DE19530812C2 - Funkmeßempfänger mit neuartiger Spiegelfrequenzelemination - Google Patents
Funkmeßempfänger mit neuartiger SpiegelfrequenzeleminationInfo
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Description
Funkempfänger für Meßzwecke und Spektrumanalysatoren sind ein
fester Bestandteil der heutigen Meßtechnik und haben beim
heutigen Stand der Technik hervorrangende meßtechnische Eigen
schaften.
Nachteilig ist lediglich der hohe Preis, der u. a. aus aufwendigen
Filtermaßnahmen zur Reduzierung von Störfrequenzen, insbesondere
Spiegelfrequenzen, resultiert, die ansonsten das Meßergebnis
verfälschen würden.
So wird bei gängigen Spektrumanalysatoren ein Überlagerungs
empfänger mit einer sehr hoch liegenden ersten Zwischenfrequenz
(z. B. 4 GHz) und noch höherer Frequenz des ersten Überlagerungs
oszillators eingesetzt (z. B. 4 bis 7 GHz). Die Frequenzdifferenz
entspricht dann der Meßfrequenz, durch Mischung ergibt sich die
erste Zwischenfrequenz (siehe auch Meinke, Gundlach, Taschenbuch
der Hochfrequenztechnik, Band 1, Seite I25 ff).
Durch die hohe Zwischenfrequenz und die Positionierung der Über
lagerungsfrequenz oberhalb von Meß- und Zwischenfrequenz ergibt
sich eine extrem hohe erste Spiegelfrequenz (hier 8 bis 11 GHz),
die leicht breitbandig durch einen Tiefpass mit der geforderten
Dämpfung zu beseitigen ist.
Nachteilig hierbei ist jedoch der hohe Kostenaufwand für die im
Mikrowellenbereich liegenden Empfängerkomponenten.
Bei der Verwendung niedrigerer Frequenzen ergeben sich zwangs
läufig im Meßbereich liegende Spiegelfrequenzen, die notwendigen
Filter lassen sich breitbandig abstimmbar nur sehr schwer
realisieren. Daraus resultiert ebenfalls ein hoher Kostenaufwand
oder wie bei vielen gängigen Meßempfängern eine Einschränkung der
gleichzeitig darstellbaren Bandbreite.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, das Problem der Unterdrückung der Anzeige von Spiegel
frequenzen ohne Verwendung von teuren Spiegelfrequenzfiltern oder
Mikrowellenkomponenten zu lösen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit dem in Patentanspruch 1
beschriebenen Schaltungsaufbau gelöst, dessen Funktion im
folgenden beschrieben wird.
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Es wird ein modifizierter breitbandig ausgelegter Überlagerungs
empfänger verwendet. Der Empfänger verfügt zwar über Zwischen
frequenzfilter, nicht jedoch über ein Spiegelfrequenzfilter in
der Eingangsstufe.
Der erste Überlagerungsoszillator wird nicht wie üblich konstant
gehalten oder nur mit der Meßfrequenz verändert, sondern mit
einem im Empfänger hergestellten bekannten Signal (Kennungs
signal) moduliert. Hierfür eignen sich insbesondere Phasen-,
Frequenz- und I/Q-Modulation.
Sowohl Signale auf der Meß- als auch auf der Spiegelfrequenz
werden nach der Mischung in den Zwischenfrequenzstufen weiter
verarbeitet und danach über einen phasenempfindlichen (I/Q-)
Demodulator ausgewertet.
Durch die Mischung mit der modulierten Überlagerungsfrequenz wird
die Phasen- bzw. Frequenzlage der Modulation des Überlagerungs
oszillators für das Spiegelfrequenzsignal gegenüber dem Meßsignal
ebenfalls gespiegelt, d. h. bei Phasenmodulation oder I/Q-Modu
lation wird die Phase um 180 Grad gedreht.
Die erhaltenen Modulationsdaten des phasenempfindlichen Demodu
lators, z. B. eines I/Q-Demodulators, werden nachfolgend von einem
angeschlossenen Rechner (z. B. Mikrocomputer) ausgewertet.
Aufgrund eines Vergleichs der vom Demodulator erhaltenen Signale
mit dem bekannten Modulationssignal (Kennungssignal) des Über
lagerungsoszillators kann der Rechner nun denjenigen Anteil des
Signals ermitteln, der auf die Meßfrequenz entfällt und den
Spiegelfrequenzanteil aus dem Meßergebnis herausrechnen.
Besonders geeignet für die Modulation ist ein (Pseudo-) Zufalls
signal, wodurch eine Interferenz mit einer möglichen Modulation
des Meßsignals weitgehend ausgeschlossen wird.
Zur Beibehaltung einer konstanten Amplitude des Überlagerungs
signals ist die I/Q-Modulation besonders vorteilhaft. Gleich
zeitig kann diese Modulation auch dazu verwendet werden, um die
Frequenz des Überlagerungsoszillators innerhalb gewisser Grenzen
zu verändern.
Zur Auswertung bietet sich eine Korrelation des Demodulator
signals mit dem bekannten Modulationssignal an. Auch kann das
Demodulatorsignal parallel einer schnellen Fouriertransformation
(FFT) unterzogen werden, um ein detaillierteres Spektrum zu er
halten.
Die Zeichnung zeigt beispielhaft die Ausführung eines solchen
Meßempfängers. Das HF-Signal wird über eine Vorstufe mit ein
stellbaren Breitbandverstärkern und einstellbaren Abschwächern
zum ersten Mischer geleitet. Dort wird es mit dem über den I/Q-
Modulator geführten Oszillatorsignal des ersten Überlagerungs
oszillators gemischt. Die zwischenfrequenten Mischprodukte werden
in der ZF-Stufe selektiert, d. h. es werden nur nahe bei der
Zwischenfrequenz liegende Mischprodukte durchgelassen und weiter
verstärkt. Dies sind genau die Empfangssignale, welche bei
(Oszillatorfrequenz + Zwischenfrequenz) und bei (Oszillator
frequenz - Zwischenfrequenz) liegen. Erfindungsgemäß tragen beide
Komponenten eine unterschiedliche, hier spiegelbildliche I/Q-
Modulation des Kennungssignals sowie möglicherweise eine sender
seitige Modulation.
Nach der ZF-Stufe, in der durchaus je nach Konstruktion diese
weiteren Mischvorgänge stattfinden können, wird das Signalgemisch
einem I/Q-Demodulator zugeführt. Dieser zerlegt es in die je
weiligen Sinus- und Cosinus-Anteile. Hierzu erhält der Demodu
lator ebenso wie der I/Q-Modulator gegebenenfalls ein hier nicht
eingezeichnetes Hilfssignal. Sowohl der Sinus- wie auch der
Cosinus-Anteil werden einer Analog/Digital-Wandlung unterzogen
und die resultierenden Digitaldaten werden vom Signalprozessor
(DSP) des Mikrocomputer-Systems weiterbearbeitet. Umgekehrt
stellt der Signalprozessor die Digitaldaten für das Kennungs
signal bereit, die von den Digital/Analog-Wandlern in Sinus- und
Cosinus-Anteile für den I/Q-Modulator des Überlagerungs
oszillators gewandelt werden.
Da der Signalprozessor sowohl die Daten für das Kennungssignal
erzeugt als auch die hiermit modulierten Empfangsdaten erhält,
kann dieser durch Korrelation (Multiplikation der Kennungs- mit
den Empfangsdaten) eine Trennung in erwünschte Sendesignal- und
unerwünschte Spiegelfrequenzkomponenten vornehmen. Gleichzeitig
kann bei einem gleichverteilten Modulationssignal auch eine
Fourieranalyse der Empfangsdaten zur Ermittlung eines detail
lierten Frequenzspektrums vorgenommen werden.
Der Vorteil dieses Schaltungsaufbaus liegt in der Verwendung
billiger digitaler Komponenten anstelle teurer HF- oder Mikro
wellenbauteile. Auch die I/Q-Modulatoren und Demodulatoren sind
in integrierter Form preiswert verfügbar.
Selbstverständlich können auch mehrere Überlagerungsoszillatoren
entsprechend moduliert werden oder das Signal über mehrere unter
schiedlich geführte ZF-Pfade geleitet werden, der tatsächlich
genommene Signalverlauf kann dann ebenfalls mittels Korrelation
wieder herausgerechnet werden.
Der hierfür notwendige größere Bedarf an Rechenleistung kann auch
durch Verbindung mehrerer Mikrocomputer gedeckt werden.
Auch ist es nicht unbedingt notwendig, den Überlagerungs
oszillator direkt zu modulieren, das gewünschte Signal kann eben
falls durch Mischung aus mehreren Oszillatoren gewonnen werden.
Claims (10)
1. Funkempfänger, insbesondere für Meßzwecke, oder Spektrum
analysator, der mindestens eine Überlagerungsstufe bestehend aus
mindestens einem Überlagerungsoszillator und mindestens einem von
diesem Oszillator angesteuerten Mischer sowie dieser Über
lagerungsstufe im Signalweg nachgeordnet mindestens einen De
modulator enthält, dadurch gekennzeichnet, daß Spiegelfrequenzen
im Übertragungsweg durch Modulation markiert werden, indem der
Oszillator oder das von diesem erzeugte und zum Mischer geführte
Signal mit mindestens einem im Empfänger erzeugten Kennungssignal
moduliert wird und durch Vergleich des über den Demodulator er
haltenen Empfangssignals mit dem Kennungssignal die Spiegel
frequenzanteile im Empfangssignal abgetrennt oder herausgerechnet
werden.
2. Funkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei der Modulation des Kennungssignals um eine
Phasen- oder Frequenzmodulation handelt.
3. Funkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei der Modulation des Kennungssignals um eine I/Q-
(Sinus-/Cosinus-)Modulation, ggf. mit mehreren
Kennungssignalen (I- und Q-Anteil), handelt.
4. Funkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem Kennungssignal um ein Zufallssignal oder
Pseudozufallssignal (Rauschen) handelt.
5. Funkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem Demodulator um einen I/Q-(Sinus-/Cosinus-)
Demodulator handelt.
6. Funkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vergleich des Kennungssignals mit den vom Demodulator
gelieferten Signalen nach Analog/Digital-Wandlung über einen
Digitalrechner oder Mikrocomputer erfolgt.
7. Funkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vergleich des Kennungssignals mit den vom Demodulator
gelieferten Signalen durch Korrelation erfolgt.
8. Funkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine weitere Auswertung der vom Demodulator gelieferten
Signale durch eine Fouriertransformation erfolgt.
9. Funkempfänger nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die not
wendigen Signale zwischen den einzelnen Stufen durch Ver
stärkung oder Mischung oder digitale Bearbeitung oder
Kombinationen hiervon gebildet oder bearbeitet werden.
10. Funkempfänger nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die genannten Bearbeitungsstufen ganz
oder teilweise durch Software in einem Computersystem
realisiert werden.
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