DE1921633A1 - Diacetylierte Derivate der Herzglycoside Digoxin,Digitoxin und Gitoxin und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Diacetylierte Derivate der Herzglycoside Digoxin,Digitoxin und Gitoxin und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN 1921633
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT
28.April I969
¥. 14. 209/69 7/RS
Beiersdorf Aktiengesellschaft Hamburg
Diacetylierte Derivate der Herzglycoside Digoxin, Digitoxin und G-itoxin und Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung "betrifft neue diacetylierte Derivate von Digoxin, Digitoxin und G-itoxin, nämlich die in 15'-
und 16'-Stellung an der endständigen Digitoxose substituierten
Derivate,
Die Veresterung von herzwirksamen G-lycosiden ist
seit langem bekannt, sie wurde aber früher ausschließlich zur Gewinnung gut kriatallisierter Derivate benutzt, die
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zur Identifizierung und Konstitutionsaufklärung dienen
sollten. Nachdem bekannt wurde, daß aus dem oral praktisch nicht resorbierbaren Gitoxin durch Veresterung
gut resorbierbare Derivate gewonnen werden können, wurden "verschiedene synthetische Abwandlungen natürlicher
Glycoside beschrieben (vgl. DAS 1 o63 16o, 1 252 2o2 und 1 261 849).
Vom Digoxin sind als Diacetate nur das 16',12-Diacetat (G. Haberland, Arzneimittelforschung 15, (1965),
Seite 481) und ein als 15',12-Diacetat formulierter Stoff
bekannt (H.-V/. Voigtländer und G. Balsam, Archiv der Pharmazie 3ol (1968), Seite' 2o8.
Ein Diacetat vom Digitoxin wurde von Baumgarten beachrieben (G. Baumgarten "Die herzwirksamen Glykoside"·,
Edition Leipzig, 1963, Seite 16o), jedoch ohne Angabe der Konstitution und der Darstellung. Ein weiteres Diacetyldigitoxin
wurde von Y. Sasakawa und T. Kamiya in Yakugaku Zasshi 81, Ioo7 (1961) Chemical Abstracts 55., 274o4 g
(1961) beschrieben, für das eine 3- und aC-Stellung der
Acetylgruppen angenommen wird. Nach der verwendeten Bezifferung der Kohlenstoffatome der Zuckerkette (vgl. "Constantes
selectionnees, pouvoir rotatoire naturel, Ia. Steroides",
Pergamon Press, london, Paris, New York 1965) kann damit nur die 3'-,9'- bzw". 15'-, nicht aber die 16'-Stellung
gemeint sein.
Von den Diacetaten des Gitoxins sind nur das 15',16-
und das 16 ',16-Diacetat bekannt (Megges und Repke, Monatsber.
Deut. Akad. Wiss. Berlin 2 (1965), Seite 744 bis 747).
Mit den bekanntenGlycosid-Derivaten werden die für die Herztherapie gewünschten Eigenschaften nicht optimal
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erreicht. Außer einer sicheren Herzwirkung sollen eine annähernd vollständige Resorption sowie eine mittlere,
nicht zu kurze und nicht zu lange Wirkungsdauer vorhanden sein, wobei möglichst wenig Nebenwirkungen auftreten
dürfen.
Es wurde nun gefunden, daß dieseForderungen bevorzugt
von solchen Glycosid-Derivaten erfüllt werden, bei denen die am Steroidgerüst befindlichen Hydroxylgruppen
frei bleiben, während sie an der endständigen Digitoxose
in 15'- und 16'-Stellung acetyliert sind.
Gemäß der Erfindung lassen sich derartige, selektiv nur an der endständigen Digitoxose in 15',16'-Stellung
acetylierten Glycoside von Digoxin, Digitoxin und Gitoxin gewinnen, wenn man von den in 15'-Stellung acetylierten
Glycosiden (oC-Acetylglycosiden) ausgeht und
diese mit 1 bis 1,25 Mol, insbesondere wenig mehr als 1 Mol, Acetylierungsmittel umsetzt. Die Umsetzung erfolgt
nach den an sich bekannten Methoden der Aeetylierung
für empfindliche Stoffe. Als Acetylierungsmittel kann vorzugsweise Essigsäureanhydrid verwendet werden.
Als Lösungsmittel können beispielsweise Chloroform, Pyridin,
Dimethy!formamid, und als Säurefänger können
tertiäre Basen, wie Pyridin, Triäthylamin oder Triäthylendiamin
verwendet werden.
Es kann auch das Gemisch aus den «C-Mono-acetylverbindungen
des Digitoxins, Gitoxins und Digoxins, das aus Dig. lanata nach Fermentation in Form der 15'-Acetylderivate
anfällt, unmittelbar acetyliert werden. Das hierbei entstehende Gemisch von Diacetyl-Verbindungen
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kann nach bekannten Methoden der Chromatographie bzw. löaungsmittelverteilung und Kristallisation getrennt
werden.
Mittels magnetischer Kernresonanzspektren wurde gezeigt, daß die neu eintretende Acetylgruppe die 16'-Stellung
besetzt.
Die neuen Diacetylderivate der Herzglycoside sind
hochwirksam und werden wesentlich besser resorbiert als Digoxin und seiγβ Monoacetylderivate.
Pur das 15',16'-Diacetat des Digoxins ergeben sich
z.B. im Tierversuch folgende Wertes
^0 zeitlos i.v. oral
15' ,16'-Diacetyldigoxin o,26 mg/kg Katze o,4 mg/kg Katze
16 '-Acetyldigoxin ο,22 mg/kg Katze o,63mg/kg Katze
Digoxin o,18 mg/kg Katze o,8 mg/kg Katze
Die Herstellung der neuen Diacetylderivate der Herzglycoside
wird.nachstehend beispielsweise näher erläutert.
Beispiel 1 Herstellung von Digoxin-15',16'-diacetat
1 g o^-Acetyldigoxin wird in Io ml Dimethylformamid
ge löst,"und es wurden 2oo mg Triäthylendiamin und
14o mg Acetanhydrid zugesetzt. Die Lösung bleibt etwa 2o Stdn. bei Zimmertemperatur (etwa 2o°C) stehen und wird
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dann in 2o ml Wasser gegossen.DIe entstandene Fällung
wird abgesaugt, gewaschen und aus 7o$ig.em Methanol umkristallisiert.
Ausbeute: 55o mg, Schmelzpunkt: 26o bis 2620C, (cc )J) 2° + 24,8° (Pyridin)j Acetylgehalt 2 Estergruppen,
gefunden 1,9 Estergruppen (Hydroxamsäuremethode) und NlIR-Signale:
Chemische Verschiebungen £ (ppm) bezogen auf Tetramethyl-
-silan als inneren Standard = 0
15'-Acetyl: 2,o7 (o,2 m in Dimethylsulfoxyd-dg)j 2,11
15'-Acetyl: 2,o7 (o,2 m in Dimethylsulfoxyd-dg)j 2,11
(o,2 m in Pyridin)
16'-Acetyl: 1,96 (ο,2 m in Dime.thylsulfoxy.d-dg); 2,o2
16'-Acetyl: 1,96 (ο,2 m in Dime.thylsulfoxy.d-dg); 2,o2
(o,2 m in Pyridin)
Beispiel 2
Herstellung von Digitoxin-15',16'-diacetat.
Herstellung von Digitoxin-15',16'-diacetat.
Man erhält diese Verbindung aus 15'-Acetyldigitoxin
entsprechend der im Beispiel 1 beschriebenen Weise.
Schmelzpunkt: 255 bis 2570C; (oc )J) 20 + 8,6° (Pyridin) \
Acetylgehalt 2 Estergruppen} gefunden 1,93 Estergruppen (Hydroxamsäuremethode); NMR-Signale:
15'-Acetyl: 2,o7 (o,2 m in Dime thy U1SuIf oxy d-dß); 2,1ο>
(ο,2 m in Pyridin)
16'-Acetyl: 1,96 (ο,2 m in Dimethylsulfoxyd'-dg); 2,öl
16'-Acetyl: 1,96 (ο,2 m in Dimethylsulfoxyd'-dg); 2,öl
(o,2 m in Pyridin).
Beispiel 3
Acetylierung im Gemisch
Acetylierung im Gemisch
loo g einoo Gemisches von °C-Acetyldigitoxin und
GC-Acetyldißoxin, das noch geringe Mengen oC-Acetylgitoxin
enthält, werden in 25o ml Dimethylformamid gelöst. ,
Nach Zusatz von 2o g Triäthylendiamin und 15 ml Aoetan-
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hydrid wird die Lösung 2o Stdn. "bei Zimmertemperatur
(etwa 2o°C) stehen gelassen. Danach wird sie in o,75 V/asser und Io ml Bisessig gegossen; die entstandene Fällung
wird abgesaugt, gewaschen und getrocknet, Durch wiederholtes Umlösen aus gleichen Teilen Chloroform und
Toluol erhält man in der durch Toluol hervorgerufenen
Fällung weitgehend angereichertes Diacetyldigoxin, in
der Chloroform-Toluol-Lösung weitgehend angereichertes
Diacetyldigitoxin. Durch Kristallisation aus wäßrig alkoholischer Lösung lassen sich beide. Stoffe rein gewinnen.
0 0 9 8 k6A19 0
Claims (3)
- PatentansprücheDiacetylierte Derivate der Herzglycoside Digoxin, Digitoxin und G-itoxin, dadurch, gekennzeichnet, daß sie an der endständigen Digitoxose in 15'- und 16'-Stellung acetyliert sind.
- 2. Verfahren zur Herstellung von in 15'- und16'-Stellung acetylierten Derivaten der Herzglycoside Digoxin, Digitoxin und Gitoxin, dadurch gekenmzeich-.net, daß man die in 15'-Stellung acetylierten Glycoside mit 1 "bis 1,25 Mol Acetylierungsmittel in an sich bekannter Weise umsetzt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aua e& -Mono-acetyl-verbindungen von Digoxin, Digitoxin und Gitoxin mit 1 bis 1,25 Mol Acetylierungsmittel in an sich bekannter Weise umsetzt und die erhaltenen Produkte auftrennt.009846/1904
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