DE19543213A1

DE19543213A1 - Bindemittelkissen

Info

Publication number: DE19543213A1
Application number: DE19543213A
Authority: DE
Inventors: Roland Reichelt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-11-20
Filing date: 1995-11-20
Publication date: 1997-05-22
Anticipated expiration: 2015-11-21
Also published as: DE19543213C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Bindemittelkissen, in dem eine dosierte Menge Bindemittel zum Ankleben oder Verbinden von flächigen Bauelementen und Schmuckelementen insbesondere Fliesen mit dem Untergrund enthalten ist.

Beim herkömmlichen Verlegen von Fliesen ist es bekannt, die Fliesenrückseite mit einem Binde mittel zu bestreichen und sie dann auf den vorbereiteten Untergrund zu legen. Dabei muß mit einem Überschuß an Bindemittel gearbeitet werden, um Unebenheiten des Untergrunds auszu gleichen. Das überschüssige Bindemittel wird aus den Fugen gepreßt und von den Fliesen ent fernt. Es genügt meist schon, wenn die einzelne Fliese nur an wenigen Punkten am Untergrund haftet.

Aus der DE-OS 39 39 945 E04F-13/14 ist eine Fliese bekannt, die mit einem Klettverschluß, der an der Rückseite befestigt ist, auf einem vorbereiteten Untergrund befestigt wird. Dieses kosten ungünstige Verfahren ist nur in speziellen Fällen einsetzbar. Auch die Herstellung von Fliesen sätzen ist bekannt. In der DE-OS 38 34 736 B28B-11/00 wird ein Verfahren zur Herstellung von Fliesensätzen beschrieben, bei dem auf einem Transportband Klebpunkte in einem dem Fliesensatz entsprechenden Muster aufgebracht werden, der Fliesensatz dann auf das Transport band aufgelegt wird, so daß jeder Klebpunkt in den Fugenzwischenraum eindringt und eine Klebstoffbrücke zwischen den gegenüberliegenden Randstreifen oder an den Ecken bildet und nach Erstarren der Klebpunkte als fertiger Fliesensatz abgenommen wird.

Dieses Verfahren wird bei der serienmäßigen Herstellung von Fliesensätzen in einer Werkstätte verwendet, ist aber ungeeignet für ein individuelles Fliesenlegen auf einer Baustelle. Ebenso erscheint ein Aufbringen von Feuchtmörtel nach DE-OS 33 27 415 B28B-11/00 nur für die serienmäßige Herstellung von Mauersteintafeln in einer Werkstätte geeignet zu sein.

Für den Einsatz auf Baustellen ist dagegen eine Spritzkartusche nach DE-OS 36 14 025 E04F- 21/02 besser geeignet. Allerdings muß diese bei größeren Arbeiten ständig nachgefüllt werden. Ein Vorbereiten der Arbeit in einer Werkstatt ist hier nicht möglich. Es sind auch mit Kleber gefüllte Verankerungspatronen für Anker bekannt. Diese werden in eine Bohrung, in die der Anker eingedübelt werden soll, gesteckt und von dem nachgeschobenen Anker zerstört, so der Kleber nach Aushärten den Anker hält. Das ist eine spezielle Dübeltechnik und nicht für das Legen von Fliesen anwendbar (DE-OS 43 04 620 und DE-OS 43 42 887 F16B-13/14).

Zweck und Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bindemittelkissen, in dem eine dosierte Menge Bindemittel zum Ankleben oder Verbinden von flächigen Bauelementen und Schmuckelementen insbesondere Fliesen auf dem Untergrund enthalten ist, zu finden, mit dem die Verlegearbeiten in einer Werkstätte vorbereitet werden können und auf der Baustelle kein Zubereiten des Bindemittels erfolgt.

Diese Aufgabe wird mit einem Bindemittelkissen, in dem eine dosierte Menge Bindemittel zum Ankleben oder Verbinden von flächigen Bauelementen und Schmuckelementen insbesondere von Fliesen auf einem vorbereiteten Untergrund enthalten ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bindemittel speziell der Klebstoff in einem einfach zerstörbaren Behälter von Kissen- oder Tablettenform in einer vorbestimmten Menge abgefüllt ist, eine Behälterfläche eine Klebschicht trägt, mit der der Behälter an einer vorbestimmten Stelle des flächigen Bauelementes aufgeklebt ist und der Behälter beim Verlegen des Bauelementes zerstört wird, so daß das Bindemittel austritt.

Damit wird eine genaue Dosierung des Bindemittels an der Kontaktstelle zum Untergrund erreicht und das Bindemittel gleichmäßig verteilt. Das Einrühren von Klebermaterialien auf Bau stellen entfällt, die Arbeit kann bereits in einer Werkstatt vorbereitet werden. Damit gibt es auch keine Verluste durch Restmengen. Eine saubere Handhabung bei schneller Verlegemöglichkeit bei Flächen ist gegeben.

Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung soll nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Die dazugehörige Zeichnung zeigt einen Schnitt durch eine Fliese mit aufgelegtem Bindemittel kissen.

Auf einer Fliese 1 ist ein Bindemittelkissen 2, das mit einem Klebstoff 3 gefüllt ist und aus Plastik, Papier oder anderen Materialien, die sich mechanisch zerstoßen lassen, besteht, ist mit seinem Klebefilm 4 an einer vorbestimmten Klebestelle gezielt aufgeklebt. Das Bindemittel kissen 2 ist vor dem Aufkleben mit der erforderlichen Menge Klebstoff 3 gefüllt worden. Die Wand 5 des Bindemittelkissens 2 wird mit einem scharfen Werkzeug vor dem Auflegen auf den Untergrund 6 durchstoßen. Der Klebstoff 3 tritt dabei aus dem Bindemittelkissen 2 aus und verteilt sich durch das Andrücken der Fliese 1 an den Untergrund 6 zwischen der Fliese 1 und dem Untergrund 6. Damit ist nur die vorher bestimmte Menge Klebstoff 3 verbraucht worden. Ein Vorquellen von Klebstoff 3 aus den Fugen zwischen den verlegten Fliesen 1 findet nicht statt. Die Verlegearbeiten können in einer Werkstatt vorbereitet werden. Das Fliesenlegen auf der Baustelle verläuft sauber und schnell. Die Bindemittelkissen 2 sind form- und größen unabhängig. Die Größe der Bindemittelkissen 2 richtet sich nach den zu verklebenden Materialien bzw. Produkten und den zu überbrückenden Kontaktabständen.

Bezugszeichenliste

1 Fliese
2 Bindemittelkissen
3 Klebstoff
4 Klebefilm
5 Wand
6 Untergrund

Claims

1. Bindemittelkissen (2), in dem eine dosierte Menge Bindemittel (3) zum Ankleben oder Ver binden von flächigen Bauelementen (1) und Schmuckelementen insbesondere von Fliesen (1) auf einem vorbereiteten Untergrund (6) enthalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel (3) in einfach zerstörbaren Behältern (2) von Kissen- oder Tablettenform in einer vorbestimmten Menge abgefüllt ist und daß eine Behälterfläche (5) einen Klebefilm (4) trägt, mit der das/die Bindemittelkissen (2) an vorbestimmter Stelle eines flächigen Bauelementes (1) aufklebbar ist.

2. Bindemittelkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittelkissen (2) beim Verlegen des Bauelementes (1) zerstört wird, so daß das Bindemittel (3) austritt.

3. Bindemittelkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel (3) ein Klebstoff ist.

4. Bindemittelkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelkissen (2) in einer Werkstatt in der Vorfertigung auf die Bauelemente (1) aufgeklebt sind.

5. Bindemittelkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelkissen (2) aus Plastik bestehen.

6. Bindemittelkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelkissen (2) aus Papier bestehen.

7. Bindemittelkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelkissen (2) aus Materialien, die sich mechanisch zerstören lassen, bestehen.

8. Bindemittelkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelkissen (2) aus Materialien, die sich chemisch zerstören lassen, bestehen.

9. Bindemittelkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel (3) ein Kunstharz ist.

10. Bindemittelkissen nach den Ansprüchen 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel kissen (2) mit einer Komponente eines Zweikomponentenklebers gefüllt sind und aus Materialien bestehen, die die darauf gebrachte zweite Komponente vor ihrer Vereinigung und Vermischung mit dem Inhalt der Bindemittelkissen (2) beim Andrucken der Bauelemente (1) auflösen.