DE19601720A1 - Verfahren zum Betrieb einer Verschließeinrichtung für Verpackungshüllen - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Verschließeinrichtung für VerpackungshüllenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ferner betrifft die
Erfindung eine Verschließeinrichtung gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 7.
Verschließeinrichtungen für schlauchförmige
Verpackungen, insbesonders Würste, bei welchen ein Sche
renpaar die gefüllte Wursthülle einschnürt, sich spreizt
und dabei einen brätfreien Zopf bildet, an welchem Zopf
zwei Verschlußklammern gesetzt werden, sind bekannt und
handelsüblich, z. B. der Maschinentyp DKF 15/12 der Firma
Hoegger Alpina, Gossau, Schweiz. Diese Verschließein
richtungen werden zusammen mit einer Füllvorrichtung für
die Wursthülle betrieben, welche ein Synchronisierungs
signal (Klipimpuls) an die Verschließeinrichtung abgibt,
um den Antrieb der Verschließeinrichtung mit der Füll
vorrichtung zu synchronisieren. Anstelle von Wurstbrät
sind auch andere pastöse Massen so zu verpacken, z. B.
Silikone, Kitte, Dichtungsmassen oder Sprengstoff.
Aus der DE-C-27 30 603 ist es bekannt, die
Verschließeinrichtung so zu betreiben, daß deren An
trieb nach dem Öffnen und Entspreizen der Scheren, wenn
also der Vorschub des gefüllten Wurststranges erfolgt,
nicht bis zum Stillstand verlangsamt wird, sondern nur
eine Abbremsung erfährt, so daß der Antrieb durchläuft.
Die Fig. 3-5 der DE-C-27 30 603 zeigen diesen Durch
laufbetrieb des Antriebs in einem Drehzahl/Zeit-Diagramm
und zudem die einzelnen Arbeitsschritte der Scheren und
der Verschließwerkzeuge während jeweils eines Arbeits
taktes, d. h. desjenigen Taktes, der durch den Abstand
zweier aufeinanderfolgender Klipimpulse gegeben ist. Bei
dem durch die DE-C-27 30 603 vorgeschlagenen Betrieb er
folgt die Abbremsung aus einer konstanten Antriebsge
schwindigkeit Umax heraus, die nach der Abbremsung wieder
erreicht wird. Dies ist auch gemäß dem in DE-C-27 30 603
geschilderten Stand der Technik so (Fig. 1 und 2), der
sich diesbezüglich nicht vom Durchlaufbetrieb der Fig.
3-5 unterscheidet.
Bei den herkömmlichen Verschließeinrichtun
gen bzw. bei deren Betrieb stellt sich das Problem, daß
immer höhere Kadenzen gefahren werden sollten, da die
Füllmaschinen heute fähig sind, ca. 400 Würste pro Minute
zu füllen. Insbesonders bei Würsten mit größerem Durch
messer ergibt sich das Problem, daß das Öffnen der
Scheren nicht lange genug erfolgt, um das Einführen des
gefüllten Wurststranges zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art bzw.
eine Verschließeinrichtung zu schaffen, bei welchem die
se Probleme in verringertem Maß auftreten und bei wel
chem somit auch großkalibrige Würste mit hoher Kadenz
verarbeitbar sind.
Diese Aufgabe wird beim eingangs genannten
Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 gelöst bzw. bei der eingangs genannten Ver
schließeinrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 7.
Dadurch, daß der Antrieb der Verschließein
richtung mit einer nichtkonstanten Antriebsgeschwindig
keit erfolgt, können einerseits die Scheren bei langsamer
Antriebsgeschwindigkeit lange geöffnet bleiben, was das
Einführen des Wurststranges erleichtert und es kann ande
rerseits durch einen geeigneten Geschwindigkeitsverlauf
in den anderen Scheren- und Verschließwerkzeugbewegungs
phasen sichergestellt werden, daß durch die lange Sche
renöffnungszeit keine Taktzeitverlängerung notwendig
wird, was die Kadenz herabsetzen würde. Mit anderen
Worten, wenn die Taktzeit vorgegeben ist (durch den
Füller), so kann durch den nichtkonstant betriebenen
Antrieb der Geschwindigkeitsverlauf so erfolgen, daß die
Scherenöffnungszeit maximal wird (langsame Geschwindig
keit) und die dort benötigte Zeit kann durch schnellere
Geschwindigkeit in den anderen Betriebsphasen kompensiert
werden, so daß eine hohe Kadenz bei langer Scherenöff
nungszeit möglich wird.
Vorzugsweise wird daher zunächst von der
Steuereinrichtung der vom Füller vorgegebene Arbeitstakt
ermittelt und nachfolgend wird der nichtkonstante Ge
schwindigkeitsverlauf so gelegt, daß sich ein vorteil
hafter Scherenöffnungsverlauf ergibt.
Besonders bevorzugt ist, wenn der Antrieb der
Verschließeinrichtung durch einen Drehstromservoantrieb
erfolgt, was einen im wesentlichen frei steuerbaren Ver
lauf der Antriebsgeschwindigkeit ermöglicht. Solche
Drehstromservoantriebe sind handelsüblich und brauchen
hier nicht näher erläutert zu werden. Sollwertänderungen
des Geschwindigkeitsverlaufes eines solchen Antriebes
können dann jeweils durch entsprechende Umprogrammierung
der Steuereinrichtung (EPROM-Wechsel) erfolgen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 den Drehzahlverlauf an der die Sche
renbewegung bestimmenden Kurvenscheibe einer Verschließ
einrichtung,
Fig. 2 die einzelnen Arbeitsabläufe,
Fig. 3 den Scherenöffnungsverlauf, und
Fig. 4 den Übergang von Taktbetrieb auf
Durchlaufbetrieb.
Fig. 1 zeigt in einer ähnlichen Darstellung
wie in DE-C-27 30 603 die Drehzahl des Antriebsmotors
einer erfindungsgemäßen Verschließeinrichtung über der
Zeit. Die Drehzahl des Antriebsmotors ist dabei gleich
der Drehzahl an der Kurvenscheibe, welche auf bekannte
Weise durch Steuerkurven die Scherenbewegungen und die
Bewegungen der Verschließwerkzeuge bestimmt. Diese Kur
venscheibenantriebe für die Scheren und die Verschließ
werkzeuge sind bekannt und werden daher hier nicht weiter
dargestellt. Durch die dargestellte Istwert-Drehzahl an
der Kurvenscheibe ergeben sich die in Fig. 2 dargestell
ten zeitlichen Abläufe für das Einschnüren, Spreizen,
Öffnen und Entspreizen der Scheren bzw. für das Ver
schließen der Wurst und das Öffnen der Scheren. Fig. 3
zeigt den entsprechenden Scherenöffnungsverlauf, der sich
durch die Überlagerung der nichtkonstanten Antriebsdreh
zahlkurve von Fig. 1 und der herkömmlichen Steuerkurve
in der Kurvenscheibe für den Scherenöffnungsverlauf er
gibt. Dabei ist der Durchmesser der Durchlaßöffnung der
Scheren während des Arbeitstakts dargestellt. Gegenüber
den bekannten Betriebsverfahren, bei welchen ein konstan
ter Geschwindigkeitsabschnitt gefahren wird, ergibt sich
gemäß dem erfindungsgemäßen verfahren eine Verkürzung
des möglichen Arbeitstaktes und damit eine Erhöhung der
Kadenz, da die Absenkung der Geschwindigkeit im Bereich
des Scherenöffnens, wie sie an sich bereits bekannt ist,
durch eine vorherige Erhöhung der Geschwindigkeit kompen
siert werden kann. Insgesamt ergibt sich also die vor
teilhafte Möglichkeit der Erhöhung der Kadenz trotz rela
tiv langer Öffnungszeiten der Scheren zur Einführung des
Wurststranges. Des weiteren ergeben sich die an sich be
kannten Vorteile des Durchlaufbetriebs weiterhin, nämlich
eine kleinere Lärmentwicklung gegenüber dem Taktbetrieb,
bei dem bis zum Stillstand abgebremst wird, und eine
Schonung der Mechanik durch das Wegfallen der Start/Stop-
Schläge.
Vorzugsweise wird der Geschwindigkeitsverlauf
im wesentlichen sinusförmig gewählt, wie dies in der
Fig. 1 gezeigt ist. Natürlich wäre auch ein anderer,
nicht konstanter Geschwindigkeitsverlauf möglich, bei dem
eine erhöhte Geschwindigkeit den Geschwindigkeitsabfall
im Bereich der offenen Scheren kompensiert. Vorzugsweise
erfolgt der Antrieb einer entsprechenden Verschließein
richtung durch einen elektrisch steuerbaren Motor, insbe
sondere einen Drehstrom-Servoantrieb oder einen Schritt
motor. Solche Antriebe, z. B. ein Drehstrom-Servoantrieb
hat den Vorteil, daß sich ihr Geschwindigkeitsverlauf
durch eine Steuerung im wesentlichen frei vorgeben läßt.
Im gezeigten Beispiel wird dem Drehstrom-Servoantrieb
eine im wesentlichen sinusförmige Sollwert-Vorgabe gege
ben, welche die in Fig. 1 gezeigte Istwert-Drehzahl des
Elektromotors des Drehstrom-Servoantriebes bzw. der mit
diesem Motor gekoppelten Kurvenscheibe ergibt.
Vorzugsweise erfolgt die Einstellung des
nichtkonstanten Geschwindigkeitsverlaufs durch die
Steuereinrichtung der Verschließeinrichtung selber,
wobei die Steuereinrichtung in diesem Fall die Parameter
eines vorgegebenen Verlaufs so anpaßt, daß dieser Ver
lauf innerhalb der von der Fülleinrichtung vorgegebenen
Taktzeit abgefahren wird. Bei dem in Fig. 4 schematisch
dargestellten Beispiel der Istwert-Drehzahl des Antriebs
erfolgt dies so, daß der Drehstrom-Servoantrieb zunächst
während einigen Arbeitstakten gemäß dem herkömmlichen
Taktbetrieb gefahren wird, wo die Geschwindigkeit bis auf
Null zurückgenommen wird, wie dies z. B. anhand der Fig.
1 der DE-C-27 30 603 erläutert ist, und daß die Ver
schließeinrichtung während diesen ersten einigen Ar
beitstakten (z. B. während 1 bis 4 Arbeitstakten) die
Arbeitstaktzeit ermittelt und daraus den vorteilhaftesten
Geschwindigkeitsverlauf für den Durchlaufbetrieb, zu
welchem die Verschließeinrichtung selbsttätig für die
nachfolgenden Arbeitstakte wechselt. In der Fig. 4 sind
dazu die ersten beiden Arbeitstakte 1, 2 mit dem herkömm
lichen Taktbetrieb der Verschließeinrichtung gezeigt und
der Übergang auf den Durchlaufbetrieb im Arbeitstakt 3
für die nachfolgenden Arbeitstakte. Gezeigt sind ferner
die vom Füller abgegebenen Klipimpulse, welche die Ar
beitstaktlänge definieren.
Anstelle der dargestellten Ermittlung der
Arbeitstakte beim Betriebsbeginn von Füller und Ver
schließeinrichtung könnte auch eine Lösung vorgesehen
sein, bei welcher die Steuereinrichtung des Füllers vor
dem Start der Antriebe von Füller und Verschließein
richtung, an die Steuereinrichtung der Verschließein
richtung die Taktzeit in digitaler oder analoger Form
übermittelt, und daß die Steuereinrichtung der Ver
schließmaschine anhand dieser Taktzeit den vorteilhaften
nichtkonstanten Verlauf der Antriebsgeschwindigkeit be
stimmt. Auf diese Weise kann bereits im Durchlaufbetrieb
gestartet werden.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betrieb einer Verschließ
einrichtung, in welche von einer Fülleinrichtung eine mit
einer pastösen Masse, insbesonders Wurstbrät, gefüllte
schlauchartige Verpackungshülle eingeführt wird und in
welcher ein Verdrängerscherenpaar jeweils in einem von
der Fülleinrichtung vorgegebenen Arbeitstakt die Ver
packungshülle einschnürt und durch Spreizen der Scheren
einen massefreien Zopf bildet, an dem mit Verschließ
werkzeugen Verschlußklammern gesetzt werden, worauf das
Scherenpaar sich öffnet und entspreizt, um erneut die
Einführung einer Verpackungshülle zu erlauben, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb der Verschließeinrich
tung mit einer im wesentlichen über den ganzen Arbeits
takt nicht konstanten Antriebsgeschwindigkeit erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsgeschwindigkeit annähernd
sinusförmig verläuft.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder nach Betriebs
beginn durch eine Steuereinrichtung der Verschließein
richtung der von der Fülleinrichtung vorgegebene Arbeits
takt ermittelt wird, und daß die Steuereinrichtung nach
folgend den Verlauf der Arbeitsgeschwindigkeit festlegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Antriebsge
schwindigkeit während des Arbeitstaktes im Bereich des
Einschnürens erreicht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die minimale Antriebsge
schwindigkeit ungleich null ist und im Bereich des Öff
nens erreicht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Arbeitstakt nach Betriebsbeginn ermit
telt wird, und daß während der ersten Arbeitstakte die
Antriebsgeschwindigkeit annähernd rechteckförmig mit auf
Nullgeschwindigkeit abfallendem Anteil verläuft, worauf
nach der Festlegung des nichtkonstanten Verlaufs auf die
sen Verlauf übergegangen wird.
7. Verschließeinrichtung zum Verschließen
von mit einer pastösen Masse, insbesonders Wurstbrät, ge
füllten schlauchartigen Verpackungshülle, welche der Ver
schließeinrichtung von einer Fülleinrichtung zugeführt
wird, mit einem verschließbaren, spreizbaren und öffen
baren verdrängerscherenpaar zur Einschnürung der Ver
packungshülle und Bildung eines massefreien Zopfes, mit
Verschließwerkzeugen zur Setzung von Verschlußklammern
an dem Zopf, mit einem Antrieb für die Verdrängerscheren
und die Versehließwerkzeuge und mit einer Steuereinrich
tung für den Antrieb, welche zum Empfang von Taktsignalen
von der Fülleinrichtung ausgestaltet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinrichtung und der Antrieb der
art ausgestaltet sind, daß die Antriebsgeschwindigkeit
über die Zeit mit einem im wesentliche nichtkonstanten
Verlauf betreibbar ist.
8. Verschließeinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb von einem
elektrisch steuerbaren Motor, insbesonders von einem
Drehstromservoantrieb oder einem Gleichstromservoantrieb
oder einem Schrittmotor gebildet wird.
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