DE19504126A1 - Vorrichtung und Verfahren zum berührungslosen Vermessen dreidimensionaler Objekte auf der Basis optischer Triangulation - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum berührungslosen Vermessen dreidimensionaler Objekte auf der Basis optischer TriangulationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
berührungslosen Vermessen dreidimensionaler Objekte auf der
Basis optischer Triangulation gemäß dem Oberbegriff der
Patentansprüche 1 bzw. 9.
Verfahren zum berührungslosen Vermessen der Außenkonturen von
dreidimensionalen Objekten mittels elektromagnetischer Strah
lung auf der Basis optischer Triangulation sind bekannt.
Hierbei befindet sich das Objekt auf einem Drehteller und
wird mittels einer Abtasteinheit, die relativ zum Drehteller
in x- und z-Richtung bewegbar ist und eine Strahlungsquelle
sowie Strahlungsdetektoren enthält, abgetastet. Bei derarti
gen Vorrichtungen wir der von der Abtasteinrichtung ausge
hende und am Objekt remittierte Meßstrahl hinsichtlich des
Auftreffpunktes auf einen in der Abtasteinrichtung angeordne
ten Sensor untersucht, wobei das Sensorausgangssignal mit
einer Auswerteeinheit rechnergestützt weiterverarbeitet wird,
um entsprechende Informationen über die Objektoberflächenent
fernung, x-, y- und z-Lage der Abtasteinheit und der
Drehlage des Drehtellers zu erfassen, um daraus wiederum
dreidimensionale, digitale Daten zur Verfügung zu stellen.
Derartige Daten werden dann abgespeichert, um in 3D-Bildbear
beitungssystemen, z. B. zur Steuerung einer numerischen
Werkzeugmaschine zur Verfügung zu stehen.
Die Vermessung dreidimensionaler Objekte mittels optoelektro
nischer Sensorik und auf der Basis der Triangulation ermög
licht eine genaue Datenerfassung, welche schneller möglich
ist, als dies mit mechanischen Abtastvorrichtungen realisiert
werden kann.
Bei der aus der DE 39 10 855 C2 vorbekannten Vorrichtung zum
Vermessen dreidimensionaler Objekte soll der konstruktive
Aufwand, insbesondere zur Bewegung der Abtasteinheit in X- und
Z-Richtung vereinfacht werden. Gemäß der dortigen Lösung
wird ein handelsüblicher EDV-Plotter als X- und Z-Schlitten
für die Abtasteinheit verwendet, welcher auf einem L-förmigen
Grundgestell montiert ist. Der waagerechte Schenkel des L-förmigen
Grundgestells dient der Befestigung des Drehtellers,
wobei der vorerwähnte EDV-Plotter auf dem senkrechten Schen
kel des Grundgestells angeordnet ist.
Ein Problem ergibt sich dann, wenn mit der dort gezeigten
Vorrichtung Objekte vermessen werden sollen, die Hinter
schneidungen oder verdeckte Stellen aufweisen. In diesem
Falle muß nämlich die Meßeinheit zusätzlich in Y-Richtung
verfahrbar sein. Eine derartige, in zwei Ebenen senkrecht zu
einanderstehende Verfahrbarkeit erhöht jedoch zum einen den
mechanisch konstruktiven Aufwand und führt zum anderen zu
einer Instabilität und mechanischen Schwingungen der gesamten
Meßeinheit. Darüberhinaus ist es außerordentlich schwierig,
in zwei Ebenen möglichst schnell mit hoher Dynamik Lageverän
derungen vorzunehmen, wobei zu bedenken ist, daß Ungenauig
keiten in der Positionierung der Abtasteinheit mit den Senso
ren bzw. der Strahlungsquelle eine erhebliche Verschlechte
rung der Meßgenauigkeit nach sich ziehen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum berührungslosen Vermessen dreidimensionaler Ob
jekte auf der Basis optischer Triangulation anzugeben, welche
es gestatten, ein Objekt mit hoher Präzision auch dann zu
vermessen, wenn dieses Objekt Hinterschneidungen, verdeckte
Stellen, Sacklöcher oder ähnliches aufweist.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen
stand nach den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 9, wobei
die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen umfassen.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, einen Abtast
kopf auszubilden, welcher in vertikaler, d. h. in z-Richtung
linear bewegbar ist und der weiterhin eine Antriebseinheit
aufweist, welche ein vorgegebenes Verschwenken, Kippen
und/oder Drehen des Abtastkopfes an einer jeweils vorgegebe
nen z-Position, d. h. an einem Fixpunkt ermöglicht.
Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung erfolgt die Bewe
gung des Drehtisches, welcher der Aufnahme des zu vermessen
den Objektes dient, quasi-kontinuierlich, wodurch uner
wünschte Schwingungen des Objektes oder der gesamten Vorrich
tung mit dem Nachteil geringer Meßgenauigkeit, wie dies bei
schrittweisem Drehantrieb gegeben ist, vermieden werden.
Das dreidimensionale Vermessen erfolgt dann dadurch, daß das
auf dem Drehteller bzw. Drehtisch befindliche Objekt auf
einer ringähnlichen Umfangslinie, in nicht unbedingt fort
schreitender Reihenfolge, punktweise abgetastet wird. Nach
jeder Umdrehung des Drehtisches wird der Abtastkopf in z-Richtung
um einen vorgegebenen Schritt weitertransportiert.
Anschließend erfolgt das Abtasten eines nächsten Ringes und
die entsprechende Datenübertragung. Die vorstehende Verfah
rensweise wird so lange wiederholt, bis das gesamte Objekt
umfangsmäßig abgetastet ist. Die an eine nachgeordnete Daten
verarbeitungseinrichtung übertragenen Informationen beschrei
ben demnach Punkte auf der Oberfläche des Objekts als X-, Y-,
Z-Koordinaten.
Die vorstehend beschriebene Abtastung wird mindestens in
einer vorgegebenen Winkelstellung des Abtastkopfes durchge
führt. Es hat sich herausgestellt, daß bei sehr ungleichmäßi
gen Objekten eine Mehrfachabtastung, quasi zur Bildung einer
Abtastpunktwolke, in unterschiedlichen Winkelstellungen
zweckmäßig ist. Mit Hilfe dieser Mehrfachabtastung wird ein
spezielles Abtastfenster gebildet, wobei die in diesem Fen
ster erhaltene Vielzahl von Informationen in der Datenverar
beitungseinheit zu einer eindeutigen Aussage über die Konfi
guration bzw. Oberflächengestaltung des Objektes eben an die
ser Stelle zusammengefügt wird.
Durch die Möglichkeit des Schwenkens der Blickrichtung des
Abtastkopfes um die Vertikalachse um einen bestimmten vor
wählbaren Winkel können unterschiedliche Blickrichtungen auf
das Objekt eingestellt werden. Hierdurch können in vorteil
hafter Weise verdeckte Oberflächenteile durch Messungen mit
Hintergriff erkannt werden. Damit können ansonsten nicht ein
sehbare Flächenstücke des Objektes, besonders bei mehrfach
zusammenhängenden Oberflächen, also z. B. Oberflächen mit
Durchgangslöchern, ausreichend genau abgescannt werden. Durch
eine Einstellung der Blickrichtung des Abtastkopfes durch
Kippen desselben um im wesentlichen 90° um die Rollachse der
Beobachtungsrichtung und Schwenken der Meßkopfblickrichtung
in der Neigungsachse um einen vorwählbaren Winkel können
schlecht vermeßbare Oberflächenstücke des Objektes, wie z. B.
achsennahe oder weitgehend horizontale bzw. waagerechte Ober
flächenbereiche erfaßt werden.
Durch mehrfach vorhandene Empfängerbaugruppen, d. h. Strah
lungsdetektoren und entsprechende Optiken, kann eine höhere
Signalwahrheit erreicht werden. Dies dient damit der Verbes
serung der Signalsicherheit bei Remissionsproblemen durch
entsprechende logische Prüfalgorithmen. Letztendlich wird
hierdurch die horizontale Ortsgenauigkeit durch geometrisches
Ausschalten des Symmetriefehlers verbessert sowie der Abso
lutfehler verringert.
Ein weiterer, wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht
darin, eine dynamische Regelung der Lichtleistung der verwen
deten Strahlungsquelle, z. B. einer Laserdiode, vorzunehmen,
wodurch die Deutungswahrscheinlichkeit des remittierten
Lichtsignals auf den Strahlungsdetektoren und damit die Meß
genauigkeit erhöht werden kann. Durch eine einfache, steuer
bare Verlängerung der Integrationszeit der als Strahlungsde
tektoren verwendeten CCD-Zeilen oder Erhöhung der Laser
lichtintensität können auch weit entfernte, winkelmäßig sehr
ungünstige und/oder schwach reflektierende Objekte sicher
vermessen werden.
Die Gewinnung der Tiefeninformation aus dem erhaltenen Ge
samtsignal des CCD-Zeilensignals erfolgt einmal durch Messen
beider Signalpeakflanken und arithmetischer Mittelung oder
andererseits mit einer Entfaltung bzw. Teilentfaltung, z. B.
durch entsprechende analoge Signalverarbeitung, bei welcher
zunächst hohe Frequenzen ausgefiltert werden, differenziert,
geglättet, nochmals differenziert und dann von der geglätte
ten Ursprungsfunktion die gewichtete zweite Ableitung subtra
hiert wird. Alternativ kann eine digitale Entfaltung oder De
fuzzyfizierung erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Vorrichtung
sollen nunmehr anhand eines Ausführungsbeispieles und von
Figuren näher erläutert werden.
Hierbei zeigen:
Fig. 1a, b prinzipielle Darstellungen des optischen Triangula
tionsverfahrens mit dem Ziel der Verdeutlichung des
Wirkungsprinzips des Abtastkopfes und
Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau der Vorrichtung mit den
angedeuteten Möglichkeiten des Verschwenkens und
Kippens des Abtastkopfes.
Mit den Fig. 1a, b sollen zunächst die Meßgeometrie des
Abtastkopfes und die damit realisierte optische Triangulation
kurz erläutert werden.
Zwei CCD-Zeilen 1 sind in vorgegebener Winkelposition im we
sentlichen symmetrisch zum Strahlengang eines als Strahlungs
quelle dienenden Lasers 2 angeordnet. Jeder CCD-Zeile 1 ist
ein entsprechendes Objektiv 3 zugeordnet. a ist ein Meßpunkt
des zu vermessenden Objektes und die Zeilenpixelnummer na
stellt die Maßverkörperung der Meßentfernung a, die mittels
der CCD-Zeilen 1 gewonnen wird, dar.
Das vom Laser 2 ausgesandte gebündelte Licht wird von der
Oberfläche des abzutastenden Objektes reflektiert. Der Remis
sionsanteil wird innerhalb des Meßbereiches durch die Optik 3
erfaßt und als Meßgröße na von den jeweiligen CCD-Zeilen 1
ausgewertet. Diese auf der jeweiligen CCD-Zeile 1 ermittelte
Position wird als Maß für die Bestimmung der Entfernung des
abgetasteten Punktes auf der Oberfläche des dreidimensionalen
Körpers benutzt.
Da das Empfängerobjektivbildfeld noch eine Restwölbung hat,
wird der Fokus nur an 2 Punkten auf der ebenen CCD-Zeile
ideal scharf abgebildet. In der Triangulationsrechnung werden
die Objektivhauptebenenabstände, die Strahlversätze durch die
CCD-Zeilenfenster und die Bandfilter sowie die gemessenen
CCD-Zeilenmittelwerte und/oder Daten in Form einer scannob
jektbezogenen Targeteichung berücksichtigt.
Die Objekttastort-Datentripelerrechnung erfolgt unter Berück
sichtigung des Meßkopf-/Objektdrehachsenabstands, der Objek
tivdrehwinkellage, der Meßentfernung, des Meßkopfschwenkwin
kels, des Meßkopfkippwinkels und der Überhöhung des Meß
strahls über die Drehtellerebene am Meßkopfort.
In einer Ausgestaltung der Erfindung sind die CCD-Zeilen 1
und/oder die Objektive 3 bewegbar. Die Strahlung des Lasers 2
wird mit einer nicht gezeigten, später erläuterten, automati
schen Fokussierung dynamisch fokussiert, um bei Objekten mit
unterschiedlichem Durchmesser die Meßgenauigkeit zu erhöhen.
Durch die mehrfach vorhandenen Empfängerbaugruppen bzw. CCD-Zeile
1 mit den zugehörenden Objektiven 3 wird die Fehler
wahrscheinlichkeit durch das Ausschalten meßprinzipbedingter
Fehler verringert und Probleme bei unterschiedlich remittie
renden Oberflächen oder Oberflächenteilen des Objektes ausge
schaltet.
Mittels spezieller Schritte werden die anfallenden Daten auf
Relevanz geprüft.
Im Idealfall wird der Meßwert aus beiden Kanälen gemittelt.
Fällt ein Meßkanal wegen fehlendem Signal aus, wird nur der
andere Kanal zur Meßwertgewinnung herangezogen. Das gilt u. a.
auch für zu geringe Meßsignalamplituden, für Meßsignale au
ßerhalb des Meßbereiches und für Doppelsignale.
Die erkannten Fehlerursachen werden ebenfalls dem Aus
werterechner gemeldet.
Je nach Objektoberflächeneigenschaften kann die Zeilen
empfindlichkeit vorgewählt werden.
Zur Erhöhung des Auflösungsvermögens wird die physikalische
Photoelementezahl (Pixelanzahl) der CCD-Zeilen auf elektri
schem Wege faktisch verdoppelt.
Pro Objektumdrehung anfallende Datensätze werden zwischenge
speichert. Durch Wechsel der Speicher nach jeder vollen Ob
jektdrehung und wechselweises Weitersenden ist eine naht
freie, also 36° umfassende Aufnahme der Objektoberfläche
auch bei der höchsten Abtastrate möglich.
Die CCD-Zeilenpixelnummerndaten werden in Objektoberflächen
pixeldaten umgerechnet und können durch ihren geordneten An
fall in einem speziellen extrem speicherplatzsparenden Daten
format abgelegt werden.
Es liegt im Sinne der Erfindung, die Meßgenauigkeit durch
Meßwertakkumulation und Mittelwertbildung zu erhöhen und die
Auswirkungen von Rauschen zu minimieren.
Die Kinematiken von Scanngerät und Justiervorrichtungen sind
so gewählt, daß 180°- Schwenks und/oder Ortsaustausch letzte
rer eine justiergünstige Subtraktion der Fehler bei Meßent
fernung, Drehachsenquer- und Längsabweichung sowie Strahlnei
gung und Rechtwinklichkeitsfehler ermöglichen.
Verbleibende aber vermessene Restfehler der Scannkinematik und
der Führungsbahngeradheiten und -ebenheiten bzw. Führungs
bahnschieflagen können als Addition bzw. Subtraktion von ke
gelstumpfförmigen Korrekturkörpern bei der Objekttastort- Da
tentripelerrechnung berücksichtigt werden.
Für quasidynamische bzw. zeitaufgelöste Messungen durch fort
laufende Wiederholungsmessungen mit außerordentlich schnellem
Meßwert- bzw. Datenfluß können auch einzelne Punkte, Ringe,
Spiralbahnen oder vertikale Linien als Quasiortsraum-Meßwert
fenster für die Analyse des Zeitverhaltens, z. B. für das Ei
genschwingverhalten, vorgewählt werden. Die CCD-Zeilen 1 sind
in jeweils drei Translations- und Rotationsrichtungen ju
stierbar (nicht gezeigt). Die Zeilen können dabei so justiert
sein, daß auch mehrere Zeilen annähernd die gleichen CCD-Ein
zelphotoelementnummern anzeigen, und daß die Signaldynamiken
innerhalb einer Zeile bei gleichen äußeren Bedingungen weit
gehend gleich sind.
Die Meßgenauigkeit kann weiterhin dadurch erhöht werden, daß
eine speziell geformte, kombinierte Loch- und Ringblende bzw.
ein entsprechender Blendensatz so vorhanden und ausgestaltet
ist, daß sich als Superposition der Beugungserscheinungen die
weitgehend glatteste Hüllkurve der Lichtfleckstruktur auf dem
Objekt ergibt.
Die für den Laser 3 verwendete Optik gestattet die Ausbildung
einer Beleuchtungsfläche am Objekt mit einem Durchmesser
kleiner gleich 0,2 mm. Die Auflage für die Objektive 3 ist
bezogen auf die Anordnung der CCD-Zeilen 1 separat und für
entsprechende Winkel gegenüber der Lichtwellenachse in einem
Bereich von 5 bis 20°schwenkbar. Anstelle des verwendeten La
sers kann alternativ auch eine Xenon-Hochdrucklampe mit einem
entsprechenden Kollimator zur Einstellung der Strahltaille
und zur Bildung einer Quasipunktlichtquelle eingesetzt wer
den.
Der Laser 2, der Kollimator und der Kollimatorantrieb sind
als einheitliche optische Fokussiereinheit ausgebildet. Die
zur Fokussierung erforderlichen, beweglichen Kollimatorenele
mente sind vollständig im Kollimatorantrieb aufgehangen.
Der eigentliche Kollimatorantrieb setzt sich aus der An
triebseinheit und der Kollimatoraufhängung zusammen, welche
im wesentlichen aus einer eine Gegenkraft erzeugenden Feder
einheit besteht. Die beweglichen Teile des Kollimatorantrie
bes und der Kollimatoraufhängung sind in Leichtbauweise, vor
zugsweise unter Verwendung von Kunststofflaminaten, ausge
führt. Mittels des speziellen Kollimatorantriebes kann die
Einstellung des Fokuspunktes auf dem Objekt durch den Kolli
mator und mit einer Dynamik bis hinein in den Kilohertzbe
reich erfolgen.
Die Antriebseinheit des Kollimators ist ein Linearantrieb mit
hohem Beschleunigungsvermögen durch geringe Masse bei hohen
Einstellgeschwindigkeiten. Der Antrieb selbst sitzt direkt
auf der optischen Achse, wodurch eine direkte Kraftübertra
gung und Minimierung sekundärer Bahnfehler erreicht wird.
Der Antrieb ist weiterhin als ein magnetisches Tauchspulen
system ausgebildet, wobei die Tauchspule eine angenähert li
neare Kennlinie aufweist. Der vorstehend erwähnte Antrieb
wird unter Vorlast betrieben. Dies erlaubt nach erfolgter me
chanischer Grundeinstellung der Fokussiereinheit, diese elek
trisch fein zu justieren und gegebenenfalls optimale Bereiche
des Zusammenwirkens der Vorspannfederkennlinie und der Kenn
linie des eigentlichen Antriebes auszuwählen.
Der Kollimatorantrieb wird elektrisch derart angesteuert, daß
sich der Ablenkstrom PID-artig aus einem Beschleunigungs
strompuls, dem eigentlichen Auslenkstrom und einem kurzen Ab
bremsstrompuls, überlagert von einem ständig anliegenden
Justiergrundstrom zusammensetzt. Hierdurch kann äußerst
schnell und einfach justiert und fokussiert werden.
Die Bestimmung der Strommenge zur Magnetantriebssteuerung er
folgt durch Auswertung des Meßsignals eines optischen Entfer
nungsmessers und über Look-up-Tabellen und anschließende Be
rechnung mittels eines Einchip-Mikrorechners. Unter Beachtung
des Fokussierpunktverlaufes kann die Stromsignalbereitstel
lung für den Antrieb adaptiv oder auf Erfahrungswerten auf
bauend quasi fuzzylogisch bereitgestellt werden. Hierdurch
ist eine besonders schnelle, hoch dynamische Fokussierung
möglich.
Die Fig. 2 dient der Erläuterung der Vorrichtung zum Vermes
sen dreidimensionaler Objekte und zeigt ein im wesentlichen
U-förmiges Grundgestell 4. Den einen Schenkel bildet ein
Drehteller 5. Im waagerechten, fußförmigen Teil 4 befindet
sich auch der Antrieb für den Drehteller 5. Die Gestaltung
der Antriebe als Mikro-Schrittantriebe mit speziellen Hoch
lauf- und Abbremskurven gewährleistet einen sicheren schwin
gungsarmen Betrieb.
Der Abstand zwischen Meßkopf- und Objektdrehteller-Drehachse
kann dabei motorisch oder durch Umsetzen von Hand je nach ge
wollter Lage des Entfernungsmeßbereiches zur Objektlage
schrittweise oder quasikontinuierlich frei vorgewählt werden.
Ein vertikaler, in z-Richtung gebildeter Schenkel 8 des Ge
stells nimmt die Mittel zum Vertikalantrieb des Abtastkopfes
6, der die Strahlungsquelle (Laser) 2 und die Empfänger (CCD-Zeilen)
1 umfaßt, auf.
Der Abtastkopf 6 verfügt über einen im einzelnen nicht ge
zeigten Schwenkantrieb.
Die gesamte mechanische Grundkonstruktion ist mit schwin
gungsdämpfenden Mitteln versehen, die im aufgestellten Zu
stand noch Stöße kleiner gleich 3g vom Geräteinneren abhalten
können.
Der Vertikal- und Schwenkantrieb ist als Spindelantrieb aus
gelegt, wodurch eine Positionsgenauigkeit im Bereich von
kleiner gleich 15 µm erreicht werden kann. Der Antrieb des
Drehtellers 5 besteht aus einem Flachriemenvorgelege und
Schrittmotor. Das Auflösungsvermögen am Drehtellerumfang wird
durch das gesamte Auflösungsvermögen des axialgekoppelten
Drehgebers bestimmt und kann z. B. 8196 Impulse pro Umdrehung
oder ganzzahlige Teiler davon betragen. Die unterschiedlichen
Möglichkeiten des Verschwenkens sind in der Fig. 2 angedeu
tet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, daß der Abtastkopf 6
quasi in der Achse der Strahlungsquelle 2 verdreht wird.
Die Kopfschwenkbarkeit in der x-y-Ebene beträgt bei einem
Ausführungsbeispiel mindestens ± 200, die Kippbarkeit in der
x-z-Ebene ebenfalls mindestens ± 200.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Objekte mit
einem Durchmesser über 300 mm abgetastet werden, wobei das
Abtastraster im Bereich von 0,05 bis 6,4 mm liegt. Die Auflö
sung in Meßrichtung liegt im wesentlichen bei 50 µm. Die Wel
lenlänge der verwendeten Strahlung beträgt 670 nm und die
Meßfrequenz 5 kHz.
Das Scannobjekt 7 wird mit nicht gezeigten Spannmitteln auf
dem Drehteller 5 befestigt. Mit Hilfe des Drehtellers 5 bzw.
des Drehtellerantriebes dreht sich das dreidimensionale Ob
jekt 7 am Abtastkopf 6 in waagerechter Richtung vorbei. Es
sei angemerkt, daß vorteilhafterweise zur Funktionsüberwa
chung der Antriebe berührungslos arbeitende Positionssensoren
vorgesehen sind. Der Abtastkopf 6 wird, wie bereits erwähnt,
von einem Vertikalantrieb in senkrechter Richtung am Abtast
objekt 7 vorbeigeführt. Mit dem erwähnten Schwenkkipp- bzw.
Drehantrieb sind unterschiedliche Winkel lagen des Abtast
kopfes 6 hin zum Abtastobjekt 7 einstellbar.
Hierdurch gelingt es, auch zur x-y-Ebene parallele Ebenen er
folgreich abzutasten, bzw. die Auswirkungen von Hinterschnei
dungen oder Sacklochbohrungen oder ähnliches beim Scannen des
Objektes zu vermeiden.
Die Abtastung erfolgt mindestens in einer Winkelstellung des
Abtastkopfes 6. Bei sehr ungleichmäßigen Objekten wird zweck
mäßigerweise eine Mehrfachabtastung bei konstantem z-Fixpunkt
in unterschiedlichen Winkelstellungen des Abtastkopfes 6
durchgeführt.
Dabei sind schnelle grob gerasterte Probescanns zum Anmustern
und Optimieren der Objektausrichtung möglich.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem zugehörenden
Verfahren zum berührungslosen Vermessen dreidimensionaler Ob
jekte auf der Basis optischer Triangulation kann unter Anwen
dung spezieller Kinematiken auch die Konfiguration mehrfach
zusammenhängender Oberflächen bestimmt werden. Die kinemati
schen Parameter sind frei wählbar und können quasi kontinu
ierlich durchfahren werden. So ist die Drehung des Drehtel
lers, auf welchem das Objekt befindlich ist, beispielsweise
in Schritten von 0 bis 4 Umdrehungen je Sekunde einstellbar.
Zusätzlich kann eine Verschiebung des Drehtisches in Meßkopf
richtung vorgenommen werden. Ein Verschwenken und Kippen bzw.
Verdrehen des Abtastkopfes ermöglicht die Erfassung verdeck
ter Flächengebiete. Der Rasterabstand in Vertikal- und in Ob
jektumfangsrichtung liegt bei im wesentlichen 0,1 mm.
Alles in allem können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
geometrisch komplizierte und mathematisch schwer beschreib
bare Objekte, die über Hinterschneidungen, Sacklöcher und
dergleichen verfügen, mit geringem Aufwand räumlich erfaßt
werden, wobei die bereitgestellten 3D-Punktdaten von einem
nachgeordneten PC oder einer Workstation weiter verarbeitet
werden können. Dadurch, daß höchstens ein einziger linearer,
nämlich ein Vertikalantrieb verwendet werden braucht und ei
gentlich zusätzlich in konstruktiv einfacher Weise nur
Schwenk-Kipp- bzw. Drehbewegungen eines Abtastkopfes an einem
jeweiligen vertikalen Fixpunkt ausgeführt werden, kann eine
höhere Genauigkeit bei der Positionierung des Abtastkopfes,
bezogen auf einen vorgegebenen Punkt der Oberfläche des zu
vermessenden Objektes, erfolgen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das zugehörige Verfahren
werden besonders vorteilhaft zur Schuhleistenvermessung, im
Formenbau im weitesten Sinne, bei Kunststoffspritz- und
Druckerzeugnissen, beispielsweise für Spielzeuge und De
signererzeugnisse, auch keramischen Formen sowie bei allen
nicht kubistische bzw. Freiformflächen enthaltene, körperli
chen Vorlagen, wie für orthopädische, dentaltechnische und
archäologische Zwecke, die eine Fülle die Form charakterisie
rende Meßortdaten enthalten, angewendet.
Auch werden damit an nicht körperlichen Objekten beliebiger
nichträumlicher Koordinatenstrukturen, z. B. Farbkörper oder
Raum-Zeit-Temperaturkörper anhand der Digitalisierung ihrer
körperlichen Nachgestaltungen Simulationen von Prozessen in
Koordinatensystemen mit beliebigen Meßgrößen als Koordinaten
achsen möglich.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum berührungslosen Vermessen dreidimensio
naler Objekte auf der Basis optischer Triangulation, wobei
die von einer Strahlungsquelle ausgesendete, gebündelte
Strahlung die Oberfläche des Objektes abtastet und von dieser
reflektiert wird und die Remission mittels Strahlungsdetekto
ren erfaßt wird, die Strahlungsquelle sowie die Strahlungsde
tektoren in einem in z-Richtung linear bewegbaren sowie ver
schwenkbaren Abtastkopf angeordnet sind, mit folgenden
Schritten:
- - Bestimmung des Ortes der reflektierten Strahlung auf mindestens eine als Strahlungsdetektor verwendete CCD-Zeile zur Ermittlung des Maßes der Entfernung des abge tasteten Punktes auf der Oberfläche des Objektes;
- - Drehung des Objektes im Objektabstand zum umfangsmäßi gen, ringweisen, waagerechten, in x-Richtung erfolgenden Abtasten des Objektes, wobei nach jeder Umdrehung ein schrittweises, fortlaufendes Abtasten in z-Richtung des Objektes erfolgt und die derart ring- oder scheibenweise gewonnenen Daten abgespeichert und zur dreidimensionalen Rekonstruktion des Objektes mittels einer Datenverarbei tungseinheit verwendet werden;
- - Wiederholung des ringweisen Abtastens bei einem vorgege benen z-Abtastschritt unter unterschiedlichen Winkel stellungen des Abtastkopfes dann, wenn Auswirkungen von Hinterschneidungen, verdeckter Stellen bzw. x-parallelen Ebenen oder Flächen des Objektes erkannt wurden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Drehtisch (5) und dem Abtastkopf (6) Mittel
zum Erzeugen einer Relativbewegung in x-Richtung vorgesehen
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abtastkopf (6) um eine vorgegebene Winkellage an
einem wählbaren Fixpunkt in der x-z-Ebene kippbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abtastkopf (6) um eine vorgegebene Winkellage an
einem wählbaren Fixpunkt in der x-y-Ebene schwenkbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abtastkopf (6) mehrere Stahlungsdetektoren (1) und
Abbildungsoptiken (3) zum doppelten oder mehrfachen Strah
lungsempfang und zur Mehrfachtriangulation aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixpunkte durch vertikale Bewegung des Abtastkopfes
(6) kontinuierlich einstell- bzw. wählbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Strahlungsquelle (2) eine Laserdiode,
LED oder Xenon-Hochdrucklampe, ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlungsdetektoren (1) CCD-Zeilen oder andere orts
sensitive Detektoren sind.
9. Verfahren zum berührungslosen Vermessen dreidimensiona
ler Objekte auf der Basis optischer Triangulation, wobei die
von einer Strahlungsquelle ausgesendete, gebündelte Strahlung
die Oberfläche des Objektes abtastet und von dieser remit
tiert wird und die Remission mittels Strahlungsdetektoren er
faßt wird und die Strahlungsquelle sowie die Strahlungsdetek
toren in einem bewegbaren Abtastkopf angeordnet sind,
gekennzeichnet durch
- - eine Bestimmung des Ortes der reflektierten Strahlung auf mindestens eine als Strahlungsdetektor verwendete CCD-Zeile oder andere ortssentitive Detektoren zur Er mittlung des Maßes der Entfernung des abgetasteten Punk tes auf der Oberfläche des Objektes;
- - eine Drehung des Objektes im Objektabstand zum umfangs mäßigen, ringweisen, waagerechten, längs y-Richtung er folgenden Abtasten des Objektes, wobei nach jeder Umdre hung ein schrittweises, fortlaufendes Abtasten in z-Richtung erfolgt und die derart ringweise gewonnenen Daten abgespeichert und zur dreidimensionalen Rekon struktion des Objektes mittels einer Datenverarbeitungs einheit verwendet werden,
- - eine Wiederholung des ringweisen Abtastens bei einem vorgegebenen z-Abtastschritt unter Unterschiedlichen Winkelstellungen des Abtastkopfes zur Vermeidung der Auswirkungen von Hinterschneidungen, verdeckten Stellen bzw. x-y-Ebene, parallele Ebenen bzw. Flächen des Objek tes.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Datenverarbeitungseinheit dreidimensionale Dateien
des Objektes derart bereitstellt, daß diese Dateien bzw.
Daten über ein Interface von einer Standard-CAD-Workstation
weiterverarbeitet werden können.
11. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlungsquelle mittels Gesamtlichtstrommessung so
nachgeregelt wird, daß die Lichtsignaldynamik am Strahlungs
detektor nahezu gleich ist, wodurch das Signal-Rausch-Ver
hältnis des Strahlungsdetektor-Ausgangssignals konstant ge
halten und die Meßgenauigkeit erhöht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangssignal der mindestens einen CCD-Zeile analog
oder digital entfaltet und eine Schwerpunktbestimmung zur
Meßsignalbewertung durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels einer steuerbaren Fokussiereinrichtung die
Strahltaille bzw. der Fokus der gebündelten Strahlung je nach
Meßentfernung unter Nutzung der erhaltenen Meßergebnisse von
Umgebungspunkten in Echtzeitbetrieb auf oder in hinreichende
Nähe des jeweiligen, momentanen Meßpunktes gelegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet.
daß die Fokussiereinrichtung aus einem Kollimator und einem
zu diesem koaxial sitzenden Linearantrieb mit geringer Masse,
hohem Beschleunigungsvermögen und definiertem Dämpfungsver
halten besteht, wobei die schnelle Fokussiereinrichtung so
angesteuert wird, daß bei Regelzeiten im ms-Bereich hinrei
chend gut und achsenparallelversatzfehlerarm fokusiert und
justiert werden kann.
15. Vorrichtung und Verfahren nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
gekennzeichnet durch
die Verwendung zur Schuhleistenvermessung, im Formenbau sowie
für orthopädische, dentaltechnische und archäologische
Zwecke.
Priority Applications (4)
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