DE19506862A1

DE19506862A1 - Mehrpoliger elektrischer Steckverbinder

Info

Publication number: DE19506862A1
Application number: DE19506862A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Dipl Ing Hohorst
Original assignee: Wago Verwaltungs GmbH
Current assignee: Wago Verwaltungs GmbH
Priority date: 1995-02-15
Filing date: 1995-02-15
Publication date: 1996-08-22
Also published as: JPH08250220A; US5735700A

Description

Die Erfindung betrifft einen mehrpoligen Steckverbinder mit einer ersten Steck verbinderhälfte, die vorzugsweise orts fest auf einer Tragschiene, in einer Gehäusewand, an einem Gerät o. dgl. an geordnet ist, und mit einer zweiten Steck verbinderhälfte, die ortsbeweglich, d. h. steck- und ziehbar ist und eine Zugent lastung in Form eines Kabelbinders für das Festlegen eines mit dieser Steckver binderhälfte verdrahteten mehradrigen Kabels aufweist.

Derartige Steckverbinder sind bekannt und werden häufig auch für abgeschirmte Leitungen verwendet, sei es in der Aus führung einzeln abgeschirmter Einzel leitungen oder gruppenweise abgeschirmter Leitungen, wie z. B. mehradriger Kabel mit einer äußeren Abschirmung, die Abstrahlungen oder Einstreuungen von Störsignalen verhindern soll.

Soweit in der Praxis abgeschirmte Leitungen mit Steckverbindern verdrahtet werden, ist es bekannt, für das Durchverbinden der Ab schirmung den ankommenden und abgehenden Schirm aufzuspleißen und zu Schirmleitern zu verdrillen, die man entweder an eine der vorhandenen Einzelleiter-Durchgangs verbindungen des Steckverbinders anschließt oder die man separat und unabhängig von dem Steckverbinder direkt miteinander verbindet und/oder direkt an den Verbraucher (Gerät) weiterleitet und/oder auf einer mehreren abgeschirmten Leitungen gemeinsame Schirm ablage ab legt.

Diese unterschiedlichsten Methoden des Ab legens und/oder der Durchverbindung von Abschirmungen verhindert die notwendige Übersicht von Verdrahtungen in Schalt schränken, Steuertafeln o. dgl. und auch bei Verdrahtungen in Maschinen und Geräten.

Aufgabe der Erfindung ist es, in Verbindung mit einem mehrpoligen Steckverbinder eine praxisgerechtere Handhabung für das Durchver binden von Abschirmungen vorzuschlagen, die sehr übersichtlich sein soll und dementsprechend die Anzahl der möglichen Fehlerquellen bei Verdrahtungen deutlich reduziert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die erste Steckverbinderhälfte zusätzlich zu den Einzelleiteranschlüssen einen Anschlußkörper für das Anschließen eines Schirmleiters aufweist, der mittels einer Schirmleiterstromschiene, die in dem Isolierstoffgehäuse der ersten Steckver binderhälfte angeordnet ist, mit einem Kontaktstück der ersten Steckverbinder hälfte verbunden ist, das beim Zusammen stecken der Steckverbinderhälften mit einem Gegenkontaktstück der zweiten Steck verbinderhälfte kontaktiert, und daß das Gegenkontaktstück mit dem Kabelbinder der Zugentlastung der zweiten Steckverbinder hälfte elektrisch verbunden ist, wobei der Kabelverbinder den Schirmmantel eines dort festgelegten abgeschirmten Kabels kontaktiert.

Der Schirmanschlußkörper der ersten Steckver binderhälfte kann z. B. ein Lötanschluß oder ein Flachsteckanschluß sein, der aus dem Isolierstoffgehäuse der Steckverbindungs hälfte vorsteht und dementsprechend für den Verdrahtungstechniker gut sichtbar und be dienbar ist.

Bei der zweiten Steckverbinderhälfte, die mit einem abgeschirmten mehradrigen Kabel zu verdrahten ist, braucht der Verdrahtungs techniker lediglich das Kabel mit der nach außen freigelegten Abschirmung in der Kabel binder-Zugentlastung festzulegen, um die Durchverbindung der Abschirmung sicherzu stellen.

Alle weiteren Durchkontaktierungen innerhalb des erfindungsgemäßen Steckverbinders er folgen automatisch beim Zusammenstecken der beiden Steckverbinderhälften.

Die den Schirm des Kabels kontaktierende Kabelbinder-Zugentlastung kann auf einer Montageplatte aus Isolierstoff montiert sein, die an der zweiten Steckverbinder hälfte befestigt ist, z. B. angespritzt ist oder mit dieser verrastet ist. Die elektr. Verbindung zwischen Gegenkontaktstück und Kabelbinder kann durch einen Drahtleiter oder eine Schirmleiterstrom schiene gegeben sein.

Wird gemäß einer zweckmäßigen Ausführungs form der Erfindung die Schirmleiterstrom schiene ausreichend stabil gebaut, dann kann diese auch ohne eine Isolierstoff- Montageplatte als Träger für die Kabel binder-Zugentlastung benutzt werden. In einem solchen Fall ist es sehr einfach, die Schirmleiterstromschiene mit der am Kopfende der Stromschiene bereits vor handenen Kabelbinder-Zugentlastung in das Isolierstoffgehäuse der zweiten Steck verbinderhälfte einzustecken bzw. mit diesem zu verrasten.

Bei mehrpoligen Steckverbindern kann die Schirmleiter-Durchgangsverbindung nach der Lehre der Erfindung für jeden einzelnen Pol jeweils zugeordnet vorhanden sein, beispielsweise für den Fall, daß einzeln abgeschirmte Einzelleitungen mit dem Steck verbinder verdrahtet werden. Das ist jedoch der Ausnahmefall. In der Praxis wird üblicher weise die ortsbewegliche, d. h. steck- und ziehbare Steckverbinderhälfte mit einem Kabel mit einer einzigen äußeren Abschirmung ver drahtet. Für einen solchen Anwendungsfall genügt es, für jede Steckverbinderhälfte einen Schirmleiteranschluß vorzusehen.

Um für diesen Fall besonders kostengünstige Steckverbinder gemäß der Erfindung fertigen zu können, sieht eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung vor, daß beide Steckverbinderhälften modular aus einpoligen Einzelklemmen aufgebaut sind, die in Art von Reihenklemmen oder anreihbaren Klemmen scheibenförmig aneinanderliegen und einen Klemmenblock entsprechend der Mehrpoligkeit der Steckverbinderhälften bilden, und daß jeweils nur eine Einzelklemme eines Klemmen blocks die Schirmleiter-Durchgangsverbindung gemäß der Lehre der Erfindung aufweist.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher be schrieben. Es zeigt:

Fig. 1 in einer vereinfachten Dar stellung die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Steckverbinders.

Dargestellt ist ein modular aufgebauter Steck verbinder, d. h. beide Steckverbinderhälften 2 und 3 bestehen jeweils aus scheibenförmig an einanderliegenden Einzelklemmen, die bei der Steckverbinderhälfte 2 aneinandergereihte Pol klemmen sind, die mittels der Verrastungs zapfen 4 zu einem Klemmenblock entsprechend der gewünschten Polzahl der Steckverbinderhälfte verrastet sind, und die bei der Steckverbinder hälfte 3 als Reihenklemmen auf einer (nicht dargestellten) Tragschiene zu einem Klemmen block entsprechend der gewünschten Polzahl der Steckverbinderhälfte aufgerastet sind.

Wie das bekannt ist, besitzen beide Steckver binderhäflten pro Polklemme Doppelanschlüsse für das Anschließen der Einzelleitungen. Jeder Anschluß besteht in bekannter Weise aus einer Klemmfeder 5 mittels der ein in die Leitereinführungsöffnung 6 eingeführter elektr. Leiter 7 gegen die Stromschiene 8 bzw. 9 geklemmt wird. Die Stromschienen verbinden die beiden Klemmstellen mit einander und mit dem Steckerteil 10 der Steckverbinderhälfte 3 bzw. dem Buchsen teil 11 der Steckverbinderhälfte 2. Für eventuelle Querbrückungen zwischen den einzelnen Polklemmen besitzt die Strom schiene 8 Steckschlitze, in die ein U-förmiger Querbrücker 12 einsteckbar ist. Auch das ist bekannt.

Neu ist die Schirmleiter-Durchgangsver bindung, die bei der Steckverbinderhälfte 3 zunächst den Anschlußkörper 13 in Form eines Lötanschlusses oder in Form eines Flachsteck anschlusses aufweist. Dieser Schirmleiter anschlußkörper 13 ist mittels einer Schirm leiterstromschiene 14 mit einem Kontakt stück 15 verbunden, das in einer rückwärtigen Stecktasche 16 der Steckverbinderhälfte 3 positioniert ist.

In diese Stecktasche 16 greift das untere Ende 17 der in der Steckverbinderhälfte 2 angeordneten Schirmleiterstromschiene 18 ein, wenn die beiden Steckverbinderhälften 2 und 3 zusammengesteckt werden. Dabei kontaktiert das untere Ende 17 als Gegenkontaktstück das Kontaktstück 15 in der unteren Steckver binderhälfte 3.

Die Schirmleiterstromschiene 18 der oberen Steckverbinderhälfte 2 ist bei dem darge stellten Ausführungsbeispiel durch eine rückwärtige Isolierstoffplatte 19 stabilisiert, die an ihrem oberen Kopfende einen metallischen Kabelbinder 20 aufweist, der den nach außen freigelegten Schirmmantel 21 des Kabels 22 umschließt. Somit ist der Kabelbinder 20 elektr. mit dem Schirmmantel 21 des Kabels 22 verbunden, und er ist auch elektr. mit der Schirmleiterstromschiene 18 verbunden, so daß es gemäß der Lehre der Erfindung nach dem Zusammenstecken der beiden Steckverbinder hälften 2 und 3 eine durchgehende elektr. Verbindung zwischen dem Schirmleiteran schlußkörper 13 der unteren Steckverbinder hälfte 3 und dem Kabelbinder 20 des oberen Steckverbinders 2 bzw. dem Schirmmantel 21 des dort festgelegten Kabels 22 gibt.

Der Kabelbinder 20 hat in Verbindung mit der rückwärtigen Stabilisierungsplatte 19 zugleich die Funktion einer Zugentlastung für das dort festgelegte Kabel 22.

Claims

1. Mehrpoliger Steckverbinder

- mit einer ersten Steckverbinderhälfte, die vorzugsweise ortsfest auf einer Tragschiene, in einer Gehäusewand, an einem Gerät o. dgl. angeordnet ist,
- und mit einer zweiten Steckverbinderhälfte, die ortsbeweglich, d. h. steck- und ziehbar ist und eine Zugentlastung in Form eines Kabelbinders für das Festlegen eines mit dieser Steckverbinderhälfte verdrahteten mehradrigen Kabels aufweist,

dadurch gekennzeichnet,

- daß die erste Steckverbinderhälfte (3) zusätzlich zu den Einzelleiteranschlüssen (5, 8) einen Anschlußkörper (13) für das Anschließen eines Schirmleiters aufweist,
- daß der Schirmleiteranschlußkörper (13) mittels einer Schirmleiterstromschiene (14), die in dem Isolierstoffgehäuse der ersten Steckverbinder hälfte (3) angeordnet ist, mit einem Kontakt stück (15) der ersten Steckverbinderhälfte verbunden ist, das beim Zusammenstecken der Steckverbinderhälften (2 und 3) mit einem Gegenkontaktstück (17) der zweiten Steckver binderhälfte (2) kontaktiert,
- und daß das Gegenkontaktstück (17) mit dem Kabelbinder (20) der Zugentlastung der zweiten Steckverbinderhälfte (2) elektr. verbunden ist,

- und der Kabelbinder (20) den Schirm mantel (21) eines dort festgelegten abgeschirmten Kabels (22) kontaktiert.

2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß die Verbindung zwischen Gegenkontakt stück (17) und Kabelbinder (20) durch eine stabile Schirmleiterstromschiene erfolgt, die in oder an dem Isolierstoffgehäuse der zweiten Steckverbinderhälfte (2) be festigt ist,
- und daß die Schirmleiterstromschiene zu gleich die Kabelbinder-Zugentlastung trägt.

3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

- daß beide Steckverbinderhälften (2, 3) modular aus einpoligen Einzelklemmen auf gebaut sind, die in Art von Reihenklemmen oder anreihbaren Klemmen scheibenförmig aneinanderliegen und einen Klemmenblock entsprechend der Mehrpoligkeit der Steck verbinderhälften bilden,
- und daß jeweils nur eine Einzelklemme eines Klemmenblocks die Schirmleiter- Durchgangsverbindung gemäß Anspruch 1 aufweist.