-
Die Erfindung betrifft eine Schublade aus Kunststoff in einem Stück
gespritzt mit zwei seitlichen Führungsleisten am oberen Rand oder in der Nähe des
oberen Randes.
-
Schubladen aus Kunststoff, die in einem Stück mit zweiseitigen Führungsleisten
am oberen Rand oder in der Nähe des oberen Randes gespritzt werden, sind bekannt.
Ferner sind bei solchen Schubladen längsverlaufende Führungs- und auch Versteifungsleisten
bekannt sowie senkrecht verlaufende Versteifungsstege und die gemeinsame Anwendung
waagerechter und senkrechter Versteifungen. Jedoch erstreckt sich bei allen bekannten
Ausführungen die Formgebung praktisch über den gesamten Bereich und erfordert daher
hohe Werkzeugkosten, die in keinem Verhältnis zu dem Gewinn an Form- oder Verwindungssteifigkeit
für die gesamte Schublade stehen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Schubladen mit einer
erheblichen Rand- und Wandversteifung und daher eine bessere Verwindungssteifigkeit
zu schaffen. Diese erhebliche Erhöhung der Verwindungssteifigkeit sollte einfach
und billig gelöst werden.
-
Es wurde erkannt, daß die neue Formgebung zur Lösung der Aufgabe
auf den Bereich des Oberrandes der Seitenwand beschränkt werden konnte, folglich
braucht das Herstellungswerkzeug, nämlich die Stahlform, nur geringfügig und in
einem verhältnismäßig kleinen Bereich geändert zu werden. Dies wiederum hält die
Kosten für die Ausführung der Erfindung in geringen Grenzen.
-
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin,
daß zwischen den Führungsleisten eine parallel verlaufende niedrigere Versteifungsleiste
angeordnet ist und zwischen den Führungsleisten, die Versteifungsleiste kreuzend,
Querrippen von der gleichen Höhe wie die Versteifungsleiste angeordnet sind.
-
Ein Vorzug der Schublade besteht darin, daß die Querrippen schräg
angeordnet sind, so daß sie mit den Führungsleisten Dreiecke bilden. Ferner ist
vorteilhaft, daß die am oberen Rand liegende Führungsleiste mit einer nach innen
eingeformten Abstufung versehen ist.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 die
perspektivische Ansicht einer Schublade, F i g. 2 und 3 verschiedene Schnittprofile
des oberen Schubladenrandes an den Seitenwänden und auch an der Hinterwand, F i
g. 4 und 5 die perspektivische Ansicht des Schubladenrandes mit Versteifungsrippen.
-
In Fig. 1 ist eine Schublade in perspektivischer Ansicht dargestellt.
Die Schublade besteht aus dem Boden 1, den Seitenwänden (links und rechts) 2, der
Hinterwand 3, die auch schräg gestellt sein kann, und der Vorderwand 4. Die Vorderwand
4 wird im allgemeinen derart ausgebildet, daß sie mit Schraub-oder Dübellöchern
versehen ist, so daß beispielsweise ein Holzbrett daran anschraubbar ist, daß die
Ansichtsfläche der Vorderwand sich dem allgemein gewünschten Charakter des Möbels
anpaßt. Dieses Brett kann auch mit der Vorderwand 4 der Schublade verleimt sein.
Am oberen Rand oder in der Nähe des oberen Randes der Seitenflächen 2 sind Führungsleisten
5 angeordnet, die nach außen stehen.
-
Die F i g. 2 und 3 zeigen einen Schnitt durch den oberen Rand der
Seitenwände 2 und auch der Rückwand 3 einer Schublade nach der Erfindung. In der
Fig.2 ist eine Art der Randverstärkung nach der Erfindung dargestellt. Zwischen
einer Führungsleiste 6 am oberen Rand der Seitenwand und einer Führungsleiste 7,
die mit Abstand darunter liegt, ist eine weitere Versteifungsleiste 8 angeordnet,
deren Außenkante gegenüber den Außenkanten der Führungsleisten 6 und 7 zurückversetzt
ist. Nach der F i g. 3 ist eine andere Ausführungsform einer Randverstärkung nach
der Erfindung dargestellt. Es ist dort am oberen Rand der Seitenwand 2 oder auch
der Rückwand 3 ein Absatz in Form einer von innen eingeformten Abstufung 9 angeordnet.
Die Führungsleiste 6, die in Höhe des oberen Randes der Seitenwand liegt, hat einen
gewissermaßen versetzten Anschluß an die Seitenwand. Durch den Übergang von waagerecht
und senkrecht stehenden Profilteilen bzw. durch die Anordnung mehrerer waagerecht
stehender Profilteile an einem senkrecht stehenden Profilteil wird eine wesentlich
höhere Formsteifigkeit der Schublade gerade an dem oberen Rand der Seiten- und Rückwände
erreicht, wodurch ein Einbeulen der Wände bzw. eine Verwindung der Schublade in
sich wesentlich vermindert oder gar völlig verhindert wird.
-
Eine weitere erhebliche Verbesserung der Formsteifigkeit einer Schublade
wird erreicht dadurch, daß zwischen den einzelnen Leisten 6, 7 und 8 schräg verlaufende
Querrippen 10 angeordnet werden, wie das beispielsweise in der F i g. 4 gezeigt
ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Querrippen 10 in Dreieckform anzuordnen,
wie das in F i g. 5 dargestellt ist.
-
Durch die Verrippung der einzelnen Führungsleisten miteinander mittels
schräg verlaufender Querrippen 10 wie in den F i g. 4 und 5 wird bei verhältnismäßig
geringem zusätzlichem Materialeinsatz ein ganz besonderer Gewinn an Formsteifigkeit
erzielt. Spritztechnisch sind die verschiedenen Ausführungsformen der Randleisten
und Führungsleisten, der Abstufung und auch der schräg verlaufenden Querrippen verhältnismäßig
einfach durch sogenannte Schieber in der Form zu erreichen. Die Formkosten werden
dadurch nur verhältnismäßig geringfügig erhöht, es besteht jedoch andererseits die
Möglichkeit, mit einer Form Schubladen mit den verschiedensten Randausführungen
herzustellen. Es können auch an den Rand der Seitenwände 2 und an den Rand der Rückwand
3 verschiedene der beschriebenen Ausführungsformen zur Randverstärkung angeordnet
sein.
-
Schon wenn senkrechte Rippen zwischen zwei Führungsleisten 6 und 7,
besser noch zwischen sol.
-
chen Führungsleisten und einer dazwischenliegenden Versteifungsleiste
8 angeordnet sind, ergibt sich ein wesentlich bessere Randversteifung.