DE19512338A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Einstellen eines Ventilhubs - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Einstellen eines VentilhubsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung und einem
Verfahren zum Einstellen eines Ventilhubs, insbesondere
eines Ventilnadelhubs eines Einspritzventils einer
Brennkraftmaschine nach der Gattung der jeweiligen
unabhängigen Ansprüche.
Ein Einspritzventil gemäß DE-A1 40 26 721 hat in einem
Ventilgehäuse einen Ventilsitzkörper, welcher mit einem am
Gehäuse festgelegten Lochkörper verbunden ist. Auf dem
Ventilsitzkörper sitzt eine Ventilnadel mit einem
Ventilschließkörper auf. Die exakte Einstellung des
Ventilnadelhubs erfolgt am fertig montierten
Einspritzventil, indem der am Gehäuse festgelegte Lochkörper
plastisch in Richtung des Ventilschließkörpers verformt
wird. Durch die Verformung des Lochkörpers wird der
Ventilnadelhub von einer voreingestellten Größe auf einen
geforderten Ventilhub verringert. Mit dem Ventilnadelhub
wird die statische Durchflußmenge des Einspritzventils
festgelegt.
Eine rationelle Fertigung eines Ventils erfordert, daß die
Einstellung des Ventilhubs in einen Fließfertigungsprozeß
integrierbar ist. Dies bedingt ferner, daß der Ventilhub mit
hoher Wiederholgenauigkeit einstellbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß eine
Verschiebung des Ventilsitzes mittels einer plastischen
Verformung des Lochkörpers mit hoher Wiederholgenauigkeit
bei hoher Zustellgeschwindigkeit des Verdrückstempels
möglich ist. Dadurch wird zur Einstellung des Ventilhubs
eine Taktzeit erreicht, die eine Integration in einen
Fließfertigungsprozeß ermöglicht. Das erfindungsgemäße
Verfahren basiert auf einem selbst lernenden Einstellablauf
zur Hubeinstellung und setzt sich aus einer Einlernphase und
einer Hubendeinstellphase zusammen. Durch die damit
erzielbare Optimierung der Parameter wird bei möglichst
geringer Taktzeit beste Qualität erreicht. Durch Editieren
der Parameter ist es außerdem möglich, das Verfahren für
unterschiedliche Ventiltypen einzusetzen.
Mit den in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich. Besonders vorteilhaft
ist es, die Krafteinleitung über ein Federelement zu
realisieren. Das Federelement wirkt dabei als Übersetzung
und ermöglicht der Verstelleinrichtung eine hohe
Zustellgeschwindigkeit. Die Anordnung eines Kraftsensors in
der Kraftübertragungskette erlaubt eine gute
Anfahrpunkterkennung, so daß zusätzlich eine relativ hohe
Anfahrgeschwindigkeit möglich ist. Ein hochauflösendes
Wegmeßsystem sitzt auf dem Ventil auf und ist vertikal
verschiebbar, so daß die Auswirkungen von Elastizitäten der
Vorrichtung eliminiert werden können. Eine spezielle
Spanneinrichtung garantiert, daß sich das Ventil frei nach
einer Einstichplanfläche ausrichtet und somit eine
definierte Lage erhält.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt eines düsenseitigen Endes
eines Brennkrafteinspritzventils, Fig. 2 eine
Prinzipdarstellung einer Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, Fig. 3 eine Schnittdarstellung entsprechend
den Linien 111-111 gemäß Fig. 2, Fig. 4a einen ersten Teil
eines Prozeßablaufplanes zur Bestimmung eines Ventilhubs
während des Einstellens und Fig. 4b einen zweiten Teil des
Prozeßablaufplanes nach Fig. 4a.
Das in Fig. 1 mit seinem düsenseitigen Teil teilweise
dargestelltes Einspritzventil 20 hat einen rohrförmigen
Sitzträger 21 mit einer Längsöffnung 23, in der
beispielsweise eine rohrförmige Ventilnadel 24 angeordnet
ist, die mit einem kugelförmigen Ventilschließkörper 25 in
einer Führungsöffnung 26 eines Ventilsitzkörpers 27
aufliegt. An der dem Ventilschließkörper 25 abgewandten
Stirnseite ist der Ventilsitzkörper 27 mit einem Lochkörper
28 konzentrisch und fest verschweißt. Der Lochkörper 22
weist einen topfförmigen Querschnitt mit einem umlaufenden
Halterand 29 auf. Der Lochkörper 28 ist in der Längsöffnung
23 mit dem Halterand an der Wandung der Längsöffnung 23
beispielsweise durch eine umlaufende und dichte Schweißnaht
22 verbunden. Die durch das Verschweißen des Lochkörpers 28
festgelegte Lage des Ventilsitzkörpers 27 in der
Längsöffnung 23 bestimmt eine Voreinstellung des Ventilhubs
der Ventilnadel 24. Nähere Ausführungen zum Aufbau und zur
Wirkungsweise des Einspritzventils gehen aus der
DE-A1 40 26 721 hervor.
Die Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß Fig. 2 zeigt ein auf eine Grundplatte 10 montiertes
massives Gestell 11, eine Meßeinrichtung 30, eine auf dem
Gestell 11 befestigte Spanneinrichtung 40 und eine
Verstelleinrichtung 50. Am Gestell 11 beziehungsweise auf
der Grundplatte 10 ist eine Säulenführung 14 mit einer
Führungsstange 15 befestigt. Die Führungsstange 15 ist mit
einem Ausleger 16 verbunden, an dem die Meßeinrichtung 30
befestigt ist. Am Ausleger 16 greift ferner eine
Kolbenstange 17 eines pneumatischen Stellzylinders 18 an. In
der Spanneinrichtung 40 ist ein Einspritzventil 20 zentriert
und von unten noch oben gespannt.
Die Meßeinrichtung 30 ist ein hochauflösendes Meßsystem und
besitzt eine Tastmeßeinrichtung 31, die auf einen
Wegaufnehmer 32 einwirkt. Die Tastmeßeinrichtung 31 weist
einen in einer nicht dargestellten Hochgenauigkeits-Kugelführung
geführten Meßschlitten 33 mit einem Meßdorn 34
auf, der beispielsweise aus Hartmetall ausgeführt ist. Der
Wegaufnehmer 32 ist fest mit dem Meßschlitten 33 verbunden.
Am Gehäuse der Tastmeßeinrichtung 31 ist ein auswechselbarer
Anschlag 35 angebracht, mit dem die Anschlagwege für
verschiedene Einspritzventile festlegbar sind.
Die Meßeinrichtung 30 wird vom Zustellzylinder 18 derart
zugestellt, daß der Meßdorn 34 durch die hohle Ventilnadel
24 hindurchreicht und auf dem Ventilschließkörper 25
aufsitzt. Danach liegt der Anschlag 35 auf dem Gehäuse 21
des Einspritzventils auf. Der Wegaufnehmer 32 liefert ein
elektrisches Meßsignal, welches der Ventilhuberfassung dient
und von der Steuerung für den Einstellvorgang ausgewertet
wird. Zur Auflaufüberwachung des Meßdorns 34 ist eine
Lichtschranke vorgesehen, welche bei einer Aktivierung den
Zustellzylinder 18 veranlaßt, die Meßeinrichtung 30 in die
obere Ausgangsposition zurückzufahren.
Der Aufbau der Spanneinrichtung 40 und der
Verstelleinrichtung 50 geht aus Fig. 3 hervor. Die
Spanneinrichtung 40 weist einen aus einem oberen Teil 41 und
einem unteren Teil 42 bestehenden massiven Träger 43 auf.
Zwischen den Trägerteilen 41 und 42 ist ein aus
beispielsweise zwei Teilen bestehender, horizontal
bewegbarer Zentrierschieber 44 angeordnet, der mit einem
axialen Spiel behaftet, das Einspritzventil 20 an einer
Hinterschneidung spannt. Zum spielfreien Führen des
Schiebers 44 ist im unteren Trägerteil 42 eine nicht
dargestellte Kugelrastung vorgesehen. Im oberen Trägerteil
41 ist eine Aufnahme 45 mit nicht dargestellten
Zentrierungen für das Einspritzventil 20 eingelassen. Der
Zentrierschieber 44 wird beispielsweise von nicht näher
dargestellten Betätigungselementen 46 axial bewegt, wobei
die Bewegung von nicht dargestellten Pneumatikzylindern
ausgeführt wird. Der untere Trägerteil 42 weist eine
Aussparung 47 auf, durch die das düsenseitige Ende des
Einspritzventils 20 hindurchragt.
Unterhalb des Trägers 40 ist die Verstelleinrichtung 50 mit
einer Verdrückeinheit 51 und einer Zustelleinheit 52
angeordnet. Die Verdrückeinheit 51 weist einen Verdrückdorn
53 mit einer zentralen Bohrung 54 auf, in der ein
Verdrückstempel 55 eingesteckt ist. Der Verdrückdorn 53 ist
reibungsarm beispielsweise in einer Kugelführung 56
gelagert, wobei die Kugelführung 56 in einem Grundkörper 57
aufgenommen ist. Am verstelleinrichtungsseitigen Ende
besitzt der Verdrückdorn 53 einen elastischen Ring 58,
welcher den Kugelkäfig im unbelasteten Zustand in
Arbeitsstellung zurückschiebt, so daß beim Verdrückvorgang
nur Rollreibung und keine Gleitreibung auftritt.
Zwischen Grundkörper 57 und Einspritzventil 20 befindet sich
eine Andrückglocke 60, die über beispielsweise zwei
Führungsbolzen 61 mit dem Grundkörper 57 verbunden ist,
wobei die Führungsbolzen 61 axial verschiebbar im
Grundkörper 57 gelagert sind. Aus der
einspritzventilseitigen Stirnfläche des Grundkörpers 57
ragen beispielsweise vier überfederte Bolzen 62 heraus, die
an der Andrückglocke 60 angreifen und diese mittels der
Federkraft von unten an das Einspritzventil 20 herandrücken,
so daß das axiale Spannspiel des Einspritzventils 20 im
Zentierschieber 44 beseitigt wird.
Der Grundkörper 57 ist an einem Joch 63 verschraubt, welches
zwei Führungsstangen 65 der Zustelleinheit 52 trägt. Die
beiden Führungsstangen 65 sind jeweils in zwei
Führungsbuchsen 66 gelagert, die am Gestell 11 befestigt
sind. Von den Führungsstangen 65 wird ferner eine
Vortriebseinheit 67 geführt, die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ein Gewinderollenschraubtrieb ist. Die
Vortriebseinheit 67 weist zwei weitere mit einem Gehäuse 68
verbundene Laufbuchsen 69 auf, die die Führung der
Vortriebseinheit 67 an den Führungsstangen 66 realisieren.
Im Gehäuse 68 ist eine Gewindemutter 70 angeordnet, in der
eine Gewindespindel 71 geführt wird. Die Gewindespindel 71
besitzt einen Schaft, an dem ein Bund 73 angedreht ist. Der
Bund 73 stützt sich an einem Axial/Radial-Lager 75 ab,
welches auf einer am Gestell 11 festgelegten Auflage 76
aufliegt. Auf der Gewindespindel 71 sitzt eine Riemenscheibe
77, die über einen Zahnriemen 78 mit einem nicht
dargestellten Schrittmotor verbunden ist.
Am Jochs 63 sitzt antriebsseitig eine topfförmige Aufnahme
80 für eine Schraubenfeder 81. Das Joch 63 weist koaxial zum
Verdrückdorn 53 hin eine Öffnung 64 auf, in der eine Buchse
83 mit einem Kraftsensor 82 positioniert ist. Die Buchse 83
enthält eine Überlastsicherung. Die topfförmige Aufnahme 80
hat im antriebsseitigen Boden eine Durchführung 85, durch
die ein zylinderförmiger Ansatz 86 des Gehäuses 68 greift
und an dessen Stirnseite eine Druckscheibe 87 befestigt ist,
auf der eine Schraubenfeder 81 aufsitzt.
Der Verstellweg des Verdrückdorns 53 wird von der
Vortriebseinheit 67 erzeugt, wobei die dabei entstehende
Verdrückkraft über die Schraubenfeder 81 und den Kraftsensor
82 auf den Verdrückdorn 53 übertragen wird. Der Kraftsensor
82 dient zur Erkennung des Anfahrpunktes des
Verdrückstempels 55 am Lochkörper 28 des Einspritzventils
20. Ferner dient der Kraftsensor 82 zur Überwachung der
Kraftwerte während des Einstellvorgangs.
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Ein Einspritzventil 20 wird in die Aufnahme 45 der Spanneinrichtung 40 eingesetzt und mittels des Zentrierschiebers 44 gespannt. Nach dem Betätigen des Zentrierschiebers 44 wird die Verstelleinheit 50 an das düsenseitige Ende des Einspritzventils 20 herangeführt. Dies geschieht durch Betätigen des nicht dargestellten Schrittmotors, wodurch die Vortriebseinheit 67 die Verdrückeinheit 51 vom Kraftsensor 82 kraftüberwacht soweit zustellt, bis der Verdrückstempel 55 am Lochkörper 28 des Einspritzventils 20 anliegt. Dadurch wird gleichzeitig über die voreilende, überfederte Andrückglocke 60 das Einspritzventil 20 gegen den Zentrierschieber 44 der Spanneinrichtung 40 gedrückt. Dadurch ist garantiert, daß sich das Einspritzventil 20 nach der Einstichplanfläche aus richtet und axial spiel frei vom Zentrierschieber 44 gehalten wird.
Ein Einspritzventil 20 wird in die Aufnahme 45 der Spanneinrichtung 40 eingesetzt und mittels des Zentrierschiebers 44 gespannt. Nach dem Betätigen des Zentrierschiebers 44 wird die Verstelleinheit 50 an das düsenseitige Ende des Einspritzventils 20 herangeführt. Dies geschieht durch Betätigen des nicht dargestellten Schrittmotors, wodurch die Vortriebseinheit 67 die Verdrückeinheit 51 vom Kraftsensor 82 kraftüberwacht soweit zustellt, bis der Verdrückstempel 55 am Lochkörper 28 des Einspritzventils 20 anliegt. Dadurch wird gleichzeitig über die voreilende, überfederte Andrückglocke 60 das Einspritzventil 20 gegen den Zentrierschieber 44 der Spanneinrichtung 40 gedrückt. Dadurch ist garantiert, daß sich das Einspritzventil 20 nach der Einstichplanfläche aus richtet und axial spiel frei vom Zentrierschieber 44 gehalten wird.
Vom Zustellzylinder 18 wird nun die Meßeinrichtung 30
zugestellt, bis der Anschlag 35 auf dem Einspritzventil 20
und der Meßdorn 34 auf dem Ventilschließkörper 25 aufsitzt.
Mit der Zuführung der Meßeinrichtung 30 erfolgt gleichzeitig
eine Kontaktierung des Magnetkreises des Einspritzventils
20. Nach dem Registrieren der unteren Position des
Ventilschließkörpers 25 wird der Meßdorn 34 vom
Ventilschließkörper 25 abgehoben und der Magnetkreis des
Einspritzventils 20 aktiviert. Dadurch wird die Ventilnadel
24 betätigt und der Ventilschließkörper 25 vom
Ventilsitzkörper 27 abgehoben. In dieser Position des
Ventilschließkörpers 25 wird erneut der Meßdorn 34 auf den
Ventilschließkörper 25 aufgesetzt und der Wegaufnehmer 32
auf Null gestellt. Durch Wegnahme der Spannung für den
Magnetkreis fällt der Ventilschließkörper 25 in die
Ausgangsstellung zurück. Somit wird der Ist-Hub der
Ventilnadel 24 ermittelt.
Vom nicht dargestellten Schrittmotor wird nun die
Vortriebseinheit 67 betätigt, wobei die Vorschubbewegung von
der als Energiespeicher wirkenden Schraubenfeder 81
aufgenommen wird. Aufgrund der Federkennlinie der
Schraubenfeder 81 wird die von der Zustellbewegung der
Vortriebseinheit 67 in der Schraubenfeder 81 gespeicherte
Kraft über den Kraftsensor 82 auf den Verdrückdorn 53 und
den Verdrückstempel 55 auf den Lochkörper 28 übertragen,
welcher aufgrund der wirkenden Kraft von beispielsweise
maximal 1600 bis 1700 Newton plastisch verformt wird. Die
Druckfeder 81 wirkt dabei als Übersetzung und erlaubt eine
schnelle Anfahr- und Zustellgeschwindigkeit der
Zustelleinheit 52.
Die Fig. 4a und 4b zeigen einen Prozeßablaufplan zur
Bestimmung des von der Verstelleinrichtung 50 auszuführenden
Zustellwegs des Verdrückstempels 55 zur Einstellung des
Ventilhubs des Einspritzventils 20. Anhand des
voreingestellten ist-Hubs der Ventilnadel 24 und des
gewünschten Soll-Hubs wird der Zustellweg als Solldifferenz
erfaßt. Mit der Solldifferenz wird zu Beginn des
Verdrückvorgangs gemäß Schritt 100 eine Startschrittzahl für
den Schrittmotor als Zustellung für den Verdrückstempel 55
ermittelt. Vom Schrittmotor wird nun die ermittelte
Schrittzahl im Schritt 101 zugestellt und der damit erzielte
Zustellweg gemäß Schritt 102 eingelesen. Im darauffolgenden
Schritt 103 wird geprüft, ob der Zielwert des Zustellwegs
erreicht ist. Ist der Zielwert nicht erreicht, wird eine
neue Schrittzahl gemäß Schritt 104 ermittelt und erneut der
mit dieser Schrittzahl realisierte Zustellweg gemessen. Die
Schritte 101 bis 104 werden so lange wiederholt, bis der
Zielwert gemäß Schritt 103 erreicht ist. Die Schritte 101
bis 104 stellen somit eine Einlernphase dar.
Ist der Zielwert erreicht, wird der Verdrückstempel 55
zurückgefahren (Schritt 105). Dabei wird der Lochkörper 28
entlastet, wodurch der Lochkörper 28 aufgrund des Anteils
der elastischen Verformung zurückfedert. In dieser Lage wird
gemäß Schritt 106 der Hub der Ventilnadel 24 erneut gemessen
und gemäß Schritt 107 geprüft, ob der Hub innerhalb einer
vorgegebenen Toleranz liegt. Liegt der Hub innerhalb der
vorgegebenen Toleranz, wird der Verdrückvorgang beendet
(Schritt 108). Liegt der Hub nicht in der vorgegebenen
Toleranz, wird gemäß Schritt 109 von einer nicht
dargestellten Rechnereinheit eine Kennlinie anhand der mit
dem ersten Zustellvorgang realisierten Werte ermittelt. Die
Kennlinie ist nicht linear und hat für jedes Einspritzventil
einen anderen Verlauf, der von mehreren Faktoren abhängig
ist, zum Beispiel vom Anfangshub, von der Schräglage des
Lochkörpers 28, von Material- und Geometrieunterschieden des
Lochkörpers 28 sowie vom Rückfederweg und von der
Elastizität, die infolge des Schweißens des Lochkörpers 28
unterschiedlich sein kann.
Anhand der im Schritt 109 ermittelten Kennlinie wird die zum
Erreichen des Soll-Ventilhubs notwendige Schrittzahl für
einen zweiten Zustellungsvorgang in Schritt 110 ermittelt und
im Schritt 111 der Soll-Zustellweg als zweiter Zielwert
berechnet. Nachfolgend wird der Schrittmotor mit der aus der
Kennlinie ermittelten Schrittzahl zugestellt (Schritt 112)
und der Zustellweg erneut gemessen (Schritt 113). Im Schritt
114 wird geprüft, ob der gemessene Zustellweg den neuen
Zielwert des Soll-Zustellwegs erreicht hat. Ist die
Bedingung gemäß Schritt 114 nicht erfüllt, wird gemäß
Schritt 115 eine Korrektur-Schrittzahl berechnet und die
Schritte 112, 113, 114 und 115 werden solange wiederholt,
bis die Bedingung gemäß Schritt 114 erfüllt ist.
Im Schritt 116 wird der Verdrückstempel 55 erneut
zurückgefahren und damit der Lochkörper 28 entlastet. Im
entlasteten Zustand wird wiederum der Ventilnadelhub von der
Meßeinrichtung 30 ermittelt (Schritt 117). Gemäß Schritt 118
wird geprüft, ob der Ventilnadelhub innerhalb des
Toleranzbereichs liegt. Ist der Toleranzbereich erreicht,
wird der Verdrückvorgang beendet (Schritt 119).
Liegt der ermittelte Ventilnadelhub nicht innerhalb der
Toleranz, wird im Schritt 120 geprüft, ob der Ventilnadelhub
noch zu groß ist. Wird die Bedingung gemäß Schritt 120 nicht
erfüllt, ist der Soll-Ventilhub bereits unterschritten und
das Einspritzventil wird gemäß Schritt 121 verworfen. Ist
der Hub hingegen noch zu groß, wird im Schritt 122 die
Anzahl der Zustellvorgänge abgefragt. Wurde beispielsweise
bereits dreimal zugestellt, wird das Einspritzventil gemäß
Schritt 121 ebenfalls verworfen. Wurden weniger als drei
Zustellvorgänge durchgeführt, geht das Programm zurück zu
Schritt 110, und es wird erneut aus der Kennlinie eine
Schrittzahl und ein weiterer Zielwert für einen Zustellweg
eines dritten Zustellvorgang ermittelt. Die Schritte 111 bis
122 wiederholen sich entsprechend.
Das Verfahren ist nicht auf die Einstellung des Ventilhubs
von Einspritzventilen beschränkt. Es ist anwendbar für alle
Hubeinstellungen, bei denen durch Umformung mindestens eine
Hubbegrenzung eingestellt wird.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Einstellen eines Ventilhubs, insbesondere
des Ventilnadelhubs eines Einspritzventils einer
Brennkraftmaschine, mit welcher ein in einem Gehäuse des
Ventils voreingestellter Ventilsitz mittels plastischer
Verformung axial im Gehäuse verschiebbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Verstelleinrichtung (50) vorgesehen
ist, welche in Richtung der plastischen Verformung eine
Zustellbewegung für ein Verdrückwerkzeug (53, 55) erzeugt
und daß eine Meßeinrichtung (30) angeordnet ist, welche den
durch die plastische Verformung des Ventilsitzes
veränderbaren Ventilhub ermittelt und mit einem vorgegebenen
Sollwert vergleicht, und daß die Verstelleinrichtung (50)
anhand des Soll-/Istwertvergleich steuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Verstelleinrichtung und Verdrückwerkzeug (53, 55)
ein Federelement (81) angeordnet ist, welches die
Zustellbewegung unter Ausnutzung einer elastischen
Formänderung in eine Kraft für das Verdrückwerkzeug (53, 55)
überführt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement (81) eine Druckfeder ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Verstelleinrichtung (50) und Verdrückwerkzeug (53,
55) ein Kraftsensor (82) angeordnet ist, mit welchem der
Anschlag des Verdrückwerkzeugs (53, 55) an den Ventilsitz
mittels einer eingestellten zulässigen Anfangskraft
ermittelbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstelleinrichtung (50) eine Verdrückeinheit (51) und
eine Zustelleinheit (52) enthält, daß die Verdrückeinheit
(51) eine reibungsarme Führung (56) für das Verdrückwerkzeug
53, 55) aufweist, und daß die Zustelleinheit (52) als
Gewindeschraubtrieb (67) ausgeführt ist, der die
Zustellbewegung erzeugt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gewindeschraubtrieb (52) von einer an einem Grundkörper
(11) gehaltenen Führung (65, 66) geführt ist und daß der
Gewindeschraubtrieb (52) von einem Schrittmotor antreibbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Spanneinrichtung (40) vorgesehen ist, welche das Ventil
(20) mit einem Zentrierschieber (44) spannt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventil (20) vom Zentrierschieber (44) mit einem axialen
Spiel behaftet spannbar ist und daß die Verstelleinrichtung
(50) über eine am Ventil (20) angreifende Werkstückaufnahme
(609 verfügt, welches das vom Zentrierschieber (44)
verursachte axiale Spiel mittels einer auf das Ventil (20)
axial wirkenden Spannkraft überwindet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkstückaufnahmen (60) an der Verstelleinrichtung (50)
überfedert gelagert ist, derart, daß die Federkraft die
axiale Spannkraft erzeugt.
10. Verfahren zum Einstellen eines Ventilhubs, insbesondere
eines Ventilnadelhubs eines Einspritzventils, bei dem mit
einem Verdrückwerkzeug ein voreingestellter Ventilsitz durch
plastische Verformung axial verstellt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verdrückwerkzeug mit einem ersten
Zustellvorgang zugestellt wird und daß anhand der im ersten
Zustellvorgang realisierten Werte eine Kennlinie gebildet
wird, aus der eine weitere Zustellung für mindestens einen
weiteren Zustellvorgang ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kennlinie aus mindestens zwei hintereinander ablaufenden
Zustellungen und des dadurch realisierten Zustellweges
während des ersten Zustellvorganges ermittelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Zustellung aus der Kennlinie und dem momentanen
Ventilhub ermittelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der momentane Ventilhub im entlasteten Zustand des
Ventilsitzes ermittelt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
als Zustellung eine Schrittzahl eines Schrittmotors
eingesetzt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem ersten Zustellvorgang das Verformen des
Ventilsitzes beendet wird, wenn der Ventilhub bereits mit
diesem Zustellvorgang erreicht ist.
Priority Applications (9)
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