DE19501125C2 - Verfahren zur Herstellung einer Vliesbahn aus thermoplastischen Polymerfilamenten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Vliesbahn aus thermoplastischen PolymerfilamentenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Vliesbahn aus thermoplastischen Polymerfilamenten, welche
Polymere zwei übermolekulare Ordnungszustände, nämlich
einen kristallitischen Zustandsbereich und einen amorphen
Zustandsbereich, ausbilden. Polymerfilamente meint Fäden
großer Länge, die auch als Endlosfäden und Monofilamente
bezeichnet werden. Im Gegensatz dazu stehen Polymerfibers,
d. h. verhältnismäßig kurze Fasern, die auch als Stapel
fasern bezeichnet werden. Geeignete Polymere sind z. B.,
aber nicht beschränkend, Polyamid, Polyester, Polyethylen
und Polypropylen. Insbesondere geeignet sind Polyamid 6 und
Polyamid 6.6 und Polyethylenterephthalat.
Die dominierenden
Parameter des kristallitischen Zustandsbereichs sind die
Kettenpackung im Kristallverband, der Kristallinitätsgrad,
die Kristallitorientierung und die Kristallitgröße. Bei
solchen Polymeren läßt sich die Kettenpackung im
Kristallitverband von den Verarbeitungsbedingungen der
Polymere praktisch nicht beeinflussen. Andererseits sind
der Kristallinitätsgrad und insbesondere die
Kristallitorientierung durch die Verarbeitung zu beein
flussen. Da die Kristallitstruktur besonders stabil ist,
neigen die Kettenmoleküle nicht zu Rückfaltungen. Der
Schrumpf der Filamente nimmt mit zunehmendem
Kristallinitätsgrad ab. Zur Festigkeit trägt der
Kristallitanteil nur bei, wenn die Kristallitorientierung
längs zur Faserachse verläuft. Der Kristallinitätsgrad
nimmt mit steigender Abkühlgeschwindigkeit ab. Ein hoher
Orientierungsgrad der Kettenmoleküle im Kristallverband
fördert die Kristallinität. Der Begriff Orientierung meint
in diesem Zusammenhang sowohl die Ausrichtung der
Kettenmoleküle in den amorphen Bereichen als auch die
Ausrichtung der Kristallitbereiche. Beim Verstrecken von
Filamenten orientieren sich die Moleküle und die
Kristallitbereiche. Der Grad der Orientierung hängt stark
von den thermischen und mechanischen Verstreckungs
bedingungen ab. Sie lassen sich im allgemeinen unschwer
experimentell ermitteln. Mit zunehmender Orientierung nimmt
die Festigkeit der Fasern zu, gleichzeitig reduzieren sich
die Dehnung und das Schrumpfverhalten. In der Schmelze
liegen die Kettenmoleküle ohne jede Ausrichtung, gleichsam
wirr durcheinander vor (vgl. ITB Garn- und Flächenher
stellung 2/94, Seiten 8 bis 12).
Verfahren zur Herstellung von Vliesbahnen aus thermoplasti
schen Polymerfilamenten sind in verschiedenen Ausführungs
formen bekannt (vgl. US 43 40 563, US 44 05 297, US
38 55 045, US 52 96 289, DE 40 14 414 A1, DE 40 14 989 A1).
Die Polymerfilamente treten als Polymerschmelze aus den
Düsenbohrungen einer sogenannten Spinnerette aus und bilden
gleichsam einen Filamentstrang. Dieser Filamentstrang
durchläuft eine Kühlkammer und wird in dieser von ent
sprechender Prozeßluft angeströmt. Der Filamentstrang läuft
danach in einen Verstreckkanal ein. Die Kühlung und die
Verstreckung erfolgen durch Luftströme. Der Kühlluftstrom
kann auch zur Verstreckung umgelenkt und eingesetzt werden.
Die verstreckten Polymerfilamente werden auf einem
kontinuierlich bewegten Siebband zur Vliesbildung abgelegt,
häufig auf das Siebband gleichsam aufgesaugt. Bei diesem
Ablegen entstehen an den Kreuzungsstellen der Polymer
filamente stoffschlüssige Verbindungen, die als Kreuzungs
schweißstellen bezeichnet werden. Es ist auch bekannt
(DE-OS 19 00 265), Vliesbahnen auf Verstreckungstemperatur
zu erwärmen und sowohl in Längsrichtung als auch in
Querrichtung, d. h. biaxial, zu verstrecken. Es versteht
sich, daß eine solche biaxiale Verstreckung eine
Reduzierung des Flächengewichtes bewirkt. Endlich ist es
bekannt (US 52 96 289), die Vliesbahn mit über die Vlies
bahn in Längsrichtung und Querrichtung verteilten, Punkt
schweiß-Strukturelementen mit einem Durchmesser im Milli
meterbereich zu versehen und dazu durch eine Kalanderanlage
zu führen, die entsprechende Kalanderwalzen aufweist, von
denen im allgemeinen zumindest eine beheizt ist. Im Rahmen
der insoweit bekannten Maßnahmen entstehen Polymer
filamente, die einen verhältnismäßig großen Durchmesser,
z. B. von über 100 µm, aufweisen. Die Flächengewichte sind
entsprechend hoch. Der Kristallinitätsgrad der Polymer
filamente, die auf das Siebband abgelegt werden, ist
verhältnismäßig hoch. Dieser Kristallinitätsgrad bestimmt
entsprechend die physikalischen Parameter der
Polymerfilamente in der Vliesbahn und damit die
physikalischen Parameter der Vliesbahn selbst. Auch wenn
die Vliesbahn nachträglich einer biaxialen Verstreckung mit
anschließender Thermofixierung unterworfen wird, ist bei
vorgegebenem Flächengewicht die Festigkeit verbesserungsbe
dürftig. Umgekehrt besteht bei vorgegebener Festigkeit das
Bedürfnis, das Flächengewicht zu reduzieren.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, bei
der Herstellung einer Vliesbahn aus thermoplastischen Poly
merfilamenten in der fertigen Vliesbahn die Festigkeit zu
erhöhen sowie die Dehnung und den Restschrumpf zu
reduzieren. Anders ausgedrückt lautet das technische
Problem, bei vorgegebener Festigkeit der herzustellenden
Vliesbahn mit geringer Dehnung, und geringem Restschrumpf
das Flächengewicht zu reduzieren.
Zur Lösung dieses technischen Problems ist Gegenstand der Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung einer Vliesbahn aus thermo
plastischen Polymerfilamenten, welche Polymere zwei über
molekulare Ordnungszustände, nämlich einen kristallitischen
Zustandsbereich und einen amorphen Zustandsbereich,
ausbilden, - mit den Merkmalen:
- 1.1) für die Erzeugung der Polymerfilamente wird eine. Spinnerette mit nachgeschalteter Kühlkammer und Verstreckungskanal verwendet, die mit Kühlluft und/oder mit Verstreckungsprozeßluft betrieben werden,
- 1.2) die Mengenströme der aus der Spinnerette aus tretenden Polymerströme, die Mengenströme der Kühlluft und/oder der Verstreckungsprozeßluft, die Geschwindigkeit und die Temperatur der Kühl luft und/oder der Verstreckungsprozeßluft werden so gewählt, daß die einzelnen Polymerfilamente einen Filamentdurchmesser von unter 100 µm und einen Kristallinitätsgrad von unter 45% aufweisen,
- 1.3) die gemäß Merkmal 1.2) eingerichteten Polymer filamente werden auf ein kontinuierlich bewegtes Siebband abgelegt und dabei an den Kreuzungspunkten der Polymerfilamente stoff schlüssig mit Kreuzungsschweißstellen zu einer Vorprodukt-Vliesbahn vereinigt,
- 1.4) die gemäß Merkmal 1.3) eingerichtete Vor produkt-Vliesbahn wird auf eine Verstreckungs temperatur erwärmt und im Reckungsbereich von 100% bis 400% sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung, d. h. biaxial, verstreckt,
- 1.5) die gemäß Merkmal 1.4) verstreckte Vorprodukt-Vliesbahn wird bei einer Thermofixierungstem peratur, die höher liegt als die Verstreckungs temperatur, zur fertigen Vliesbahn thermo fixiert,
mit den Maßgaben, daß die Verstreckung gemäß Merkmal 1.4)
und die Thermofixierung gemäß Merkmal 1.5) so geführt
werden, daß die Polymerfilamente in der fertigen Vliesbahn
im Mittel einen Kristallinitätsgrad von zumindest 50%
aufweisen. Vorzugsweise liegt der Filamentdurchmesser der
einzelnen Polymerfilamente im Rahmen des Merkmals 1.2)
unter 50 µm, z. B. im Bereich von 15 bis 30 µm.
Vorzugsweise wird so gearbeitet, daß der Kristallinitäts
grad in der fertigen Vliesbahn beachtlich über 50%, z. B.
bei 75 bis 80% liegt. - Die Polymerfilamente treten als
Polymerströme mit amorpher Struktur aus den Düsenbohrungen
der Spinnerette aus. Überraschenderweise können die
Abkühlung sowie die Verstreckung so geführt werden, daß die
verfestigten Polymerfilamente nur den angegebenen geringen
Kristallinitätsgrad aufweisen, was, wie noch dargelegt
wird, zu erheblichen Vorteilen führt.
Die abgelegten Polymerfilamente können im Rahmen der
Erfindung als Vliesbahn durch einen Kalander geführt
werden, so daß der Verbund der Polymerfilamente verbessert
wird. Nach bevorzugter Ausführungsform wird die
Vorprodukt-Vliesbahn im Anschluß an das Merkmal 1.3) mit
über die Vorprodukt-Vliesbahn in Längsrichtung und
Querrichtung verteilten Punktschweiß-Strukturelementen
z. B. mit einem Durchmesser von zumindest einem Millimeter,
versehen und dazu durch eine Kalanderanlage geführt, wobei
im Anschluß daran die biaxiale Verstreckung gemäß Merkmal
1.4) sowie die Thermofixierung gemäß Merkmal 1.5) und die
weiteren Maßnahmen aus Patentanspruch 1 durchgeführt
werden.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß
überraschenderweise die Mengenströme der Polymerströme, die
Mengenströme der Kühlluft und/oder der Verstreckungs
prozeßluft, die Geschwindigkeit und die Temperatur der
Kühlluft und/oder der Verstreckungsprozeßluft so einge
stellt werden können, daß die einzelnen Polymerfilamente
einen Filamentdurchmesser sowie einen Kristallinitätsgrad
aufweisen, wie es im Merkmal 1.2) angegeben wurde.
Überraschenderweise können diese Polymerfilamente nichts
destoweniger im Sinne des Merkmals 1.3) problemlos
vliesbahnbildend abgelegt werden, und zwar ausreichend
"selbstklebend" an den Kreuzungsschweißstellen. Die nach
der Lehre der Erfindung hergestellten Polymerfilamente
haben gegenüber den bekannten Maßnahmen einen geringeren
Filamentdurchmesser, wie es das Merkmal 1.2) angibt.
Nichtsdestoweniger kann ohne Bruch der Filamente und ohne
Bruch der Kreuzungsschweißstellen die biaxiale Verstreckung
mit hohem Reckverhältnis gemäß Merkmal 1.4) durchgeführt
werden. - Im Ergebnis gelingt es, Vliesbahnen aus
Polymerfilamenten herzustellen, die gegenüber den bekannten
Produkten bei geringem Flächengewicht höhere Festigkeiten
und geringere Dehnungen aufweisen, die, anders ausgedrückt,
gegenüber den bekannten Produkten bei vorgegebenen
Festigkeiten geringere Flächengewichte aufweisen. Insoweit
ist die durch die Erfindung erreichbare Ersparnis an
Polymerwerkstoff beachtlich. Das alles gilt insbesondere
dann, wenn die Vorprodukt-Vliesbahn, wie beschrieben, mit
Punktschweiß-Strukturelementen versehen ist. - Es versteht
sich, daß die fertige Vliesbahn einige Bruchstellen in den
Polymerfilamenten bzw. an den Kreuzungsschweißstellen
aufweist. Die Anzahl dieser Bruchstellen läßt sich so
gering halten, daß sie ohne Einfluß sind.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere
Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei der Verstreckung gemäß
Merkmal 1.4) wird man so vorgehen, daß die Kreuzungs
schweißstellen an den Kreuzungspunkten der Polymerfilamente
praktisch unzerstört bleiben. In der Ausführungsform mit
Polymeren aus der Gruppe Polyamid, Polyester, Polyethylen
und Polypropylen wird bei der Verstreckung gemäß Merkmal
1.4) vorzugsweise mit einer Reckung von etwa 300%
gearbeitet.
Es empfiehlt sich, bei der Verstreckung gemäß Merkmal 1.4)
mit einer Verstreckungstemperatur im Bereich von 800 bis
150°C zu arbeiten. Es empfiehlt sich fernerhin, bei der
Thermofixierung gemäß Merkmal 1.5) mit einer Thermofixie
rungstemperatur im Bereich 120° bis 200°C zu arbeiten.
Eine Kühlung kann sich anschließen. Nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung wird die Thermofixierung
gemäß Merkmal 1.5) mit Heißluft durchgeführt und werden
dabei die Oberflächen der Polymerfilamente, zumindest
bereichsweise, angeschmolzen. Diese Maßnahme erhöht die
Bruchfestigkeit der Polymerfilamente. Nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung wird fernerhin so verfahren,
daß die Punktschweiß-Strukturelemente nichtdurchgeschweißte
Schweißtrichter aufweisen, wobei diese Schweißtrichter
durch die biaxiale Verstreckung gemäß Merkmal 1.4)
flachgezogen werden. Nichtdurchgeschweißte Schweißtrichter
bezeichnet solche, in denen die Polymerfilamente noch als
solche liegen oder erkennbar sind, die Bildung von
gleichsam homogenen Polymerbereichen in den
Punktschweiß-Strukturelementen also vermieden worden ist.
Flachgezogen sind die Schweißtrichter, wenn sie, bei
Betrachtung mit dem bloßen Auge, ihre Trichterform
praktisch verloren haben.
Im Rahmen der Erfindung kann die Verstreckung gemäß Merkmal
1.4) und kann die Thermofixierung gemäß Merkmal 1.5) mit
den im Patentanspruch angegebenen Maßgaben Inline durch
geführt werden. Inline bedeutet, daß die Herstellung der
Polymerfilamente, die Bildung der Vorprodukt-Vliesbahn
durch Ablegung der Polymerfilamente, die Verstreckung und
die Thermofixierung in einer Anlage erfolgen. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, die Verstreckung gemäß Merkmal
1.4) und die Thermofixierung gemäß Merkmal 1.5) mit den im
Patentanspruch 1 angegebenen Maßnahmen Offline durchzufüh
ren. Offline bedeutet, daß diese Maßnahmen zu anderer Zeit
und ggf. an einem anderen Ort erfolgen, als die Herstellung
der Vorprodukt-Vliesbahn.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
fertige Vliesbahn kann sehr unterschiedliche Anwendungen
und Verwendungen finden und kann dazu in bezug auf
Flächengewicht, Festigkeit, Dehnung und Schrumpfverhalten
entsprechend eingerichtet werden. Die fertige Vliesbahn
kann auch als Bestandteil einer Verbund-Vliesbahn
eingesetzt werden, die aus mehreren Vliesbahnschichten und
Vliesbahnen unterschiedlichen Materials und/oder
unterschiedlicher Struktur besteht.
Das erfindungsgemäße Verfahren entsprechend den Merkmalen
1.1), 1.2) und 1.3) wurde mit einem Polypropylen-Polymer
durchgeführt. Die Vorprodukt-Vliesbahn wird einer
Vorwärmung mittels rotierender Walzen unterzogen. Die
Anzahl der Walzen hängt von dem Flächengewicht und der
Arbeitsgeschwindigkeit ab. Die Temperaturen liegen im
Bereich von 130 bis 150°C, die Verweilzeit beträgt 3 bis
20 Sek. Die Arbeitsgeschwindigkeiten liegen im Bereich von
20 bis 200 m/min. Die Walzen sind innerhalb einer Längsver
streckeinrichtung angeordnet. Die Verstreckung kann
ein- oder zweistufig erfolgen. Die Verstreckzonen sind bei
der Längsverstreckeinrichtung variabel durch Verstellung
des Reckspaltes und des Verstreckverhältnisses. Die Länge
des Reckspaltes liegt im Bereich von 3 bis 30 mm. Die
Verstreckverhältnisse betragen 1 : 1,2 bis 1 : 3,0. Der
Reckspalt ist durch beheizte Anpreßwalzen definiert und
fixiert. Ein schneller laufendes Abzugswalzenpaar übernimmt
die Verstreckarbeit und führt das nunmehr monoaxial
orientierte Vorprodukt-Vlies der Querverstreckeinrichtung
zu.
Die Querverstreckeinrichtung besteht aus mehreren
hintereinander angeordneten Heizzonen, in welchen an
Gleitschienen geführte Kluppen an Endloskettengliedern
befestigt sind, die konisch auseinanderlaufen. Bei Einlauf
in diese Verstreckeinrichtung erfassen die Kluppen die
Vliesränder und führen das Vlies in die Vorheizzonen, in
welchen das Vlies auf die gewünschte Verstrecktemperatur
vorgewärmt wird. Anschließend erfolgt eine sukzessive
Querreckung auf das gewünschte Verstreckverhältnis. Die
Konizität des Verstreckvorganges ist abhängig vom
Vorprodukt-Vlies und von der gewünschten Isotropie der
fertigen Vliesbahn in bezug auf die Verstreckverhältnisse.
Die Verstreckverhältnisse liegen im Bereich von 1 : 1,5 bis
1 : 3,5, die Konizität beträgt 0,5 bis 12°. Die
Verstrecktemperaturen liegen im Bereich von 140 bis 175°C.
Die Thermofixierung kann bei oder nach der Verstreckung
erfolgen, Fixiertemperatur 140 bis 175°C.
Die fertige Vliesbahn wies die folgenden Eigenschaften auf:
- - Flächengewicht (g/m²): 10
- - Kapillartiter (dtex): 1,8
- - Reißfestigkeit MC/CD (N/5 cm): 28/21
- - Reißdehnung MC/CD (%): 25/25
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung einer Vliesbahn aus thermo
plastischen Polymerfilamenten, welche Polymere zwei über
molekulare Ordnungszustände, nämlich einen kristallitischen
Zustandsbereich und einen amorphen Zustandsbereich,
ausbilden, - mit den Merkmalen:
- 1.1) für die Erzeugung der Polymerfilamente wird eine Spinnerette mit nachgeschalteter Kühlkammer und Verstreckungskanal verwendet, die mit Kühlluft und/oder mit Verstreckungsprozeßluft betrieben werden,
- 1.2) die Mengenströme der aus der Spinnerette aus tretenden Polymerströme, die Mengenströme der Kühlluft und/oder der Verstreckungsprozeßluft, die Geschwindigkeit und die Temperatur der Kühl luft und/oder der Verstreckungsprozeßluft werden so gewählt, daß die einzelnen Polymerfilamente einen Filamentdurchmesser von unter 100 µm und einen Kristallinitätsgrad von unter 45% aufweisen,
- 1.3) die gemäß Merkmal 1.2) eingerichteten Polymer filamente werden auf ein kontinuierlich bewegtes Siebband abgelegt und dabei an den Kreuzungspunkten der Polymerfilamente stoff schlüssig mit Kreuzungsschweißstellen zu einer Vorprodukt-Vliesbahn vereinigt,
- 1.4) die gemäß Merkmal 1.3) eingerichtete Vor produkt-Vliesbahn wird auf eine Verstreckungs temperatur erwärmt und im Reckungsbereich von 100% bis 400% sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung, d. h. biaxial, verstreckt,
- 1.5) die gemäß Merkmal 1.4) verstreckte Vorprodukt-Vliesbahn wird bei einer Thermofixierungstem peratur, die höher liegt als die Verstreckungs temperatur, zur fertigen Vliesbahn thermo fixiert,
mit den Maßgaben, daß die Verstreckung gemäß Merkmal 1.4)
und die Thermofixierung gemäß Merkmal 1.5) so geführt
werden, daß die Polymerfilamente in der fertigen Vliesbahn
im Mittel einen Kristallinitätsgrad von zumindest 50%
aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Vorprodukt-Vlies
bahn im Anschluß an Merkmal 1.3) mit über die
Vorprodukt-Vliesbahn in Längsrichtung und in Querrichtung
verteilten Punktschweiß-Strukturelementen mit einem Durch
messer von zumindest 1 mm versehen und dazu durch eine
Kalanderanlage geführt wird, wobei im Anschluß daran die
biaxiale Verstreckung gemäß Merkmal 1.4) sowie die Thermo
fixierung gemäß 1.5) sowie die im Anspruch 1 angegebenen
Maßgaben durchgeführt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei bei
der Verstreckung gemäß Merkmal 1.4) die Kreuzungsschweiß
stellen an den Kreuzungspunkten der Polymerfilamente prak
tisch unzerstört bleiben.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei bei
der Verstreckung gemäß Merkmal 1.4) mit einer Ver
streckungstemperatur im Bereich von 80 bis 150°C gearbei
tet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei bei
der Thermofixierung gemäß Merkmal 1.5) mit einer Thermo
fixierungstemperatur im Bereich von 180 bis 200°C
gearbeitet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die
Thermofixierung gemäß Merkmal 1.5) mit Heißluft durch
geführt wird und dabei die Oberflächen der Polymer
filamente, zumindest bereichsweise, angeschmolzen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit der Maß
gabe, daß die Verstreckung gemäß Merkmal 1.4) und die
Thermofixierung gemäß Merkmal 1.5) so geführt werden, daß
die Polymerfilamente in der fertigen Vliesbahn im Mittel
einen Kristallinitätsgrad von etwa 75% aufweisen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei die
Punktschweiß -Strukturelemente mit nichtdurchgeschweißten
Schweißtrichtern erzeugt werden und wobei diese Schweiß
trichter durch die biaxiale Verstreckung gemäß Merkmal 1.4)
flachgezogen werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die
Verstreckung gemäß Merkmal 1.4) sowie die Thermofixierung
gemäß Merkmal 1.5) mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Maßgaben Inline durchgeführt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die
Verstreckung gemäß Merkmal 1.4) sowie die Thermofixierung
gemäß Merkmal 1.5) mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Maßgaben Offline durchgeführt werden.
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