DE19644612A1 - Verfahren zur Herstellung von festen, rieselfähigen Düngemitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von festen, rieselfähigen DüngemittelnInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Her
stellung von festen, rieselfähigen, vorzugsweise pelletisierten
Düngemitteln aus trockenen Abfällen, die als Düngemittel oder
Düngemittelzusätze geeignet sind, und zwar unter Verwendung von
Wasser.
Trockene, feinkörnige Stoffe, die prinzipiell als Düngemittel
oder Düngemittelzusatz geeignet sind, sind nur in geschlossenen
Behältnissen lagerbar und führen bei der Ausbringung in der Land-
und Forstwirtschaft zu einer unerwünschten Staubentwicklung,
so daß es im allgemeinen nötig ist, sie mit Hilfe von Wasser
zu festen, rieselfähigen, vorzugsweise pelletisierten Produkten
zu verarbeiten.
Schlammförmige Abfälle können ebenfalls nur schwer ausgebracht
werden, da sie zu Anbackungen neigen, nur ungenau dosiert werden
können und in vielen Fällen auch eine unzureichende Lagerstabi
lität und Geruchsentwicklung aufweisen. Derartige schlammförmige
Abfälle werden daher bisher getrocknet und anschließend wiederum
unter Zusatz von Wasser zu rieselfähigen, vorzugsweise pelleti
sierten Düngemitteln verarbeitet.
Ein weiterer Nachteil vieler trockener Abfälle als auch schlamm
förmiger Abfälle ist, daß sie nicht die gewünschte optimale
Zusammensetzung aufweisen und deshalb oftmals nur als Düngemit
telzusatz eingesetzt werden können oder daß zur Volldüngung
mehrere Ausbringungen pro Flächeneinheit notwendig werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, aus trockenen und
schlammförmigen Abfällen rieselfähige, vorzugsweise pelletisierte
Düngemittel oder Düngemittelzusätze zu entwickeln, die ohne
großen energetischen Aufwand unter Ausnutzung der Abfalleigen
schaften herstellbar sind und dabei möglichst optimale Eigen
schaften aufweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das zum
Pelletisieren üblicherweise notwendige Wasser in Form von
schlammförmigen Abfällen eingebracht wird, wobei die Mengen an
trockenem Abfall einerseits und schlammförmigem Abfall ande
rerseits so gewählt werden, daß eine zusätzliche nachträgliche
Trocknung vermieden wird.
Als trockene Abfälle kommen erfindungsgemäß insbesondere in Frage
Klärschlammverbrennungsaschen, trockene Produkte aus Rauchgas
entschwefelungsanlagen, Wirbelschichtaschen, Holzverbrennungs
aschen und Aschen aus der Verbrennung von Papierreststoffen sowie
Schleif- und Schneidstäube aus der Verarbeitung von Kalkstein,
Dolomit, Gips und Talk.
Als schlammförmige Abfälle kommen insbesondere Phosphatschlamm
aus der Gelatineproduktion, industrielle und kommunale Klär
schlämme, insbesondere aus der Trink-, Brau- und Abwasserauf
bereitung, Carbidschlamm, Papierschlämme, Biomassen aus der
Pharma- und Nahrungsmittelindustrie sowie Schleif- und Schneid
schlämme aus der Verarbeitung von Kalkstein, Dolomit, Gips und
Talk, Naßgipse sowie sulfat- und carbonathaltige Schlämme aus
der Prozeßwasseraufbereitung in Frage.
Durch analytische Vorbestimmung sowohl der trockenen Abfälle
als auch der schlammförmigen Abfälle wird festgestellt, in
welchem Verhältnis diese zusammengegeben werden sollten, um
optimale Zusammensetzungen aufzuweisen. Weiterhin wird festge
stellt, ob die Wassermenge der schlammförmigen Abfälle ausreicht,
die festen Abfälle zu pelletisieren. Gegebenenfalls wird den
schlammförmigen Abfällen etwas zusätzliches Wasser zugesetzt.
Zur Bindung von überschüssiger Feuchtigkeit können Branntkalk,
Dolomitbranntkalk oder calciumoxidhaltige Flugasche zugemischt
werden.
Insbesondere wenn die Zusammensetzung der festen Abfälle als
auch der schlammförmige Abfall zusammen noch nicht eine optimale
Zusammensetzung des fertigen Düngemittels ergeben, werden erfin
dungsgemäß entweder der trockenen Komponente oder der schlamm
förmigen Komponente weitere Abfälle bzw. Dolomitmehl und andere
nährstoffhaltige Substanzen zugesetzt, die dann zu einer op
timalen Zusammensetzung des Endproduktes führen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden somit aus Abfällen
mit geringem Aufwand und unter Vermeidung des energetischen
Aufwands für eine Trocknung praktisch in einem Arbeitsgang feste,
rieselfähige, vorzugsweise pelletisierte Düngemittel hergestellt,
deren Gesamtzusammensetzung obendrein optimiert ist. Damit wird
dem in Paragraph 4, Absatz 3 des neuen Kreislaufwirtschafts-
und Abfallgesetzes geforderten Gebot zur stofflichen Verwertung
durch Nutzung der stofflichen Eigenschaften der Abfälle in vollem
Umfang Rechnung getragen.
Die erfindungsgemäßen festen, rieselfähigen, vorzugsweise pel
letisierten Düngemittel weisen auch nicht mehr die Nachteile
von nur festen oder nur schlammförmigen Abfällen auf. Zu ihrer
Herstellung sind vor allem keine aufwendigen Trocknungskosten
in Ansatz zu bringen. Die erfindungsgemäß mitverwendeten schlamm
förmigen Abfälle wiederum werden erfindungsgemäß dadurch stabili
siert, daß der Wassergehalt reduziert und/oder durch die Anhebung
des pH-Wertes Gärungs- und Fäulnisprozesse unterbunden werden.
Das Material wird dadurch hygenisiert. Damit werden die Schlämme
gut lagerfähig und es kommt nicht mehr zu der unerwünschten
Geruchsbelästigung.
Insbesondere wenn mindestens eine der beiden Komponenten einen
hohen Gehalt an Kalkhydrat oder Branntkalk aufweist, führt dies
zur Bindung von geruchsintensiven sauren Komponenten anderer
Abfälle.
Sofern der trockene Abfall einen Gehalt aus Sulfit aufweist,
ist dieser beispielsweise in der Lage, Chrom-VI-haltige Aschen
aus der Holzverbrennung zu entgiften, da das Sulfit zu einer
Reduktion zu Chrom-III führt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von festen, rieselfähigen,
vorzugsweise pelletisierten Düngemitteln aus trockenen
Abfällen, die als Düngemittel oder Düngemittelzusätze
geeignet sind, unter Verwendung von Wasser, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Wasser in Form von schlammförmigen
Abfällen eingebracht wird, wobei die Mengen an trockenem
Abfall einerseits und schlammförmigem Abfall andererseits
so gewählt werden, daß eine zusätzliche nachträgliche
Trocknung vermieden wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als trockene Abfälle Klärschlammverbrennungsaschen, trock
ene Produkte aus Rauchgasentschwefelungsanlagen, Wirbel
schichtaschen, Holzverbrennungsaschen, Aschen aus der
Verbrennung von Papierreststoffen und Schleif- und Schneid
stäube aus der Verarbeitung von Kalkstein, Dolomit, Gips
und Talk verwendet werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als schlammförmige Abfälle verwendet werden Phosphat
schlamm aus der Gelatineproduktion, industrielle und
kommunale Klärschlämme, insbesondere aus der Trink-, Brau-
und Abwasseraufbereitung, Carbidschlamm, Papierschlämme,
Biomassen aus der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie,
Schleif- und Schneidschlämme aus der Verarbeitung von
Kalkstein, Dolomit, Gips und Talk, Naßgipse sowie sulfat-
und carbonathaltige Schlämme aus der Prozeßwasseraufberei
tung.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß dem trockenen und/oder dem schlamm
förmigen Abfall weitere Abfälle bzw. Dolomitmehl und andere
nährstoffhaltige Substanzen zugemischt werden, durch welche
das erhaltene Gesamtgemisch optimierte Eigenschaften
erhält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19644612A DE19644612A1 (de) | 1996-10-26 | 1996-10-26 | Verfahren zur Herstellung von festen, rieselfähigen Düngemitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19644612A DE19644612A1 (de) | 1996-10-26 | 1996-10-26 | Verfahren zur Herstellung von festen, rieselfähigen Düngemitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19644612A1 true DE19644612A1 (de) | 1998-04-30 |
Family
ID=7810122
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19644612A Ceased DE19644612A1 (de) | 1996-10-26 | 1996-10-26 | Verfahren zur Herstellung von festen, rieselfähigen Düngemitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19644612A1 (de) |
Cited By (4)
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DE102004057841A1 (de) * | 2004-12-01 | 2006-06-08 | HeBio Naturdünger GmbH | Formkörper zum Düngen und Verfahren zu seiner Herstellung |
EP1840109A1 (de) | 2006-03-28 | 2007-10-03 | GFR GESELLSCHAFT FÜR DIE AUFBEREITUNG UND VERWERTUNG VON RESTSTOFFEN mbH | Schwefelhaltiger Kalkdünger |
WO2010130276A1 (de) | 2009-05-13 | 2010-11-18 | Loewe-Fuerstenberg Armand | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von feststoffartigem, biologisch abbaubarem dünge- oder bodenlockerungsmittel aus kommunalem und/oder industriellem klärschlamm |
WO2012007760A1 (en) * | 2010-07-15 | 2012-01-19 | John William Carson | Improved fertilisers for sustainable farming |
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DD233554A1 (de) * | 1985-01-03 | 1986-03-05 | Buna Chem Werke Veb | Verfahren zur herstellung granulierter, kalkhaltiger duengemittel |
DE4240807C1 (de) * | 1992-12-04 | 1994-05-05 | Ehrke Manfred | Organisch-mineralisches Düngemittel |
-
1996
- 1996-10-26 DE DE19644612A patent/DE19644612A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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