteilhafte Mehrfachberuhigung des Gasstromes immer beim Eintritt in die poröse Elektrodenwand und beim
Austritt aus dieser. Ferner hat es sich dabei als Vorteil erwiesen, daß im zweiten Behandlungsabschnitt eine
Absenkung hoher Druckspitzen erfolgt.
Es sind weitere Ausführungsformen realisierbar, ohne dadurch den Charakter der Erfindung zu verändern. So
lassen sich zu vorbeschriebener Vorrichtung nach Fig. 3 um die fünf erfindungsgemäß aufgebauten
Behandlungsräume weitere anordnen, in denen eine Behandlung erfolgt bzw. durch die das Gas nach außen tritt.
Das Gas strömt dabei durch mehrere nebeneinander angeordnete Behandlungsräume und durch mehrere poröse
Elektrodenwände.
Für größere Gasdurchsätze können wieder mehrere beschriebene Ausführungen strömungsmäßig parallel
geschaltet sein.
Es können weiterhin unterschiedliche Abfolgen zwischen mehreren einströmenden und ausströmenden
Behandlungsräumen gewählt werden, indem wiederum eine Wabenstruktur ausgebidet ist, und jede zweite Wabe
als einströmender Behandlungsraum dient, während die jeweis benachbarten als ausströmende Behandlungsräume
dienen. Von Zeile zu Zeile kann dieses Prinzip um eine Funktionseinheit verschoben sein.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Zersetzung von giftigen Schadstoffen in Abgasen von Verbrennungsprozessen bei der das
Abgas durch mindestens einen nach dem Prinzip der dielektrisch behinderten Entladung arbeitenden
Behandlungsraum 5 geleitet wird mit einer Anordnung aus wenigstens zwei Elektroden, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Elektrode als eine gasdurchlässige poröse Elektrode (6) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Elektrode 6 aus einem elektrisch
leitfähigen Material besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Elektrode aus reaktions
verbundenem SiC besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode 6 aus zwei Bestandteilen besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Bestandteile der Elektrode 6 auf der
zum Behandlungsraum zugewandten Seite ein elektrisch nicht leitendes Material 6a ist und auf der zum
Behandlungsraum abgewandten Seite ein elektrisch leitendes Material 6b ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialien 6a und 6b porös sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialien 6a und 6b aus
unterschiedlich dotiertem SiC bestehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material 6b nicht porös ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Material 6b für den Gasdurchtritt als eine
gitter- oder lochförmige Struktur ausgeformt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Elektrode auf der dem
Behandlungsraum zugewandten Seite mit einem Material belegt ist, das katalytische Eigenschaften aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine poröse Elektrode 6 mindestens einen
Behandlungsraum 5 von mindestens einem benachbarten oder umgebenden Gasraum 7 trennt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen des Gasraumes 7 größer als das
des Behandlungsraumes 5 ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände des Gasraumes 7 mit einem Material
belegt sind und/oder der Innenraum des Gasraumes 7 mit einer geeigneten Schüttung dieses Materials versehen
ist, das katalytische Eigenschaften aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum des Gasraumes 7 mit einer
geeigneten Schüttung eines Oxidationsmittels, beispielsweise Kohlenstoffgranulat, versehen ist.
15. Verfahren zur Zersetzung von giftigen Schadstoffen in Abgasen von Verbrennungsprozessen mit einer nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14 aufgebauten Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Abgas zuerst in mindestens einen Behandlungsraum 5 einströmen läßt, dort durch eine geeignete Wechsel
spannungsversorgung 9 einer Plasmabehandlung unterzieht und dabei durch eine poröse Elektrode 6 in
mindestens einen Gasraum 7 weiterströmen läßt.
16. Verfahren zur Zersetzung von giftigen Schadstoffen in Abgasen von Verbrennungsprozessen mit einer nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14 aufgebauten Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Abgas durch mindestens zwei benachbarte Behandlungsräume 5 und 5a strömen läßt, wobei der Übertritt von dem
einen zum anderen Behandlungsraum durch eine gemeinsame Wand erfolgt, die als poröse Elektrode ausgebildet
ist.
17. Verfahren zur Zersetzung von giftigen Schadstoffen in Abgasen von Verbrennungsprozessen mit einer nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14 aufgebauten Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Abgas zuerst in mindestens einen Gasraum 7 einströmen läßt, sich dort verteilen läßt und dabei durch eine poröse
Elektrode 6 in mindestens einen Behandlungsraum 5 weiterströmen läßt.
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