DE19537278C2 - Lagerhalterung für einen Druckzylinder - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Lagerhalterung für einen Druckzylinder nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Aus DE 37 15 536 C2 ist eine Lagerhalterung für einen Druckzylinder in einer Rotationsdruckmaschine bekannt, die auf einer Seite des Druckzylinders dessen Beschickung mit einer Hülse durch eine seitliche Öffnung des Gestells ermöglichend als ein die Lagerbuchse des Druckzylinders im Betriebszustand haltendes Backenfutter ausgebildet ist, dessen mit zur Lagerbuchse passend kreisförmig gekrümmten Klemmflächen ausgestattete Backen für das axiale Aufschieben der Hülse auf den Zylinderkörper auseinanderfahrbar sind.

Die lagerichtige Positionierung von Lagerschalen mittels eines Stiftes zeigt DE- GM 17 81 235.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerhalterung für einen Druckzylinder gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, die eine von Form- und Lageabweichungen der Lagerbuchse und den auseinanderfahrbaren Backen unbeeinflußte, eine diesbezüglich nachträgliche Justierung des Druckzylinders erübrigende, für den Druckvorgang reproduzierbare lagegerechte, jeweils über die gesamte Klemmfläche der Backen wirksame sichere Klemmung der Lagerbuchse ermöglicht.

Die Aufgabe wird durch eine Lagerhalterung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.

Durch die Arretierung der Lagerbuchse wird eine Verdrehung der Lagerbuchse gegenüber den Backen verhindert, so daß sie unabhängig vom Auseinanderfahren der Backen immer die gleiche Stellung gegenüber letzteren einnimmt, womit Form- und Lageabweichungen der Lagerbuchse sowie der Klemmflächen der Backen nach deren wiederholten An- und Abstellung zu keiner Lageveränderung des Druckzylinders führen und ein optimales Anpassen der Klemmflächen der Backen an den Umfang der Lagerbuchse und damit deren wirksame Klemmung ermöglichen.

Die Unteransprüche kennzeichnen günstige Ausführungsformen der Erfindung, wobei die Ausbildung der Klemmflächen der Backen als Kunststoffschicht besondere Vorteile hinsichtlich des Verschleißes unter Vermeidung eines beiderseitigen metallischen Kontaktes zwischen Backen und Lagerbuchse, der Regenerierung der Backen sowie der Ausübung einer hohen Klemmkraft bietet.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Lagerhalterung gemäß Schnitt A-A von Fig. 2,

Fig. 2 einen Längsschnitt der erfindungsgemäßen Lagerhalterung.

Fig. 1 zeigt einen Zylinderzapfen 1 eines nicht dargestellten Druckzylinders, der als Form- oder Übertragungszylinder durch eine seitliche Gestellöffnung mit einer axial auf den Zylinderkörper aufschiebbaren, eine Druckform oder eine Gummischicht tragenden Hülse bestückbar ist.

Dazu wird eine mit einem Wälzlager 2 (Fig. 2) ausgestattete, auf dem Zylin­ derzapfen 1 angeordnete Lagerbuchse 3 im Betriebszustand von einem aus zwei radial auseinanderfahrbaren Backen 4; 5 bestehenden Backenfutter gehalten (Fig. 1).

Die Backen 4; 5 sind nicht dargestellt günstigerweise mittels druckmittelbe­ triebener Arbeitszylinder betätigbar und in mit dem Gestell direkt oder über zusätzliche Trägerelemente verbundenen Führungen geführt.

Die Klemmflächen 6; 7 der Backen 4; 5 sind zwecks Ausübung einer großen Klemmkraft zum Umfang der Lagerbuchse 3 passend gekrümmt. Dabei ist es für eine ganzflächige Anlage der Backen 4; 5 sowie für eine für den Druckprozeß exakte, ohne Nachstellungen reproduzierbare Einstellung des Zylinderzapfens 1 wichtig, daß Form- und Lageabweichungen von den Backen 4; 5 und der Lagerbuchse 3 kompensierend letztere im Betriebszustand immer gleich zu den Backen 4; 5 positioniert und deren Klemmflächen 6; 7 den entsprechenden Umfangsbereichen der Lagerbuchse 3 angeglichen sind.

Dazu ist die Lagerbuchse 3 mit einem in einer radialen Führungsbohrung 8 axial verschiebbar angeordneten Arretierbolzen 9 sowie der Zylinderzapfen 1 sowie eine Backe 4 mit je einer Paßbohrung 10; 11 ausgestattet, in die der Arretierbolzen 9 mit einem seiner Enden jeweils wechselseitig eingreifend die Lagerbuchse 3 entweder gegenüber dem Zylinderzapfen 1 oder dem Backen 4 formschlüssig fixierend verschiebbar ist.

Der Arretierbolzen 9 wird in einer radialen Durchgangsbohrung von einem Federstahldraht 12 durchsetzt, der sich in einer quer zur Achse in der Lagerbuchse 3 umfangsseitig erstreckenden Aussparung 13 mit seinen beiderseitig überstehenden Enden jeweils über Anschläge 14; 15; 16 derart abstützt, daß der Arretierbolzen 9 teilweise in die Paßbohrung 10 des Zylin­ derzapfens 1 verschoben ist, wobei die Anschläge 14; 15; 16 als drei in der Lagerbuchse 3 befestigte Stifte ausgeführt sind, von denen einerseits zwei Stifte beiderseitig des Federstahldrahtes 12 angeordnet sind und andererseits ein Stift in eine Öse des Federstahldrahtes 12 diesen zusätzlich gegen eine Verschiebung sichernd eingreift.

Die den Federstahldraht 12 im angestellten Zustand in einer Aussparung 17 übergreifende Backe 4 biegt die beiden Enden des Federstahldrahtes 12 über die Anschläge 14; 15; 16 eine Verschiebung des Arretierbolzens 9 mit einem Ende aus der Paßbohrung 10 des Zylinderzapfens 1 mit seinem anderen Ende in die Paßbohrung 11 der Backe 4 bewirkend nach unten.

Dabei erfolgt die Positionierung der Paßbohrung 10 des Zylinderzapfens 1 gegenüber dem Arretierbolzen 9 durch eine entsprechende Antriebssteuerung des Druckzylinders, wofür ein elektromotorischer Einzelantrieb besonders geeignet ist.

An sich ist für die Lagefixierung der Lagerbuchse 3 ihre Fixierung gegenüber dem Zylinderzapfen 1 bei auseinandergefahrenen Backen 4; 5 ausreichend, jedoch kann der Arretierbolzen 9 günstigerweise bei angestellten Backen 4; 5 zusätzlich für eine formschlüssige Fixierung der Lagerbuchse 3 gegenüber der Backe 4 genutzt werden.

Zur Verbesserung der Lagerhalterung für die Lagerbuchse 3 sind die Klemm­ flächen 6; 7 der Backen 4; 5 jeweils mit einer Kunststoffschicht 18; 19 versehen, zu deren ganzflächig gleichmäßiger Wirksamkeit günstigerweise der Kunststoff bei angestellten Backen 4; 5 durch in diesen angeordnete Bohrungen 20; 21 in eine Umfangsnut 22; 23 (Fig. 2) der Backen 4; 5 eingepreßt wird und dort nachfolgend aushärtet. Die bei der Verfüllung verdrängte Luft kann durch zusätzliche Bohrungen 24; 25 der Backen 4; 5 entweichen, wobei ansonsten nach außen offene Spalte zusätzlich abgedichtet sind.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1

Zylinderzapfen

2

Wälzlager

3

Lagerbuchse

4

Backe

5

Backe

6

Klemmfläche

7

Klemmfläche

8

Führungsbohrung

9

Arretierbolzen

10

Paßbohrung

11

Paßbohrung

12

Federstahldraht

13

Aussparung

14

Anschlag

15

Anschlag

16

Anschlag

17

Aussparung

18

Kunststoffschicht

19

Kunststoffschicht

20

Bohrung

21

Bohrung

22

Umfangsnut

23

Umfangsnut

24

Bohrung

25

Bohrung

Claims (8)

1. Lagerhalterung für einen Druckzylinder in einer Rotationsdruckmaschine, die zumindest auf einer Seite des Druckzylinders dessen Beschickung mit einer Hülse durch eine seitliche Öffnung des Gestells ermöglichend als ein die Lagerbuchse des Druckzylinders im Betriebszustand haltendes Backenfutter ausgebildet ist, dessen mit zur Lagerbuchse umfangsseitig passend kreisförmig gekrümmten Klemmflächen ausgestattete Backen für das axiale Aufschieben der Hülse auf den Zylinderkörper auseinanderfahrbar sind, gekennzeichnet dadurch, daß die Lagerbuchse (3) mit einem in einer radialen Führungsbohrung (8) axial verschiebbar angeordneten Arretierbolzen (9) ausgestattet ist, der bei auseinandergefahrenen Backen (4; 5) teilweise nach innen in eine umfangsseitige Aussparung des zur Führungsbohrung (8) mit Hilfe von Antriebsmitteln des Druckzylinders positionierten Zylinderzapfens (1) die Lagerbuchse (3) gegenüber letzterem formschlüssig fixierend verschiebbar ist und der eine radiale Durchgangsbohrung besitzt, die von einem gegen eine axiale Verschiebung gesicherten Federstahldraht (12) durchsetzt ist, dessen beiderseitig überstehende Enden sich in einer quer zur Achse in der Lagerbuchse (3) umfangsseitig erstreckenden Aussparung (13) gegen Anschläge (14; 15; 16) den Arretierbolzen (9) bei auseinandergefahrenen Backen (4; 5) partiell in die Aussparung des Zylinderzapfens (1) verschiebend abstützen und durch die benachbarte, die Enden des Federstahldrahtes (12) in einer Aussparung (17) übergreifende Backe (4) bei ihrer Anstellung an die Lagerbuchse (3) eine Verschiebung des Arretierbolzens (9) aus der Aussparung des Zylinderzapfens (1) bewirkend gegen die Anschläge (14; 15; 16) elastisch verformbar sind.

2. Lagerhalterung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß zumindest ein Anschlag (14) zusätzlich als ein den Federstahldraht (12) gegen eine axiale Verschiebung sichernder Halter gestaltet ist.

3. Lagerhalterung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Arretierbolzen (9) teilweise in eine Aussparung der ihm benachbarten Backe (4) gegenüber dieser die Lagerbuchse (3) im Betriebszustand formschlüssig fixierend verschiebbar ist.

4. Lagerhalterung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Aussparungen für den Arretierbolzen (9) in der Backe (4) und dem Zylinderzapfen (1) jeweils als Paßbohrung (10; 11) ausgebildet sind.

5. Lagerhalterung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß die Klemmflächen (6; 7) der Backen (4; 5) mit einer Kunststoffschicht (18; 19) ausgestattet sind.

6. Lagerhalterung nach Anspruch 5, gekennzeichnet dadurch, daß die Kunststoffschicht (18; 19) im an die Lagerbuchse (3) angestellten Zustand der Backen (4; 5) ausgeformt ist.

7. Lagerhalterung nach Anspruch 5 und 6, gekennzeichnet dadurch, daß die Backen (4; 5) jeweils mit einer die Kunststoffschicht (18; 19) aufnehmenden Umfangsnut (22; 23) und letztere mit außen verbindenden Bohrungen (20; 21; 24; 25) zum Einpressen des nach der Verfüllung aushärtenden Kunststoffes und zur Abführung der dabei entstehenden Luft ausgestattet sind.

8. Lagerhalterung nach Anspruch 5 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß der Kunststoff im ausgehärteten Zustand eine hohe Druckfestigkeit mit einer Shore-D-Härte von angenähert 75° besitzt.