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Behälter aus Kunststoff für Blut und Infusionslösungen Die Erfindung
bezieht sich auf einen Behälter aus plastischem Kunststoff, der zum Sammeln, Aufbewahren
und Verabreichen von Blut und Infusionslösungen geeignet ist.
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Es ist bekannt, zum Sammeln, Aufbewahren und Infundieren von Blut
und Infusionslösungen neben den gebräuchlichen Glasflaschen auch Kunststoffbehälter
zu verwenden. Diese bieten neben der Gewichts- und Raumersparnis den großen Vorteil-der
Transportsicherheit und sind deshalb bei der Unfallhilfe-und im Katastropheneinsatz
bevorzugt.
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Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Behälter aus -Kunststoff
zum Sammeln, Aufbewahren und Verabreichen von Blut und Infusionslösungen mit Blutentnahmegerät
einschließlich Venenkanüle und Einfüll- und Übertragungsstutzen zum Einfüllen von
Lösungen und zum Anbringen der Infusions-bzw. Transfusionsgeräte, gekennzeichnet
durch eine oder mehrere, mit dem Behälter verschweißte Folientaschen.
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Der erfindungsgemäße Behälter wird wie folgt beschrieben Der Behälter
(1) bat- die Form eines Beutels, -an dem Auf- -hängevorrichtungen (10) und ein Schlauchstutzen
(4), nach--folgend Einfüll- und Ubertragungsstutzen genannt, sowie gewünschtenfalls
ein Blutentnahmegerät (2) mit Venenkanüle (3) zur Füllung des Behalters, z.B. mit
Blut aus der Vene des Spenders, angebracht sind. Der Einfüll- und Ubertraguns stutzen
befindet sich vorzugsweise gegenüber dem Entnahmegerät an der Seite des Beutels.
Er dient zur Beschickung
des Kunststoffbehälters mit einer gegebenenfalls
erforderlichen Stabilisatorflüssigkeit, z. B. einer gerinnungshemmenden Lösung,
oder zum Einfüllen einer Infusionslösung sowie im Bedarffalle zur Entnahme des Inhaltes,
z.B. des Blutes, und dessen Weiterverarbeitung oder dessen Übertragung aus dem Behälter
zum Patienten. Bei der Verwendung des Behälters für Infusionslösungen hat das Blutentnahmegerät
keine Bedeutung.
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Der Einfüll- und Übertragungsstutzen, der fest mit dem Beutel - vorzugsweise
durch Schweißen - verbunden ist, wird mit einem Einsatzstück (5) mit Membran (5a),
einer Verschlußkappe (6) und einer Bördelkappe (7) verschlossen.
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Durch das Umbördeln der Bördelkappe werden die einzelnen Teile zusammengehalten
und gleichzeitig der mechanisch dichte und keimsichere Originalverschluß gebildet.
Dadurch, daß der Stutzen mit einem Einsatzstück und einer Verschlußkappe versehen
ist, kann jedes handelsübliche -Infusions- bzw. Transfusionsgerät an den Einfüll-
und Übertragungsstutzen des Behälters angeschlossen werden, ohne daß der Stutzen
und Behälter verletzt werden müssen. Damit ist große Sicherheit bei der Übertragung
des Inhaltes des Kunststoffbehälters gegeben.
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Der Behälter (1) besteht vorzugsweise aus Weich-PVC, doch können auch
andere Kunstst-offe verwendet werden, sofern deren Eigenschaften den DIN-Empfehlungen
für derartige Geräte sowie für das Entnahmegerät (Z) kommt als Material vorzugsweise
PVC in Frage.
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Das Einsatzstück (5), ein Rohrstück mit erweitertem Teil an einem
Ende und aufgeschweißter Membran (5a), ist aus einem härteren Kunststoff, vorzugsweise
Polyäthylen oder Polypropylen, gefertigt, die Verschlußkappe besteht vor-*entsprechen.
Auch für den Einfüll- und Übertragungsstutzen (4)
zugsweise aus
einem medizinisch einwandfreien Gummi oder einem elastischen Kunststoff. Durch den
Abschluß des Einsatzstutzens mittels Membran wird verhindert, daß der Inhalt des
Behälters mit dem Material der Verschlußkappe in Berührung kommt, was aus Toxizitätsgründen
unerwünscht sein kann. Als Material für den Bördelverschluß kommen die üblicherweise
für Verschlüßzwecke verwendeten Metalle oder Legierungen, vorzugsweise Aluminium,
in Betracht.
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Der erfindungsgemäße Behälter ist gekennzeichnet durch ein oder mehrere
auf den Beutel aufgeschweißte Taschen. Sie dienen zur Aufnahme der Proberöhrchent,
der sogenannten Pilotröhrchen, und gegebenenfalls auch zur Unterbringung -des Entnahmegerätes-
-vor und nach. der Füllung des Beutels; außerdem bilden sie eine Aufnahmefläche
für das Etikett. Der Sinn dieser Ausführungsform ergibt sich auf folgendem : Nach
der Füllung des Kunststoffbehälters mit Spenderblut werden zusätzlich mehrere Proberöhrchen
für- serolägische und bakteriologische Prüfungen- mit- dem-Blut des Spenders- gefüllt.
Während ein Teil der Proberöhrchen zur Durchführung der notwendigen serologischen
und bakteriologischen Prüfungen an das zuständige Laboratorium-weitergeleite-t we-rden
kann, wird der andere Teil der Röhrchen an dem Behälter fixiert. Zur-Identifizierung
müssen bekanntlich sowohl der Sammelbehälter als auch die genannten Proberöhrcheneine
gemeifls-ame Kennzeichnung tragen, -um Verwechslungen bei einer Blutübertragung-mit
den sich daraus ergebenden schweren Folgen auszuschalten. Das am Behälter fixierte
Proberöhrchen verbleibt bis zur Durchführung der Transfusion an diesem Behälter¢,
damit die Verträglichkeit des Spender- und Empfängerblutes kurz vor der Transfusion
durch eine entsprechende Probe, z.B. durch eine IRreuzprobe und/oder durch den Coombs-Test,
ermittelt werden kann. Durch die erfindungsgemäße Tasche wird das
Problem
der Anbringung und Fixierung des Probe- oder auch Pilotröhrchens am Kunststoffbehälter
vereinfachend gelöst und die Bruchgefahr von Pilotröhrchen aus Glas wesentlich vermindert,
Die Tasche bietet aber auch spezielle Vorteile bei der Anbringung des Etiketts oder
des Aufdrucks. Gemäß den internationalen Empfehlungen hinsichtlich der Toxizität
wird bekanntlich gefordert, daß keine Fremdstoffe, die etwa aus dem Etikettenkleber
oder der Druckfarbe stammen könnten, durch die Wand des tcunststoffbehälters hindurchdiffundieren
und dadurch den Inhalt kontaminieren, Wird das Etikett oder der Aufdruck außen auf
der Tasche angebracht oder wird das Etikett in die Tasche eingesteckt, so ist der
mögliche Diffusionsweg für Druckfarbe, Leim oder Klebstoffkomponente durch den Luftspalt
der Tasche. abgeschnitten. Die vorhandene Luft schicht zwischen Etikett und Behälterinhalt
bildet einen Sicherheitsabstand.
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Das neue Gerät wird in Figur 1 erläutert, in der die Zahlen folgendes
bedeuten Behälter 2 Blutentnahmegerät 3 Venenkanüle 4 Einfüll- und Übertragungsstutzen
5 Einsatzstttck 5a Membran t 4 6 Verschlußkappe 7 Bördelkappe 8 Kunststofftasche
als Etikettenträger 9 Taschenöffnuhg 10 Aufhängevorrichtungen
Figur
2 zeigt im Detail den Einfüll- und Ubertragungsstutzen (4) mit Einsatzstück (5),
Verschlußkappe (6) und Bördelkappe (7).
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Schutzansprüche 1. Behälter aus Kunststoff, zum Sammeln, Aufbewahren
und Verabreichen von Blut und Infusionslösungen, mit Blutentnahmegerät einschließlich
Venenkanüle und Einfüll- und Ubertragungsstutzen zum Einfüllen von Lösungen und
zum Aufbringen der Infusions- bzw. Transfusionsgeräte, gekennzeichnet durch eine
oder mehrere mit dem Behälter verschweißte Folientaschen.
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2, Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Etikett
bzw. der Aufdruck außen auf.die Tasche angebracht ist.
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3. Behälter nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tasche durch eine Schweißnaht in eLne oder mehrere Kammern unterteilt ist.