3A 383 955*217.66
DE. ING. ERNST MAIER
PATENTANWALT
8 MÜNCHEN S3
WIDBNMATBHSTH. S · TEtEPON 22 Sfl SO. 39 Ol O
A 25866
22. Juli 1966
EM/Mü/Bx
Firma PRAKO Kondensatoren- und Apparatebau GMBH, Tenlngen / Baden
Kondensator für stehende Montage
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Kondensator mit zwei Anschlußstiften aus federndem Material, der zur Bestückung
in Aufrechtsteilung einer mit gedruckten Leitern
versehenen Isolierstoffplatte dient.
Die Isolierstoffplatten gedruckter Schaltungen sind mit Löchern genormter Größe und genormten Abstands versehen,
in welche die Ansehlußstifte der verschiedenen elektrischen
Bauelemente, beispielsweise der Kondensatoren, eingesteckt werden. In einem weiteren Arbeitsgang erfolgt dann eine
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elektrische und mechanische Verbindung der Bauelemente mit der Platte. In der Praxis wird dabei im allgemeinen so vorgegangen,
daß zunächst im Fließbandprozeß sämtliche erforderliehen Bauelemente der Reihe nach auf die Platte aufgesteckt
werden und dann die vollständig bestückte Platte zum Zweck einer gleichzeitigen Verbindung aller Bauelemente mit der
Platte in ein Lötbad getaucht wird. Eine Schwierigkeit bei diesem Verfahren besteht jedoch darin, daß die auf die Platte
aufgesteckten Bauteile dazu neigen, vor der Verlötung aus der Platte wieder herauszufaliki, und zwar sowohl während des
Transports der Platte auf dem für eine erleichterte Montage meist in Querrichtung schräg laufenden Fließband als auch beim
Eintauehen der Platte in das Lötbad. Der Grund dafür ist, daß die Plattenlöcher auf eine maximale Ansehlußstiftdicke genormt
sind, die Durchmesser der Anschlußstifte vieler Bauelemente jedoch,insbesondere der Kleinkondensatoren, weit unterhalb dieses
Normierungsdurchmessers liegen. Es sind nun bereits eine Vielzahl von Versuchen Unternommen worden, diese Schwierigkeiten
zu überwinden. So ist es bekannt, das in ein Loch der Platte einzuführende Ende eines Anschlußdrahtes spitzwinklig umzubiegen.
Die leichte Auffederung dieses Endes an der von der Einsteckseite abgekehrten Seite der Platte verhindert dann ein
Herausfallen des Bauteils. Dieses Umbiegen und Zurückführen
der Anschlußdrähte kann jedoch nur dann angewendet werden,
wenn die Bauteile in ihrer Endlage einen bestimmten Abstand von der Platte haben dürfen, nicht aber bei Bauelementen,
die in der Endlage auf der Platte satt aufsitzen sollen. Weiterhin ist es bekannt, die Anschlußstifte
örtlich derart zu verquetschen, daß zugespitzte Verbreiterungen entstehen, die einen größeren Durchmesser als
die Plattenlb'r-cher aufweisen. Dabei ist es jedoch äußerst
schwierig, die Verbreiterungen gerade so groß zu bemessen, daß einerseits ein genügender Halt der Bauelemente erreicht
und andererseits vermieden wird, daß beim Eindrücken der Stifte in die Löcher ein Ruck entsteht, der andere, bereits
vorher in die Platte eingesteckte Bauteile wieder herausfallen läßt.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Schwierigkeiten
zu überwinden und mit einfachen Mitteln ein-e Möglichkeit zu schaffen, Kondensatoren mit zumindest zwei Anschlußstiften
mühelos und gegen Herausfallen zuverlässig gesichert
in eine Platte mit gedruckter Schaltung einstecken zu können. Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß die Anschlußstifte mit örtlichen Auswellungen versehen sind, die bei auf der Plattenoberfläche aufsitzendem
Kondensator unter Federspannung an den öffnungswandungen anliegen. Um eine sichere Verriegelung zu erhalten,
können bei auf der Plattenoberfläche aufsitzendem Kondensator die Umkehrstellen der Auswellungen an der Einsteckseite
abgekehrten Seite der Platte vorstehen. Vorteilhafterweise liegen die Auswellungen der beiden Anschlußstifte
in einer Ebene, wobei es besonders zweckmäßig ist, wenn die Auswellungen einander zugekehrt sind.
Die erfindungsgemäßen Auswellungen sind einfach herzustellen und bewirken eine Aufspreizung der durchgesteckten
freien Stiftenden, derart, daß die Kondensatoren gegen Herausfallen zuverlässig gesichert sind. Das Einstecken der ausgewellten
Stifte ist mühelos, da die freien Stiftenden ursprünglich den gleichen Abstand wie die Plattenlöcher aufweisen,
und erfolgt wie das Auffedern weich und ohne Ruck. Wenn sich die Umkehrstellen der Auswellungen bei aufgestecktem Kondensator
unterhalb der Platte befinden, wird der Kondensator durch Zugspannung fest an der Platte gehalten.
Die Erfindung kann sowohl für Kondensatoren mit einseitiger Herausführung der beiden Ansehlußstifte als auch
für solche Kondensatoren Anwendung finden, bei denen die Stifte zweiseitig herausgeführt sind und einer der beiden
Stifte außen am Gehäuse herumgeführt ist.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Besehreibung, der Zeichnung und
den Schutzansprüchen. Auf der Zeichnung sind Ausfuhrungsformen der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen:
Pig. la und Ib eine erste Ausführungsform der
Erfindung mit teilweise bzw. vollständig in die Plattenlöcher eingeführten Anschlußstiften,
und
Pig. 2a und 2b entsprechende Ansichten einer Abwandlungsform der Erfindung.
'Auf den Pig. la und 2b ist mit 10 der untere Teil
eines Kondensators bezeichnet, der zwei einseitig aus dem
Gehäuse herausgeführte Anschlußstifte 11 und 12 aus federndem Material aufweist. Die Stifte sind mit örtlichen Ausbie·
gungen lla und 12a versehen, die in einer Ebene liegen und einander zugekehrt sind. Die freien Enden dieser parallel
zueinander verlaufenden Stifte 11, 12 werden in die Löcher 13, 14 einer üblichen Isolierstoffplatte I5 mit (nicht gezeichneten)
aufgedruckten Leitern eingeführt. Da die Ausbiegungen lla, 12a so bemessen sind, daß der Abstand der
Stifte im Ausbiegungsbereich kleiner ist als der Abstand der beiden Plattenlöcher I3, 14, kann der Kondensator 10
nur unter Druck in seine auf Pig. Ib gezeigte Endlage gebracht
werden, in welcher die Stifte 11, 12 an den Innenflächen
der Löcher 1J>, 1 k unter Druck anliegen und die
freien Enden der Stifte federnd aufgespreizt sind, so daß der Kondensator gegen Herausfallen aus der Platte 15 gesichert
ist. Durch geeignete Bemessung der Größe und der Krümmungsradien der Ausb.iegungen kann leicht erreicht werden,
daß der Kondensator ruckfrei aber genügend fest in die Platte 15 einsetzbar ist. Wie aus der Fig. Ib ersichtlich,
ragen die Umkehrstellen der Auswellungen geringfügig über
die Plattenunterseite hinaus, womit eine weiche, aber sichere Verriegelung des Kondensators an der Platte erreicht
wird.
Der Kondensator 20 auf der Fig. 2 unterscheidet sich
vom Kondensator 10 der Fig. 1 lediglich dadurch, daß er einseitig herausgeführte Anschlußstifte 21 und 22 aufweist, wobei
der Stift 21 außen am Kondensatorgehäuse herumgeführt ist, und daß die Ausbiegungen 21a und 22a der Stifte einander
abgekehrt sind. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung
wird die Klemmwirkung in äquivalenter Weise durch das Einfedern der freien Stiftenden erreicht.
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Um das Erfindungsziel zu erreichen, genügt es, wenn eine ausreichende Federwirkung der Drähte 11, 12
bzw. 21, 22 bei einem einmaligen Einsetzen des Kondensators, d. h. bei einer einmaligen Verformung der Drähte,
gegeben ist. Aus diesem Grund können auch Drähte aus nur schwach federndem Material, vorzugsweise die üblichen An~schlußdrähte
aus verzinntem Kupferdraht, Anwendung finden.