DE19610468A1 - Verfahren zur lastabhängigen Steuerung der Gaswechselventile an einer Kolbenbrennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur lastabhängigen Steuerung der Gaswechselventile an einer KolbenbrennkraftmaschineInfo
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Description
Kolbenbrennkraftmaschinen, die mit frei ansteuerbaren Gas
wechselventilen betrieben werden, können selbst bei ottomo
torischen Arbeitsverfahren ohne Drosselklappe betrieben
werden. Die Laststeuerung wird bei solchen Motoren durch
unterschiedliche Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Gas
wechselventile realisiert. Hierbei ergibt sich jedoch das
Problem, daß bei hohen Drehzahlen die über die Betätigungs
mittel minimal erreichbaren Flugzeiten zu lang sind für
einen Betrieb mit kleinen Lasten, also bei kleinen Motor
momenten.
Zur Lösung dieses Problems hat man versucht, allen Gaseinlaß
ventilen der Brennkraftmaschine oder jeweils den einzelnen
Gaseinlaßventilen eine entsprechend ansteuerbare Drossel
klappe zuzuordnen. Die hierdurch bedingte Erhöhung der
Bau- und Steuerelemente führte zu einer nicht vertretbaren
Kostenerhöhung.
Ferner wurde versucht, den Betrieb mit kleinen Lasten,
also kleinen Motormomenten mit einer verringerten Zufuhr
von Kraftstoff zu bewirken, wobei entweder ein Magerbetrieb
mit λ < 1 realisiert wird oder aber durch die zusätz
liche Zufuhr von Restgas, so daß bei der gleichen Zylinder
füllung ein kleinerer Anteil an Frischgemisch zur Verfügung
steht. Auch eine derartige Betriebsweise ist nur innerhalb
gewisser Grenzen möglich.
Bei einer Betätigung der Gaswechselventile mit Hilfe jeweils
eines elektromagnetischen Aktuators, durch den das Ventil
über einen Schließmagneten in Schließstellung und über
einen Öffnermagneten in Öffnungsstellung jeweils gehalten
wird, wobei die Bewegung des Ankers aus der einen Stellung
in die andere Stellung jeweils durch Abschalten des Stromes
an dem jeweils haltenden Magneten eingeleitet wird und
der Bewegungsbeginn durch jeweils die Kraft einer auf den
Anker wirkenden Rückstellfeder eingeleitet wird, hat man
versucht, die Öffnungszeiten über ein Durchschwingen des
Ankers in Richtung auf die Öffnungsstellung ohne ein Fangen
durch den Öffnermagneten zu bewirken, wie dies in DE-A
37 08 373 beschrieben ist. Hierbei ergibt sich jedoch das
Problem, daß sehr kleine Ventilöffnungszeiten nicht zu
realisieren sind, da die Öffnungszeit durch die Eigenfre
quenz des durch Anker und Ventilkörper sowie durch die
beiden Rückstellfedern gebildeten Feder-Masse-Systems vor
gegeben ist. Diese vorgegebene geringstmögliche Ventilöff
nungszeit begrenzt nach unten hin aber den fahrbaren Last
bereich.
Ein weiteres Problem besteht bei Brennkraftmaschinen, die
nach dem ottomotorischen Arbeitsverfahren arbeiten, in
einer im Vergleich zu gedrosselten Motoren schlechteren
Gemischaufbereitung, die durch den fehlenden Unterdruck
im Saugrohr wegen der schlechteren Kraftstoffverdampfung
bedingt ist.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, daß bei einer Laststeuerung über die Gas
wechselventile die vorstehend geschilderten Nachteile ver
meidet und damit dieses Steuerverfahren auch für kleinere
Lasten verfügbar macht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren
zur lastabhängigen Steuerung der Gaswechselventile an einer
Kolbenbrennkraftmaschine dadurch gelöst, daß bei Teillast
jeweils zumindest für das Gaseinlaßventil eines Zylinders
der Öffnungshub vermindert wird, so daß ein geringerer
Strömungsquerschnitt freigegeben wird. Der durch die Ver
minderung des Öffnungshubes gegenüber der Normalbetriebs
weise entsprechend verringerte Strömungsquerschnitt am
Ventileintritt hat die Folge, daß auch eine geringere Luft-
oder Frischgasmenge angesaugt wird. Andererseits hat der
geringere Strömungsquerschnitt im Einlaßbereich eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit des eintretenden Gases zur Folge,
so daß sich hieraus eine bessere Verwirbelung und ein er
höhter Unterdruck einstellt, der zu einer besseren Gemisch
aufbereitung führt. Die gewünschte Hubverminderung erfolgt
dann durch eine entsprechende Ansteuerung der die Gaswech
selventile betätigenden Aktuatoren.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß während des Ansaugtaktes des betreffenden
Zylinders das Gaseinlaßventil wenigstens zweimal in kurzen
Zeitabständen mit geringem Hub geöffnet wird, so daß in
der Summe eine größere Luft- bzw. Frischgasmenge in den
Zylinder gelangt, der Öffnungsquerschnitt aber jeweils
gering gehalten wird.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß bei einer Kolbenbrennkraftmaschine mit wenigstens zwei
Gaseinlaßventilen je Zylinder während des Teillastbetriebes
nur ein Gaseinlaßventil voll betätigt wird und das andere
Gaseinlaßventil während des Ansaugtaktes nur kurzzeitig
mit geringem Hub geöffnet wird. Normalerweise besteht bei
einer betriebspunktabhängigen Port-Deaktivierung, also
der zeitweisen Stillegung eines Einlaßventils das Problem,
daß sich vor dem stillgelegten Gaseinlaßventil bei jedem
Einspritzvorgang eine kleine Menge Kraftstoff ablagert.
Somit sammelt sich im Laufe der Zeit eine so große Menge
Kraftstoff an, daß bei Wiederinbetriebnahme des Ventils
eine zu hohe Kraftstoffmenge in den Zylinder eintritt und
dadurch eine Überfettung des Gemisches und in der Folge
eine stark erhöhte Kohlenwasserstoffemission erfolgt. Betä
tigt man nun entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
das "stillgelegte" Gaseinlaßventil aber nur mit einem
kleinen Hub und nur für eine kurze Zeit, dann wird der
vorgelagerte Kraftstoff in jedem Zyklus in den Zylinder
gesaugt und kann sich nicht vor dem Ventil ablagern. Die
Vorteile der Stillegung, also beispielsweise eine erhöhte
Gemischbewegung im Brennraum, bleibt aufgrund der nur sehr
geringen Öffnungsdauer und des kleinen freigegebenen Quer
schnitts erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich insbesondere ver
wirklichen bei Gaswechselventilen, die jeweils zur Betäti
gung mit einem elektromagnetischen Aktuator in Verbindung
stehen, der mit einem, über gegeneinander gerichtete Stell
federn abgestützten Anker versehen ist, der durch einen
elektrischen Schließmagneten in Schließstellung und durch
einen elektrischen Öffnermagneten in Öffnungsstellung je
weils gehalten wird, wobei die Bewegung des Ankers aus
der einen Stellung in die andere Stellung jeweils durch
Abschalten des Stromes am jeweils haltenden Magneten einge
leitet wird.
Eine Verkürzung der Ventilöffnungszeit ist bei derartigen
elektromagnetischen Aktuatoren in Normalbetriebsweise nur
begrenzt möglich, da aufgrund der Eigenfrequenz des Feder-
Masse-Systems sowie der durch die endliche Abbauzeit des
Magnetfeldes am jeweils haltenden Magneten verursachte
Klebzeit des Ankers bedingte Öffnungszeit nicht unterschrit
ten werden kann. Um nun auch bei der Verwendung derartiger
elektromagnetischer Aktuatoren bei Teillast den Öffnungshub
zu vermindern, ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorgesehen, daß kurz nach dem Abschalten des Haltestrom
am Schließmagneten zur Einleitung der Öffnungsbewegung
dieser zur Einleitung einer vorzeitigen Schließbewegung
wieder mit Schließstrom beaufschlagt wird. Hierdurch wird
der Anker unmittelbar nach Beginn der Öffnungsbewegung
"abgebremst", so daß die Energie der Rückstellfeder nicht
ausreicht, diesen bis zur Polfläche des Öffnermagneten
durchzuschwingen. Der Anker kehrt je nach dem Zeitpunkt,
zu dem der Schließmagnet wieder mit Schließstrom beaufschlagt
wird, zumindest kurz nach Erreichen der durch die beiden
Rückstellfedern vorgegebenen Ruheposition des Ankers oder
sogar früher in seiner Bewegung wieder um. Zweckmäßigerweise
wird bei Betrieb mit Hubreduzierung der Öffnermagnet strom
los gehalten.
Das "Abbremsen" des Ankers kann bei Betrieb mit Hubreduzie
rung dadurch bewirkt werden, daß nach Ablauf einer vorgeb
baren Zeit der Schließstrom wieder eingeschaltet wird.
Diese Zeit kann fest vorgegeben sein oder aber über die
Steuereinrichtung entsprechend den gegebenen Lastanforde
rungen variiert werden.
In einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist vorgesehen, daß bei Betrieb mit Hubreduzierung
der Schließstrom nach Erkennung des Bewegungsbeginns und/oder
bei Erkennung einer bestimmten Ankerposition einge
schaltet wird.
In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist vorgesehen, daß der Anker bei seiner Bewegung
aus der Schließstellung in Richtung auf die Öffnungsstel
lung bei Betrieb mit Hubreduzierung nach dem Abschalten
des Haltestroms durch ein zusätzliches Brems-Magnetfeld
abgebremst wird. Da mit dem Einschalten des Schließstroms
der Wiederaufbau des Magnetfeldes am Schließmagneten eine
gewisse Zeit erfordert, setzt die Bremswirkung durch den
Schließmagneten nämlich erst ein, wenn der Anker bereits
mit seiner Bewegung begonnen hat, also unter der Einwirkung
der Rückstellfeder eine entsprechende kinetische Energie
aufgebaut hat. Noch ehe das Magnetfeld voll aufgebaut ist,
hat sich der Anker außerdem bereits eine gewisse Strecke
vom Schließmagneten entfernt, so daß die Kraftwirkung be
reits deutlich abgenommen hat. Durch die Einwirkung eines
zusätzlichen Brems-Magnetfeldes, das durch einen zusätzli
chen Polschuh aufgebracht werden kann, der sich auf dem
Weg zwischen den beiden Polflächen des Schließmagneten
und der Ruhelage befindet, kann eine Kraft sehr effektiv
auf den Anker aufgebracht werden, auch wenn dieser sich
bereits etwas von der Polfläche des Schließmagneten entfernt
hat. Dabei kann der magnetische Fluß durch diesen Polschuh
über die Spule des Schließmagneten oder aber auch durch
eine separate Spule erzeugt werden, die dann unabhängig
von der Spule des Schließmagneten angesteuert werden kann,
noch bevor der Strom durch den Schließmagneten abgeschaltet
wird. Auch hier kann das Einschalten des Stromes an der
Zusatzspule automatisch nach Ablauf einer vorgegebenen
Zeit nach Abschalten des Haltestroms erfolgen oder aber
auch nach Erkennung des Bewegungsbeginns des Ankers oder
bei Erkennung einer bestimmten Ankerposition.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß der Anker zumindest bei seiner Bewegung
in die Schließstellung über die Rückstellfedern mit einer
progressiv ansteigenden Rückstellkraft beaufschlagt wird.
Durch die Verwendung einer Rückstellfeder mit progressiver
Kennlinie, deren Kennlinienverlauf in etwa dem Verlauf
der Magnetkraft in Abhängigkeit vom Abstand des Ankers
zur Polfläche entspricht, jedoch im Vergleich zur Magnet
kraft kleiner ist, ergibt sich der Vorteil, daß unabhängig
vom Abstand des Ankers zur Polfläche des betreffenden
Magneten die Magnetkraft bei jedem Abstand des Ankers zur
Polfläche größer ist als die Federkraft, so daß ein Anzie
hen des Ankers immer gewährleistet ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, daß für einen Betrieb mit Hubreduzierung die
Ruhelage des Ankers zwischen Schließmagnet und Öffnermagnet
in Richtung auf den Schließmagneten verschoben wird. Dies
kann beispielsweise durch eine Veränderung der Vorspannung
bewirkt werden, beispielsweise durch eine Reduzierung der
Vorspannung der den Schließmagneten zugeordneten Rückstell
feder und/oder eine Erhöhung der Vorspannung der dem Öff
nermagneten zugeordneten Rückstellfeder.
In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird vorgeschlagen, daß ein reduzierter Öffnungshub
durch ein in Öffnungsrichtung wirkendes zusätzliches Öffner-Magnetfeld
und einen Zusatzanker bewirkt wird, der mit
dem Gaswechselventil in Verbindung steht und dessen Hubweg
einem vorgegebenen reduzierten Öffnungshub entspricht und
der unabhängig vom Anker geführt wird. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, daß der verminderte Öffnungshub durch
ein eigenes Magnetspulen-Anker-System erzeugt wird, durch
das lediglich die Kraft der Schließfeder zu überwinden
ist. Das System kann entsprechend "schnell" ausgelegt werden,
wobei der Energieverbrauch aufgrund des begrenzten kleinen
Hubes sehr gering ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der das zusätzliche Öffnermagnetfeld erzeugende Magnet
zusammen mit dem Öffnermagneten bestromt wird. Hierdurch
wird eine Erhöhung der Zahl der Stromzuleitungen für den
elektromagnetischen Aktuator vermieden, da der zusätzliche
Öffnermagnet und der Öffnermagnet über die gleiche Zuleitung
bestromt werden können. Da bei einem Betrieb mit reduziertem
Hub nur kurze Impulse auf das System einwirken, ergibt
sich kein nachteiliger Einfluß auf das Gesamtsystem.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
hierbei ferner vorgesehen, daß der Öffnermagnet und der
das zusätzliche Öffner-Magnetfeld erzeugende Magnet über
eine gemeinsame Zuleitung mit der Steuereinrichtung in
Verbindung stehen und daß über eine Schaltanordnung jeweils
bei Vollhub des Gaswechselventils die Bestromung des zusätz
lichen Öffner-Magneten und bei reduziertem Hub die Bestro
mung des Öffnermagneten unterbrochen wird.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Wegkurven eines elektromagnetisch betätigten
Ventils,
Fig. 2 einen elektromagnetischen Aktuator mit
Einrichtung zur Aufbringung eines "Brems
feldes",
Fig. 3 den Bewegungsverlauf eines Gaseinlaßventils
mit taktweiser Betätigung während der
Ansaugphase,
Fig. 4 den Bewegungsablauf der Gaseinlaßventile
an einem Zylinder mit zwei Gaseinlaßven
tilen,
Fig. 5 Kraftwegdiagramme unterschiedlich ausgeleg
ter Rückstellfedern im Verhältnis zur
Magnetkraft,
Fig. 6 einen elektro-magnetischen Aktuator mit
zusätzlichem Öffnermagneten zur Erzeugung
eines fest vorgegebenen reduzierten
Öffnungshubes,
Fig. 7 eine Abwandlung der Ausführungsform gem.
Fig. 6,
Fig. 8 eine andere Ausführungsform in der Anord
nung eines zusätzlichen Öffnermagneten
an einem elektro-magnetischen Aktuator.
In Fig. 1 zeigt die Kurve a) die Bewegung eines Gaseinlaß
ventiles während des Ansaugtaktes aus der vollständig ge
schlossenen Stellung I, wobei zum Zeitpunkt T₁ die Bewegung
des Gaswechselventils einsetzt, zum Zeitpunkt T₂ das Gas
wechselventil vollständig geöffnet ist und nach Ablauf
einer vorgegebenen Haltezeit TH zum Zeitpunkt T₃ über das
Betätigungsmittel das Gaswechselventil wieder aus der Öff
nungsstellung in die geschlossene Stellung zurückbewegt
wird und hierbei zum Zeitpunkt T₄ den Gaseinlaß wieder
vollständig verschließt.
Der Öffnungszeitraum TH kann nun lastabhängig angesteuert
werden, wobei jedoch bei Gaswechselventilen, die über elek
tromagnetische Aktuatoren betätigt werden, diese Haltezeit
TH wegen der sogenannten "Klebzeit" des Ankers am Öffner
magneten nicht unterschritten werden kann.
Ähnliche Bewegungsabläufe ergeben sich auch bei Gaswechsel
ventilen, die beispielsweise über hydraulische Aktuatoren
betätigt werden. Auch hier ergeben sich infolge der Träg
heit des Druckmittels bei der Umsteuerung entsprechende
Zeitverzögerungen, die nicht vermindert werden können.
Wie bereits in der Beschreibungseinleitung erwähnt, besteht
nun bei der Verwendung elektromagnetischer Aktuatoren die
Möglichkeit, durch eine entsprechende Ansteuerung des Öff
nermagneten zu bewirken, daß der Anker in der Öffnungs
stellung nicht am Öffnermagneten zur Anlage kommt, sondern
vorher wieder unter der Einwirkung der Rückstellfeder zu
rückschwingt. Wie aus der Kurve b) ersichtlich, erreicht
bei dieser Betriebsweise das Ventil seine Schließstellung
bereits zum Zeitpunkt T₅, ohne vorher am Öffnermagneten
zur Anlage zu kommen, so daß hier eine Verkürzung der Ven
tilöffnungszeit möglich ist. Eine nennenswerte Reduzierung
des Öffnungshubes ist insbesondere bei hohen Drehzahlen
und geringer Lastanforderung aufgrund der Eigenfrequenz
des aus Anker und Ventil einerseits und den Rückstellfedern
andererseits gebildeten Feder-Masse-Systems nicht möglich.
Wie der Bewegungsverlauf des Gaswechselventils entsprechend
der Kurve c) zeigt, wird nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren bei Teillast für das Gaseinlaßventil des betreffenden
Zylinders der Öffnungshub vermindert, so daß dementspre
chend ein geringerer Strömungsquerschnitt vom Ventil freige
geben wird. Wie der Vergleich mit den Kurven a) und b)
zeigt, erfolgt hierbei keine nennenswerte Reduzierung der
Öffnungszeit, so daß selbst bei hohen Drehzahlen und den
gegebenen Beschleunigungskräften trotzdem eine lastabhängige
Steuerung im Teillastbereich über die Gaswechselventile
möglich ist.
In Fig. 2 ist ein elektromagnetischer Aktuator 1 schema
tisch dargestellt, der einen mit einem Gaswechselventil
2 verbundenen Anker 3 sowie einen dem Anker 3 zugeordneten
Schließmagneten 4 und einen Öffnermagneten 5 aufweist.
Der Anker 3 wird über Rückstellfedern 6 und 7 bei stromlos
gesetztem Magneten in einer Ruhelage zwischen den beiden
Magneten 4 und 5 gehalten, wobei der jeweilige Abstand
zu den Polflächen 8 der Magneten 4, 5 von der Auslegung
der Federn 6 und 7 abhängt. Bei dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel sind die beiden Federn 6 und 7 gleich ausge
legt, so daß die Ruhelage des Ankers 3 sich in der Mitte
zwischen den beiden Polflächen 8 befindet, wie dies in
Fig. 2 dargestellt ist.
In Schließstellung liegt der Anker 3 an der Polfläche des
Schließmagneten 4 an, dies entspricht der Position I in
der Bewegungskurve in Fig. 1a. In Öffnungsstellung liegt
der Anker 3 an der Polfläche 8 des Öffnermagneten 5 an.
Dies entspricht der Pos. II in Fig. 1a.
Zur Betätigung des Gaswechselventils 2, d. h. zur Einleitung
der Bewegung aus der geschlossenen Position I in die geöff
nete Position 11, wird der Haltestrom am Schließmagneten
4 abgeschaltet. Hierdurch fällt die Haltekraft des Schließ
magneten 4 unter die Federkraft der Rückstellfeder 6 ab
und der Anker 3 beginnt, durch die Federkraft beschleunigt,
sich zu bewegen. Nach dem Durchgang des Ankers 3 durch
seine Ruheposition wird der "Flug" des Ankers durch die
Federkraft der dem Öffnermagneten 5 zugeordneten Rückstell
feder 7 abgebremst. Um nun den Anker 4 in der Öffnungsposi
tion zu fangen und zu halten, wird der Öffnermagnet 5 mit
Strom beaufschlagt. Zum Schließen des Gaswechselventils
erfolgt dann der Schaltungs- und Bewegungsablauf in umge
kehrter Richtung.
Aufgrund der Eigenfrequenz des Feder-Masse-Systems sowie
der durch die endliche Abbauzeit des jeweiligen Magnetfeldes
verursachte Klebzeit des Ankers 3 am Schließmagneten 4
bzw. am Öffnermagneten 5 ergibt sich das eingangs bereits
anhand von Fig. Ia beschriebene Problem, daß bei hohen
Drehzahlen die geringstmögliche Öffnungszeit für einen
Betrieb mit kleinen Lasten, also kleinen Motormomenten
zu lang ist.
Wie anhand von Fig. 1b gezeigt, läßt sich dieses Problem
auch nicht dadurch beheben, daß lediglich der Schließmagnet
stromlos gesetzt wird und der Öffnermagnet stromlos bleibt,
so daß der Anker 3 unter der Wirkung der Rückstellkraft
der Feder 6 frei durchschwingen kann.
Um mit einem derartigen elektromagnetischen Aktuator die
gewünschte, in Fig. 1c dargestellte Hubreduzierung zu be
wirken, wird nun innerhalb einer vorgegebenen kurzen Zeit
nach dem Abschalten des Haltestroms am Schließmagneten 4
ggf. nach Erkennung des Beginns der Bewegung des Ankers
3 der Schließmagnet 4 wieder mit Schließstrom beaufschlagt.
Das sich aufbauende Magnetfeld wirkt der Kraft der Rückstell
feder 6 entgegen, so daß der Anker 3 "abgebremst" wird
und nicht mehr voll über die Ruhestellung hinaus durch
schwingen kann. Je nach Größe und/oder Einschaltzeitpunkt
des aufzuschaltenden Schließstroms kehrt der Anker entweder
kurz nach Erreichen der Ruhelage oder sogar schon vorher
um und kommt wieder an der Polfläche 8 des Schließmagneten
4 zur Anlage. Das Einschalten des Schließstroms kann dabei
automatisch nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit erfolgen.
In gleicher Weise ist es auch möglich, bei elektromagneti
schen Aktuatoren mit Mitteln zur Erkennung der Ankerbewegung
oder zur Erkennung einer vorgegebenen Ankerposition den
Schließstrom in Abhängigkeit von der Erkennung der Anker
bewegung einzuschalten und so das Gaswechselventil 2 nach
kurzer Zeit, insbesondere aber nach nur geringem Hub wieder
zu schließen.
Um nun die Rückführung des Ankers 3 schon nach kurzer Hub
bewegung an den Schließmagneten 4 sicher zu bewerkstelligen,
ist bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ein
Zusatzmagnet 9 vorgesehen, der im wesentlichen aus einer
Magnetspule 10 und Polschuhen 11 besteht. Die Polschuhe
11 sind hierbei in Bewegungsrichtung des Ankers 3 mit Ab
stand zur Polfläche 8 des Schließmagneten 4 angeordnet.
Wird nun die Spule 10 des Zusatzmagneten 9 mit Strom be
aufschlagt, wenn durch Abschalten des Haltestroms am Schließ
magneten 4 der Anker 3 sich in Bewegung setzt, dann wirkt
über die Polschuhe 11 auf den Anker 3 ein Magnetfeld, das
die Kraftwirkung der Feder 6 mindert, so daß der Anker 3
in seiner Bewegung abgebremst wird. Da nun gleichzeitig
oder kurz nach dem Zuschalten des Zusatzmagneten 9 auch
der Schließmagnet 4 wieder mit Schließstrom beaufschlagt
wird, kann der Anker 3 bereits nach kurzem Hub wieder am
Schließmagneten 4 zur Anlage gebracht werden.
Die Polschuhe 11 können auch unmittelbar mit dem Körper
des Schließmagneten 4 verbunden sein, so daß die Aktivie
rung der Bremskraft auch über eine entsprechend abgestimmte
Bestromung der Spule des Schließmagneten 4 erfolgen kann.
Da mit frei ansteuerbaren Aktuatoren, insbesondere mit
elektromagnetischen Aktuatoren der vorbeschriebenen Art
kurze Schaltzeiten und gegenüber dem Normalhub des Gaswech
selventils stark verminderte Ventilhübe möglich sind,
bietet sich für die Laststeuerung im Teillastbereich auch
die Möglichkeit an, das Gaseinlaßventil während der Ansaug
zeit TA nicht nur einmal mit einem reduzierten Hub zu betä
tigen, wie dies in Fig. 1c dargestellt ist, sondern in
dem Ansaugzeitraum TA mit noch stärker reduziertem Hub
aber mehrfach zu betätigen, wie dies in Fig. 3 dargestellt
ist.
In Fig. 4 ist anhand des Bewegungsablaufes der Ventile
zwischen der vollständig geschlossenen Stellung und der
vollständig geöffneten Stellung ein weiterer Anwendungs
fall dargestellt und zwar für die Gaseinlaßventile an einer
Kolbenbrennkraftmaschine mit zwei Gaseinlaßventilen je
Zylinder. Bei derartigen Kolbenbrennkraftmaschinen erfolgt
im Teillastbereich eine sogenannte Port-Deaktivierung,
bei der eines der Gaseinlaßventile in der Ansaugphase nicht
betätigt wird, so daß die gesamte Luft- und/oder Frischgas
menge nur über ein Gaseinlaßventil angesaugt wird. Die
Kurve 12 zeigt hierbei den Bewegungsablauf des im Teillast
bereich mit vollem Hub betätigten Gaseinlaßventils.
Da sich vor dem während der Teillaststeuerung geschlossen
gehaltenen anderen Gaswechselventil während dieser Geschlos
senphase entsprechende Kraftstoffmengen ansammeln, die
dann beim Übergang in den Normalbetrieb beim ersten Öffnen
in den Zylinder gelangen und hierbei das Gemisch überfetten,
wird nun dieses an sich deaktivierte zweite Ventil während
des Ansaugtaktes nur ganz kurz und nur mit ganz geringem
Hub geöffnet, so daß der vorgelagerte Kraftstoff eingelassen
wird, ohne daß hierdurch die Strömungsverhältnisse im Zylin
der beeinträchtigt werden. Dieser Bewegungshub des zweiten,
an sich deaktivierten Gaseinlaßventils ist in der Kurve 13
wiedergegeben.
Das anhand von Fig. 2 beschriebene Verfahren des "Abbremsens"
des Ankers 3 zur Verbesserung des "Wiedereinfangens" nach
dem Einschalten des Schließstromes läßt sich außer durch
die Einwirkung eines zusätzlichen Magnetfeldes auch durch
eine konstruktive Auslegung der Rückstellfedern 6 und/oder 7
bewirken.
In Fig. 5 ist im Diagramm der Verlauf der Magnetkraft FM
beispielsweise des Schließmagneten 4 in bezug auf den Ab
stand zu seiner Polfläche 8 wiedergegeben. Die zugehörigen
Rückstellfedern 6 und 7 sind üblicherweise linear ausgelegt,
wie dies durch den dargestellten Verlauf der Federkraft
FF wiedergeben ist. Der Schnittpunkt x₀ zeigt in diesem
Diagramm die Mittellage des Ankers 3 bei stromlosen Halte
magneten an, während der Punkt x₁ der Endlage des Ankers
an der Polfläche 8 des Schließmagneten 4 und der Punkt
x₂ der Endlage des Ankers an der Polfläche 8 des Öffner
magneten 5 entspricht.
Die in der jeweiligen Endlage erforderlich Federkraft sei
F₀. Durch die Überlagerung der Kraft der Rückstellfeder 6
und der Rückstellfeder 7 ergibt sich ein Kraftgleichgewicht
in der Ruhelage x₀ bei linearem Verlauf der Kraft bis zu
den jeweiligen Endlagen.
Die Magnetkraft FM ist der Federkraft FF entgegengerichtet
und zeigt eine quadratische Abnahme bei Erhöhung des Ab
standes zwischen Anker und zugehöriger Polfläche. Hieraus
ist ersichtlich, daß der Anker aus seiner Ruhelage x₀ nicht
angezogen werden kann, da es einen Zwischenbereich 14 gibt,
in dem die Federkraft FF größer ist als die Magnetkraft FM.
Verwendet man nun für die Rückstellfedern 6 und 7 Federn
mit progressiven Kennlinien, so ergeben sich für einen
elektromagnetischen Aktuator in der anhand von Fig. 2 darge
stellten Bauweise die in Fig. 5b dargestellten Kraftverläufe.
Der Verlauf der Magnetkraft entspricht der Darstellung
in Fig. 5a. Bei entsprechender Auslegung der Rückstellfedern
6 und 7 mit progressiven Kennlinien ergeben sich die in
Fig. 5b dargestellten Kraftverläufe mit dem Kurventeil FF6
für die Rückstellfeder 6 und FF7 für die Rückstellfeder 7
bei identischer Federauslegung. Es ist ersichtlich, daß
die Magnetkraft FM bei jedem Abstand des Ankers 3 von der
Polfläche 8 des Schließmagneten 4 höher ist als die Feder
kraft, so daß bei einem Betrieb mit Hubminderung beim Ein
schalten des Schließstromes der Anker abgebremst und wieder
angezogen werden kann. Auch ein Anziehen des Ankers aus
der Ruhelage x₀ ist problemlos möglich.
Da der Verlauf der Magnetkraft für den Öffnermagneten 5
zu dem Verlauf der Federkennlinie FF7 der Rückstellfeder 7
entsprechend ist, ist bei stromlos gesetztem Aktuator auch
für den Normalbetrieb ein Start je nach der Vorgabe durch
das Steuerprogramm aus der Ruhelage heraus sowohl in die
Schließstellung als auch in die Offenstellung möglich.
Wird nur eine der beiden Rückstellfedern, beispielsweise
die Rückstellfeder 6 progressiv ausgelegt, so ergibt sich
der in Fig. 5c dargestellte Verlauf der Federkraft. Auch
hier ergibt sich, daß die Magnetkraft FM bei jedem Abstand
höher ist als die Federkraft FF6. Es stellt sich im übrigen
eine neue Ruhelage x′₀ ein, bei der ohne das Vorhandensein
einer Magnetkraft eine Kräftegleichgewicht zwischen den
beiden Federn herrscht. Aus dieser Darstellung ist ersicht
lich, daß auch über die Auslegung der Federn die Ruhelage
x₀ in bezug auf die Polflächen 8 der beiden Magneten 4
und 5 beeinflußt werden kann, was im übrigen auch bei
linearen Federn durch Veränderung der Vorspannung an einer
der beiden Rückstellfedern ebenfalls möglich ist.
Fig. 6 zeigt eine Abwandlung des in Fig. 2 dargestellten
elektromagnetischen Aktuators in Schließstellung. Bei dieser
Abwandlung ist auf den Schließmagneten 4 ein zusätzlicher
Öffnermagnet 12.1 aufgesetzt, der auf einen Zusatzanker 13.1
in Öffnungsrichtung einwirkt. Der Zusatzanker 13.1 ist
von dem mit dem Anker 3 verbundenen Führungsschaft 15 abge
koppelt und mit einem eigenen Führungsschaft 16 versehen.
Der Zusatzanker 13.1 wird hierbei durch die Haltefeder
14.1 im Abstand zur Polfläche 17 des Zusatzmagneten 12.1
gehalten, so daß im Normalbetrieb der Anker 3, wie vorste
hend beschrieben, jeweils zwischen der Polfläche des Schließ
magneten 4 und des Öffnermagneten 5 sich mit vollem Hub hin- und
herbewegen kann. Soll nun das betreffende Gaswechselven
til im Teillastbetrieb deaktiviert werden, d. h. in Schließ
stellung gehalten werden, wie dies in Fig. 6 dargestellt
ist, dann kann jeweils im normalen Arbeitstakt durch eine
entsprechende Bestromung des Zusatzmagneten 12.1 bei gleich
zeitigem kurzfristigen Stromlossetzen des Haltemagneten
4, das Gaswechselventil 2 um den durch den Abstand a vorge
gebenen definierten Kurzhub a geöffnet und durch anschließende
Bestromung des Schließmagneten 4 wieder geschlossen werden.
Über den in Öffnungsrichtung wirkenden Zusatzmagneten 12.1
wird hierbei die Klebkraft des Schließmagneten überwunden,
so daß das Stromlossetzen und das Bestromen des Halte
magneten sich zeitlich mit dem Bestromen und Stromlossetzen
des Zusatzmagneten 12.1 überschneiden kann.
In Fig. 7 ist eine Abwandlung der Ausführungsform gem.
Fig. 6 dargestellt. Die Ausführungsform gem. Fig. 7 unter
scheidet sich von der Ausführungsform gem. Fig. 6 im wesent
lichen durch eine andere Anordnung der Federn 6 und 7,
die auf der dem Gaswechselventil zugekehrten Stirnseite
des Öffnermagneten 5 in Form einer geschachtelten Federpatrone
angeordnet sind. Die Feder 6 ist hierbei wiederum mit der
Führungsstange 15 des Ankers 3 über ein Glockenelement
15.1 verbunden, das seinerseits sich auf dem mit einem
Stützteller 19 versehenen Schaft 18 des Gaswechselventils
als getrenntes Bauteil abstützt, so daß die Feder 6 auf
das Gaswechselventil in Öffnungsrichtung einwirkt.
Die in Schließrichtung auf das Gaswechselventil einwirkende
Feder 7 stützt sich hierbei auf dem Zylinderkopf ab und
wirkt über den Stützteller 19 auf das Gaswechselventil
in Schließrichtung, so daß beide Federn 6 und 7 gegenein
andergerichtet sind und den Schaft 18 des Gaswechselventils
2 und die Führungsstange 15 des Ankers 3 aneinanderdrücken.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Führungsschaft 15 des Ankers 3 hohl ausgebildet und der
Führungsschaft 16 bis das Ende des Schaftes 18 des Gas
wechselventils 2 hindurchgeführt. Diese Anordnung weist
eine geringe Bauhöhe auf und erlaubt es, bei einem Betrieb
mit reduziertem Hub über den Anker 3 und den bestromten
Schließmagneten 4 das Gaswechselventil 2 in Schließ
stellung zu halten, so daß bei einer Bestromung des Zusatz
magneten 12.1 über dessen Anker 13.1 unmittelbar auf das
Gaswechselventil 2 eingewirkt werden kann und dieses um
den vorgegebenen reduzierten Hub a geöffnet werden kann.
Um nun eine zusätzliche Stromzuführung zum Zusatzmagneten
12.1 zu vermeiden, ist dieser über eine entsprechende
Schaltungsanordnung an die Zuleitungen 21 und 22 zum Öffner
magneten 5 angeschlossen, die so ausgelegt ist, daß bei
Vollastbetrieb, also einer Betätigung des Gaswechselventils
mit vollem Hub, der Zusatzmagnet 12.1 stromlos bleibt,
andererseits bei einem Betrieb mit reduziertem Hub nur
der Zusatzmagnet 12.1 bestromt wir, während der Öffnermag
net 5 stromlos bleibt.
Diese Schaltungsanordnung ist schematisch dargestellt.
Sie weist im wesentlichen vier Schaltelemente S1, S2, S3
und S4 auf, die in der dargestellten Weise angeordnet sind.
Diese Schaltelemente S1 bis S4 sind nun so miteinander
verknüpft, daß wahlweise die Zuleitungen 21 und 22 zum
Öffnermagneten 5 oder die Zuleitungen 21.1 und 22.1 zum
Zusatzmagneten 12.1 mit strombeaufschlagt werden können.
Zusätzlich zu den Schaltelementen S1 bis S4 sind in den
Zuleitungen 21.1 und 22.1 zum Zusatzmagneten 12.1 noch
die Dioden D1 zum Öffnermagneten 5 und D2 zum Zusatzmagne
ten 12.1 angeordnet. Die Anordnung ist nun so getroffen,
daß der Zusatzmagnet 12.1 bestromt wird, wenn die Schalt
elemente S2 und S3 geschlossen sind, während die Schaltele
mente S1 und S4 geöffnet sind. Die Diode D1 in der Zulei
tung 21 zum Öffnermagneten 5 sperrt hierbei.
Werden umgekehrt die Schaltelemente S1 und S4 geschlossen
und die Schaltelemente S2 und S3 geöffnet, dann bleibt
der Zusatzmagnet 12.1 stromlos, während der Öffnermagnet
5 entsprechend der Ansteuerung durch die Motorsteuerung
bestromt wird. Die Diode D2 in der Zuleitung 22.1 zum Zu
satzmagneten 12.1 sperrt in diesem Fall den Stromfluß.
Zusätzlich kann in der Zuleitung 22.1 zum Zusatzmagneten
12.1 noch ein Sicherheitsschalter 55 vorgesehen werden,
um zu verhindern, daß beim Schalten des Öffnermagneten
5 die Induktionsspannung zu einer Betätigung des Zusatz
magneten 12.1 führt.
In Fig. 8 ist eine weitere, abgewandelte Ausführungsform
dargestellt, bei der der Anker 3 mit seiner Führungsstange
15 zwischen der Polfläche des Schließmagneten 4 und des
Öffnermagneten 5 hin- und herbewegbar geführt ist. In dieser
Stellung ist das System wiederum in Schließstellung des
Gaswechselsystems dargestellt.
Abweichend von den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
sind bei dieser Ausführungsform die Rückstellfedern 6 und 7
nicht mehr im Bewegungsraum des Ankers 3 zwischen Schließ
magnet 4 und Öffnermagnet 5 angeordnet, sondern jeweils
auf der den Polflächen der betreffenden Magneten abge
wandten Seiten.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wirkt die Rückstellfeder 7
auf einen mit dem Ventilschaft 18 verbundenen Halteteller 19
in Schließrichtung. Der Ventilschaft 18 und der Führungs
schaft 15 des Ankers 3 sind hierbei geteilt.
Der in Öffnungsrichtung wirkende Zusatzmagnet 12.1 ist
bei diesen Ausführungsbeispiel dem Öffnermagneten 5 zuge
ordnet, wobei auf der der Polfläche 8 des Öffnermagneten
5 abgekehrten Seite der zusätzliche Anker 13.1 angeordnet
ist, der beispielsweise im Joch des Öffnermagneten 5 ge
führt sein kann und über eine Haltefeder 14.1 in Ruhestel
lung gehalten wird. Der Abstand des Ankers 13.1 zur Pol
fläche 20 des Zusatzmagneten 12.1 bestimmt wieder das Maß
des reduzierten Öffnungshubes.
Bei dieser Ausführungsform wird bei ununterbrochener Bestro
mung des Schließmagneten 4 das Gaswechselventil über die
Feder 7 in Schließstellung gehalten. Wird nun der Zusatz
magnet 12.1 bestromt, dann wird über den Anker 13.1 das
Gaswechselventil um das vorgegebene Maß a für die Dauer
der Bestromung geöffnet. Sobald der Zusatzmagnet 12.1
stromlos gesetzt wird, wird das Gaswechselventil wieder
über die Feder 7 geschlossen.
Um nun die Zahl der Zuleitungen zu den einzelnen Magnet
spulen nicht erhöhen zu müssen, sind bei dem hier darge
stellten Ausführungsbeispiel die Zuleitungen des Öffner
magneten 5 und des Zusatzmagneten 12.1 miteinander ver
knüpft und durch ein Schaltelement S6 sichergestellt, daß
bei einem Betrieb mit vollem Hub der Zusatzmagnet 12.1
nicht bestromt wird und umgekehrt, bei einem Betrieb mit
reduziertem Ventilhub, nur der Zusatzmagnet 12.1 bestromt
wird. An die beiden Zuleitungen 21 und 22 des Öffnermagne
ten 5 sind die beiden Zuleitungen 21.1 und 22.1 des Zusatz
magneten 12.1 angeschlossen. Hierbei ist in der Zuleitung
21 zum Öffnermagneten 5 hinter dem Anschlußpunkt 23 der
Zuleitung 21.1 des Zusatzmagneten 12.1 ein Schaltelement
S7 vorgesehen. Die Schaltelemente sind hierbei so ausgelegt,
daß je nach der durch die Motorsteuerung vorgegebenen Bestro
mung bei Vollhubbetrieb der Öffnermagnet 5 bestromt wird,
während durch eine entsprechende Schaltstellung des Schalt
elementes S7 der Zusatzmagnet stromlos bleibt.
Wird durch die Motorsteuerung das betreffende Gaswechsel
ventil stillgesetzt, so daß, wie vorstehend beschrieben,
das stillgesetzte Gaswechselventil nur mit einem extrem
reduzierten und nur zeitlich sehr kurzen Öffnungshub arbei
ten soll, dann wird entsprechend das Schaltelement S6 geöff
net und das Schaltelement S7 geschlossen, so daß anstelle
des Öffnermagneten 5 nur der Zusatzmagnet 12.1 entsprechend
der durch die Motorsteuerung vorgegebenen Öffnungsfrequenz
und Öffnungszeit bestromt wird.
In Fig. 7 und 8 sind die Schaltelemente nur schematisch
dargestellt. In der Praxis werden hier elektronische
Schalter eingesetzt, beispielsweise Transistoren.
Wendet man die anhand der Fig. 6, 7 und 8 beschriebene
Verfahrensweise für Gaseinlaßventile einer Kolbenbrennkraft
maschine an, dann ergeben sich weitere Vorteile im Betrieb.
Bei einer entsprechenden Ansteuerung der Aktuatoren der
Gaseinlaßventile ist es möglich, diese jeweils während
des Ausstoßhubes des zugehörigen Zylinders über das Zusatz
öffner-Magnetfeld kurzzeitig zu öffnen, so daß eine geringe
Abgasmenge stoßartig mit hoher Geschwindigkeit in den Gasein
laßkanal austritt und hier zu einer Wirbelbildung und damit
zu einer besseren Gemischaufbereitung beim nachfolgenden
Ansaughub führt.
Claims (13)
1. Verfahren zur lastabhängigen Steuerung der Gaswechsel
ventile an einer Kolbenbrennkraftmaschine, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Teillast jeweils zumindest für das Gasein
laßventil eines Zylinders der Öffnungshub vermindert wird,
so daß ein geringerer Strömungsquerschnitt freigegeben
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Ansaugtaktes des betreffendes Zylinders das
Gaseinlaßventil wenigstens zweimal in kurzen Zeitabständen
mit geringem Hub geöffnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Kolbenbrennkraftmaschine mit wenigstens zwei
Gaseinlaßventilen je Zylinder während des Teillastbetriebs
nur ein Gaseinlaßventil voll betätigt wird und das andere
Gaseinlaßventil während des Ansaugtaktes nur kurzzeitig
und mit geringem Hub geöffnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Gaswechselventilen, die jeweils
zur Betätigung mit einem elektromagnetischen Aktuator in
Verbindung stehen, der mit einem über gegeneinander gerich
tete Rückstellfedern abgestützten Anker versehen ist, der
durch einen elektrischen Schließmagneten in Schließstellung
und durch einen elektrischen Öffnermagneten in Öffnungs
stellung jeweils gehalten wird, wobei die Bewegung des
Ankers aus der einen Stellung in die andere Stellung jeweils
durch Abschalten des Stroms am jeweils haltenden Magneten
eingeleitet wird, ein reduzierter Öffnungshub dadurch be
wirkt wird, daß kurz nach dem Abschalten des Haltestroms
am Schließmagneten zur Einleitung der Öffnungsbewegung
dieser zur Einleitung einer vorzeitigen Schließbewegung
wieder mit Schließstrom beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Betrieb mit Hubreduzierung der
Öffnermagnet stromlos bleibt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Betrieb mit Hubreduzierung der
Schließstrom nach Ablauf einer vorgebbaren Zeit wieder
eingeschaltet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Betrieb mit Hubreduzierung der
Schließstrom nach Erkennung des Bewegungsbeginns des Ankers
und/oder bei Erkennung einer bestimmten Ankerposition einge
schaltet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anker bei seiner Bewegung aus der
Schließstellung in Richtung auf die Öffnungsstellung bei
Betrieb mit Hubreduzierung nach dem Abschalten des Halte
stroms durch ein zusätzliches Brems-Magnetfeld abgebremst
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anker zumindest bei seiner Bewegung
in die Schließstellung über die Rückstellfedern mit einer
progressiv ansteigenden Rückstellkraft beaufschlagt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß für einen Betrieb mit Hubreduzierung
die Ruhelage des Ankers zwischen Schließmagnet und Öff
nungsmagnet in Richtung auf den Schließmagneten verschoben
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß ein reduzierter Öffnungshub durch ein
in Öffnungsrichtung wirkendes zusätzliches Öffner-Magnet
feld und einen Zusatzanker bewirkt wird, der mit dem Gas
wechselventil in Verbindung steht und dessen Hubweg einem
vorgegebenen reduzierten Öffnungshub a entspricht und der
unabhängig vom Anker geführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der das zusätzliche Öffner-Magnetfeld
erzeugende Magnet zusammen mit dem Öffnermagneten bestromt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Öffnermagnet und der das zusätzli
che Öffner-Magnetfeld erzeugende Magnet über eine gemeinsame
Zuleitung mit der Steuereinrichtung in Verbindung stehen
und daß über eine Schaltanordnung jeweils bei Vollhub des
Gaswechselventils die Bestromung des zusätzlichen Öffnermag
neten und bei reduziertem Hub die Bestromung des Öffnermagne
ten unterbrochen wird.
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