DE1950436A1

DE1950436A1 - Teppichmaterial und Verfahren zu dessen Herstellung

Info

Publication number: DE1950436A1
Application number: DE19691950436
Authority: DE
Inventors: Dieter Dr Bischoff
Original assignee: Carl Freudenberg KG
Current assignee: Carl Freudenberg KG
Priority date: 1969-10-07
Filing date: 1969-10-07
Publication date: 1971-04-15

Description

Teppichmaterial und Verfahren zu dessen Herstellung Die Erfindung betrifft ein5neuartiges Teppichmaterial aus Polypropylenfasern, die mit Hilfe von bestimmten Polyamidfasern unter ganz speziellen Bedingungen miteinander verbunden sind.
Es wird also bewußt eine Bindung ohne die Verwendung der üblichen Bindemittel auf Kautschuk- oder Acrylatbasis angestrebt.
An sich liegt es möglicherweise nahe, die Verfestigung der Polypropylenfasern mit Hilfe-von sog. Binderfasern zu bewerkstelligen. Die Polypropylenfaser schmilzt bei etwa 1700C schrumpft aber schon bei 140 bis 15O0C. Die Binderfasern müßten daher wesentlich unterhalb dieser Temperatur ihre verfestigende Wirkung entfalten, d.h, sie müßten eben bei 1000C erweichen.
Versuche, diese Verfestigung mit niedrigschmelzenden Polyäthylenfasern oder -folien herbeizuführen, waren ohne Erfolg.
Bei diesen Verfahren wird das Vlies im Trockenofen mit heißer Luft erhitzt. Die dabei im Vlies entstehenden Temperaturen reichen nicht aus, eine genügende Verfestigung hervorzurufen, die noch durch die inerten Oberflächen des Polypropylens verhindert wird, Eine Verfestigung mit den bekannten und auf dem Markt befindlichen Heterofilfasern kommt wegen der für die Polypropylenfasern zu hohen Schmelztemperatur nicht infrage.
Bei dem neuen Verfahren wird eine Ultramid SAFaser verwendet, diese einen niedrigeren Schmelzpunkt als Polypropylen hat. Führt man die Verfestigung im Trockenofen durch, so schrumpft diese Ultramid SA-Faser und damit ebenfalls das daraus resultierende Flächengebilde, Ein solches Verfahren hätte nur Sinn, wenn man von entsprechend breiten Krempelanlagen ausgehen könnte. Es ist deshalb nötig, diese Verfestigung unter Zuhilfenahme von kochendem Wasser vorzunehmen. Hierbei quillt die Ultramid-5A-Faser auf und der zuvor-beschriebene Schrumpfeffekt tritt nicht ein.
Die mit einem Anteil von 10, 20 oder 30 % Ultramid 5A-Fasern 2 hergestellten Vliese (Fasergewicht 300 bis 800 g/m2) zeigen nach der Kochendwasser-Behandlung eine sehr gute Festigkeit. Wichtig und interessant bei diesem Verfahren ist es, daß das Volumen des nicht verfestigten Faservlieses nahezu erhalten bleibt, Bei der Durchführung dieses Verfahrens kann das Vlies vor dem Einführen in das Heißwasserbad noch genadelt werden. Auf diese Weise wird die Führung erleichtert. Die Nadelung ist aber nicht unbedingt ertorderlich. Falls das Vlies mit Sieben gehalten wird, gelingt es auch, die Verfestigung von nicht genadelten Vliesen.
zu erreichen. Mit der Vernadelung kann aber dem Vlies eine gewisse florige Oberfläche gegeben werden, wodurch dieses z.B. als Fußbodenbelag oder als voluminöse Schlafdecke verwendet werden kann. Im Falle der Verwendung als Schlafdecke würde ein Anteil der üblichen Bindemittel nur störend sein, da diese das Produkt steifer machen und zumindest einen Teil des textilen Weichgriffes, der mit genanntem Verfahren zu erreichen ist, verloren geht.
Die bislang bekannten adelvliesteppiche sind, um diese abriebfest und pillingfrei zu machen, ebenfalls mit Acrylat- oder Styrollatexbinder imprägniert. Derartige Materialien sind fast immer ziemlich steif im Gegensatz zu z.B. gewebten Teppichen.
Ein nach dem obigen Verfahren hergestellter Teppich wird, was die Weichheit anbetrifft, ein ähnliches Verhalten wie ein geweber oder getufteter Teppich aufweisen.
An sich ist es bereits bekannt, inerte Fasern und Bindefasern zu mischen. Die Verfestigung erfolgt dann aber wie z.B. aus Seite 62, Modern Textile Magazine, Oktober 1956,ersichtlich unter starker Hitze- und Druckeinwirkung. Wenn man so verfährt, erhält man jedoch kein weiches Produkt, sondern mehr ein folienartiges, das sich als Teppich dann eben weniger eignet.

Claims

Patentansprfiche

1. Faserflächengebilde, bestehend aus einem Überschuß von Polypropylenfasern, das mit Ultramid 5A-Fasern verfestigt ist.

2. Verfahren zur Herstellung von Faserflächengebilden gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Fasermischung aus mehr als 50 % Polypropylenfasern und weniger als 50 % Ultramid SA-Fasern krempelt und anschließend das so gebildete Vlies der Einwirkung von heißem Wasser aussetzt.