DE19634455A1 - Arbeitsverfahren zur Katalysatorfüllung von Reaktoren - Google Patents
Arbeitsverfahren zur Katalysatorfüllung von ReaktorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Katalysatorfüllung von Reaktoren. Es gibt diverse
chemische Verfahren, die auf Katalysatoren angewiesen sind. Das ist in besonders großem
Umfang in der Petrochemie der Fall.
Je nach Verfahren sind die Katalysatoren sehr aufwendig. Es sind Preise von 50 000 bis
100 000 DM nicht ungewöhnlich. Häufig bestehen die Katalysatoren nicht nur aus edlen
Metallen wie Palladium, sondern auch aus durchaus giftigen, manchmal sogar hochgiftigen
Bestandteilen. Hinzu kommt, daß die kommerziellen Reaktoren häufig enorme Füllvolumina
aufweisen. Es sind z. B. diverse Reaktoren mit 20 m Höhe und 3 bis 5 m Durchmesser bekannt.
Dementsprechend groß ist das Füllvolumen. Hinzu kommt, daß viele Katalysatoren
ausgesprochen empfindlich gegen mechanische Belastungen sind. Diese Katalysatoren können
leicht brechen. Es entsteht ein großer Abrieb bei jeder Bewegung des Katalysators. Bewegt
werden muß der Katalysator beim Füllen, Entleeren und Aufbereiten. Der Abrieb ist dabei zu
entfernen. Der Verlust durch Abrieb ist teuer.
Allen Reaktoren ist gemeinsam, daß das zu behandelnde Medium durch die
Katalysatorschüttung hindurchströmen muß. Geringste Unregelmäßigkeiten führen zu einem
unregelmäßigen Strom. Es können Bereiche mit intensiver Strömung und Bereiche mit weniger
Strömung entstehen. Das hat Einfluß auf die Verweilzeit des Mediums im Reaktor und auf die
Standzeit des Reaktors, denn der Reaktor muß entleert werden, sobald die Mindestqualität des
Behandlungsmediums unter ein Mindestmaß sinkt. Dabei wird nicht danach differenziert, ob
noch andere Bereiche mit intakten Katalysatoren vorhanden sind.
Richtige Betriebsstörungen können durch sogenannte heiße Stellen bei ungleichmäßiger
Durchströmung der Katalysatorschüttung entstehen. Die heißen Stellen können den
Katalysator und den Reaktor zerstören.
Vor obigem Hintergrund ist die Erkenntnis entstanden, daß eine gleichmäßige und schonende
Füllung des Katalysators wichtig ist. Bis dahin erfolgte die Katalysatorfüllung mittels eines von
oben eingeführten Rohres. Dabei fällt der Katalysator die gesamte Höhe und entsteht eine
starke Staubentwicklung. Der mit der Führung des Füllrohres beauftragte Monteur hat kaum
Sicht. Selbst mit erheblicher Anstrengung läßt sich deshalb von Hand keine gleichmäßige
Katalysatorfüllung im Reaktor herstellen.
Um eine gleichmäßige Katalysatorfüllung herzustellen ist es bekannt, in den Reaktor ein
Verteilerwerkzeug mit rotierende Prallflächen einzuführen. Die Katalysatorteile fallen durch
ein Rohr auf die rotierenden flügelartigen Prallflächen und springen von dort in den
Reaktorraum. Desgleichen fallen Katalysatorteile zwischen den Prallflächen durch.
Die Prallflächen gibt es auch in der Form sich drehender Kunststofflappen. Die
Kunststofflappen bewirken eine besonders schonende Verteilung des Katalysators im Reaktor.
Der Katalysator regnet bei diesem Verfahren von oben in den Reaktor.
Die Verteilung wird in der Praxis als ausreichend gleichmäßig angesehen. Allerdings geht mit
dem bekannten Verteilen eine Verdichtung des Katalysators einher. Das resultiert daraus, daß
sich die Katalysatorteile in bestimmter Form ordnen. Z.B. neigen stabförmige Katalysatoren
dazu, sich flach nebeneinander zu legen. Das kann vor Vorteil sein.
Teilweise ist die Katalysatorverdichtung jedoch sehr unerwünscht.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine gleichmäßige Verteilung ohne
Verdichtung oder nur mit geringerer Verdichtung zu bewirken. Dabei läßt sich die Erfindung
von dem Prallflächenkonzept und kommt die Erfindung zu einem rotierenden
Verteilerwerkzeug mit mehreren über der Reaktorquerschnittsfläche verteilten Verteilerköpfen.
Aus den Verteilerköpfen laufen die Katalysatorteile heraus. Das heißt, die Erfindung ersetzt die
Prallflächeneinrichtung durch mehrere Verteilerköpfe, die den Reaktorquerschnitt mit
Katalysatorteilen beregnen. Die Beregnung wird noch dadurch vergleichmäßigt, daß das
Verteilerwerkzeug rotiert.
Die Rotation kann von Hand oder maschinell erzeugt werden. Der Bedienungsmann steht
vorzugsweise auf einer Bühne über dem rotierenden Verteilerwerkzeug.
Eine günstige Bauform sieht vier gleichmäßig auf einem Kreisumfang verteilte Verteilerköpfe
mit einem mittig in dem Kreis angeordneten weiteren Verteilerkopf vor.
Alle Verteilerköpfe können über eine gemeinsame Zuführungsleitung mit Katalysatorteilen
beschickt werden. Wenn diese Leitung mittig angeordnet ist, kann die Leitung noch weitere
vorteilhafte Funktionen übernehmen. Z.B. kann sie die Arbeitsbühne für den Bedienungsmann
tragen. Sie kann zugleich die Drehbewegung ausführen und auf das Verteilerwerkzeug
übertragen oder drehfest angeordnet sein und eine Lagerung für die Drehbewegung des
Verteilerwerkzeuges sowie für einen gewünschten Motor und Getriebe tragen.
Um die Fallhöhe der Katalysatorteile zu verringern, ist es von Vorteil, das Verteilerwerkzeug
heb- und senkbar in dem Reaktor anzuordnen.
Ferner ist es günstig, die Verteilerköpfe mit verstellbaren Auslaufblechen zu versehen, so daß
der Auslaufkegel des Katalysatorteile an den Reaktordurchmesser angepaßt werden kann.
Wahlweise stützt sich sich Arbeitsbühne an der Reaktorinnenwand ab und wird das zur
Führung des Verteilerwerkzeuges genutzt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen üblichen Reaktor aus der erdölverarbeitenden Industrie mit etwa 23 m Höhe.
Der Reaktor hat vier verschiedene Katalysatorfüllungen 1, 3, 17 und 30. Die Einbringung der
Füllung wird unten erläutert.
Über den Füllungen 1, 3 und 30 befinden sich Anström- und Verteilerböden 4, 9 und 14. Jeder
Boden 4, 9 und 14 besitzt eine Vielzahl gleichmäßig verteilter Schmutzfänger. Dabei handelt es
sich um Abdeckungen der Einströmöffnungen am Verteilerboden. Jede Einströmöffnung
besitzt einen nach oben ragenden Stutzen, der mit einer Kappe geschützt ist, so daß das
Behandlungsmedium zunächst an der Kappe vorströmen muß, um unter Kappe wieder nach
oben und dort in den Stutzen gelangen zu können. Im Behandlungsmedium mitgeführte
Feststoffe setzen sich infolgedessen leicht auf den Anström- und Verteilerböden ab, ohne die
Einströmöffnungen zuzusetzen.
Unter den Böden 4, 9, 14 ist zunächst ein Hohlraum 5, 10, 15 vorgesehen. Dann kommt jeweils
eine relativ dünne Schicht aus Steinzeugkugeln, bevor das Behandlungsmedium in eine
Katalysatorschicht 1, 3 oder 30 gelangt.
Jede Katalysatorschicht 1, 3 und 30 bzw. 17 wird von einem weiteren Boden gehalten.
Zwischen Boden und Katalysatorschicht 1, 3 und 17 befinden sich Steinzeugkugelschichten
7, 8, 12, 13, 18 und 19 bzw. 20.
Die unteren Steinzeugkugelschichten haben die Aufgabe, die Katalysatorteile zurückzuhalten.
Fig. 2 zeigt schematisch einen weiteren Reaktor 40 ohne Zwischenböden und
Steinzeugkugelschichten. Der Reaktor 40 wird mit einem Katalysator 42 gefüllt. Dazu ist ein
Verteilerwerkzeug durch das Mannloch 41 in den Reaktor 40 eingebracht worden. Das
Verteilerwerkzeug besteht aus einem Führungsrohr 50, in dem ein Teleskoprohr 51
höhenverstellbar angeordnet ist, um in einer Tiefststellung dicht über dem Boden bzw. dicht
über der unteren Steinkugelfüllung mit der Füllung beginnen und das Werkzeug mit
zunehmender Füllung anheben zu können.
Beide Rohre 50 und 51 tragen zusammen eine Arbeitsbühne 44, die sich mit Armen 45 an der
Reaktorinnenwand abstützt. Zur Verminderung der Reibung sind am Ende der Arme 45
Gleitschuhe vorgesehen. Auf dem Rost 44 steht ein Bedienungsmann 49. Der Bedienungsmann
betätigt Klappen, mit denen der Zufluß von Katalysator zu fünf Verteilerköpfen 47 und 48
geregelt wird. Die Verteilerköpfe 47 sind auf einem Kreisumfang mit gleichem Abstand
voneinander angeordnet, der Verteilkopf 48 ist zentrisch angeordnet.
Aus jedem Verteilerkopf tritt Katalysator mit einem Schüttkegel aus. Durch gleichmäßige
Drehung des Verteilerwerkzeuges wird sichergestellt, daß sich der Reaktor gleichmäßig füllt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Katalysatorfüllung von Reaktoren wobei der Katalysator durch ein Rohr
zugeführt und im Reaktor verteilt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verteilerwerkzeug
mit mehreren Verteilerköpfen im Reaktor gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verteilerwerkzeug in einer
Tiefststellung mit der Füllung beginnt und mit zunehmender Reaktorfüllung angehoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Verteilerwerkzeug mit 5
Verteilerköpfen (47, 48), von denen 4 auf einem Kreisumfang und einer mittig angeordnet
sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein Teleskoprohr (51).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Arbeitsbühne (44).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Arbeitsbühne an der
Reaktorinnenwand abstützt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein drehfest
angeordnetes Rohr, das unten drehbeweglich das Verteilerwerkzeug trägt.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerköpfe mit Klappen
zur Änderung des Schüttkegels versehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996134455 DE19634455A1 (de) | 1996-08-26 | 1996-08-26 | Arbeitsverfahren zur Katalysatorfüllung von Reaktoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996134455 DE19634455A1 (de) | 1996-08-26 | 1996-08-26 | Arbeitsverfahren zur Katalysatorfüllung von Reaktoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19634455A1 true DE19634455A1 (de) | 1998-03-05 |
Family
ID=7803723
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996134455 Withdrawn DE19634455A1 (de) | 1996-08-26 | 1996-08-26 | Arbeitsverfahren zur Katalysatorfüllung von Reaktoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19634455A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003008086A1 (en) * | 2001-06-21 | 2003-01-30 | Davy Process Technology Limited | Method of loading a particulate solid into a vessel |
WO2014037346A1 (de) * | 2012-09-10 | 2014-03-13 | Thyssenkrupp Uhde Gmbh | Beladevorrichtung |
DE102012220930A1 (de) | 2012-11-15 | 2014-05-15 | Chemieanlagenbau Chemnitz Gmbh | Festbettreaktor |
-
1996
- 1996-08-26 DE DE1996134455 patent/DE19634455A1/de not_active Withdrawn
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AU2002314334B2 (en) * | 2001-06-21 | 2007-03-01 | Davy Process Technology Ltd. | Method of loading a particulate solid into a vessel |
US7353847B2 (en) | 2001-06-21 | 2008-04-08 | Davy Process Technology Limited | Method of loading a particulate solid into a vessel |
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RU2624697C2 (ru) * | 2012-09-10 | 2017-07-05 | Тюссенкрупп Индастриал Солюшнс Аг | Загрузочное устройство |
DE102012220930A1 (de) | 2012-11-15 | 2014-05-15 | Chemieanlagenbau Chemnitz Gmbh | Festbettreaktor |
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