DE19516883A1 - Tiefdruckform - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41N—PRINTING PLATES OR FOILS; MATERIALS FOR SURFACES USED IN PRINTING MACHINES FOR PRINTING, INKING, DAMPING, OR THE LIKE; PREPARING SUCH SURFACES FOR USE AND CONSERVING THEM
- B41N3/00—Preparing for use and conserving printing surfaces
- B41N3/003—Preparing for use and conserving printing surfaces of intaglio formes, e.g. application of a wear-resistant coating, such as chrome, on the already-engraved plate or cylinder; Preparing for reuse, e.g. removing of the Ballard shell; Correction of the engraving
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C14/00—Coating by vacuum evaporation, by sputtering or by ion implantation of the coating forming material
- C23C14/06—Coating by vacuum evaporation, by sputtering or by ion implantation of the coating forming material characterised by the coating material
- C23C14/0641—Nitrides
Description
Die Erfindung betrifft eine Tiefdruckform mit erhöhter Abriebbeständigkeit,
vorzugsweise auf der Basis einer Polymertiefdruckform sowie ein Verfah
ren zur Herstellung dieser Tiefdruckform und ihre Verwendung insbeson
dere zum Verdrucken von Druckfarben, welche ein oder mehrere abrasive
anorganische Pigmente und/oder Pigmente mit einer mittleren Partikel
größe von mehr als 2 µm enthalten.
Tiefdruckformen weisen an ihrer Oberfläche Vertiefungen auf, die mit
Druckfarbe gefüllt werden, welche dann anschließend auf das zu be
druckende Substrat übertragen wird.
Als Tiefdruckformen können z. B. Stahl- oder Kupferstiche verwendet
werden, deren Herstellung jedoch aufwendig und teuer ist. Üblicherweise
werden Druckformen hergestellt einerseits durch galvanische Beschich
tung mit Chrom, Nickel und/oder Chromnitrid und andererseits durch die
vollständige Beschichtung des Trägermaterials. Diese Verfahren sind aber
sehr aufwendig und kostenintensiv.
Demgegenüber sind Polymertiefdruckformen wie z. B. Photopolymertief
druckformen billiger und können daher auch bei kleineren Auflagen wirt
schaftlich verwendet werden. Nachteilig ist jedoch, daß Polymertiefdruck
formen eine nicht allen Anforderungen gerecht werdende Oberflächen
härte aufweisen. So werden Polymertiefdruckformen insbesondere bei
Verwendung von Druckfarben, welche abrasive anorganische Pigmente
und/oder Pigmente mit relativ großer Partikelgröße enthalten, rasch
unbrauchbar. Daneben sind die Polymertiefdruckformen häufig nicht
ausreichend chemikalienbeständig und werden z. B. durch die in Druck
farben verwendeten Lösungsmittel angegriffen.
Eine Erhöhung der Oberflächenhärte durch direkte elektrolytische Ab
scheidung einer Metallschicht ist nicht möglich, da die Polymertiefdruck
formen üblicherweise eine unzureichende Leitfähigkeit aufweisen.
In DE 22 39 018 wird vorgeschlagen Druckplatten, welche mit einer
strahlungsempfindlichen Beschichtung versehen sind, durch Aufdampfen
einer Metallschicht zu härten und abriebfester zu machen. Es wurde
jedoch festgestellt, daß die durch das Aufdampfen erhaltenen Metall
schichten relativ weich sind und Polymertiefdruckplatten nicht die
erforderliche Oberflächenhärte vermitteln können.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand in der Bereitstellung von
Tiefdruckformen, die leicht herzustellen sind und gleichzeitig eine hohe
Abriebbeständigkeit aufweisen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die erfindungsgemäßen
Tiefdruckformen leicht hergestellt werden können und keine der oben an
gegebenen Nachteile aufweisen.
Gegenstand der Erfindung sind Tiefdruckformen, auf welche zur Erhöhung
der Abriebbeständigkeit eine dünne Schicht aus Metall, Metallnitrid,
Metallcarbid, Metallsilizid, Metallborid und/oder Kombinationen dieser
Materialien aufgesputtert ist. Vorzugsweise werden Tiefdruckformen auf
der Basis von Polymertiefdruckformen verwendet. Weiterhin können
gravierte PVC-Folien sowie gravierbare Beschichtungen aus einem
Kunststoff oder einem Kunststoffgemisch verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist weiter ein Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Tiefdruckform sowie deren Verwendung zum Ver
drucken von Druckfarben, welche ein oder mehrere abrasive anorganische
Pigmente und/oder Pigmente mit einer mittleren Partikelgröße von mehr
als 2 µm enthalten.
Die Aufbringung einer dünnen Schicht aus Metall, Metallnitrid, Metall
carbid, Metallsilizid, Metallborid und/oder Kombinationen dieser Materialien
durch Sputtern auf Tiefdruckformen ist in der Literatur nicht vorbe
schrieben. In JP 05-042,781 wird lediglich eine Gravurdruckplatte ange
geben, welche mit einer Tinte abstoßenden Schicht aus einem fluorierten
Polymer, wie z. B. PTFE, überzogen ist, wobei u. a. vorgeschlagen wird,
diese Schicht aufzusputtern.
Die erfindungsgemäßen Tiefdruckformen basieren auf Stahl-, Kupfer- oder
Polymertiefdruckformen und insbesondere auf Photopolymertiefdruckfor
men. Daneben können auch gravierte PVC-Folien, sowie gravierbare
Kunststoffbeschichtungen verwendet werden, die anschließend gesputtert
werden.
Die druckenden Elemente von Tiefdruckformen bestehen aus tiefer
liegenden Näpfchen, welche durch höherliegende Stege getrennt sind.
Von der mit flüssiger Druckfarbe überfluteten Tiefdruckform wird die
überschüssige Farbe durch ein Stahllineal (Rakel) oder durch eine
Wischvorrichtung abgenommen, so daß die Druckfarbe nur in den tiefer
liegenden Näpfchen verbleibt. Das zu bedruckende Substrat, wie z. B.
Papier, wird durch einen Druckzylinder (Presseur) an die Tiefdruckform
gepreßt, wodurch die Druckfarbe aus den Näpfchen auf das zu
bedruckende Substrat übertragen wird.
Zur Herstellung der Näpfchen wird z. B. der Precursor der Photopolymer
druckform, welcher an der Oberfläche mit photopolymerisierbaren Mate
rialien beschichtet ist, durch eine Photomaske so belichtet, daß die Stege
aushärten, während die Näpfchen durch Herauslösen von unbelichtetem
photopolymerisierbaren Material hergestellt werden. Die Tiefdruckformen
können auch durch andere Verfahren, etwa durch mechanisches Gravie
ren der Näpfchen, hergestellt werden.
Die Näpfchen weisen typischerweise eine Abmessung von 5-50 µm auf
und können typischerweise in einem Näpfchen/Steg-Verhältnis von bis zu
7 : 1 hergestellt werden. Es sind allerdings auch Abweichungen von diesen
Angaben, welche die Erfindung lediglich erläutern und nicht begrenzen
sollen, möglich.
Der Ausdruck Tiefdruckform bezeichnet vorstehend und nachfolgend den
Druckträger - Tiefdruckplatte und/oder Tiefdruckzylinder -, von dem die
Druckfarbe direkt oder indirekt auf das zu bedruckende Substrat über
tragen wird, während das zur Herstellung der Druckform verwendete
Material als Precursor der Druckform bezeichnet wird.
Weiter muß zwischen der erfindungsgemäßen Tiefdruckform, welche mit
einer aufgesputterten Beschichtung versehen ist, und der zu deren
Herstellung verwendeten, unbeschichteten Tiefdruckform unterschieden
werden.
Precursor von Polymertiefdruckformen und insbesondere von Photopoly
mertiefdruckformen sind kommerziell erhältlich (z. B. Nylograv-Platten der
Fa. BASF, Ludwigshafen). Daneben können auch andere Precursor von
Polymertiefdruckformen verwendet werden, wobei mit photopolymerisier
barem Material beschichtete Precursor von Druckformen bevorzugt sind.
Vor der Aufbringung der äußeren dünnen Schicht aus Metall, Metallnitrid,
Metallcarbid, Metallsilizid, Metallborid und/oder Kombinationen dieser Ma
terialien können die Tiefdruckformen gegebenenfalls mit weiteren Schich
ten wie z. B. Farbmittelschichten, Ausgleichschichten zur Nivellierung der
Näpfchentiefe überzogen werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Tiefdruckformen befindet sich zwischen der Ober
fläche der Druckform und der aufgesputterten Beschichtung keine Zwi
schenbeschichtung.
Die gegebenenfalls mit Zwischenbeschichtungen versehene Polymertief
druckform wird anschließend z. B. in einem Ultraschallbad gereinigt, wobei
zur Reinigung niedere Alkohole, wie z. B. Methanol oder Propanol, Aceton,
niedere Halogenkohlenwasserstoffe, wie z. B. Frigen, oder andere geeig
nete Lösungsmittel verwendet werden können. Die Polymertiefdruckform
wird anschließend mit destilliertem Wasser abgespült, getrocknet und zum
Aufsputtern der äußeren Schicht in eine Vakuumbeschichtungsanlage
gebracht.
Es ist auch möglich, die Tiefdruckform - gegebenenfalls ohne besondere
Vorreinigung oder zusätzlich zu der beschriebenen Ultraschallbehand
lung - in der Vakuumbeschichtungsanlage durch Sputterätzen oder
ähnliche Verfahren zu reinigen.
Zum Aufsputtern der Beschichtung wird ein negativ geschaltetes Target im
Fein- oder Hochvakuum mit energiereichen Ionen (z. B. O⁺ oder Edelgas
ionen) beschossen, wodurch es zur Zerstäubung der Targetoberfläche
kommt. Die Energie der Projektpartikel beträgt typischerweise 0,1-20 keV.
Der Druck in der Sputterkammer ist im allgemeinen kleiner als 1 × 10-2
mbar und liegt typischerweise zwischen 1 × 10-6 und 1 × 10-2 mbar.
Die Verwendung von Ionen als Projektilpartikel ist bevorzugt. Als Ionen
quelle bevorzugt ist ein Edelgasplasma, welches durch ein Gleich- oder
Wechselstromfeld angeregt sein kann. Im ersteren Fall spricht man von
DC-Sputtern, während der andere Fall als RF-Sputtern bezeichnet wird.
Besonders bevorzugt können auch Ionenstrahlen verwendet werden.
Als Target verwendet man vorzugsweise ein Metalltarget, das aus einem
oder mehreren Metallen bestehen kann. Besonders bevorzugt sind Target
materialien, welche ein oder mehrere Metalle enthalten, die aus einer
Gruppe von Metallen ausgewählt sind, welche Ti, Zr, V, Nb, Ta, Cr, Mo, W,
Cu, Ni und Al umfaßt.
Die Projektilpartikel übertragen ihre Energie über eine Stoßkaskade auf
die Targetoberfläche, wodurch es zur Emission von einzelnen Atomen,
Ionen oder auch Cluster-Partikel kommt, welche auf der Oberfläche der
Tiefdruckform abgelagert werden, wodurch es dort zum Aufwachsen einer
dünnen Schicht des Targetmetalls kommt.
Die emittierten Metalltargetpartikel können in der Gasphase oder an der
Oberfläche der Tiefdruckform z. B. mit N₂ oder gasförmigen Wasserstoff
verbindungen von N, B, Si oder C, wie z. B. NH₃, B₂H₆, SiH₄ oder CH₄ oder
gegebenenfalls auch anderen gasförmigen Verbindungen von N, B, Si
oder C zu Metallnitriden, Metallcarbiden, Metallsiliziden, Metallboriden
und/oder Kombinationen dieser Materialien reagieren, wodurch es zur
Abscheidung dieser Metallverbindungen auf der Oberfläche der Tief
druckform kommt.
Der Partialdruck der gasförmigen Reaktanden wird bei diesem als reaktives
Sputtern bezeichneten Prozeß typischerweise kleiner als 1 × 10-2 mbar
gewählt und liegt insbesondere zwischen 1 × 10-5 und 5 × 10-3 mbar.
Die mechanischen Eigenschaften der aufgesputterten Schichten - im Fall
von Nitrid-, Carbid-, Silizid- und Boridschichten - und deren Zusammen
setzung kann im wesentlichen durch die Energie der Projektilpartikel und
den Partialdruck der zugesetzten Gasverbindungen beeinflußt werden.
Der Fachmann kann das Verfahren z. B. für ein bestimmtes System aus
Targetmetall und Gasverbindungen durch einfache Variation dieser Para
meter leicht optimieren, ohne erfinderisch tätig zu werden, indem er die
Oberflächenhärte der beschichteten Tiefdruckform nach der Entnahme
aus der Sputtervorrichtung z. B. durch einen einfachen Ritzversuch ab
schätzt. In den meisten Fällen konnte nach diesem Verfahren bereits nach
wenigen Versuchen eine Parameterkombination ermittelt werden, die zu
Schichten mit zufriedenstellenden Eigenschaften führte.
Falls Metallschichten aufgesputtert werden, ist die Optimierung des Ver
fahrens in der Regel noch leichter, da nur ein Parameter optimiert werden
muß.
Die Nitrid-, Carbid-, Silizid- und Boridschichten weisen im allgemeinen eine
nicht-stöchiometrische Zusammensetzung auf, die z. B. im Falle von
Titancarbid als TiCx, x 1 notiert werden kann.
Besonders bevorzugt sind Nitride, Carbide, Silizide und Boride, deren Zu
sammensetzung von den nachstehend aufgeführten bevorzugten stöchio
metrischen Zusammensetzungen um nicht mehr als 25% und insbeson
dere um höchstens 10% abweicht.
Bei den bevorzugten stöchiometrischen Zusammensetzungen handelt es
sich um:
TiC, ZrC, VC, NbC, TaC, Ta₂C, Cr₂₃C₆, Cr₇C₃, MoC, WC, BC, SiC, TiN, ZrN, VN, NbN, Nb₂N, TaN, Ta₂N, CrB, AlN, BN, Si₃N₄, SiB₆, TiB₂, Ti₂B, ZrB₂, ZrB, ZrB₁₂, VB₂, NbB₂, Ta₂B, Ta₃B₂, TaB₂, Cr₅B₃, CrB₂, Mo₂B, Mo₃B₂, MoB₂, Mo₂B₅, W₂B, WB, W₂B₅, Ti₅Si₃, Zr₂Si, V₃Si, VSi₂, NbSi₂, Nb₄Si, Ta₂Si, Cr₃Si, Cr₅Si, CrSi, CrSi₂, Mo₃Si, Mo₅Si₃, MoSi₂, W₅Si₃ und WSi₂.
TiC, ZrC, VC, NbC, TaC, Ta₂C, Cr₂₃C₆, Cr₇C₃, MoC, WC, BC, SiC, TiN, ZrN, VN, NbN, Nb₂N, TaN, Ta₂N, CrB, AlN, BN, Si₃N₄, SiB₆, TiB₂, Ti₂B, ZrB₂, ZrB, ZrB₁₂, VB₂, NbB₂, Ta₂B, Ta₃B₂, TaB₂, Cr₅B₃, CrB₂, Mo₂B, Mo₃B₂, MoB₂, Mo₂B₅, W₂B, WB, W₂B₅, Ti₅Si₃, Zr₂Si, V₃Si, VSi₂, NbSi₂, Nb₄Si, Ta₂Si, Cr₃Si, Cr₅Si, CrSi, CrSi₂, Mo₃Si, Mo₅Si₃, MoSi₂, W₅Si₃ und WSi₂.
Aufgesputterte Schichten, welche auf Carbiden, Nitriden, Siliziden und/
oder Boriden basieren oder aus diesen bestehen, weisen eine hohe bis
sehr hohe Oberflächenhärte und eine hohe Chemikalienbeständigkeit auf
und erfindungsgemäße Tiefdruckplatten mit derartigen Schichten sind
besonders bevorzugt. Die aufgesputterten Schichten bestehen bevorzugt
aus nicht mehr als zwei und insbesondere aus nur einem Carbid, Nitrid,
Silizid oder Borid.
Aufgesputterte Schichten, welche auf einem oder mehreren Metallen
basieren oder aus diesen bestehen, weisen eine ausreichende bis hohe
Oberflächenhärte sowie eine hohe Chemikalienbeständigkeit auf. Beson
ders bevorzugt sind aufgesputterte Metallschichten, welche auf einem
oder mehreren Metallen basieren, die aus einer Gruppen von Metallen
ausgewählt sind, welche Ti, Zr, V, Nb, Ta, Cr, Cu, Ni, Mo, W und Al
umfaßt. Die aufgesputterten Schichten bestehen bevorzugt aus bis zu 3
und insbesondere nicht mehr als 2 verschiedenen Metallen. Bei der
Verwendung von Tiefdruckformen aus Stahl oder Kupfer werden als
wirksame Schichten vorzugsweise Kupfer, Nickel, Chrom oder Chromnitrid
aufgesputtert.
Die aufgesputterte Schicht weist vorzugsweise eine Dicke zwischen 0,5
und 10 µm, insbesondere zwischen 0,5 und 5 µm und ganz besonders
zwischen 1 und 3 µm auf.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die aufgesputterte Schicht
sehr gleichmäßig auf der Tiefdruckform aufwächst, und daß es nicht etwa
zu einem deutlich stärkeren Schichtwachstum im Bereich der Näpfchen
kommt. Die Funktionsweise der Tiefdruckform wird durch die aufgesputter
ten Schichten nicht beeinträchtigt. Weiter wurde gefunden, daß bei der
Aufsputterung sowohl von Metallen als auch beim reaktiven Sputtern
besonders gleichmäßige Schichten erhalten werden, wenn das Target
metall mit Hilfe von Ionenstrahlen zerstäubt wird. Dies ist besonders über
raschend im Hinblick auf die durch reaktives Sputtern erzeugten Beschich
tungen, welche besonders bevorzugt sind, da dieses Verfahren z. B. bei
der Beschichtung kompliziert geformter Teile oder von Bohrungen häufig
zu unbefriedigenden Ergebnissen führt und daher bei derartigen Substra
ten nur selten verwendet wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können zur Durchführung des Sput
tervorgangs herkömmliche Vakuumbeschichtungsanlagen, wie z. B. Z600
der Fa. Leybold, Hanau oder auch andere Vakuumbeschichtungsanlagen,
verwendet werden.
Die durch die Beschichtung erhaltenen erfindungsgemäßen Tiefdruck
formen weisen neben der guten Chemikalienbeständigkeit eine hohe
mechanische Beständigkeit gegenüber Rakelstrich und Presseurdruck
auch bei Verwendung von Druckfarben, welche ein oder mehrere abrasive
anorganische Pigmente und/oder Pigmente mit einer mittleren Partikel
größe von mehr als 2 µm enthalten, sowie hohe Standzeiten auf.
Es wurde weiter gefunden, daß aufgedampfte Schichten demgegenüber
eine wesentlich geringere Oberflächenhärte aufweisen und daß Tiefdruck
formen, welche mit aufgedampften Schichten überzogen sind, den Anfor
derungen hinsichtlich einer hohen mechanischen Stabilität und hoher
Standzeiten in der Praxis nicht genügen. Beim Aufdampfverfahren wird
das Targetmetall im Hochvakuum durch Erhitzen verdampft, und der
Dampf schlägt sich auf dem zu überziehenden Substrat nieder. Die not
wendige Erwärmung wird z. B. über eine elektrische Widerstandsheizung
oder durch Elektronenbeschuß zugeführt.
Die deutlich besseren Eigenschaften von Tiefdruckplatten mit aufgesput
terter Beschichtung im Vergleich zu solchen mit aufgedampfter Beschich
tung sind vermutlich darauf zurückzuführen, daß die durch Sputtern frei
gesetzten Partikel im Vergleich zu thermisch verdampften Partikeln eine
höhere Energie aufweisen und damit dichter gepackte Schichten bilden
wobei die vorliegende Erfindung ausdrücklich nicht auf diesen Erklärungs
ansatz beschränkt ist.
Die erfindungsgemäßen Tiefdruckformen können nach dem Aufsputtern
direkt zum Drucken verwendet werden und bedürfen keiner besonderen
Nachbehandlung.
Die erfindungsgemäßen Tiefdruckformen sind besonders geeignet zum
Verdrucken von Druckfarben, welche ein oder mehrere abrasive anorga
nische Pigmente enthalten. Weiterhin können mit den erfindungsgemäßen
Tiefdruckformen vorzugsweise auch Druckfarben verdruckt werden, die ein
oder mehrere Pigmente mit einem großen mittleren Partikeldurchmesser
von mehr als 2 µm enthalten.
Als Beispiele für abrasive anorganische Pigmente und/oder Pigmente mit
großem mittleren Partikeldurchmesser seien Titanweiß, abrasive anorga
nische Buntpigmente, mineralische Effektpigmente wie z. B. Perlglanzpig
mente und Metallpigmente genannt. Derartige Pigmente sowie Verfahren
zu ihrer Herstellung sind z. B. in Ullmann′s Encyclopedia of Industrial
Chemistry, Vol. A20, pp. 243-369 beschrieben.
Daneben können die erfindungsgemäßen Tiefdruckplatten auch zum Ver
drucken anderer Druckfarben verwendet werden.
Den erfindungsgemäßen Tiefdruckformen können im Rotationstiefdruck
im Bogentiefdruck sowie in weiteren Druckverfahren eingesetzt werden,
wodurch ihnen eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung zukommt.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfin
dung, ohne diese jedoch zu begrenzen.
Eine aus einer Nylograv-Platte (Nylograv WSA 52, Fa. BASF, Ludwigs
hafen) hergestellte Tiefdruckform wird in einem mit Propanol gefüllten
Ultraschallbad gereinigt, mit destilliertem Wasser gewaschen und im
Luftstrom bei 80 °C getrocknet.
Die Tiefdruckform wird anschließend in eine Vakuumbeschichtungsanlage
Z600 (Leybold, Hanau) gebracht und dort bei einem Gesamtdruck von
3 × 10-3 mbar in Anwesenheit einer Ar/N₂-Gasmischung reaktiv unter Zer
stäubung eines als Kathode geschalteten Metalltargets aus Chrom be
schichtet.
Die aufgesputterte CrNx-Schicht (x < 1) hat eine Dicke von 3 µm.
In Fig. 1 ist eine Ausschnitt der so erhaltenen, mit einer aufgesputterten
CrNx-Beschichtung versehenen, ungerakelten Polymertiefdruckplatte in
einer lichtmikroskopischen Aufnahme (100fache Vergrößerung) gezeigt.
Die durch Stege getrennten Näpfchen sind deutlich zu erkennen.
Fig. 2 zeigte denselben Ausschnitt dieser Polymertiefdruckplatte
(100fache Vergrößerung) nach 2 Millionen Rakelungen. Die Stege sind
durch den Rakelvorgang nicht beschädigt worden.
Die erhaltene Tiefdruckform weist neben der hohen mechanischen
Beständigkeit und der hohen Standzeit auch eine hohe Chemikalien
beständigkeit auf.
Analog Beispiel 1 wird eine Tiefdruckform hergestellt, wobei anstelle des
Cr-Targets ein Ti-Target verwendet wird. Die übrigen Bedingungen sind
wie in Beispiel 1 gewählt.
Die aufgesputterte TiNx-Schicht (x < 1) hat eine Dicke von 3 µm.
Die erhaltene Tiefdruckform weist in praxisgerechten Abrasionsversuchen
eine hohe mechanische Beständigkeit, eine hohe Standzeit und eine hohe
Chemikalienbeständigkeit auf.
Claims (5)
1. Tiefdruckform, auf welche zur Erhöhung der Abriebbeständigkeit eine
dünne Schicht aus Metall, Metallnitrid, Metallcarbid, Metallsilizid,
Metallborid und/oder Kombinationen dieser Materialien aufgesputtert
ist.
2. Tiefdruckform nach Anspruch 1, wobei die aufgesputterte Schicht
eine Dicke zwischen 0,5 und 10 µm aufweist.
3. Tiefdruckform nach Anspruch 1 oder 2, wobei die aufgesputterte
Schicht ein oder mehrere Metalle und/oder ein oder mehrere Metall
carbide, -nitride, -silizide und/oder -boride, wobei die Metalle aus
gewählt sind aus einer Gruppe, welche Ti, Zr, V, Nb, Ta, Cr, Mo, W,
Cu, Ni und Al umfaßt, und/oder Nitride und/oder Carbide von B und/
oder Si enthält.
4. Verfahren zur Herstellung der Tiefdruckform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß auf eine durch Ultraschallbehandlung
oder Sputterätzen gereinigte Tiefdruckform in einer Vakuum
beschichtungsanlage bei einem Druck von weniger als 1 × 10-2 mbar
durch Zerstäubung oder reaktive Zerstäubung eines Metalltargets
eine dünne Schicht aus Metall, Metallnitrid, Metallcarbid, Metallsilizid,
Metallborid und/oder Kombinationen dieser Materialien aufgebracht
wird.
5. Verwendung der Tiefdruckform nach einem der Ansprüche 1-3 zum
Verdrucken von Druckfarben, welche ein oder mehrere abrasive an
organische Pigmente und/oder Pigmente mit einer mittleren Partikel
größe von mehr als 2 µm enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19516883A DE19516883A1 (de) | 1994-05-13 | 1995-05-09 | Tiefdruckform |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4416941 | 1994-05-13 | ||
DE19516883A DE19516883A1 (de) | 1994-05-13 | 1995-05-09 | Tiefdruckform |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19516883A1 true DE19516883A1 (de) | 1995-11-16 |
Family
ID=6518087
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19516883A Withdrawn DE19516883A1 (de) | 1994-05-13 | 1995-05-09 | Tiefdruckform |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19516883A1 (de) |
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- 1995-05-09 DE DE19516883A patent/DE19516883A1/de not_active Withdrawn
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