DE19716151C1 - Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät für strömende Medien - Google Patents
Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät für strömende MedienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät für strömende
Medien, mit einem Meßrohr, mit einem der Erzeugung eines zumindest im wesentli
chen senkrecht zur Meßrohrachse verlaufenden Magnetfeldes dienenden Magneten,
mit mindestens zwei entlang einer zumindest im wesentlichen senkrecht zur Meß
rohrachse und zur Magnetfeldrichtung verlaufenden Verbindungslinie angeordneten
Meßelektroden, mit mindestens einer Bezugselektrode und mit einem über Meßelek
trodenanschlüsse mit den Meßelektroden verbundenen, der Verstärkung der an den
Meßelektroden anliegenden Meßspannung dienenden, einen Bezugspotentialan
schluß aufweisenden Differenzverstärker. Die Erfindung betrifft auch ein Durchfluß
meßgerät der beschriebenen Art, bei dem keine Bezugselektrode vorgesehen ist.
Das grundlegende Prinzip des magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerätes für strö
mende Medien geht bereits auf Faraday zurück, der im Jahre 1832 vorgeschlagen hat,
das Prinzip der elektrodynamischen Induktion zur Strömungsgeschwindigkeitsmes
sung anzuwenden. Nach dem Faraday'schen Induktionsgesetz entsteht in einem
strömenden Medium, welches Ladungsträger mit sich führt und durch ein Magnetfeld
fließt, eine elektrische Feldstärke senkrecht zur Strömungsrichtung und zum Magnet
feld. Dieses Gesetz wird bei einem magnetisch-induktiven Durchflußmesser dadurch
genutzt, daß ein Magnet, regelmäßig bestehend aus zwei Magnetspulen, ein Magnet
feld senkrecht zur Strömungsrichtung in dem Meßrohr erzeugt. Innerhalb dieses Ma
gnetfeldes liefert jedes sich durch das Magnetfeld bewegende Volumenelement des
strömenden Mediums mit der in diesem Volumenelement entstehenden Feldstärke
einen Beitrag zu der über die Meßelektroden abgegriffenen Meßspannung. Die
Meßelektroden werden bei den bekannten magnetisch-induktiven Durchflußmeßge
räten so ausgeführt, daß sie entweder galvanisch oder kapazitiv mit dem strömenden
Medium gekoppelt sind. Ein besonderes Merkmal der magnetisch-induktiven Durch
flußmeßgeräte ist die Proportionalität zwischen der Meßspannung und der über den
Querschnitt des Rohres gemittelten Strömungsgeschwindigkeit des Mediums, d. h.
zwischen Meßspannung und Volumenstrom.
Bei dem bekannten magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerät, von dem die Erfin
dung ausgeht und das beispielsweise aus der EP 0 027 181 A2 bekannt ist, wird die
zwischen den Meßelektroden auftretende Meßspannung über elektronische Diffe
renzverstärker verstärkt, wobei die Differenzverstärker gegenüber einem Bezugspo
tential arbeiten, welches üblicherweise dem Erdpotential entspricht. Zu diesem
Zweck ist der Bezugspotentialanschluß der Differenzverstärker direkt mit einem übli
cherweise auf Erdpotential liegenden Potentialausgleich verbunden. Gleichzeitig ist
auch das strömende Medium über Bezugspotentialringe oder Bezugspotentialelek
troden mit dem Potentialausgleich verbunden, so daß auch das strömende Medium
auf Bezugspotential liegt. Da das Bezugspotential üblicherweise das Erdpotential ist,
werden üblicherweise die Bezugspotentialringe als Erdungsringe und die Bezugspo
tentialelektroden als Erdungselektroden bezeichnet; diese Terminologie wird auch im
folgenden verwendet.
Das Meßrohr eines magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerätes ist im Bereich der
Meßelektroden stets isolierend ausgeführt. Außerhalb dieses Bereiches sind im Stand
der Technik regelmäßig Erdungsringe angebracht, die ringförmig mit dem strömenden
Medium in elektrischen Kontakt stehen. Diese Erdungsringe werden mit dem bereits
erwähnten Potentialausgleich verbunden, so daß das Potential des strömenden Medi
ums damit auf Bezugspotential, üblicherweise Erdpotential liegt. Beim Einsatz eines
magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerätes im industriellen Bereich treten häufig
hohe Ströme zwischen den Erdungsringen und dem Potentialausgleich auf, insbe
sondere aufgrund induktiver Einkopplungen. Die Erdungsringe müssen eine hohe
chemische Resistenz aufweisen und verursachen daher bei größeren Nennweiten
entsprechend hohe Kosten. Die Kosten für die Erdungsringe können dabei durchaus
die Gesamtkosten für die restlichen Bauteile des magnetisch-induktiven Durchfluß
meßgerätes erreichen. Zudem sollten für die Meßelektroden und die Erdungsringe
stets übereinstimmende Materialien eingesetzt werden, da es sonst zu elektrochemi
schen Reaktionen kommen kann, die eine Messung der Durchflußgeschwindigkeit
stark beeinträchtigen. Schließlich sind die Erdungsringe auch dahingehend proble
matisch, da durch ihren Einsatz zusätzlich mögliche Leckagestellen entstehen.
Um den Materialeinsatz, der mit den Potentialausgleichsmaßnahmen verbunden ist,
gering zu halten, ist es aus der JP 6-117.892 A und der US 3,491,593 auch bekannt,
statt Erdungsringe mindestens eine Erdungselektrode einzusetzen. Diese Erdungs
elektroden werden im Bereich des isolierten Meßrohres ähnlich den Meßelektroden
angebracht. Die Erdungselektroden können in diesem Fall relativ problemlos aus dem
selben Material hergestellt werden, aus dem auch die Meßelektroden hergestellt sind,
so daß im Ergebnis zwischen den Meßelektroden und den Erdungselektroden keine
elektrochemischen Reaktionen auftreten. Auch hier entsteht jedoch wieder minde
stens eine zusätzliche mögliche Leckagestelle. Bei Potentialdifferenzen zwischen
dem strömenden Medium und dem Potentialausgleich können auch hier hohe elektri
sche Ströme auftreten, durch die sich die Erdungselektroden in einem elektrolyti
schen Prozeß auflösen, so daß ein Leck im Meßrohr entstehen würde.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein magnetisch-induktives Durch
flußmeßgerät für strömende Medien zur Verfügung zu stellen, welches deutlich gerin
gere Anforderungen an die Maßnahmen zur Herstellung eines Bezugspotentials stellt.
Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe ist bei dem eingangs beschriebenen
magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerät, bei dem eine Bezugselektrode vorhanden
ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bezugspotentialanschluß des Differenz
verstärkers nur mit der Bezugselektrode und die Bezugselektrode nur mit dem Be
zugspotentialanschluß des Differenzverstärkers verbunden ist und daß der Differenz
verstärker nicht mit einem Potentialausgleich verbunden ist. Bei dem eingangs be
schriebenen magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerät, bei dem eine Bezugselektro
de nicht vorhanden ist, ist die zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß der
Bezugspotentialanschluß des Differenzverstärkers nur mit mindestens einer Meßelek
trode verbunden ist und daß der Differenzverstärker nicht mit einem Potentialaus
gleich verbunden ist. In beiden Fällen kann es sich bei dem Potentialausgleich um
einen solchen handeln, der, wie üblich auf Erdpotential liegt.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist gewährleistet, daß der Differenzver
stärker gegenüber dem Potential des strömenden Mediums als Bezugspotential arbei
tet, das Potential des strömenden Mediums jedoch nicht zwingend - durch die Ver
bindung mit einem Potentialausgleich - auf einem allgemeinen Bezugspotential, ins
besondere nicht auf Erdpotential liegen muß. Somit ist einerseits gewährleistet, daß
der Differenzverstärker, vorausgesetzt er ist ausreichend spannungsfest ausgeführt,
sauber, ohne hohe Gleichtaktspannungen arbeiten kann, und andererseits sicherge
stellt, daß keine hohen Ströme zwischen dem strömenden Medium und dem z. B. auf
Erdpotential liegenden Potentialausgleich abgeleitet werden müssen. Auftretende Po
tentialschwankungen des strömenden Mediums werden bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung, nicht abgeleitet, sondern dem Differenzverstärker über seinen Be
zugspotentialanschluß als Bezugspotential zur Verfügung gestellt, so daß dieser die
an seinen Meßelektrodenanschlüssen anliegenden Potentiale relativ zueinander und,
in definiertem Abstand zum Potential des strömenden Mediums verstärken kann.
Bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen magnetisch-induktiven Durchfluß
meßgerätes, bei der eine - besondere - Bezugselektrode nicht vorhanden ist, ist vor
zugsweise der Bezugspotentialanschluß des Differenzverstärkers mit beiden Meß
elektroden über jeweils einen Widerstand verbunden.
Durch diese Anordnung zweier möglichst identischer Widerstände ist gewährleistet,
daß am Bezugspotentialanschluß des Differenzverstärkers das gemittelte Potential des
strömenden Mediums anliegt. Da bei einem magnetisch-induktiven Durchflußmeßge
rät die Signalquelle in Form der Meßelektroden hochohmig ist, ist die Anordnung der
Widerstände vorteilhaft, um zu gewährleisten, daß am Differenzverstärker noch eine
verwertbare Meßspannung anliegt.
Durch die bei der zuvor erläuterten Ausgestaltung der Erfindung fehlende direkte
niederohmige elektrische Verbindung, zwischen dem strömenden Medium und dem
auf Erdpotential liegenden Potentialausgleich können Störspannungen zwischen
dem strömenden Medium und dem Potentialausgleich entstehen. Diese Störspannun
gen sollten möglichst nicht über dem Differenzverstärker, sondern über der Kapazität
zwischen dem Bezugspotentialanschluß des Differenzverstärkers und dem Potential
ausgleich abfallen. Dieser erwünschte Abfall ist dadurch gewährleistet, daß die Ka
pazität zwischen dem Bezugspotentialanschluß des Differenzverstärkers und dem Po
tentialausgleich, in der Regel dem Erdpotential, möglichst gering ist.
Zur Gewährleistung einer hohen Meßgenauigkeit ist bei einem erfindungsgemäß aus
gestalteten magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerät weiter vorteilhaft, wenn der
Differenzverstärker einen den Eingangswiderstand zwischen den Meßelektrodenan
schlüssen und dem Bezugspotentialanschluß mindestens um den Faktor 5 überstei
genden Eingangswiderstand zwischen den Meßelektrodenanschlüssen aufweist.
Insbesondere dann, wenn der Bezugspotentialanschluß des Differenzverstärkers mit
mindestens einer der Meßelektroden verbunden ist, sollte der Eingangswiderstand
zwischen den Meßelektrodenanschlüssen und dem Bezugspotentialanschluß gegen
über dem Eingangswiderstand zwischen den Meßelektrodenanschlüssen so klein wie
möglich sein. Die Erhöhung der Meßgenauigkeit ergibt sich dabei aus der bereits er
wähnten Tatsache, daß die Meßelektroden eine hochohmige Signalquelle darstellen.
Zur Verwirklichung eines besonders hohen Eingangswiderstandes zwischen den
Meßelektrodenanschlüssen und eines niedrigen Eingangswiderstandes zwischen den
Meßelektrodenanschlüssen und dem Bezugspotentialanschluß ist der Differenzver
stärker dadurch gekennzeichnet, daß dieser zwei jeweils mit ihren nicht-invertieren
den Eingängen mit einem der Meßelektrodenanschlüsse verbundene Operationsver
stärker, jeweils zwei zwischen die Meßelektrodenanschlüsse und den Bezugspoten
tialanschluß geschaltete Gleichtakteingangswiderstände, jeweils einen zwischen die
Ausgänge der Operationsverstärker und den jeweiligen Mittelabgriff der Gleichtakt
eingangswiderstände geschalteten Mitkopplungswiderstand, jeweils einen zwischen
die Ausgänge der Operationsverstärker und die invertierenden Eingänge der Opera
tionsverstärker geschalteten Verstärkungserhöhungswiderstand und mindestens
einen zwischen die invertierenden Eingänge der Operationsverstärker geschalteten
Verstärkungsbegrenzungswiderstand aufweist. Vorzugsweise ist dabei die Differenz
verstärkung der Operationsverstärker größer ist als ihre Gleichtaktverstärkung.
Dadurch, daß jeweils der mit einem der Meßelektrodenanschlüsse verbundene
Gleichtakteingangswiderstand einen deutlich höheren Widerstand aufweist als der
mit dem Bezugspotentialanschluß verbundene Gleichtakteingangswiderstand, ent
spricht der Eingangswiderstand des Differenzverstärkers zwischen den Meßelektro
denanschlüssen und dem Bezugspotentialanschluß im wesentlichen dem Widerstand
des mit einem der Meßelektrodenanschlüsse verbundenen Gleichtakteingangswider
stands. Diese jeweils mit einem der Meßelektrodenanschlüsse verbundenen Gleich
takteingangswiderstände werden dabei über den jeweils zugeordneten Mitkopp
lungswiderstand und den mit dem Bezugspotentialanschluß verbundenen Gleich
takteingangswiderstand gebootstrappt.
Zur Kompensation von Toleranzen zwischen den Werten der einzelnen Widerstände
ist es vorteilhaft, daß zwischen den Mittelabgriff der Gleichtakteingangswiderstände
und dem Bezugspotentialanschluß jeweils ein Kompensationswiderstand geschaltet
ist. Mit Hilfe dieses Kompensationswiderstandes lassen sich bei geeigneter Dimen
sionierung die Toleranzen kompensieren.
Die bereits erwähnten Toleranzen bei den im Differenzverstärker eingesetzten Wider
ständen können zu einer Asymmetrie des Differenzverstärkers führen. Zur Verringe
rung dieser Asymmetrie ist vor den Bezugspotentialanschluß ein Symmetrisierungswi
derstand geschaltet. Dieser Symmetrisierungswiderstand beeinflußt ausschließlich den
Eingangswiderstand zwischen den Meßelektrodenanschlüssen und dem Bezugspo
tentialanschluß des Differenzverstärkers.
Schließlich erfährt der in einem erfindungsgemäßen magnetisch-induktiven Durch
flußmeßgerät eingesetzte Differenzverstärker eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
dadurch, daß zumindest die niederohmigen Gleichtakteingangswiderstände, die Mitt
kopplungswiderstände, die Verstärkungserhöhungswiderstände und der Verstär
kungsbegrenzungswiderstand auf mindestens einem Substrat in Dünnfilmtechnik
ausgeführt sind. Die mit dieser Technik realisierbaren geringen Toleranzen im Promil
lebereich ermöglichen im Ergebnis die Realisierung des erwünschten sehr hohen Ein
gangswiderstandes zwischen den Meßelektrodenanschlüssen.
Im einzelnen gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, das erfindungsgemäße magne
tisch-induktive Durchflußmeßgerät auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird
verwiesen einerseits auf die den Patentansprüchen 1 und 2 nachgeordneten Patent
ansprüche, andererseits auf die Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispie
len in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 schematisch ein aus dem Stand der Technik bekanntes magnetisch-in
duktives Durchflußmeßgerät,
Fig. 2 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerätes,
Fig. 3 schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerätes,
Fig. 4 ein Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels eines Differenzverstär
kers zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen magnetisch-induktiven
Durchflußmeßgerät, und
Fig. 5 ein Schaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Differenzver
stärkers zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen magnetisch-indukti
ven Durchflußmeßgerät.
In Fig. 1 ist dargestellt ein aus dem Stand der Technik bekanntes magnetisch-indukti
ves Durchflußmeßgerät für strömende Medien, mit einem Meßrohr 1, Dichtungen 2
zum Anschluß des Meßrohrs 1 an ein umgebendes, nicht dargestelltes Rohrleitungs
system, einem nicht dargestellten, der Erzeugung eines senkrecht zur Meßrohrachse
verlaufenden Magnetfeldes dienenden Magneten, zwei entlang einer senkrecht zur
Meßrohrachse und zur Magnetfeldrichtung verlaufenden Verbindungslinie angeord
nete Meßelektroden 3, einer Bezugselektrode 4 und einem über Meßelektrodenan
schlüsse 5 mit den Meßelektroden 3 verbundenen, der Verstärkung der an den Meß
elektroden 3 anliegenden Meßspannung dienenden Differenzverstärker 6. Weiter ist
in Fig. 1 eine in der Regel mit dem magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerät ver
bundene weiterverarbeitende Elektronik 7 mit einem oder mehreren Ausgangsan
schlüssen 8, einem oder mehreren Versorgungsanschlüssen 9 und einem Potentialaus
gleichsanschluß 10 dargestellt. Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten ma
gnetisch-induktiven Durchflußmeßgerät sind die Bezugselektrode 4, der Potential
ausgleichsanschluß 10 der Elektronik 7 und der Bezugspotentialanschluß 11 des Dif
ferenzverstärkers 6 mit einem auf Erdpotential liegenden Potentialausgleich 12 ver
bunden. Somit wird bei dem aus dem Stand der Technik bekannten magnetisch-in
duktiven Durchflußmeßgerät das Potential des strömenden Mediums stets auf Erdpo
tential gehalten. Da gerade im industriellen Bereich häufig starke elektromagnetische
Felder in der Umgebung, eines magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerätes auftreten,
erreicht der zwischen der Bezugselektrode 4 und dem Potentialausgleich 12 fließende
Strom ganz erhebliche Werte, die zu einer starken elektrochemischen Belastung, der
Bezugselektrode 4 führen.
Demgegenüber ist in der Fig. 2 ein erfindungsgemäß ausgestaltetes magnetisch-in
duktives Durchflußmeßgerät für strömende Medien dargestellt, bei dem die überein
stimmenden Bauteile mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen sind.
Erfindungsgemäß ist das in Fig. 2 dargestellte erste Ausführungsbeispiel eines ma
gnetisch-induktiven Durchflußmeßgerätes dadurch ausgestaltet, daß der Bezugspo
tentialanschluß 11 des Differenzverstärkers 6 nur mit der Bezugselektrode 4 und die
Bezugselektrode 4 nur mit dem Bezugspotentialanschluß 11 des Differenzverstärkers
6 verbunden ist und daß der Differenzverstärker 6 nicht mit einem Potentialausgleich
verbunden ist, insbesondere also gegenüber dem Erdpotential potentialmäßig ge
trennt ausgeführt ist. Im Ausführungsbeispiel ist dazu der Differenzverstärker 6 nur
über Optokoppler 13, 14 mit der Elektronik 7 verbunden. Selbstverständlich kann die
elektrische Potentialtrennung, alternativ auch beispielsweise über Transformatoren er
folgen. Da bei dem in Fig. 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerätes die Bezugselektrode 4
ausschließlich mit dem Bezugspotentialanschluß 11 des Differenzverstärkers 6 ver
bunden ist, fließen über die Bezugselektrode 4 lediglich sehr geringe, im wesentlichen
durch den Differenzverstärker 6 bestimmte Ströme. Entsprechend ist die Bezugselek
trode 4 nur einer geringen elektrochemischen Belastung unterworfen. Im Ergebnis
kann also die Bezugselektrode 4 aus einem kostengünstigen, chemisch deutlich we
niger als im Stand der Technik notwendig belastbaren Material bestehen.
Das in Fig. 3 der Zeichnung dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerätes unterscheidet sich von
dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, daß eine besondere Bezugselektrode nicht
vorhanden ist und der Bezugspotentialanschluß 11 des Differenzverstärkers 6 mit
beiden Meßelektroden 3 über jeweils einen Widerstand 15, 16 verbunden ist. Es ent
stehen dabei durch die fehlende niederohmige elektrische Verbindung zwischen dem
strömenden Medium und dem Potentialausgleich 12 Störspannungen, die möglichst
nicht über dem Differenzverstärker 6, sondern über der Kapazität 17 zwischen dem
Bezugspotentialanschluß 11 des Differenzverstärkers 6 und dem Potentialausgleich
12 abfallen sollten. Entsprechend ist die angedeutete Kapazität 17 so gering wie
möglich zu halten. Außerdem muß der Eingangswiderstand des Differenzverstärkers 6
zwischen den Meßelektrodenanschlüssen 5 und dem Bezugspotentialanschluß 11 so
klein wie möglich und der Eingangswiderstand zwischen den Meßelektrodenan
schlüssen 5 so groß wie möglich sein.
Ein erstes Ausführungsbeispiel eines geeigneten Differenzverstärkers 6 zum Einsatz
in einem erfindungsgemäßen magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerät ist in Fig. 4
dargestellt. Der Differenzverstärker 6 weist auf zwei jeweils mit ihren nicht-invertie
renden Eingängen mit einem der Meßelektrodenanschlüsse 5 verbundene Operati
onsverstärker 18, jeweils zwei zwischen die Meßelektrodenanschlüsse 5 und den Be
zugspotentialanschluß 11 geschaltete Gleichtakteingangswiderstände 19, 20, jeweils
einen zwischen die Ausgänge der Operationsverstärker 18 und den jeweiligen Mit
telabgriff der Gleichtakteingangswiderstände 19, 20 geschalteten Mitkopplungswi
derstand 21, jeweils einen zwischen die Ausgänge der Opertionsverstärker 18 und die
invertierenden Eingänge der Opertionsverstärker 18 geschalteten Verstärkungserhö
hungswiderstand 22 und zwei zwischen die invertierenden Eingänge der Opertions
verstärker 18 geschaltete Verstärkungsbegrenzungswiderstände 23. Aus der be
schriebenen Schaltung für den Differenzverstärker 6 ergibt sich, daß die Operations
verstärker 18 mit einer Gleichtaktverstärkung von vcm = 1 und einer Differenzver
stärkung von
vdm = (R22 + R23)/R23 Gl. 1
geschaltet sind. Hierbei muß die Differenzverstärkung größer als die Gleichtaktver
stärkung dimensioniert werden,
vdm < vcm Gl. 2
Der Eingangswiderstand des Differenzverstärkers 6 zwischen den Meßelektrodenan
schlüssen 5 und dem Bezugspotentialanschluß 11 entspricht im wesentlichen dem
Widerstand des Gleichtakteingangswiderstandes 20, der über den Gleichtaktein
uanuswiderstand 19 und den Mitkopplungswiderstand 21 gebootstrappt wird. Dabei
ist der Gleichtakteingangswiderstand 19 wesentlich niederohmiger als der Gleichtak
teingangswiderstand 20. Der zusätzlich zwischen dem Mittelabgriff der Gleichtakt
eingangswiderstände 19, 20 und den Bezugspotentialanschluß 11 geschaltete Kom
pensationswiderstand 24 dient lediglich der Kompensation von Toleranzen.
Bei der beschriebenen Schaltung für den Differenzverstärker 6 gilt für den Ein
gangswiderstand zwischen den Meßelektrodenanschlüssen 5 folgende Gleichung:
Rdiff = 2.R20/{1 - [(R22 + R23)/R22.R19/(R21 + R19)]} Gl. 3
Für R22/R23 = R21/R19 wird der Eingangswiderstand zwischen den Meßelektroden
anschlüssen 5 sehr groß; er ist nur durch die Widerstandstoleranzen bestimmt. Bei
geeigneter Dimensionierung läßt sich der Eingangswiderstand zwischen den Meß
elektrodenanschlüssen 5 auf den bis zu 100-fachen Widerstand des Gleichtaktein
gangswiderstandes 20 erhöhen. Demgegenüber gilt für den Eingangswiderstand
zwischen den Meßelektrodenanschlüssen 5 und dem Bezugspotentialanschluß 11
Rcom = 0,5.(R20 + R19) Gl. 4
In Fig. 5 ist schließlich ein zweites Ausführungsbeispiel eines Differenzverstärkers 6
zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen magnetisch-induktiven Durchflußmeßgerät
dargestellt. Zusätzlich zu den Bauteilen, die zu dem Differenzverstärker 6 nach Fig. 4
gehören, ist bei dem in Fig. 5 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel eines Diffe
renzverstärkers 6 lediglich ein Symmetrisierungswiderstand 25 vor den Bezugspo
tentialanschluß 11 geschaltet, so daß die Empfindlichkeit des Differenzverstärkers 6
gegenüber durch Widerstandstoleranzen bedingte Unsymmetrien reduziert ist. Für
den Eingangswiderstand zwischen den Meßelektrodenanschlüssen 5 gilt weiterhin
Gleichung 3, während für den Eingangswiderstand zwischen den Meßelektrodenan
schlüssen 5 und dem Bezugspotentialanschluß 11 nunmehr gilt
Rcom = 0,5.(R20 + R19 + 2.R25) Gl. 5
Claims (11)
1. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät für strömende Medien, mit einem Meß
rohr (1), mit einem der Erzeugung eines zumindest im wesentlichen senkrecht zur
Meßrohrachse verlaufenden Magnetfeldes dienenden Magneten, mit mindestens
zwei entlang einer, zumindest im wesentlichen senkrecht zur Meßrohrachse und zur
Magnetfeldrichtung verlaufenden Verbindungslinie angeordneten Meßelektroden
(3), mit einer Bezugselektrode (4) und mit einem über Meßelektrodenanschlüsse (5)
mit den Meßelektroden (3) verbundenen, der Verstärkung der an den Meßelektroden
(3) anliegenden Meßspannung dienenden, einen Bezugspotentialanschluß (11) auf
weisenden Differenzverstärker (6), dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugspoten
tialanschluß (11) des Differenzverstärkers (6) nur mit der Bezugselektrode (4) und die
Bezugselektrode (4) nur mit dem Bezugspotentialanschluß (11) des Differenzverstär
kers (6) verbunden ist und daß der Differenzverstärker (6) nicht mit einem Potential
ausgleich verbunden ist.
2. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät für strömende Medien, mit einem Meß
rohr (1), mit einem der Erzeugung eines zumindest im wesentlichen senkrecht zur
Meßrohrachse verlaufenden Magnetfeldes dienenden Magneten, mit mindestens
zwei entlang einer, zumindest im wesentlichen senkrecht zur Meßrohrachse und zur
Magnetfeldrichtung verlaufenden Verbindungslinie angeordneten Meßelektroden (3)
und mit einem über Meßelektrodenanschlüsse (5) mit den Meßelektroden (3) verbun
denen, der Verstärkung der an den Meßelektroden (3) anliegenden Meßspannung
dienenden, einen Bezugspotentialanschluß (11) aufweisenden Differenzverstärker (6),
dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugspotentialanschluß (11) des Differenzver
stärkers (6) nur mit mindestens einer Meßelektrode (3) verbunden ist und daß der Dif
ferenzverstärker (6) nicht mit einem Potentialausgleich verbunden ist.
3. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bezugspotentialanschluß (11) des Differenzverstärkers (6) mit bei
den Meßelektroden (3) über jeweils einen Widerstand (15, 16) verbunden ist.
4. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kapazität (17) zwischen dem Bezugspotentialanschluß (11)
und einem Potentialausgleich möglichst gering ist.
5. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Differenzverstärker (6) einen den Eingangswider
stand zwischen den Meßelektrodenanschlüssen (5) und dem Bezugspotentialan
schluß (11) mindestens um den Faktor 5 übersteigenden Eingangswiderstand zwi
schen den Meßelektrodenanschlüssen (5) aufweist.
6. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Differenzverstärker (6) zwei jeweils mit ihren nicht
invertierenden Eingängen mit einem der Meßelektrodenanschlüsse (5) verbundenen
Operationsverstärker (18), jeweils zwei zwischen die Meßelektrodenanschlüsse (5)
und den Bezugspotentialanschluß (11) geschaltete Gleichtakteingangswiderstände
(19, 20), jeweils einen zwischen die Ausgänge der Opertionsverstärker (18) und den
jeweiligen Mittelabgriff der Gleichtakteingangswiderstände (19, 20) geschalteten
Mitkopplungswiderstand (21), jeweils einen zwischen die Ausgänge der Operations
verstärker (18) und die invertierenden Eingänge der Operationsverstärker geschalte
ten Verstärkungserhöhungswiderstand (22) und mindestens einen zwischen die in
vertierenden Eingänge der Operationsverstärker (18) geschalteten Verstärkungsbe
grenzungswiderstand (23) aufweist.
7. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Differenzverstärkung der Operationsverstärker (18) größer ist als
ihre Gleichtaktverstärkung.
8. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeweils der mit einem der Meßelektrodenanschlüsse (5) verbun
dene Gleichtakteingangswiderstand (20) einen deutlich höheren Widerstand auf
weist als der mit dem Bezugspotentialanschluß (11) verbundene Gleichtaktein
gangswiderstand (19).
9. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen den Mittelabgriff der Gleichtakteingangswider
stände (19, 20) und den Bezugspotentialanschluß (11) jeweils ein Kompensationswi
derstand (24) geschaltet ist.
10. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß vor den Bezugspotentialanschluß (11) ein Symmetrisie
rungswiderstand (25) geschaltet ist.
11. Magnetisch-induktives Durchflußmeßgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die niederohmigen Gleichtakteingangswi
derstände (19), die Mitkopplungswiderstände (21), die Verstärkungserhöhungswider
stände (22) und der Verstärkungsbegrenzungswiderstand (23) auf mindestens einem
Substrat in Dünnfilmtechnik ausgeführt sind.
Priority Applications (5)
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