DE19631712C2 - Verwendung einer austenitischen Chrom-Nickel-Molybdän-Stahllegierung - Google Patents
Verwendung einer austenitischen Chrom-Nickel-Molybdän-StahllegierungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer austenitischen Chrom-
Nickel-Molybdän-Stahllegierung.
Eine austenitische Stahllegierung mit guter Warmbearbeitbarkeit und Loch
fraßbeständigkeit gegenüber halogenidischen Medien, beispielsweise See
wasser, ist aus der DE 27 03 756 C2 bekannt und enthält 0,013% Kohlen
stoff, 0,57% Mangan, 0,36% Silizium, 0,192% Stickstoff, 19,7% Chrom, 6,2%
Molybdän, 18,3% Nickel und 1,01% Kupfer, Rest Eisen; sie besitzt einen
verhältnismäßig hohen Molybdängehalt, ohne die Gefahr einer Rißbildung
beim Warmwalzen aufgrund des höheren, den Existenzbereich der versprö
denden Sigma-Phase in Richtung höherer Temperaturen normalerweise
ausweitenden Molybdängehalts. Die Legierung ist jedoch als Gußprodukt
durch eine geringe Korrosionsbeständigkeit, insbesondere Lochfraß- und
Spalt-Korrosionsbeständigkeit in chloridischen Medien, gekennzeichnet.
Aus der EP 0 438 992 A1 ist des weiteren eine austenitische Chrom-Nickel-
Molybdän-Stahllegierung mit bis 0,08% Kohlenstoff, bis 1,0% Silizium, über
0,5% bis unter 6% Mangan, über 19% bis 28% Chrom, über 17% bis 25%
Nickel, über 7% bis 10% Molybdän, 0,4% bis 0,7% Stickstoff, bis 2% Kupfer
und bis 0,2% Cer, Rest Eisen bekannt, die infolge erhöhter Gehalte an
Stickstoff, Mangan, Chrom, Molybdän und Nickel eine im Vergleich zu ande
ren Nickel-Legierungen bessere Beständigkeit gegen Lochfraß und Spaltkor
rosion besitzt und bei hoher Zugfestigkeit schweißbar sein soll. Die höheren
Gehalte an Legierungselementen führen jedoch zu einer Verteuerung und zu
Schwierigkeiten beim Erschmelzen der Legierung sowie zu einer Beein
trächtigung der Schweißbarkeit.
Des weiteren ist aus der deutschen Auslegeschrift 15 53 841 eine Chrom-
Nickel-Molybdän-Stahllegierung mit unter 0,25% Kohlenstoff, bis 20% Man
gan, 10% bis 26% Chrom, 0,8% bis 26% Nickel, 0% bis 6,0% Molybdän, bis
0,5% Stickstoff und bis 2,5% Wolfram, Niob und Tantal bekannt. Diese
Stahllegierung soll eine gute Zähigkeit, Biegebruchfestigkeit und Biegewech
selfestigkeit aufweisen und sich daher als Werkstoff für Messerklingen eig
nen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Verwendung von einem Werkstoff, insbesondere
Gußwerkstoff für Gegenstände vorzuschlagen, die wie Teile für die chemi
sche Industrie oder eine Meerwasserbeanspruchung eine hohe Festigkeit
und Korrosionsbeständigkeit in chloridischer Umgebung besitzen müssen.
Die Lösung dieses Problems basiert auf dem Gedanken, hierfür bestimmte
Mengen refraktärer Elemente einzusetzen, um die E- und die Pi-Phasenbil
dung zu minimieren.
Im einzelnen besteht die Erfindung in dem Vorschlag, für den vorerwähnten
Zweck eine Chrom-Nickel-Molybdän-Stahllegierung mit bis 0,05% Kohlen
stoff, < 0,2% Mangan, bis 0,50% Silizium, 17,0% bis 26,0% Chrom, 4,5%
bis 7,0% Molybdän, 16,0% bis 24,0% Nickel, 0,15% bis 0,30% Stickstoff,
0,05% bis 1,60% Wolfram, 0,20% bis 0,60% Niob und 0,02% bis 1,3% Tan
tal, Rest einschließlich erschmelzungsbedingter Verunreinigungen Eisen zu
verwenden, die den Bedingungen:
[(%Nb) + (%Ta))/(%W) = 1,2 bis 8
und
(%Nb)/(%Ta) = 0,45 bis 18,3
genügt.
Die vorgeschlagene Stahllegierung eignet sich infolge ihrer verbesserten
Korrosionsbeständigkeit, insbesondere Lochfraß- und Spalt-Korrosionsbe
ständigkeit in chloridischen Medien, sowie ihrer hohen Festigkeit bei guter
Vergießbarkeit und Schweißbarkeit, insbesondere als Werkstoff für Teile von
Bohrinseln und andere seewasserbeanspruchter Gegenstände.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und
Diagrammen des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine grafische Darstellung der kritischen Lochfraßtemperatur nach
ASTM G 48-76 in Abhängigkeit von dem Lochfraß-Äquivalent
(PREN) für eine herkömmliche Knetlegierung, (UNS-S31254) eine
Gußstahllegierung nach der DE 27 03 756 C2 sowie eine herkömm
liche und eine erfindungsgemäß zu verwendende Gußstahllegierung,
Fig. 2 eine grafische Darstellung der Zugfestigkeit in Abhängigkeit vom
Lochfraß-Äquivalent für eine herkömmliche austenitische Gußstahl
legierung und eine erfindungsgemäß zu verwendende Gußstahllegierung,
Fig. 3 und Fig. 4 eine grafische Darstellung der Zugfestigkeit in Abhängigkeit von den erfindungsgemäß
aufeinander abgestimmten Gehalten an Niob, Tantal und Wolfram im Vergleich zu einer Gußstahllegierung
nach der deutschen Patentschrift 27 03 756 sowie einer anderen herkömmlichen Stahllegierung und
Fig. 5 eine grafische Darstellung der Lochfraßbeständigkeit erfindungsgemäßer Legierungen im Vergleich zu
einer Gußstahllegierung nach der deutschen Patentschrift 27 03 756.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Zusammensetzungen einer herkömmlichen rostfreien Gußstahllegie
rung 1 nach der deutschen Patentschrift 27 03 756 einer herkömmlichen Gußstahllegierung 2 sowie erfindungs
gemäße zu verwendeten Legierungen 3 bis 6 zusammengestellt, die mit einem jeweiligen Gewicht von 100 kg in einem Mittel
frequenzofen an Luft erschmolzen wurden.
Neben den in der Tabelle im einzelnen angegebenen Legierungsbestandteilen enthielten die Legierungen bei
austenitischen rostfreien Stählen übliche erschmelzungsbedingte Verunreinigungen, darunter unter 0,025%
Phosphor unter 0,007% Schwefel.
Die Bedeutung der Gehalte an Chrom, Molybdän und Stickstoff für die Beständigkeit gegen Lochfraß und
Spaltkorrosion läßt sich anhand des Lochfraß-Äquivalents:
PREN = (%Cr) + 3,3.(%Mo) + 16.(%N)
aufzeigen. Die in einer Standard-Versuchslösung nach ASTM G 48-76 ermittelten kritischen Lochfraß-Tempe
raturen belegen nach dem Diagramm der Fig. 1, daß sich bei erfindungsgemäß aufeinander abgestimmten
Gehalten der Elemente Niob, Tantal und Wolfram kritische Lochfraß-Temperaturen erreichen lassen, die
mindestens ebenso gut sind wie bei herkömmlichen, jedoch höher legierten rostfreien Knetlegierungen und
Nickelbasis-Legierungen. So belegen die Diagramme der Fig. 1 und 2, daß sich die erfindungsgemäß zu verwendenden Legie
rungen trotz eines verhältnismäßig geringeren PREN-Werts von unter 46 durch eine merkliche Verbesserung
ihrer Korrosionsbeständigkeit und ihrer mechanischen Eigenschaften auszeichnen.
Im einzelnen wurden die Versuche zur Bestimmung der Lochfraß-Beständigkeit im Temperaturbereich nach
ASTM G 48-76 unter Verwendung einer 6% FeCl3 enthaltenden Lösung anhand von lösungsgeglühten und mit
Wasser abgeschreckten Proben bestimmt. Bei den Versuchen wurde die kritische Lochfraß-Temperatur in der
Weise bestimmt, daß die Grenztemperatur bestimmt wurde, bei der an der Probenoberfläche nach einer
72-stündigen Verweildauer in der FeCl3-Lösung noch keine Korrosion auftrat. Die Grenztemperatur wurde mit
einer Genauigkeit von ±25°C eingehalten. Eine hohe Grenztemperatur ist von Vorteil, weil sie Ausdruck einer
hohen Korrosionsbeständigkeit ist.
Die Zugversuche wurden unter Verwendung von lösungsgeglühten und mit Wasser abgeschreckten Doppel-
Proben bei Raumtemperatur durchgeführt. Die dabei festgestellten mittleren Zugfestigkeiten in Abhängigkeit
von den erfindungsgemäß aufeinander abgestimmten Gehalten an Niob, Tantal und Wolfram geben die Dia
gramme der Fig. 3 und 4 wieder; sie zeigen die merkliche Verbesserung der Festigkeit unter Beibehaltung einer
angemessenen Duktilität.
Der Kurvenverlauf im Diagramm der Fig. 5 zeigt, daß die erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen im Vergleich zu
herkömmlichen gegossenen austenitischen rostfreien Stahllegierungen oder Nickelbasis-Legierungen selbst bei
den beträchtlich höheren PREN-Werten nach Fig. 1 eine wesentlich bessere Korrosionsbeständigkeit besitzen.
Die Versuche zeigen zugleich, daß eine markante Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit eintritt, wenn
die Gehalte der refraktären Elemente Niob, Tantal und Wolfram erfindungsgemäß aufeinander abgestimmt sind.
Claims (2)
1. Verwendung einer austenitischen rostfreien Stahllegierung mit
bis 0,05% Kohlenstoff
unter 0,20% Mangan
bis 0,50% Silizium
17,0 bis 26,0% Chrom
16,0 bis 24,0% Nickel
4,5 bis 7,0% Molybdän
0,15 bis 0,30% Stickstoff
0,05 bis 1,6% Wolfram
0,20 bis 0,60% Niob
0,02 bis 1,3% Tantal
AL=L<Rest Eisen einschließlich erschmelzungsbedingter Verunreinigungen,
die den Bedingungen
[(%Nb) + (%Ta)]/(%W) = 1,2 bis 8
und
(%Nb)/(%Ta) = 0,45 bis 18,3
genügt, als Werkstoff, insbesondere Gußwerkstoff für Gegenstände, die wie Teile für die chemische Industrie oder eine Meerwasserbeanspruchung eine hohe Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit in chloridischer Umgebung besitzen müssen.
[(%Nb) + (%Ta)]/(%W) = 1,2 bis 8
und
(%Nb)/(%Ta) = 0,45 bis 18,3
genügt, als Werkstoff, insbesondere Gußwerkstoff für Gegenstände, die wie Teile für die chemische Industrie oder eine Meerwasserbeanspruchung eine hohe Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit in chloridischer Umgebung besitzen müssen.
2. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1, die jedoch den Bedingungen
[(%Nb) + (%Ta)]/(%W) = 6,0
und
(%Nb)/(%Ta) = 0,74
genügt, für den Zweck nach Anspruch 1.
[(%Nb) + (%Ta)]/(%W) = 6,0
und
(%Nb)/(%Ta) = 0,74
genügt, für den Zweck nach Anspruch 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19631712A DE19631712C2 (de) | 1996-07-13 | 1996-08-06 | Verwendung einer austenitischen Chrom-Nickel-Molybdän-Stahllegierung |
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DE19628311 | 1996-07-13 | ||
DE19631712A DE19631712C2 (de) | 1996-07-13 | 1996-08-06 | Verwendung einer austenitischen Chrom-Nickel-Molybdän-Stahllegierung |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19631712A1 DE19631712A1 (de) | 1998-01-15 |
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Family
ID=7799757
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19631712A Expired - Fee Related DE19631712C2 (de) | 1996-07-13 | 1996-08-06 | Verwendung einer austenitischen Chrom-Nickel-Molybdän-Stahllegierung |
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---|---|
DE (1) | DE19631712C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1553841B2 (de) * | 1966-03-22 | 1974-06-06 | Wuerttembergische Metallwarenfabrik, 7340 Geislingen | Verwendung einer austenitischen kaltverfestigten Edelstahl-Legierung für Messerklingen |
US4078920A (en) * | 1976-02-02 | 1978-03-14 | Avesta Jernverks Aktiebolag | Austenitic stainless steel with high molybdenum content |
EP0438992A1 (de) * | 1990-01-15 | 1991-07-31 | Avesta Sheffield Aktiebolag | Austenitischer rostfreier Stahl |
JPH07118809A (ja) * | 1993-10-20 | 1995-05-09 | Kawasaki Steel Corp | 深絞り成形性に優れたFe−Cr−Ni系合金 |
-
1996
- 1996-08-06 DE DE19631712A patent/DE19631712C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19631712A1 (de) | 1998-01-15 |
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