DE19511319A1 - Mittel zur Kalk-Düngung und/oder Melioration von Böden - Google Patents

Mittel zur Kalk-Düngung und/oder Melioration von Böden

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DE19511319A1
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Rheinbraun AG
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Rheinische Braunkohlenwerke AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D3/00Calcareous fertilisers

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Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zur Düngung und/oder Melioration von Böden in körniger oder stückiger Form, welches durch Vermischen von Braunkohlenaschen und Zusatzstoffen unter Wasserzugabe erhalten wird.
Braunkohlenaschen sind als Mittel zur Bodenmelioration bekannt und erprobt. Aus DE 39 21 805 ist ein betreffendes Mittel zur Bodenverbesse­ rung bekannt, welches ein Gemisch aus Gips und oxydischen und/oder hydroxydischen Kalken enthält, wobei die Kalke aus Braunkohlenaschen herrühren. Ebenfalls sind aus DE OS 25 01 092 und DE OS 24 12 602 Düngemittel auf Basis von Asche aus Braunkohle für den Einsatz als Kalk­ dünger zur Bodenmelioration bekannt.
Aschen aus Brikettier-Braunkohle sind unter der Rubrik "Rückstandkalk" in die Düngemittelverordnung aufgenommen worden (Erste Verordnung zur Änderung der Düngemittelverordnung, vom 25.01.1993, BGBI. I S. 93). Sie sind im Anlieferungszustand staubförmig und können, ebenso wie die bekannten staubförmigen Kalkdünger, in der Praxis mit geeigneten Verfah­ ren/Hilfsmitteln, wie Handverteilung, Abschaufeln von Anhängern, Schleu­ derdüngestreuer oder Gebläseeinrichtungen ausgebracht werden. Durch die Anwendung von staubförmigem Material können sich die im Mittel enthalte­ nen Wirkstoffe voll entfalten und dem Boden meist in kürzester Zeit verfügbar gemacht werden.
Zur gleichmäßigeren Verteilung, aber auch zur Vermeidung von drohenden Schäden an Pflanzen und Boden wird in jüngster Zeit, vorzugsweise in der Forstwirtschaft, einem großflächigen Ausbringen mittels Einsatz von Heli­ koptern bzw. Agroflugzeugen den Vorzug gegeben. Aus Gründen der Staub­ vermeidung werden in der Regel stückige Kalkdünger natürlichen Ursprungs eingesetzt; geeignet sind aber auch Mittel, die z. B. durch Granulieren, Pelle­ tieren oder Extrudieren aus staubförmigem Material hergestellt werden. So lassen sich aus der staubförmigen Braunkohlenasche in geeigneten Misch­ einrichtungen, wie z. B. Granulierer, Pelletierer und Extruder, ohne weitere Zusatzstoffe nur durch Zugabe von Wasser stückige Mittel herstellen.
Nachteilig an diesen Anwendungsformen der Braunkohlenasche ist auf der einen Seite die hohe Zerfallsstabilität der Mittel in granulierter, pelletierter Form mit der damit verbundenen Eigenschaft, die zeitliche Dauer bis zum Zerfall nicht den jeweiligen Erfordernissen anpassen zu können. Anderer­ seits ist das Stauben bei der Verwendung von staubförmigem Material nachteilig, welches den Betrieb von Maschinen, z. B. Helikoptern oder Agroflugzeugen, aus Sicherheitsgründen ausschließt. Nur das stückige Material läßt sich in der Praxis ohne Gefahr für Mensch und Maschine aus­ bringen.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, auf Basis der staubförmigen Braunkohlenasche eine Anwendungsform zu entwickeln, bei der das Entstehen von Stäuben während des Ausbringens vermieden werden kann und die gleichzeitig bei Kontakt mit Feuchtigkeit, z. B. im Boden, Zerfallseigenschaften aufweist.
Die Aufgabe ist durch das Mittel nach Anspruch 1 gelöst.
Durch die Idee, der Braunkohlenasche, die ebenfalls zur Herstellung von Düngemitteln bekannten Komponenten Braunkohlenstaub und/oder Roh­ feinkohle auf Basis von Braunkohle als Zusatzstoff beizumischen, sollen die vorgenannten Nachteile der alleinigen Applikation der Braunkohlenasche vermieden oder auf ein gewünschtes Maß vermindert werden. Die mit der Erfindung gemäß Anspruch 1 erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein nicht staubendes Mittel von bis zu 10 mm Korngröße vorge­ schlagen wird, welches auch von Helikopter/Agroflugzeugen ausgebracht werden kann. Das Mittel ist darüber hinaus einfach herstellbar. Bei der An­ wendung üben die beigemischten Zusatzstoffe eine zusätzliche Dünge- /Meliorationswirkung aus. In jedem Fall sorgen sie dafür, daß die durch das Vermischen von Braunkohlenasche mit Wasser eintretende Verfestigung mit der Zeit wieder aufgelöst wird, so daß die Wirkungskomponenten des Kalk­ düngers frei werden und zu den Pflanzen bzw. in den Boden gelangen können. Dadurch, daß so hergestellte Mittel unter Feuchtigkeitseinfluß mit der Zeit nur langsam zerfallen, wirken sie als ausgesprochene Depotdünger.
Weitere Vorteile sind mit den Unteransprüchen 2, 3 und 4 verbunden. Die Tatsache, daß Braunkohle ein kostengünstiges Wirtschaftsgut ist, macht die Zumischung dieser Zusatzstoffe auch wirtschaftlich interessant. Die Verfüg­ barkeit dieser Zusatzstoffe am Ort der Entstehung von Braunkohlenasche bietet darüber hinaus logistische und produktionstechnische Vorteile.
Einige Ausführungsbeispiele werden im folgenden näher erläutert.
Ausführungsbeispiel 1
Braunkohlenflugasche wurde entsprechend Unteranspruch 2 mit zerkleiner­ ter Rohbraunkohle als Zusatzstoff in Verhältnis von 70 Teilen Braunkohlen­ flugasche zu 30 Teilen Rohbraunkohle gemischt. Diese Mischung wurde unter Zugabe von 25 Teilen Wasser in einem Mischer granuliert und zur Härtung an der Luft ausgelegt.
Nach Aushärten wurde das Mittel im Labor unter Wasser gelagert; es zerfällt unter minimaler mechanischer Beanspruchung wie folgt:
nach 4 Monaten zu ca. 50%
nach 6 Monaten fast vollständig.
Zur Übertragbarkeit auf die forstwirtschaftliche Praxis wurde das Mittel in einem Gebiet ausgebracht, das eine mittlere jährliche Luftfeuchte von 50% aufweist. Nach rund 10 Monaten zeigten sich deutliche Zerfallserscheinungen.
Weiterhin wurden Mittel mit bis zu 50 Teilen Rohbraunkohle hergestellt. Es zeigte sich, daß mit zunehmenden Rohbraunkohle-Anteil die Zerfallsge­ schwindigkeit bei Kontakt mit Feuchtigkeit zunimmt.
Ausführungsbeispiel 2
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch entsprechend Unteranspruch 3 an­ stelle der zerkleinerten Rohbraunkohle mit Braunkohlenstaub als Zusatzstoff im Verhältnis von 85 Teilen Braunkohlenflugasche zu 15 Teilen Braunkoh­ lenstaub unter Zugabe von 40 Teilen Wasser in einem Mischer granuliert und zur Härtung an der Luft ausgelegt.
Nach Aushärten wurde das Mittel im Labor unter Wasser gelagert; es zerfällt unter minimaler mechanischer Beanspruchung wie folgt:
nach 2 Monaten zu ca. 50%
nach 3 Monaten fast vollständig.
Das Mittel wurde wiederum in einem forstwirtschaftlich genutzten Gebiet ausgebracht, das eine mittlere jährliche Luftfeuchte von 50% aufweist. Nach rund 5 Monaten zeigten sich deutliche Zerfallserscheinungen.
Weiterhin wurden Mittel mit bis zu 30 Teilen Braunkohlenstaub hergestellt. Auch hier zeigte sich, daß mit zunehmenden Braunkohlenstaub-Anteil die Zerfallsgeschwindigkeit bei Kontakt mit Feuchtigkeit zunimmt.
Ausführungsbeispiel 3
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch entsprechend Unteranspruch 4 mit einer Mischung aus zerkleinerter Rohbraunkohle und Braunkohlenstaub als Zusatzstoff im Verhältnis 1 Teil Rohkohle zu 1 Teil Braunkohlenstaub.
Nach Aushärten wurde das Mittel im Labor unter Wasser gelagert; es zerfällt unter minimaler mechanischer Beanspruchung wie folgt:
nach 3 Monaten zu ca. 50%
nach 5 Monaten fast vollständig.
Das Mittel wurde, wie in den Ausführungsbeispielen 1 und 2, ebenfalls in ei­ nem Gebiet ausgebracht, das eine mittlere jährliche Luftfeuchtigkeit von 50 % aufweist. Nach rund 7 Monaten zeigten sich deutliche Zerfallserscheinungen.

Claims (5)

1. Mittel zur Kalk-Düngung und/oder Melioration von Böden in körniger oder stückiger Form, welches durch Vermischen von Braunkohlenasche und Wasser erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel einen Zusatzstoff von 10 bis 80 Gew% bezogen auf die Gesamtmasse enthält, welcher unter Feuchtigkeitseinwirkung innerhalb einer bestimmten Zeit die körnige oder stückige Form zum Zerfall bringt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff auf eine Korngröße 6 mm zerkleinerte Rohbraunkohle ist.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff Braunkohlenstaub ist
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff eine Mischung aus zerkleinerter Rohbraunkohle und Braunkohlenstaub ist
5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Korngröße 10 mm aufweist.
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