DE19533737A1 - Kleinkläranlage in kompakter Bauweise - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kleinkläranlage in kompakter Bauweise mit
einzelnen, in einem gemeinsamen Behälter angeordneten Kammern, einem
Abwasserzulauf und einem Klarwasserablauf und Verbindungsleitungen
zwischen einzelnen Kammern und mit einer Einrichtung zur Belüftung.
Es besteht seit langem und vermehrt ein Bedarf an Kleinkläranlagen z. B. für
Aussiedlerhöfe, Gaststätten oder Erholungseinrichtungen, die wegen ihrer Lage
nicht an die kommunale Abwasserentsorgung angeschlossen sind. Solche
Kleinkläranlagen sollen möglichst einfach einzubauen sein. Das bedeutet
insbesondere, daß diese Anlagen aus möglichst wenigen großen Bauteilen
bestehen müssen, die als vormontierte Einheiten an den Einbauort gebracht
werden müssen, so daß nur noch einzelne Rohrleitungen anzuschließen sind. Es
sollten nur noch Verbindungen zwischen vorgegebene Stutzen herzustellen
sein. Dabei hat es sich gezeigt, daß die Verbindung von zwei Behältern noch
leicht herzustellen ist, während bei drei oder noch mehr Behältern der Aufwand
sehr ansteigt. Das liegt insbesondere daran, daß die Behälter unterirdisch
angeordnet werden müssen.
Darüber hinaus muß bei Kleinkläranlagen zukünftig darauf geachtet werden, daß
der bei der Abwasserbehandlung anfallende Schlamm kostengünstig entsorgt
werden kann. Aufgrund gesetzlicher Regelungen darf Klärschlamm nicht mehr
wie bisher auf Deponien gelagert werden. Dieser muß entweder landwirtschaft
lich verwertet oder in einem aufwendigen Verfahren getrocknet und an
schließend verbrannt werden. Letzteres Verfahren ist nur bei großen Klär
werken, also in städtischen Ballungsgebieten wirtschaftlich. Den Schlamm aus
biologischen Kleinkläranlagen, die sich überwiegend im ländlichen Raum be
finden zu verbrennen, würde bedeuten, daß dieser nur über lange Transport
wege und damit hohe Transportkosten mit Umweltbelastung durch LKWs
entsorgt werden könnte.
Kleinkläranlagen der bekannten Ausführungen weisen im allgemeinen eine me
chanische Vorreinigung auf. Die durch Sedimentationsvorgänge anfallende
Schlämme, sogenannte Fäkalschlämme, sind biologisch nicht stabilisiert und
dürfen daher nur in Ausnahmefällen landwirtschaftlich verwertet werden. Eine
Weiterbehandlung zum Zwecke der landwirtschaftlichen Verwertung durch
sogenanntes Vererden mittels Pflanzenkläranlagen ist mit Fäkalschlämmen
erfahrungsgemäß nicht möglich, so daß zur ordnungsgemäßen Entsorgung nur
die aus den beschriebenen Gründen mit Nachteilen behaftete Verbrennung
offenbleibt.
Es sind bereits Kleinkläranlagen bekannt, die für eine vollbiologische Reinigung
häuslicher Abwässer für einen Abwasseranfall von bis etwa 50 Personen mit
zwei Behältern, nämlich einer Vorklärung und einem Belebungsbecken mit
mittelblasiger Intervallbelüftung auskommen. Bei einer Vergrößerung der
Anlage für etwa 150 Personen sind jedoch schon fünf Behälter erforderlich, was
einen enormen Einbauaufwand erfordert.
Es ist ferner schon eine Kleinkläranlage mit Abwasserbelüftung bekannt die aus
nur einem einzigen Behälter besteht. Bei dieser Anlage ist in einem einzigen
Behälter ein Faulraum, nur eine Belebungskammer, eine Vorkammer und eine
Nachklärkammer angeordnet. Dabei erfolgt zwischen der Vorkammer und der
Belebungskammer ein Überlauf in die Belebungskammer. Aus der
Belebungskammer wird bei dieser Anlage das weitgehend schlammfreie
Abwasser über einem Beruhigungsraum der Nachklärkammer über eine
Tauchwand zugeführt und von dort über einen Ablaufschacht abgezogen. Über
eine Luftzuführleitung wird die erforderliche Luft der Belebungskammer und
der Vorkammer zugeführt. Diese Anlage weist jedoch erhebliche Nachteile auf.
Sie verlangt einen relativ großen Faulraum, um doch nur eine mechanische
Vorreinigung zu erreichen. Dabei setzt sich der Schlamm ab und das Wasser
fließt durch hydraulischen Druck in das Belebungsbecken. Dadurch sammelt sich
in dem Faulraum biologisch-nichtstabilisierter Fäkalschlamm mit
entsprechender Geruchsbelästigung an. Dieser Faulraum muß von Zeit zu Zeit
entleert und der Faulschlamm weiter bearbeitet werden. Weil biologisch
nichtstabilisierter Faulschlamm nicht auf landwirtschaftlich genutzte Felder
aufgebracht werden darf.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde eine relativ kleine Kläranlage aufzuzeigen, die aus nur wenigen
Einzelelementen besteht und ohne besonderen Aufwand vorort einzubauen ist
und die eine landwirtschaftliche Entsorgung der Schlämme aus Kleinkläranla
gen auf wirtschaftliche Weise möglich ist. Dabei müssen die für den Transport
des Behälters vorgegebenen Abmessungen eingehalten werden, um einen
komplett vormontierten Behälter anliefern und einbauen zu können. Ferner
sollen bei kleinstmöglichen Abmessungen größere Mengen Abwasser gereinigt
werden und nur biologisch-stabilisierter Schlamm anfallen, der auf
landwirtschaftlich genutzte Flächen aufgebracht werden darf. Die Anlage soll
ferner mit geringem Einbauaufwand von nur einem weiteren Behälter bis auf
eine Einwohnerzahl von etwa 150 ausbaufähig sein.
Die Lösung der Aufgabe ist eine Kleinkläranlage mit den Merkmalen, daß in
einem runden Behälter zwei etwa volumengleiche Belebungskammern, die durch
eine Verbindungsleitung miteinander verbunden sind, ferner eine Nach
klärkammer sowie ein Schlammstapelraum sowie eine Belüftung und zwischen
der ersten Belebungskammer und dem Schlammstapelraum eine
Trübwasserleitung sowie eine Schwimmschlammleitung zwischen dem
Schlammstapelraum und einem überlauf in der Nachklärkammer und eine
Schlammüberschußleitung zwischen der Nachklärkammer und dem
Schlammstapelraum angeordnet ist.
Damit wird eine Anlage erreicht, bei welcher infolge der runden, vorzugsweise
kreiszylindrischen Ausbildung Vorteile in der Statik gegeben sind, so daß eine
gleichförmige Belastung von Erddruck von außen und von Wasserdruck von
innen aufweist. Dabei kann die Wandstärke des Behälters auf ein Minimum
reduziert werden kann. Ferner sind alle zur Reinigung erforderlichen Bauteile
in einem Behälter angeordnet, mit einem direkten Zufluß des zu reinigenden
Abwassers in die erste der beiden Belebungskammern. Natürlich kann der
direkte Zufluß auch aus einer Vorklärkammer erfolgen, falls diese bereits
vorhanden oder aus irgendwelchen Gründen vorgesehen ist. Es ist somit vor Ort
nur noch erforderlich den Behälter in die für ihn vorgesehene Grube einzusetzen
und Zufluß und Abfluß anzuschließen.
Eine derart kompakte Anlage ist ferner dadurch möglich, daß in dem einen
Behälter zwei Belebungsbecken angeordnet sind, so daß eine zweistufige
Kaskadenanlage entsteht. Damit kann das erforderliche Nutzvolumen besonders
gering gehalten werden, was einen besonderen Vorteil der runden Ausführung
mit mindestens zwei hintereinander geschalteten Belebungskammern ergibt. Das
geringere Volumen gilt dabei auch für eine vorzugsweise fehlende Vorklärung.
Bei dieser zweistufigen Kaskadenanlage fällt außerdem nur biologisch
stabilisierter Überschußschlamm in der Nachklärkammer an, der auf
landwirtschaftlich genutzte Flächen aufgetragen werden kann. Es muß daher
eine Lösung aufgezeigt werden, die eine landwirtschaftliche Entsorgung der
Schlämme aus Kleinkläranlagen auf wirtschaftliche Weise ermöglicht. Dabei
kann falls gefordert vor dem Absaugen des Schlammes aus dem Schlamm
sammelraum eventuell noch Kalk zugegeben werden. Eine Probenentnahme des
gereinigten Abwassers kann über den senkrechten Schenkel des Unterwasser
ablaufs aus dem Nachklärbechen erfolgen. Die zweistufige Kaskadenanlage hat
den besonderen Vorteil, daß eine doppelte Raumbelastung bei gleicher
Schlammbelastung wie in den bekannten Anordnungen möglich ist.
Bei einer ausgeführten Anlage gemäß der Erfindung ergab sich bei einer
mittleren Schlammbelastung von 0,05 kg BSB5/kg TS d eine doppelt so hohe
Raumbelastung bei der Kaskadenausführung mit zwei Belebungsbecken wie es
für eine einstufige Anlage möglich gewesen wäre. Dieses ergab sich aus dem
über den gesamten Zeitraum in etwa doppelten Schlammgehalt der
zweistufigen Kaskadenanlage gegenüber einer einstufigen. Die Raumbelastung
in kg BSB 5/cbm d betrug bei einer vergleichbaren einstufigen Anlage 0,2 und
bei der zweistufigen Kaskadenanlage 0,39, was sogar noch mit einer Ver
besserung der Reinigungswirkung von 87,8% bei der einstufigen Anlage auf
93,2% bei der zweistufigen Kaskadenanlage verbunden war. Dabei konnte,
bedingt durch die hohe Schlammkonzentration in der zweistufigen
Kaskadenanlage trotz einer Raumbelastung von ca. 0,4 kg/cbm die
Schlammbelastung bei 0,05 kg/kg d in der gleichen Größenordnung gehalten
werden, wie bei einer einstufigen Anlage und auch der notwendige biologische
Stabilitätsgrad des Überschußschlammes erreicht werden. Dieser Über
schußschlamm konnte daher unbedenklich auf landwirtschaftlich genutzte
Flächen des Betreibers der Anlage ausgebracht werden. Daher war eine Abfuhr
zu einer kommunalen Kläranlage nicht erforderlich. Außerdem war der
Betriebsaufwand bei der zweistufigen Kaskadenanlage nicht höher als bei der
konventionellen einstufigen Belebungsanlage.
Bei einer besonders kompakten Ausführung ist der Behälter in Längsrichtung in
zwei etwa gleiche Abschnitte durch eine Trennwand unterteilt, wobei der eine
Abschnitt den Schlammstapelraum bildet während die Nachklärkammer in dem
anderen Abschnitt angeordnet ist, wobei der verbleibende Raum dieses
Abschnittes in die zwei Belebungskammern durch die Wand der
Nachklärkammer und eine Trennwand unterteilt ist. (Fig. 1 und 2) Dieser
besonders kompakte Aufbau ist nur durch die Ausgestaltung als zweistufige
Kaskadenanordnung infolge der bereits oben beschriebenen günstigen
Raumbelastung möglich. Bei dieser Ausführung ist gemäß einer besonders
günstigen Weiterbildung der Durchmesser der eingesetzten Nachklärkammer
gleich dem Radius des Behälters. Dadurch kann die Wand der Nachklärkammer
als Teil der Trennung der beiden Belebungskammern dienen. In dem verblei
benden unteren Abschnitt ist eine Trennwand leicht an der Nachklärkammer
anzuordnen, so daß mit dem Einsetzen der Nachklärkammer mitsamt den
Trennwandteilen in den Behälter die Aufteilung in die beiden Belebungs
kammern erfolgt. Dabei kann die Nachklärkammer lösbar angeordnet sein. Als
vorteilhaft hat sich erwiesen, daß bei der Verbindungsleitung zwischen den
beiden Belebungskammern, die durch den als Schlammsammelraum ausge
bildeten zweiten Abschnitt des Behälters geführt ist, vor dem Eintritt, also im
ersten Belebungsbecken, ein Rechenkorb angeordnet ist. Dieser Rechenkorb ist
nur bei fehlender Vorklärung erforderlich und wird ständig im Gegenstrom
durch das vom Luftheber der Schlammrückführung geförderte Abwasser
durchspült, so daß eventuelle Ablagerungen abgelöst werden und ein Zusetzen
der Durchtrittsöffnungen im Rechenkorb vermieden wird. Die Lufteintrags
vorrichtung im ersten Belebungsbecken ist so angeordnet, daß im Bereich des
Rechenkorbes eine aufwärtsgerichtete Luft/Wasserströmung entsteht, die
ebenfalls anhaftende Stoffe von dem Rechenkorb löst und fortträgt. Es hat sich
als vorteilhaft erwiesen, daß die Nachklärkammer aus einem zylindrischen Teil
und einem nach unten verjüngten kegelstumpfförmigen Teil besteht und in dem
Behälter auf Stelzen angeordnet ist, durch das Hochlegen der Nachklärkammer
ist zugleich der Schlammabzug optimiert.
Nach einer weiteren Ausgestaltung kann der Behälter einen Anschlußstutzen für
eine Vorklärkammer aufweisen. Dabei kann eine eventuell bereits vorhandene
Vorklärkammer leicht an den Zulauf in das erste Belebungsbecken
angeschlossen werden. Falls durch besondere nicht übliche Belastungen eine
Vorklärung erforderlich ist kann diese dadurch leicht, gegebenenfalls
nachträglich installiert und angeschlossen werden.
Durch den Aufbau aus einzelnen Bauelementen (Nachklärbecken mit
Trennwand, Behälter und Belüftungsmittel) ist diese Anordnung auch
besonders geeignet für eine spätere Erweiterung. Dies kann nötig sein z. B. durch
Erhöhung der Personenzahl in einem Aussiedlerhof oder Vergrößerung einer
Gaststätte. Bei einer Vergrößerung bis auf etwa das dreifache, also von etwa 50
auf 150 Personen ist bei der zweistufigen Kaskadenanlage nur ein weiterer
Behälter erforderlich. Dabei kann - im Gegensatz zu den bekannten Anlagen -
die Erweiterung vor Ort vorgenommen werden, da nur ein weiterer Behälter
angeordnet werden muß. Für eine solche Erweiterung ergeben sich die in der
nachfolgenden Figurenbeschreibung aufgezeigten Varianten.
In den Fig. 1-4 ist ein Ausführungsbeispiel einer zweistufigen
Kaskadenanlage vereinfacht und schematisch dargestellt und nur schematisch
zwei mögliche Erweiterungsvarianten.
In den Fig. 1 und 2 ist als Ausführungsbeispiel vereinfacht und schematisch
eine Anlage mit in einem Behälter 1 integrierten zwei Belebungskammern 2, 3
und einem Schlammstapelraum 4 sowie einer Nachklärkammer 5. in dem
Behälter 1 ist eine Trennwand 6 eingezogen, die im Ausführungsbeispiel den
Behälter 1 in zwei etwa gleiche Abschnitte unterteilt. Dabei bildet der eine
Abschnitt den Schlammstapelraum 4. In dem anderen Abschnitt ist eine
vorzugsweise zylinderförmige Nachklärkammer 5 eingesetzt. Die beiden
verbleibenden Segmente dieses Abschnitts bilden die Belebungskammern 2, 3.
Das Nachklärbecken 5 besteht aus einem zylindrischen Teil 5a dessen
Durchmesser gleich dem Radius des Behälters 1 ist. Nach unten verjüngt sich
dieser zylindrische Teil 5a in einem kegelstumpfförmigen Teil 5b wobei die
Teile 5a und 5b im Ausführungsbeispiel gleiche Höhe aufweisen die jedoch
geringer ist als die Höhe des Behälters 1 weil in der Nachklärkammer 5 ein
relativ geringes Volumen erforderlich ist, während die Belebungskammern 2, 3
viel Volumen verlangen. Daher wird die Nachklärkammer 5 aufgestelzt mit
Stelzen 5c. Zwischen den Stelzen 5c verläuft auch rechtwinklig zur Trennwand
6 und an diese stoßend eine Trennwand 5d, die in dem kegelstumpfförmigen
Abschnitt 5b und dem darunterliegenden Abschnitt die beiden
Belebungskammern 2, 3 trennt, so daß die Nachklärkammer 5 mit dem Abschnitt
5a und dieser Trennwand 5d die Trennung der Belebungskammern 2, 3 bewirkt.
Axial in der Nachklärkammer 5 ist eine Schlammabführung 7 angeordnet. Diese
durchdringt die Nachklärkammer 5. Sie besteht aus zwei Leitungen 7a und 7b.
Die Leitung 7a bildet eine Schlammrücklaufleitung und mündet vor einem in
der Trennwand 6 angeordneten Rechenkorb 8 im Belebungsbecken 2. Die
andere Leitung 7b dient zur Förderung des Überschußschlammes in den
Schlammstapelraum 4. Der Schwimmschlamm im Nachklärbecken 5 wird aus
einem Überlaufsammelraum 9 über eine Leitung 10 dem Schlammstapelraum 4
zugeführt. Die Verbindung zwischen der Belebungskammer 2 und der
Belebungskammer 3 erfolgt über eine Verbindungsleitung 11 die durch den
Schlammstapelraum 4 geführt ist. In der Belebungskammer 2 ist der bereits
genannte Rechenkorb 8 vor dem Eintritt zur Leitung 11 angeordnet. Der Ablauf
des Klarwassers erfolgt über eine Ablaufleitung 12. Die Zuführung des
Klarwassers aus der Nachklärkammer 5 in die Ablaufleitung 12 erfolgt über
einen Unterwasserablauf 13 mittels Öffnungen 14. Die Belüftung der
Belebungskammern 2, 3 erfolgt über Belüftungsleitungen 15, 16 aus einer
Sammelleitung 17 mit einem Belüfter 18 am Boden der Belebungskammer 2
bzw 3. Der Luftsammelleitung 17 wird ferner über Leitungen 19, 20 Luft
entnommen zum Lufteintrag in die Leitungen 7a, bzw. 7b, wobei der Lufteintrag
im Bereich der Stelzen 5c erfolgt. Der Abwasserzulauf erfolgt über einen
Zulaufstutzen 21 aus einer nicht dargestellten Vorkammer. Aus dem
Schlammstapelraum 4 wird Trübwasser über die Trübwasserleitung 22 in die
Belebungskammer 2 geführt. Der in dem Schlammstapelraum 4 angesammelte
Schlamm kann, da er biologisch stabilisiert ist entnommen und ohne weitere
Bearbeitung landwirtschaftlich genutzten Flächen oder einer Schlammdeponie
zugeführt werden.
Bei dieser zweistufigen Kaskadenanlage kann die Nachklärkammer 5 natürlich
auch axial in dem Behälter 1 angeordnet sein. Es kann ferner nach Anspruch 13
auch die Nachklärkammer 5 in dem Schlammstapelraum 4 angeordnet sein. Dies
gilt insbesondere für kleinere Anlagen, weil sich das Schlammstapelraum
volumen bis etwa einer Belastung durch 20 Personen nicht ändert. Dadurch
werden bei gleichem Durchmesser des Behälters 1 größere Belebungsbecken 2, 3
gewonnen.
In der Fig. 3 ist eine mit relativ geringem Aufwand durchführbare Erweiterung
aufgezeigt, durch welche eine z. B. bis zu 50 Personen geeignete Anlage auf die
3fache Kapazität, also bis etwa 150 Personen, erweitert werden kann. Bei dieser
zweistufigen Kaskadenanlage bleibt in dem Behälter 1 die erste Belebungs
kammer 2 und die zweite Belebungskammer 3 sowie die Nachklärkammer 5. In
dem nur schematisch dargestellten Ausfürungsbeispiel ist dabei die Nachklär
kammer 5 im Bereich der Trennwand 6 angeordnet, d. h. die Trennwand 6 stößt
an die Wand der Nachklärkammer 5. Hierdurch reduziert sich die Verbindungs
leitung 11 (Fig. 1, 2) auf einen glatten Durchgang durch die Trennwand 6 und der
Rechenkorb 8 ist in der ersten Belebungskammer 2 vor diesem Durchgang
angeordnet. Der Schlammstapelraum 4 ist bei diesem Ausführungsbeispiel aus
dem Behälter 1 herausgenommen in einen zweiten zusätzlichen Behälter 30. Die
Schlammzuführung erfolgt über eine Leitung 31 aus der Nachklärkammer 5.
Bei dieser Erweiterung ist damit nur ein weiterer Behälter 30 sowie die Leitung
31 erforderlich. Wie in Fig. 3 gestrichelt angedeutet kann eine eventuell
vorgesehene mechanische Vorklärkammer 32 axial um den Schlammstapelraum
4 des Behälters 30 angeordnet werden. Damit ergibt sich eine besonders einfach
zu montierende Erweiterung einer bereits vorhandenen Anlage.
Fig. 4 zeigt eine weitere Erweiterungsvariante bei welcher in dem Behälter 1
lediglich die beiden Belebungskammern 2 und 3 zur Bildung der zweistufigen
Kaskade verbleiben und in dem zusätzlichen Behälter 30 die Nachklärkammer 5
und der Schlammstapelraum 4 angeordnet sind.
Nach den Ansprüchen 10 und 11 kann bei kleinen kompakten Anlagen für z. B.
weniger als etwa 10 Personen auch eine mechanische Vorklärung in den
Behälter 1 integriert sein. Das bedeutet für derart kleine Anlagen, daß der
Einbau nur eines Behälters 1 und dessen Verrohrung erforderlich ist.
In diesen Unterlagen schließt der Begriff der Vorklärung auch eine Anordnung
zur Abtrennung von sink- oder schwimmfähigen Grobstoffen ein.
Claims (12)
1. Kleinkläranlage in kompakter Bauweise mit einzelnen, in einem
gemeinsamen Behälter angeordneten Kammern, einem Abwasserzulauf und
einem Klarwasserablauf und Verbindungsleitungen zwischen einzelnen
Kammern und mit einer Einrichtung zur Belüftung,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem runden Behälter (1) zwei hintereinander geschaltete Belebungs
kammern (2, 3), die durch eine Verbindungsleitung (11) miteinander verbunden
sind und ferner eine Nachklärkammer (5) sowie ein Schlammstapelraum (4)
sowie ferner eine Belüftung (15, 16, 17) und eine Schlammüberschußleitung (7b)
zwischen der Nachklärkammer (5) und dem Schlammstapelraum (4) angeordnet
ist wobei die Belebungskammern (2, 3) mit Rohabwasser ohne mechanische
Vorklärung beschickt werden.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) in Längsrichtung in etwa zwei gleiche Abschnitte durch
eine Trennwand (6) unterteilt ist, wobei der eine Abschnitt den Schlammstapel
raum (4) bildet und die Nachklärkammer (5) in dem anderen Abschnitt an
geordnet ist, wobei der verbleibende Raum dieses Abschnittes in die zwei
Belebungskammern (2, 3) durch die Wand der Nachklärkammer (5) und eine
Trennwand (5d) unterteilt ist.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachklärkammer (5) aus einem zylindrischen Teil (5a) und einem nach
unten verjüngten kegelstumpfförmigen Teil (5b) besteht und in dem Behälter (1)
auf Stelzen (5c) angeordnet ist.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Nachklärkammer (5) gleich dem Radius des Behälters
(1) ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Belebungskammer (2) vor dem Eintritt in die
Verbindungsleitung (11) ein Rechenkorb angeordnet ist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß den Belebungskammern (2, 3) über Belüftungsleitungen (15, 16) aus einer
Sammelleitung (17) Luft mittels eines Belüfters (18) zugeführt wird und an der
Sammelleitung (17) ferner Leitungen (19, 20) zum Lufteintrag in eine Rück
laufschlammleitung (7a) und eine Überschußschlammleitung (7b)
angeschlossen sind, wobei der Lufteintrag in die Leitungen (7a, 7b) im Bereich
der Stelzen (7b) erfolgt.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) einen Anschluß für eine getrennt angeordnete
Vorklärkammer aufweist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Belebungsbecken (2) einen Anschluß für eine getrennt angeordnete
weitere Kammer aufweist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachklärkammer (5) samt Trennwand (5d) lösbar in dem Behälter (1)
angeordnet ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens einer der Belebungskammern (2, 3) eine Vorklärkammer
zugeordnet ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorklärkammer
in dem Behälter (1) integriert ist.
12. Anordnung nach Anspruch 1, 3 oder 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter (1) in Längsrichtung in zwei etwa gleiche Abschnitte durch eine
Trennwand (6) unterteilt ist, wobei der eine Abschnitt den Schlammstapelraum
(4) bildet und daß in diesem Raum die Nachklärkammer (5) angeordnet ist und
in dem anderen Raum durch Unterteilung mittels einer Trennwand (5d) die zwei
Belebungskammern (2, 3) gebildet werden.
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EP (1) | EP0761606A3 (de) |
DE (1) | DE19533737A1 (de) |
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DE19812397B4 (de) * | 1998-03-20 | 2015-04-02 | Ökoservice Gesellschaft Für Umweltanalytik Und Kläranlagenbetreuung Mbh | Vollbiologische Kleinkläranlage mit zwei belüfteten Belebungsbecken |
DE19961195B4 (de) * | 1999-12-18 | 2004-06-03 | Heinz Hilker | Kleinkläranlage mit wenigstens einem Vorklärbecken und mit wenigstens einem Nachklärbecken |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0761606A3 (de) | 1998-05-06 |
EP0761606A2 (de) | 1997-03-12 |
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