DE19542232A1 - Ultraschalldurchflußmesser für flüssige oder gasförmige Medien - Google Patents
Ultraschalldurchflußmesser für flüssige oder gasförmige MedienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ultraschalldurchfluß
messer für flüssige oder gasförmige Medien nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Aus der WO 88/08516 ist ein Ultraschalldurchflußmesser be
kannt, der aus zwei Befestigungseinheiten mit Ultraschall
wandlern besteht, die in Abstand voneinander an einem Rohr,
das von einem Meßmedium durchflossen wird, angebracht sind.
Die zweite Befestigungseinheit ist in Strömungsrichtung hin
ter der ersten so angeordnet, daß ein Ultraschallimpuls, der
von einem Ultraschallwandler in der ersten Befestigungs
einheit ausgesendet wird, durch das Medium hindurch auf einen
Ultraschallwandler in der zweiten Befestigungseinheit trifft.
Abwechselnd werden pulsförmige Ultraschallsignale stromab und
stromauf übertragen. Durch den Mitführungseffekt im strömen
den Medium ist die Signallaufzeit stromab kleiner als strom
auf. Die Differenz beider Laufzeiten ist ein Maß für die
Strömungsgeschwindigkeit. Mit der Kenntnis des Innenrohr
querschnitts wird der aktuelle Volumenstrom ermittelt. Bei
der Durchflußmessung korrosiver oder abrasiver Flüssigkeiten
und Gase, welche beispielsweise in der chemischen Industrie
häufig auftreten, kann es mit der Zeit zu Abtragungserschei
nungen an der Innenwand des Rohres kommen. Die Änderung der
Rohrwanddicke, sei es als Verringerung durch Abtragung oder
als Erhöhung durch Ablagerungen, führt zu einer Änderung des
Innenquerschnitts und somit zu einem entsprechenden Meßfeh
ler. Zur Vermeidung dieses Fehlers ist in der ersten Befesti
gungseinheit ein weiterer Ultraschallwandler zur Messung der
Wanddicke des Rohres vorhanden. Da der Außendurchmesser des
Rohres leicht meßbar ist, kann mit der Kenntnis der Wanddicke
in einfacher Weise auf den Innenquerschnitt des Rohres ge
schlossen werden. Zur Steuerung der bei der Ultraschalldurch
fluß- und Wanddickenmessung erforderlichen Meßschritte ist
eine Ansteuer- und Auswerteeinheit vorhanden, durch welche
aus den Ultraschallsignalen die Wanddicke des Rohres und der
Durchfluß berechnet werden. Nähere Einzelheiten zum Funk
tionsprinzip sind der genannten internationalen Patentanmel
dung zu entnehmen. Bei dem bekannten Ultraschalldurchflußmes
ser nach dem Clamp-on-Verfahren wird mittels eines auf das
Rohr aufgesetzten Ultraschallwandlers ein pulsförmiges aku
stisches Signal in das Rohr gesendet, an der Grenzfläche Meß
rohrwand/Medium reflektiert und vom Ultraschallwandler wieder
empfangen. Die Wanddicke d ergibt sich bei senkrechter Durch
schallung zu d = c(T) · t/2, mit T als Temperatur, c(T) als
temperaturabhängige Schallausbreitungsgeschwindigkeit in der
Wand und t als der gemessenen Laufzeit des Ultraschall
signals. Nachteilig bei dem bekannten Ultraschalldurchfluß
messer ist, daß die mit dem Clamp-on-Verfahren erreichbare
Meßgenauigkeit für viele Anwendungen in der Prozeßtechnik
nicht ausreicht, so daß das Verfahren nur in wenigen ausge
wählten Fällen zum Einsatz kommt. Die Verwendung von wandler
seitigen Vorlaufkörpern ist zudem nachteilig wegen der zu
sätzlichen Störreflexionen, die an der Grenzfläche Vorlauf
körper/Rohrmaterial entstehen. Insbesondere bei kleinen Wand
dicken, die im Bereich der Schallwellenlänge im Rohrmaterial
liegen, können sich diese Reflexionen mit der eigentlichen
Reflexion an der Grenzfläche Rohrwand/Medium in einer Weise
überlagern, welche die Wanddickenmessung stark verfälscht.
Weiterhin ist beim Clamp-on-Verfahren nachteilig, daß auf
grund der Ankopplung an ein normales Rohr häufig die Ober
fläche durch Lack oder Korrosion verschmutzt ist. Auch die
Rauhigkeit einer nicht speziell vorbereiteten Oberfläche
führt dazu, daß eine dicke Schicht zur akustischen Kopplung
zwischen Ultraschallwandler und Rohr aufgebracht werden muß.
Damit ist zwangsläufig ein Verlust akustischer Energie ver
bunden. Da normale Rohre üblicherweise eine gekrümmte Ober
fläche aufweisen, kann diese auch nicht ohne weiteres plan
geschliffen werden, um eine saubere, ebene Aufnahmestelle zu
erhalten.
Aus der DE-PS 43 36 370 ist ein Ultraschalldurchflußmesser
mit einem Meßrohr bekannt, das von dem Meßmedium durchflossen
wird. Ein Paar von Ultraschallwandlern ist in Flußrichtung
hintereinander an der Meßrohrwand so angeordnet, daß sie
Ultraschallpulse senkrecht zur Flußrichtung in das Meßmedium
ausstrahlen bzw. von diesem empfangen. Der Schallstrahl wird
über Reflektoren, welche in die Meßrohrwand eingebracht sind,
zwischen den beiden Ultraschallwandlern geführt. Die Funktion
des Reflektors kann auch durch eine entsprechend geformte
Meßrohrwand übernommen werden. Bei diesem bekannten Ultra
schalldurchflußmesser ist vorteilhaft, daß aufgrund der Ver
wendung eines speziellen Meßrohres eine gute akustische An
kopplung der Ultraschallwandler an das Meßmedium gewährlei
stet werden kann und daß das Meßsignal aufgrund einer spiral
förmigen Führung des Schallstrahls einen integralen Wert für
die Strömungsgeschwindigkeit über den Meßrohrquerschnitt lie
fert. Die Meßgenauigkeit hängt somit nicht von der Art des
Meßmediums und dem Strömungsprofil ab. Dieser Ultraschall
durchflußmesser hat jedoch den Nachteil, daß geometrie
abhängige Kalibrierfaktoren bei Veränderungen des Innenrohr
querschnitts nicht nachgeführt werden und somit Meßfehler
verursachen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ultraschall
durchflußmesser für flüssige oder gasförmige Medien mit ver
besserter Meßgenauigkeit zu schaffen, der auch für Meßrohre
mit kleinem Querschnitt geeignet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist der neue Ultraschalldurch
flußmesser der eingangs genannten Art die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale auf. In den Unter
ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß mit geringem Aufwand eine
Verbesserung der Meßgenauigkeit erzielt wird. Die Wanddicke
des Meßrohres kann periodisch in vorgegebenen Zeitabständen
gemessen werden. Dazu kann einer der Ultraschallwandler be
nutzt werden, die ohnehin für die Ultraschalldurchflußmessung
nach dem Prinzip der Laufzeitmessung vorhanden sind. Vorteil
haft erfolgt die Wanddickenmessung mit einem weiteren Ultra
schallwandler, der ebenfalls nach dem Laufzeitprinzip arbei
tet und auf diese Messung optimiert ist. Für die Laufzeit
messung zur Wanddicken- und zur Durchflußmessung können im
wesentlichen dieselben elektronischen Schaltungskomponenten
genutzt werden. Die Kenntnis der Rohrwanddicke kann zum einen
zu Überwachungszwecken, beispielsweise zur Ausgabe einer
Alarmmeldung bei Unterschreitung einer aus Sicherheitsgründen
vorgegebenen Mindestwanddicke, bei der die Druckfestigkeit
des Meßrohres nicht mehr gewährleistet ist, und zum anderen
zur automatischen Nachführung der vom Innenquerschnitt des
Rohres abhängigen Durchflußkalibrierwerte herangezogen wer
den. Damit wird eine verbesserte Meßgenauigkeit und eine hö
here Prozeßsicherheit erreicht. Zudem kann neben der Meßgröße
des Durchflusses auch die gemessene Wanddicke als Prozeßgröße
ausgegeben werden, so daß beide Meßaufgaben innerhalb eines
einzigen Geräts mit geringem Mehraufwand kombiniert sind. Da
ein speziell für den Ultraschalldurchflußmesser geschaffenes
Meßrohr verwendet wird, können vorbereitete, ebene Aufnahme
stellen für die Ultraschallwandler an diesem Meßrohr geschaf
fen werden, die eine gute akustische Ankopplung gewährlei
sten. Dabei können auch bei Rohren mit kleineren Querschnit
ten, bei denen im Clamp-on-Verfahren nur kleine Ultraschall
wandler aufgesetzt werden können, durch geeignete Wahl der
Querschnittsform des Meßrohrs, beispielsweise bei einem
quadratischen Querschnitt, große ebene Aufnahmestellen für
große Ultraschallwandler mit besseren Abstrahleigenschaften
benutzt werden. Dadurch werden ebenso die Meßergebnisse ver
bessert wie durch den integrierten Aufbau, der mit einem Meß
rohr möglich ist. Die Ultraschallwandler sind in dasselbe Ge
häuse integrierbar, in dem sich auch die Ansteuer- und Aus
werteeinheit befindet und dessen eine Seitenwand durch das
Meßrohr gebildet wird. Verschmutzung oder Korrosion des Roh
res können sich somit nicht negativ auf die Meßeigenschaften
auswirken. Komponenten zum Andrücken der Ultraschallwandler
an das Meßrohr können in den Aufbau des Ultraschallwandlers
integriert werden und müssen nicht extern, wie es beim
Clamp-on-Verfahren erforderlich ist, am Rohr befestigt wer
den. Wenn das Gerät besonderen Anforderungen, beispielsweise
des Explosionsschutzes, genügen soll, können diese ohne be
sondere Schwierigkeiten erfüllt werden, da alle Komponenten
des Ultraschalldurchflußmessers wie auch der Wanddicken
messung in einem einzigen Gehäuse integrierbar sind. Zur
Schadensfrüherkennung kann ein Alarmsignal bei Unterschreiten
einer Mindestdicke der Rohrwand durch den Ultraschalldurch
flußmesser selbst ausgegeben werden oder dieser liefert die
Wanddicke als Prozeßgröße, die in einer übergeordneten Pro
zeßsteuerung auf Toleranzeinhaltung überwacht wird.
Anhand der Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele der Er
findung dargestellt sind, werden im folgenden die Erfindung
sowie Ausgestaltungen und Vorteile näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Schnittbild durch einen Ultraschalldurchfluß
messer mit integrierter Wanddickenmessung,
Fig. 2 ein Schnittbild durch einen Ultraschallwandler mit
Vorlaufkörper zur Wanddickenmessung,
Fig. 3 ein Zeitdiagramm der Schallpulse des Ultraschall
wandlers nach Fig. 2,
Fig. 4 einen Ultraschallwandler mit Meßkörper zur Wand
dickenmessung,
Fig. 5 einen Ultraschallwandler mit Isolierscheibe,
Fig. 6 eine Anordnung mit zwei Ultraschallwandlern zur
Wanddickenmessung und
Fig. 7 ein elektrisches Funktionsschaltbild eines Ultra
schalldurchflußmessers.
Ein Ultraschalldurchflußmesser mit integrierter Wanddicken
messung besteht gemäß Fig. 1 aus einem Meßrohr 1, das mit
zwei in Fließrichtung des Meßmediums hintereinander angeord
neten Ultraschallwandlern 2 und 3 versehen ist. An der Wand-
Innenseite des Meßrohres 1 vorhandene Reflektoren sind in
Fig. 1 nicht dargestellt. Möglichkeiten zu ihrer Gestaltung
sind der bereits angeführten DE-PS 43 36 370 zu entnehmen.
Ein Ultraschallwandler 4 zur Wanddickenmessung ist als sepa
rates Sensorelement innerhalb eines Verbindungsstückes 5 zwi
schen dem Meßrohr 1 und einem Gehäuse 6 angeordnet, in dem
sich eine hier nicht gezeigte Ansteuer- und Auswerteeinheit
befindet. Für eine gute akustische Ankopplung des Ultra
schallwandlers 4 an das Meßrohr 1 können beide durch eine
Klebung untrennbar miteinander verbunden werden. Der Ultra
schallwandler 4 ist in diesem Fall fester Bestandteil des
Meßrohres 1. In der in Fig. 1 gezeigten Variante wird dage
gen der Ultraschallwandler 4 durch einen Klemmring 7 im Ver
bindungsstück 5 gegen die Außenwand des Meßrohres 1 gedrückt.
Da der Ultraschallwandler 4 und der Klemmring 7 im Verbin
dungsstück 5, das auch als Teil des Gehäuses 6 betrachtet
werden kann, integriert sind, erhält man einen gekapselten
Einbau, der kein gesondertes Gehäuse für den Ultraschall
wandler 4 der Wanddickenmessung erfordert und somit modular,
kostengünstig, explosionssicher und druckfest ausgelegt wer
den kann. Durch das feste Andrücken des Ultraschallwandlers 4
mit dem Klemmring 7 wird ebenfalls eine gute akustische An
kopplung an das Meßrohr 1 erreicht. Die Aufnahmestelle für
den Ultraschallwandler 4 an der Außenwand des Meßrohrs 1 kann
beispielsweise an kritischen Bereichen des Meßrohres vorbe
stimmt werden. Sie ist eben ausgeführt und so bearbeitet, daß
eine optimale akustische Kopplung möglich ist. Dies wirkt
sich positiv auf die Meßgenauigkeit aus. Da das Meßrohr 1
einen quadratischen Innenquerschnitt aufweist, läßt sich die
Wanddickenmessung auch bei kleinen Nennwerten mit hoher Ge
nauigkeit realisieren. Der Ultraschallwandler 4 zur Wand
dickenmessung ist vorzugsweise im Bereich der Symmetrieachsen
des Meßrohrs 1, bei diesem Ausführungsbeispiel mit einem
quadratischen Meßrohr 1, mittig auf einer ebenen Oberfläche
mit senkrecht zu dieser verlaufender Schallausbreitungs
richtung aufgesetzt. Bei runden Meßrohren beträgt das Ver
hältnis von Meßrohrdurchmesser zum Durchmesser des Ultra
schallwandlers der Wanddickenmessung vorzugsweise mehr als 5.
Der Meßwert der Wanddicke wird als Eingangsgröße für einen in
der Auswerteeinheit abgelegten Korrekturalgorithmus zur Nach
führung der Kalibrierwerte des Ultraschalldurchflußmessers
verwendet. Es können mehrere Ultraschallwandler zur Wand
dickenmessung über den Umfang und die Länge des Meßrohres
verteilt angeordnet sein, wobei die Aktivierung der einzelnen
Meßstellen von der Ansteuer- und Auswerteeinheit gesteuert
wird. Vorteilhaft ist an der Ansteuer- und Auswerteeinheit
eine Schnittstelle vorhanden, an welche vom Anwender ein zu
sätzlicher, externer Ultraschallwandler zur Wanddickenmessung
angeschlossen werden kann. Dieser Ultraschallwandler kann zur
Überwachung des Rohrs, in welches das Meßrohr zur Ultra
schalldurchflußmessung eingesetzt ist, dienen. Wenn der Wand
dickenmeßwert eines der vorhandenen Ultraschallwandler eine
vorgegebene Mindestwanddicke unterschreitet, wird von der
Ansteuer- und Auswerteeinheit ein Alarmsignal erzeugt. Da
durch ist eine Schadensfrüherkennung möglich, und die An
lagensicherheit wird erheblich verbessert. Über Leitungen 8,
9 und 10 sind die Ultraschallwandler 2, 3 bzw. 4 mit der An
steuer- und Auswerteeinheit verbunden.
In Fig. 2 ist ein Aufbau eines Ultraschallwandlers zur Wand
dickenmessung mit einem Vorlaufkörper 11 dargestellt. Eigent
licher Ultraschallwandler ist eine Piezokeramikscheibe 12,
die mit dem Vorlaufkörper 11 zur akustischen Kopplung fest
verbunden ist. Der Vorlaufkörper 11 seinerseits ist mit der
Wand eines Meßrohrs 13 durch eine Klebeschicht 14 akustisch
gekoppelt. Die Rückseite der Piezokeramikscheibe 12 ist mit
einem sogenannten Backing 15 versehen, das zur Schalldämpfung
und Entkopplung der Piezokeramikscheibe 12 von der übrigen
Umgebung des Ultraschallwandlers dient. Durch den Vorlauf
körper 11 wird der Schallaufweg erhöht. Auf diese Weise wird
gewährleistet, daß das Empfangssignal außerhalb der Abkling
zeit des Sendevorgangs an der Piezokeramikscheibe 12 ein
trifft. Das Verhältnis von Schallaufweg zur Schallwellenlänge
sollte für eine gute Meßgenauigkeit größer als 2 sein. An
stelle des Vorlaufkörpers 11 kann auch eine lokale Erhöhung
oder Verdickung an der Meßrohrwand vorgesehen werden. Ein
Vorlaufkörper 11 oder eine derartige Verdickung ist also nur
sinnvoll, wenn der Schallaufweg in der Wand des Meßrohrs 13
kurz ist und um einen Schallaufweg 16 zu einem gesamten
Schallaufweg 17 vergrößert werden sollte.
Fig. 3 zeigt qualitativ ein Zeitdiagramm der am Ort der
Piezokeramikscheibe 12 (Fig. 2) auftretenden Schallimpulse.
Nach einem Sendeimpuls 18 trifft zunächst, um die Zeit t1
verzögert, ein Echo 19 bei der Piezokeramikscheibe 12 ein,
das von der Grenzfläche zwischen Vorlaufkörper 11 und Wand
des Meßrohrs 13 herrührt. Eine Zeit t2 nach dem Sendeimpuls
18 vergeht, bis ein Echo 20 von der Grenzfläche Meßrohrinnen
wand/Meßmedium empfangen wird. Ausgewertet wird die Laufzeit
differenz t2-t1 zwischen den beiden Echos 19 und 20, welche
die Wanddicke widerspiegelt. Es gilt:
d = (t2-t1) · c(T)/2
mit
d - Wanddicke und
c(T) - Schallgeschwindigkeit im Meßrohr.
d - Wanddicke und
c(T) - Schallgeschwindigkeit im Meßrohr.
Die Schallgeschwindigkeit c(T) kann im Rahmen der Geräte
kalibrierung bestimmt werden; durch Messung der Temperatur T
kann die Temperaturabhängigkeit der Schallgeschwindigkeit
korrigiert werden.
Bei dem Ultraschallwandler zur Wanddickenmessung nach Fig. 4
ist ein Meßkörper 21 nach Art eines Stopfens in eine Öffnung
einer Wand eines Meßrohrs 22 eingesetzt. Der Meßkörper 21
schließt bündig mit der Innenwand des Meßrohrs 22 ab. An der
Außenseite ragt er kragenförmig über den Öffnungsdurchmesser
hinaus und setzt auf der Außenwand des Meßrohrs 22 auf. Durch
eine umlaufende Schweißnaht 23 ist der Meßkörper 21 mit dem
Meßrohr 22 fest verbunden und die Öffnung druckdicht abge
schlossen. An der Oberseite des Meßkörpers 21 ist eine Piezo
keramikscheibe 24 akustisch angekoppelt. Damit eine für das
Meßrohr 22 repräsentative Messung der Wanddicke erhalten
wird, bestehen Meßkörper 21 und Meßrohr 22 vorzugsweise aus
demselben Material oder haben zumindest vergleichbare abra
sive Eigenschaften. Da die Höhe des Meßkörpers 21 größer als
die Dicke des Meßrohrs 22 ist, wird auch bei dieser Ausfüh
rungsform eines Ultraschallwandlers eine Verlängerung des
Schallaufwegs erreicht, die sich, wie bereits für das Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 2 beschrieben wurde, vorteilhaft auf
die Meßgenauigkeit auswirkt.
Fig. 5 zeigt einen Aufbau eines Ultraschallwandlers, bei
welchem eine Piezokeramikscheibe 25 durch eine Isolierscheibe
26, beispielsweise eine Scheibe aus keramischem Material, die
dünner als die Piezokeramikscheibe 25 ist, von der Wand eines
Meßrohrs 27 galvanisch entkoppelt wird. Diese galvanische
Entkopplung ist von Vorteil, wenn die Piezokeramikscheibe 25
auf ihrer Unterseite eine Elektrode aufweist, die ohne eine
Isolierscheibe 26 mit dem Meßrohr 27 kurzgeschlossen wäre. Da
in einem Ultraschalldurchflußmesser mehrere derartige Ultra
schallwandler am Meßrohr 27 angebracht sind, würde über das
elektrisch leitende Meßrohr 27 eine Schleife entstehen, die
die untere Elektrode der Ultraschallwandler und eventuell
weitere am Rohr befindliche Meßumformer galvanisch miteinan
der verbindet. Dies würde zu Störungen des Meßsignals führen,
die somit durch die Isolierscheibe 26 verhindert werden.
Eine Wanddickenmessung kann gemäß Fig. 6 auch mit einem Paar
von Ultraschallwandlern 29 und 30 durchgeführt werden, wobei
der Ultraschallwandler 29 als Sender und der Ultraschallwand
ler 30 als Empfänger betrieben wird. Sie sind nebeneinander
schräg zur Wand eines Meßrohrs 31 in einer Weise angeordnet,
daß die Amplitude des empfangenen Ultraschallsignals bei der
Ausgangswanddicke maximal wird. Dieser Aufbau ist zwar auf
wendiger als der Aufbau der vorher beschriebenen Ausführungs
beispiele, es wird jedoch erreicht, daß mit dem Empfangswand
ler 30 bereits auswertbare Empfangssignale gewonnen werden
können, wenn die Abklingzeit des Sendevorgangs im Sendewand
ler 29 noch nicht abgeschlossen ist.
Elektronische Komponenten eines Ultraschalldurchflußmessers
mit integrierter Wanddickenmessung sind im wesentlichen eine
Durchflußmeßeinheit 32, eine Wanddickenmeßeinheit 33, die in
Fig. 7 jeweils mit durchbrochenen Linien eingezeichnet sind,
und eine für beide gemeinsame Ansteuer- und Auswerteeinheit.
In einer anderen Ausführungsform können selbstverständlich
eine Durchflußmeßeinheit und eine Wanddickenmeßeinheit auch
autark arbeiten und die Meßergebnisse in einer gemeinsamen
Auswerteeinheit verrechnet werden. Nachteilig wären dann
allerdings die hohen Kosten für zwei vollständig separate
Meßaufnehmer sowie der erhöhte Installationsaufwand beim An
wender. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind daher
Durchflußmeßeinheit 32 und Wanddickenmeßeinheit 33 in einem
Meßumformer integriert. Die Durchflußmeßeinheit 32 arbeitet
nach dem Laufzeitdifferenzprinzip. Sie weist zwei Ultra
schallwandler 34 und 35 auf, die durch einen Kommutator 36
abwechselnd als Sender und Empfänger betrieben werden. Zur
Signalaufbereitung ist im Sendezweig ein Impulsformer 37 und
ein Verstärker 38 vorhanden. Im Empfangszweig wird das Signal
der Ultraschallwandler zunächst einem Eingangsverstärker 39
und dann einem Schmitt-Trigger 40 zugeführt. Die Wanddicken
messung wird in der Wanddickenmeßeinheit mit einem Ultra
schallwandler 41 durchgeführt, der im Puls-Echo-Betrieb ar
beitet. Diesem sind daher sowohl ein Sendezweig mit einem Im
pulsformer 42 und einem Verstärker 43 als auch ein Empfangs
zweig mit einem Begrenzer 44, einem Eingangsverstärker 45 und
einem Schmitt-Trigger 46 aufgeschaltet. In der Ansteuer- und
Auswerteeinheit gibt ein Mikrocontroller 47 programmgesteuert
Impulse auf eine Leitung 48, die wahlweise durch einen Um
schalter 49 dem Sendezweig der Durchflußmeßeinheit 32 oder
der Wanddickenmeßeinheit 33 zugeleitet werden. Für den Kommu
tator 36 gibt der Mikrocontroller 47 gleichzeitig auf einer
Leitung 54 ein Richtungssignal vor. Für den wahlweisen Emp
fang von der Durchflußmeßeinheit 32 oder der Wanddickenmeß
einheit 33 ist ein Umschalter 50 vorgesehen, der ebenfalls
vom Mikrocontroller 47 gesteuert wird und das jeweilige Emp
fangssignal über ein Tor 51, das vom Mikrocontroller 47 für
ein programmierbares Zeitfenster geöffnet wird, einer Zeit
meßeinheit 52 zuführt. An den Mikrocontroller 47, in dem aus
den von der Zeitmeßeinheit 52 ermittelten Zeiten die Wand
dicke und der Durchfluß berechnet werden, ist eine Einrich
tung 53 zur Anzeige der Meßwerte und zur Alarmausgabe ange
schlossen. Die Meßwerte können dem Anwender separat zur Ver
fügung gestellt sowie miteinander kombiniert werden, wobei
diese Kombination u. a. der kontinuierlichen Nachführung von
Durchflußkalibrierwerten dient. Die Wanddickenmessung erfolgt
in vorgegebenen Zeitabständen, z. B. in Pausen der Durchfluß
messung. Da sich die Wanddicke erheblich langsamer verändert
als der zu messende Durchfluß, ist die durch den Mikro
controller 47 vorgegebene Anzahl der Durchflußmeßzyklen we
sentlich größer als die Anzahl der Wanddickenmeßzyklen und
beträgt beispielsweise das Zehntausendfache. Die Ultraschall
wandler 34 und 35 der Durchflußmeßeinheit 32 unterscheiden
sich vom Ultraschallwandler 41 der Wanddickenmeßeinheit 33 in
der Ultraschallfrequenz, die vorzugsweise bei der Wanddicken
messung größer ist. Die zeitliche Länge, Amplitude und Form
des elektrischen Anregungssignals für die Ultraschallwandler
34, 35 und 41 ist entsprechend den unterschiedlichen Wandler
eigenschaften so angepaßt, daß sich ein Ultraschallsignal mit
optimalem Amplituden-Bandbreite-Produkt ergibt.
An der Meßrohrwand kann ein Temperatursensor angeordnet wer
den, dessen Meßwert zur Korrektur des Durchflußmeßwertes so
wie zur Nachführung des Wertes der Schallgeschwindigkeit in
der Meßrohrwand verwendet wird. Dieser ist in den Zeichnungen
der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt. Das Programm
des Mikrocontrollers 47 enthält eine Plausibilitätsprüfung
für die Messung der Wanddicke, welche den zeitlichen Verlauf
der Wanddickenänderung bewertet.
Für die Bestimmung der Schallaufzeit in der Wand des Meßrohrs
kann die Zeitdifferenz zwischen aufeinanderfolgenden Mehr
fachechos ausgewertet werden.
Die Wanddickenmessung kann prinzipiell auch mit einem der
Wandler, welche für die Durchflußmessung genutzt werden, er
folgen. Dabei wird die Grenzflächenreflexion an der medien
seitigen Abstrahlfläche des Topfbodens ausgewertet. Voraus
setzung ist allerdings, daß die Topfbodendicke wesentlich
größer als die für die Wanddickenmessung verwendete Wellen
länge des Ultraschallsignales ist. Falls notwendig, kann für
die Wanddickenmessung die Anregungsfrequenz des Ultraschall
wandlers gegenüber derjenigen für die Durchflußmessung erhöht
werden, beispielsweise durch Anregung einer Oberwelle der
Piezokeramikscheibe.
Die in den erfindungsgemäßen Ultraschalldurchflußmesser inte
grierte Wanddickenmessung liefert eine zusätzliche Informa
tion zum Zustand einer prozeßtechnischen Anlage, die sich
insbesondere auf die Betriebskosten auswirkt. Wartungsaufwen
dungen werden verringert, da eine Optimierung der Wartungs
intervalle in Abhängigkeit der gemessenen Wanddicken erfolgen
kann. Dabei wird die zusätzliche Meßfunktion in einem ohnehin
vorhandenen Gerät integriert und erfordert kaum erhöhte An
schaffungs- und Installationsaufwendungen.
Claims (19)
1. Ultraschalldurchflußmesser für flüssige oder gasförmige
Medien
- - mit zumindest zwei Ultraschallwandlern (2, 3, 4), die an ein von dem Meßmedium durchflossenes Rohr (1) angebracht sind,
- - mit einer Ansteuer- und Auswerteeinheit, durch welche die Ultraschallwandler (2, 3, 4) als Sender und/oder als Emp fänger betrieben werden und durch welche aus den Ultra schallsignalen die Wanddicke des Rohres (1) und der Durch fluß berechnet werden,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß zur Anbringung der Ultraschallwandler (2, 3, 4) ein Meßrohr (1) mit Aufnahmestellen für die Ultraschallwandler (2, 3, 4) als Bestandteil des Ultraschalldurchflußmessers vorhanden ist, auf welche zumindest die Ultraschallwandler (4) zur Wanddickenmessung eben aufgesetzt sind.
2. Ultraschalldurchflußmesser nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Über- oder Unterschreiten eines
vorgegebenen Grenzwert es der Wanddicke ein Meldesignal er
zeugt wird.
3. Ultraschalldurchflußmesser nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit der Wanddicke
ein Korrekturfaktor bestimmt wird, der bei der Berechnung des
Durchflusses berücksichtigt wird.
4. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Wanddicken
messungen in Pausen der Ultraschalldurchflußmessungen, zumin
dest aber in vorgebbaren maximalen Zeitabständen durchgeführt
werden.
5. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ultra
schallwandler (34, 35) für die Ultraschalldurchflußmessung
und zumindest ein weiterer Ultraschallwandler (41) für die
Wanddickenmessung vorhanden sind, die über Schalter (49, 50)
wahlweise mit der Ansteuer- und Auswerteeinheit verbindbar
sind.
6. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand des
Meßrohrs (1) abschnittsweise eben ist.
7. Ultraschalldurchflußmesser nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Meßrohrs (1) im
wesentlichen quadratisch ist.
8. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wanddicken
messung ein Ultraschallwandler (4, 41) nacheinander als Sen
der und Empfänger betrieben wird, der auf die Außenwand des
Meßrohres (1) aufgesetzt ist, so daß er Ultraschallwellen in
radialer Richtung zur Meßrohrinnenwand sendet.
9. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der Ansprüche 5
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wanddicken
messung ein Paar von Ultraschallwandlern (29, 30) vorhanden
ist, von denen der eine als Sender und der andere als Empfän
ger betrieben wird und die in der Weise spiegelbildlich ge
neigt auf der Außenseite der Meßrohrwand (31) angeordnet
sind, daß eine an der Meßrohrinnenwand reflektierte Ultra
schallwelle des Senders auf den Empfänger trifft.
10. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der Ansprüche 5
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des
Meßrohrs an den Aufnahmestellen für die Ultraschallwandler
der Wanddickenmessung lokal erhöht ist.
11. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der Ansprüche 5
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Meßrohrwand
(22) eine Aussparung vorgesehen ist, in welche als Aufnahme
stelle für den Ultraschallwandler der Wanddickenmessung ein
als Wanddickenmeßstrecke dienender Körper (21) eingesetzt
ist, der aus dem gleichen Material wie das Meßrohr (22) be
steht und bündig mit der Meßrohrinnenwand abschließt.
12. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der Ansprüche 5
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verlängerung
der Wanddickenmeßstrecke auf die Außenwand des Meßrohrs (13)
ein Vorlaufkörper (11) als Aufnahmestelle für den Ultra
schallwandler aufgesetzt ist.
13. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Ultra
schallwandler piezoelektrische Wandler verwendet werden, die
an den Aufnahmestellen galvanisch vom Meßrohr (27) getrennt
sind.
14. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Ultraschall
wandler zur Wanddickenmessung an mehreren Stellen des Meß
rohres vorhanden sind.
15. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schnitt
stelle zum Anschluß eines externen Ultraschallwandlers zur
Wanddickenmessung vorhanden ist.
16. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ultra
schallwandler zur Wanddickenmessung mit dem Meßrohr, z. B.
durch Kleben, fest verbunden ist.
17. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der Ansprüche 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ultraschall
wandler (4) zur Wanddickenmessung durch eine Klemmvorrichtung
(7) an die Aufnahmestelle gedrückt wird.
18. Ultraschalldurchflußmesser nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ultra
schallwandler (4) zur Wanddickenmessung im Gehäuse der An
steuer- und Auswerteeinheit integriert ist.
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