DE19538490C1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zum Kompensieren von Störgrößen in feldbeeinflußten Gebersystemen - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zum Kompensieren von Störgrößen in feldbeeinflußten GebersystemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine da zugehörige
Schaltungsanordnung zum Kompensieren von Störgrößen in feld
beeinflußten Gebersystemen, insbesondere von auf die erzeug
ten Signalamplituden einwirkenden Störgrößen von magnetischen
Gebersystemen.
Zur Lage- und Drehzahlerfassung werden Gebersysteme einge
setzt, welche nach unterschiedlichen physikalischen Prin
zipien arbeiten. Beispiel hierfür sind optische Gebersysteme,
kapazitive Gebersysteme und magnetische Gebersysteme wie
beispielsweise Resolver, welche einen hohen Verbreitungsgrad
besitzen. Allen voran magnetische Gebersysteme gewinnen
zunehmend an Bedeutung, vor allem aufgrund ihrer Robustheit -
sie besitzen keine empfindliche Glasscheibe wie etwa optische
Gebersysteme - und durch die Möglichkeit größere Durchmesser
zu realisieren.
Als Signale liefern solche feldbeeinflußten Gebersysteme, wie
auch optische Geber, in der Regel zwei um 90° phasenverscho
bene TTL- bzw. sinusförmige Signal folgen sowie dazugehörige
invertierte Signale für eine Differenzsignalübertragung, um
Störeinkopplungen zu unterdrücken. Da solche feldbeeinflußten
Gebersysteme herkömmlicherweise nur mit einer unipolaren Ver
sorgungsspannung von in der Regel 5 V betrieben werden, über
trägt man die beispielsweise sinusförmigen Signale symme
trisch zu einer im Geber gebildeten Bezugsspannung, die in
der Regel der halben Versorgungsspannung USS entspricht.
Dabei sind die Ausgangssignale eines solchen Gebersystemes,
z. B. sinusförmiger Signalfolgen, bei der Annahme einer
Rechtsdrehung folgendermaßen definiert:
UA1 = 1/2 USS + u₁ * sin (ωt)
UA1* = 1/2 USS - u₁ * sin (ωt)
UA2 = 1/2 USS - u₂ * cos (ωt)
UA2* = 1/2 USS + u₂ * cos (ωt) (1)
UA1* = 1/2 USS - u₁ * sin (ωt)
UA2 = 1/2 USS - u₂ * cos (ωt)
UA2* = 1/2 USS + u₂ * cos (ωt) (1)
Dabei sind die mit UA1 und UA2 bezeichneten Signale nicht
invertiert, die mit UA1* und UA2* bezeichneten die zugehöri
gen invertierten Signale zur Differenzsignalübertragung. Die
Ausgangssignalfolgen für eine Linksdrehung ergeben sich
analog.
Solche feldabhängigen Gebersysteme, die die vorliegende
Erfindung betrifft, werden in der Regel mit Hilfe von feld
abhängigen Widerständen, Feldplatten, magnetoresistiven Sen
soren etc. gebildet, die in Halb- oder Vollbrückenanordnung
zusammengeschaltet werden. Auf Grundlage solcher Gebersen
soren sind folgende Meßprinzipien realisierbar:
Messung der Richtung bzw. der Amplitude des Feldes durch die
Abtastung magnetischer Strukturen einer Folge von Nord- und
Südpolen, beispielsweise von einem Polrad.
Messung des Luftspaltes in einem konstanten homogenen Feld,
wobei sich der magnetische Sensor zwischen einem Dauermagne
ten und der abzutastenden Struktur, beispielsweise einem
Zahnrad oder einer Zahnstange, befindet.
In solchen Fällen wird die Anordnung der Brückenwiderstände
an die abzutastende Struktur, beispielsweise ein Polrad oder
Zahnrad, derart angepaßt, daß sich der obere und untere
Widerstand der Halbbrücke invers zueinander verhalten. Für
die Vollbrückenanordnung geschieht dies entsprechend. Zudem
verhalten sich die diagonal angeordneten Widerstände eben
falls gleich.
Ein für die Weiterverarbeitung der durch die Gebersensoren
gelieferten Signale, beispielsweise zur Interpolation bei
numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen oder Robotern, uner
läßlicher Aspekt ist die Einhaltung eines bestimmten Tole
ranzbandes der Signalamplituden der Gebersignale. Dies ge
staltet sich in der Praxis jedoch sehr schwierig, da die
Signalamplituden einer ganzen Reihe von Störgrößen ausgesetzt
sind. Dabei sind die wichtigsten Einflußgrößen:
- - Änderung der Empfindlichkeit des Gebersensors in Abhängig keit von der Temperatur
- - Änderung der magnetischen Feldstärke in Abhängigkeit der Temperatur
- - Änderung des Abstandes während des Betriebes, z. B. durch Höhenschlag einer Welle auf der sich das abzutastende Zahn rad befindet oder durch Ausdehnung des abzutastenden Zahn rades bei Temperaturänderung
- - Montagetoleranzen und dadurch bedingte Abweichung vom idealen Abstand zwischen Gebersensoren und abzutastender Struktur, z. B. einem Polrad bzw. Zahnrad.
Aus der JP 1-269014 ist eine Vorrichtung zur Kompensation von
Termperatureinflüssen bekannt, welche zwei Sensoren aufweist,
die durch eine einheitliche Versorgungsspannung gespeist wer
den. Diese Sensoren sind als reine Gebersensoren ausgeprägt.
Zusätzliche Hilfssensoren sind nicht vorgesehen. Desweiteren
ist die einheitliche Versorgungsspannung fest vorgegeben,
eine Möglichkeit zu deren Variation ist nicht vorgesehen.
Aus der JP 5-264293 ist eine Schaltung zur Positionserfassung
allgemeiner Art vorgeschlagen. Auch diese weist zwei Geber
sensoren auf, welche durch eine einheitliche fest vorgegebene
Versorgungsspannung gespeist werden. Maßnahmen zur Kompen
sation von Störgrößen sind nicht gezeigt. Das gleiche ergibt
sich aus der JP 63-70116.
Aus der JP 63-261110 ist eine Sensoranordnung bekannt, welche
zur Rotationserfassung dient. Die beiden gezeigten Sensoren
sind in unterschiedlichen magnetischen Feldern angeordnet,
wobei beide Sensoren eine genau definierte voneinander ab
weichende Position einnehmen. Die Versorgungsspannung ist
fest vorgegeben, Maßnahmen zu deren Regelung sind nicht
gezeigt.
Aus der JP 2-141617 ist eine einfache Maßnahme zur Auswertung
magnetischer Signale bekannt, für die lediglich ein einzelner
Sensor benötigt wird. Maßnahmen zur Verknüpfung der Aus
gangssignale mehrerer Sensoren zur Ermittlung der Amplitude
von speziellen Gebersignalen sind hieraus nicht ersichtlich.
Herkömmlicherweise wird die eingangs dargestellte Problematik
durch aufwendige Justage und enge Anbautoleranzen bei der
Inbetriebnahme sowie eine Erfassung der Signalamplituden über
die geometrische Summe gemindert. Dies hat jedoch den
Nachteil, daß arbeitsintensive und somit teuere Justagepro
zesse erforderlich sind, sowie teure analoge Multiplizier
bausteine eingesetzt werden müssen, die zudem auch noch für
die geforderten Umgebungstemperaturen von bis zu 120°C
spezifiziert sein müssen und daher ebenfalls hohe Kosten
verursachen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie eine dazugehörige Schaltungsanordnung der eingangs ge
nannten Art so auszubilden, daß einerseits eine einfache und
kostengünstige Kompensation der Einflüsse durch die genannten
Störgrößen erreicht wird und darüber hinaus die Montage bzw.
Justage von Gebersensoren und der abzutastenden Struktur,
beispielsweise eines Polrades, Zahnrades oder einer Zahn
stange, mit möglichst geringem Aufwand schnell und zuver
lässig erfolgen kann und darüber hinaus keine weiteren An
schlüsse am Gebersystem nötig werden.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch folgende Verfah
rensschritte gelöst:
- 1.1 jedem vorhandenen Geber-Sensor wird jeweils ein weiterer Hilfs-Sensor zugeordnet, der im selben Feld angeordnet wird,
- 1.2 aus dem übergeordneten Gebersignal wird die Versorgungs spannung jedes Hilfs-Sensors abgeleitet,
- 1.3 aus den Ausgangssignalen der Hilfs-Sensoren wird die Amplitude der Gebersignale ermittelt,
- 1.4 die Versorgungsspannung der Geber-Sensoren wird so beein flußt, daß eine Regelabweichung zwischen der Amplitude und einem Sollwert ausgeregelt wird.
In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens
gemäß der vorliegenden Erfindung wird auf eine weitverbrei
tete Anordnung der Gebersensoren in magnetischen Gebersyste
men Bezug genommen und eine speziell darauf zugeschnittene,
besonders effektive und somit kostengünstige Kompensation der
Störgrößen erreicht. Dies geschieht mit folgendem weiteren
Merkmal:
- 2.1 die Amplitude der sinusförmigen Gebersignale wird durch Addition der Ausgangssignale der Hilfs-Sensoren berech net.
In einer vorteilhaften Fortentwicklung des Verfahrens gemäß
der vorliegenden Erfindung wird darüber hinaus erreicht, daß
die erzeugten Signale mit geringem zusätzlichen Aufwand zur
Optimierung des Abstandes zwischen Gebersensor und ab zu
tastender Struktur verwendet werden können und mittels ein
facher Messung an den bereits vorhandenen Signalen erfolgen
kann. Außerdem ist jederzeit eine Diagnose, z. B. eine Über
prüfung des Regelbereiches, möglich. Dies wird durch folgen
den weiteren Verfahrensschritt erreicht:
- 3.1 der Abstand zwischen Sensor und abzutastender Struktur wird, bevorzugterweise bei Stillstand des Gebersystems, so variiert, daß die zum Abstand proportionale Amplitude der Gebersignale einem vorgegebenen Sollwert entspricht.
In einer alternativen Ausgestaltung wird darüber hinaus
erreicht, daß keine zusätzlichen elektrischen Anschlüsse am
Gebersystem für eine Optimierung des Abstands zwischen Sensor
und abzutastender Struktur erforderlich sind, sondern mit den
bereits vorhandenen elektrischen Anschlüssen eine dazu not
wendige Meßgröße ermittelt werden kann. Dies wird durch fol
genden alternativen Verfahrensschritt erreicht:
- 4.1 der Abstand zwischen Sensor und abzutastender Struktur wird, bevorzugterweise bei Stillstand des Gebersystems, so variiert, daß die zum Abstand proportionale Summe aus invertiertem und nicht-invertierten Ausgangssignal einem vorgegebenen Sollwert entspricht.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung und darüber
hinaus wurde eine Möglichkeit geschaffen, die gebildete Meß
größe durch eine Anzeigeeinheit nach außen sichtbar zu
machen, wodurch eine Justage ohne weitere Hilfsmittel ermög
licht wird. Dies geschieht durch folgenden weiteren Verfah
rensschritt:
- 5.1 die zum Abstand proportionale Amplitude der Gebersignale wird über eine Anzeigeeinheit sichtbar gemacht.
Um ein solches vorteilhaftes Verfahren zum Kompensieren von
Störgrößen in feldbeeinflußten Gebersystemen gemäß der Erfin
dung auf einfache Art und Weise zu realisieren, wird eine
Schaltungsanordnung geschaffen, welche folgende Elemente zur
Lösung der Aufgabe besitzt:
- 6.1 es sind zwei Geber-Sensoren, insbesondere in Brücken schaltung angeordnete feldabhängige Widerstände, Feld platten etc., vorgesehen,
- 6.2 für jeden Geber-Sensor ist ein weiterer Hilfs-Sensor vorgesehen, der bevorzugterweise gleichartig aufgebaut ist, der im selben Feld angeordnet ist und der durch das Gebersignal mit Spannung versorgt wird,
- 6.3 es sind Mittel zur Verknüpfung der Ausgangssignale der Hilfs-Sensoren vorgesehen, womit ein zur Amplitude der Gebersignale proportionaler Wert gebildet wird,
- 6.4 es ist eine Differenzbildungsanordnung zur Ermittlung der Abweichung von Amplitude und einem Sollwert vorgesehen,
- 6.5 es ist eine Regelvorrichtung vorgesehen, welche in Ab hängigkeit der ermittelten Regelabweichung die Versor gungsspannung der Geber-Sensoren regelt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Schaltungsanordnung
gemäß der vorliegenden Erfindung wird erreicht, daß der Mon
tageaufwand weiter reduziert wird und zusätzlich der Gleich
lauf der Gebersensoren verbessert wird. Dies wird durch fol
gendes weiteres Merkmal erreicht:
- 7.1 Geber-Sensoren und Hilfs-Sensoren sind auf einem gemein samen Substrat, insbesondere einem gemeinsamen Mikrochip angeordnet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schaltungs
anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung, welche auf ein in
der Praxis weit verbreitetes feldbeeinflußtes Gebersystem
zugeschnitten ist, wird erreicht, daß die darin enthaltenen
Elemente so ausgeprägt sind, daß sie mit möglichst geringem
Aufwand, kostengünstigen Bauelementen und auf besonders
effektive Art und Weise eingesetzt werden. Dies wird mit
folgenden weiteren Merkmalen erreicht:
- 8.1 die Mittel zur Verknüpfung der Ausgangssignale der Hilfs-Sensoren sind als Addierer ausgeprägt,
- 8.2 die Regelvorrichtung ist als Vorrichtung zur PI-Regelung ausgeprägt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, daß eine Kompensation von auf feldabhängige
Gebersysteme einwirkenden Störgrößen auf besonders effektive
und kostengünstige Art und Weise mit geringem schaltungs
technischen Aufwand realisiert werden kann. Darüber hinaus
ist es möglich, auch bei der Montage bzw. Justage solcher
feldbeeinflußten Gebersysteme den dazu erforderlichen Aufwand
erheblich zu reduzieren und somit die hierzu erforderlichen
Kosten zu senken. Hinzu kommt, daß dazu keine zusätzlichen
elektrischen Anschlüsse am Gebersystem notwendig werden,
sondern durch interne Schaltungsmaßnahmen im Gebersystem
selbst ermöglicht werden können.
Weitere Vorteile und erfinderische Einzelheiten ergeben sich
aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an
hand der Zeichnungen und in Verbindung mit den Unteransprü
chen. Zur Verdeutlichung wird im folgenden auf magnetfeld
abhängige Gebersysteme bezug genommen, wobei die dabei ge
troffenen Aussagen und Erkenntnisse analog auf andere feld
beeinflußte Gebersysteme zu übertragen sind. Dabei zeigen:
Fig. 1 Schaltungsanordnung eines magnetischen Gebersystems mit
automatischer Kompensation von Störgrößen,
Fig. 2 erster Gebersensor in Vollbrückenschaltung,
Fig. 3 zweiter Gebersensor in Vollbrückenschaltung und
Fig. 4 Schaltungsanordnung nach Fig. 1 erweitert um eine Mög
lichkeit zur optischen Kontrolle einer optimalen
Justage der Gebersensoren.
In Fig. 1 ist eine Schaltungsanordnung eines magnetischen Ge
bersystems mit automatischer Kompensation von Störgrößen ge
zeigt. Dabei stellt die obere Hälfte der Zeichnung eine her
kömmliche Anordnung eines magnetischen Gebersystems dar, wo
bei die Gebersensoren S1 und S2 im vorliegenden Ausführungs
beispiel aus magnetfeldabhängigen Widerständen, insbesondere
Feldplatten oder magnetoresistiven Sensoren, in Vollbrücken
anordnung bestehen. Die magnetischen Gebersensoren sowie die
darauffolgende Signalauswertung kann jedoch auch in einer be
liebigen anderen, gleichwirkenden Anordnung, vor allem auch
einer Halbbrückenanordndung bestehen.
Der unterhalb einer waagrecht verlaufenden gestrichelten
Linie befindliche Bereich der Darstellung von Fig. 1 zeigt
weitere darauf aufbauende Schaltungsmaßnahmen, welche erfin
dungsgemäß eine automatische Kompensation der Störgrößen her
beiführen.
Die von den beiden Gebersensoren S1 und S2 erfaßten Meßwerte
werden jeweils einem Brückenverstärker V1 und V2, bevorzug
terweise durch Operationsverstärker realisiert, zugeführt und
zu Gebersignalen U1 und U2 mit einem für die Weiterverarbei
tung geeigneten Signalpegel verstärkt. Die Gebersignale U1
und U2 werden über entsprechende invertierende und nicht-
invertierende Treiber 1 und -1 zu Signalen UA1, UA* sowie UA2
und UA2* für eine Differenzsignalübertragung aus Gründen der
Störeinkopplungsunterdrückung aufbereitet. Dabei beschreiben
die mit einem * gekennzeichneten Ausgangssignale den jeweils
invertierten Wert. Die Ausgangssignale UA1, UA1* sowie UA2,
UA2* werden symmetrisch zu einer im magnetischen Gebersystem
gebildeten Bezugsspannung übertragen, im vorliegenden Aus
führungsbeispiel der halben Versorgungsspannung 1/2 USS.
Diese halbe Versorgungsspannung wird als Bezugspotential über
die Brückenverstärker V1 und V2 zur Verfügung gestellt.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich die
Amplitude der Sensorsignale U1 und U2 proportional zur ange
legten Versorgungsspannung der Vollbrückenanordnung verhält,
die Gebersensorversorgungsspannung und ein auf die Brücken
anordnung der Sensoren wirkendes magnetisches Feld multipli
kativ miteinander verknüpft sind. Aus diesem Grunde werden
zwei weitere, bevorzugterweise identisch wie die Gebersen
soren S1 und S2 in Vollbrückenanordnung aufgebaute Hilfssen
soren S1A und S2A so angeordnet, daß sie im gleichen magne
tischen Feld bzw. Luftspalt wie die Gebersensoren S1 und S2
liegen. Dabei ist der entsprechende Hilfssensor S1A oder S2A
jeweils einem bestimmten Gebersensor S1 oder S2 zugeordnet.
Die Hilfssensoren S1A und S2A werden nicht mit einer konstan
ten Bezugsspannung, sondern mit einer aus der jeweiligen
Geberspannung U1 und U2 abgeleiteten und durch Verstärker VB1
und VB2, bevorzugterweise durch Operationsverstärker reali
siert, verstärkten Spannungen UB1A und UU2A gespeist. Im
Falle der Verwendung von Gebersensoren S1 und S2, die zwei um
90° phasenverschobene sinusförmige Signalfolgen erzeugen,
handelt es sich somit bei den Versorgungsspannungen UB1A und
UB2A der Hilfssensoren S1A und S2A ebenfalls um sinusförmige
Spannungen. Anders als die Gebersensoren S1 und S2, deren
Vollbrückenanordnung auf Massepotential bezogen ist, ist die
jeweilige Vollbrückenanordnung der Hilfssensoren S1A und S2A
ebenfalls auf Bezugsspannung, im Ausführungsbeispiel die
halbe Versorgungsspannung 1/2 USS bezogen. Die durch die
Hilfssensoren S1A und S2A ermittelten Brückenmeßwerte werden
ebenfalls durch entsprechende Brückenverstärker V1A und V2A,
die gleich aufgebaut sind wie die Brückenverstärker V1 und
V2, auf zu einer Weiterverarbeitung geeignete Signalpegel UD1
und UD2 verstärkt.
Bezugnehmend auf die im vorliegenden Ausführungsbeispiel zu
grundegelegten sinusförmigen und um 90° phasenversetzten Ge
bersignale wird durch eine geeignete mathematische Verknüp
fung M aus den Ausgangssignalen UD1 und UD2 der Hilfssensoren
S1A und S2A eine Spannung UD1,2 ermittelt, welche ein Maß für
die Amplitude der Gebersignale U1 und U2 darstellt. Dies wird
anhand der vorliegenden Berechnungsvorschriften deutlich,
wobei in Fig. 2 die Vollbrückenanordnung der magnetfeldabhän
gigen Widerständen R11 bis R14 des Hilfssensors S1A sowie
entsprechend in Fig. 3 die Vollbrückenanordnung der magnet
feldabhängigen Widerstände R21 bis R24 des Hilfssensors S2A
gezeigt sind. Dabei bilden die magnetfeldabhängigen Wider
stände R11 und R12 bzw. R21 und R22 den linken Zweig und die
Widerstände R13 und R14 bzw. R23 und R24 den rechten Zweig
der jeweiligen Vollbrückenanordnung, wobei sich R11 und R14
bzw. R13 und R12 diagonal gegenüberliegen und entsprechend
R21 und R24 bzw. R23 und R22 ebenfalls diagonal gegenüber
liegen. Da das Bezugspotential der Vollbrückenanordnung der
Hilfssensoren S1A und S2A in den folgenden Berechnungsvor
schriften vorab berücksichtigt wird, ist in den Fig. 2 und
3 die jeweilige Brückenanordnung aus Gründen der
Vereinfachung auf Masse bezogen.
Die Berechnungsvorschrift zur mathematischen Verknüpfung der
Gebersignale U1 und U2 für das vorliegende Ausführungsbei
spiel erfolgt dabei wie im folgenden beschrieben:
u₁ = u₂ = u
Laut Definition gilt bei Rechtsdrehung:
Für die in Fig. 2 gezeigten Spannungen des rechten Um11 und
linken Um12 Brückenzweigs gilt:
Mit
R11 = R14 = R - ΔR * sin (ωt)
R12 = R13 = R + ΔR * sin(ωt)
R12 = R13 = R + ΔR * sin(ωt)
wobei ΔR die Widerstandsänderung in der Brückenschaltung
beschreibt
und
und
UB1a = u * sin(ωt)
erhält man für die Differenzspannung bzw. Brückenspannung
Für die in Fig. 3 gezeigten Spannungen des rechten Um21 und
linken Um22 Brückenzweigs gilt entsprechend:
Mit
R21 = R24 = R + ΔR * cos (ωt)
R22 = R23 = R - ΔR * cos (ωt)
R22 = R23 = R - ΔR * cos (ωt)
und
UB2a = -u * cos (ωt)
erhält man für die Differenzspannung bzw. Brückenspannung
Addiert man beide Differenzspannungen so erhält man:
Für den dem Ausführungsbeispiel zugrundeliegenden Fall der
Verwendung von magnetischen Gebersensoren S1, S2, S1A und
S2A, welche um 90° phasenverschobene Sinussignalfolgen lie
fern, besteht die mathematische Verknüpfung M somit in einer
Addition der beiden Ausgangssignale UD1 und UD2 der Hilfs
sensoren S1A und S2A. Für den Fall anderer Signalverläufe
erfolgt eine beliebige andere mathematische Verknüpfung M,
welche ebenfalls zu einem der Amplitude proportionalen Signal
führt. Die daraus resultierende Spannung UD1,2 ist, wie ge
zeigt, somit ein direktes Maß für die Amplitude der Geber
signale U1 und U2. Diese kann zur Anhebung des Signalpegels
mit einem Faktor K1 multipliziert bzw. verstärkt werden.
Vergleicht man diese resultierende Spannung UD1,2 mit dem
gewünschten Sollwert, einer Referenzspannung UREF, so läßt
sich eine eventuell durch die bereits beschriebenen Stör
größen hervorgerufene Regelabweichung ΔUD1,2 bestimmen. Mit
Hilfe einer Regeleinrichtung R, bevorzugterweise für das Aus
führungsbeispiel einem PI-Regler, wobei je nach Ausführungs
fall auch eine andere Regeleinrichtung eingesetzt werden
kann, die auf die Versorgungsspannung der Gebersensoren S1
und S2 einwirkt, wird diese Versorgungsspannung der Geber
sensoren S1 und S2 nun so lange variiert, bis eine entspre
chende Regelabweichung ΔUD1,2 zu Null wird.
Der positive Effekt durch die vorliegende Erfindung wird zu
sätzlich dadurch verstärkt, daß sowohl Gebersensoren S1 und
S2 als auch Hilfssensoren S1A und S2A auf einem gemeinsamen
Mikrochip, insbesondere auf einem gemeinsamen Substrat her
gestellt werden, und somit ähnliches Verhalten hinsichtlich
von Störgrößen aufweisen. Dadurch wird ein besserer Gleich
lauf der beiden Gebersignale U1 und U2 erreicht und zusätz
lich der Montageaufwand zur Herstellung eines solchen magne
tischen Gebersystemes reduziert.
Darüber hinaus läßt sich mit der vorliegenden Erfindung ein
weiterer positiver Effekt erreichen, indem sich mittels der
durch die bereits beschriebenen Schaltungsmaßnahmen gebilde
ten Signale eine Meßgröße bestimmen läßt, die ein Maß für den
Abstand zwischen Sensor und abzutastender Struktur, bei
spielsweise einem Polrad, Zahnrad oder einer Zahnstange etc.
darstellt. Dies ist insbesondere im Hinblick auf eine Montage
bzw. Justage dieses Abstandes zwischen Sensor und abzutasten
der Struktur von Vorteil. Setzt man voraus, daß das magneti
sche Gebersystem bei Raumtemperatur montiert wird, so erkennt
man, daß aus den eingangs aufgeführten Störgrößen lediglich
die Montagetoleranz sowie der Höhenschlag der Welle relevant
bleiben. Da der Höhenschlag gegenüber der Montagetoleranz in
der Regel verschwindend klein ist, ist somit die aus den
Gebersignalen U1 und U2 abgeleitete Versorgungsspannung für
die Gebersensoren S1 und S2 zusätzlich auch ein ausreichend
genaues Maß für diesen Montageabstand.
In Fig. 4 ist die Schaltungsanordnung aus Fig. 1 erweitert um
eine Möglichkeit zur optischen Kontrolle einer optimalen
Justage der Sensoren S1, S2, S1A und S2A gezeigt. Dabei wird
das Ausgangssignal UB1,2 der Regeleinheit R über einen ent
sprechenden Kopplungsfaktor K2 zu einer Bezugsspannung UBS
gemacht, welche proportional zum Abstand des Sensors und der
abzutastenden Struktur, somit also der Amplitude der Meß
signale ist.
Im Betrieb wirken selbstverständlich alle der eingangs aufge
führten Störgrößen auf die Bezugsspannung UBS ein. Die weite
re Signalverarbeitung wird dadurch allerdings nicht beein
flußt, da diese Bezugsspannung UBS bei der Differenzbildung
UA1-UA1* bzw. UA2-UA2* der Ausgangssignale entfällt. Bildet
man hingegen nicht die Differenz, sondern addiert beispiels
weise die Ausgangssignale UA1 und UA1* bzw. UA2 und UA1* so
erhält man eine von der abzutastenden Struktur, insbesondere
der Stellung eines z. B. abzutastenden Polrades oder Zahnrades
unabhängige konstante Spannung, welche eine Maß für den Ab
stand von Sensor und abzutastender Struktur ist. Dadurch wird
zusätzlich erreicht, daß keine zusätzlichen elektrischen An
schlüsse am Gebersystem benötigt werden und im Stillstand
mittels einfacher Messung von bereits vorhandenen Signalen
der Abstand zwischen Sensor und abzutastender Struktur opti
miert werden kann. Zusätzlich ist jederzeit eine Diagnose,
z. B. eine Überprüfung des Regelbereichs, möglich.
Zusätzlich ist in Fig. 4 eine Anzeigeeinheit AZ dargestellt,
die durch die zum Abstand proportionale Amplitude bzw. Be
zugsspannung UBS angesteuert wird. Durch diese Möglichkeit
kann die Bezugsspannung UBS nach außen sichtbar gemacht
werden, wodurch eine Justage ohne weitere Hilfsmittel ermög
licht wird.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht
darin, daß sich die Amplituden der Gebersignale U1 und U2
durch eine Addition der Sensorsignale S1 und S1A sowie S2 und
S2A verdoppeln lassen. Dadurch ergeben sich höhere Signal
pegel, welche für eine weitere Verarbeitung besser geeignet
sind.
Das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren sowie die be
schriebene Schaltungsanordnung funktionieren auch, wenn die
Hilfssensoren S1A und S2A als Halbbrücken angeordnet werden.
Lediglich die durchzuführenden Rechenoperationen werden da
durch leicht abgewandelt.
Die magnetischen Sensorwiderstände R11 bis R14 sowie R21 bis
R24 können bezüglich des magnetischen Feldes auch invertiert
angeordnet werden, ohne daß dadurch die Funktion beeinträch
tigt wird.
Sofern in den vorstehenden Ausführungen auf Spannungen bezug
genommen wurde, sei darauf hingewiesen, daß die Erkenntnisse
der Erfindung analog auf Ströme übertragen werden können und
nur aufgrund der geläufigeren Bezugnahme auf Spannungen
anhand dieser erläutert wurden.
Die vorangehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
nach der Erfindung sind zum Zwecke der Veranschaulichung
angegeben. Diese sind nicht erschöpfend. Auch ist die Erfin
dung nicht auf die genaue angegebene Form beschränkt, sondern
es sind zahlreiche Modifikationen und Änderungen im Rahmen
der vorstehend angegebenen technischen Lehre möglich. Eine
bevorzugte Ausführungsform wurde gewählt und beschrieben, um
die prinzipiellen Details der Erfindung und praktische An
wendungen zu verdeutlichen, um den Fachmann in die Lage zu
versetzen, die Erfindung zu realisieren. Eine Vielzahl be
vorzugter Ausführungsformen sowie weitere Modifikationen
kommen bei speziellen Anwendungsgebieten in Betracht.
Claims (8)
1. Verfahren zum Kompensieren von Störgrößen in feldbeein
flußten Gebersystemen, insbesondere von auf die erzeugten
Signalamplituden einwirkenden Störgrößen von magnetischen
Gebersystemen, mit folgenden Verfahrensschritten:
- 1.1 jedem vorhandenen Geber-Sensor (S1, S2) wird jeweils ein weiterer Hilfs-Sensor (S1a, S2a) zugeordnet, der im selben Feld angeordnet wird,
- 1.2 aus dem übergeordneten Gebersignal (U1, U2) wird die Versorgungsspannung (UB1a, UB2a) jedes Hilfs-Sensors (S1a, S2a) abgeleitet,
- 1.3 aus den Ausgangssignalen (UD1, UD2) der Hilfs-Sensoren (S1a, S2a) wird die Amplitude (UD1,2) der Gebersignale (U1, U2) ermittelt,
- 1.4 die Versorgungsspannung (UB1,2) der Geber-Sensoren (S1, S2) wird so beeinflußt, daß eine Regelabweichung (ΔUD1,2) zwischen der Amplitude und einem Sollwert (UREF) ausgeregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, vorzugsweise von in Brücken
schaltung angeordneten magnetfeldabhängigen Widerständen,
Feldplatten, magnetoresistiven Sensoren etc., wobei das
magnetische Gebersystem zwei Geber-Sensoren (S1, S2) bein
haltet, welche zwei um 90° phasenverschobene sinusförmige
Signale (U1, U2) liefern, mit folgendem weiteren Merkmal:
- 2.1 die Amplitude der sinusförmigen Gebersignale (U1, U2) wird durch Addition der Ausgangssignale (UD1, UD2) der Hilfs-Sensoren (S1a, S2a) berechnet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, insbesondere zur Justage
des Luftspalts zwischen Sensor und abzutastender Struktur,
mit folgendem weiteren Verfahrensschritt:
- 3.1 der Abstand zwischen Sensor und abzutastender Struktur wird, bevorzugterweise bei Stillstand des Gebersystems, so variiert, daß die zum Abstand proportionale Amplitude (UBS) der Gebersignale (U1, U2) einem vorgegebenen Soll wert entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, insbesondere zur Justage
des Luftspalts zwischen Sensor und abzutastender Struktur,
wobei die Ausgangssignale (UA1, UA1*, UA2, UA2*) des Geber
systems als Differenzsignale übertragen werden, mit folgendem
weiteren Verfahrensschritt:
- 4.1 der Abstand zwischen Sensor und abzutastender Struktur wird, bevorzugterweise bei Stillstand des Gebersystems, so variiert, daß die zum Abstand proportionale Summe aus invertiertem und nicht-invertierten Ausgangssignal (UA1+UA1* bzw. UA2+UA2*) einem vorgegebenen Sollwert entspricht.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, mit folgendem weiteren
Verfahrensschritt:
- 5.1 die zum Abstand proportionale Amplitude (UBS) der Geber signale (U1, U2) wird über eine Anzeigeeinheit (AZ) sicht bar gemacht.
6. Schaltungsanordnung zur Kompensation von Störgrößen in
feldbeeinflußten Gebersystemen, insbesondere von auf die
erzeugten Signalamplituden einwirkenden Störgrößen magne
tischer Gebersysteme, mit folgenden Elementen:
- 6.1 es sind zwei Geber-Sensoren (S1, S2), insbesondere in Brückenschaltung angeordnete feldabhängige Widerstände, Feldplatten etc., vorgesehen,
- 6.2 für jeden Geber-Sensor (S1, S2) ist ein weiterer Hilfs-Sensor (S1a, S2a) vorgesehen, der bevorzugterweise gleich artig aufgebaut ist, der im selben Feld angeordnet ist und der durch das Gebersignal (U1, U2) mit Spannung ver sorgt wird,
- 6.3 es sind Mittel zur Verknüpfung (M) der Ausgangssignale (UD1, UD2) der Hilfs-Sensoren (S1a, S2a) vorgesehen, womit ein zur Amplitude der Gebersignale (U1, U2) proportionaler Wert (UD1,2) gebildet wird,
- 6.4 es ist eine Differenzbildungsanordnung (D) zur Ermittlung der Abweichung (ΔUD1,2) von Amplitude (UD1,2) und einem Sollwert (UREF) vorgesehen,
- 6.5 es ist eine Regelvorrichtung (R) vorgesehen, welche in Abhängigkeit der ermittelten Regelabweichung (ΔUD1,2) die Versorgungsspannung der Geber-Sensoren (S1, S2) regelt.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6 mit folgendem weiteren
Merkmal:
- 7.1 Geber-Sensoren (S1, S2) und Hilfs-Sensoren (S1a, S2a) sind auf einem gemeinsamen Substrat, insbesondere einem ge meinsamen Mikrochip angeordnet.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6 oder 7, wobei das
magnetische Gebersystem zwei Geber-Sensoren (S1, S2) beinhal
tet, welche zwei um 90° phasenverschobene sinusförmige Geber
signale (U1, U2) liefern, mit folgenden weiteren Merkmalen:
- 8.1 die Mittel zur Verknüpfung (M) der Ausgangssignale (UD1, UD2) der Hilfs-Sensoren (S1a, S2a) sind als Addierer ausgeprägt,
- 8.2 die Regelvorrichtung (R) ist als Vorrichtung zur PI-Rege lung ausgeprägt.
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DE1995138490 DE19538490C1 (de) | 1995-10-16 | 1995-10-16 | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Kompensieren von Störgrößen in feldbeeinflußten Gebersystemen |
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