DE19621060C2 - Verfahren zur Untersuchung und Behandlung des Inneren eines Fasses mit radioaktivem Abfall - Google Patents
Verfahren zur Untersuchung und Behandlung des Inneren eines Fasses mit radioaktivem AbfallInfo
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- G01N2001/1037—Sampling from special places from an enclosure (hazardous waste, radioactive)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung und
Behandlung des Inneren eines Fasses, das eine Faßdichtung
aufweist und radioaktive Abfälle enthält.
Radioaktiv kontaminierte Abfälle werden häufig in dicht ver
schlossenen Fässern gelagert. Bei sehr langer Lagerzeit
sollte aber das Innere eines solchen Fasses untersucht wer
den. Vom Ergebnis der Untersuchung kann es abhängen, ob das
Faß einer Behandlung unterzogen werden muß. Im Faß kann sich
nämlich ein Überdruck aufgebaut haben, der abgebaut werden
muß, damit eine spätere Beschädigung des Fasses vermieden
wird. Auch kann sich im Inneren des Fasses eine feuchte Atmo
sphäre ausbilden, wodurch die Korrosionsgefahr wächst.
Für Untersuchungen oder Behandlungen des Inneren eines sol
chen Fasses wurde bisher das Faß geöffnet, wenn vermutet
wurde, daß sich im Faß ein Überdruck aufbaut. Hat sich dabei
Wasserstoff in größerer Menge gebildet, so entsteht bei des
sen Entweichen eine explosive Mischung. Dadurch ist dann das
Personal gefährdet. Es kann auch zur Kontamination der Umge
bung kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Untersuchung und Behandlung des Inneren
eines Fasses anzugeben, das ohne Gefahr für die Umgebung des
Fasses eingesetzt werden kann.
Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ge
löst.
Ausgestaltungen und Weiterbildungen
zeigen die Unteransprüche 2 bis 5.
Es ist bereits bekannt, Proben aus einem
Behälter mittels einer eine Dichtung oder
Abdeckung des Behälters durchstoßenden
Hohlnadel zu entnehmen (US 4 423 641
und US 3 298 236). Weiterhin ist es
bekannt, eine gasdichte Verpackung zur
Probenentnahme mit einer Hohlnadel
zu durchbohren, an die ein Meßsystem
angeschlossen ist, in dem sich u. a.
eine Meßkammer mit einem Drucksensor
befindet (DE 35 05 490 A1).
Die Faßdichtung wird nach der Erfindung mit mindestens einer Hohlnadel
durchbohrt. An einem Ausgang der Hohlnadel außerhalb des
Fasses werden Meßgrößen, die innerhalb des Fasses gegeben
sind, gemessen und Medium aus dem Faß über eine Meßkammer ab
geleitet.
Mit einer Hohlnadel kann vorteilhafterweise ein eng begrenz
ter Zugang zum Inneren des Fasses geschaffen werden. Dieser
Zugang reicht aus für erforderliche Messungen und auch für
eine kontrollierte Abgabe eines Mediums aus dem Faß. Da das
Faß fast vollständig verschlossen bleibt, kann es nicht zu
einem großen oder unkontrollierten Austritt gefährlicher
Stoffe kommen.
Dabei wird am Ausgang einer Hohlnadel, der sich au
ßerhalb des Fasses befindet, der Druck im Faß gemessen. Es
kann in einfacher Weise festgestellt werden, ob sich bereits
ein erhöhter Druck im Faß aufgebaut hat.
Bei einem Druck im Faß, der größer als der Umgebungsdruck
ist, kann eine Druckentlastung über eine Meßkammer und ein
Filter stattfinden. Es kann also vorteilhafterweise ein Über
druck ohne eine Gefährdung der Umgebung, sofort nachdem er
festgestellt worden ist, beseitigt werden.
Die Meßkammer kann weitgehend
evakuiert werden. Es kann also über die Hohlnadel ein Medium,
insbesondere ein Gas, aus dem Faß in eine zuvor evakuierte
Meßkammer, die ein bekanntes Volumen hat, eingeleitet werden.
In dieser Meßkammer wird dann die Feuchte dieses Mediums ge
messen. Aus der Feuchte in der Meßkammer kann auf die Feuchte
im Faß geschlossen werden. Es kann also frühzeitig erkannt
werden, ob durch eine feuchte Atmosphäre im Faß die Gefahr
einer Korrosion des Fasses oder von Teilen des Fasses gegeben
ist.
Beispielsweise kann die Faßdichtung mit mindestens zwei Hohl
nadeln durchbohrt werden. In die erste Hohlnadel wird dann
zum Spülen des Fasses ein Spülgas eingespeist und über die
zweite Hohlnadel und ein nachgeschaltetes Filter wird aus dem
Faß austretendes Medium, insbesondere Gas, abgeleitet. Damit
wird vorteilhafterweise ein Spülen des Innenraumes des Fasses
ermöglicht. Gefährliche Stoffe werden dabei im Filter zurück
gehalten. Als Spülgas ist ein inertes Gas besonders geeignet.
Zur Homogenisierung kann dem aus dem Faß ausgetretenen Medium
beispielsweise etwas Spülgas beigemischt werden.
Ferner wird in dem austretenden Medium der
Wasserstoffgehalt gemessen. Bei zu hohem Wasserstoffgehalt
kann dann das aus dem Faß ausgetretene Gas mit Spülgas ver
dünnt werden.
Damit wird der Vorteil erzielt, daß nur ein ungefährlicher,
kleiner Zugang zum Inneren des Fasses geschaffen werden kann,
der jedoch zur Untersuchung und auch zur Behandlung des Inne
ren des Fasses ausreicht.
Die Ableitung kann mit einem Probenahmebehälter verbunden
sein. Eine Untersuchung einer Probe kann dann ergeben, ob der
Spülvorgang ausgereicht hat. Durch das Spülen wird nämlich
erreicht, daß der Gasraum in einem Faß, das im wesentlichen
feste Abfallstoffe enthält, weitgehend frei von gasförmigen
Schadstoffen ist.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird
insbesondere der Vorteil erzielt, daß das Innere eines Fas
ses, das radioaktive Abfälle enthält, ohne Gefährdung der Um
gebung untersucht und rechtzeitig behandelt werden kann, be
vor ein Korrosionsschaden durch eine im Faß angesammelte
Feuchtigkeit entsteht.
Das Verfahren nach der Erfindung wird
anhand der Zeichnung nähen erläutert:
Die Zeichnung zeigt ein vorteilhaftes Beispiel einer Einrich
tung zur Untersuchung und Behandlung eines Fasses mit einem
Druckmesser und einer Meßkammer zur Feuchtemessung.
Die Zeichnung zeigt schematisch ein Faß 1, in das drei Hohl
nadeln 2 bis 4 eingeführt sind. Diese Hohlnadeln 2 bis 4
schließen eine Bohrung in der Faßdichtung, durch die sie hin
durchgeführt sind, gasdicht ab. Eine erste Hohlnadel 2 steht
über eine Armatur 2a mit einem Druckmesser 5 in Verbindung,
da seinerseits elektrisch mit einem Rechner 6 verbunden ist.
Mit dem Druckmesser 5 wird der Druck im Inneren des Fasses 1
gemessen.
Falls am Faß 1 mehrere Hohlnadeln 2 bis 4 angeordnet sind,
kann der Druckmesser 5 nacheinander mit jeder dieser Hohlna
deln 2 bis 4 verbunden werden (nicht dargestellt). Wenn dann
unterschiedliche Drücke gemessen werden, ist daraus auf einen
Defekt, z. B. auf eine verstopfte Hohlnadel 2 bis 4, zu
schließen. Wenn kein Defekt zu erkennen ist und am Druckmes
ser 5 ein Überdruck im Faß 1 gemessen wird, kann dieser Über
druck sofort über eine Ableitung 7, die einen Filter 8 ent
hält, abgeleitet werden. Dazu steht die erste Hohlnadel 2
über eine Armatur 7a und die zweite Hohlnadel 3 über eine Ar
matur 7b mit der Ableitung 7 in Verbindung. Aufgrund des Fil
ters 8 gelangen keine Schadstoffe, insbesondere Aerosole, in
die Umgebung.
Zum Bestimmen der Feuchte im Faß 1 stehen die erste Hohlnadel
2 und/oder die zweite Hohlnadel 3 mit einer Meßkammer 9 in
Verbindung. Diese Meßkammer 9 hat ein bekanntes Volumen, das
beispielsweise ca. 0,3 Liter beträgt und ist z. B. in die Ab
leitung 7 eingebunden. Vor einer Feuchtemessung muß die Meß
kammer 9 evakuiert werden. Dazu ist in Strömungsrichtung hin
ter der Meßkammer 9 in der Ableitung 7 eine Pumpe 11 angeordnet.
Zum Evakuieren wird, wenn die Armaturen 7a und 7b vor
der Meßkammer 9 geschlossen sind, die Pumpe 11 in Betrieb ge
setzt. Erst wenn die Meßkammer 9 evakuiert ist, kann dann das
Medium aus dem Faß 1 durch Öffnen der Armaturen 7a, 7b in die
Meßkammer 9 eingespeist werden. Zum Bestimmen der Feuchte
enthält die Meßkammer 9 einen Feuchtemesser 14, der über eine
elektrische Leitung mit dem Rechner 6 in Verbindung steht.
Zum Spülen des Fasses 1 steht eine zusätzliche Hohlnadel 4
mit einer als Spülgasquelle dienenden Gastlasche 15 über eine
durch eine Armatur 21a verschließbare Zuleitung 21 in Verbin
dung. In der Gasflasche 15 befindet sich ein Spülgas, das ein
inertes Gas, z. B. Stickstoff, ist. Das Spülgas verläßt das
Faß 1 zusammen mit im Faß 1 sich befindendem Medium über die
Hohlnadeln 2 und/oder 3, die Ableitung 7 und das Filter 8.
Das abgegebene Medium wird in Filter 8 von Schadstoffen be
freit.
Ein Spülvorgang wird eingeleitet, falls durch ein Wasser
stoffmeßgerät 17, das in die Ableitung 7 eingebunden ist,
dort eine zu hohe Wasserstoffkonzentration festgestellt wird.
Ein Bypaß 12, der das Wasserstoffmeßgerät 17 umgeht, kann
durch eine Armatur 12a verschlossen sein, wenn die Wasser
stoffkonzentration gemessen wird.
Von der Zuleitung 21 zweigt eine Zweigleitung 19 ab, die ei
nen regelbaren Durchflußmesser 20 umfaßt und über eine Arma
tur 19a in die Ableitung 7 einmündet. Über diese Zweigleitung
19 kann dem Mediumstrom in der Ableitung 7 zur Homogenisie
rung Spülgas zugemischt werden. Eine Abzweigung 22 von der
Zweigleitung 19 kann mit dem Wasserstoffmeßgerät 17 verbunden
sein. In dieser Abzweigung 22 und/oder im Teilstück der Zu
leitung 21 zwischen der Abzweigung der Zweigleitung 19 und
dem Faß 1 können zusätzliche, nicht dargestellte Armaturen
angeordnet sein.
Claims (5)
1. Verfahren zur Untersuchung und Behandlung des Inneren ei
nes Fasses (1), das radioaktiv kontaminierte Abfälle enthält
und eine Faßdichtung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faß
dichtung mit mindestens einer Hohlnadel (2, 3) durchbohrt
wird, daß an einem Ausgang der Hohlnadel (2, 3) außerhalb des
Fasses (1) der Druck im Faß (1) gemessen wird, daß
der Wasserstoffgehalt und die Feuchte eines Me
diums, das aus dem Faß (1) über die Hohlnadel ausgetreten
ist, gemessen werden und daß das ausgetretene Medium über ei
nen Filter (8) abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Druck im Faß (1), der größer als der Umgebungsdruck ist, eine
Druckentlastung über den Filter (8) vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das ausge
tretene Medium über die Hohlnadel (2, 3) in eine Meßkammer
(9), die zuvor evakuiert ist und ein bekanntes Volumen hat,
eingeleitet wird und aus der Feuchte in der Meßkammer (9) auf
die Feuchte im Faß (1) geschlossen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faß
dichtung mit einer zusätzlichen Hohlnadel (4) durchbohrt
wird, daß über die zusätzliche Hohlnadel (4) zum Spülen des
Fasses (1) ein Spülgas eingespeist wird und daß über die
mindestens eine Hohlnadel (2, 3) aus dem Faß (1) austretendes Medium über den
nachgeschalteten Filter (8) abgeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß dem aus
dem Faß (1) ausgetretenen Medium zur Homogenisierung Spülgas
beigemischt wird.
Priority Applications (1)
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