DE19714444C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Belichten von fotografischem Kopiermaterial mittels einer Elektronenstrahl-Wandlerröhre - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Belichten von fotografischem Kopiermaterial mittels einer Elektronenstrahl-WandlerröhreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft in erster Linie ein Verfahren zum Belichten von
fotografischem Kopiermaterial mittels einer Elektronenstrahl-Wandlerröhre
(Oberbegriff des Patentanspruchs 1). Weiterhin betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zum Belichten von fotografischem Kopiermaterial mittels einer
Elektronenstrahl-Wandlerröhre, bei der in den Strahlengang ein Objektiv, eine
Blende und ein Farbfilter einbringbar sind (Oberbegriff des Patentanspruchs 4).
In der Regel wird der belichtete Film in einer Annahmestelle für Fotoarbeiten zur
Entwicklung und Herstellung von Papierbildern abgegeben. Von hier gelangen
die Filme dann zu einem Fotolabor, wo die Negativulme entwickelt und je
gelungener Aufnahme ein Papierbild hergestellt wird. Anschließend werden die
Abzüge samt ihrer Negative in Photolabortaschen gesteckt und die Kosten des
Auftrags berechnet. Das Fotolabor liefert die fertigen Bilder zusammen mit den
Negativen wieder bei den Annahmestellen ab und von dort werden die Bilder
dann vom Kunden abgeholt.
In jüngster Zeit finden zunehmend sogenannte "Minilabs" breite Anwendung. Die
eigentliche phototechnische Tätigkeit geschieht hier räumlich direkt in der Film-/
Bild-Annahmestelle. Bis auf einige Details (z. B. Einzelfilm statt
Rollenbelichtung) ist die Vorgehensweise jedoch prinzipiell identisch wie bei der
(Groß-) Laborverarbeitung. Dies gilt insbesondere für Logistik und Handling-
Probleme.
Das im Fotolabor zu entwickelnde Filmmaterial besteht beim Schwarzweißfilm
aus einem meist sehr dünnen Träger, für den Nitrocellulose, Acetylcellulose oder
Metall verwendet wird. Das fotografische Bild entsteht dadurch, daß die vom
abzubildenden Gegenstand oder Objekt ausgehenden Lichtstrahlen durch das
Linsensystem der Aufnahmekamera auf die lichtempfindliche Schicht des Films
geleitet werden. Jeder Lichtstrahl stößt dort, wo er auf den Film trifft, auf
Silberbromid-Kriställchen, die dabei aktiviert werden. Trifft beim späteren
Entwicklungsprozeß im Entwicklerbad die chemisch wirkende
Bildentwicklerlösung auf ein durch Belichtung aktiviertes Silberbromid-
Kriställchen, dann reduziert der Entwickler das betreffende Silberbromidkörnchen
und seine Umgebung zu schwarzem Silbermetall. Unbelichtetes Silberbromid
wird nicht reduziert und kann mit dem Fixierbad (einem Komplexlösemittel für
unbelichtetes Silberbromid) aus der Filmschicht herausgelöst werden.
Nach dem Auswaschen der Entwickler- und Fixierlösungen aus dem Film und
nach dem Trocknen liegt das Negativ vor (natürlich kann das Negativ darüber
hinaus durch Zwischenbäder, Zwischenbelichtung, Wärmebehandlung usw. noch
vielfältig beeinflußt werden). Belichtet man durch ein solches Negativ hindurch
das photographische Positivmaterial oder photographisches Papier, dann fällt
durch den dunklen Negativteil (z. B. Sonne) kein Licht auf das Photopapier; nur
durch die hellen Stellen hindurch kann das Photopapier belichtet werden. Die
belichteten Photopapierstellen werden beim Entwicklungsprozeß wieder dunkel,
die unbelichteten Stellen bleiben hell. Die hellen Schatten des Negativs werden
im Positiv dunkel, so wie es das Auge auch in Wirklichkeit gesehen hat, und
entsprechend wird die schwarze Sonne des Negativs im Positiv wieder hell.
Um die Handarbeit und die Durchlaufzeit für einen Kundenauftrag in
wirtschaftlicher Weise zu minimieren ist in der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 196 44 902.2-31 der Anmelderin ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Herstellung von Positivbildern beschrieben, bei dem alle auf
dem Filmstreifen befindlichen Bilder während des Filmstreifen-
Entwicklungsprozesses abgetastet und die Bilddaten abgespeichert und
ausschließlich aus den gespeicherten Bilddaten das Erstpositiv (Erstkopie) und
alle weiteren Positivbilder (Kopien) hergestellt werden. Hierzu ist am Ausgang
der Streifen-Filmentwicklungseinrichtung ein Abtaster für das Bild angeordnet
und die Abtastwerte werden einem Massenspeicher zugeführt, d. h. der
Filmstreifen wird bereits während des Prozesses der Filmentwicklung,
unmittelbar nach dem Trockenvorgang der Schicht, bildweise abgetastet. Von
Vorteil ist, daß auf überraschend einfache Art und Weise Fehlbedienungen durch
das Bedienungspersonal, die zu Störungen und/oder einer fehlerhaften
Weiterverarbeitung der Kopiervorlagen (beispielsweise fehlerhafte Belichtungen)
führen, zuverlässig vermieden werden. Bei der Erstkopie treten immer wieder
prinzipielle Fehlbelichtungen auf (z. B. aufgrund nicht optimaler
Belichtungsalgorithmen). Beim Verfahren gemäß der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 196 44 902.2-31 der Anmelderin müssen die
betroffenen Bilder des (Negativ-) Filmstreifens nicht extra einzeln herausgesucht
werden, um anschließend den gesamten fotografischen Kopierprozeß,
einschließlich aller Handlings-Tätigkeiten nochmals zu durchlaufen. Vor allem
werden für Nachbestellungen vom Kunden keine Negative mehr benötigt, da
schon bei der Herstellung des Erstpositivs das Negativ abgetastet und
abgespeichert wurde. Schräg oder verkehrt eingegebene Filmstreifen müssen
nicht mehr mühsam vom Trägerband abgelöst werden und es ist keine
Einrichtung erforderlich, um für das Abarbeiten eines Kundenauftrags überflüs
sige Filmstreifen (da von den auf ihnen enthaltenen Kopiervorlagen keine Bilder
gewünscht werden) automatisch auszusortieren. Dadurch, daß von den
gespeicherten Bildern das Erstpositiv und alle weiteren Positivbilder (Kopien)
hergestellt (z. B. ausgedruckt) werden, können viele zeitraubende Handgriffe
entfallen und durch die parallele Auftragsbearbeitung die Produktivität bei den
nachfolgenden Verarbeitungsstationen erhöht werden. Zudem werden alle
Alterungsprozesse des entwickelten Filmstreifens (z. B. Farbstoff-Ausbleichung
durch Lichteinwirkung und chemische Zersetzung) an der physikalisch
frühestmöglichen Stelle, nämlich direkt nach dem Austrocknen der Schicht an der
jeweiligen Bildposition, absolut minimiert.
Das Bündnis zwischen chemischer Fotografie und elektronischer
Bildverarbeitung wird die Fotografie der kommenden Jahre bestimmen, dabei
wird zunehmend die digitale Fotografie an Bedeutung gewinnen. Für den
Fotografen und das Labor sind die Vorzüge der elektronischen Bildtechniken, wie
schnelle Verfügbarkeit (elektronisch erzeugte Bilder lassen sich sofort auf jedem
Monitor oder Fernsehgerät anschauen), die Wiederholbarkeit (überspielen des
Bildes z. B. auf der Floppy), die Haltbarkeit elektronischer Aufnahmen (Farben),
die schnelle Übertragung (z. B. per Telefon), der geringe Platzbedarf (Video-
Floppy-Diskette kaum größer als Kleinbild-Diarahmen), die einfache
Vervielfältigung (auf Festplatte, Videoband, Bildplatte, DAT-Gerät überspielen),
die Kombination von Bild, Ton und Text sowie die gleichzeitige Aufzeichnung
von Bild und Ton (z. B. Photo-CD), die wahlweise Aufzeichnung von Steh- und
Laufbildern, die einfache Bildbearbeitung und die Möglichkeit Papierbild über
Videoprinter oder Thermodrucker auszugeben hierbei entscheidende Kriterien.
Die Vorzüge der elektronischen Bildtechnik werden auch im Fotolabor zur
Verbesserung der Abzüge intensiv genutzt. Printsysteme, die das gesamte
Negativ elektronisch abtasten, in digitale Impulse umwandeln und schließlich mit
einem Kathoden- beziehungsweise Laserstrahl auf Fotopapier schreiben, gehören
längst zum Alltag im Fotolabor. Beispiel hierfür ist das Agfa Digi-Print-system,
bei dem hauptsächlich gerahmte Diapositive im Kleinbildformat zunächst
gescannt werden, dann im Rechner aufbereitet und anschließend über den CRT-
Printer (cathode-ray tube) auf Colornegativpapier aufbelichtet werden, wobei
auch direkt von digitalen Bildquellen geprintet werden kann. Solche Systeme
haben den Vorzug, daß sich die in digitaler Form vorliegenden Bilddaten mit den
angeschlossenen Rechnersystemen über spezielle Software-Programme auf
Tastendruck optimieren lassen. Jeder Parameter einer Aufnahme kann in diesen
Systemen unabhängig voneinander verändert werden. Damit wird schon ein
gravierender Vorzug gegenüber dem klassischen "analogen" Negativ-
/Positivverfahren mittels ganzflächiger Belichtung deutlich. Soll bei einer
herkömmlichen Vergrößerung die Dichte (sei es die Graudichte oder nur eine
spezifische Farbdichte in Rot, Grün oder Blau) verändert werden, so geschieht
dies zwangsläufig für alle im Bild vorkommenden Dichtewerte und für jede
Bildposition im gleichen Maße. Mit dem Einsatz elektronischer digitaler
Hilfsmittel kann dies hingegen für jeden spezifischen Dichtewert und für jeden
einzelnen Bildpunkt (pixel) separat gesteuert werden. Selbst das sogenannte
"Kippen" (mit steigender Belichtung) der Farbdichtekurve eines Films kann durch
Wahl geeigneter Kennlinien (look-up tables) ausgeglichen werden. Auch
Farbsättigung, Farbstiche bzw. die Bildschärfe lassen sich, die entsprechende
Software vorausgesetzt, kompensieren bzw. optimal in Gradation (d. h. das Maß
für die Fähigkeit fotografischer Materialien Kontraste wiederzugeben; ergibt sich
aus dem Verhältnis zwischen der jeweiligen Belichtung und der dadurch
erreichten Schwärzung des Materials), Helligkeit und Kontrast an das verwendete
Vergrößerungspapier bzw. Kopiermaterial anpassen. Bessere Abzüge sind die
Folge.
Auch Aufnahmefehler lassen sich rechnerisch ausgleichen oder zumindest in ihrer
Wirkung abschwächen. Nicht nur Fehlbelichtungen können per Computer
korrigiert werden, sondern Farben und Schärfe lassen sich mit Hilfe der
Elektronik nachträglich verbessern.
Sollen Fotos von einem universellen Speichermedium für digitale Bilder auf dem
Bildschirm wiedergegeben werden, z. B. nach Überspielung des Dias oder der
Negative auf Photo CD mit bis zu 100 Bilder, so gilt dies entsprechend. Die
Darstellung der Photo CD Bilder auf dem Bildschirm hängt von der Qualität der
Grafikkarte und des Monitors ab. Für die Bildbearbeitung sollte man möglichst
mit Truecolor-Grafik-Boards arbeiten, die über 16,7 Millionen Farbnuancen
darstellen können. Da bei der digitalen Bildbearbeitung fotografischer Bilder sehr
große Datenmengen im Mbyte-Bereich transferiert werden müssen, ist eine
Grafikkarte mit eigenem Prozessor empfehlenswert. Ansonsten kann es
vorkommen, daß sich selbst einfache Bildmanipulationen unangemessen lang
hinziehen.
Normale VGA-Kartenstellen höchsten 256 Farben bei einer Auflösung von 640 ×
480 Bildpunkten dar. Bei Super VGA erhöht sich die Auflösung schon auf 800 ×
600 Punkte und mit XGA können schon Auflösungen bis 1024 × 768 Pixel am
Bildschirm erreicht werden. Grafikkarten nah dem TIGA-Standard bringen
Auflösungen bis zu 1280 × 1024 Pixel und 16,7 Millionen Farben. Entscheidend
für die Anzahl der darstellbaren Farben ist der Videospeicher auf der Grafikkarte.
Um Bilder in 24-Bit-Farbtiefe und vernünftiger Auflösung darzustellen, sind
Speicherkarten von mindestens 2 Mbyte erforderlich.
Ein Verfahren zum punkt- und zeilenweisen Abtasten und anschließendem
Kopieren auf z. B. fotografisches Farbmaterial ist in der DE 36 29 793 C2
beschrieben. Der Vorteil der Verwendung von fotografischem Farbmaterial und
hier insbesondere von Negativ-Farbmaterial sind vielfältig: es ist äußerst
kostengünstig, die Chemie-Prozesse sind stabil und leicht kontrollierbar und es
bietet hohe laterale Auflösung der Farbpunkte. Dank der hohen
Lichtempfindlichkeit sind zumindest beim klassischen analogen Kopierverfahren
relativ kurze Belichtungszeiten möglich. So können z. B. bei Verwendung des
heute üblichen Farb-Negativ-Kopiermaterials in modernen
Hochleistungsprintern beim klassischen analogen Kopierverfahren (vergrößerte
Projektion des Negativs auf das Farb-Negativmaterial, Lampenleistung unter
1000 Watt) bei der Herstellung eines 9 × 13 cm2 großen Positivbildes vom
Kleinbildfilm durchschnittliche Belichtungszeiten von unter 100 ms erreicht
werden. Die erzielte laterale Auflösung des Positivbildes übersteigt dabei in der
Regel 10 Linien pro mm. Der Stand der Technik entsprechend DE 36 29 793 C2
nutzt das Potential des Kopiermaterials jedoch verfahrensbedingt nur
unvollkommen aus, da hier sequentiell mit drei Teilbelichtungen gearbeitet wird.
Prozeßbestimmend ist die spektrale Charakteristik des Negativmaterials, mit den
typischen Unterschieden in den Empfindlichkeiten für Rot, Grün und Blau, sowie
den vorhandenen Nebenempfindlichkeiten der Farbschichten. Ein typisches
Beispiel ist in Fig. 2 dargestellt. Allerdings ist das klassische "analoge" Verfahren
für die Aufbelichtung digitaler Bildsignale nicht geeignet. Stand der Technik ist
hier das Verfahren, wie in DE 36 29 416 C2 und DE 36 29 793 C2 beschrieben.
Beim Gegenstand der DE 36 29 793 C2 wird eine Bildvorlage mit einem Scanner
punkt- und zeilenweise abgetastet. Der Scanner enthält einen CCD-Zeilensensor,
der in vertikaler Richtung (Auflösung optimiert in horizontaler Richtung) mit
konstanter Geschwindigkeit über die Abbildung der Kopiervorlage gefahren wird.
Die Abtastung erfolgt nacheinander für die drei Primärfarben Rot, Grün und Blau
durch zu diesem Zweck in den Strahlengang gebrachte Farbfilter. Das
elektrooptisch abgetastete Bild besteht aus 2048 Bildpunkten pro horizontaler
Zeile und aus 1024 vertikal übereinander angeordneten Zeilen, so daß jedem Bild
insgesamt 2048 × 1024 Bildelemente (Pixel) in jeder der drei Primärfarben RGB
zugeordnet sind. Eine Korrekturschaltung sorgt dafür, daß CCD-spezifische
Fehler, z. B. unterschiedliche Empfindlichkeiten der CCD-Elemente und
Dunkelströme, eliminiert werden.
Die korrigierten Bildsignale werden mittels eines AD-Wandlers digitalisiert und
einer Bildverarbeitungseinrichtung zugeführt. Diese weist am Eingang einen
ersten Bildspeicher auf, der gerade die Signalfolge eines Bildes speichern kann.
Daran angeschlossen ist der eigentliche Bildprozessor, der in bekannter Weise
eine Bildverbesserung hinsichtlich Kantenschärfe, Detailanhebung, Farbsättigung
usw. durchführen kann. Zu seiner Steuerung ist ein Eingabepult vorgesehen, an
dem von einer Bedienungsperson besondere Korrekturvorgänge gesteuert werden
können. Am Ausgang des Bildprozessors liegt ein zweiter Bildspeicher, zu dem
parallel ein weiterer Speicher als Zwischenspeicher zu einem Monitor liegt. Der
Monitor ermöglicht die Betrachtung des im Zwischenspeicher befindlichen Bildes
so, wie es bei einem anschließenden Kopiervorgang etwa wiedergegeben wird.
Schließlich liegt am Ausgang des zweiten Bildspeichers eine Printeinrichtung,
die z. B. mittels einer Kathodenstrahlröhre nacheinander die drei Farbauszüge
durch jeweils ein passendes Kopierfilter auf ein fotografisches Farbkopiermaterial
punkt- und zeilenweise aufbelichtet.
Durch die beiden Bildspeicher erreicht man, daß ein Bild durch den Printer aus
dem zweiten Bildspeicher abgerufen und aufgezeichnet werden kann, während
gleichzeitig schon ein neues Bild in den ersten Bildspeicher eingelesen und vom
Bildprozessor verarbeitet wird. Die drei Grundvorgänge Abtastung durch den
Scanner, Bildverarbeitung im Bildprozessor und Bildaufzeichnung durch den
Printer können somit zeitlich entkoppelt werden.
Einzelheiten einer solchen Printvorrichtung sind in der DE 36 29 416 C2
beschrieben. Die Aufbelichtung eines in dem zweiten Bildspeicher gespeicherten
Bildes erfolgt dann in der Weise, daß zunächst auf ein unbelichtetes Papierblatt
bei Einschaltung z. B. des Blaufilters eines Filterrades an die Signalverarbeitung
des Bildprozessors die Signalfolge für das Blaubild geliefert wird. Gleichzeitig
wird aufgrund der im Bildspeicher festgelegten Kontrast- und Maximalwerte die
für das Blaubild erforderliche Zahl von Vollbildern bei maximal zulässiger
Bildpunktgröße vorgegeben. Eine dafür eventuell erforderliche Schwächung der
Lichtintensität wird umgesetzt in einen Steuerbefehl für einen Motor, der eine
Blende in die richtige Stellung bringt. Mit dieser Einstellung wird dann, gesteuert
durch einen Taktgenerator, die Signalfolge auf dem Bildschirm der
Kathodenstrahlröhre in eine Folge von Blaubildern umgesetzt, die jeweils auf das
Papier aufbelichtet werden. Nach Abschluß der Blaubelichtung wird das Filterrad
um 120° gedreht und z. B. der Rotfilter in den Strahlengang gebracht. Die Blende
wird dann eingestellt und die entsprechende Anzahl von Rotbildern über den
Bildschirm der Kathodenstrahlröhre auf das Papier aufbelichtet. Schließlich
erfolgt nach Weiterschaltung des Filterrades durch den Motor die Grünbelichtung
mit einer entsprechenden Anzahl von Vollbildern, wobei jede Anzahl von Vollbildern nur
geringfügig über der nicht ganzzahligen Anzahl für die minimale Vollbildzahl bei
maximaler Schirmhelligkeit und Bildpunktgröße liegt.
Im wesentlichen handelt es sich also beim vorgenannten Stand der Technik gemäß
DE 36 29 416 C2 und DE 36 29 793 C2 um ein sequentielles Verfahren, wo
nacheinander die drei Farbauszüge (R, G, B) eines CRT-Schirmbildes (Cathode-Ray-
Tube) des digitalen Bildsignales auf das fotografische Farb (Negativ)-Material
aufbelichtet werden. Insbesondere verwendet man hier ein und denselben Leuchtstoff der
CRT-Röhre ("Phosphor") für die drei Teilbelichtungen.
Um die optische Projektion des CRT-Schirmbildes auf das Kopiermaterial ohne
Verzerrungen und Unschärfen zu bewerkstelligen, erfordert das Verfahren zudem eine
ideal ebene Schirmoberfläche der CRT-Röhre. Derartige Röhren sind zum einen nicht
kostengünstig herstellbar, zum anderen unterliegen sie grundsätzlich einer Beschränkung
bezüglich der erreichbaren Größe der Bildschirmdiagonalen. In der Regel muß somit das
Schirmbild zusätzlich optisch vergrößert werden, um die gewünschte Bildgröße auf dem
Kopiermaterial zu erreichen. Um bei der sequentiellen R, G, B-Belichtung trotzdem auf
kurze Belichtungszeiten zu kommen, sind also hohe Strahlströme in der CRT-Röhre
erforderlich, mit allen damit verbundenen Folgelasten der Phosphoralterung, wie z. B. in
DE 41 10 813 C2 beschrieben. Zudem sind extreme Anforderungen bezüglich
Genauigkeit der geometrischen Strahlablenkung und Feinkörnigkeit des Phosphors zu
erfüllen. Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die dem Stand der Technik
entsprechenden digitalen Belichtungseinrichtungen grundsätzlich langsam (drei
sequentielle Belichtungen) und teuer (aufwendige Komponenten) sind.
Weiterhin ist aus der DE 24 43 515 A1 ein Elektronenstrahlröhren-Bildprojektor bekannt,
welcher ein auf einem gekrümmten Leuchtschirm einer Elektronenstrahlröhre angezeigtes
Bild auf eine Bildebene wirft, wobei eine spezielle Optik zwischen dem Leuchtschirm
und der Bildebene angeordnet ist. Diese Optik besitzt solche Abbildungseigenschaften,
dass ein Mittelteil eines dadurch erzeugten Bildes von der Bildebene abweicht und zur
Optik konvex ist.
Schließlich ist aus der DD-PS 211 214 eine Vorrichtung zum Aufzeichnen in digitaler
Form vorliegender farbiger Bilder bekannt bei der zur Senkung der Strahlverluste und
zur Vereinfachung des Justierens eine mechanische Verschiebung der Lichtquellen und
Objektive bzw. eine Programmierung der Speicherzeit bzw. -zyklen der
Zwischenspeicher vorgenommen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem Stand der Technik gemäß
der DE 36 29 416 C2 und DE 36 29 793 C2 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Belichten von fotografischem Kopiermaterial derart auszugestalten und zu realisieren,
dass die beschriebenen Nachteile der Belichtungseinrichtungen vermieden werden.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Verfahren mit den Merkmalen im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, dadurch gelöst, dass die Oberfläche des bildgebenden
Bildschirmes eine Zylinderoberfläche ist, die auf eine ebenfalls zylindrisch gekrümmte
Oberfläche des Kopiermaterials abgebildet wird und dass der Abbildungsmaßstab der
Projektion < 0,99 ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren nach Patentanspruch 1 weist den Vorteil auf, dass auf
überraschend einfache Art und Weise geometrische Verzerrungen und Unschärfen der
Abbildung bei der Belichtung vermieden werden. Auf diese Weise wird ein Optimum
zwischen Kopierleistung und Bildqualität erreicht, d. h. bei hoher Kopiergeschwindigkeit
ist keine Einbuße an Bildschärfe gegenüber der festgelegten maximalen Bildpunktgröße
oder durch Farbsäume im Graubereich wegen ungleich großer Bildpunkte hinzunehmen.
Weiterhin ist von Vorteil, dass bei der erfindungsgemäßen Elektronenstrahl-
Wandlerröhre der Schaltungsaufwand zur Kompensation von Geometrieverzeichnungen
auf dem Bildschirm - im Vergleich zu herkömmlichen Fernsehbild-Wiedergaberöhren
(CRT), Monitorröhren für alphanumerische und graphische Darstellung,
Sichtspeicherröhren, Oszilloskopröhren u. a. - wesentlich geringer ist. Diese
Geometrieverzeichnungen - wie Tangensfehler, insbesondere Kissen- und
Tonnenverzeichnung - sind beim Stand der Technik dadurch bedingt, dass das Bild auf
einen sehr flachen Bildschirm geschrieben wird.
Erfindungsgemäß wird die obige Aufgabe, ausgehend von einer Vorrichtung mit den
Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 4, weiterhin dadurch gelöst, daß die
Elektronenstrahl-Wandlerröhre eine Bildschirmdiagonale von mindestens 15 Zoll
aufweist und daß die im Strahlengang der Belichtung liegenden Oberflächen von
Wandlerröhre und Kopiermaterial eine Zylinderoberfläche sind und dass der
Abbildungsmaßstab der Projektion < 0,99 ist.
Üblicherweise werden CRT mit einem Frontscheiben-Krümmungsradius um 1200 mm
gefertigt, da je weniger die Frontscheibe gekrümmt ist, um so weniger werden
Gegenstände, wie beispielsweise Lichtquellen aus der Umgebung, reflektiert.
Andererseits wenn der Bildschirm eine Kugelkalotte (Kugelschale) wäre, so wäre die
Auslenkung des Elektronenstrahls auf einem solchen Bildschirm dem Ablenkstrom
(Ablenkwinkel steigt proportional zum Ablenkstrom an) proportional. Bei den üblichen
annähernd ebenen Bildschirmen ist dies aber nicht der Fall, sondern die Auslenkung ist
durch R . tanϕ bestimmt. Dieser Tangensfehler bewirkt, dass die eigentlich äquidistanten
(mit gleichen Abstand) Rasterlinien zum Rand des Bildfeldes hin auseinander gezogen
werden (horizontale und vertikale Linearitätsfehler sowie Zipfel-Verzeichnung, d. h.
Unstetigkeit in der Kissenverzeichnung) und erfordert aufwendige Gegenmaßnahmen
wie:
- - Ablenkfelder sind inhomogen, d. h. die Ablenkwirkung nimmt ab, je weiter der Elektronenstrahl ausgelenkt wird
- - Kissenmagnete (Permanentmagnete) sind am Umfang der Ablenkeinheit angebracht und korrigieren die Lage der Elektronenstrahlen im Randbereich des Bildes
- - die Ablenkfelder werden moduliert (dynamische Kissenentzerrung)
Bei der erfindungsgemäßen Elektronenstrahl-Wandlerröhre treten in horizontaler
Richtung keine symmetrischen Linearitätsfehler auf, so daß auch kein aufwendiger
Linearitätsregler (z. B. Ferritkernspule mit einstellbarer Vormagnetisierung) in der
Horizontalablenkschaltung erforderlich ist. Zudem kann der Krümmungsradius des
Zylinders entsprechend angepaßt werden und die nutzbare Bildschirmfläche ist größer.
Weiterhin weist die erfindungsgemäße Wandlerröhre den Vorteil auf, daß diese
fertigungstechnisch einfach und somit preiswert in Massenfertigung herstellbar ist. Weist
die Wandlerröhre eine Umschaltmöglichkeit zwischen der Farbtemperatur von 9.000 K
und 5.000 K auf, so kann auf einfache Art und Weise eine Anpassung an die geringe
Rotempfindlichkeit des Silberhalogenid-Kopiermaterials vorgenommen werden, ohne
Kompromisse bei der bitmäßigen Signal-Auflösung, insbesondere des roten Farbkanals
(Diskretisierungsrauschen), hinnehmen zu müssen. In weiterer Ausgestaltung der
Erfindung ist der Abbildungsmaßstab der Projektion zu < 0,99 gewählt. Bei einer 15 Zoll
(38 cm) Wandlerröhre liegt die nutzbare Schirmfläche bei ca. 290 × 220 mm2 und bei
einer 17 Zoll (44 cm) Wandlerröhre liegt die nutzbare Schirmfläche bei ca. 350 × 270
mm2. Durch die verkleinerte Abbildung auf das Kopiermaterial werden weitgehend die
Pixel-Probleme herunterskaliert. Weiterhin ist von Vorteil, daß die Leuchtdichte auf dem
Kopiermaterial (infolge der Verkleinerung) großer ist.
Die fotografische Belichtung von Farb-Kopiermaterial erfolgt gemäß Patentanspruch 2
derart, dass während einer gemeinsamen Belichtungszeit eine gleichzeitige und parallele
Belichtung in den drei Farbkanälen R, G, B vorgenommen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren nach Patentanspruch 2 weist den Vorteil auf, dass die
Verarbeitungsleistung im Vergleich zu bekannten interaktiven Kopier- und
Verarbeitungsgeräten zur Herstellung von Papiervergrößerungen mit sequentieller
Belichtung nach Negativ- oder Diapositivvorlagen im Großlabor erheblich gesteigert
werden kann.
Schließlich wird bei der Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach
Patentanspruch 3 die Lichtemission des Bildschirmes durch eine den Empfindlichkeiten
des Kopiermaterials reziproke Vorfilterung beeinflußt.
Den Filmen werden fabrikationsseitig verschiedene Eigenschaften mitgegeben, die sich
auf ihre Licht- und Farbenempfindlichkeit, den Bildkontrast und die Bildqualität
auswirken. Der Empfindlichkeitswert und bei Farbnegativfilmen auch der
Belichtungsspielraum sind in der DX-Codierung (Schachbrettmuster auf der
Patronenhülse bzw. auf dem Vorspann des Filmes ein Lochcode sowie ein einbelichteter
Strichcode, in denen alle für die automatische Filmerkennung im Labor wichtigen
Informationen enthalten sind) verschlüsselt. Wird unterschiedliches Filmmaterial anhand
der DX-Codierung automatisch erkannt und sowohl die Belichtung als auch die
erforderliche Farbkorrektur unter Berücksichtigung des benutzten Kopiermaterials
automatisch eingestellt, so kann beim erfindungsgemäßen
Verfahren eine Verarbeitungsleistung von über 1.200 Kopien in der Größe 9 × 13 cm2
pro Stunde erreicht werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
entnehmbar. Insbesondere ist die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Patentanspruch 6
gekennzeichnet durch die Benutzung von Glas mit hohem Transmissionsgrad für die
Frontscheibe der Wandlerröhre. Bei CRT oder Monitorröhren wird zur Erstspiegelung der
Bildschirmoberfläche der Transmissionsgrad des Glases (die Lichtdurchlässigkeit) durch
neutrale Tönung (Grauglas) mehr oder weniger verringert (meist bis auf 60% bis 30%).
Dadurch wird zwar auch die Helligkeit der auf dem (Leucht-) Bildschirm erzeugten
Bilder geschwächt, aber das von außen eindringende und an der Leuchtstoffschicht
reflektierte Störlicht wird zweimal geschwächt. Nachteilig ist dabei, dass der Strahlstrom
für gleiche Helligkeit um so größer sein muß, je stärker das Glas eingefärbt ist. Bei der
Ausgestaltung der Wandlerröhre gemäß Patentanspruch 6 wird dagegen ein Glas mit
hohem Transmissionsgrad benutzt, was sich sowohl auf die Schärfe als auch auf die
Lebensdauer der Wandlerröhre positiv auswirkt.
Vorteilhafterweise weist die Signalverarbeitungseinrichtung nach Anspruch 9 einen
Bildprozessor mit Bildspeicher auf, wodurch in Verbindung mit der Steuereinrichtung
automatisch die Anpassung in Gradation, Helligkeit und Kontrast an das benutzte
Kopiermaterial erfolgt.
Im Vergleich zu bekannten CRT-Printern werden die an sich vorhandenen Mittel -
welche Aufnahmefehler rechnerisch ausgleichen oder zumindest in ihrer Wirktrog
abschwächen oder Farbe und Schärfe nachträglich (unter Heranziehung der DX-
Codierung) verbessern - mitbenutzt, um zusätzlich die Anpassung an das benutzte
Kopiermaterial vorzunehmen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten lassen sich der nachfolgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung
entnehmen. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 2 Empfindlichkeitskurven eines typischen Farb-Kopiermaterials im
RGB-Bereich.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer in
Massenfertigung preiswert herstellbaren Elektronenstrahl-Wandlerröhre WR mit z. B.
mindesten 15 Zoll Bildschirmdiagonale. Der bei der erfindungsgemäßen
Wandlerröhre WR benutzte Leuchtstoff weist einen hohen Wirkungsgrad auf und
insgesamt liegt der Wirkungsgrad über 8 lm/W. Durch
entsprechende Dimensionierung (hohe Strahlstromdichte, hohe Glastransparenz,
Schlitzmaske mit breiten Schlitzen in Verbindung mit Verkleinerung bei der
Projektion, einbrennfeste Leuchtstoffe) läßt sich bei der erfindungsgemäßen
Wandlerröhre WR mit einer Anodenspannung von 20 kV und einer mittleren
Elektronenstrahl-Stromdichte von 28 µA/cm2 eine mittlere Leuchtdichte von ca.
35.000 cd/m2 und dadurch eine wesentliche Verringerung der Kopierzeit
erreichen. Zudem kann die Wandlerröhre WR derart ausgestaltet werden, daß
die Farbtemperatur von 9.000 K auf 5.000 K oder noch tiefer umschaltbar ist.
Dadurch kann, wegen der geringen Rotempfindlichkeit des
Silberhalogenidmaterials, eine bessere spektrale Anpassung erfolgen.
Die mit der Kamera bzw. dem Scanner gewonnenen Helligkeitsinformationen des
abgebildeten Gegenstandes rufen Spannungsschwankungen hervor, aus denen in
der Wandlerröhre WR wieder ein Bild erzeugt wird. Die Wandlerröhre WR funk
tioniert im Prinzip derart, daß in der "Elektronenkanone" Elektronen durch
elektrische Felder stark beschleunigt und gebündelt werden. Außerdem kann die
Intensität des Elektronenstrahls gesteuert werden. Auf dem (Leucht-) Bildschirm
der Wandlerröhre WR erzeugen Elektronen einen Leuchtfleck. Je nach Zusam
mensetzung der Leuchtschirmsubstanz (z. B. Zinksulfid bei einer Schwarz-Weiß-
Wandlerröhre) wird weißes Licht mit einem leichten Blauschimmer oder farbiges
Licht hervorgerufen.
Über den Hals der Wandlerröhre WR sind Ablenkspulen geschoben, die den
Elektronenstrahl durch Magnetfelder waagerecht von links nach rechts und
senkrecht von oben nach unten ablenken. Deshalb schreibt der Strahl zeilenweise
gerade Striche. Während seines Weges über den Bildschirm wird die Intensität
des Elektronenstrahls so gesteuert, dass ein Bild aus hellen und dunklen Punkten
(Schwarzweiß-Wandlerröhre mit einer durchweg einheitlichen
Leuchtstoffmischung, z. B. mit Silber aktiviertes Zinksulfid und blauer
Lumineszenz im richtigen Verhältnis mit einem Zink-Kadmiumsulfid und gelber
Lumineszenz gemischt, ergibt ein Schirmmaterial, welches bei
Elektronenbeschuß "weiß" aufleuchtet) entsteht. Weil die Leuchtsubstanz auf
dem Bildschirm nachleuchtet, empfindet man die schnell aufeinander folgenden
Einzelbilder als gleichmäßig ablaufenden Vorgang, obwohl beispielsweise die
Bildwechselfrequenz deutlich unter 50 Hz liegt.
Bei der erfindungsgemäßen Farbbild-Wandlerröhre WR kann man durch Mischen
der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau alle Farben erzeugen. Hierzu sind drei
Strahlerzeugersysteme, nämlich je eines für Rot, Grün und Blau vorgesehen und
wie bei der Schwarzweiß-Wandlerröhre werden die Elektronenstrahlen über den
Bildschirm geführt. Die Elektronenstrahlen werden unabhängig voneinander in
ihrer Intensität gesteuert - entsprechend den Bildsignalen der drei Grundfarben.
Auf den Leuchtschirm sind Leuchtstoffpunkte (Lochmaske), z. B. in den
Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks bei einer Delta-Wandlerröhre, aus drei
verschiedenen Leuchtsubstanzen aufgetragen, die beim Auftreffen des
Elektronenstrahls rot, grün oder blau aufleuchten. Durch eine besondere
Lochmaske vor der Leuchtschicht erreicht man, dass der Elektronenstrahl, der
durch die roten Bildsignale gesteuert wird, nur auf rote Leuchtpunkte treffen
kann. Entsprechend treffen die zwei anderen Elektronenstrahlen jeweils nur auf
blaue oder grüne Leuchtpunkte. Punkt für Punkt entstehen gleichzeitig ein rotes,
grünes und blaues Bild. Man nimmt das Licht von den eng benachbarten roten,
grünen und blauen Leuchtpunkten nicht getrennt wahr, sondern nur das gemischte
Licht (additive Farbmischung), d. h. ein farbiges Bild. Ähnlich erfolgt dies bei
Benutzung einer Schlitzmaske und vertikaler Farbstreifen. Vertikale Farbstreifen
weisen die Vorteil auf, daß die Farbreinheit in vertikaler Richtung, z. B. auf Grund
störender Magnetfelder, nicht beeinflußt wird, daß das Konvergenzverfahren
bzw. die Geometrie-Entzerrung auf dem Bildschirm einfacher zu realisieren und
daß eine hohe Bildhelligkeit durch breite Schlitze (durch die Verkleinerung bei
der Projektion ohne Auflösungsverlust) zu erzielen ist.
Erfindungsgemäß weist die Wandlerröhre WR eine zylindrische
Bildschirmoberfläche (keine Kugeloberfläche) KB auf. Das hat den Vorteil, daß
das Papier (Kopiermaterial) K ebenfalls gekrümmt werden kann (geht nicht bei
der Kugel, wohl aber beim Zylinder) und so alle Anforderungen bezüglich
Abbildungsschärfe erfüllbar und Verzerrung bei der Projektion vermeidbar sind.
Weiterhin wird für die zylindrische Bildschirmoberfläche ein Glas mit hohem
Transmissionsgrad benutzt, was sich sowohl auf die Schärfe als auch auf die
Lebensdauer der Wandlerröhre WR positiv auswirkt.
Im einzelnen ist mit der Wandlerröhre WR, einer Blende BL und der
Positioniereinrichtung für das Kopiermaterial K eine Steuereinrichtung ST
verbunden. Das aufzubelichtende Bild B wird über eine
Signalverarbeitungseinrichtung SV, welche mit der Steuereinrichtung ST
verbunden ist, der Wandlerröhre WR zugeführt, wobei zur spektralen Anpassung
die Steuereinrichtung ST die zugehörige Helligkeit und Kathodenspannung,
insbesondere eine einzige Belichtungszeit nach Maßgabe der zugehörigen
Helligkeit und Kathodenspannung festlegt.
Weiterhin ist ein Farbfilter F vorgesehen, welcher eine Durchlaßkurve reziprok
zur Empfindlichkeit des Kopiermaterials K im Rot-, Grün- und Blaubereich
aufweist.
Die Signalverarbeitungseinrichtung SV weist einen Bildprozessor mit einem
Bildspeicher ausreichender Kapazität auf, wodurch in Verbindung mit der
Steuereinrichtung ST automatisch die Anpassung in Gradation, Helligkeit und
Kontrast an das benutzte Kopiermaterial K erfolgt.
Erfindungsgemäß wird also eine verkleinernde Abbildung auf das Kopiermaterial
K verwendet, weil damit sämtliche Pixel-Probleme (pitch auf Bildschirm ca. 0,25
mm2) herunterskaliert werden können und dank der Verkleinerung die
Leuchtdichte auf dem Kopiermaterial K höher ist.
Weiterhin wird das vollfarbige Bild B des Schirmes KB benutzt, welches in einer
Belichtungszeit auf das Kopiermaterial K projiziert wird. Die spektrale
Anpassung an die Papierempfindlichkeit geschieht durch den Einsatz des Filters F,
der genau reziprok zur Papierempfindlichkeit in R, G, B verläuft. Damit kann in
einer Belichtungsphase gleichzeitig (parallel) im R, G, B-Bereich belichtet
werden.
Vorzugsweise baut man einen Satz (Filterrad) von Filtern in die Vorrichtung, um
an verschiedene Papierempfindlichkeiten anpassen zu können.
Bei einer vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist die Horizontal- und
Vertikalablenkeinheit der Wandlerröhre WR zur Bildgabe im Querformat oder im
Hochformat umschaltbar oder die Wandlerröhre WR ist mechanisch um 90°
drehbar gelagert. Hierdurch kann auf überraschend einfache Art und Weise eine
Verringerung des Auflösevermögens bei einer Aufnahme in Hochformat
vermieden werden, da Bildröhren stets in der horizontalen Richtung hinsichtlich
Auflösungsvermögen optimiert werden. Die Anforderungen an den Papierlauf
(Krümmung des Papiers und Richtung des Papiertransports) sind durch einfache
konstruktive Maßnahmen zu erfüllen.
Wie zahlreiche Versuche ergeben haben, kann eine Optimierung der
Wandlerröhre WR unter Benutzung eines Leuchtstoffs für den Bildschirm mit
mittelkurzer (10 bis 1000 µs) Nachleuchtdauer und einer Bildwechselfrequenz
über 50 Hz oder eines Leuchtstoffs mit mittlerer (1 bis 100 ms) Nachleuchtdauer
und einer Bildwechselfrequenz unter 50 Hz erfolgen.
Die in Fig. 2 dargestellten Empfindlichkeitskurven zeigen für ein typisches
Farb-Kopiermaterial die Empfindlichkeit bei der entsprechenden
Lichtwellenlänge des auffallenden Lichts im RGB-Bereich. In Richtung der
Abszisse ist die Lichtwellenlänge in nm und in Richtung der Ordinate ist die
relative spektrale Empfindlichkeit für Rot, Grün und Blau eingetragen. Bei einer
Durchbelichtung eines Negativs auf das photographische Positivmaterial oder
photographisches Papier führt jede ungefilterte Farbvergrößerung zu starken
Farbstichen und jede Filterung verursacht eine Belichtungszeitverlängerung
(klassische Filtertechnik). Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird durch die
Verkleinerung des Bildes diese Verlängerung kompensiert.
Alle dargestellten und beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten, sowie ihre
Kombination untereinander, sind erfindungswesentlich. Beispielsweise kann aus
Gründen einer einfacheren Röhrensteuerung die Belichtung pro Bild nicht
durchgehend (z. B. 3 Sekunden lang), sondern in Form von sich wiederholenden
Schreibzyklen erfolgen, unter dem Aspekt der Energiesparung ein Leuchtstoff mit
langer Nachleuchtdauer benutzt werden, gleichzeitig mehrere Zeilen parallel auf
den (Leucht-)Bildschirm geschrieben werden usw.
Claims (11)
1. Verfahren zum Belichten von fotografischem Kopiermaterial mittels einer
Kathodenstrahlröhre (CRT), dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des
bildgebenden Kathodenstrahl-Bildschirmes (KB) eine Zylinderoberfläche ist, die auf
eine ebenfalls zylindrisch gekrümmte Oberfläche des Kopiermaterials (K) abgebildet
wird und dass der Abbildungsmaßstab der Projektion < 0,99 ist.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch die fotografische
Belichtung von Farb-Kopiermaterial (K) derart, dass die gleichzeitige,
parallele Belichtung in den drei Farbkanälen R, G, B während einer
gemeinsamen Belichtungszeit vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Lichtemission des Bildschirmes (KB) durch eine den Empfindlichkeiten des
Kopiermaterials (K) reziproke Vorfilterung (F) beeinflußt wird.
4. Vorrichtung zum Belichten von fotografischem Kopiermaterial (K) mittels einer
Kathodenstrahlröhre (CRT), bei der in den Strahlengang ein Objektiv (O), eine
Blende (BL) und ein Farbfilter (F) einbringbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kathodenstrahlröhre (CRT) eine Bildschirmdiagonale von mindestens 15 Zoll
aufweist, dass die im Strahlengang der Belichtung liegenden Oberflächen von
Kathodenstrahlröhre (CRT) und Kopiermaterial (K) eine Zylinderoberfläche sind
und dass der Abbildungsmaßstab der Projektion < 0,99 ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mit der
Wandlerröhre (WR), der Blende (BL) und der Positioniereinrichtung für das
Kopiermaterial (K) eine Steuereinrichtung (ST) verbunden ist und dass das
aufzubelichtende Bild (B) über eine Signalverarbeitungseinrichtung (SV),
welche mit der Steuereinrichtung (ST) verbunden ist, der Wandlerröhre
(WR) zugeführt wird, wobei zur spektralen Anpassung die Steuereinrichtung
(ST) die zugehörige Helligkeit und Kathodenspannung festlegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Benutzung von
Glas mit hohem Transmissionsgrad für die Frontscheibe der Wandlerröhre
(WR).
7. Vorrichten nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Farbfilter (F) eine Durchlaßkurve reziprok zur Empfindlichkeit des
Kopiermaterials (K) im Rot-, Grün- und Blaubereich aufweist.
8. Vorrichten nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuereinrichtung (ST) zur spektralen Anpassung eine einzige
Belichtungszeit nach Maßgabe der zugehörigen Helligkeit und
Kathodenspannung festlegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Signalverarbeitungseinrichtung (SV) einen Bildprozessor mit Bildspeicher
aufweist, wodurch in Verbindung mit der Steuereinrichtung (ST)
automatisch die Anpassung in Gradation, Helligkeit und Kontrast an das
benutzte Kopiermaterial (K) erfolgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Horizontal-
und Vertikalablenkeinheit der Wandlerröhre (WR) zur Bildgabe im Querformat
oder im Hochformat umschaltbar ist oder dass die Wandlerröhre (WR)
mechanisch um 90° drehbar gelagert ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Benutzung eines
Leuchtstoffs für den Bildschirm mit mittelkurzer (10 bis 1000 µs)
Nachleuchtdauer und einer Bildwechselfrequenz über 50 Hz oder eines
Leuchtstoffs mit mittlerer (1 bis 100 ms) Nachleuchtdauer und einer
Bildwechselfrequenz unter 50 Hz.
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