DE1926212A1 - Verfahren zur Rueckgewinnung von Quecksilber - Google Patents
Verfahren zur Rueckgewinnung von QuecksilberInfo
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Description
München» den 22» Mai 1969 Br
Case 2374
Anmelder: Murgatroyd's Salt and Chemical Company Limited,
Elworth, Sandbach, Cheshire» England
Verfahren zur Rückgewinnung von Quecksilber
Die vorliegende Erfindung betrifft die Rückgewinnung von Quecksilber aus Quecksilberdämpfe enthaltenden Gasetrömen,
welche Elektrolysezellen verlassen«
Ss ist bekannt; Alkalichloridlösungen, insbesondere solche
von Natriumchlorid oder Kaliumchlorid, in einer Zelle, die eine Quecksilberkathode und eine Graphitanode hat, zu elektrolysiereno
Chlor wird an der Anode entwickelt und das Alkalimetall wird an der Kathode freigesetzt und bildet
Alkalimetallamalgam0 Das Amalgam fließt in einen Amalgamzersetzer, wo es mit V/asser in Gegenwart von. Graphit unter
Bildung von Alkalimetallhydroxyd und Wasserstoff umgesetzt wirdo Das reagierte Amalgam, das den Zersetzer verläßt,
wird üblicherweise einer Pumpe zugeführt, welche es in die Elektrolysezelle zurückfördert«
Während der Förderung des Amalgams von der Elektrolysezelle zum Zersetzer und während der Rückführung des reagierten
Amalgams in die Elektrolysezelle wird es üblicherweise durch Waschkästen geleitet, in denen es mit einer
Salzlösung oder reinem Wasser gewaschen wirdo Diese Wasch-
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kästen haben Üblicherweise lose passende Deckelο Um das
Austreten der Gesundheitsschädigungen hervorrufenden Quecksilberdämpfe in die Atmosphäre aus diesen Kästen zu
verhindern, wird üblicherweise mit Hilfe eines Gebläses ein Sog auf diese Kästen angewandte Die so in die Waschkästen gesaugte Luft wird normalerweise von dem Gebläse
in die Atmosphäre abgegeben, so daß sich daraus ein Ver~
lust an Quecksilber ergibto Solche Entlüftungen werden im
folgenden als "Entgasungsluftströme" bezeichnet0
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von Quecksilberdämpfen aus einem Gas- oder Luftstrom durch Waschen des Stromes mit einer gelöste3 Chlor
enthaltenden sauren Salzlösung und Rückführen der Salz·" lösung, welche das Quecksilber enthält, in eine Quecksilberzelle»
Die Waschlösung sollte gelöstes Chlor in einem Bereich von 0,002 g/l bis zur Sättigung enthalten und einen pH-Wert
zwischen 1 und 7 haben· Die Lösung wird normalerweise 150
320 g/l Natriumchlorid enthalten und auf einer Temperatur von 50 « 90° C sein, aber keiner der letzten zwei Faktoren
ist kritisch. Eine bevorzugte Lösung wird gelöstes Chlor in dem Bereich von 0,005 «0,6 g/l enthalten und einen pH-Wert
im Bereich von 1,5 - 4 haben0
Es wird angenommen, daß die Quecksilberdämpfe in der gechlorten Salzlösung als Komplexanionen in Lösung gehen,
obgleich einiges Quecksilber als Merkurichlorid anwesend sein kanno Nach dem Zurückführen in eine Elektrolysezelle
werden diese Ionen an der Kathode zu Quecksilber reduziert«
Gewünschtenfalls kann die das gelöste quecksilber enthaltende Lösung mit festem Salz wieder gesättigt werden,
mit Reagenzien zum Entfernen von VorunreinigungeneSoBoSiit
Alkalihydroxyd zum Entfernen von Eisen und Magnesium«
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mit Bariumkarbonat zum Entfernen von Sulfat und mit Natriumkarbonat
zum Entfernen von Kalzium behandelt und filtriert werden» bevor sie einer Elektrolysezelle zugeführt wird«,
Ta ist fiucit gefunden werden, daß bei diesen Operationen sehr
wenig Quecksilber verloren geht«, In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Chlor enthaltende Salzlösung (Anolyt), die aus der Elektrolysezelle erhalten wird,
zum Waschen der Entgasungsluft verwendet, welche durch poröse Steine oder durch einen Waschturm geleitet v/erden
kann, um sie mit der Salzlösung in Berührung zu bringenο
Quecksilberdampf in der Entgasungsluft löst sich daher in der Salzlösung und v/ird zu der Elektrolysezelle zurückgeführt«
Die Erfindung wird noch in den folgenden Beispielen näher erläuterte
Luft, welche etwa 50 mg/m Quecksilber in Dampfform ent=
hielt und auf einer Temperatur von 40 C war, wurde durch eine poröse Steingutdiffusionsplatte mit 7,6 cm Durchmesser in eine Salzlösung geleitete Diese Platte war aus dem
gleichen Material wie es in großen Entchlorungsanlagen
verwendet wird. Ms Tiefe der Lösung betrug ohne Gasdurchgang
12,7 cm· Die Salzlösung war sauer und hatte einen pH
Wert von 2. Her Chlorgehalt der Salzlösung wurde während eines Laufes konstant gehalten, indem eine kontrollierte
Menge Chlorgaa kontinuierlich durch die Lösung geleitet wurde. Die Einzelheiten der Läufe sind in der anschließenden Tabelle wiedergegeben., Die Ergebnisse zeigen die Absorption
von Quecksilberdampf aus Luft mit Chlor enthaltenden Salzlösungen,
909849/0953 B«>
OsI
CO
CNJ
CD
Lauf | Zusammensetzung der Salzlösung |
g/l Cl2 | pH | Temperatur | Luft«-Durchfluß- Geschwindigkeit dm /cm Std. |
Quecksilber™ konzentration mg/πκ |
Ausströ mende Luft |
Herausge holtes Quecksilber |
1 2 3 |
g/l NaGl | 0,005 0,028 0,057 |
2 2 2 |
70° C 70° C 70° C |
297 297 186 |
Eintre tende luft |
16,5 1,67 0,035 |
65 95,9 99,9 |
270 270 270 |
47,5 47,5 47,5 |
LO CD O
cn oo
CTJ
O CO
Die Tatsache, daß Quecksilber in Salzlösungen kathodisch in einer t^uecksilberzelle reduziert werden kann, wurde durch
den folgenden Versuch nachgewiesen. Eine Lösung aus 1 g/l
HgCl2 in 300 g/l NaCl-Lösung wurde mit 30 ml/min in eine
Modell-Quecksilberzelle eingespeist 9 welche bei 80° C ar=·
beitete und eine Kathoden-Stromdichte von 0,6 A/cm aufwies, wobei sich ein Konzentrationsverlust der Salzlösung
beim Durchgang durch die Zelle von etwa 30 g/l NaCl ergab. Der Austrittsanolyt enthielt 0,02 g/l HgCl2» Es kann angenommen
werden, daß eine Quecksilberzelle technischen Ausmaßes eine geringere Quecksilberkonzentration in der erschöpften Salzlösung ergeben wird, da das Ausmaß der Rückmischung von Anolyt innerhalb der Zelle geringer sein wird«
Die Tatsache, daß in einem zirkulierenden Strom einer Salzlösung gelöstes Quecksilber in einer Quecksilberzelle ohne
Abscheiden an der Reinigungsstufe für die Salzlösung zurückgewonnen werden kann, wurde durch den folgenden Versuch nach=
gewiesen,, Eine Lösung, die 3,1 Gewo?£ HgCl2 enthielt, wurde
mit einer Geschwindigkeit von 35 ml/min„ dem Zirkulationen
system für die Salzlösung einer Quecksilberzellen-Anlage zugegeben, welche etv/a 909 m Salzlösung enthielt. Vor der
Zugabe der Merkurichloridlösung enthielt die Salzlösung, welche die Zellen verließ, 2s0 ppm Quecksilber gewiohtsmäßig.
Der Strom der Salzlösung wurde kontinuierlich wieder gesättigt mit festem Natriumchlorid aus einer Vakuumverdampfungsanlage,
das Verunreinigungen enthielt, so daß bei der Behandlung mit Bariumkarbonat, Natriumkarbonat und Natriumhydroxyd
3»2 t Naßfilterschlamm pro Tag erzeugt wurden» Die Konzentration des Quecksilbers im Schlamm vor der
Zugabe von zusätzlichem Quecksilber zu dem System betrug
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gewichtsmäßig 5 ppm· Wenn all das zusätzliche Quecksilber
niedergeschlagen worden wäre» würde sich die Konzentration des Quecksilbers im Schlamm auf gewichtsmäßig 355 ppm erhöht
haben«. Tatsächlich enthielt der Schlamm aber nur 6 ppm Quecksilber gewichtemäßig. Nach 9 Betriebstagen mit zugegebenen
Quecksilber betrug der Quecksilbergehalt der Salzlösung, welche die Zellen verließ, 2,2 ppm» Wenn das zusätzliche
Quecksilber in den Quecksilberzellen durch katho= dische Reduktion nicht zurückgewonnen worden wäreff würde
sich die Konzentration auf 11,5 ppm erhöht habeno
Der Entgasungsluftstrom von einer Anzahl Elektrolysezellen wurde mit gechlorter Salzlösung gewaschen, welche aus den
Elektrolysezellen erhalten wurde« Die Konzentration von Quecksilberdampf im Entgasungsluftstrom betrug 168 mg/nr „
Dieser wurde vor dem Waschen mit einem zusätzlichen Volumen reiner Luft gemischt, welche die Quecksilberkonaen=
tration in dem vermischten Strom auf 70 mg/m verringerte» entsprechend einem Maesenfluß von 50,5 g/Std„ Quecksilber
zu den Wäschern« Die Konzentration von Quecksilber in dem Gas, welches die Wäscher verließ, war geringer als 1 mg
pro m , was anzeigt, daß mehr als 98 °/>
des Quecksilberdampfes in der gechlorten Salzlösung absorbiert wurden. Die gechlorte Salzlösung, welche in die Wäscher floß, hatte
eine Temperatur von 80° C und einen pH-Wert von 2 und ent=
hielt 270 g/l NaOl0 Sie enthielt 0,4 g/l gelöstes Chlor
am Einlaß und 0,01 g/l gelöstes Chlor am Auslaß. Die entchlorte Salzlösung wurde mit festem Salz wieder gesättigt, mit Bariumkarbonat und Natriumhydroxyd behandelt,
um Verunreinigungen niederzuschlagen, und gefilterte Der feste Rückstand aus dem Pilter wurde auf Quecksilber untersucht.
Die Menge Quecksilber, die in dem Rückstand vor» handen war, betrug 3-10 ppm.» Dies war nicht beraerkens-
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BAD ORIGINAL
wert mehr als was normalerweise beobachtet wurde (5 ppm),
d. h. wenn die Entgasungsluft nicht mit der gechlorten Salzlösung in Berührung gebracht worden war, wodurch gezeigt
wird, daß das aus der Entgasungsluft zurückgewonnene Quecksilber nicht im Filterrückstand verloren ging. Die filtrierte
Salzlösung wurde zu einer Elektrolysezelle zurückgeführt»
Die Konzentration des Quecksilbers in der erschöpften Salzlösung, welche die Zelle verließ, wurde mit 2 ~ 3 ppm gefunden. Diese ist nicht bemerkenswert größer als die bei
normalem Betrieb beobachtete, d0 ho 2 ppm. Weiter wurde
nach einer langen Betriebsperiode mit der gechlorten Salzlösung, die in der beschriebenen V/eise zur Absorption von
Quecksilberdämpfen verwendet wurde, kein bemerkenswertes Ansteigen der Konzentration von Quecksilber im umgewälzten
Strom der Salzlösung festgestellt» Deshalb muß das Quecksilber, das von der gechlorten Salzlösung aus der Entgasungsluft
absorbiert wurde, durch kathodische Abscheidung in der Elektrolysezelle zurückgewonnen worden sein»
BAD 909849/0953
Claims (1)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Quecksilberdampfen aus
einem Gas- oder Luftstrom, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strom mit einer Salzlösung, welche gelöstes Chlor enthält, gewaschen und die das Quecksilber enthaltende
Salzlösung zu einer Quecksilberkathode-Elektrolyseselle zurückgeführt wird«
2ο Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Quecksilberdampf aus dem Entgasungsluftstrom zurückgewonnen wird, welcher von der Extraktion von Queck~ .
silberdampf aus Quecksilberkathode-Elektrolysezellen herrührt.
3e Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gas- oder Luftstrom mit Anolyt aus einer Elektrolysezelle gewaschen wird.
4ο Verfahren gemäß einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Salzlösung 0,005 - 0,6 g/l Chlor enthält und der pH-Wert der Lösung im Bereich von
1,5 - 4 liegtο
909849/0953
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