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"Rührwerksmühle" Die Erfindung bezieht sich auf eine Rührwerksmühle
zum vorzugsweise fortlaufenden Dispergieren und Zerkleinern von Feststoffen vorwiegend
in Flüssigkeiten. Diese Mühlen arbeiten meistens unter Zusatz von Mahlhilrskörpern,
wie Sand, Perlen, od. dgl., in der Größenordnung von o,) bis 5 mm Durchmesser.
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Rührwerksmühlen dieser Art sind bekannt. Sie bestehen aus einem Maschinenständer
mit üblicherweise innenliegendem Antrieb oder auch aufgebautem Hauptantriebsmotor
und mit einer an dem Maschinenständer befestigten Rührwerkslagerung, an welcher
die Rührwelle angekoppelt ist und von dort in den Mahlbehälter ragt.
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Der Mahlbehälter seinerseits ist an dem Maschinenständer befestigt
und in den meisten Fällen auf Rollen od. dergl. verfahrbar. Das Mahlgut wird am
unteren Ende des Mahlbehälters zugepumpt und verläßt iM am oberen Ende, nachdem
Mahlgut und Mahlhilfskörper mit einer Trenneinrichtung, wie Siebkorb, Plansieb,
Reibspalttrennung od. dergl. voneinander betrennt wurden.
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Für besondere Einsatzgebiete, sei es um im Mahlbehälter einen von
der Atmosphäre abweichenden Druck aufrechtzuerhalten und/oder ein Uberfluten der
Trenneinrichtung mit Mahlgut und Mahlhilfskörpern bei höheren Förderge-achwindigkeiten,
insbesondere in
Verbindung mit höherer Viskosität, zu vermeiden,
dichtet man die Rührwelle gegenüber dem Mahlbehälter ab. Abdichtungen von Rührwelle
gegenüber dem Mahlbehälter werden bei Rührwerksmühlen seit Jahren in verschiedenen
Ausführungen angeordnet.
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Es sind sowohl Stoffbuchsdichtungen als auch Wellendichtringe od.
dergl. im Einsatz.
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Allen bekannten Ausführungsformen der Wellenabdichtungen gegenüber
dem Mahlbehälter von Rührwerksmühlen haftet ein gemeinsamer Nachteil an. Die Rührwelle
ragt bei den stehenden Rührwerksmühlen frei fliegend vom Rührwerkslager in den Mahlbehälter.
Beim Betreiben dieser-Mühlen führt die Rührwelle bedingt durch die Strömungsverhältnisse
von Mahlgut und Mahlkörpern innerhalb des Mahlbehälters oder durch geringe Unwuchten
infolge eines einseitigen Verschleißes der Mahlscheiben des Rührwerkes oder dergleichen
zwangsläufig Biegeschwingungen aus. Diese Erscheinungen führen zwangsläufig zu Undichtigkeiten
an der Wellenabdichtung, weil als Folge der Schwingungsbewegungen der Rühr-Welle
innerhalb des Dichtelementes radiale Relativbewegungen auftreten. Diese radialen
Bewegungen der Rührwelle innerhalb der Dichteinrichtung sind damit erklärbar, daß
das Gehäuse der Wellendichtung jeweils in irgendeiner Form mit dem Mahlbehälter
starr verbunden ist. In Verbindung mit der Festkörper enthaltenden Suspension und
den oben beschriebenen Schwingungsbewegungen kommt es sehr bald zu einer Überlastung
der Dichteinrichtung und damit zum Austritt der Mahlgutsuspension entlang der Rührwelle.
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Nachdem dieee Erscheinung bei allen bekannten, abgedichteten Rührwerksmühlen
gemeinsam auftritt, findet man sich seit Jahren damit ab, daß in bestimmten, teilweise
relativ kurzen Zeitabständen die Dichtungen nachgestellt oder erneuert werden müssen.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Rührwerksmühle zu schaffen,
bei der die Schwierigkeiten und Nachteile bei der
i'Abdichtung der
Rührwelle weitestgehend ausgeschlossen sind und jdie Mühle in kurzer Zeit in betriebsfähigen
Zustand gebracht werden kann.
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Die Erfindung besteht bei einerRührwerksmühle zum Zerkleinern und
Dispergieren von Feststoffen, vorwiegend in Flüssigkeiten, bestehend aus einem Maschinenständer
und einem daran befestigbaren, fahrbaren Mahlbehälter in erster Linie darin, daß
eine Lagerung d d Abdichtung der Rührwwelle in einem auf den Mahlbehälter fest aufschraubbaren
und mitdesem beweglichen Aufsatz vorgesehen sind.
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;Gemäß einem weiteren Merkmal ist nach der Erfindung die Abdichtung
der Rührwelle möglichst nahe des dem Mahlbehälter nächstliegendem Rührwellenlagers
angebracht.
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Im Unterschied der Erfindung zu dem bekannten Mühlen ist die Rührwerkslagerung
nicht am Maschinenständer selbst befestigt, sondern direkt auf den Mahlbehälter
aufgesetzt und damit fest verschraubt. Damit, daß die Dichtungseinrichtung der RUhrwelle
so nahe als möglich an diese Lagerung gelegt ist, wo die Schwingungsbewegungen der
Rührwelle auf ein Mindestmaß reduziert sind, bleibt die an der Dichtungsstelle auftretende
Rührwellenschwingung auf die für eine Dichtung zulässige radiale Relativbewegung
beschränkt.
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In vorteilhafter Ausführung ist bei einer Rührwerksmühle, deren Mahlbehälter
mit Mahlhilfskörpern gefüllt und eine Trennt in richtung zum Zurückhalten der Mahlhilfskörper
und Materialgrobpartikel vom austrtenden Feingut vorgesehen ist, die Trennt in richtung
ebenfalls in dem Aufsatz untergebracht, der die Lagerung und Dichtung enthält. Schließlich
kann zu einer Einheit mit diesem Aufsatz, der auf dem Mahlbehälter aufgesetzt und
mit diesem verfahrbar iat, das Antriebsrad der Rührwelle gehören.
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ist Nach einem erfindungsgemäßen AusfUhrungbeispielXbei einer Rührtwerksmühle
mit einer Trenneinrichtung am Mahlbehälterauslaß
um Zurückhalten
von Mahlhilfskörpern das Antriebsrad der RUhrelle, d1e Rührwellenlagerung und -abdichtung
sowie die Trenneinrichtung auf einer gemeinsamen und von der Rührwelle abziehbaren
Lagerbuchse angeordnet.
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Um die schnelle Betriebsbereitschaft der Mühle zu garantieren, ist
nach der Erfindung eine Hebevorrichtung, beispielsweise am Maschinenständer, vorgesehen.
Diese Hebevorrichtung kann den Aufsatz, beispielsweise, bestehend aus dem Antriebsrad,
der Lagerung, der Dichtung und evtl. einer Trennvorrichtung, wie z. B. dem Gegenring
und dem Scheibenelement einer Reibspalttrennvorrichtung, längs der Rührwelle hochziehen,
so daß zwischen dem Aufsatz und dem Mahlbehälter genügend Raum zum Einfüllen bzw.
Nachfüllen der Mahlhilfshkörper in den Mahlbehälter entsteht.
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Die Befestigung des Mahlbehälters am Maschinenständer erfolgt bei
den herkömmlichen Rührwerksmühlen-Ausführungen derart, daß b bearbeitete Anlage
flächen am Mahlbehälter und Maschinenständer in Verbindung mit entsprechender Zentrierung
für eine genaue Zuordnung des M'ahlbehälters zum Maschinenständer sorgen. Diese
Art der exakt definierten Anordnung von Mahlbhälter zum Maschinenständer ist bei
diesen bekannten Mühlen unbedingt notwendig, da bei dehnen die Lagerung der Rührwelle
vom Mahlbehälter getrennt am Maschinenständer befestigt ist. Eine noch genauere
Bearbeitung und Anpassung- der Anlage zwischen Mahlbehälter und Ständer ist erforderlich,
wenn die Rührwelle gegen den Behälter abgedichtet werden soll. Mit der erfindungsgemäßen
RUhrwerksmühle werden all diese Schwierigkeiten und die zum Teil komplizierten aufwendigen
Bearbeitungsvorgange vermieden.
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Bei dBr erfindungsgemäßen Rührwerksmühle wird die Betriebsbereitschaft
nOch weiter dadurch verbessert, daß zum Spannen der Antriebsriemen zwischem dem
vom Maschinengestell getragenen Motor und dem Antriebsrad der Rührwelle ein Kniehebelmechanismus
vorgesehen ist, der den Mahlbehälter gegenüber dem Maschinentänder mittels eines
darin fest eingebauten Antriebsmotors verschieben kann. Der Hebelmechanismus ist
einerseits fest am Maschinenständer
gelenkig angebracht, andererseits
an entsprechenden Bolzen od. dergl. am Mahlbehälter einhängbar. Beispielsweise wird
mit einem Fußhebel ein Zuganker betätigt, so daß ein Antriebsmotor t zum Spannen
der Antriebsriemen den Mahlbehälter vom Maschinenständer wegdrückt. Der Fußhebel
kann an einer Rasterung eingerastet werden, um den Mahlbehälter bei gespannten Riemen
in seiner Lage festzuhalten. Zum Abfahren des Mahlbehälters ist Lediglich die Kniehebelspannung
wegaunehmen, wonach der Antrieb riemen abgehommen und die Schlauchverbindungen des
Mahlbehälters gelöst werden können. Dagegen müssen bei den bekannten Rührwerksmühlen
die Rührwelle abgekoppelt und aus den Lagern des Maschinenständers gelöst, die Verankerung
des Mahlbehälters am Ständer geöffnet und die Schlauchleitungen abgeschraubt werden.
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Es ist offensichtlich, daß das Entfernen des Mahlbehälters vom Maschinenständdr
bei der Rührwerksmühle nach der Erfindung nur einen Bruchteil der Zeit benötigt,
doe bei bekannten Maschine dafür erforderlich ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden rwhstehend anhand
der Zeichnung erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Rührwerksmühle
nach der Erfindung im Schnitt, deren Mahlbehälter eine MahlhilRskörperfüllung enthält
und eine Trenneinrichtung aufweist, Fig. 2 eine erfindungsgemäße Rührwerksmühle
mit Maschinenständer, und Antrieb.
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Bei der Rührwerksmühle nach Fig. 1 läuft im Mahlbehälter 1 eine RUhrwelle
2 mit daran befestigten Rührscheiben 3 in Anwefisenheit von Mahlhilfskörpern 4 um.
Der Mahlbehälter.1 ist mit einem Doppelmantel 5 zur Temperierung des Mahlgutes ausgestattet.
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Nach der Erfindung ist am Mahlbehälter 1 ein Aufsatz 6 oder Gohäuse
für die Rührwellenlagerung ueber Flansche 7 und 8 direkt und fest verbunden. Die
Rührwelle 2 stockt in einer Lagerbuchse
welche in Lagern 10 und
11 des Aufsatzes 6 läuft. Für die axiale Fixierung der Lagerbuchse 9 ist eine Nutmutter
12 und ein Lagerdeckel 13 vorgesehen. Der Antrieb der Rührwelle erfolgt über ein
als Riemenscheibe ausgebildetes Antriebsrad 14. In unmittelbarer Nähe des dem Mahlbehälter
1 nächstliegenden Lagers losbefindet sich eine Dichteinrichtung für die Rührwelle.
Diese Dichteinrichtung kann, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, aus einer Gleitringdichtung
mit einem feststehenden Teil 15 und einem mit der Rührwelle 2 umlaufenden Teil 16
bestehen. Das Mahlgut wird von den Mahlhilfskörpern 4 nach der Ausführungsform mittels
einer: sogenannten Reibspalttrennung befreit. Diese Reibspalttrennung besteht aus
einer mit der Rührwerkswelle 2 umlaufenden, an der Lagerbuchse 9 befestigten Scheibe
17 und einem am Lagergehäuse 6 befestigten Gegenring 18. Das Feingut tritt durch
den aus dem Ring 18 und der Scheibe 17 gebildeten Spalt in einen Ringraum 19 ein.
Von dort gelangt es durch den Stutzen 20 in einen nicht gesondert dargestellten
Auffangbehälter In der Zeichnung ist für den Aufsatz bzw. das Gehäuse 6, welches
das Antriebsrad 14, die Lagerung 10, 11 die Dichtung 15, 16 und die Trenneinrichtung
17, 18 enthält, eine Abhebevorrichtung 21 dargestellt, die nach dem Lösen der Befestigungsschraube
22 des Gehäuses 6 an der Welle 2 sowohl ein Hochheben der zu einer Einheit zusammengefaßten
Anordnung aus Antriebsrad, Lagerung, Dichtung, Trenneinrichtung zum Zwecke des Ein-
bzw. Nachfüllens von Mahlhilfskörpern in den Innenraum des Melbehälters 1 gestattet,
ohne daß die Rührwelle aus dem Mahlbehälter vorher zu entfernen ist, als auch zum
Entfernen des Lagergehäuses für Montagearbeiten.
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an der Lagerung bzw. Trenneinrichtung oder Dichtung behilflich ist.
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In Fig. 2 ist eine vollständige Rührwerksmühle gezeichnet, dabei sind
gleiche Teile zur Rührwerksmühle nach Fig. 1 mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
Der Abfahrbare Mahlbehälter 1 mit Rührw#elle 2, Trenneinrichtung 17, 18, Dichtung
l5, 16, Lagergehäuse 6 und Antriebsrad 14 ist am Maschinenständer 23 befestigt
damit
die erfindungsgemäße Rührwerksmühle mit am Mahlbehälter gelagerter Rührwelle rasch
in betriebsfähigen Zustand gebracht erden kann, ist zur Anbringung des Mahlbehälters
am Mas2»inenständer ein schematisch gezeichneter Kniehebelmechanismus/vorgesehen.
Dieser Hebelmechnanismus ermöglicht die Fixierung des Mahlbehälters am Maschinenständer
ohne Schraubverbindungen oder dergleichen und gestattet, die Spannung des Antriebsriemens
32 zwischen dem Antriebsrad 14 der Rührwelle und der Keilriemenscheibe 34 des am
Maschinenständer 23 befestigten Antriebsmotors feinfühlig einzustellen. Dazu ist
der Hebelmechanismus 24 Gelenken 35, am Maschinenständer 23 befestigt und an Bolzen
31 des Mahlbehälters 1 einhängbar. Zur automatischen Betätigung des Hebelmechanismus
24 kann ein nicht gesondert dargestellter Motor dienen.
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Mit 25 ist ein um einen Drehpunkt 36 schwenkbarer Fußhebel bezeichnet,
der in einer Rasterung 26 arretierbar ist.
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Das Vorderteil 27 eines Keilriemenschutzes ist über einen Drehpunkt
28 nach oben hochklappbar. Damit ist es möglich, mittels er Hebevorrichtung 21 oder
einem Hebezeug den auf der Lagerbuchse 9 sitzenden Aufsatz 6 mit Einbauten an der
Rührwelle anzugeben oder davon abzuziehen. Ferner kann im Maschinenständer Wie Rührwelle
mit Rührwerk und Aufsatz aus dem Mahlbehälter gezogen erden.
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m Auslaß der Rührwerksmühle ist eine Drosseleinrichtung 29 mit einem
Anzeigegerät 3o zur Erzeugung eines Innendruckes im Mahlbekälter dargestellt.