DE1921917B2 - Verfahren zur Herstellung schwefelarmer Heizöle aus Rückstandsölen mit hohem Schwefelgehalt - Google Patents
Verfahren zur Herstellung schwefelarmer Heizöle aus Rückstandsölen mit hohem SchwefelgehaltInfo
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Description
Rückstandsöle bilden den Hauptbestandteil zahlreicher handelsüblicher Heizöle. Sie besitzen im allgemeinen
Schwefelgehalte von 1 bis 4%, je nach dem Rohöl, aus dem sie stammen. Bei der Verbrennung dieser öle
wird der Schwefel hauptsächlich zu Schwefeldioxid oxidiert Gewöhnlich wird etwa 1% zu Schwefeltrioxid
oxidiert Die Verunreinigung der Atmosphäre mit diesen Schwefeloxiden ist unerwünscht und kann
insbesondere in dicht bevölkerten Gegenden nicht gedultet werden. Überdies üben Schwefeloxide eine
ungünstige Wirkung auf die Assimilation der Pflanzen aus. Mit zunehmendem Energieverbrauch steht zu
erwarten, daß der Verbrauch an Heizöl in der Zukunft weiter steigen wird. Daher ist der Bekämpfung der
Luftverunreinigung durch Schwefeloxide große Aufmerksamkeit zu widmen.
Die Luftverunreinigung würde durch die Verwendung von schwefelarmen Rücksiandsölen anstelle von Rückstandsölen
mit hohem Schwefelgehalt verringert werden, jedoch reichen die Weltvorräte an schwefelarmen
RUckstandsölen nicht aus, um den Bedarf zu decken. Daher wurde versucht, Schwefel aus Rückstandsölen
mit hohem Schwefelgehalt durch katalytische hydrierende Entschwefelung zu entfernen. Rückstandsöle sind
an sich jedoch kein besonders günstiges Ausgangsmaterial für die katalytische hydrierende Entschwefelung, da
sie Bestandteile, wie Asphaltene und Harze, enthalten, die den verwendeten Katalysator bereits nach kurzer
Benutzung desaktivieren. Daher ist eine geeignete Vorbehandlung der Rückstandsöle zur Entfernung
dieser für die Katalysatoren schädlichen Bestandteile erforderlich, bevor man sie hydrierend entschwefeln
kann.
Um die Katalysatorlebensdauer bei einer solchen hydrierenden Entschwefelung nach Möglichkeit zu
verlängern, ist in der FR-PS 13 21666 vorgesehen, Asphaltene und AscheRomponenten vor der Entschwefelungsbehandlung
abzutrennen und die Asphaltene mindestens zum Teil der entschwefelten Heizölfraktion
anschließend wieder einzuverleiben. Auf diese Weise soll ein thermisch stabiles und mit anderen Heizölkomponenten
gut mischbares Endprodukt erhalten werden. Diese Arbeitsweise hat jedoch den Nachteil, daß die
Asphaltene wegen ihres relativ hohen Schwefelgehaltes den Gesamtsciiwefelgehalt des Endprodukts in im
Hinblick auf die Umweltschutzbedingungen unzulässiger Weise erhöhen.
Weiterhin ist es bekannt, die Ausbeute an Schmierölen
dadurch zu verbessern, daß die an sich bekannte Entasphaltierungsbehandlung zweistufig durchgeführt
wird, wobei in der ersten Stufe Asphaltene in fester Form ausgetragen werden und in der zweiten Stufe
hochviskose Harzlösungen abgeschieden werden. Eine Entschwefelungsbehandlung von Schmierölen findet
dabei aber nicht statt, und das technische Problem der Umweltverschmutzung durch schwefelhaltige Verbrennungsprodukte
stellt sich nicht
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Heizöle mit einem relativ niedrigen Schwefelgehalt
dadurch erhalten werden können, daß man vor der hydrierenden Entschwefelung auch noch Harzkomponenten
aus der betreffenden Heizölfraktion abgetrennt und das Hydrierprodukt anschließend mit mindestens
einem Teil der Harzfraktion rückverschneidet
Auf diese Weise erhält man eine wesentlich verbesserte Katalysatorlebensdauer und gleichzeitig
wegen des Fehlens von Asphaltenen ein Heizöl mit besseren Verbrennungseigenschaften. Außerdem ist die
Restm^nge an Vanadium geringer.
2s Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung schwefelarmer Heizöle aus Rückstandsölen mit hohem
Schwefelgehalt durch Abtrennen der Asphaltene und katalytisch hydrierende Entschwefelung einer von
Asphaltenen befreiten Fraktion ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß aus der zu entschwefelnden
Fraktion auch noch die Harzbestandteile abgetrennt werden und daß mindestens ein Teil der Harze mit dem
hydrierend entschwefelten öl rückverschnitten wird.
Beispiele von für das Verfahren der Erfindung geeigneten Rückstandsölen sind die bei der atmosphärischen
Destilaltion von Rohöl, die bei der Vakuumdestillation eines Rohöls oder Rohölrückstandes erhaltenen
Rückstandsöle, schwere Rohöle, Rückstände, die bei der Destillation von aus einem thermischen Spaltverfahren,
z. B. zum sog. »Viskositätsbrechen«, stammenden ölen
anfallen, mit Sauerstoff behandelte Rückstandsöle, z. B. die beim Blasen eines Rückstandsöls bei erhöhter
Temperatur mit Luft anfallenden öle, Teere, z. B. Teere aus Gaserzeugeranlagen, Braunkohleteere, ölschieferteere
und bituminöse Kohleteere.
Asphaltene sind derjenige Teil von Rückstandsölen mit hohem Schwefelgehalt, der in n-Pentan unlöslich ist
Nach dem Trocknen sind sie ein braunes oder schwarzes Pulver. Sie sind stark aromatisch und enthalten
kondensierte Ringe.
Die Harze besitzen eine ähnliche Struktur wie Asphaltene, jedoch ein niedrigeres Molekulargewicht.
Ihr Molekulargewicht ist etwas höher als das des von Asphaltenen und Harzen befreiten Öls. Die Harze
haben die Eigenschaft, daß sie adsorbiert werden, wenn man ein von Asphaltenen befreites öl durch Bleicherde,
aktiviertes Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid perkoliert
Sie können aus dem Adsorptionsmittel durch Extrahieren mit Benzol und Verdampfen des Benzols
aus dem Extrakt wiedergewonnen werden. Die Harze sind amorphe Feststoffe mit rötlicher bis dunkelbrauner
Färbung und sind in n-Pentan löslich.
Auf den ersten Blick könnte man es für vorteilhaft halten, die Rückstandsöle mit hohem Schwefelgehalt
br> nur in zwei Teilfraktionen aufzutrennen, nämlich eine
Fraktion, die die Asphaltene und Harze enthält, und eine zweite, die aus von Asphaltenen und Harzen befreitem
Öl besteht. Die Asphaltene und Harze könnte man dann
dazu verwenden, sie wieder mit dem hydrierend entschwefelten öl zu vermischen, so daß auch die
Asphaltene zur Ausbeute an dem durch das Rückmischen erhaltenen schwefelarmen öl beitragen. Die
erfindungsgemäß angewendete Arbeitsweise hat demgegenüber jedoch folgende Vorteile:
Der Schwefelgehalt der Asphaltene ist merklich höher als derjenige der Harze, so daß man, wenn man
nur die Harze dem hydrierend entschwefelten öl zumischt, ein schwefelarmes öl erhält, dessen Schwefelgehalt
niedriger ist als derjenige eines öls, das durch Verschneiden von hydrierend entschwefeltem öl mit
den aus dem Ausgangsmaterial abgetrennten Asphaltenen und Harzen hergestellt ist Die Verbrennung eines
nach dem Verführen der Erfindung hergestellten schwefelarmer Öls führt also zu einer geringeren
Luftverunreinigung.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß die Asphaltene einen beträchtlich
höheren Vanadiumgehalt aufweisen als die Harze. Folglich hat auch ein nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestelltes schwefelarnies Heizöl einen geringeren Vanadiumgehalt als ein Heizöl, das man
durch Verschneiden von hydrierend entschwefeltem öl mit Asphaltenen und Harzen erhält Bei der Verbrennung
von erfindungsgemäß hergestelltem schwefelarmen Heizöl lagert sich deshalb weniger Asche auf den
Hochtemperaturwiirmeaustauschflächen ab und die keramischen Ofenteile werden weniger stark angegriffen.
Ein weiterer Vorteil erfindungsgemäß hergestellter schwefelarmer Heizöle besteht darin, daß sie weniger
ausflockbare Bestandteile enthalten als Heizöle, die durch Rückverschneiden des hydrierend entschwefelten
Öls auch mit den vorher daraus abgetrennten Asphaltenen hergestellt sind. Deshalb führt auch das
Verschneiden erfindungsgemäß hergestellter schwefelarmer Heizöle mit einer Vielzahl verschiedener anderer
Heizöle nicht zur Schlammbildung. Das ist insbesondere bei Rückstendsölen wichtig, die durch thermische
Spaltung hergestellt sind, da die in solchen ölen enthaltenen Asphaltene leicht ausflocken. Die Abwesenheit
von Asphaltenen macht die schwefelarmen Heizöle außerdem weniger leicht emulgierbar, da
Asphaltene als Stabilisatoren für Wasser-in-Öl-Emulsionen wirken können.
Überdies erhöht die Anwesenheit von Asphaltenen im Heizöl das Risiko einer unvollständigen Verbrennung,
die zur Bildung von Feststoffteilchen führt Diese Teilchen können von den Rauchgasen durch die Kamine
in die Umgebungsluft mitgerissen werden und Luftverunreinigung verursachen oder aber sich an den
Innenwänden der Ofenanlage absetzen, in der das asphaltenhaltige Heizöl verbrannt wird. Die Abwesenheit
von Asphaltenen hat somit auch diesbezüglich Vorteile.
Die Asphaltene sind gewöhnlich, bezogen auf die Gesamtmenge des Rückstandsöls mit hohem Schwefel·
gehalt, nur in geringen Mengen vorhanden. Die erfindungsgemäß abgetrennten Asphaitene können für
beliebige Zwecke verwendet werden, z. B. zur Hersteilung
von Bitumen. Sie können auch zur Herstellung von Synthesegas durch partielle Oxidation verwendet
werden. Ein anderer Anwendungszweck besteht darin, daß man sie anderen chemischen Behandlungen
unterwirft, z. B. sulfoniert.
Der Anteil der aus dem Rückstandsöl mit hohem Schwefelgehalt abgetrennten Asphaltene beeinflußt den
Schwefelgehalt des von Asphaltenen befreiten Öls. Der Schwefelgehalt des erfindungsgemäB hergestellten
schwefelarmen Heizöls ist am kleinsten, wenn die Asphaltene vollständig abgetrennt werden.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren abgetrennten Harze können ganz oder teilweise zum Rückverschneiden
mit dem hydrierend entschwefelten öl verwendet werden. Welchen Anteil der abgetrennten
Harze man zum Rückverschneiden verwendet, hängt
ίο von der gewünschten Qualität des schwefelarmen Öls
ab. Der Rest der Harze kann für beliebige andere Zwecke verwendet werden, z. B. als Ausgangsniaterial
für die Herstellung von Bitumen oder Synthesegas.
Falls das als Ausgangsmaterial verwendete Rückstandsöl
mit hohem Schwefelgehalt Bestandteile enthält, die abdestilüert werden können, wird es vorzugsweise
durch Destillation bei unteratmosphärischem Druck in ein zweites Rückstandsöl mit hohem
Schwefelgehalt und ein oder mehrere Destillate aufgetrennt Eine oder mehrere der bei dieser
Ausführungsform der Erfindung durch Vakuumdestillation erhaltenen Destillate werden dann im Gemisch mit
dem von Asphaltenen und Harzen befreiten zweiten Rückstandsöl katalytisch hydrierend entschwefelt
Das als Ausgangsmaterial verwendete Rückstandsöl kann nach beliebigen Verfahren in Asphaltene und von
Asphaltenen befreites öl aufgetrennt werden. Die Asphaltene können mit Hilfe eines Fällungsmittels
ausgefällt und anschließend vom asphaltenfreien bzw.
-armen öl abgetrennt werden. Als Fällungsmittel kann
man beispielsweise Äthyläther oder ein Gemisch aus Benzol und Äthylalkohol verwenden. Bevorzugt werden
ein oder mehrere aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen im Molekül, besonders
n-Pentan. Weitere Fällungsmittel sind beispielsweise technische Gemische, wie aromatenarmer Petroläther
mit einem Siedebereich von 10 bis 150° C.
Die Asphaltene werden gewöhnlich mit 2 bis 10, beispielsweise 4 bis 6, Volumenteilen Fällungsmittel pro
Volumenteil Rückstandsöl ausgefällt. Die im Einzelfall anzuwendende Fällungsmittelmenge hängt von der
Asphaltenmenge ab, die gefällt werden soll.
Nach der Ausfällung erhält man ein Gemisch fester Asphaltene und eines asphaltenarmen Öls, das das
Fällungsmittel enthält Die Asphaltene können aus diesem Gemisch auf beliebige Weise abgetrennt
werden. Es ist zwar grundsätzlich möglich, zu filtrieren, jedoch kann dabei vorzeitige Filterverstopfung auftreten.
Die Asphaltene werden deshalb vorzugsweise mit
so Hilfe eines oder mehrerer Hydrozyldone oder Multizyklone
von dem asphaltenfreien öl abgetrennt
Die nächste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht im Auftrennen des von Asphaltenen befreiten
Öls in Harze und von Asphaltenen und Harzen befreites
öl. Dieser Verfahrensschritt, der zur Verlängerung der
Lebensdauer des Katalysators erforderlich ist braucht nicht so durchgeführt zu werden, daß sämtliche
Harzanteüe vollständig abgetrennt werden. Man kann
auch eine annehmbare Katalysatorlebensdauer erzielen,
wenn das von Asphaltenen und Harzen befreite öl noch
eine gewisse Restmenge an Harzen enthält. Dies ist sehr vorteilhaft, da bei einer solchen Arbeitsweise nur eine
verhältnismäßig kleine Menge Harze mit dem hydrierend entschwefelten öl rückverschnitten werden muß,
b5 so daß man dabei schwefelarme öle mit einem sehr
geringen Schwefelgehalt, d. h. nur etwa 0,6% Schwefel, erhält.
Die Abtrennung der Harze kann auf beliebige Weise
durchgeführt werden. Die Harze können beispielsweise an feste Adsorptionsmittel, wie Bleicherde oder
aktiviertes Aluminium- oder Siliciumoxid, adsorbiert und ciurch Auswaschen des beladenen Adsorptionsmittels mit einem Lösungsmittel, wie Benzol, wiedergewonnen werden. Die Harze können aus dem von
Asphaltenen befreiten öl auch mit einem mit Wasser gemischten phenolischen Lösungsmittel extrahiert und
aus dem so erhaltenen Extrakt durch Vakuumdestillation wiedergewonnen werden. Einfacher ist es jedoch,
die Harze durch Behandeln mit einem Harzfällungsmittel und Abtrennen der ausgefällten Harze von dem von
Asphaltenen und Harzen befreiten öl zu entfernen. Die Harze können in flüssigem Zustand ausgefällt werden
und lassen sich ohne weiteres von dem öl abtrennen, z.B. mit Hilfe einer Absetzvorrichtung oder einer
Zentrifuge.
Bevorzugte Fällungsmittel sind ein oder mehrere aliphatische Kohlenwasserstoffe mit weniger als 5
Kohlenstoffatomen im MoleküL Das von Asphaltenen befreite öl kann von dem darin enthaltenen Asphaltenfällungsmittel befreit werden, bevor man es mit dem
Harzfällungsmittel behandelt Dies ist jedoch nicht notwendig und man kann z. B. ein pentanhaltiges, von
Asphaltenen befreites öl zur Ausfällung der Harze mit Propan verdünnen. Beispiele geeigneter Harzfällungsmittel sind n-Butan, Isobutan, Propan, Äthan und
Methan sowie Gemische dieser Stoffe mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen im
Molekül. Die Auftrennung des von Asphaltenen befreiten Öls in Anwesenheit eines oder mehrerer
aliphatischer Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen im Molekül durch Behandeln des Öls mit
Äthan oder einem äthanhaltigen Gemisch und Abtrennen der ausgefällten Harze hat den Vorteil, daß der
Vanadiumgehalt des von Asphaltenen und Harzen befreiten Öls sehr niedrig ist, und daß zur Ausfällung des
Harzes nur verhältnismäßig wenig Äthan benötigt wird.
Die pro Raumteil von Asphaltenen befreitem öl zu
verwendende Harzfällungsmittelmenge hängt von dem Prozentsatz der Harzanteile ab, der ausgefällt werden
soll. Gewöhnlich werden die Harze durch Behandeln eines Raumteils von Asphaltenen befreiten Öls mit 2 bis
10 Raumteilen Harzfällungsmittel ausgefällt
Das in dem von Asphaltenen befreiten öl vorhandene
Asphaltenfällungsmittel kann auch als solches zum Ausfällen der Harze verwendet werden. Dabei werden
die Harze dadurch ausgefällt, daß man das von Asphaltenen befreite öl in Anwesenheit eines oder
mehrerer aliphatischer Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen im Molekül erhitzt Das öl kann
beispielsweise bis zu 1800C erhitzt werden. Durch das
Erhitzen werden die Harze im Asphaltenfällungsmittel unlöslich, so daß dieses dann als Harzfällungsmittel
wirkt Das Erhitzen kann auch nach Zugabe weiterer aliphatischer Kohlenwasserstoffe mit weniger als 5
Kohlenstoffatomen im Molekül durchgeführt werden. Nach einer weiteren Methode können die Harze mit
HiUe eines Gemisches aus einem Alkohol und einem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 3 oder mehr
Kohlenstoffatomen im Molekül ausgefällt werden. Diese Trennmethode wird zweckmäßig so durchgeführt, daß man dem von Asphaltenen befreiten öl, aus
dem das Asphaltenfällungsmittel nicht entfernt wurde, einen Alkohol zusetzt Hierfür eignen sich aliphatische
Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im MoleküL
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Rückstandsöl zunächst unter
vermindertem Druck destilliert, das dabei erhaltenen
zweite Rückstandsöl mit n-Pen tan oder einem n-Pentan enthaltenden Gemisch behandelt die ausgefällten
Asphaltene von dem von Asphaltenen befreiten öl mit Hilfe eines oder mehrerer Hydrozyklone oder Multizyklone abgetrennt, das von Asphaltenen befreite öl dann
in Anwesenheit des verwendeten Asphaltenfällungsmittels mit Äthan oder einem äthanhaltigen Gemisch
behandelt, die dabei ausgefällten Harze vom öl
ίο abgetrennt, das dann mit dem bzw. den Destillaten), das
bzw. die in der ersten Verfahrensstufe gewonnen wurde(n), vermischt wird, worauf man das so erhaltene
Gemisch katalytisch hydrierend entschwefelt und das dabei erhaltene hydrierend entschwefelte öl schließlich
mit den abgetrennten Harzen rückverschnitten wird.
Eine bevorzugte A.üsführungsfonn des erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand der Zeichnung und von
Beispielen erläutert Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung eine Anlage zur Durchführung der
Ein durch atmosphärische Destillation eines stark schwefelhaltigen Rohöls erhaltenes Rückstandsöl wird
über eine Leitung 1 in eine Vakuumdestillationsvorrichtung 2 eingespeist Aus der Vakuumdestillationsvorrich-
tung 2 werden über Leitung 3 ein Vakuumdestillat und über Leitung 4 ein zweites Rückstandsöl abgezogen.
Das zweite Rückstandsöl wird in eine Asphaltenabtrennungsvorrichtung 5 eingespeist, in der das öl bei 360C
mit n-Pentan gemischt wird. In der Asphaltenabtren
nungsvorrichtung 5 wird das öl in Asphaltene, die durch
Leitung 6 abgezogen werden, und ein von Asphaltenen befreites öl, das durch Leitung 7 abgezogen wird,
aufgetrennt Das pentanhaltige, von Asphaltenen befreite öl wird über Leitung 7 einer Harzabtrennungs-
vorrichtung 8 zugeführt, in die bei 300C Äthan
eingeleitet wird. Die durch Einleiten von Äthan ausgefällten Harze werden in einem Absetzgefäß von
dem von Asphaltenen und Harzen befreiten Öl abgetrennt, das aus der Harzabtrennvorrichtung 8
durch Leitung 9 abgezogen wird und zur Entfernung von Pentan und Äthan destilliert wird. Das Bodenprodukt aus dieser Destillation wird mit dem über Leitung 3
zugeführten Vakuumdestillat gemischt Dieses Gemisch wird durch Leitung 10 einer hydrierenden Entschwefe
lungsvorrichtung 11 zugeführt, in der es in Gegenwart
eines Kobaltmolybdatkatalysators mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit von 0,6 VoL Öl/Volumen Katalysator/Std. unter einem Druck von 150 bar bei 3900C mit
800 Normalliter Wasserstoff/kg hydrierend entschwe
feit wird. Die leichten Produkte werden aus dem
hydrierend entschwefelten Gemisch abdestilliert, während das hydrierend entschwefelte öl aus der
Entschwefelungsvorrichtung U durch Leitung 12 abgezogen und einer Mischvorrichtung 13 zugeführt
wird, in der es mit den ausgefällten Harzen, die aus der
Harzabtrennungsvorrichtung 8 über Leitung 14 der Mischvorrichtung 13 zugeführt werden, gemischt wird.
Aus der Mischvorrichtung 13 wird schließlich über Leitung 15 ein schwefelarmes öl abgezogen.
Unter Verwendung der in der Zeichnung, dargestellten Anlage wird ein schwefelarmes öl mit einem
Schwefelgehalt von 1,02% hergestellt Dieser Schwefelgehalt wird durch Ausfällen von 5 Gewichtsprozent
Asphaltenen und 23,5 Gewichtsprozent Harzen, bezogen auf das Gewicht des eingesetzten, aus einer
atomosphärischen Destillation stammenden Rück-
standsöls, erzielt. Zur Ausfällung der Asphaltene wird
das zweite Rückstandsöl mit 4 Volumenteilen n-Pentan gemischt. Die Harze werden durch Einleiten von soviel
gasförmigem Äthan in das von Asphaltenen befreite, pentanhaltige öl ausgefällt, daß das Volumen dieses Öls
verdoppelt wird.
In der Tabelle I sind die Schwefel- und Vanadiumge-
In der Tabelle I sind die Schwefel- und Vanadiumge-
halte des Ausgangsmaterials, der Zwischenprodukte und des als Produkt gewonnenen schwefelarmen
Heizöls aufgeführt, sowie die Ausbeuten an schwefelarmem Heizöl und Zwischenprodukten, bezogen auf
eingesetztes Ausgangsmaterial. Die Zahlen in der rechten Spalte der Tabelle I entsprechen dem
Bezugszeichen der Leitungen in der Zeichnung.
Analysiertes Material | Ausbeule, | Schwefel, | Vanadium, | - | Bezugszeichen |
Gew.-% | Gew.-% | TpM | 146 | in der | |
Zeichnung | |||||
Durch atmosphärische Destillation | 100 | 2,17 | 205 | 1 | |
erhaltenes Rückstandsöl | |||||
Zweites Rückstandsöl | 47,5 | 2,87 | 455 | 4 | |
Asphaltene | 5,0 | 4,65 | 1600 | 6 | |
Von Asphaltenen befreites Öl | 42,5 | 2,66 | 320 | 7 | |
Harze | 23,5 | 3,52 | 570 | 14 | |
Von Asphaltenen und Harzen | 19,0 | 1,60 | 10 | 9 | |
befreites Öl | |||||
Vakuumdestillat | 52,5 | 1,54 | <1 | 3 | |
Beschickung für die katalytische | >1,5 | 1,56 | 2,5 | 10 | |
Entschwefelung | |||||
Katalytisch entschwefeltes Öl | 67,9 | 0,16 | 12 | ||
Schwefelarmes Heizöl | 91,4 | 1,02 | 15 |
Mit Hilfe der in der Zeichnung dargestellten Anlage wird ein schwefelarmes Heizöl mit einem Schwefelgehalt
von 0,94 Gewichtsprozent hergestellt. Hierzu werden, bezogen auf das Gewicht des Ausgangsmaterials,
aus einem durch atmosphärische Destillation erhaltenen Rückstandsöl 9,0 Gewichtsprozent Asphaltene
und 21,0 Gewichtsprozent Harze ausgefällt Zur
Ausfällung der Asphaltene wird das zweite Rückstandsöl mit 10 Volumenteilen n-Pentan gemischt. Die Harze
werden durch Einleiten von so viel gasförmigem Äthan in das pentanhaltige, von Asphaltenen befreite öl
ausgefällt, das dessen Volumen verdoppelt wird. Die Tabelle II zeigt die Schwefelgehalte und die Ausbeuten
der verschiedenen im Laufe des Verfahrens anfallenden Produkte.
Analysiertes Material
Ausbeute,
Gew.-%
Schwefel,
Gew.-%
Vanadium,
TpM
TpM
Durch atmosphärische Destillation
erhaltenes Rückstandsöl
erhaltenes Rückstandsöl
2,17
205
Zweites Rückstandsöl | 47,5 | 2,87 | 455 | - | 69 |
Asphaltene | 9,0 | 4,11 | 1700 | ||
Von Asphaltenen befreites Öl | 38,5 | 2,58 | 164 | ||
Harze | 21,0 | 3,41 | 287 | ||
Von Asphaltenen und Harzen befreites Öl | 17,5 | 1,60 | 17 | ||
Vakuumdestillat | 52,5 | 1,54 | <1 | ||
Beschickung für die katalytische | 70,0 | 1,56 | 4 | ||
hydrierende Entschwefelung | |||||
Katalytisch hydrierend entschwefeltes Öl | 66,5 | 0,16 | |||
Schwefelarmes Heizöl | 87,5 | 0,94 | |||
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen |
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung schwefelarmer Heizöle aus Rückstandsölen mit hohem Schwefelgehalt
durch Abtrennen der Asphaltene und katalytisch hydrierende Entschwefelung einer von Asphaltenen
befreiten Fraktion, dadurch gekennzeichnet,
daß aus der zu entschwefelnden Fraktion auch noch die Harzbestandteile abgetrennt
werden und daß mindestens ein Teil der Harze mit dem hydrierend entschwefelten öl rückverschnitten
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus dem Rückstandsöl durch
Vakuumdestillation gewonnenes zweites Rückstandsöl entasphaltiert, von Harz befreit, zusammen
mit dem bzw. den Destillaten), das bzw. die während
der Vakuumdestillation gewonnen wurde(n), katalytisch hydrierend entschwefelt wird.
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