DE1957963C3 - Verfahren zur Herstellung von Terpolymerisaten aus Äthylen, Tetrafluoräthylen und einem weiteren Monomeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Terpolymerisaten aus Äthylen, Tetrafluoräthylen und einem weiteren MonomerenInfo
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Description
R3OCH2C=CH2
worin X Wasserstoff oder den Methylrest und R2
und R3 Perfluoralkylreste oder Chlorfluoralkylrcste mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen bedeutet und R2 auch
ein sekundärer oder tertiärer chlor- und/oder fluorsubstituierter
Alkoholrest sein kann,
4) 2,2,3,3.3-Pentafluorpropyl-trifluorvinyläthcr
und
5) n-Butyl-lrifluorvinyläther,
unter üblichen Bedingungen bis zu einer Schmelzviskosität des Copolymerisate bei 3000C unter einer
Scherspannung von 0,455 kg/cm2 von wenigstens 5 · 103 Poise polymerisiert und die Monomeren in
solchen Mengen einsetzt, daß das Polymerisat 40 bis 60 Molprozent sich von Äthylen ableitenden Einheiten,
60 bis 40 Molprozent sich von Tetrafluoräthylen ableitenden Einheiten und 0,1 bis 10 Molprozent
sich von dem genannten Vinylmonomeren ableitenden Einheiten enthält.
2. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten Terpolymerisate zur Herstellung von Überzügen.
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Terpolymerisaten aus Äthylen, Tetrafluoräthylen und einem
weiteren Monomeren mit verbesserten Zugfestigkeitseigenschaften bei hohen Temperaturen.
Copolymerisate aus Äthylen und Tetrafluoräthylen t,o
(Molverhältnis etwa 1:1) eignen sich wegen ihres hohen Schmelzpunktes von etwa 275°C zur Verwendung
bei hohen Temperaturen. Die Zugfestigkeitseigenschaften des Copolymerisats verschlechtern sich
jedoch schon weit unterhalb des Schmelzpunktes, so tv, daß das ("»polymerisat für viele Anwendungszwecke
bei Temperaturen bis zu seinem Schmelzpunkt ungeeignet ist. /um Heispiel werden Drahtüberzüge aus dem
Copolymerisat bei 2000C spröde und reiten schon unter
geringer Spannung. Die Bruchdehnung des Copolymerisate, die bei Raumtemperatur mehr als 300 Prozent beträgt,
beträgt bei 2CXTC gewöhnlich weniger als 20 Prozent
Aus der US-PS 33 03 154 sind Terpolymerisate aus Äthylen. Tetrafluorethylen und Isobutylen bekannt
Jedoch wird durch das Einpolymerisieren von Isobutylen, keine Verbesserung der !Eigenschaften bei hohen
Temperaturen erzielt; vgl. weiter unten Beispiel 9.
In der GB-PS 5 49 249 wird die Copolymerisation von
Tetrafluorethylen init weiteren Monomeren beschrieben.
Diese Druckschrift gibt jedoch keinen Hinweis auf Terpolymerisate mit besonders günstigen mechanischen
Eigenschaften bei hohen Temperaturen.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Patentansprüchen definiert.
Als »copolymerisierbar« wird das Vinylmonomere bezeichnet, wenn es imstande ist, durch seine Vinylgruppe
einen integrierenden Bestandteil der Hauptpolymerisatkette zu bilden. Das Vinylmonomere darf
daher die Copolymerisationsreaktion nicht verhindern.
Die Bedingung, daß das Vinylmonomere keine telogene
Aktivität aufweisen darf, bedeutet, daß es nicht in einem solchen Ausmaß als Kettenübertragungsmittel
wirken darf, daß das Molekulargewicht des Terpolymcrisats dadurch in unerwünschter Weise begrenzt
wird. Die Terpolymerisate der Erfindung haben im allgemeinen eine Schmelzviskosität von weniger als
5-10" Poise, bestimmt unter den im Patentanspruch 1 genannten Bedingungen, wenn sie aus der Schmelze
verarbeitbar sein sollen.
Durch das copolymerisierbare Vinylmonomere wird in das Terpolymerisat eine Seitenkette von mindestens
zwei Kohlenstoffatomen, d. h. eine Seitenkette mit einer gewissen »Sperrigkeit« eingeführt. Daraus ergibt sich
eine Verbesserung der Zugfestigkeitseigenschaften bei hohen Temperaturen. Wenn keine derart sperrige
Seitenkette im Terpolymerisat vorhanden ist, wird die entsprechende Verbesserung nicht erzielt. Es ist anzunehmen,
daß die Art und Weise, wie Poly-(äthylen-tetrafluoräthylen) aus der Schmelze kristallisiert, zu der Unzulänglichkeit
der Zugfestigkeitseigenschaften bei hohen Temperaturen führt. Die sperrige Seitenkette, die
durch das Vinylmonomere eingeführt wird, stört diese Art der Kristallisation, was sich aus der größeren
Klarheit der aus den Terpolymerisaten gemäß der Erfindung hergestellten Folien ergibt.
In den Resten der allgemeinen Formeln
Ri-CF = CF2 und ROCF = CF2
kann R' cyclisch oder acyclisch sein. Wasserstoff kann in
der Gruppe in einer Stellung enthalten sein, in der er im wesentlichen inert ist, wie in der ω-Stellung als Teil der
Gruppe - CF2H oder als Teil der Gruppe -CHi.
Beispiele für fluorsubstituierte Vinylmonomere, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind die
fluorsubstituierten «-Monoolefine, wie Perfluorbuten-(l), Perfluorpenten-(I), Perfluorhepten-(I) und
ii)-Hydroperfluorocten-(l), sowie die fluorsubstituierten
Vinyläther der allgemeinen Formel
XCF2(CF2^OCF = Cf2
in der X ein Fluor-, Wasserstoff- oder Chloratom bedeutet und π eine ganze Zahl von I bis 7 ist. Beispiele für
solche Vinyläther sind Perfluor (äthylvinyläther), Perfluor-ipropylvinylälher1
und 3-Hydroperf!uor-(propylvinyläther).
Perfluor-(2-methylen-4-meifiyl-l,3-dioxolan) ist in der
US-PS 33 08 107 beschrieben.
Wenn auf ein gewisses Maß an Wärmebeständigkeit des Terpolymerisats verzichtet werden kann, können
auch die nicht hochgradig fluorsubstituierten Vinyläther n-Butyl-trifluorvinyläther oder 2,2,3,3,3- Pentafluorpropyl-trifluorvinyläther
verwendet werden. Diese Vinyläther werden durch Umsetzung des entsprechenden Natriumalkoholats mit Tetrafluoräthylen unter den
in der US-PS 3159 609 beschriebenen Bedingungen hergestellt.
Die einfachsten der im Patentanspruch 1 unier 3) aufgeführten Vinylmonomeren werden durch Umsetzung
von Hexafluoraceton mit Propylen in Gegenwart von Aluminiumchlorid bzw. durch Umsetzung von π
Hexafluoraceton mit Allylbromid in Gegenwart von Caesiumfluorid hergestellt. Eine weitere Beschreibung
von Vinylmonomeren dieser allgemeinen Formeln sowie eines Verfahrens zur Herstellung derselben findet
sich bei K η u η y a η t s, Bull. Acad. ScL, USSR, 2υ
Div. Chem. Sei, 355 (1962), sowie in der NL-OS
66 02 167. Typische Gruppen R2 und R3 in diesen Monomeren
sind die Gruppen der Formeln
CFJCF2CF2-, (CF3)jCF- und (CCIF2)2CF 2",
R2 kann ferner eine Gruppe der Formeln
-(CCIF2^COH und -(CFi)JCOH
-(CCIF2^COH und -(CFi)JCOH
ill
bedeuten; vgl. US-PS 34 44 148. Beispiele für diese Vinylmonomeren sind
4,4,4-Trifluorbuten-( I),
4,4,5,5,5-Pentafluorpenten-(1), r>
1,l,1-Trifluor-2-(trifluormethyl)-4-penten-2-ol,
1 -Chlor-1 ,'1 -difluor-2-(monochlordifluormethyl)-
4-pcntcn-2-ol,
1,1,1 -Trifluor-2-(trifluormethyl)-4-methyl-
1,1,1 -Trifluor-2-(trifluormethyl)-4-methyl-
4-penten-2-ol, w
4-(Trifluormethyl)-4,5,5,5-tetrafluorpenten-(1),
Allyl-heptafluorisopropyläther,
AIIyI-1,3-dichlorpentaf luorisopropy lather,
Allyl-heptafluorpropyläther,
Allyl-heptafluorisopropyläther,
AIIyI-1,3-dichlorpentaf luorisopropy lather,
Allyl-heptafluorpropyläther,
Allylpentafluoräthylälher und -r.
2-Methylallyl-heptafluorisopropyläther.
Die Menge des Vinylmonomeren, die in dem Terpolymerisat erforderlich ist, um eine die Zugfestigkeit bei
hohen Temperaturen, z. B. bei 2000C, verbessernde «
Wirkung zu erhalten, richtet sich nach dem jeweiligen Vinylmonomeren. Im allgemeinen benötigt man zur Erzielung
einer bestimmten Verbesserung der Zugfestigkeit um so weniger Vinylmonomeres, je sperriger die
Seitenkette ist. Die Menge des in das Terpolymerisat ·>-, einpolymerisierten Vinylmonomeren wird vorzugsweise
so bemessen, daß das in Form eines Überzugs auf einen Draht, der um einen Dorn mit einem Durchmesser
von 1,9 cm gewickelt ist, aufgebrachte Terpolymerisat einer Belastung beider Enden des Drahtes mit je einem «,o
Gewicht von 0,908 kg, bei mindestens 200°C, mindestens 120 Stunden standhält, ohne z\i reißen. Man spricht
in diesem Fall von einem positiven Ergebnis der Dornpriifung. Wenn im Gegensatz dazu Poly-(ätbylen-tetrafluoräthylen)
in der gleichen Weise untersucht wird, h',
reißl es bereils bei 150cC. Vorzugsweise beträgt die
Menge des Vinylmonomeren im Terpolymerisat 1 bis b Molpm/ent. Der molprozentuale Anteil lies Vinylmonomeren
bezieht sich auf die Gesamtmolzahl aus Äthylen und Tetrafluoräthylen.
Wenn das Terpolymerisat mehr oder weniger Tetrafluoräthyleneinheiten
enthält als im Patentanspruch 1 angegeben ist, vermindern sich seine /.ugfestigkeit und
seine Durchschneidefestigkeit in unerwünschter Weise. Vorzugsweise enthält das Terpolymerisat jeweils 45 bis
55 Molprozent der Hauptmonomereinheiten. Ein nur aus Äthylen und Tetrafluoräthylen bestehendes Copolymerisat
hat einen Schmelzpunkt von etwa 275° C. Dieser Schmelzpunkt sinkt auf 250 bis 265° C, wenn das Copolymerisat
3 Molprozent (bezogen auf die Molzahl aus Äthylen- und Tetrafluoräthyleneinheiten) eines der
Vinylmonomeren enthält. Die hier angegebenen Schmelzpunkte werden durch thermische Differentialanalyse bestimmt. Der Schmelzpunkt ist das Minimum
der Kurve.
Die Terpolymerisate der Erfindung können durch nichtwäßrige Polymerisation gemäß der DT-OS
18 06 097 hergestellt werden, wonach die Monomeren in
einem Chlorfluorkohlenwasserstoff als Lösungsmittel bei einer Temperatur von 30 bis 85°C in Gegenwart
eines bei einer solchen Temperatur aktiven Polymerisationsinitialors
zusammengebracht werden.
Die so erhaltenen Terpolymerisate können verwendet werden, um Erzeugnisse wie Folien, Stäbe und
Rohre aus der Schmelze herzustellen. Die Terpolymerisate lassen sich auch aus der Lösung vergießen.
Insbesondere eignen sie sich zum Überziehen von Drähten, die hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
In die Terpolymerisate der Erfindung können verschiedene
Bestandteile eingearbeitet werden, um ihre Eigenschaften für bestimmte Anwendungszwecke zu
verbessern. So können die Terpolymerisate z. B. Farbstoffe und teilchenförmige Füllstoffe enthalten. Sie können
auch mit Glasfasern verstärkt werden, indem man die Glasfasern mit einem Kupplungsmittel, z. B. einem
mit Wasser hydrolysierbaren Organosiian oder den in der CA-PS 7 46 071 beschriebenen, silanmodifizierten
Terpolymerisaten aus Olefinen und Säurehalogeniden, beschichtet, sie dann trocknet und mit dem geschmolzenen
Terpolymerisat zusammenbringt und zu einem Formpulver oder Formkörper verarbeitet. Spezielle
Beispiele für derartige Organosilane sind die aminofunktionellen
Silane und die epoxyfunktionellen Silane, wie y-Aminopropyltriäihoxysilan, Aminophenyl-triäthoxysilan
und N-(n-Propyltrimethoxysilyl)-äthylendiamin.
Das Terpolymerisat enthält die mit dem Kupplungsmittel überzogenen Glasfasern in Mengen von
5 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtgewichtsmenge des verstärkten Kunststoffs. Die Bindung
zwischen den Glasfasern und dem Terpolymerisat ist in dem Sinne hydrolysebeständig, daß sie mindestens
24 Stunden der Einwirkung von siedendem Wasser bei 100°C standhält.
In den folgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozentwerte, falls nichts anderes angegeben ist, auf das
Gewicht.
Zur Analyse der Terpolymerisate der Erfindung werden folgende Methoden angewandt:
IR-Spektroskopie
Diese Technik eignet sich für Terpolymerisate. die im IR-Spekirum ausgeprägte, charakteristische Absorptionsbanden
/eigen. Beispielsweise weist Perflimrpropyl-perfluorvinvläther
bei 748 cm ' eine starke Ab-
Sorptionsbande auf. Durch empirische Versuche wurde folgende Abhängigkeit erniittell:
Gewichtsprozent Perfluorpropyl-perfluorvinyläther = 2,39
Absorption bei 748 cm"
Stärke in rr.m
Stärke in rr.m
Die Messungen werden an durch Formpressen hergestellten Folien von 0,2 bis 0,25 mm Stärke durchgeführt.
Während der Messung wird Stickstoff üb*»r die Proben geblasen, um eine Überhitzung zu vermeiden.
C-Analyse
Da Äthylen 85,7 Prozent Kohlenstoff und Tetrafluorethylen nur 24 Prorent Kohlenstoff enthält, kann der
Äthylengehalt in Äthylen-Tetrafluoräthylen-Copoly-
r. merisaten nach folgender Gleichung ermittelt werden:
^u x<u ι Prozente - 24
Gewichtsprozent Äthylen = .
0,617
Ein ähnliches Verfahren läßt sich für Terpolymerisate
anwenden, die nur geringe Mengen eines hochfluorierten weiteren Monomeren enthalten.
Der Anteil an Tetrafluoräthylen wird durch Differenzbildung ermittelt:
Gewichtsprozent Tetrafluoräthylen = Gewichtsprozent weiteres Monomer
Gewichtsprozent Äthylen
Gewichtsprozent Äthylen
Schmelzpunktbestimmung
Ein unabhängiges Verfahren zur Bestimmung des Anteils an dem weiteren Monomeren besteht in der
Ermittlung der Schmelzpunktserniedrigung. Der r> Schmelzpunkt eines unter den gleichen Bedingungen
hergestellten Äthylen-Tetrafluoräthylen-Copolymerisats wird pro Molprozent des weiteren Monomeren um
etwa 7"C erniedrigt. Dabei ist jedoch zu beachten, daß
der Schmelzpunkt auch durch den Alternierungsgrad w der Äthylen- und Tetrafluoräthylen-Monomereinheiten
erniedrigt wird. Höhere Polymerisationstemperaturen begünstigen stärker alternierende Strukturen, so daß es
bei der Herstellung des Terpolymerisats und des zum Vergleich herangezogenen Copolymerisals erforderlich r>
ist, die Polymerisationstemperatur und die übrigen variablen Größen bei der Polymerisation konstant zu
halten. Die Aufheizgeschwindigkeit des Diffcrential-Schmelzpunktir.cßgeräts
beträgt 15°C/Min.
4(1
Schmelzviskosität
Die Schmelzviskosität (Poise) wird gemäß dem Verfahren der US-PS 29 46 763 bei einer Schmelztemperatur
von 3000C und einem Umwandlungsfaktor von ■»>
32 000 anstelle von 53 150 bestimmt; vgl. auch ASTM D-3159, Abschnitt 7.3.
Zugfestigkeit
Die Zugfestigkeitseigenschaften werden gemäß ASTM D-3159 (Abschnitt 7.6) bei einer Temperatur von
200±1°C bestimmt. Vor der Bestimmung werden die Probestücke 5 Minuten bei dieser Temperatur aufbewahrt.
MIT-Biegewechselfestigkeit
Zur Bestimmung dieser Eigenschaft (flex life) wird die in ASTM D-2716-63T beschriebene Vorrichtung
verwendet. Die Bestimmungen werden an mit Wasser abgeschreckten Filmen von etwa 0,20 bis 0,23 mm
Stärke durchgeführt. Etwa 90 mm lange und 12,7 mm breite Stücke werden an den Einspannklemmen der
Vorrichtung festgeklemmt und mit 1,25 kg belastet. Dann wird der Film mit einer Frequenz von 175 Zyklen
pro Minute um 135r nach links und 135° nach rechts
gebogen. Die Anzahl der Zyklen bis der Film reißt wird bestimmt.
Ein evakuierter 1-Liter-Autoklav aus rostfreiem Stahl, der mit einem Rührer versehen ist, wird mit
800 ml 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoräthan als Lösungsmittel, 4,0 ml Cyclohexan und 28 g Perfluorpropyl-perfluorvinyläther
beschickt. Der Inhalt wird auf 600C erhitzt und die Rührgeschwindigkeit auf 500 U/Min, eingestellt.
Zu diesem Gemisch werden Tetrafluoräthylen und Äthylen in solchen Mengen zugesetzt, daß die Gasphase
im Reaktionsgefäß zu 70 ± 1 Molprozenl aus Tetrafluoräthylen besteht und der Gesamtdruck 6,3 kg/cm2 beträgt.
Dann werden zu dem Inhalt des Autoklavs 25 ml einer Lösung von 0,001 g/ml Bisperfluorpropionylperoxid
in dem obengenannten Lösungsmittel zugesetzt. Der Druck und die Konzentration an Tetrafluoräthylen
und Äthylen werden durch ständigen Zusatz eines Gemisches aus diesen beiden Monomeren konstantgehalten.
Nach 10 Minuten und jeweils nach weiteren 10 Minuten werden 7,5 ml der obengenannten Peroxidlösung
zugesetzt. Die Polymerisationsdauer beträgt insgesamt 70 Minuten. Anschließend wird der Auloklavinhalt
in einen großen Becher aus rostfreiem Stahl ausgetragen. Sodann wird über Nacht bei 125°C in einem
belüfteten Trockenschrank getrocknet. Man erhält 39,3 g Polymerisat, das bei 3000C eine Schmelzviskosität
von 0,73 · 104 Poise aufweist. Die Analyse ergibt 48,8
Molprozent Tetrafluoräthylen, 48,8 Molprozent Äthylen und 2,4 Molprozent Perfluorpropyl-perfluorvinyläther.
Der Schmelzpunkt des Terpolymerisats, bestimmt durch thermische Differentialanalyse, beträgt 255"C. Die
MIT-Biegewechselfestigkeit des Terpolymerisats beträgt 16 300.
Man verfährt wie in Beispiel 1, mit der Abänderung, daß man 2,0 ml Cyclohexan verwendet und. die Polymerisationsdauer
60 Minuten beträgt. Man erhält 34,8 g trockenes Polymerisat, das bei 3000C eine Schmelzviskosität
von 3,10 ■ 104 Poise aufweist. Die Analyse ergibt 49,3 Molprozent Tetrafluoräthylen, 48,0 Molprozent
Äthylen und 2,7 Molprczent Perfluorpropylperfluorvinyläther.
Der Schmelzpunkt des Terpolymerisats beträgt 257°C und die MIT-Biegewechselfestigkeit
28 500. Durch Formpressen werden Folien mit einer Zugfestigkeit von 42.2 kg/cm2 und einer Bruchdehnung
von 400 Prozent, beides bestimmt hri ?00°C hprupur-llt
Ein zu Vergleichszwecken hergestelltes Polymerisat, das jedoch keinen Perfluorpropyl-perfluorvinyläther
enthält (Schmelzviskosität bei 300°C = 3,0 · 104 Poise;
51,0 Molprozent Tetrafluoräthylen) hat eine Zugfestigkeit von 40 kg/cm2 und eine Bruchdehnung von 18 Prozent,
beides bestimmt bei 200°C, sowie einen Schmelzpunkt von 277°C und eine MIT-Biegewechselfestigkeit
von 12 200.
Man verfährt wie in Beispiel 1, mit der Abänderung, daß man 23 g Perfluoräthyl-perfluorvinyläther anstelle
des Perfluorpropyl-perfluorvinyläthers verwendet und die Polymerisationsdauer 60 Minuten beträgt. Man er-
hält 49,5 g trockenes Polymerisat, das bei 300cC eine
Schmelzviskosität von 3,6 ■ 104 Poise aufweist. Der
Schmelzpunkt liegt bei 262°C. Die MIT-Biegewechselfestigkeit beträgt 10 400. Durch Formpressen werden
Folien aus dem Terpolymerisat hergestellt, die bei 200°C eine Zugfestigkeit von 32,4 kg/cm2 und eine
Bruchdehnung von 300 Prozent aufweisen.
Beispiele 4 bis 8
Diese Beispiele werden gemäB Beispiel 1, jedoch mit unterschiedlichen Mengen an Perfluorpropyl-perfluorvinyläther
und an Cyclohexan, durchgeführt. In allen Fällen beträgt die Polymerisationsdauer 60 Minuten.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Perfluorpropyl-perfluorvinyläther, g
Cyclohexan, ml
Polymerisat, g
Cyclohexan, ml
Polymerisat, g
Zusammensetzung, Mol-%
Tetrafluoräthylen
Äthylen
Perfluorpropyl-perfluorvinyläther
Schmelzviskosität (3000C)
• 10" Poise
Schmelzpunkt, 0C
Schmelzpunkt, 0C
Eigenschaften bei 2000C
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Bruchdehnung, %
Man verfährt wie in Beispiel 1, mit der Abänderung, daß man kein Cyclohexan zusetzt und 50 g Perfluorhepten-(l)
anstelle von Perfluorpropyl-perfluorvinyläther verwendet. Nach 60 Minuten wird das Produkt in
einen 3.785 Liter fassenden Zylinder aus rostfreiem Stahl ausgetragen. Das Lösungsmittel und das nicht umgesetzte
Perfluorhepten-(l) werden in einem Rotationsverdampfer aus dem Polymerisat entfernt. Es werden
1118g eines Gemisches aus Lösungsmittel und Perfluorhepten-(l)
zurückgewonnen (Perfluorhepten-(l)-konzentration=49,5
g/Liter). Man erhält 28,5 g trockenes Polymerisat, das bei 300° C eine Schmelzviskosität von
400 104 Poise aufweist. Der Schmelzpunkt des Terpolymerisats
beträgt 267° C.
Wenn man das Perfluorhepten-{1) in diesem Beispiel
durch Perfluorbuten-(l) ersetzt, erhält man im wesentlichen
die gleichen Ergebnisse.
Die Bedeutung der Sperrigkeit der Seitenkette des Vinylmonomeren ergibt sich daraus, daß die Zugfestigkeitseigenschaften
nicht verbessert werden, wenn man als Vinylmonomeres eine äquivalente Menge Hexafluorpropen
verwendet Auch wenn man eine äquivalente Menge Perfluor^methylvinyläther) als Vinylmonomeres
verwendet, erhält man keine verbesserten Zugfestigkeitseigenschaften. In der US-PS 33 03 154 ist
Beispiel | 5 |
4 | 28 |
14 | 4 |
4 | 54,5 |
66,1 | 47,5 |
49,1 | 50,2 |
49,8 | 2,3 |
1,1 | 3,4 |
2,2 | 259 |
267 | 36,8 |
37,8 | 410 |
98 | |
42
3
77,1
77,1
45,8
50,5
3,7
50,5
3,7
4,5
250
250
38,6
510
510
56
80,5
45,5
48,9
5,6
48,9
5,6
3,2
243
243
32,4
490
490
70
74,9
44,8
48,8
6,4
48,8
6,4
5,5
235
235
26,6
470
470
Isobutylen als drittes Monomeres bei der Herstellung
von Äthylen-Tetrafluoräthylen-Terpolymerisaten beschrieben. Ersetzt man das Olefin des Beispiels 9 durch
eine äquivalente Menge Isobutylen, so erhält man keine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften bei
hohen Temperaturen. Die Zugfestigkeit eines solchen Terpolymerisats bei hoher Temperatur wird sogar
schlechter.
100 g Terpolymerisat aus 50,7 Molprozent Tetrafluorethylen, 47,4 Molprozent Äthylen und 1,9 Molprozent
Perfluorpropylperfluorvinyläther (Schmelzpunkt 263° C; Schmelzviskosität bei 300°C= 1,9 ■ 10* Poise)
werden auf ein auf 290 bis 300° C erhitztes Walzenpaar mit 7,6 cm Durchmesser aufgeschmolzen und dann mit
25 g zerkleinerten Glasfasern (Länge 635 cm) versetzt, die mit y-Aminopropyltriäthoxysilan als Kupplungsmittel
überzogen worden sind. Das Polymerisat und die Fasern werden auf den heißen Walzen 6 Minuten miteinander
vermischt und dann zu einer Grobfolie ausgewalzt und gekühlt Die gekühlte Grobfolie wird zu
Stücken zerschnitten und durch Formpressen zu Folien von 10,15 cm χ 10,15 cm χ 0,025 cm verarbeitet Die
Zugfestigkeit der mit Glasfasern verstärkten Folien beträgt bei Raumtemperatur 582 kg/cm' und die Bruchdehnung
4,4 Prozent
Eine weitere Probe des Terpolymerisats wird unter den gleichen Bedingungen, jedoch ohne Glasfasen., verarbeitet.
Die durch Formpressen aus diesem Polymerisat hergestellte Folie hat bei Raumtemperatur eine Zugfestigkeit
von 193 kg/cm2 und eine Bruchdehnung von 350 Prozent.
Es werden vier Polymerisationsversuche (A bis D) nach dem folgenden Verfahren durchgeführt: Ein mit
einem Rührer versehener, evakuierter 1-Liter-Autoklav aus rostfreiem Stahl wird mit 800 ml 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoräthan
als Lösungsmittel beschickt. Zusammen mit dem Lösungsmittel werden die gewünschten
Mengen an Cyclohexan und l,1,l-Trifluor-2-(trifluormethyl)-4-penten-2-ol zugegeben. Das Gemisch wird
auf 6O0C erhitzt. Die Rührgesehwindigkeit wird auf
1000 U/Min, eingestellt Dann setzt man Tetrafhoräthylen
und Äthylen im gewünschten Mengenverhältnis zu, bis ein Gesamtdruck von 9,7 kg/cm2 erreicht ist.
Hierauf wird der Autoklavinhalt mit 25 ml einer Lösung von 0,001 g/ml Bisperfluorpropionylperoxid im Polymerisationslösungsmittel
versetzt. Der Druck und die Konzentration an Tetrafluoräthylen und Äthylen werden durch ständigen Zusatz dieser beiden Monomeren
konstantgehalten. Die Lösung des Polymerisationsinitiators wird während des Versuchs kontinuierlich
mit einer Geschwindigkeit von 0,975 ml/Min, züge
setzt, um die Initiatorkonzentration konstant zu halten. Die Polymerisation wird 60 Minuten fortgesetzt, worauf
der Inhalt des Autoklavs in einen großen Becher ausgetragen wird. Die Polymerisate werden über Nacht in
einem belüfteten Trockenschrank bei 125° C getrocknet
und auf ihre Zugfestigkeit und Bruchdehnung bei 200° C untersucht. Die Polymerisationsbedingungen einschließlich
der Mengen der Reaktionsteilnehmer und der Untersuchungsergebnisse
sind in Tabelle !! zusammengestellt. Diese Versuche zeigen die günstige Wirkung des
dritten Monomeren auf die Zugfestigkeitseigenschaften des Terpolymerisats bei hoher Temperatur.
Versuch A
Drittes Monomeres, g | 3 | 3 | 6 | 9 |
Cyclohexan, ml | 4 | 4 | 3 | 2 |
Tetrafluoräthylen, Mol-% (Gasphase) | 68 | 73 | 73 | 73 |
Polymerisat, g | 40,1 | 43,6 | 23,0 | 18,0 |
Schmelzviskosität (300°C) · 104 Poise | 8,7 | 9,7 | 1,9 | 1,4 |
Schmelzpunkt, 0C (Minimum bei der | 272 | 272 | 266 | 255 |
thermischen Differentialanalyse) | ||||
Zugfestigkeit bei 200°C, kg/cm2 | 52 | 53,7 | 53,5 | 51,3 |
Bruchdehnung bei 200°C, % | 402 | 403 | 368 | 400 |
Man verfährt wie in Beispiel 11, mit der Abänderung,
daß man als drittes Monomeres 5 g Allyl-heptafluorisopropyläther
verwendet und das Lösungsmittel vor dem Beschicken des Autoklavs mit 5 ml Cyclohexan versetzt.
Die Konzentration an Tetrafluoräthylen in dem Gemisch aus Tetrafluorethylen und Äthylen in der Gasphase
beträgt 68 MolprozenL Bei dem 60 Minuten dauernden Versuch erhält man 59,8 g Terpolymerisat,
das bei 300° C eine Schmelzviskosität von 12,6 · 10"
Poise und einen Schmelzpunkt von 258° C (Minimum bei der thermischen Differentialanalyse) aufweist Eine
durch Formpressen aus dem Terpolymerisat hergestellte Folie hat bei 2000C eine Zugfestigkeit von
53,5 kg/cm2 und eine Bruchdehnung von 511 Prozent
Man verfährt wie in Beispiel 12, mit der Abänderung,
daß man 13 g 2,23,3,3-Pentafluorpropyl-trifluorvinyläther
als drittes Monomeres verwendet und das Lösungsmittel vor dem Beschicken des Autoklavs mit 4 ml
Cvclohexan versetzt Die Konzentration an Tetrafluor-
50
55
60 äthylen in dem Gemisch aus Tetrafluoräthylen und Äthylen in der Gasphase beträgt 73 Molprozent. Man
gewinnt 34,9 g trockenes Polymerisat mit einer Schmelzviskosität bei 300° C von 0,9 ■ 10" Poise. Der
Schmelzpunkt des Polymerisats beträgt 255° C (Minimum bei der thermischen Differentialanalyse). Bei
200°C beträgt die Zugfestigkeit 32,4 kg/cm2 und die Brüchdehnung 216 Prozent
Man verfährt wie in Beispiel 12, mit der Abänderung, daß man als drittes Monomeres 3,5 g n-Butyl-trifluorvinyläther
verwendet und dem Lösungsmittel vor dem Beschicken des Autoklavs zusetzt. Die Konzentration
an Tetrafluoräthylen in dem Gemisch aus Tetrafluoräthylen und Äthylen in der Gasphase beträgt 68 Molprozent
Man gewinnt 66,6 g trockenes Polymerisat mit einer bei 30O0C gemessenen Schmelzviskosität von
25,2 · 104 Poise und einem Schmelzpunkt von 265° C
(Kurvenminimum bei der thermischen Differentialanalyse). Bei 20O0C beträgt die Zugfestigkeit dieses Polymerisats
45,1 kg/cm2 und die Bruchdehnung 286 Prozent
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Terpolymerisaten
aus Äthylen, Tetrafluoräthylen und einem weiteren Monomeren, dadurch gekennzeichnet,
daß man Äthylen, Tetrafluoräthylen und ein damit copolymerisierbares, keine telogene
Aktivität aufweisendes Vinylmonomeres aus der Gruppe
1) Ri-CF = CF2 oder ROCF=CF2
worin R1 einen fluorsubstituierten aliphatischen Rest
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen mit wenigstens einem Fluoratom an jedem Kohlenstoffatom, der noch
Chloratome als Monosubstituenten an einem Kohlenstoffatom enthalten kann, bedeutet,
2) Perfluor-(2-methylen-4-methyl-1,3-dioxolan),
3)
oder
oder
R2CH2C=CH2
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