DE19503456C1 - Anordnung aus einem topfförmigen Speiser und einem diesen mit Abstand auf einem Gießmodell lagernden Dorn - Google Patents
Anordnung aus einem topfförmigen Speiser und einem diesen mit Abstand auf einem Gießmodell lagernden DornInfo
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- B22C9/08—Features with respect to supply of molten metal, e.g. ingates, circular gates, skim gates
- B22C9/088—Feeder heads
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung aus einem topfförmigen
Speiser und einem diesen in Abstand auf einem Gießmodell la
gernden Dorn nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Speiser der gattungsgemäßen Art werden bei Gußwerkstoffen, die
bei der Erstarrung besonders zur Lunkerbildung neigen, insbe
sondere bei Stahlguß, bei Globolit-Grauguß sowie bei Alumini
um-Niederdruckguß in die Gießform mit eingeformt. Diese können
als natürliche Speiser ausgebildet sein, bei denen eine beson
ders große Speisermenge bei geringer Oberfläche vorgehalten
und durch Eigenwärme besonders lange flüssig gehalten wird. Da
jedoch durch derartige natürliche, d. h. große Speiser, das
Kreislaufmaterial und somit der Energieaufwand relativ groß
ist, werden meist vom Kostenaufwand günstigere Auskleidungen
des Speisematerials aus einem nach Einguß der Metallschmelze
exotherm reagierenden Material eingesetzt, in denen ein gewis
ser Vorrat an Wärmeenergie chemisch gebunden ist, der während
der Erstarrung des Gußstückes langsam freigesetzt wird.
Üblicherweise werden derart exotherm reagierende Speise in
Verbindung mit speziell gefertigten Brechkernen eingesetzt,
die später ein leichtes Trennen des Speiserrestes vom Gußstück
ermöglichen.
Speiser der gattungsgemäßen Art mit einer Lagerung auf einem
von dem Gießmodell ausgehenden Dorn sind aus DE 41 19 192 A1
bekannt. In dem ersten weiten Abstand von der Gießmodellober
fläche wird der Speiser dort auf dem Dorn unter der Kraft ei
ner zwischen dem Dorn und dem Speiser axial wirkenden Feder
gehalten. In die zweite Abstandsposition gelangt der Speiser
dort beim Verdichten des Formsandes durch ein Zusammendrücken
der Feder über einen vorgegebenen Verstellweg innerhalb des
Dornes. Beim Verschieben des Speisers von der ersten in die
zweite Abstandsposition wird der zwischen dem Speiser und der
Modelloberfläche liegende Formsand dem Verschiebeweg entspre
chend verdichtet. Nachteilig bei dieser bekannten Ausführung
ist, daß Ungenauigkeiten der Federsteifigkeit, die verschiede
ne Ursachen haben können, ein sicheres Verdichtungsmaß des
Formsandes zwischen dem Speiser und der Modelloberfläche nicht
gewährleisten. So kann es beispielsweise bei einer zu geringen
Federsteifigkeit bereits beim Auffüllen des Formsandes zu
einem Verschieben des Speisers aus der ersten Abstandsposition
kommen. In diesem Fall kann das notwendige vorgegebene Ver
dichtungsmaß bei dem Formsand zwischen Speiser und Modell
oberfläche nicht erreicht werden. Darüber hinaus birgt der
vorbekannte Federmechanismus die Gefahr eines Verklemmens, wo
durch es leicht in der Praxis zu Funktionsstörungen kommen
kann.
Hiervon ausgehend beschäftigt sich die Erfindung mit dem Prob
lem, bei einer konstruktiv einfach aufgebauten Anordnung aus
einem Speiser und einem diesen auf dem Gießmodeli haltenden
Dorn ein sicheres Verdichtungsmaß für den Formsand zwischen
Speiser und Gießmodelloberfläche zu erreichen. Charakterist
isch ist eine sehr gute Gußoberfläche im Wirkungsbereich des
Speisers. Der verdichtete Formsandbereich zwischen Speiser und
Gießmodelloberfläche dient dazu, den gefüllten Speiser von dem
fertigen Gußstück leicht abtrennen zu können.
Nach der Erfindung wird dieses Problem durch eine Ausführung
der gattungsgemäßen Anordnung aus einem Speiser und einem Dorn
nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 ge
löst.
Diese Lösung beruht auf dem Gedanken, einen starren stiftför
migen Dorn vorzusehen und die Verschiebung des Speisers von
der weiter entfernten ersten in die nahe zweite Abstandsposi
tion dadurch erfolgen zu lassen, daß der Boden des Speisers in
dem die erste Abstandsposition bestimmenden Anlagebereich für
den stiftförmigen Dorn mit einer Sollbruchstelle dahingehend
ausgebildet ist, daß unter dem Verdichtungsdruck für den Form
sand der beabsichtigte Sollbruch im Boden des Speisers ausge
löst wird. Dadurch kann der Speiser in die zweite der Gieß
modelloberfläche nahe Abstandsposition übergehen. Eine solche
Ausführung ist absolut funktionssicher. Bei ihr ist es bei
entsprechender Auslegung der Sollbruchstelle nicht möglich,
daß der Speiser sich bereits beim Umfüllen mit Formsand in
Richtung der zweiten Abstandsposition bewegt.
Um ein sicheres Abbrechen des gefüllten Speisers von dem fer
tigen Gußteil zu erreichen, ist der offene Rand des Speisers
nach radial innen eingezogen, wodurch eine Engstelle in dem
von dem fertigen Gußteil abzutrennenden in den Speiser ragen
den Anguß gegeben ist.
Zweckmäßigerweise ist der für die zweite Abstandsposition des
Speisers maßgebende Anschlag ebenso wie derjenige für die er
ste Abstandsposition an dem von dem Gießmodell ausgehenden
Dorn vorgesehen.
Der Anschlag für die zweite Abstandsposition des Steigers ist
vorteilhafterweise an demjenigen Ende des Dornes vorgesehen,
an dem dieser in den Stift übergeht, auf dem der Speiser in
der ersten Abstandsposition aufliegt.
Für eine stabile Anlage des Speisers an dem für die zweite Ab
standsposition maßgeblichen Anschlag des Dornes ist dieser An
schlag konusförmig ausgebildet für eine formschlüssige Anlage
eines entsprechenden an dem Inneren des Bodens des Speisers
liegenden Bereiches.
Der Dorn zur Aufnahme eines gattungsgemäßen Speisers ist in
der Regel lösbar an dem zugehörigen Gießmodell befestigt. In
manchen Fällen ist es erwünscht, mit ein und dem gleichen Dorn
entweder verschiedene Speiser aufzunehmen oder gleichgeformte
Speiser mit unterschiedlichem Abstand gegenüber dem Gießmodell
anzuordnen. Auch die Gießmodelloberfläche kann unterschiedlich
geformt sein. Für diese Fälle ist die Abstandshöhe der für die
erste und zweite Abstandsposition maßgebenden Anschläge an dem
Dorn veränderbar.
Eine einfache und sichere Zentrierung eines Speisers mit einer
Einschnürung an seinem offenen Rand läßt sich dadurch erzie
len, daß der den Speiser in der ersten Abstandsposition auf
nehmende von dem Dorn ausgehende Stift in einer kegelförmigen
Bodenausnehmung des Speisers gelagert ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 einen auf einem Dorn in der ersten Abstandsposition
gelagerten Speiser im Längsschnitt mit lediglich
teilweise geschnittenem Dorn,
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 in der gleichen Stellung
mit lose aufgefülltem Formsand,
Fig. 3 die Anordnung nach Fig. 1 mit dem Speiser in der
zweiten Abstandsposition mit einer verdichteten
Formsandumfüllung.
Auf die Oberfläche eines Gießmodelles 1 ist ein Dorn 2 zur La
gerung eines Speisers 3 aufgeschraubt.
Der Speiser 3 ist von der Art eines bekannten exotherm wir
kenden Speisers.
In der Darstellung nach Fig. 1 ruht der Speiser 3 in seiner
ersten von der Oberfläche des Gießmodelles 1 entfernten Ab
standsposition auf einem als Stift 4 ausgebildeten Ende des
Dornes 2. Dieser Stift 4 ist in den Dorn 2 eingeschraubt und
dort in verschiedenen Abstandslagen gegenüber dem Gießmodell
fixierbar. Die Spitze des Stiftes 4 ist der erfindungsgemäße
erste Anschlag 5 für die erste Abstandsposition des Speisers
3. Der erste Anschlag 5 ragt dabei in eine kegelförmige Öff
nung 6 im Inneren des Bodens des Speisers 3. Durch das Ein
greifen des ersten Anschlages 5 in die kegelförmige Öffnung 6
ist der Speiser 3 an diesem Ende des Dornes 2 zentriert. An
dem offenen Ende des Speisers liegt dieser über einen einge
schnürten Bereich 7 an dem Dorn 2 an.
An dem Dorn 2 ist in dem Übergangsbereich zu dem Stift 4 ein
zweiter Anschlag 7 für die Auflage des Speisers 3 in der zwei
ten Abstandsposition vorgesehen. Dieser zweite Anschlag 7 hat
dem Boden des Speisers zugewandt einen konischen Umfangsbe
reich 8, wobei sich der Konus zu dem Boden des Speisers 3 hin
verjüngt. In dem Bodenbereich des Speisers 3 ist ein zu dem
konischen Bereich 8 des zweiten Anschlages 7 negativ zugeord
neter konischer Innenbereich 9 vorgesehen, damit eine form
schlüssige Anlage zwischen den Bereichen 8 und 9 in der zwei
ten Abstandsposition gegeben ist.
Unverändert in der Position nach Fig. 1 befindet sich die er
findungsgemäße Anordnung auch in Fig. 2, in der sie bereits
mit lose aufgegebenem Formsand umfüllt ist. In dieser Fig. 2
ist unterhalb des Speisers 3 ein innen konischer Schüttkegel
10 aus lose geschüttetem Formsand 11 ausgebildet.
Bei der Darstellung in Fig. 3 ist der Formsand verdichtet. In
diesem Zustand ist die Sollbruchstelle in dem Boden des Spei
sers 3 in demjenigen Bereich, in dem der Stift 4 anliegt,
aufgrund des Verdichtungsdruckes aufgebrochen und der Speiser
in die zweite der Gießmodelloberfläche nahe Abstandsposition
übergegangen. In dieser Position ist der Formsand des Schütt
kegels 10 zur Bildung einer geschlossenen Formeinschnürung
eingeformt und verdichtet.
Es hat sich gezeigt, daß der zweite geringere Abstand des
Speisers häufig durch den verdichteten Formsand des ehemaligen
Schüttkegels bestimmt ist; dies hängt von der Fülligkeit des
Schüttkegels und vom späteren Verdichtungsdruck ab. Der zweite
Anschlag hat daher im wesentlichen eine Sicherungsfunktion zur
Gewährleistung einer axialen Mindesthöhe der Formeinschnürung.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung ist damit ein äußerst si
cheres vorbestimmtes Verdichtungsmaß des Formsandes zwischen
dem Speiser und der Gießmodelloberfläche gewährleistet. Insbe
sondere können bei unterschiedlichen Gießmodelloberflächen
gleiche Dorne zum Lagern zugehöriger Speiser verwendet werden,
da die für eine richtige Formsandverdichtung notwendigen
ersten und zweiten Abstandspositionen beliebig frei einstell
bar sind.
Der dargestellte glockenförmige Speiser ist an seinem offenen
Ende mit einer Einschnürung versehen, die hohlraumseitig eine
schwierig abzuformende Hinterschneidung bildet. Es hat sich
gezeigt, daß gute Ergebnisse auch mit einem in Fig. 1 strich
punktiert angedeuteten hinterschneidungsfrei ausgebildeten
Speiser gewonnen werden können. Hinterschneidungsfreie Speiser
können kostengünstiger, nämlich einteilig, hergestellt werden.
Claims (7)
1. Anordnung aus einem topfförmigen Speiser, insbesondere
mit einer gegenüber einer Schmelze exotherm reagierenden inne
ren Auskleidung, und einem diesen auf einem Gießmodell mit Ab
stand zu dessen Oberfläche lagernden von dem Gießmodell ausge
henden, in das offene Ende des Speisers eingreifenden Dorn zum
Einformen des Speisers in eine das Gießmodell umschließende
Gießform aus verdichtetem Formsand, bei der der Speiser beim
Verdichten des Formsandes gegenüber der Gießmodelloberfläche
von einem ersten auf einen zweiten geringeren Abstand entlang
des Dornes unter gleichzeitigem Verdichten zwischen dem Spei
ser- und der Gießmodelloberfläche liegenden Formsandes ver
schiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der senkrecht zur Verschieberichtung des Speisers (3) lie
gende Querschnitt des Dornes (2) an dessen freiem Ende axial
über eine mindestens der Differenz zwischen erstem und zweitem
Abstand entsprechende Länge zumindest gegenüber der direkt da
ran anschließenden Querschnittsfläche dieses Dornes (2) zur
Bildung einer Art Stift (4) erheblich geringer ist und daß der
Boden des Speisers (3) in demjenigen Bereich, in dem dieser an
dem Stift (4) anliegt, von diesem Stift (4) unter dem auf den
Formsand (11) zum Verdichten aufzubringenden Druck durchstoß
bar ausgebildet ist, wodurch der Speiser (3) in die Position
mit dem zweiten geringeren Abstand zur Oberfläche des Gieß
modelles (1) übergeht.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der offene Rand des Speisers (3) nach radial innen ein
gezogen ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite geringere Abstandsposition durch einen Anschlag
(7) an dem Dorn (2) bestimmt ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (7) an dem Übergang des Stift (4) Bereiches
in den angrenzenden Bereich des Dornes (2) liegt.
5. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (7) ein Konus ist, in dessen Konusbereich (8)
der Speiser (3) durch entsprechende Innenkonturausbildung (9)
formschlüssig anlegbar ist.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß des ersten und zweiten Abstandes gegenüber der
Oberfläche des Gießmodelles (1) durch Lageveränderungen des
Stiftes (4) bzw. des Anschlages (7) an dem Dorn (2) veränder
bar ist.
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich des Bodens des Speisers (3), in dem der Stift
(4) des Dornes (2) anliegt, hohlkegelförmig ausgebildet und
der Stift (4) mit einem einen Formschluß in dieser Hohlkegel-
Öffnung (6) ermöglichenden Ende ausgestattet ist, wodurch der
Speiser (3) gegenüber dem Dorn (2) zentriert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Date | Code | Title | Description |
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